Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Funkwerk AG: Archivierte Beiträge bis 23. November 2007
stw - Freitag, 15. September 2006 - 14:15
Nach einer deutlichen Erholung in den letzten Wochen taucht die Aktie nun wieder ab in Richtung der Tiefstände. Ob sich da nochmal schlechte News ankündigen ? Ein profitables Wachstumsunternehmen, das in der Nähe des Buchwertes notiert, ist in jedem Fall sehr interessant für mich !

:-) stw

strolch - Sonntag, 24. September 2006 - 00:43
Am 6. September 2006 hielt die Funkwerk AG in Kölleda bereits ihren vierten Capital Market Day ab, zu dem sich auch Thorsten Renner von GSC Research einfand. In diesem Jahr stand turnusgemäß wieder der Unternehmensbereich Traffic & Control Communication (TCC) im Vordergrund. Dieser Bereich war aber auch vor dem Hintergrund der geschäftlichen Entwicklung im Mittelpunkt, da Funkwerk hier im ersten Halbjahr 2006 erstmals einen Verlust hinnehmen musste. Die Funkwerk-Vorstände und führende Unternehmensvertreter präsentierten den angereisten Analysten die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft in Theorie und Praxis.


Begrüßung und Überblick über die Funkwerk AG

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Hans Grundner eröffnete den Capital Market Day und begrüßte die Erschienenen im thüringischen Kölleda. Nach seiner Aussage hat das Unternehmen derzeit eine Pause beim Wachstum eingelegt. Nach drei Jahren wird das Treffen nun wieder vom Bereich TCC durchgeführt, erklärte Dr. Grundner und übergab dann für die Erläuterung der Zahlen das Wort an den Finanzvorstand Norbert Gunkler.

Laut Herrn Gunkler sank der Umsatz im Bereich TCC im ersten Halbjahr 2006 von 43,0 auf 42,6 Mio. EUR. Für das zweite Halbjahr erwartete er in diesem Bereich aber wieder einen Umsatzanstieg von 55,6 auf 60,4 Mio. EUR, so dass sich insgesamt ein Umsatz von 103,0 Mio. EUR ergibt. Beim EBIT soll nach einem Minus von 1,7 Mio. EUR dann im zweiten Halbjahr wieder ein Plus von 3,7 Mio. EUR erzielt werden. Insgesamt wird sich somit das EBIT von 5,2 auf 2,0 Mio. EUR reduzieren.

Der Bereich Automotive Communication (AC) verzeichnete im ersten Halbjahr 2006 ebenfalls einen leichten Umsatzrückgang um 0,4 auf 26,1 Mio. EUR. Im zweiten Halbjahr soll aber auch hier ein leichtes Umsatzplus auf 26,7 Mio. EUR erwirtschaftet werden, womit sich auf Jahressicht ein Umsatz von 52,8 Mio. EUR ergibt. Das EBIT soll laut Planung im Gesamtjahr von 6,2 auf 4,0 Mio. EUR sinken, nachdem das erste Halbjahr annähernd konstant verlief. Verstärkten Preisdruck sah Herr Gunkler vor allem beim PKW-Geschäft, weshalb man sich bei Funkwerk zunehmend auf das LKW-Geschäft konzentriert.

Der Bereich Enterprise Communication (EC) musste im ersten Halbjahr 2006 einen Umsatzrückgang um 2,1 auf 42,4 Mio. EUR hinnehmen. Für das zweite Halbjahr prognostizierte der Vorstand jedoch einen Anstieg des Umsatzes um gut 5 auf 52,6 Mio. EUR, was einer Jahresumsatzerwartung von 95,0 Mio. EUR entspricht. Trotz des steigenden Umsatzes dürfte sich das EBIT von 5,7 auf 4,0 Mio. EUR abschwächen. Ergebnisbelastend wirken sich hier personelle Maßnahmen und Abschreibungen in Höhe von zusammen 2,0 Mio. EUR aus.

Insgesamt ergibt sich somit in den ersten sechs Monaten ein Umsatzminus von knapp 3,0 auf 111,1 Mio. EUR, und auch das EBIT verringerte sich von 4,3 auf 1,4 Mio. EUR. Für das zweite Halbjahr prognostizierte Herr Gunkler bei einem Umsatz von 139,9 Mio. EUR ein EBIT von 8,6 Mio. EUR, so dass sich insgesamt ein Umsatz von 251,0 Mio. EUR bei einem EBIT von 10,0 Mio. EUR einstellen soll.

Von dem erwarteten Umsatz von 251,0 Mio. EUR im laufenden Jahr waren zum Halbjahr bereits 188,3 Mio. EUR über Umsätze oder Auftragseingänge in trockenen Tüchern, so dass noch rund 60 Mio. EUR hereingeholt werden müssen, betonte Herr Gunkler. Wie der Vorstand weiter ausführte, wird das zum Halbjahr gestiegene Working Capital zum Jahresende hin wieder abnehmen. Dagegen erwartete er beim Free Cashflow eine geringere Verbesserung als im Vorjahr, wodurch dieses Jahr ein Free Cashflow vor Akquisitionen von minus 6 bis minus 7 Mio. EUR anfallen dürfte.


Präsentation Traffic & Control Communication

Herr Lehmann präsentierte die Funkwerk AG zunächst als das Systemhaus für Kommunikationstechnik. Im Bereich TCC bietet die Gesellschaft Mobilfunk-, Management- und Informationssysteme an. Zu den Produkten zählen hierbei Mobilfunkterminals GSM-R, digitaler Betriebsfunk Tetra, Betriebszentralen und Fahrgastinformations- sowie Videoüberwachungssysteme.

Zur Steigerung der Effizienz hat die Gesellschaft nun Competence Center gegründet, denen ganz klar die Produkte zugeordnet sind. Dies ermöglicht eine Bündelung von Kompetenzen und die optimale Ansprache sowie Betreuung der Kunden. Mit der Stärkung der Rolle des jeweiligen Projektleiters soll auch eine Straffung der Leitungsstruktur einhergehen.

Bei den Mobilfunksystemen wird beispielsweise eine Intensivierung des Rollouts des GSM-R Terminals für SNCF angestrebt. Im Bereich Managementsysteme konnte ein Rahmenvertrag mit der DB AG über das DIKOS 310 abgeschlossen werden, was aber noch nicht im Auftragsbestand enthalten ist. Wie Herr Lehmann berichtete, werden nach der Fußball-WM nun wieder viele Projekte bei der DB im Bereich Informationssysteme in Angriff genommen.

