Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Sparta AG: Archivierte Beiträge bis 1. Juli 2001
chinaman - Mittwoch, 20. Juni 2001 - 15:51
Na, na. Der Grundsatz heißt ja wohl: erst informieren, dann handeln.

Die Informationen werde ich mir morgen aus erster Hand bei der HV der Sparta AG besorgen. Im übrigen sind meine Aktien bis zur HV ja eh gesperrt. Aber auch wenn sie es nicht wären, würde ich die morgigen Infos wohl auf jeden Fall in die Entscheidung einbeziehen wollen.

Im übrigen vergleichst Du wohl etwas Äpfel mit Birnen, Avalon. Die AdHoc vom 12.04. mit einem Minus von 0,56 EUR bezog sich eindeutig auf die Sparta AG. In der AdHoc wurde ausdrücklich erwähnt, dass über den Konzernabschluß getrennt berichtet wird. Die Info von heute ist nun dieser Konzernabschluß.

:-)
Gruß
Chinaman

avalon - Mittwoch, 20. Juni 2001 - 17:06
Ja das mag sein, so genau schaue ich bei denen nicht mehr hin.

Braucht man auch nicht, nach der mehrmonatigen Werbekampagne für die Aktie in div. Printmedien ist das ein Schlag ins Gesicht für jeden gutgläubigen Aktionär - so oder so.

Verzeih mir, aber für mich gehören die zu den Märchenerzählern, auf`s Detail kommt es da wirklich nicht an - mir zumindest........

Hoffentlich rentiert sich die Mühe des HV Besuchs, ich verstehe zwar nicht warum die Mühe, aber natürlich sind wir alle auf deine Statements gespannt und schließlich verfolgen wir eine völlig konträre Anlagestrategie in Bezug auf schlechte News - so erscheint das letztendlich doch wieder verständlich.

Avalon

chinaman - Mittwoch, 20. Juni 2001 - 17:25
Verzeihn tu ich Dir doch wirklich fast alles ;-)

Wir verfolgen wirklich komplett unterschiedliche Strategien in Bezug auf schlechte News. Aber das macht ja auch den Reiz dieses Forums aus :-))
Im übrigen sind Antizykliker eben keine Heerdentiere ...

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Freitag, 22. Juni 2001 - 19:56
Nun bin ich wieder zurück von meinem Besuch bei den "Märchenerzählern". Der Aufwand für einen HV Besuch von Süddeutschland nach Norddeutschland ist wirklich nicht zu verachten. Die Börse hat ja anscheinend recht negativ auf die Sparta HV reagiert, nun haben wir die 1 vor dem Komma.

Trotzdem bin ich froh, mir einen eigenen Eindruck verschafft zu haben, den nur die Kursentwicklung und die WO Statements, dass wäre mir doch zu wenig.

Mal in aller Kürze mein Fazit: Ich bleibe weiter in Sparta engagiert und begleite die Turnaround Story. Bin auch mal auf den HV Bericht von GSC Research gespannt ...

Allerdings sehe ich VC nun doch generell als kritischer an und bin schon etwas nachdenklicher ob sich Sparta in diesem Segment wirklich besonders dämlich angestellt hat oder bei anderen VC Firmen noch einigermassen viele unentdeckte Leichen im Keller türmen. Auch die Beteiligungswerte der Akquisitionen von Neuer Markt Unternehmen kann man wohl zukünftig kaum kritisch genug hinterfragen ...

Später jedoch mehr zu dem gesamten Themenkomplex ...


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Samstag, 23. Juni 2001 - 08:14
Mal vorab die Kopie eines Postings von einem denic2001 im WO Board. Dies mal einerseits als Kontrastprogramm zu meinen Einschätzungen und als Bezugspunkt für meine Wahrnehmungen.

:-)
Gruß
Chinaman


HV-Bericht der Sparta Beteiligungen AG vom 21.6.2001

Selten hat man so ein schwaches Bild eines Vorstandes bei einer HV gesehen. Die Herren Hein, Moffat und Lenz gaben ein Bild des Jammers ab. Tenor: "Schuld an den zweistelligen Millionenverlusten war der rückläufige Markt in der New Economy." Konzept für die Zukunft: Fehlanzeige. Die Diskussion war lebhaft. In der insgesamt 4 1/2 stündigen Veranstaltung gelang es den Spartanern nicht, die Aktionäre (etwa 200 anwesende) von rosigen Zukunftsaussichten zu überzeugen. Viele Wortmeldungen lieferten immer wieder Beweise für die mangelnde Kompetenz der Sparta-Vorstände. Zeugen berichteten sogar von den schwerwiegenden Unterlassungen der Vorstände im Beteiligungsgeschäft. Andere zweifelten an, ob es die Sparta überhaupt bis zur nächsten Hauptversammlung schaffen würde. Was das für eine AG bedeutet, ist wohl jedem klar.

Dr. Lenz gab zu, seine 58.000 Aktien privat verkauft zu haben. Super vertrauensbildende Maßnahme!

Wer jetzt seine Aktien noch weiter im Portfolio behält, dem ist wohl nicht mehr zu helfen...

chinaman - Samstag, 23. Juni 2001 - 09:35
Den Auftakt der HV bildete ein recht umfangreicher Lagebericht der Sparta Vorstände
Dr. Hein und Dr. Lenz. Während Dr. Hein versuchte, den „gescheiterten Ausflug in die New Economy“ aufzubereiten (und damit wohl aus den Köpfen der Aktionäre zu bekommen) gab der für Finanzen zuständige Dr. Lenz einen Überblick über die bilanzielle Situation.

Dr. Hein schilderte vorbörsliche Beteiligungen als verderbliche Ware. Es würde laufender Kapitalbedarf zur Bewahrung der Marktstellung bestehen. Die Situation der Jahre 1999 und 2000 sei aus heutiger Sicht nur noch durch die damalige Euphorie und Gier verständlich. Dabei habe Sparta große Fehler gemacht, sei aber damit nicht alleine. Die Situation bei den anderen börsennotierten VC Gesellschaften dürfte aus seiner Sicht ähnlich sein. Auch renommierte Firmen wie Intel und Siemens hätten in 1999 und 2000 noch sehr hohe Beträge bspw. für eine 1%-ige bzw. 3%-ige Beteiligung an Brokat bezahlt, heute würden renommierte Bankhäuser Brokat mit einem Kursziel von 0 EUR versehen. Die DG Bank habe für Ende
2000 noch einen Indexstand von 8500 Punkten für den Nemax prognostiziert.

