Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Sparta AG: Archivierte Beiträge bis 13. November 2000
chinaman - Dienstag, 26. September 2000 - 10:44
Leider wurde im Sparta Thread immer noch nicht archiviert, aber die Hoffnung bleibt ...

Im WO-Board wird momentan über Abschreibungsbedarf durch den Kursverlust der Deutschen Balaton spekuliert. Ich habe mich heute hierzu telefonisch mit Sparta in Verbindung gesetzt. Nach Auskunft von Hr. Bülling (IR) wird keine Abschreibung auf die Balaton Beteiligung vorgenommen werden.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Dienstag, 26. September 2000 - 22:23
Die Archivierung sollte eigentlich automatisch erfolgen, hier muss jedoch (aus mir unerfindlichen Gründen) unser Admin wohl mal nachhelfen...

Das wird jedenfalls leichter sein, als dem Sparta-Kurs wieder auf die Beine zu helfen.

;-) stw

P.S: Warum kommt diese Diskussion um Balaton gerade jetzt, der Kurs hat sich doch stabilisiert, oder habe ich da (als Balaton-Outsider) was verpasst ?

chinaman - Montag, 2. Oktober 2000 - 12:21
Der Kurs hat sich zwar stabilisiert, aber unterhalb des Einkaufskurses von Sparta. Nach dem Umtauschangebot sind sowohl Balaton als auch Sparta "abgetaucht". Bis jetzt scheint die Archivierung keineswegs leichter zu sein, als eine Kurserholung ;-)

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 2. Oktober 2000 - 12:23
Oops, jetzt ist ja doch archiviert ! Mal schaun, wie es mit der Kursentwicklung weitergeht !

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 2. Oktober 2000 - 13:25
Bei Performaxx ist ein Update zu Sparta mit der Empfehlung spekulativ kaufen erschienen. Anbei die Performaxx-Analyse:

:-)
Gruß
Chinaman

"Sparta: Neubewertung

02.10.2000
Seit unserem letzten Update bei einem Kurs von 19,40 Euro (Performaxx! Ausgabe 13/00) ist die Sparta-Aktie auf 13,85 Euro gefallen. Ist die Entwicklung nur eine kurzfristige Marktreaktion oder gibt es für den Einbruch gerechtfertigte Gründe?

Die Nachrichtenlage zu Sparta ist keinesfalls negativ: So erschließt sich für Sparta mit dem Segmentwechsel in den amtlichen Handel (28.06.2000) eine breitere Anlegerschaft, insbesondere für bestimmte institutionelle Anleger ist Sparta nun kein Tabu mehr. Weiterhin erlöste Sparta mit der Veräußerung von IQ-Capital (15.09.2000) für 17,1 Mio. DM das 3,7 fache des eingesetzten Kapitals. Einzig dem Wechsel im Aufsichtsrat (06.07.2000) messen wir keine besondere Bedeutung bei. Die Nachrichtenlage ist also gut.

Im Gespräch mit uns konkretisierte das Sparta-Management das Vorgehen der nächsten Monate. Für die strategischen Beteiligungen an der Deutschen Balaton inkl. net.IPO, THE internet.z, pre-IPO und HelveticStar sollen Konzepte zur Stärkung der jeweiligen Marktposition entwickelt werden. Kurzfristig wird die Börsennotierung von Carthago Capital angestrebt, an der Sparta 10% hält. Mittelfristig sollen noch die bestehenden vorbörslichen Beteiligungen an die Börse geführt bzw. im Rahmen von Trade-Sales veräußert werden. Das Sparta-Management selbst wird sich dann auf das Corporate Finance und das Börsenmantelgeschäft konzentrieren. Die Venture-capital-Aktivitäten werden in den strategischen Töchtern weitergeführt. Für den 31. Oktober 2000 steht eine außerordentliche Hauptversammlung an, auf der voraussichtlich beschlossen wird, Anleihen mit Aktienbezugsrecht auszugeben. Die ausgegebenen Schuldverschreibungen sollen 94 Mio. Euro Nennwert nicht überschreiten und dürfen Bezugsrechte für maximal 6,3 Mio. Aktien gewähren. Bei derzeit 15,6 Mio. Aktien werden diese bei einer maximalen Ausübung der Optionen um 29% verwässert. Eine bedeutende Kapitalverwässerung, deren wirtschaftliche Berechtigung wir erst bei Bekanntwerden der Mittelverwendung beurteilen können.