Danach gab Herr Lehmann einen kurzen Überblick über den digitalen Zugfunk GSM-R. Nach seiner Aussage soll das European Rail Traffic Management System (ERTMS) zukünftig einen nahtlosen grenzüberschreitenden Eisenbahnbetrieb ermöglichen. Allerdings hat sich das Thema auch durch Kämpfe innerhalb der Bahn-Organisationen verzögert. Derzeit befindet sich Funkwerk aber auch in Gesprächen mit Lok-Herstellern und den ETCS-Lieferanten. Wie Herr Lehmann weiter ausführte, ist Funkwerk in großen Teilen Europas im Bereich GSM-R vertreten, wobei er sich aber auch im Osten Europas noch weiteres Wachstum versprach.

Herr Dr. Bierling erläuterte dann die digitale Bündelfunktechnik nach dem Tetra-Standard. Nach seiner Aussage ist in Deutschland die Systementscheidung der Sicherheitsbehörden zu Gunsten von Tetra gefallen. Der Auftrag für die Infrastruktur wurde an EADS vergeben, wobei es aber eine Vielzahl von Folgeprojekten geben wird, die ausgesprochenes Tetra-Know-how erfordern, und hier sah er gute Chancen für Funkwerk. Wie Dr. Bierling betonte, umfasst der Auftrag an EADS aber nicht die Endgeräte, also die jeweiligen Tetra-Terminals.

Neben Deutschland werden noch viele andere Länder bei ihren Sicherheitsbehörden, aber auch in zivilen Segmenten den Tetra-Standard einführen. Aus diesem Grund internationalisiert Funkwerk die Aktivitäten nachhaltig und positioniert sich mit einem kompletten Portfolio für Infrastruktur und Endgeräte. Das Marktvolumen der Tetra-Handsets wird im laufenden Jahr bei rund 600.000 Geräten liegen und soll bis 2009 auf über 2,6 Millionen Geräte anwachsen.

In der Kooperation mit Rohill Technologies verfügt Funkwerk über eine höchst moderne und wettbewerbsfähige Tetra-Systemtechnik. Mit dieser Technologie ist eine gleichzeitige Übertragung von Sprache und Daten möglich, erklärte Dr. Bierling. Zudem gewährleistet die Technik höchste Verfügbarkeit und ist auch für den militärischen Einsatz geeignet. Darüber hinaus sah es Dr. Bierling als sehr wichtig an, dass das System mit dem ETSI Standard Tetra voll kompatibel ist. Funkwerk hat Zugriff auf etwa 5.000 Kunden, von denen 800 Bedarf an Tetra-Headsets aufweisen. Abschließend betonte Dr. Bierling, dass die Bahnen als Ergänzung zu GSM-R auch Tetra-fähige Geräte benötigen.

Anschließend stellte Dr. Bierling auch noch den Bereich Funkwerk plettac vor, der sich als Hersteller und Systempartner für Videosicherheitslösungen präsentiert. Nach Aussage von Dr. Bierling haben die neuesten Umfragen eine zunehmende Akzeptanz von Videoüberwachungen in der Öffentlichkeit ergeben. So planen denn auch immerhin neun Bundesländer eine stärkere Videoüberwachung. Aber auch außerhalb von Deutschland geht der Trend eindeutig zu einer stärkeren Überwachung.

Laut Dr. Bierling besteht hier Handlungsbedarf vor allem bei der Deutschen Bahn, aber auch auf öffentlichen Plätzen und Flughäfen. Funkwerk plettac bietet mit seinen 123 Mitarbeitern Systemlösungen und Managementsysteme und fungiert als Systempartner in vielen Ländern der Welt. So setzen denn auch rund 65 Prozent der deutschen Top 50-Unternehmen Produkte von Funkwerk plettac zum Teil schon seit vielen Jahren ein.

Herr Wendler machte dann einige Ausführungen zum digitalen Kommunikationssystem DIKOS 310, das ein flexibles Telekommunikationssystem mit modularem Aufbau darstellt. Darüber hinaus bietet das Gerät eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten für Endgeräte und Leitungen. Der Vorteil liegt darin, dass eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden und Anwenders möglich ist. Darüber hinaus kann das System "Uralttechnologie" mit der neuesten Technik verbinden, betonte Herr Wendler. Wie er weiter berichtete, arbeitet das gesamte System auf einer einzigen Softwareplattform, und es ist sogar der Aufbau landesweiter Netze möglich. Hierbei steht Funkwerk auch in Verhandlungen in Österreich und hat mit der Deutschen Bahn bereits einen Rahmenvertrag geschlossen.

Herr Domröse gab dann einen kurzen Überblick über den Bereich Enterprise Communication mit den Bereichen Personensicherung, Messaging und Netzwerklösungen. Als Kunden kommen in diesem Segment vor allem Unternehmen, Behörden, Institutionen und Carrier in Frage. Wie Herr Domröse berichtete, befindet sich der Markt derzeit im technologischen Wandel hin zur Digitalisierung, indem die Netze auf IP-Basis konvergieren. Der Vorteil dabei ist, dass sich eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten ergibt.

Funkwerk konzentriert sich laut Herrn Domröse auf die Kernkompetenzen durch die starken Marken artem, bintec, elmeg und funktel. Auf Organisationsebene wurde dies jedoch neu geregelt, und nun soll der Bereich in die Funkwerk IAD GmbH und Funkwerk IP-Appliances gegliedert werden. Für die Zukunft sah Herr Domröse das Segment durch die Integration der Kernkompetenzen und einige strategische Portfolioergänzungen gut gerüstet.

Anschließend war Dr. Wilkening an der Reihe, einen kurzen Überblick über die Entwicklung von IAD´s (Integrated Access Devices) zu geben. Einsatz finden diese im stark wachsenden xDSL-Markt, wobei Dr. Wilkening den Bedarf von aktuell 2 Millionen IAD auf 6 bis 8 Millionen in den kommenden Jahren steigen sah. Laut seiner Einschätzung soll die Funkwerk IAD GmbH dann bis zum Jahr 2010 einen Marktanteil von bis zu 12 Prozent aufweisen.