Dr. Lenz bezifferte den Buchwert je Sparta Aktie auch nach den schmerzlichen Verlusten des Rumpfgeschäftsjahres noch auf 3,92 EUR je Sparta Aktie. Davon seien, vor allem über die Töchter pre-IPO und the.Internet.Z noch 1,37 EUR im vorbörslichen Bereich gebunden. Für diesen Teil falle es ihm schwer, irgendwelche Voraussagen zu machen, da die weitere Entwicklung auch stark von der Entwicklung des Neuen Marktes abhänge, die er allerdings nicht vorhersagen könne. Die Börse bewerte momentan Sparta aber selbst noch unter dem verbleibenden Eigenkapital von 2,55 EUR. Dies sei in seinen Augen eine ähnliche Übertreibung wie seinerseits Kurse von um die 40 EUR. Zu dem Thema Entwicklung der Bankverbindlichkeiten berichtete Dr. Lenz, diese seien vom 31.12. bis am Tag vor der HV von 27,8 Mio. EUR auf 22,6 Mio. EUR gesunken. Für den 30.09.2001 prognostizierte er einen weiteren Rückgang auf 15,4 Mio. EUR. Weiter betonte Dr. Lenz, dass das Sparta EK durch die Balaton Übernahme im Jahr 2000 deutlichst von 21,5 Mio. EUR auf 60,5 Mio. EUR zugenommen habe.

Das Konzept der Sparta AG für die Zukunft sei die Wiederbesinnung auf die alten Stärken der Sparta im Deutschen und Schweizer Nebenwertebereich. Dies solle auch über eine neugegründete Tochtergesellschaft, die Falkenstein Nebenwerte wahrgenommen werden. Diese Gesellschaft wurde anschließend von Herrn Christoph Schäfers vorgestellt. Herr Schäfers ist der frühere Herausgeber der share-Infos und als peer share möglicherweise auch dem einen oder anderen WO Teilnehmer bekannt. Die Firma wird auch auf der Internetsite

http://www.falkenstein-ag.de

vorgestellt. Da man sich über Sparta ehe unter Buchwert an dieser Gesellschaft beteiligen kann, sehe ich momentan wenig Sinn darin, über eine direkte Beteiligung auch nur nachzudenken.

In der anschließenden Diskussion ging Herr Dr. Hildebrandt von der SdK erstaunlich mild mit dem Sparta Management um, während Herr Dr. Nölle von der DSW schon wesentlich härter formulierte. Er sprach von Management Fehlern und Selbstüberschätzung, die Sparta an den Rand des Abgrundes geführt hätten.

Für eine etwas humoristische Einlage sorgte dann noch der Ex Geschäftsführer der Cyberradio AG (die inzwischen Konkurs gegangen ist und gegen den staatsanwaltlich ermittelt wird) der wohl ca. 20 Aktien zusammenkaufte um die HV als Forum für seine Abrechnung mit dem Sparta Management zu nutzen. Er kritisierte die ungenügende Due Dilligence Prüfung durch Sparta (was ich noch gut verstehen konnte) und sprach von Schadenersatzansprüchen der Cyberradio Aktionäre an Sparta, was ich ehrlich gesagt weniger ernst nehme.

Soweit aus meiner Sicht die sachlichen Highlights, die Wertungen will ich bewusst vom sachlichen Teil trennen.

chinaman - Samstag, 23. Juni 2001 - 10:18
Für mein weiteres Engagements in Sparta sind vor allem die im Vortrag von Dr. Lenz schön herausgearbeiteten Substanzüberlegungen maßgebend. Über diese hatte ich ja auch im Vorfeld der HV hier bereits öfter in der Form von Postings informiert.

Nun meine Sicht der Dinge zu den Ansichten von denic2001 im WO Board:

"Selten hat man so ein schwaches Bild eines Vorstandes bei einer HV gesehen. Die Herren Hein, Moffat und Lenz gaben ein Bild des Jammers ab."

Natürlich sieht ein Vorstand einer AG, mit der Kursentwicklung der Sparta Aktie auf einer HV nicht gut aus ... Ich fand an Herrn Dr. Hein trotzdem recht mutig, dass er den zweifellos unangenehmsten Teil des Lageberichtes übernommen hat. Entsprechend enttäuscht war ich von Herrn Moffat, der während der gesamten HV absolut nichts beitrug ... Dr. Lenz hat die Argumente für die Sparta Aktie gut herausgearbeitet und machte meines Erachtens klar, dass Sparta zwar imagemäßig schwer beschädigt ist, aber bilanziell trotzdem recht solide darsteht.

"Schuld an den zweistelligen Millionenverlusten war der rückläufige Markt in der New Economy" habe ich nicht so empfunden, neben den Hinweisen auf andere habe ich auch deutliche Selbstkritik wahrgenommen ...

"Konzept für die Zukunft: Fehlanzeige." Nun ja, ich sehe die Rückbesinnung auf alte Stärken durchaus als ein gewisses Konzept an. The Internet.Z ist als eigenständige Gesellschaft wohl gescheitert, vielleicht gelingt ein Verkauf ... Pre-IPO hat noch Chancen, wenn nicht zu viele Beteiligungen endgültig floppen bzw. noch ein paar Trade Sales wie bei Top Tier gelingen. Der VC Bereich bei pre-IPO ist aber relativ dünn kapitalisiert und wohl darauf angewiesen, bald einen Mindestumschlag bei den Beteiligungen bzw. eine Kapitalerhöhung zu realisieren. Im Moment würde ich jedenfalls VC Gesellschaften ohne viel Cash aber mit vielen Altengagements eher meiden, obwohl mich die Branche langfristig durchaus weiter
fasziniert ...