Ein Blick auf die aktuelle Substanz von Sparta ergibt folgendes Bild. Die börsennotierten Beteiligungen machen aktuell einen Wert von 200 Mio. Euro im Sparta-Depot aus. Im einzelnen sind dies The internet.z mit 9,50 Mio. Euro, Pre-IPO mit 80,80 Mio. Euro, Deutsche Balaton mit 90,40 Mio. Euro und weitere, kleine Beteiligungen mit insgesamt 18,46 Mio. Euro.

Hinzu kommen die Beteiligungswerte an den nicht börsennotierten Gesellschaften (37,61 Mio. Euro)und ein leicht negativer Saldo aus Liquidität und Schulden in Höhe von etwa 3,5 Mio. Euro. Insgesamt ergibt sich für Sparta ein Net Asset Value von 233 Mio. Euro bzw. 14,95 Euro pro Aktie. Aufgrund der Marktenge bei THE internet.z und Pre-IPO lassen deren Kurse allerdings wenig Rückschlüsse auf die jeweils faire Bewertung zu. Von dieser Unsicherheit ist folglich auch der Net Asset Value von Sparta betroffen.

Unsicherheit ist grundsätzlich ein ständiger Weggefährte von Beteiligungsgesellschaften. Schließlich können weder neue Beteiligungsengagements noch erfolgreiche Abgänge (durch Börsengänge und Trade Sales) mit hinreichender Sicherheit langfristig geplant werden. Aus diesem Blickwinkel sind auch die Planzahlen von Sparta zu sehen. Dieses Jahr soll ein Gewinn je Aktie von 0,57 Euro erreicht werden, nächstes Jahr 1,31 Euro. Das entspricht einem KGV von 24 bzw. 11. Im Vergleich zu den KGVs 01 anderer Beteiligungsgesellschaften (Knorr 17, bmp 26, UCA 10, TFG 10) ist Sparta damit leicht unterbewertet. Bei einem Kurs von 20 Euro und einem KGV von 15 wäre Sparta also immer noch fair bewertet und wiese somit deutliches Aufwärtspotential auf. Die mangelnde Sicherheit der Ertragsprognosen relativiert freilich auch die Aussagekraft des Peer-Group-Vergleichs. Zudem sehen wir die Gefahr, daß die Ertragsziele von Sparta bei einem Anhalten der Börsenflaute nicht erreicht werden. Andererseits könnte bei einer Hausse ein deutlich höherer Gewinn je Aktie erzielt werden. In Abwägung der genannten Chancen und Risiken stufen wir die Sparta-Aktie von übergewichten auf spekulativ kaufen.

Curtis Schneekloth

(c) 2000 Performaxx AG"

stw - Dienstag, 3. Oktober 2000 - 16:16
Schönes Statement von Performaxx, die treffen damit den Nagel ziemlich genau auf den Kopf, wie ich finde. Nichts genaues weiss man nicht, so in etwa würde ich das interpretieren.

Beteiligungsgesellschaften sind grundsätzlich schwierig zu bewerten, aber Sparta ist für meinen Geschmack wirklich zu unübersichtlich. Vielleicht hat auch das Management mittlerweile dieses Gefühl, die Neuausrichtung hinsichtlich Konzentration auf das Corporate Finance und das Börsenmantelgeschäft deutet jedenfalls daraufhin.

Nein, für mich gibt es vielversprechendere Beteiligungsgesellschaften, da bleibe ich lieber bei der DBAG, die mich derzeit einige graue Haare kostet.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 4. Oktober 2000 - 00:45
Ich glaube, bezüglich der Ergebnissituation ist Sparta genauso schwer zu analysieren wie jede andere Beteiligungsgesellschaft auch. Die geplante Fokussierung auf auf das Corporate Finance und das Börsenmantelgeschäft betrifft die Sparta AG. Das Venture Capital Geschäft wird weiter wahrgenommen aber in die operativen VC AG's THE Internet Z, Pre IPO und Dt. Balaton übertragen. Insoweit werden die Sparta Aktionäre als größter Aktionär dieser 3 Untergesellschaften natürlich auch stark vom Erfolg dieser Tochtergesellschaften abhängen. Somit ändert sich nichts am Geschäftsauftrag der Sparta Gruppe, allerdings wird sich die Transparenz im Vergleich zur Vergangenheit erhöhen. Wie alle anderen Beteiligungsgesellschaften auch, wird Sparta allerdings nie zu einem 100% transparenten Unternehmen werden.