Wie Dr. Wilkening betonte, besitzt Funkwerk ein ausgeprägtes Know-how bei Routing, WLAN und Vermittlungstechnik. Im Rahmen der Verkaufsstrategie werden die IAD sowohl Carriern mit eigener Netzinfrastruktur als auch mit gemieteter Netzinfrastruktur angeboten. Vom regionalen Gesichtspunkt her will man sich zunächst auf Deutschland und das restliche Europa konzentrieren. Nach seiner Aussage werden Ende des Jahres einige neue Produkte verfügbar sein.

Als letzter Redner gab Herr Pfister noch einen knappen Überblick auf den Geschäftsbereich Automotive Communication. Die Kernkompetenzen liegen hier unter anderem bei der Entwicklung und Zulassung von HF-Baugruppen, in der Bluetooth-Technologie und in der Anbindung verschiedener Fahrzeugbussysteme. Drei moderne SMD-Bestückungslinien sorgen für einen flexiblen Produktionsprozess und ermöglichen die tägliche Auslieferung von rund 5.000 Produkten.

Die Produktsegmente umfassen dabei Freisprechanlagen, Hochfrequenztechnik und Flottenmanagement. Als Referenzen konnte Herr Pfister beispielsweise fast alle namhaften LKW-Hersteller nennen. Ein Gerät, das sich erst seit kurzem im Vertrieb befindet, ist das Audiomusic music interface, das Musikdateien vom Handy via Bluetooth oder Kabel aufs Autoradio überträgt. Im Bereich Flottenmanagement stehen die Überwachung von Fahrtrouten, die Auswertung von Fahrzeugdaten oder die Unterstützung bei der Disposition im Vordergrund. Hierzu bietet Funkwerk easy*flex an, ein standardisiertes Leistungspaket, das aber auf die speziellen Anforderungen zugeschnitten werden kann.


Allgemeine Diskussion

Da schon länger eine Entscheidung über einen möglichen Aktienrückkauf getroffen werden sollte, erkundigte sich ein Analyst nach dem aktuellen Stand der Entscheidungsfindung. Nach Aussage von Herrn Gunkler befindet sich die Unternehmensführung immer noch in der Diskussion, von der Tendenz her sei ein Aktienrückkauf aber eher unwahrscheinlich. Dr. Grundner vertrat sogar die Ansicht, ein Aktienrückkauf hätte wahrscheinlich keine positiven Effekte, da es sich doch eher um eine symbolhafte oder spekulative Maßnahme handelt. Allerdings wird das Thema kontrovers diskutiert, der Großaktionär habe Aktien erworben.

Eine weitere Frage betraf die hohe Cashposition und deren geplante Verwendung. Wie Dr. Grundner berichtete, war eine Akquisition geplant, die dann aber nicht zu Stande kam. Funkwerk will auch weiterhin akquirieren, aber keine überhöhten Preise zahlen. Derzeit gibt es sogar recht konkrete Verhandlungen, und innerhalb der nächsten zwölf Monate sollte auf der Akquisitionsseite auch etwas passieren. Eine Bezahlung der Akquisition in eigenen Aktien sei eher unwahrscheinlich, betonte der Vorstandsvorsitzende. Bei den Gesprächen gehe es um eine größere Akquisition im Umfang von 50 bis 60 Mio. EUR, aber auch um Ergänzungen. Dr. Grundner stellte aber klar, dass Funkwerk keine Akquisition als "rettenden Anker" benötigt, sondern er sah im Unternehmen auch so sehr viel Potenzial. Von den liquiden Mitteln müssten jedoch auch dauerhaft rund 10 Mio. EUR für das laufende Tagesgeschäft zur Verfügung stehen.

Auf die Frage nach dem aus Südafrika erhaltenen Auftrag erklärte Dr. Grundner, dass dort einige Probleme bestehen, die bereist in 2006 evident werden könnten. Allerdings befindet man sich noch im Vorfeld, und mögliche Umsätze sind nicht in den Planungen enthalten. Interesse bekundete ein Analyst an der Entwicklung des Geschäfts in Algerien, wo Dr. Grundner noch einige Folgeaufträge erwartete, die speziell in 2007 und 2008 zu einem Boom führen könnten. Eine weitere Nachfrage betraf den Investitionsstau bei der Deutschen Bahn, den Herr Lehmann aber hauptsächlich auf organisatorische Probleme im Zusammenhang mit der Fußball-WM zurückführte, da in dieser Zeit viele Leute von den Projekten abgezogen wurden. Aktuell sind jetzt aber wohl wieder Mittel für Investitionen freigegeben worden.

Befragt nach den Auswirkungen auf die Margen im Zuge der Umstrukturierung meinte Herr Lehmann, man wolle wieder dahin, wo man schon einmal war. Der komplette Abschluss der Änderungen und neuen Prozesse dürfte aber noch bis Jahresende andauern. Für das kommende Jahr sah er im Bereich Managementsysteme jedoch schon wieder eine 8-prozentige Marge. Ein weiterer Analyst sprach das mögliche Volumen bei ETCS an, das Herr Lehmann als riesig einschätzte. Allerdings ist aktuell das Zeitfenster noch nicht absehbar, wann das Potenzial auch umgesetzt werden kann.

Angesprochen auf das Thema Tetra meinte Dr. Bierling, EADS könne sicherlich nicht alles abdecken, und Funkwerk könne dann den Weg durch Migrationen begleiten. Wie Dr. Bierling betonte, will man sich an diesem Geschäft massiv beteiligen und befindet sich auch schon in Gesprächen mit EADS. Ergänzend fügte Dr. Grundner hinzu, dass Funkwerk bei diesem Thema über "drei Angriffsflächen" verfügt, einerseits bei den Migrationsgeräten, dann bei der kompletten Infrastruktur, vor allem auch international, und schließlich bei spezialisierten Endgeräten. Eine weitere Frage betraf die Chancen im Bereich Überwachung, die Dr. Grundner vor allem auch in den USA gegeben sah, da dort die Videotechnik eher unterentwickelt ist.


Fazit und eigene Meinung

Auch der vierte Capital Market Day der Funkwerk AG war wieder eine gelungene Veranstaltung, in der das Unternehmen den Anwesenden die vielfältigen Tätigkeitsfelder näherbrachte. Beim operativen Geschehen läuft es dagegen bei der Gesellschaft aktuell keineswegs rund. Nachdem schon im letzten Jahr die ehrgeizigen Ziele verfehlt worden waren, hat die diesjährige Gewinnwarnung den Kapitalmarkt geschockt und den Aktienkurs in den Keller geschickt.

