Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Sparta AG: Archivierte Beiträge bis 28. November 2001
chinaman - Sonntag, 1. Juli 2001 - 11:29
Erstmal Danke stw (und auch avalon) für Euer Engagement. Ich glaube behaupten zu können, dass ich mich mit dem Sparta Verbund wirklich intensiv beschäftigt habe. Dies ging sogar soweit, dass ich hier für den dafür notwendigen Aufwand etwas belächeln lassen mußte (Bsp.: HV Besuch).

Unter antizyklischen Gesichtspunkten halte ich momentan Sparta und Deutsche Balaton als glasklaren Kauf für einen langfristigen Investor, der den Unternehmenswert sieht und einfach entspannt warten kann, bis sich auch diese Kapitalmarktübertreibung wieder ad absurdum führt. Hauptvoraussetzung: Kursschwankungen dürfen einen nicht nervös machen, soweit keine fundamentale Neubeurteilung notwendig ist.

Für diese meine Einschätzung stehe ich auch finanziell mit meinem eigenen Geld gerade, wobei diese Entscheidung jeder mit sich selber ausmachen muß. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Ihr zu einer anderen Entscheidung kommt.


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 3. Juli 2001 - 19:57
Aus der Sparta Investors Corner

:-)
Gruß
Chinaman


Thema: Aktienumsätze nach der HV
Von Gandalf100 (Gandalf100@gmx.de) am
Sehr geehrtes Sparta-Team,
ich bin mir sicher, daß auch Sie die Aktienumsätze an den Börsen verfolgen. Auch hier scheint Sparta momentan die Welt auf den Kopf stellen zu wollen.
Das der Kurs nach der HV deutlich nachgab, o.k. akzeptiert und ist ja hinreichend ausdiskutiert worden.
Aber das jetzt nach der eigentlich doch positiven Nachricht über den Verkauf des Fahrmantels der Kurs weiter nachgibt und das unter extrem hohen Umsätzen, ist ja nach alter Börsentheorie ein sehr schlechtes Zeichen (fallende Kurse bei hohen Umsätzen).
Die Frage, die sicher nicht nur mich momentan beschäftigt ist, wer um alles in der Welt verkauft bei diesen Kursen in solchen Stückzahlen. Wo kommen die Aktien her?
Selbst der Ausgabepreis von 2,56• ist meilenweit weg.
Als "Kapitalmarktarchitekten" werden Sie, so hoffe ich, eine eigene Theorie haben. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich (uns) an den gedanken teilhaben lassen würden.
Liebe Grüße
Gandalf

Hinzugefügt von SPARTA AG am
Sehr geehrter Gandalf100,Auch nach Rücksprache mit unserem Makler können wir die Verkäufer der SPARTA-Aktien bei dem derzeitigen Kursniveau nicht konkret analysieren, um ernsthafte Fakten zu benennen.
Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass seit der Adhoc zur Veräußerung des Börsenmantels der FAHR AG vom 28.06.2001 keine weiteren Unternehmensinformationen veröffentlicht wurden. Darüber hinaus werden der Vorstand, der Aufsichtsrat und Familienangehörige ihre Aktien in unveränderter Anzahl beibehalten.
Wir vermuten, dass ein in den Internet-Boards unterstellter Verdacht der Insolvenz die Aktionäre verunsichert. Diesen Vorwurf müssen wir entschieden zurückweisen. Der auf unserer Homepage eingestellte Kurzbericht der HV vom 21.06.2001 benennt hierzu entsprechende Hard Facts.
Jeglichen Spekulationen über die derzeitige Kursentwicklung bei hohen Aktienumsätzen, zum Beispiel ausgelöst durch Zwangsliquidationen kreditfinanzierter Aktienbestände, wollen wir uns nicht anschließen.
Mit freundlichen Grüßen
SPARTA AG

chinaman - Mittwoch, 4. Juli 2001 - 05:36
Aus der Sparta Investors Corner

:-)
Gruß
Chinaman


Von Mathias (mathias.janet@t-online.de) am
Ich bin wie viele andere ein Neuling an der Börse. Die letzten Jahre haben Chancen, aber auch Risiken gezeigt. Einen Totalverlust habe ich schon verkraften müssen.