"Zeugen berichteten sogar von den schwerwiegenden Unterlassungen der Vorstände im Beteiligungsgeschäft". Da scheint denic2001 ja viel vom dem Cyberradio Vorstand zu
halten ..., völlig unverständlich ist mir allerdings, wie er auf die Mehrzahl kommt ...

"Andere zweifelten an, ob es die Sparta überhaupt bis zur nächsten Hauptversammlung schaffen würde. Was das für eine AG bedeutet, ist wohl jedem klar". Das war wohl er die nicht ganz ernstgemeinte Würze auf einen kritischen Beitrag .... Die Mehrzahl ist wiederum sachlich falsch.

"Dr. Lenz gab zu, seine 58.000 Aktien privat verkauft zu haben. Super vertrauensbildende Maßnahme!" stimmt gab er zu. Viel mehr störte mich aber, dass er dies wohl tun musste, weil er sie auch als Finanzvorstand kreditfinanziert hatte. Ist wohl lediglich dadurch zu verstehen, dass er sich auch von der damaligen Euphorie anstecken ließ. Leider vergisst denic2001 zu erwähnen, dass die Herren Dr. Hein und Moffat weiterhin 35% an Sparta halten.

"Wer jetzt seine Aktien noch weiter im Portfolio behält, dem ist wohl nicht mehr zu helfen..."
Oh, damit meint er wohl mich ... Schaun mir mal ...

stw - Sonntag, 24. Juni 2001 - 12:29
Vielen Dank für die Infos, chinaman. Ich hatte da jetzt durchausüber mit einem Einstieg unter 2 EUR geliebäugelt. Aber sorry, in diesem Boot muss ich Dich jetzt weiterhin alleine sitzen lassen, das ist mit zu heiß. Einen Finanzvorstand, der Aktien kreditfinanziert kauft, da hört der Spass dann wirklich auf.

Dennoch viel Erfolg

:-) stw

stephan - Sonntag, 24. Juni 2001 - 12:35
Also ich kann diesen Schauergeschichten auch nichts positves abgewinnen.

Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Ich glaube Sparta ist Deine ganze Mühe nicht wert, chinaman.

Gruß
Stephan

chinaman - Dienstag, 26. Juni 2001 - 14:58
Nachkauf Sparta Beteiligungen im Privatdepot zu 1,71 EUR.

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 26. Juni 2001 - 19:47
HV-Bericht Sparta Beteiligungs AG