Für das laufende Jahr rechnet Funkwerk nun noch mit einem Umsatz von 251 Mio. EUR und einem EBIT von 10 Mio. EUR. Damit dürfte das Ergebnis je Aktie in der Größenordnung von 0,85 EUR liegen, was einem KGV von 16 entspricht. Die Gesellschaft vermochte durchaus interessante Produkte vorzustellen, die dem Unternehmen auch zukünftige Potenziale eröffnen. Zunächst einmal muss die Funkwerk AG aber die diesjährige Prognose erfüllen, um nicht noch mehr Vertrauen des Kapitalmarkts zu verlieren. Auf dem aktuellen Kursniveau erscheinen für die nächsten Monate die Chancen begrenzt, weshalb sich ein Engagement nicht aufdrängt. Sollte Funkwerk aber wie angekündigt die bestehenden Probleme bis Jahresende beheben und zusammen mit neuen Produkten die sich bietenden Zukunftspotenziale nutzen, bestehen auf mittlere Sicht wieder gute Aussichten auf deutlich höhere Kurse.

al_sting - Samstag, 7. Oktober 2006 - 12:51
In den VDI-Nachrichten gab es ein Interview mit dem Funkwerk-Chef, dass zumindest mir diese Firma eutlich verständlicher gemacht hat:
http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachrichten/aktuelle_ausgabe/akt_ausg_detail.asp?source=rubrik&cat=3&id=30066

Ciao, Al Sting

prof - Samstag, 7. Oktober 2006 - 15:52
Es besteht charttechnisch wenig Anlass zur Hoffnung, dass die nächste Unterstützung bei 13,10 hält.

Ich finde die Erklärungen für die Ergebnisentäuschung durchaus plausibel. Es fehlt aber die Perspektive für eine Verbesserung. Wenn denen - auch nur mal kurzfristig - die Pipeline verstopft, war es das.
Prof

stw - Montag, 12. Februar 2007 - 11:02
Leider war ich im vergangenen September zu zögerlich, seitdem ist die Funkwerk-Aktie um 50% gestiegen. Und wenn ich mir den Ausblick auf 2007 so ansehe, dann sind auch Kurse deutlich über 20 EUR in 2007 durchaus realistisch.

:-) stw

Kölleda, 12. Februar 2007. Die Funkwerk AG hat nach vorläufigen Zahlen im letzten Quartal 2006 bei Umsätzen von rund 78 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von über 8 Mio. Euro erzielt. Durch das starke Jahresendgeschäft konnte somit beim Ergebnis der in der letzten Prognose genannte Zielwert für das Gesamtjahr von knapp 10 Mio. Euro erreicht werden. Der Jahresumsatz 2006 beläuft sich insgesamt auf ca. 242 Mio. Euro und liegt am unteren Ende des angestrebten Zielkorridors.

Positiver als erwartet entwickelte sich der Cashflow. So konnte ein Free Cashflow vor Akquisitionen in Höhe von - 3 Mio. Euro erreicht werden.

Für 2007 prognostiziert der Vorstand der Funkwerk AG wieder ein Wachstum in Umsatz und Ergebnis aus eigener Kraft. Auf Basis der aktuellen Entwicklungen und ohne den Einfluss von Akquisitionen werden Erlöse in der Größenordnung von rund 255 Mio. Euro erwartet. Das operative Ergebnis (EBIT) soll überproportional auf ca. 13 Mio. ¤
steigen. Unter Berücksichtigung der Anfang diesen Jahres bekannt gegebenen Akquisition der Vossloh Information Technologies (VIT) erschließt sich zusätzlich für den Thüringer Technologiekonzern ein Umsatzvolumen von rund 40 Mio. Euro mit positivem Ergebnisbeitrag für das laufende Geschäftsjahr.

Der vollständige Geschäftsbericht 2006 und ein detaillierter Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr werden zur Bilanz-Presse- und Analystenkonferenz der Funkwerk AG am 27. März 2007 veröffentlicht.

gambler - Montag, 12. Februar 2007 - 20:15
stw, ich verfolge Funkwerk sehr intensiv, hatte mich letztes Jahr im Sommer nach dem Kurseinbruch sukzessive bei rd. 15 EUR eingedeckt, bin dann leider vor Wochen schon bei 18,6 raus, hatte insofern danach noch einiges verpaßt, glücklicherweise auch den heutigen Tag.

Nach der heutigen Adhoc sehe ich zumindest in den nächsten sechs Monaten keine Kurse über 20 EUR. Ich gehe vielmehr davon aus, dass sich der Kurs nach dem heutigen Einbruch noch weiter auf rd. 17 EUR abschwächen wird. Danach dürfte eine länger anhaltende Konsolidierung einsetzen.

Fest steht: Das bereits in 2006 deutlich reduzierte Umsatzziel von 250 wurde nochmals deutlich verfehlt. Das ist für sich gesehen kein Beinbruch, schließlich Vergangenheit. Beim EBIT wurde wahrscheinlich alles zusammengekratzt, um die prognosen insgesamt einigermaßen zu halten. Aber:

Ein Technologiewert mit einem erwarteten organischen Wachstum in 2007 von 5 % ist keine Attraktion, zumal die EBIT-Marge von 5 % absolut mies ist, schließlich erreicht heute jeder mittelmäßige Maschinenbauer EBIT-Margen von 6-7 %.

Einsteigen ja, aber erst auf deutlich niedrigerem Niveau und dann die Hoffung haben, dass im Jahresverlauf die bescheidene Prognose angehoben wird, insofern ist Funkwerk z. Zt. sehr spekulaliv, zumal derzeit nicht abzuschätzen ist, wie gut und schnell der Zukauf integriert werden kann. Im übrigen: Ein positiver Ergebnisbeitrag fängt schon bei 0,1 Mio. EUR an.

gambler - Donnerstag, 8. März 2007 - 11:21
Die Zeit scheint reif: Aufgrund des deutlichen Kursrückgangs in der letzten Zeit von knapp 21 EUR scheint mir inzwischen ein Einstieg bei Kursen unter 17 EUR mit vergleichsweise geringen Risiken behaftet. Habe mich deshalb erheblich bei Kursen von im Durchschnitt 16,7 in erheblichem Maße engagiert. Nachfolgend einige Gründe:

Fundamental scheint FW auf dem Weg der Besserung. Nach meinem letzten Statement wurde noch eine kleinere Gesellschaft mit einem Umsatzvolumen von 5 Mio. übernommen. Für die WEST LB positiv und ein Grund, das Kursziel wenn auch nur gering auf 19,25 EUR zu erhöhen. Daneben plant ein weiteres Analysehaus ein Upgrade für FW.
Allein schon mit Blick auf das wohl extrem konservativ geschätzte EBIT für 2007 und einem Mindest- EBIT Faktor von 10 in der High Tech Branche wären Kurse von 20 absolut derzeit nicht unrealistisch.