Nun steht meine Furcht vor einem neuen. Inwieweit kann die SPARTA AG Pleite gehen oder ist die derzeitige Börsensituation Hauptgrund für die derzeitige SPARTA-Verfassung?

Die Grundsätzliche Entwicklung der SPARTA seit Beginn ist langfristig positiv zu bewerten, dennoch wie soll der Rückgang der "Zahlen" gestoppt werden.

Inwieweit können die Verbindlichkeiten eine Pleite verursachen, oder sind Reserven vorhanden


Hinzugefügt von SPARTA AG am
Sehr geehrter Mathias,den Verdacht eines Bankrotts oder einer möglichen Insolvenz müssen wir entschieden zurückweisen.
Auf unserer Hauptversammlung am 21.06.2001 und in dem auf unserer Homepage erschienen Kurzbericht zur HV hat der Vorstand aktuelle Kennzahlen des Unternehmens bekannt gegeben, die den Verdacht einer Insolvenz wiederlegen:

Die Bilanzsumme hat sich von 30,4 Mio. EURO auf 110,1 Mio. EURO mehr als verdreifacht. Das Net Asset Value lag zum 31.12.2000 bei 98,1 Mio. EURO.

Das Eigenkapital ist seit August 1998 von 21,6 Mio. EURO auf 61,1 Mio. EURO zum 31.12.2000 angestiegen. Das entspricht einem Eigenkapital je Aktie von 3,92 EURO. Die SPARTA AG ist noch mit 21,4 Mio. EURO im vorbörslichen Bereich engagiert. Dies entspricht 35% des Konzerneigenkapitals oder 1,37 EURO je Aktie. Sollte im Rahmen einer "Worst-Case-Analyse" dieses vorbörsliche Engagement vollständig wertberichtigt werden müssen, wovon der Vorstand wie beschrieben nicht ausgeht, so verbleibt ein Eigenkapital von 2,55 EURO je Aktie. Die Aktie notiert also zur Zeit ca. 50% unter dem Wert des Eigenkapitals des zukünftigen Kerngeschäftes ohne vorbörsliche Beteiligungen!

SPARTA nutzt die Liquidität aus erzielten Corporate Finance-Provisionen, Steuerrückerstattungen und Veräußerungserlösen u.a. zum konsequenten Abbau der Verbindlichkeiten. Diese konnten von 29,1 Mio. EURO am 30.09.2000 auf 22,6 Mio. EURO um 6,5 Mio. EURO zum Stichtag der Hauptversammlung reduziert werden. Der Vorstand plant im dritten Quartal die Verbindlichkeiten auf 15,4 Mio. EURO zurückzuführen, um letztendlich auch den Zinskostenaufwand der Finanzholding zu minimieren.

Für das Beteiligungsgeschäft stehen den dafür verantwortlichen Beteiligungen, der Deutsche Balaton AG und der FALKENSTEIN Nebenwerte AG, entsprechende liquide Mittel zur Verfügung.


Mit freundlichen Grüßen

SPARTA AG


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kleinje - Dienstag, 17. Juli 2001 - 09:16
Sparta veräußert Beteiligung an der THE internet.z AG



Die Sparta AG und weitere Synergieinvestoren haben Ihre Mehrheitsanteile von 51 Prozent bzw. 45 Prozent an der THE internet.z AG im Rahmen eines Aktientausches an die Peloros Vermögensverwaltung AG veräußert. Dies gab das Unternehmen im Rahmen einer Ad-Hoc Mitteilung bekannt. Als wesentlicher Erfolg dieser Transaktion erhält Sparta fungible Aktien eines im Amtlichen Handel notierten Unternehmens.
Eine abschließende wirtschaftliche Betrachtung sei noch nicht möglich, da die erhaltenen Aktien aufgrund einer Sperrfrist bis 2002 nicht veräußert und verhandelte Nachbesserungspflichten bei Kursverfall nicht bewertet werden können. Der Vorstand der THE internet.z AG will gemeinsam mit dem neuen Mehrheitsgesellschafter das Geschäft völlig neu ausrichten und über die zukünftige Entwicklung auf der im August stattfindenden
Hauptversammlung berichten.