Ich persönlich halte die Chance/Risiko Situation bei Sparta für sehr gut. Die Studie von M.M. Warburg & Co. geht für das Jahr 2002 von einem EPS von 2,31 Euro je Aktie aus. Damit ergebe sich beim Kurs von 12,25 Euro ein KGV 2002 von 5,3. Billigt man auch Sparta ein KGV von 15 für das Ende des Jahres 2001 zu, ergibt sich ein rechnerisches Kursziel von 34,65 Euro.

Mir ist klar, es handelt sich um Zahlenspielereien mit vielen Unbekannten und Unsicherheiten, verdeutlicht aber das Potential.

Ich werde weiter Aktien von Beteiligungsgesellschaften "einsammeln" und diese auch bei Buchverlusten im "Giftschrank" verschliessen. Da kommen Sie erst heraus wenn:

die Steuerfreiheit ab 2002 voll im Bewußtsein der
Anleger und des Marktes ist

ein optimistisches Börsenklima für positiveres Klima für die Beteiligungsgesellschaften sorgt

Dann wird sich Chinaman über steuerfreie Kursgewinne freuen und für zwischenzeitliche Buchverluste entschädigt.

:-)
Gruß
ein immer noch optimistischer
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 4. Oktober 2000 - 01:29
So, nach all dem undifferenzierten Optimismus eines unverbesserlichen (?) Antizyklikers, nun auch noch gleich die charttechnische Warnung von GSC Research zu Sparta.

:-)
Gruß
Chinaman


Chartcheck Sparta Beteiligungen: Weiter beobachten


Die Sparta Beteiligungen AG hat Mitte September ihre Beteiligung an der IQ-Capital AG veräußert. Das Transaktionsvolumen betrug 17,1 Mio. DM. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital beziffert das Unternehmen mit rund 270 Prozent (mehr dazu hier...).
Charttechnisch präsentiert sich die Sparta-Aktie aber immer noch in einer wenig vertrauenserweckenden Verfassung. Nachdem der Titel vor wenigen Wochen die wichtige Unterstützungslinie bei 13,30 Euro signifikant nach unten durchschritten hatte, war in jüngster Zeit Seitwärtstreten angesagt. Aktueller Kurs des einstigen High-Flyers: 12,20 Euro.
Investierte Anleger dürfen nun darauf hoffen, dass die nächste wichtige Unterstützungslinie bei 11,00 Euro hält. Sollte auch diese in nächster Zeit durchbrochen werden, droht ein weiterer Fall bis auf 9,00 Euro. Ein Kaufsignal scheint bei der Sparta-Aktie derzeit fern. Dazu müßten erst eine Reihe von Widerständen genommen werden, was bei derzeitiger Marktlage eher unwahrscheinlich scheint.
Fazit: Die Sparta-Aktie ist aus technischer Sicht im Moment bestenfalls eine Halteposition. Anleger sollten die wichtigen Marken zudem stets im Auge behalten. Für einen Neueinstieg sollte erst einmal eine solide Bodenbildung abgewartet werden.

aquamarin - Mittwoch, 4. Oktober 2000 - 21:17
Den letzten Satz werde ich beherzigen!

Aquamarin

stw - Mittwoch, 4. Oktober 2000 - 22:23
Der "unverbesserlichen Antizykliker" gefällt mir, chinaman. Dann sind wir ja schon zu zweit auf der Käuferseite im Bärenmarkt.

Viel Spaß bei der Schnäppchenjagd

:-) stw

prof_b - Mittwoch, 4. Oktober 2000 - 22:36
Und vor allem viel Glück, denn das kann ein "Schnäppchenjäger" gebrauchen!

- Das ist nicht zynisch gemeint. Manchmal geht so etwas ja gut, aber meist geht es schief!
CU Prof

chinaman - Dienstag, 7. November 2000 - 18:35
Gerade bei WO gefunden !