Das I. Quartal 2007 wird voraussichtlich deutlich besser als vom Markt derzeit antizipiert, da lt. FW einige Abrechnungen, die für das IV. Quartal 2006 Ergebnisbeiträge liefern sollten, in das erste Quartal 2007 fallen werden. Insgeheim hoffe ich nach dem Quartalsbericht I, spätestens aber nach dem Quartalsbericht II. mit einer Prognoseanhebung, die den Kurs dann wahrscheinlich deutlich über 20 EUR bringen würde.

Fundamental außerdem interessant: Bei einem Unternehmenswert von derzeit 135 Mio. EUR, einem Eigenkapital 115 Mio. EUR und einem Cash-Bestand von 25 Mio. EUR würde sich jeder Finanzinvestor die Finger lecken, um FW in die Hände zu bekommen.

Da FW keine Bankverbindlichkeiten hat, kommt die Zinsschranke nicht zum tragen, FW dürfte somit im Übrigen ein Hauptprofiteur der Unternehmenssteuerreform werden.

Was den logarithmischen Jahreschart angeht, hat FW exakt bei rd. 16,4 EUR auf der Unterstützungslinie und der 200Tage Linie aufgesetzt und danach - wenn bisher auch nur leicht - nach oben abgedreht.

Ich sehe FW aktuell sogar als Kandidaten für das Musterdepot.

gambler - Donnerstag, 8. März 2007 - 12:01
Das ist zumindest aus meiner Sicht reiner Zufall, das bei FW um 11:23, also zwei Minuten nach meinem STatement hier die Post abgeht und der Kurs bei hohen Umsätzen deutlich über 17 EUR springt.

stw - Freitag, 9. März 2007 - 10:18
"Fundamental außerdem interessant: Bei einem Unternehmenswert von derzeit 135 Mio. EUR, einem Eigenkapital 115 Mio. EUR und einem Cash-Bestand von 25 Mio. EUR würde sich jeder Finanzinvestor die Finger lecken, um FW in die Hände zu bekommen."

Das sehe ich ganz genauso. Und tatsächlich ist FW ein ganz heißer Kandidat für mein Musterdepot.

:-) stw

prof - Freitag, 9. März 2007 - 10:30
Charttechnisch neutral bis leicht negativ - Prof

gambler - Dienstag, 13. März 2007 - 08:48
Nach der dritten Übernahme innerhalb der letzten Wochen hat die WEST-LB das Kursziel für FW, wenn auch nur leicht, auf 20 EUR angehoben. Und dann ist da noch die Gewinnschätzung für 2008 von 2,29 EUR/Aktie. Sehe ich mindestens genauso. FW hat mit den Übernhamen gezeigt, dass es nicht schläft, sondern einen Wachstumskurs verfolgt. Wenn die Schätzung der WEST-LB Realität werden sollte, werden wir Mitte 2008 Kurse von deutlich über 30 EUR sehen. Der Markt antizipiert nach den Enttäuschungen in 2006 was die Vorhersagen des Managements angehen, diese Prognose noch nicht. Sobald allerdings die ersten positiven Ergebnissignale kommen, und die werden kommen, wird es "Strong BUY" Empfehlungen geben. FW ist aus meiner Sicht tatsächlich aufgrund der niedrigen Basis 2006 ein Unternehmen mit sehr hohem Veränderungspotential. Nochmals: FW wird heute nicht höher bewertet als zum Börsengang, damals lagen die Umsätze bei 67 Mio. EUR. Der Unternehmenswert von rd. 150 Mio. EUR ist bei der TEchnologiebreite von FW lächerlich niedrig.

stw - Dienstag, 27. März 2007 - 09:46
Hier scheint gambler mal wieder absolut zutreffend recherchiert und analysiert zu haben... meinen Glückwunsch!

:-) stw

Funkwerk erhöht Umsatz- und Ergebnisprognose für 2007

Der Vorstand der Funkwerk AG (ISIN: DE0005753149) hat nach einer eingehenden Analyse des Geschäftsverlaufs und der in den vergangenen Wochen durchgeführten Akquisitionen die Umsatz- und Ergebnisziele für 2007 angehoben. So sollen die Erlöse im laufenden Geschäftsjahr erstmals die Marke von 300 Millionen Euro erreichen (bisherige Planung: 255 Mio. Euro). Für das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird nunmehr ein Wert von rund 15 Mio. Euro (bisher: ca. 13 Mio. Euro) erwartet.

Nach den endgültigen Zahlen des Geschäftsberichts ergaben sich bei Umsatz und Ergebnis gegenüber den im Februar veröffentlichten Vorabzahlen für das Geschäftsjahr 2006 keine wesentlichen Veränderungen. Die Erlöse lagen schließlich mit 241,8 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (242,0 Mio. Euro), wovon mehr als ein Drittel (83,1 Mio. Euro, 2005: 64,0 Mio. Euro) im internationalen Geschäft erwirtschaftet wurde. Durch das starke Jahresendgeschäft konnte beim operativen Ergebnis (EBIT) noch ein Wert von 10,1 Mio. Euro (2005: 17,1 Mio. Euro) erreicht werden, wobei allein 8,5 Mio. Euro im letzten Quartal verbucht wurden. Der Konzernjahresüberschuss stellte sich damit auf 6,9 Mio. Euro (2005: 11,6 Mio. Euro). Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 0,86 Euro (2005: 1,45 Euro).

Nach den endgültigen Zahlen des Geschäftsberichts, den Funkwerk heute anlässlich der Bilanzpresse- und Analystenkonferenz veröffentlicht, ist der Cashflow 2006 um rund 3 Mio. Euro besser als noch im Februar angenommen.

Der vollständige Geschäftsbericht 2006 ist auf der Homepage der Funkwerk AG unter www.funkwerk.com veröffentlicht.

gambler - Dienstag, 27. März 2007 - 10:48
Das wird sicherlich nicht die letzte Prognoseanhebung in 2007 sein. Ich hatte da auch kurz vor meinem Investment ein längeres Gespräch mit der IR-Frau von FW. Das meine Einschätzung, dass die erste Prognose mehr als konservativ war, sah ich in dem Gespräch bestätigt. FW wollte eben die Fehler des 2. Halbjahres 2005 und des Jahres 2006, was Prognosen etc. angeht, nicht wiederholen.