Quelle: GSC Research

kleinje - Dienstag, 7. August 2001 - 18:51
Nachrichten: EXKLUSIV: Übernahme der The internet.z AG durch Knorr?!


Wie der Ausgabe des Bundesanzeigers vom Freitag zu entnehmen ist, soll auf der anstehenden Hauptversammlung der The internet.z AG am 7. September 2001 eine Umfirmierung in KIMON Beteiligungen AG beschlossen werden. Zudem soll der Geschäftszweck künftig neben der Beteiligung auch die Beratung von Unternehmen bei Transaktionen wie Management-Buy-Out/-In, Börseneinführung und Finanzierung umfassen.


Auffälligster Tagesordnungspunkt ist jedoch die vorgeschlagene Wahl der Knorr-Mitarbeiter Manfred Frey (Mitgründer und Leiter der Niederlassung Frankfurt), Michael Ganslmeier (Berater) und Karsten Busche (IR-Sprecher) in den Aufsichtsrat. Für den Fall, dass die – ebenfalls vorgesehene – Herabsetzung der Zahl der AR-Mitglieder von sechs auf drei nicht beschlossen wird, sollen zudem unter anderem die als Berater für die Knorr Capital Partner AG tätigen Alexander Musil und Birgit Dahm gewählt werden.


Aufgrund dieser auffälligen künftigen Knorr-Dominanz im Aufsichtsrat darf gemutmaßt werden, dass die internet.z AG in Kürze als mehrheitliche Tochter der Knorr Capital Partner AG fungieren wird. Wir könnten uns vorstellen, dass dort künftig die Internet-Beteiligungen der Knorr-Gruppe zusammen gefasst werden sollen. Ein Sprecher von Knorr gab auf Rückfrage von GSC Research hierzu keinen Kommentar ab.


SPARTA und “weitere Synergieinvestoren”, darunter unter anderem die börsennotierte U.C.A. AG, hatten am 16. Juli 2001 gemeldet, ihre Anteile von insgesamt ca. 96 Prozent an der The internet.z AG an die Peloros Vermögensverwaltung AG veräußert zu haben. Im Gegenzug hätten sie “fungible Aktien eines im Amtlichen Handel notierten Unternehmens” erhalten. Es darf mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass es sich hierbei um die amtlich notierte Knorr Capital Partner AG handelt.


Genaue Informationen erwarten wir uns von der Hauptversammlung, von der GSC Research selbstverständlich detailliert berichten wird.


Quelle: GSC Research

chinaman - Mittwoch, 15. August 2001 - 08:59
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. --------------------------------------------------------------------------------

SPARTA AG: Konzernergebnis für 1. Halbjahr 2001 Vorstand Herr Moffat ersetzt Herrn Zours im Aufsichtsrat

Hamburg, 15. August 2001. Die SPARTA AG (WKN 724 520), Hamburg, erzielt im ersten Halbjahr 2001 im operativen Geschäft ein leicht positives Ergebnis von 370 TEURO vor Risikovorsorge. In einem insgesamt schwierigen Marktumfeld mussten allerdings Wertberichtigungen als Risikovorsorge von 29,3 Mio. Euro vorgenommen werden. Das Konzernergebnis für das erste Halbjahr 2001 beläuft sich auf einen Periodenverlust nach Steuern von 28,9 Mio. EURO und nach DVFA von 11,5 Mio. EURO. Durch den Halbjahresfehlbetrag reduzierte sich das ausgewiesene Eigenkapital von 61,1 Mio. EURO zum 31. Dezember 2000 auf 32,7 Mio. EURO zum 30. Juni 2001. Die Umsatzerlöse aus dem Wertpapierhandel beliefen sich auf 30,3 Mio. EURO. Die wesentlichen Ursachen für das Halbjahresergebnis liegen in Abschreibungen auf die Beteiligung an der Deutsche Balaton AG von 12,3 Mio. EURO und in Wertberichtigungen des vorbörslichen Beteiligungsgeschäftes in Höhe von 16,6 Mio. EURO. In diesen Wertberichtigungen ist auch die von der pre-IPO AG zum 31.12.2000 vorgenommene Bilanzberichtigung berücksichtigt, die zu einer Verlustzuweisung von 2 Mio. EURO führte. Es verbleibt ein Restbuchwert des aufgegebenen Bereiches Venture Capital und vorbörsliche Beteiligungen in Höhe von 4,9 Mio. EURO. Nach dem radikalen Einschnitt und der Aufgabe des vorbörslichen Beteiligungsgeschäftes geht die SPARTA AG davon aus, dass im gesamten Geschäftsjahr 2001 ein leicht positiver Jahresüberschuss vor Risikovorsorge erzielt wird.