:-)
Gruß
Chinaman


Sparta: Von Pflichtangebot befreit

Der im März vollzogene Erwerb von 42,16 Prozent der Anteile an der Deutschen Balaton AG (DBBH) hat für die Sparta Beteiligungen AG (WKN: 724 520) keine kostspieligen Folgen. Gemäß des von der Sparta anerkannten Übernahmekodex der Börsensachverständigenkommission bestand die Verpflichtung, den übrigen Aktionären der Deutschen Balaton ein Pflichtangebot für den Erwerb der restlichen Anteile zu machen. Die Hauptversammlung der Deutschen Balaton hat auf ihrer Hauptversammlung die Sparta von dieser Auflage befreit. Rund 86 Prozent des vertretenen Kapitals folgten dem Antrag der Verwaltung.

Für die Sparta-Aktie scheint diese Entscheidung wie ein Signal zu wirken. Der Kurs der Aktie springt mit einem Plus von 5,1 Prozent auf 9,20 Euro an.

prof_b - Dienstag, 7. November 2000 - 20:10
Auch hier spricht der Chart Bände!

Irgendwie kommt mir das Unternehmen nicht seriös vor, sonst wäre hier im Board nicht soviel Rätselraten angesagt.

Die 10 Euro sind signifikant durchbrochen, spätestens Freitag sollten wir wieder unter 9 Euro sein, und dann geht´s weiter abwärts ...

Sorry für die klaren Worte, ich weiß wovon ich spreche ich sage nur nochmal bgi, B.U.S., WKM ...
Den Vorständen ist sch...egal, ob ihr eure Kohle mit der Aktie halbiert, das Vorstandsgehalt läuft weiter!
"Heute 5 % Anstieg, das ist bestimmt die Trendwende, am besten noch mal nachkaufen, dann sind die Verluste schnell weg".
:-((((

CU Prof

chinaman - Dienstag, 7. November 2000 - 20:42
Prof, kein Mensch wird Sparta aus charttechnischen Gründen kaufen, einverstanden. Sparta als unseriös darzustellen, kann ich aber absolut nicht nachvollziehen. Irgendwie scheinst Du manchmal so eine Art moralische Endbeurteilungsinstanz zu sein. Vielleicht ist es Deiner geschätzten Aufmerksamkeit ja auch entgangen, wie stark der Sparta Vorstand selbst am Unternehmen beteiligt ist.

Anbei jedenfalls der GSC Bericht zur HV. Über Deine Idee zum Nachkauf denke ich tatsächlich intensiv nach.