Je mehr wir nun auf 2008 zusteuern, desto mehr wird dann auch die derzeit noch nicht näher beachtete Ergebnisschätzung der WEST-LB (immerhin Designated Sponsor von FW) in den Fokus der Anleger rücken, die WEST-LB schätzt für 2008 2,29 Gewinn je Aktie, danach wäre FW der billigste High-Tech Wert überhaupt. Außerdem: FW wird auf Basis 2008 mit einem EBITDA-Faktor von weniger als 5 bewertet, außerdem liegt die aktuelle Börsenbewertung lediglich bei 50 % des Umsatzes 2007.

Die Schätzung der West-LB, die derzeit noch sehr ambitioniert erscheint, berücksichtigt wohl, dass die Ergebnisse der zuletzt zugekauften Unternehmen in 2008 voll durchschlagen werden. In 2007 dürften wohl noch Integrationskosten das ERgebnis beeinflussen.

Und dann noch das Bonbon von FW, die Dividende trotz des Rückgangs des JÜ von 11,6 auf 6,9 Mio. EUR mit 0,35 EUR unverändert zu lassen.

Resultat: Funkwerk ist für mich unverändert ein absoluter Kauf,auch wenn ich für mich schon mehr als ausreichend investiert bin.

gambler - Mittwoch, 28. März 2007 - 10:57
Heute kommt die West-LB mit einer leicht erhöhten ERgebnisschätzung sowohl für 2007 und 2008 heraus und hat das Kursziel von 20 auf 22 EUR erhöht. Wenn irgendein Analysehaus etwas von FW versteht, dann nach meiner Einschätzung die WEST-LB.

gambler - Dienstag, 10. April 2007 - 19:19
Großauftrag über 40 Mio. EUR bringt die Aktie heute um mehr als 10 % nach vorne. Da werden wohl von der West-LB und Bankhaus Lampe in den nächsten Tagen Upgrades kommen. In den nächsteb -Tagen sehe ich kurzfristig Kurse zwischen 24 und 25 EUR, die ich dann zu einem kurzfristigen Ausstieg nutzen werden um bei um 2-3 Euro niedrigeren Kursen wieder einzusteigen. Aktie kommt schließlich von etwas mehr als 16 EUR Mitte Februar. Na ja, vielleicht hat sich ja der eine oder andere hier im Board Funkwerk ins Depot gelegt.

stw - Mittwoch, 16. Mai 2007 - 09:09
Meinen herzlichen Glückwunsch an gambler und alle anderen, die (im Gegensatz zu mir) rechtzeitig eingestiegen sind.

:-) stw

Funkwerk AG: Neuer Großauftrag der Automobilindustrie für Funkwerk
16.05.2007, 08:51:15

16. May 2007 - Die neue Verstärkertechnologie von Funkwerk zur Verbesserung des Mobilfunkempfangs in Fahrzeugen findet immer größeren Anklang bei der Automobilindustrie. Jetzt hat der Spezialist für professionelle Kommunikationssysteme einen neuen Großauftrag zur Lieferung eines Multimode-Compensers für den europäischen Markt von einem führenden deutschen Premiumhersteller erhalten. Es ist bereits der dritte Großauftrag für dieses Produkt innerhalb des letzten halben Jahre.

Das Auftragsvolumen bewegt sich auf Sicht der nächsten fünf Jahre im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die Serienproduktion soll 2008 anlaufen und mindestens bis zum Jahr 2012 gehen.

Der Multimode-Compenser gewährleistet eine sichere Mobilfunkverbindung im Fahrzeug und trägt damit wesentlich zur Verbesserung der Gesprächs- und Datenübertragungsqualität bei. Die im Tochterunternehmen Funkwerk Dabendorf entwickelte Technologie unterstützt sowohl das in Europa weit verbreitete GSM- als auch das zukunftsweisende UMTS-Mobilfunknetz und ist universell einsetzbar.

Mit dem weiteren Großauftrag baut der thüringische Technologiekonzern zugleich seine Position als OEM-Zulieferer von Kommunikationseinrichtungen für die Automobilindustrie aus. Für 2008 und die Folgejahre erwartet Funkwerk eine hohe Wachstumsdynamik im Geschäftsfeld Automotive Communication.

gambler - Donnerstag, 23. August 2007 - 23:32
Nach einer längeren Pauses nochmal etwas interessantes zu FW:

Ich hatte vor kurzem ein etwas längeres Gespräch mit dem neuen IR Mann von FW, der die seit Jahren dort tätige Frau Schwarz ersetzt. Grund war die Ankündigung einer weiteren Akquisition, die vierte in diesem Jahr. Mir kommt und kam das Ganze doch nachfragebedürftig vor. Hier ein Unternehmenserwerb mit 3 Mio. Umsatz, dort mit 5 Mio. Umsatz, letzte Woche dann ein Zukauf mit einem Umsatzvolumen von 8 Mio. Lediglich der Deal mit Vossloh fiel mit einem Umsatzzukauf von 40 Mio. aus diesem Rahmen. Das ganze Übernahmegetöse wirkte auf mich etwas bruchstückhaft. Denn Durchbruch hin zu einer zügigen und schnellen Ergebnisverbesserung konnte ich in all den Akqusitionen nicht so richtig erkennen. Zumal die Übernahmen in der Summe ja letztendlich auch keine Erhöhung der Ergebnisprognose bedingt haben. Ganz im Gegensatz muß ich da z. B. an D+S Europe denken.

Nach einigen Diskussionsbeiträgen von beiden Seiten (ich hatte insbesondere Kritik an den Formulierungen von FW geübt, das 2007 ein Jahr des Übergangs ist und auch vorgetragen, das die ERgebnisentwicklung nach wie vor kaum befriedigen kann) kam dann allerdings eine wohl etwas unbedachte Bemerkung des noch etwas "grünen" IR-Mannes. Ich hatte das Gefühl, das er etwas Druck aus der von meiner Seite zusehends heftiger geführten Diskussion nehmen wollte.

Danach könnte es demnächst - und zwar noch in 2007 - eine Transaktion geben - die die bisherigen Übernahmen in 2007 insgesamt betrachtet - weit in den Schatten stellt. Sollte die Transaktion zustande kommen würden sich mit Blick auf Finanzierungsfragen eventuell auch nennenswerte Veränderungen auf der Ebene der Anteilseigner ergeben.