Am Donnerstag, dem 21. Juni 2001, fand um 11:00 Uhr in den Mozart-Sälen in Hamburg die ordentliche Hauptversammlung der Sparta Beteiligungs AG über das Geschäftsjahr 1999/2000 (1.10.1999 bis 30.9.2000) sowie über das Rumpfgeschäftsjahr 2000 (1.10.2000 bis 31.12.2000) statt. Neben etwa 200 Aktionären war auch Gunnar Lange von GSC Research anwesend, um über die Veranstaltung zu berichten. War die Sparta Beteiligungs AG früher stark im Bereich börsennotierter Nebenwerte engagiert, fokussierte sich die Gesellschaft später auf die „New Economy“. Dabei wurde eine komplette Wertschöpfungskette von der vorbörslichen Beteiligung an solchen Unternehmen bis zum späteren Börsengang aufgebaut. Unter der seit März 2000 einsetzenden negativen Entwicklung der Aktienmärkte hatte dabei besonders auch der Aktienkurs der Sparta zu leiden, der sich von der Spitze bei 40 Euro auf nunmehr ca. 2,5 Euro ermäßigte. Um 11:05 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Verpoort die Versammlung. Nach einigen einführenden Worten sowie den üblichen juristischen Formalien übergab er dann das Wort an den Vorstand Herrn Dr. Hein. Bericht des Vorstands Herr Dr. Hein (Vorstand für Wertpapiermanagement) zeichnete noch einmal ein Bild der bisherigen Entwicklung. Sein erklärtes Ziel auf dieser HV sei es, eine selbstkritische Analyse der Entwicklung von 1998 bis 2000 zu erstellen, von der neuen Unternehmensstrategie zu überzeugen sowie das verlorene Vertrauen der Aktionäre wiederzuerlangen. Zum Börsengang am 4. August 1998 hatte man bei gerade 4 Mitarbeitern eine Manteltransaktion durchgeführt. Es existierten 420.000 Aktien, und man notierte im Freiverkehr. Die Emission war 20-fach überzeichnet, und die Gesellschaft erreichte am ersten Börsentag eine Marktkapitalisierung von 75 Mio. DM. Dabei sei die Gesellschaft erst 3 Jahre zuvor mit 600.000 DM gegründet. Wie Herr Dr. Hein meinte, haben die Anleger damals die Aktien zum großen Teil aufgrund der ausgewiesenen Expertise in deutschen und schweizerischen Nebenwerten gekauft. Am 29.6.99 fand die 1. ordentliche Hauptversammlung im Steigenberger Hotel statt, wobei der Kurs etwa 16 Euro betrug. Hier wurde auch das neue Geschäftsfeld „Venture Capital-Finanzierung“ (vor allem Aufbau der pre-IPO und internet.z) angepriesen. Dabei hatte man bei 540.000 Aktien eine Marktkapitalisierung von 344 Mio. DM. Nach der HV sei der Kurs um 10 Prozent angestiegen, worauf sich die Marktkapitalisierung gleich einmal um 35 Mio. DM erhöht hat. Als wesentliches Ereignis fand dann im März 2000 der Aktientausch mit der Deutsche Balaton AG statt, wobei die Sparta AG danach über 42 Prozent an der genannten Gesellschaft übernahm. Als Nächstes verlas Herr Dr. Hein einen Brief eines Aktionärs vom Mai diesen Jahres. Darin wurden in der Hauptsache drei Kritikpunkte genannt, auf die Herr Hein dann sogleich einging. Als erster Kritikpunkt wurden der Sparta AG planlose Investitionen ohne klares strategisches Ziel vorgeworfen. Dem wurde entgegnet, man habe eine breite geografische sowie branchenweite Streuung des Portfolios vorgenommen Weiterhin haben sich in vielen Fällen namhafte Co-Investoren z.B. die Deutsche Post, Sächsische Landesbank gewinnen lassen, was für eine gewisse Qualität der Investitionen bürgen sollte. Des Weiteren wurde dem Vorstand zu spätes Gegensteuern und eine lethargische Hinnahme der Marktsituation vorgehalten. Daraufhin verglich Herr Dr. Hein vorbörsliche Unternehmen mit verderblicher Ware. Ein Verkauf von vorbörslichen Unternehmen sei sehr schlecht möglich, auch könne man in der ex post-Perspektive natürlich dies immer anders sehen. Als letzter Kritikpunkt wurde in diesem Brief die schlechte Investor Relations-Politik angesprochen. Hierauf erläuterte Herr Dr. Hein, als der Kurs der Sparta stieg, habe sich niemand über mangelhafte PR beschwert. Außerdem korreliere die Qualität der IR nicht unbedingt mit dem Aktienkurs. So habe die Financial Time Deutschland die Intershop AG für gute IR-Politik prämiiert, wo der Kurs derzeit steht, könne sich jeder selbst ansehen. Schließlich wurde noch ein Chart des M-DAX präsentiert, und Herr Dr. Hein stellte einen hypothetischen Alternativverlauf auf, wenn Sparta sich nicht in der New Economy positioniert hätte. Diese hypothetische Betrachtung viel negativer aus als die jetzige Lage der Sparta AG. Als Nächster sprach Herr Dr. Lenz (Vorstand für Finanzen und Recht) zu den Aktionären. Er berichtete von einem Konzernverlust im Rumpfgeschäftjahr (1.10.2000 bis 31.12.2000) von 10,3 Mio. Euro. Dabei seien im Kernbereich (börsennotierte Nebenwerte) rund 2 Mio. Euro vor Steuern erwirtschaftet worden. Im Bereich der New Economy hingegen sei ein Verlust von 13,3 Mio. Euro entstanden. Dies sei vor allem auf die hohen Wertberichtigungen zurückzuführen. Dabei seien aber nur 35 Prozent des Eigenkapitals (derzeit 1,37 Euro pro Aktie) im letzteren Bereich investiert. Von den bisher insgesamt 21,4 Mio. Euro im Venture Capital-Bereich investierten Gelder entfallen allein 16,2 Mio. Euro auf die Beteiligungen an pre-IPO und internet.z. Die restlichen 5,2 Mio. Euro seien in sonstigen Beteiligungen angelegt worden. Dabei sei THE internet.z AG (Anteil der Sparta 51,43 Prozent) derzeit vorbörslich an 11 jungen Internetunternehmen mit einem Zeithorizont von 3 bis 5 Jahren beteiligt. Durch neue Vorstände (Herr Landgraf und Herr Strunk) wollte man weiter sehr gute Arbeit leisten. Die pre-IPO AG (Sparta-Anteil 53,6 Prozent) beteilige sich als Late-Stage-Finanzierer überwiegend 3 bis 12 Monate vor dem Börsengang. Diese Gesellschaft habe schon beim letzten Abschluss 7 Mio. Euro vor Steuern erwirtschaftet. Die für die beiden Gesellschaften geplanten Hauptversammlungen finden voraussichtlich im August statt. Als Folge der Krise in der New Economy sei die Sparta AG seit dem 2. Quartal 2000 direkt nicht mehr in diesem Bereich investiert. Also kämen aus dem VC-Bereich keine Folgekosten mehr in Betracht. Ferner habe die Sparta AG keine weiteren Risiken, da z.B. keine Pensionsverpflichtungen vorliegen, da die Verwaltung sehr schlank ist und da auch keine Produkthaftung eintreten kann. Der Verlust sei zwar sehr groß, aber endlich und bezifferbar. Letztendlich sei das Grundkapital in keinster Weise angegriffen, und auch die Situation beim Eigenkapital sei noch solide. Ein immer wieder angesprochener Punkt ist nach den Worten von Dr. Lenz die Höhe der Bankverbindlichkeiten. Diese betrugen zum Stichtag 31.12.2000 27,8 Mio. Euro. Bis zum Tag der Hauptversammlung konnten die Verbindlichkeiten auf heute 22,4 Mio. Euro abgebaut werden. Zudem plane man bis zum 30.9.2001 einen