:-)
Gruß
Chinaman


WKN 724520
HV-Bericht SPARTA Beteiligungen AG

Die Steuerreform stellt sich mehr und mehr als ein großer Segen für die deutsche Wirtschaft heraus. An vorderster Stelle kann man hier die Beteiligungsgesellschaften, Venture Capital und Private Equity Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft nennen. Ab 2002 können diese nach einer Haltefrist von 12 Monaten, vergleichbar der Spekulationsfrist bei Privatanlegern, ihre Beteiligungen steuerfrei verkaufen. Im Moment gehen die Überlegungen gar so weit, die Haltefrist von 12 Monaten aufzuheben. Da aber manche Gesellschaften ihr Geschäftsjahr nicht auf das Kalenderjahr gelegt haben, kommen diese erst verspätet in den Genuss dieser Steuerfreiheit. Um dennoch zeitnah von der Steuerfreiheit zu profitieren, ändern einige Gesellschaften ihr Geschäftsjahr. So auch die SPARTA AG, welche zu diesem Zweck am 31. Oktober 2000 eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen hat. Philipp Steinhauer als Berichterstatter für GSC Research war zusammen mit ca. 400 Aktionären vor Ort. Bericht des Vorstands Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Verpoort auf einige Formalitäten eingegangen war, übergab er das Wort an den Vorstand Herrn Dr. Olaf Hein. Dieser begrüßte die anwesenden Aktionäre recht herzlich und stellte die Tagesordnung vor (Verschiebung des Geschäftsjahres, Schaffung von genehmigtem Kapital, Wahl von Herrn Dr. Kuna in den Aufsichtsrat und Wahl des Abschlussprüfers). Herr Dr. Hein erklärte, man wolle die offizielle Hauptversammlung recht kurz halten, werde sich aber im Anschluss den Fragen der Aktionäre stellen. Das durch die Verlegung des Geschäftsjahres entstehende Rumpfgeschäftsjahr möchte man zusammen mit der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 1999/2000 am 25. Mai 2001 abschließen. Danach stellte Herr Dr. Hein den anwesenden Aktionären die Auswirkungen der Steuerreform vor. So wurde die Körperschaftssteuer von 40 Prozent für ausgeschüttete und 30 Prozent für einbehaltene Gewinne auf einheitlich 25 Prozent gesenkt. Für Aktionäre gelte nun das Halbeinkünfte-Verfahren. Hier rechnete Herr Dr. Hein auf einem Schaubild den Aktionären vor, dass diese in Zukunft mit einer leicht geringeren Steuerbelastung für Dividenden zu rechnen haben. Eine größere Änderung werde aber bei Kapitalgesellschaften eintreten. Während SPARTA bisher eine Steuerbelastung von 54 Prozent gehabt habe, werde diese 2001 nur noch 40,5 Prozent betragen, was Herr Dr. Hein als sehr erfreulich für die SPARTA AG herausstellte. Da aber ab 2002 Gewinne von Kapitalgesellschaften aus Veräußerungen an anderen Kapitalgesellschaften ganz steuerfrei sein werden, ergebe sich ab 2002 für die SPARTA AG sogar nur noch ein Steuersatz von 4 bis 7 Prozent. Bezüglich der Änderungen, die sich dadurch für die deutsche Wirtschaft ergeben, las Herr Dr. Hein ein Zitat eines Vertreters der Großchemie vor, der eine enorm positive Auswirkung der Steuerreform auf die deutsche Wirtschaft prognostizierte. Herr Dr. Hein kommentierte dieses Zitat dahin gehend, dass sich der Text zwar nicht jedem beim ersten Lesen erschließe, dass aber das Wort „Weihnachtsgeschenk“ hängen bleibe, was die Situation gut charakterisiere. Und als ob dies nicht schon genug sei, erklärte Herr Dr. Hein, gebe es im Finanzministerium darüber hinaus Überlegungen, auch die Haltefrist von 12 Monaten aufzuheben. Dies nannte er ein zusätzliches „Nikolauspräsent“. „Würden wir eine Gesellschaft konzipieren, die optimal auf die Steuerreform zugeschnitten ist, dann sähe diese wie SPARTA aus“, betonte Herr Dr. Hein. Des Weiteren erläuterte Herr Dr. Hein die auf der Tagesordnung vorgeschlagene Genehmigung zur Ausgabe von Wandelanleihen, Optionsanleihen und Optionsscheinen. Hierdurch eröffne sich zusammen mit dem genehmigten Kapital von der vorigen Hauptversammlung (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) die Möglichkeit, das Grundkapital um zusätzliche 50 Prozent zu erhöhen. Anschließend stellte sich Herr Dr. Walter Kuna, der zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen wurde, kurz vor. Er ist Geschäftsführer von Lazard & Co. in Frankfurt und gehört damit der letzten großen, unabhängigen und nicht börsennotierten Investmentbank an. Er sei für den Bereich Cooperate Finance zuständig, und er sei der Meinung, dass beide Seiten, sowohl Lazard als auch SPARTA, von seiner Tätigkeit im Aufsichtsrat profitieren können. Allgemeine Aussprache Im Anschluss hatten die anwesenden Aktionäre die Möglichkeit, zu den Tagesordnungspunkten Fragen zu stellen. Herr Dr. Hildebrandt von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) lobte Herrn