Der Vorstand Herr Philip Moffat wird auf eigenen Wunsch wieder zurück in den Aufsichtsrat wechseln, dem er bereits bis 1999 angehörte. Dort wird er Herrn Thomas Zours ersetzen. Sowohl Herr Moffat als auch Herr Zours werden der Gesellschaft weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Der Vorstand

Investor & Public Relations Dirk Hasselbring SPARTA AG Am Sandtorkai 75 20457 Hamburg

Tel.: 040/37411024 Fax: 040/37411010 www.sparta.de IR@sparta.de

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c) DGAP 15.08.2001 -------------------------------------------------------------------------------- WKN: 724520; Index: Notiert: Amtlicher Handel in Frankfurt und Hamburg; Freiverkehr in Berlin, München, Stuttgart

150845 Aug 01


Autor: import DGAP.DE (),08:47 15.08.2001

stw - Mittwoch, 15. August 2001 - 22:39
Was bedeutet das jetzt für Dein Sparta-Engagement, chinaman ? Liegt diese Halbierung des EK noch im Rahmen Deiner Erwartungen ? Ist doch ganz schön heftig ausgefallen dieses Großreinemachen, oder ?

:-) stw

chinaman - Donnerstag, 16. August 2001 - 06:07
Das Großreinemachen ist in jedem Fall sehr heftig ausgefallen und liegt nun auch über meinen Erwartungen.

Die Wertberichtigungen über die Deutsche Balaton Beteiligungen in Höhe von 12,3 Mio. EUR konnte ich mit einem Taschenrechner und der Balaton Ad Hoc noch selber ausrechnen. Das Wertberichtigungsbedarf bei net.ipo bestehen würde, war ebenfalls klar wie Kloßbrühe ...

Überrascht hat mich das Ausmaß der weiteren Wertberichtigungen im vorbörslichen Bereich, hier insbesondere wohl bei der pre-IPO. Hier wurde der Wertansatz von 1,35 EUR auf 0,31 EUR je Sparta Aktie "hinuntergebügelt". Damit stehen die vorbörslichen Beteiligungen quasi noch zum Erinnerungswert in der Bilanz.

Es gibt nun 2 mögliche Interpretationen:

Sparta hat im vorbörslichen Bereich noch weitaus schlechter gewirtschaftet, als die anderen Branchenmitglieder (z.B. TfG mit einer Abscheibungsquote von ca. 25%)

Sparta macht jetzt aus steuerlichen Gesichtspunkten bewußt alles geltend. Hintergrund: Bei den Corporate Finance Geschäften bleibt man auch nach 2002 steuerpflichtig, was sich bei diesen Abschreibungsdimensionen aber wohl zumindest für die nächsten Jahre erübrigt ...

Natürlich hoffe ich auf die 2. Möglichkeit, aber ehrlich gesagt befürchte ich die erste. Zur Situation bei pre-IPO muss ich auch noch weitere Recherchen tätigen.

Alles in allem: Neuinvestments werde ich zumindest vorerst nur bei der Deutschen Balaton tätigen, da ist die Gemengelage sehr viel übersichtlicher ...


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 16. August 2001 - 06:10
Gestern war bei n-tv Chat mit dem Sparta Vorstand. Leider bin ich mit 90 % meiner Fragen nicht "durchgekommen", da muss ich mir die Infos noch anders zusammenklauben ...