weiteren Abbau auf 15,4 Mio. Euro. Auch der Abbau von Beteiligungen werde vorangetrieben. So halte die Sparta AG zum 31.5.2001 „nur“ noch 13 börsliche (von ehemals 37) und 5 vorbörsliche (von ehemals 31) Unternehmensbeteiligungen. Neben dem weiteren Abbau von Beteiligungen werde man sich jetzt wieder auf das alte Kerngeschäft (Corporate Finance, Börsenmanteltransaktionen und Transaktionen im Bereich der Nebenwerte, eventuell sogar Übernahmen) konzentrieren. Nach diesen Ausführungen erläuterte Herr Schäfers, Vorstand der Falkensteiner Nebenwerte AG, die an der Sparta mit über 67 Prozent beteiligt ist, die Konzeption als Portfolio-Managementgesellschaft. Er verglich die Firma mit einem „Trüffelschwein“, welches die lukrativen Chancen und Gelegenheiten im Bereich deutscher und schweizerischer Nebenwerte nutzen wolle. Es sollen dabei keine langfristigen Beteiligung wie bei der Sparta AG eingegangen werden, sondern nur durch gezieltes An- und Verkaufen Gewinne erwirtschaftet werden. Dazu soll ausschließlich das Eigenkapital und kein Fremdkapital genutzt werden. Laut Herrn Schäfers erwirtschaftete die Gesellschaft in den ersten 4 Monaten diesen Jahres eine Rendite von etwa 15 Prozent. Gleichzeitig warnte er jedoch davor, dies auf die folgende Zeit hochzurechnen, da der Erfolg von der Marktsituation abhängt. Derzeit habe man noch mehr Ideen als Geld und wolle so zusätzliches Eigenkapital einwerben. Dem interessierten Anleger bietet die zugehörige Internetseite www.falkenstein-ag.de eine Vielzahl von Informationen. In Zukunft soll auch eine Beteiligung von Einzelanlegern erfolgen, vor allem solche mit einer eher geringen Risikoneigung. Bei Interesse wende man sich bitte an die auf der Internetseite aufgeführten Kontaktmöglichkeiten. Allgemeine Diskussion Als erster Redner trat Herr Dr. Hildebrandt für die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) ans Sprecherpult. Er fragte, warum der Vorstand seine Prognosen für das Jahr 2001 nicht schon auf der außerordentlichen Hauptversammlung Ende 2000 (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) nach unten korrigiert hat, vor allem, weil zu diesem Zeitpunkt schon der Abschluss für das Geschäftjahr 1999/2000 bekannt war. Weiterhin bemängelte Dr. Hildebrandt die Verringerung der Eigenkapitalquote von 71 Prozent im Jahre 1999 auf 55 Prozent zum 31.12.2000. Außerdem habe er den Geschäftsbericht erst einen Tag vor der Hauptversammlung erhalten, was sehr spät sei. Aber nun hoffe er, dass „sämtliche Leichen im Rumpfgeschäftsjahr untergebracht sind“. Weiterhin wollte Dr. Hildebrandt wissen, warum die Zinsaufwendungen im Geschäftsjahr 1999/2000 fast genauso hoch sind wie im Rumpfgeschäftsjahr. Als Letztes fragte er noch nach den aktuellen Ergebnissen im 1. Quartal 2001 sowie nach den Planungen für das Geschäftsjahr 2001. Der nächste Redner, Herr Dr. Nölle, ein Rechtsanwalt aus Hamburg, sprach für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Er warf dem Vorstand Managementfehler und Selbstüberschätzung vor. Man sei ohne eigene Kompetenz auf einen Zug aufgesprungen. Des Weiteren richtete er die Frage an den Vorstand, warum viele vorbörsliche Beteiligungen an die ESC (100-prozentige Tochter der Sparta) veräußert wurden, was eher nach einer internen Verschiebung aussehe. Außerdem wollte Dr. Nölle wissen, wie man eine Abgrenzung zu anderen Beteiligungsgesellschaften ziehen kann, und er erwähnte dabei besonders die Beutemüller AG, bei welcher derzeit staatsanwaltliche Ermittlungen im Gange sind. Neben Fragen zur Abschreibung der Sparta UK wünschte Dr. Nölle auch weitere Ausführungen zu Abschreibungen auf ein Darlehen in Höhe von 3,8 Mio. DM. Zudem fragte er, wie der Verschuldungsgrad so schnell auf einen geringen Level zurückgeführt werden soll und wozu eigentlich die Falkenstein AG gebraucht wird. Ferner sollte Herr Dr. Hein Stellung zu den Gerüchten nehmen, er werde die Sparta AG verlassen und bei der Falkenstein AG einen Posten bekleiden. Dr. Nölle forderte daraufhin die anwesenden Aktionäre auf, keine Entlastung zu erteilen. Ein weiterer Redner war Herr Olaf Kriewald, Vorstand der ehemaligen Beteiligung von Sparta und jetzt im Insolvenzverfahren befindlichen Cyberradio AG. Er gab einen kurzen Abriss über seinen persönlichen Eindruck über die Zusammenarbeit mit der Sparta AG. Nachdem im Jahre 1999 und im Januar 2000 Gespräche geführt worden waren, wurde laut Herrn Kriewald ein Investment durch Sparta in Höhe von 2,6 Mio. DM ohne weitere Due Dilligence getätigt. 6 Wochen danach habe Sparta dann die Konten von Cyberradio gepfändet. Deshalb stellte er die Frage, ob bezüglich dieses Investments ein Aufsichtsratsbeschluss existiert, und er warnte die anwesenden Aktionäre vor eventuellen Schadenersatzklagen der ehemaligen Aktionäre der Cyberradio AG. Außerdem monierte Herr Kriewald, dass sich der Aufsichtsrat von Cyberradio mit dem Aufsichtsrat der Sparta in Verbindung setzen wollte, was aber nie gelungen sei. Als Letztes wollte er noch wissen, ob die Vorstände etwas von ihren Aktienbeständen verkauft haben. Schließlich trat noch der Aktionär Herr Clemens Küchler ans Rednerpult. Auch dieser auch nähere Informationen zur Sparta UK. Des Weiteren verwunderte ihn der Verkauf der Carthago Beteiligungs AG und der Advisia Holding, obwohl diese eine sehr positive Entwicklung genommen haben. Antworten Als Erstes führte der Aufsichtsratsvorsitzende aus, dass von Seiten des Aufsichtsrats der Cyberradio AG kein Kontakt an den Aufsichtsrat der Sparta herangetragen worden ist. Auch habe er selbst keine Aktien der Sparta AG in erheblichem Ausmaß ge- oder verkauft. Dann verbat sich Dr. Lenz gegenüber Herrn Dr. Nölle jegliche Vergleiche mit der Beutenmüller AG. Das 1. Quartal habe die Sparta AG mit einer leicht schwarzen Null abgeschlossen, das 2. Quartal werde leicht positiv verlaufen. Er entschuldigte sich auch für die späte Fertigstellung des Geschäftsberichts, da dies ein enormer Kraftakt sei. Die Zinsaufwendungen sind vor allem für ein internes Darlehen bezüglich der Fahr AG notwendig gewesen, welches erst am Jahresende zu verzinsen ist. Bei den Beteiligungen wolle man sich vor allem von den vorbörslichen trennen. Derzeit halte man nur noch 5 davon. Eine Verschiebung im Konzern finde nicht statt, da hier ja alles publiziert wird. Außerdem halte man keine Anteile mehr an ESC. Da die Sparta UK noch keinen Abschluss vorgelegt hat, habe man aus Gründen der bilanziellen Vorsicht eine Kompaktabschreibung vorgenommen. Die Darlehensabschreibung in Höhe von 3,8 Mio. DM erfolge ebenfalls aus Gründen der bilanziellen Vorsicht. Ein bekanntes Hamburger