Nun ja, da bleibt aus meiner Sicht nun Raum für alle möglichen Spekulationen.

Funkwerk selbst dürfte wohl seinerseits vor einer erheblichen Kreditaufnahme zurückschrecken, insbesondere mit Blick auf möglichen Veränderungen in der Bilanzstruktur (z. B. EK Quote), im übrigen würden die derzeitigen Ergebnisse wohl den Zinssatz für Bankkredite in die Höhe treiben. Auch eine allgemeine Kapitalerhöhung scheidet bei dem derzeit niedrigen Kurs und der Unlust der derzeitigen Aktionäre wohl eher aus.

Auch die Hörmann Gruppe dürfte als Finanzier ausscheiden. Zumal dies ja nicht im Einklang mit der Anmerkung der IR (Veränderungen auf der Ebene der Anteilseigner)stehen würde.

Was bleibt wäre der Einstieg eines neuen Großaktionärs, falls die Aquisition zustande kommen sollte. Vielleicht über eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechtes der übrigen Aktionäre.

"Veränderungen auf der Ebene der Anteilseigner" könnte auch bedeuten, dass die Hörmann Gruppe ihren Anteil von leicht über 50 % abgibt. So richtig glücklich können die ja in den letzten Jahren nicht geworden sein. Wenn dann würde ich eher vermuten an einen strategischen Investor, ein Finanzinvestor scheint auf mich weniger in Frage zu kommen. Auf jeden Fall wäre diese Alternative sehr komplex, zumal diverse Verträge parallel unter aufschiebenden Bedingungen geschlossen werden müßten.

Na ja, ich bin mal gespannt,ob sich da was tut. Eines ist allerdings für mich klar. Funkwerk verfügt, wenn man die Bilanz analysiert, nicht über die Finanzkraft, um allein und aus eigenen Stücken deutlich zu expandieren.

gambler - Montag, 27. August 2007 - 20:24
Credit Suisse Equity, Luxemburg, teilt heute Abend mit, dass seit dem 21.8. eine Beteiligung an Funkwerk in Höhe von 4,4 % besteht. Wenn die da so reingehen haben die - so vermute ich jedenfalls - wahrscheinlich mehr oder weitere Informationen.

stw - Montag, 19. November 2007 - 13:32
DIe Funkwerk-Aktie taucht ab in Richtung der alten Tiefstände und wir nun praktisch zum EIgenkapital gehandelt. Dabei liest sich die Meldung zum Q3 gar nicht so schlecht. Allerdings hängt sehr viel davon ab, ob Q4 wirklich wie geplant läuft.

:-) stw

Funkwerk steigert Umsatz und Ergebnis um mehr als 25 Prozent

- Drittes Quartal deutlich besser als im Vorjahr
- EBIT erreicht per Ende September 4,0 Mio. Euro (2006: 1,6 Mio. Euro)
- Auftragsbestand von 150 Mio. Euro (Vorjahr: 90 Mio. Euro) lässt Umsatz von über 100 Mio. Euro für viertes Quartal erwarten
- Umsatz- und Ergebnisziel wird aller Voraussicht nach erreicht

- Drittes Quartal deutlich besser als im Vorjahr
- EBIT erreicht per Ende September 4,0 Mio. Euro (2006: 1,6 Mio.
Euro)
- Auftragsbestand von 150 Mio. Euro (Vorjahr: 90 Mio. Euro) lässt
Umsatz von über 100 Mio. Euro für viertes Quartal erwarten
- Umsatz- und Ergebnisziel wird aller Voraussicht nach erreicht


Kölleda, 13. November 2007. Die Funkwerk AG (ISIN: DE0005753149) hat
im dritten Quartal 2007 in Umsatz und Ergebnis insgesamt deutlich
besser abgeschnitten als im Vorjahr. Der Quartalsumsatz stieg nach
dem heute vorgelegten Neunmonatsbericht gegenüber dem Vorjahr um gut
25 Prozent auf 66,8 Mio. Euro (2006: 53,3 Mio. Euro). Das operative
Ergebnis (EBIT) verbesserte sich auf 2,3 Mio. Euro (2006: 0,2 Mio.
Euro). "Funkwerk hat im dritten Quartal den bereits eingeleiteten
Strategiewechsel von der bisherigen Nischenpolitik zu einer
Markterweiterung auf umfassende Problemlösungen vorangetrieben. Für
das letzte Quartal erwarten wir durch den Abschluss von Großprojekten
einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro", erläuterte
Funkwerk-Vorstandsvorsitzender Dr. Hans Grundner. Aller Voraussicht
nach werde man damit die gesetzten Ziele in Umsatz (300 Mio. Euro)
und Ergebnis (EBIT von 15 Mio. Euro) für 2007 erreichen.

Reorganisation bei TCC trägt Früchte

Nach den ersten neun Monaten beliefen sich die Erlöse des im Prime
Standard notierten Thüringer Technologiekonzerns auf über 193 Mio.
Euro (Vorjahr: 164 Mio. Euro). "Die Integration der zu Jahresanfang
durchgeführten Akquisitionen läuft planmäßig und wird weitgehend bis
Jahresende abgeschlossen sein. Ein Risiko für das Ergebnis ist dabei
der positive Abschluss von übernommenen kritischen Projekten. Derzeit
können wir jedoch davon ausgehen, dass die Akquisitionen trotz der
Integrationsbelastungen positiv zum Konzernergebnis beitragen
werden", so der Vorstandsvorsitzende.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) erhöhte
sich bis Ende September auf 4,0 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro).
Der Konzernüberschuss nahm gegenüber dem Vorjahr auf 0,5 Mio. Euro
(2006: 0,1 Mio. Euro) zu. Das Ergebnis pro Aktie erreichte 0,06 Euro
(2006: 0,01 Euro).

Diese deutliche Verbesserung der Ertragslage war vor allem auf den
Bereich Traffic & Control Communication zurückzuführen ist. Das noch
im Vorjahr defizitäre Geschäftsfeld erwirtschaftete 2007 den Großteil
der Erlöse (EBIT 3,7 Mio. Euro, Vorjahr: -3,1 Mio. Euro). Grundner:
"Die Erfolge der im letzten Jahr eingeleiteten
Restrukturierungsmaßnahmen und die gut laufende Eingliederungen der
durchgeführten Akquisitionen sowie die Projektfortschritte bei den
Großprojekten waren dafür ausschlaggebend."