Chat Protokoll
Moderator: Herzlich Willkommen im Live-Chat von n-tv! Wirt erwarten die beiden Vorstände der SPARTA AG - Dr. Lukas Lenz und Dr. Olaf Hein. Das Unternehmen hat heute seine Halbjahresergebnisse per Ad hoc gemeldet und den Zwischenbericht für das 1. Halbjahr 2001 vorgelegt. Beide Vorstände stehen Ihnen für Fragen zur Verfügung mit dem Ziel, Erläuterungen zum Halbjahresbericht und zur künftigen Entwicklung der SPARTA AG abzugeben. An dieser Stelle noch kurz der Hinweis: Beide Vorstände sind im Chat - die Beantwortung der Fragen erfolgt aber über den gemeinsamen Benutzernamen „Lukas Lenz“. Lukas Lenz: Sehr geehrte Chatteilnehmer, wir begrüßen Sie auf unserem Lifechat bei n-tv und freuen uns auf Ihre Fragen. Moderator: Können Sie zu Beginn des Chats noch einmal kurz auf die heute veröffentlichten Zahlen eingehen? Lukas Lenz: Wir haben heute unseren ersten Zwischenbericht mit den Konzernzahlen zum 30.06.2000 veröffentlicht. Die Zahlen sind geprägt zum einen von hohen Abschreibungen auf aufgegebene Geschäftsbereiche und zum anderen durch ein leicht positives Ergebnis vor Risikovorsorge in dem wiederbelebten Kerngeschäftsbereich. Stechmücke: Wie hoch sind derzeit die Verbindlichkeiten der Sparta AG? Lukas Lenz: Die Verbindlichkeiten im Konzern belaufen sich per 30.06.2001 auf 23,8 Mio. Euro gegenüber 48,32 Mio. Euro per 31.12.2000 Stechmücke: Wieviele Aktionäre hat die Sparta AG Lukas Lenz: Zur Hauptversammlung am 21. Juni 2001 existierten rund 36.000 Depots. Die Aktienumsätze im gesamten Halbjahr 2001 beliefen sich auf rund 19 Mio. Euro.

PapaMario:
Wie hoch ist Ihre momentane Liquidität? Konnten Verbindlichkeiten zurückgefahren werden?

Stechmücke:
Wieviel Liquidität steht aktuell für neue Beteiligungen zur Verfügung?
Chat Protokoll
Lukas Lenz: Die Liquidität (Wertpapiere/Forderungen) beläuft sich auf rund 18,7 Mio. Euro; diesbezüglich weisen wir noch einmal darauf hin, daß sich die SPARTA AG als Finanzholding und Investmenthaus positioniert hat. Operatives Geschäft im Sinne von Beteiligungserwerben erfolgen überwiegend über die Deutsche Balaton AG und die Falkenstein Nebenwerte AG. SPARTA AG selber plant Beteiligungserwerbe nur in besonderen Situationen oder aus strategischen Überlegungen. Wie die obige Antwort zum Rückgang der Verbindlichkeiten belegt, konnten wir diese planmäßig zurückführen. An unserern Plänen zur weiteren Reduzierung der Verbindlichkeiten auf rund 15,4 Mio. Euro halten wir unverändert fest. Stechmücke: Warum wurde bisher kein Aktienrückkauf geplant? Lukas Lenz: Ein möglicher Aktienrückkauf liegt uns als Vorratsbeschluss vor. Dennoch möchten wir mit diesem Thema nicht leichtfertig umgehen. Empirische Untersuchungen belegen, dass Aktienkurse meist von dem reinen Ankündigungseffekt eines Rückkaufprogramms profitieren, diese Kurssteigerungen im Zeitverlauf vielfach aber wieder abgeben. Wenn die Kurse nach Beendigung des Aktienrückkaufes wieder (unter den Einstandskurs) fallen, führt dies nicht zur Steigerung des Unternehmenswertes, sondern zu Abschreibungen (auf eigene Aktien) und Liquiditätsvernichtung. wsmhome: sind sie schon am erwerb eines neuen börsenmantels dran? Lukas Lenz: Zur Zeit führen wir Gespräche sowohl mit potentiellen Verkäufern und Erwerbern. Insgesamt entwickeln sich Angebot und Nachfrage positiv. Stechmücke: In welchem Maße wird die Sparta AG im nächsten Jahr von der neuen Steuergesetzgebung profitieren? Lukas Lenz: Die Veräußerungsgewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen, die länger als ein Jahr gehalten wurden, sind ab 2002 auch für die SPARTA AG grundsätzlich steuerfrei. Darüber hinaus haben die erheblichen Wertberichtigungen zu einem steuerlichen Verlustvortrag von rund 37 Mio. Euro geführt. Die SPARTA AG wird daher auf absehbare Zeit keine Steuern zahlen müssen.
PapaMario:
Sind schon Erfolge bei der Falkenstein AG erkennbar?