Unternehmen wollte seine verschiedenen Töchter in eine AG umfirmieren und gleichzeitig eine Expansion auf andere Standorte starten. Daraufhin habe man diesem Unternehmen ein Darlehen gewährt. Eine Zusammenfirmierung habe derzeit aber nicht stattgefunden. Das worst case-Szenario von 2 namhaften Unternehmensberatungen habe einen Abschreibungsbedarf in dieser Höhe aufgezeigt. Bezüglich der pre-IPO und THE internet.z AG habe man alle nötigen Abschreibungen vorgenommen und rechne nicht mehr mit weiteren Ausfällen. Die Bankkredite sollen überwiegend durch Beteiligungsveräußerung, Steuererstattungen, Darlehensrückzahlungen und Erträgen aus dem Corporate Finance-Geschäft getilgt werden. Die Investition in die Falkenstein AG erfolgte vorwiegend aus zwei Gründen. Erstens sei Sparta für solche Transaktionen schon zu groß und könne damit nicht mehr die notwendige Flexibilität gewährleisten. Zum anderen habe die Falkenstein AG einen anderen fokussierten Tätigkeitsbereich. Von der Carthago Beteiligungs AG habe man sich getrennt, um keine Überkreuz-Beteiligung aufzubauen, da diese auch im Bereich der Nebenwerte tätig ist. Allerdings halte die Carthago Beteiligungs AG Anteile an der Falkenstein AG, und auch der Vorstand der Carthago, Herr Christian Rehling, sitze dort mit im Aufsichtsrat. Die erwähnte Nichtvornahme einer Due Dilligence bezüglich der Cyberradio AG könne er nicht bestätigen. 2 Mitarbeiter waren 2 Tage vor Ort und haben sich über die Gesellschaft informiert. Da man Unregelmäßigkeiten bei der Überwachung des Geldes und der Kapitalmaßnahmen festgestellt hat, wurde daraufhin eine Kontenpfändung vorgenommen. Auch habe keine, wie so oft erwähnte, Verhinderung einer Handelsregistereintragung stattgefunden. Da sich mit diesen Vorfällen nun die Staatsanwaltschaft beschäftigt, wolle man hierzu keine weiteren Erläuterungen machen. Die Beteiligung des Vorstands und des Aufsichtsrats betrage immer noch etwa 35 Prozent. Es haben keine wesentlichen An- oder Verkäufe stattgefunden. Ein Wechsel von Dr. Hein zur Falkenstein AG sei derzeit nicht geplant. Dies sei zwar langfristig nicht auszuschließen, stehe aber unmittelbar nicht zur Debatte. Die derzeit noch gehaltenen 5 vorbörslichen Beteiligungen sind GSC Research, NetBid, Helvetic Venture, Carthago Biotech und Umiris. Im 1. Quartal 2001 ist die ESC veräußert worden, Tyros ist eine reine Vorratsgesellschaft, Contour die Keimzelle der Sparta Corporate Finance Beratung, der Börsenmantel Fahr befindet sich derzeit in der Verwertung. Weitere Fragen und Antworten Nach der Beantwortung verlas der Aufsichtsratsvorsitzende die schriftliche Anfrage des Aktionärs Seidel nach der Resonanz der Anzeigenkampagne. Daraufhin wurde erwidert, das Ziel sei mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gewesen, und dieses habe man auch erreicht. Jedoch werde man in diesen Marktzeiten die Kampagne ruhen lassen, behalte sich jedoch jederzeit die Wiederauflebung vor. Herr Kriewald (Cyberradio) meldete sich noch einmal zu Wort, um einige Richtigstellungen zu machen. Seiner Kenntnis nach besuchten zwar 2 Mitarbeiter Cyberradio, und man habe auch entsprechendes Material und Kopien vorbereitet, jedoch seien diese Mitarbeiter nach einer kurzen Besichtigung ohne Kopien wieder abgereist. Die Frage, ob ein Aufsichtsratsbeschluss stattfand, war vom Vorstand auch nicht beantwortet worden. Danach stellte Herr Küchler noch einmal die Frage nach dem Anteilsbesitz jeder Person im Aufsichtsrat und Vorstand, und er fragte, warum man die Carthago Biotech veräußern möchte. Dies geschehe deshalb, weil dieses Unternehmen nicht mehr in das Portfolio der Sparta passt. Der nächste Redner, Herr Kreidorf, stellte sich als ausgebuffter und mit 30-jähriger Erfahrung gesegneter Börsenprofi vor. Auch er warf dem Vorstand Naivität vor, nannte die Anzeigenkampagne albern. Nach einigen Telefonaten mit dem alten Vorstand habe er den Eindruck gewonnen, dass der Vorstand nicht unbedingt professionell arbeitet. Er habe aufgrund der Empfehlung seines Sohnes die Aktie zu sehr hohen Kursen gekauft und später 3 oder 5 mal nachgekauft. Auf diese sehr emotional vorgetragenen Anschuldigungen antwortete Dr. Hein, niemand sei gezwungen gewesen, Aktien der Sparta zu kaufen. Viele hätten sogar nur aufgrund des „Optionsscheins auf die New Economy“ zu Sparta-Aktien gegriffen, und nun werde der Vorstand dafür verantwortlich gemacht. Die Anzeigenkampagne hatte bis zum Höchstkurs der Aktie gerade mal einige tausend DM gekostet. Auch bei einer Betrachtung der Performance über 3 Jahre habe Sparta im Gegensatz zu anderen Unternehmen noch nicht einmal so schlecht abgeschnitten. Abstimmungen Die Präsenz wurde mit 3,4 Millionen Stück bzw. 22 Prozent des Grundkapitals festgestellt. Alle Tagesordnungspunkt wurden mit überwältigender Mehrheit angenommen. Dies waren die Beschlussfassung über den Bilanzgewinn, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 1999/2000 und das Rumpfgeschäftsjahr sowie die Wahl von neuen Aufsichtsratsmitgliedern (Herr Verpoort, Herr Zours, Herr Kuna). Zudem wurde abgestimmt über die Änderung des Namens von „Sparta Beteiligungs AG“ in „Sparta AG“, über die Beschlussfassung über Satzungsänderungen zur Nutzung der sich aus dem Gesetz zur Namensaktie und zur Erleichterung der Stimmrechtsausübung ergebenden Möglichkeiten sowie über die Erteilung der Genehmigung zum Rückkauf eigener Aktien. Fazit und Schlussworte Aufgrund der derzeit noch guten Eigenkapitalsituation von insgesamt 3,92 Euro/Aktie, wobei nur 1,37 Euro/Aktie auf den Venture Capital Bereich entfallen (der Rest von 2,55 Euro/Aktie auf das positive Erträge erwirtschaftende Kerngeschäft mit börsennotierten Nebenwerten) ist Sparta derzeit am Markt nur mit dem Kerngeschäft, also unter Buchwert bewertet. Die New Economy Sparte bekommt man sozusagen als Geschenk dazu. Jedoch hat sich das Management in den letzten Monaten das Vertrauen der Anleger verspielt und muss nun erst einmal versuchen, dieses wieder zu gewinnen. Dies dürfte aufgrund der derzeitigen Marktsituation kein leichtes Unterfangen werden, vor allem, da Sparta im Bereich börsennotierter Nebenwerte tätig ist und deshalb nicht unmittelbar im Rampenlicht steht. Auch die Situation bei Cyberradio AG sollte zunächst geklärt werden. Deshalb sollte man nach Meinung des Verfassers erst einmal die weitere Entwicklung abwarten. Kontaktadresse Sparta Beteiligungen AGAm Sandtorkai 7520457 Hamburg Tel.: 040 / 37411020Fax: 040 / 37411010 Email: info@sparta.deInternet: www.sparta.de Investor RelationsDirk Hasselbring Email: ir@sparta.de Hinweis: Der Verfasser hält Aktien der Sparta AG.