Entwicklung in den einzelnen Geschäftsfeldern uneinheitlich

Nach Segmenten betrachtet verlief die Geschäftsentwicklung im dritten
Quartal uneinheitlich. Während das Geschäftsfeld Traffic & Control
Communication (Kommunikationslösungen für Verkehr und Industrie) nach
Abschluss der 2006 begonnenen Reorganisation wieder profitabel
gewachsen ist, konnte der Bereich Enterprise Communication
(Messaging- und Netzwerklösungen für Unternehmen und Institutionen)
sein Umsatzziel erneut nicht erreichen. So verdoppelte TCC den Umsatz
im Vergleich zum Vorjahr von knapp 17 Mio. Euro auf über 34 Mio.
Euro, während bei EC die Erlöse auf 18 Mio. Euro (Vorjahr: 23 Mio.
Euro) sanken. "Im Geschäftsfeld Enterprise Communication sind durch
verzögerte Kooperationsabschlüsse und Produkteinführungen
Auftragskontingente verloren gegangen. Deshalb wird dieser Bereich
nun auch neu strukturiert. Der aus der Planverfehlung resultierende
negative Ergebniseinfluss (EBIT -0,5 Mio. Euro, Vorjahr: 1,6 Mio.
Euro) kann jedoch durch die positive Entwicklung bei TCC kompensiert
werden", erläuterte Grundner.

Im Geschäftsfeld Automotive Communication
(Kommunikationseinrichtungen für Fahrzeuge) brachten verzögerte
Produkteinführungen die Marge (EBIT 0,9 Mio. Euro, Vorjahr: 3,2 Mio.
Euro) unter Druck, wobei sich die Erlöse (14 Mio. Euro, Vorjahr: 14
Mio. Euro) im Wesentlichen nach Plan entwickelten. "Eine
Neustrukturierung der Organisation in einzelne Profit Center für den
OEM- und den Nachrüstmarkt soll hier zukünftig zu einer größeren
Marktnähe und einer besseren Ergebnisorientierung führen."

Überproportionaler Ergebnisanstieg für letztes Quartal erwartet

Die Auftragseingänge bei Funkwerk flachten sich im dritten Quartal
zwar leicht ab, mit neuen Aufträgen von rund 60 Mio. Euro wurde
jedoch auch hier der Vorjahreswert (50 Mio. Euro) deutlich
übertroffen. Zum Stichtag Ende September belief sich der
Auftragsbestand damit auf 150 Mio. Euro, das sind über 60 Prozent
mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (2006: 90 Mio. Euro).
Bis Ende des Jahres werden davon rund 100 Mio. Euro planmäßig
realisiert, sodass die Umsatzerwartung für das letzte Quartal bereits
fast vollständig abgesichert ist. Grundner: "Da viele
Anlaufaufwendungen und Vorleistungen bereits verbucht wurden, wird
auch das Ergebnis im letzten Quartal überproportional ansteigen."

Den größten Teil dazu wird das Geschäftsfeld Traffic & Control
Communication beisteuern. Zum Wachstumstreiber entwickelt sich hier
immer mehr der Produktbereich Videosysteme. Insbesondere die derzeit
laufenden Großprojekte zum Objektschutz werden zum großen Teil noch
in diesem Jahr umsatz- und ergebniswirksam.

Cash Flow im dritten Quartal wieder positiv - weitere Verbesserung
bis Jahresende

Auch beim Cash Flow gab es eine positive Tendenz. Aus dem operativen
Geschäft flossen Funkwerk im dritten Quartal per Saldo Mittel in Höhe
von 1,2 Mio. Euro zu. Der Cash Flow (nach DVFA) belief sich per Ende
September auf 12,5 Mio. Euro und lag damit deutlich über den
Vorjahreswert (9,8 Mio. Euro). Grundner: "Bis Ende des Jahres rechnen
wir angesichts des hohen Potenzials der abzuarbeitenden Aufträge mit
einer weiteren deutlichen Verbesserung des Cash Flows".

Der vollständige Neunmonatsbericht der Funkwerk AG steht im Internet
unter www.funkwerk.com zum Download zur Verfügung.

gambler - Freitag, 23. November 2007 - 15:36
Die West LB hat die EBIT Prognose von Funkwerk von 15,0 auf 13,5 Mio. EUR zurückgenommen. Wahrscheinlich auch deshalb ist der Kurs nochmals deutlich unter Druck geraten. Die West LB hatte für das 3. Quartal mehr erwartet. Sie geht nicht mehr von einem EBIT von 11,0 im 4. Quartal aus. Sie verweist dabei auf ihre konservative Einschätzung.

Zwei Dinge sind aus meiner Sicht wichtig. 11 Mio. EBIT im 4. Qurtal bedeuten eine Marge von 11 % im 4. Qurtal. Diese Marge würde der des 4. Quartals 2006 entsprechen. Insofern bin ich da eigentlich optimistischer als die West LB. Hinzu kommt noch, dass in das Ergebnis 2007 noch eine Zahlung von Vossloh in Höhe von 3,0 Mio. EUR einfliessen wird. Diese Zahlung hat die WESTLB beim EBIT nicht berücksichtigt.

Aus meiner Sicht dürfte diese Zahlung einen Ausgleich für von Vossloh übernommene und in 2007 mit unzureichenden Deckungsbeiträgen abgeschlossene Altaufträge darstellen.

Somit dürfte das tatsächliche EBIT in 2007 das von Funkwerk prognostizierte EBIT um 10-20 % übertreffen, realistischerweise 15 %. Das wird derzeit noch in keinster Weise vom Markt antizipiert. Da wollen die Marktteilnehmer wohl erst nackte Zahlen sehen.

Die WestLB nimmt auch das Wort "Going private" in den Mund, auch wenn Sie das Szenario derzeit nicht für sehr wahrscheinlich hält.

Vielleicht haben ja schon Wettbewerter wie z. B. Kapsch ein Auge auf Funkwerk geworfen oder auch die Hörmann Gruppe denkt über einen Rückkauf nach.

Ich sehe Funkwerk derzeit als massiv unterbewertet an

1. EBIT wird deutlich besser ausfallen, als der Markt erwartet.

2. Funkwerk wird derzeit unter Buchwert gehandelt.

3. Übernahmefantasien sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Die WestLB hält große Stücke auf die wesentlichen Produkte von Funkwerk.

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Funkwerk AG: Archivierte Beiträge bis 23. November 2007