Lukas Lenz:
Die Falkenstein Nebenwerte AG kann bereits in den ersten 4 Monaten ihrer Geschäftstätigkeit trotz der verhaltenen Marktentwicklung (SMAX - 5 %) eine Performance des Wertpapierdepots von 11,9 % auf das eingesetze Eigenkapital ausweisen.

PapaMario:
Ab wann bestehen Beteiligungsmöglichkeiten an Falkenstein?

Lukas Lenz:
Die Falkenstein Nebenwerte AG plant noch in diesem Jahr zusätzliches Kapital zu beschaffen.Interessenten können sich auf der Webseite der Gesellschaft unter www.falkenstein-ag.de registrieren oder ein entsprechendes Mail an uns senden.

Greeni:
Wie beurteilen Sie die Branche generell?

Lukas Lenz:
Reine Beteiligungsgesellschaften agieren zur Zeit in einem schwierigen Marktumfeld, was durch die Kursentwicklungen der einzelnen Gesellschaften eindrucksvoll belegt wird. Die SPARTA AG versteht sich selbst nicht als reine Beteiligungsgesellschaft. Daher haben wir den Zusatz Beteiligungen auf der letzen Hauptversammlung aus der Firma gestrichen. Die SPARTA AG versteht sich als Spezialist im Small Cap-Bereich, in dem neben Beteiligungen auch Corporate Finance-Geschäfte und insbesondere Börsenmanteltransaktionen durchgeführt werden.

Stechmücke:
Wie sehen die Gewinnplanungen für 2001 und 2002 aus?
Lukas Lenz:
Für 2001 rechnen wir nach wie vor mit einem leicht positiven Ergebnis vor Risikovorsorge auf die aufgegebenen Geschäftsbereiche. Für 2002 gibt es aus der Natur unseres Geschäftes noch keine seriösen Prognosen. Nachdem die Rückbesinnung auf das ursprüngliche Kerngeschäft der SPARTA AG bereits nach wenigen Monaten erste Früchte trägt, rechnen wir für 2002 mit einem höheren Ergebnis nach Steuern und Wertberichtigung.

rothoppy:
Wie geht es mit der Oceanica und der mySparta weiter?

Lukas Lenz:
An beiden Gesellschaften ist die SPARTA AG mit jeweils weniger als 6 % beteiligt. Wir bitten um Verständnis dafür, daß wir die Unabhängigkeit dieser Gesellschaften beachten und es ihnen überlassen, über das Fortschreiten der Neuausrichtungen auf ihren eigenen Hauptversammlungen zu berichten.Wir verfolgen diese Neuausrichtungen jedoch aktiv, auch im Interesse der übrigen Kleinaktionäre.

Chinaman:
Aus welchem Grund hat Hr. Lenz als Finanzvorstand überhaupt den hohen Krediten zugestimmt ? Hat er die Risiken unterschätzt ? Wozu wurden die Mittel aufgenommen ?

Lukas Lenz:
Die Kreditaufnahme durch die SPARTA AG war kein Einzelgang eines Vorstandsmitgliedes, sondern eine abgestimmte Maßnahme. Die Kredite wurden im Frühjahr 2000 als Zwischenfinanzierung für die bevorstehende Kapitalerhöhung aufgenommen. Die damaligen Renditeerwartungen haben die niedrigen Zinsen bei weitem überstiegen, so daß eine Vergrößerung des Investitionsvolumens im Interesse der Gesellschaft geboten schien. Aus heutiger Sicht wurde die Marktentwicklung nicht richtig eingeschätzt. Darauf haben wir bereits im Herbst 2000 reagiert, indem wir begonnen haben, die Verbindlichkeiten zurückzuführen.