chinaman - Donnerstag, 28. Juni 2001 - 10:35
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. --------------------------------------------------------------------------------

SPARTA AG veräußert Börsenmantel der Maschinenfabrik FAHR AG mit Gewinn

Hamburg, 28. Juni 2001. Die Finanzholding SPARTA AG (WKN 724 520), Hamburg, hat einen Anteil von 97 % der Maschinenfabrik FAHR AG, Gottmadingen, zu einem Veräußerungserlös von 19,89 Mio. EURO im Rahmen eines Börsenmantelgeschäftes an eine internationale Investorengruppe veräußert. Durch diese Transaktion erzielt das Unternehmen eine Rendite von 18 % p.a. auf das seit Beginn des Investments im Juni 2000 eingesetzte Eigenkapital. Des Weiteren behält die SPARTA AG einen Anteil von 2,3 % an der FAHR AG, um an der Wertschöpfung des neuen Geschäftsmodells zu partizipieren.

Im Zuge dieser Transaktion hat die FAHR AG von der Deutz AG, Köln, die Industrieanlagentochtergesellschaft KHD Humboldt Wedag AG, Köln, einschließlich der damit verbundenen mittelbaren und unmittelbaren Beteiligungen durch Vermittlung der SPARTA erworben. In einem weiteren Schritt wird die FAHR AG eine Gesellschaft mit Immobilien- und Industriebeteiligungen übernehmen. Durch diese Akquisitionen erhält die FAHR AG wesentliche Substanzwerte aus Immobilien und Industriebeteiligungen. Über die Neuausrichtung des Unternehmens wird die Gesellschaft gesondert berichten. In diesem Zusammenhang fließen SPARTA Corporate Finance-Provisionen in Höhe von 1 Mio. EURO zu.

Durch dieses Börsenmantel- und Corporate Finance-Geschäft unterstreicht SPARTA ihre Neuausrichtung und Kompetenz, intelligente Lösungen für den Kapitalmarkt durch ihre Erfahrung und ihr Netzwerk zu erarbeiten und in profitable Transaktionen umzusetzen.

Der Vorstand

Die SPARTA AG ist eine Finanzholding, die sich auf die Beteiligung an börsennotierten deut-schen und schweizerischen Nebenwerten konzentriert. Darüber hinaus hat sich SPARTA als Marktführer in Deutschland beim Erwerb und der Restrukturierung börsennotierter AG-Mäntel etabliert. Maßgeblich ist SPARTA an den ebenfalls börsennotierten Deutsche Balaton AG (42,38%), der pre-IPO AG (53,6%) und der THE internet.z AG (51,43%) sowie außerbörslich an der FALKENSTEIN Nebenwerte AG (67,5%) beteiligt.

chinaman - Donnerstag, 28. Juni 2001 - 16:58
Bei WO wird ja wieder mal viel über die Wirkung des Mantelverkaufs auf die Sparta Bilanz philosophiert. Nicht immer sind die Postings mit Know How unterlegt. Daher mal meine Interpreation (mit der IR von Sparta abgestimmt):

Der Veräußerungserlös von 19,89 Mio EUR hat bei Sparta primär eine bilanzverkürzende Wirkung. Der Fahr Mantel war auf der Aktivseite aktiviert, auf der Passivseite hatte Sparta einen Kredit von Fahr als Verbindlichkeiten an verbundene Unternehmen in der Bilanz. Mit dem Verkauf fällt beides Weg, daher Bilanzverkürzung.

Die gebundenen Mittel von Sparta für die Transaktion waren 3 Mio EUR. Hierauf beziehen sich die 18% Rendite., also 540 TSD EUR. Für Beratungsleistungen im Corporate Finance Bereich wurden im Rahmen der Transaktion zusätzliche Provisionen von 1 Mio EUR vereinnahmt. Gesamte unmittelbare GuV Wirkung also 1,54 Mio EUR (ca. 0,10 EUR je Aktie). Zusätzlich bleibt Sparta mit 2,3 % an der neuen Gesellschaft beteiligt. Da über die neue Gesellschaft noch nicht viel bekannt ist, läßt sich die Vorteilhaftigkeit dieser Beteiligung auch noch nicht abschätzen.

Alles in allem kein großer Wurf, aber immerhin ein Anfang ...