Moderator:
Wie hoch sind die laufenden Kosten bei SPARTA?
Lukas Lenz:
Die Kosten für Personal ( 0,4 Mio. Euro) und sonstige betriebliche Aufwendungen (0,7 Mio. Euro) liegen insgesamt bei 1,1 Mio. Euro per 30.06.2001 und ergeben im Verhältnis zum Umsatz eine erfreuliche Relation von 3,6 %. Für das 2. Halbjahr 2001 und das Jahr 2002 kalkulieren wir mit noch niedrigeren Kosten.

Chinaman:
Warum wurden die Anteile an Helvetic Star veräußert ? Diese Firma passt doch eigentlich zur Strategie ? War es Geldnot ?

Lukas Lenz:
Die Veräußerung erfolgte im Rahmen der Umstrukturierung der SPARTA AG zur Finanzholding mit überwiegend wesentlichen Beteiligungen. Zum Management der Helvetic Star AG unterhält das Management der Falkenstein Nebenwerte AG eine sehr freundschaftliche Beziehung. Eine konstruktive Zusammenarbeit ist darüber hinaus nicht von einer Kapitalbeteiligung abhängig.

Hamburger:
Besteht Insolvenzgefahr wegen fallender Kurse der als Kreditsicherheit verpfändeten Aktienpakete?

Lukas Lenz:
Eine Insolvenz kann bei Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit eintreten. Überschuldung liegt vor, wenn das Eigenkapital verbraucht ist. Das Eigenkapital der SPARTA AG beläuft sich auf 32,7 Mio. Euro. Eine Überschuldung ist daher nicht in Sicht. Durch laufende Corporate Finance-Geschäfte, wie z. B. im Rahmen des Erwerbs der Wedag AG durch die FAHR AG (1 Mio. Euro Provision) sowie durch Beteiligungsveräußerungen im Rahmen der Umstrukturierungen ist die Zahlungsfähigkeit der SPARTA AG langfristig gesichert; zu bedenken ist ferner, daß die SPARTA AG aufgrund ihrer extrem niedrigen laufenden Kosten ihre Liquidität flexibel einsetzen kann.

Jägermeister:
Warum ist Herr Moffat als Vorstand ausgeschieden?

Lukas Lenz:
Herr Moffat ist Gründungsgesellschafter der SPARTA AG und war von Beginn an Vorsitzender des Aufsichtsrats. 1999 wechselte er nach dem Ausscheiden von Herrn Dr. Nill in den Vorstand. Die Einbindung in das Tagesgeschäft hat sich als nicht vorteilhaft für die Pflege und den Ausbau des umfangreichen Netzwerkes erwiesen. Herr Moffat und wir teilen die Auffassung, daß eine Konzentration auf strategische Aufgaben außerhalb des Vorstandes wirkungsvoller erfolgen kann. Wir erwarten durch die Entlastung vom Tagesgeschäft neue Impulse für die Gesellschaft.
Moderator:
Unsere Zeit ist leider schon wieder vorbei. Ich bedanke mich recht herzlich bei unseren beiden Gästen Dr. Lukas Lenz und Dr. Olaf Hein und auch bei allen, die mit Ihren Fragen zu einem interessanten Chat beigetragen haben!

Lukas Lenz:
Wir danken für Ihr Interesse an der Gesellschaft. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, zögerns Sie bitte nicht, uns über info@sparta.de zu kontaktieren.

chinaman - Donnerstag, 16. August 2001 - 15:00
In meinem Rätselraten über die extrem hohen Wertberichtigungen bei pre-ipo bin ich nun etwas weiter. Offensichtlich mußte die pre-ipo alleine für das Engagement bei Red Cube 18'8 Mio DM wertberichtigen. Die Hälfte des Eigenkapitals auf eine einzige Karte gesetzt ...

:-(
Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 17. August 2001 - 10:18
"Die Hälfte des Eigenkapitals auf eine einzige Karte gesetzt ... "
Das ist doch wirklich unverantwortlich. Nicht zu glauben, was für unfähige Leute da in den letzten Boom-Jahren da in verantwortliche Positionen
gerutscht sind. Was machst Du jetzt mit Deinem Sparta-Investment, chinaman ?

:-) stw

chinaman - Dienstag, 21. August 2001 - 06:49
"Was machst Du jetzt mit Deinem Sparta-Investment, chinaman ?"

Nun ja, im Musterdepotjargon Sprachgebrauch: "Auf hold zurückstufen". Einerseits bin ich über dieses schwache "Risikomanagement" sehr enttäuscht, aber andererseits bin ich nicht bereit, irgendeine Aktie unter dem inneren Wert zu verkaufen.


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 27. November 2001 - 10:04
Nachdem Sparta ja zugegebenermassen ja über Monate hinweg ein Albtraum für meine Nachkaufstrategie war, steigt der Kurs in den letzten Tagen geradezu kometenhaft an.

Das Tief befand sich bei 0,41 EUR ! Bei diesen "schwachsinnigen" Bewertungen habe ich meinen Bestand sukzessive noch weiter ausgebaut.

Ohne irgendwelche Kursrelevanten Nachrichten steigt der Kurs nun an. Heute habe ich zu 1,43 EUR mal eine kleinere Position verkauft.

Mein durchschnittlicher EK-Preis über alle Einkäufe (beginnend bei 19 EUR !!!) beträgt nun mehr 1,60 EUR. Nachdem ich ja bereits einmal bewußt Verluste realsierte, liegt der durchschnittliche EK der im Depot verbliebenen Werte nur noch bei 1,28 EUR.

Glaubt Ihr der Kursanstieg ist eine reine Spekulation, oder ist da ein Aufkäufer am Werk ???


:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Dienstag, 27. November 2001 - 21:07
Ich würde die Hälfte sofort geben und mit dem Rest warten, bis die 25-d-Linie (aktuell 0,80) von oben nach unten durchbrochen wird.

25-d-Linie war bei Sparta monatelang richtig!
Prof

chinaman - Mittwoch, 28. November 2001 - 10:21
25-d-Linie erscheint mir etwas ungewöhnlich. Ist da nicht die 30-d-Linie weitaus gebräuchlicher ? Geben die beiden Linien wirklich unterschiedliche Signale ?

:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Mittwoch, 28. November 2001 - 11:13
30-d Linie geht auch, meine Einstellung war zufällig 25 Tage.
Gruß Prof

prof_b - Mittwoch, 28. November 2001 - 13:00
Da hätten wir ja schon fast die philosophische Frage: Nimmt man nun einen der gängigen SMA´s: 10/30/38/55/90/100/200 oder lieber denjenigen, der am besten bei der jeweiligen Aktie zutrifft?

Ich tendiere eher zur zweiten Variante. Gerade an den vielbeachteten SMA´s springen ja viele Charties auf oder ab und nehmen sich gegenseitig das Futter weg.

Prof

chinaman - Mittwoch, 28. November 2001 - 13:28
Ist aber wohl auch eine Frage der Software Unterstützung. Ich kann bei meiner Software gar keine beliebigen Tage einstellen.

:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Mittwoch, 28. November 2001 - 13:57
Für die SMA und 1000 andere Spielchen gibt´s folgenden Link: http://www.technical-investor.de/

Man kann sich eine Watchlist mit 25 Positionen und für jede Position individuell eingestellte Charts einrichten. Bei Siemens sind beispielsweise die 15 + 22 + 38-Tage Linie absolut wichtig. Im Downfall könnte jeweils das Unterschreiten der nächsten Linie für die Limitierung genutzt werden.

Außerdem gibt´s eine Limitüberwachung per Mail die aber oft einige Stunden verspätet hat.

chinaman - Mittwoch, 28. November 2001 - 14:13
Danke, für den Hinweis. Die Seite kenne ich eigentlich, aber anscheinend nur oberflächlich. Was bedeutet eigentlich SMA ?

:-)
Gruß
Chinaman

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