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Samstag, 30. Juni 2001 - 09:20
Noch ein paar Zusatzinfos zum Mantelverkauf Fahr.
In den Mantel werden vom Motorenbauer Deutz die Großanlagen eingebracht. Erwerber ist eine internationale Investorengruppe. Der Kaufpreis beträgt gut 36 Mio EUR und entspricht genau dem Buchwert - Vielleicht sollte sich mal der eine oder andere Buchwert Kritiker hier im Forum die kritische Frage stellen, weshalb der Buchwert in der realen Wirtschaft doch so eine wichtige Rolle spielt ;-)

Das Großanlagengeschäft von Deutz gilt als Sanierungsfall und besteht vor allem aus der Zementtechnik und Aufbereitungstechnik. Dieses Gebiet hat die schwere Krise des Jahres 1996 verursacht, die eine umfassende Sanierung erforderte, in der Deutz heute noch steckt.

Die Investorengruppe (noch keine Namen bekannt) will das Anlagengeschäft fortführen. Das Jahresumsatzvolumen dieses Geschäftes beträgt ca. 50 Mio EUR.


:-)
Gruß
Chinaman

avalon - Samstag, 30. Juni 2001 - 10:12
Ich bleibe dabei - wichtiger als der Buchwert sind die Verbindlichkeiten und die echte Liquidität.

Sind die Schulden zu hoch nützt der ganze Buchwert nichts wenn es zum Konkurs kommt.

Übrigens - bei Sparta sind die Schulden nun bald so hoch wie die ganze Marktkapitalisierung.

Will heißen für eine Aktie kaufe ich fast den gleichen Betrag an Schulden.

Wenn es operativ bei Sparta in die Hose geht und sie noch ne Weile Miese schreiben bleibt schlimmstenfalls für den Aktionär gar nichts übrig.

Und bitte nicht die Balaton Beteil. vorschieben, die sind so illiquide, wenn Sparta verkaufen müßte bekämmen sie höchstens die Hälfte des derzeitigen Kurses.

Übrigens - die Banken mögen es gar nicht wenn die Marktkap. irgendwann niedriger als die Verbindlichkeiten ist.............

Avalon

chinaman - Samstag, 30. Juni 2001 - 11:08
Ja, ja unsere heißgeliebten deutschen Banken. Irgendwo ein weiterer Sargnagel für dieses Land ...

Die Balaton Aktien sind wirklich erstaunlich illiquide. Warum eigentlich ? Es gibt doch immerhin ca. 17 Mio Stück und Sparta hält ja nur ca 42 %. Scheinen ja echt feste Hände zu sein ...

Wenn es natürlich einmal Balaton Aktien im Rahmen von Panikverkäufen der Banken einmal für ca. 2 EUR gebe, ich glaube nicht das ich mich dann noch länger an eine sehr ausgewogene Risikostreuung im Depot halten würde ...

Na ja, mit der abweichenden Meinung der Mehrheit muss man als Antizykliker wohl leben ...


:-)
Gruß
Chinaman

avalon - Sonntag, 1. Juli 2001 - 08:38
Die festen Hände sind ein riesiger Haufen von Privatanlegern welche nie einen Stopp gesetzt hatten.

Balaton war schließlich einmal eine der meist gepushtesten Aktien in den Boards.

An solchen Aktien beweist es sich mal wieder wie schwer es doch meisten Anlegern fällt Verluste zu realisieren.
Jeder weiß, daß man Verluste begrenzen muß, aber die Masse schafft es einfach nicht.

Na ja - im Endeffekt ist das wohl auch am besten so, sonst wäre es wieder viel zu einfach....."g"

Avalon

chinaman - Sonntag, 1. Juli 2001 - 10:07
@ avalon: Sind Deine Informationen, dass es außer Sparta keine weiteren Großaktionäre gibt, zuverlässig ? Der letzte GB trifft leider keine Aussage zur Aktionärsstruktur.

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Sonntag, 1. Juli 2001 - 10:46
In einem Punkt bin ich wirklich diametral anderer Meinung wie avalon, den ich in diesem Punkt nochmal zitiere:

"An solchen Aktien beweist es sich mal wieder wie schwer es doch meisten Anlegern fällt Verluste zu realisieren.
Jeder weiß, daß man Verluste begrenzen muß, aber die Masse schafft es einfach nicht. "

Meine Meinung dazu: Die Masse der Aktienanleger ist gar nicht mehr bereit, sich mit den Unternehmen, deren Aktien sie kaufen, ernsthaft auseinanderzusetzen. Die Beschäftigung mit der Aktie ersetzen sie durch Momentumtrading und Charttechnik. Die S/L Manie greift immer weiter um sich, was Kursschwankungen in einem nie bekannten Ausmaß bewirkt. Dies führt kurzfristig zu einer Bestätigung der S/L Artisten, da die Heerde sich durch Ihr unreflektiertes Verlustbegrenzen gegenseitig zu bestätigen scheint. Gerade in diesen Entwicklungen sehe ich aber eine tolle Chance für Antizykliker, auch wenn es momentan vielleicht kaum welche gibt ...


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Sonntag, 1. Juli 2001 - 10:57
@Chinaman Du kennst meine Einstellung zu Stopkursen, ich kann Deine Bedenken zu diesem Thema durchaus unterschreiben.

Aber Avalon hat recht, wenn er immer wieder betont, dass es den meisten Leuten immer schwere fällt, Verluste zu realisieren, je höher diese sind. Du glaubst gar nicht, wie oft ich derzeit (bei eigentlich cleveren Leuten) höre: "Das wird schon wieder". Meist kommt dieser Spruch im ZUusammenhang mit auch zum heitigen Zeitpunkt potentiellen Halbierern wie Infineon, T-Online, etc.

Ich selbst glaube von mir behaupten zu können, dass ich mit der Realisierung auch herber Verluste kein Problem habe, wenn meine fundamentale Einstellung zum Unternehmen angekratzt ist. Siehe mein Lintec-Ausstieg... Eine solche Entscheidung bedeutet natürlich auch immer, sich selbst eine Fehleinschätzung einzugestehen. Psychologisch auch für mich keine einfache Sache.

ICh kann Sparta nicht wirklich einschätzen, aber vieles, was ich gelesen habe, sagt mir: Finger weg. Chinaman, bitte prüfe gerade in diesem Fall besonders deutlich, auf was Du Dich da einlässt. Mir wird es Angst und Bange, wenn Du da jetzt immer weiter ans verbilligen denkst.

:-) stw

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Sparta AG: Archivierte Beiträge bis 1. Juli 2001