Dr. Hein für seine Ausführungen über die Steuerreform. Nachdem er angeregt hatte, man solle künftig alle Beteiligungen gleichzeitig bilanzieren, fragte er, warum man sich das genehmigte Kapital nicht erst auf der ordentlichen Hauptversammlung genehmigen lassen möchte. Herr Dr. Nölle von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erklärte, er freue sich darüber, dass SPARTA im Anschluss an die Hauptversammlung für Auskünfte offen sei. Dann fragte er, ob es konkrete Pläne zur Nutzung des genehmigten Kapitals gebe. Herr Müller war der Ansicht, dass SPARTA durch die Verlegung des Geschäftsjahres zum Spielball des Gesetzgebers wird, weshalb er gegen eine Zusammenlegung des Geschäftsjahres mit dem Kalenderjahr sei. Anschließend beantwortete der SPARTA-Vorstand Herr Dr. Lenz die Fragen. Er wies darauf hin, dass in Zukunft alle wesentlichen Beteiligungen der SPARTA das gleiche Geschäftsjahr haben werden, was die Transparenz erhöhen werde. Mit Blick auf das genehmigte Kapital erklärte er, man wolle hier eine bessere Flexibilität haben, und möglicherweise werde man hiervon auch noch vor der nächsten Hauptversammlung Gebrauch machen. SPARTA werde durch die Verlegung nicht zum Spielball des Gesetzgebers, man spare durch die Steuerreform aber viel Geld, so dass sich die Einberufung einer Hauptversammlung lohne. Abstimmungen Nachdem die Präsenz mit 24,16% des Grundkapitals angegeben worden war, konnte über die Tagesordnungspunkte (Verlegung des Geschäftsjahres, Schaffung eines genehmigten Kapitals, Wahl zum Aufsichtsrat und Wahl des Abschlussprüfers) abgestimmt werden. Alle Tagesordnungspunkte wurden bei nur wenigen Gegenstimmen im dreistelligen Bereich beschlossen. Bei der Wahl des Wirtschaftsprüfers fiel die Enthaltung von mehr als 40.000 Stimmen auf, die größtenteils von einem Aktionär kamen. Informelle Runde Nach der offiziellen Hauptversammlung, die um 12:15 Uhr geschlossen wurde, konnten die anwesenden Aktionäre sich an einem kleinen Büfett bedienen und sich dabei in interessante Gespräche vertiefen. „Das“ Thema war sicherlich der erfolgreiche Börsengang der Carthago Capital Beteiligungen AG (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research), eine Beteiligung der SPARTA, welche sich seit der Erstnotiz vor zwei Wochen auf mittlerweile 30 Euro hochgearbeitet hat. Die Anwesenden waren sich sicher, dass von Carthago noch Einiges zu erwarten ist, so unter anderem im Zusammenhang mit der gerade erfolgten Gründung einer Biotech-Tochter. Nach ein paar Minuten bat man wieder in den Versammlungssaal, um den interessierten Aktionären Einblick in das laufende Geschäft zu geben und Fragen zu klären. Der Vorstand Herr Moffat ging in seiner Rede darauf ein, dass die Beteiligung an der Deutsche Balaton AG ein großes Thema bei den Aktionären sei. Hierzu erläuterte er, die Beteiligung der SPARTA an dieser Gesellschaft habe einen langfristigen Horizont. Die Deutsche Balaton AG könne auf eine erfreuliche Entwicklung zurück blicken und habe immer noch eine hohe Liquidität „konserviert“. Die anstehende Hauptversammlung bei der Deutsche Balaton AG bezeichnete Herr Dr. Hein als eine „T-Kreuzung“, schließlich wolle sich die SPARTA AG von einem Pflichtangebot zur Übernahme der kompletten Aktien befreien lassen. Eine Verschmelzung, die ansonsten stattfinden werde, bezeichnete Herr Dr. Hein als „langweilig“, da so die Deutsche Balaton AG verschwinden würde. „Wir glauben fest an eine Befreiung“ meinte Herr Dr. Hein, denn es habe viele Gespräche mit größeren Aktionären der Gesellschaft gegeben. In Zukunft wolle SPARTA zusammen mit der Deutsche Balaton AG gemeinsam Investment-Themen entwickeln. Herr Dr. Hein hob hier die Beteiligung der Deutsche Balaton AG von 5 Prozent an der Gildemeister AG hervor. Man wolle das Profil der Deutsche Balaton AG ändern und den Aktionären auf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung eine neue Struktur vorstellen. Die Entwicklung bei der net.IPO AG (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) nannte Herr Dr. Hein erfreulich. Die net.IPO AG habe ihr Europa-Geschäft stark ausgebaut und sei inzwischen auch bei großen Emissionen wie der dritten Tranche der Deutschen Telekom und beim Börsengang der Post dabei. Die net.IPO werde alles tun, um ihre europäische Marktführerschaft nicht zu verlieren. Als gutes Beispiel einer Zusammenarbeit zwischen net.IPO und dem „alten“ SPARTA-Netzwerk hob Herr Dr. Hein die Phenomedia AG hervor, eine Beteiligung der pre-IPO AG, die anschließend von der net.IPO AG an die Börse gebracht wurde. Fragerunde Im Anschluss an die Ausführungen des Vorstands konnten die interessierten Aktionäre Fragen an die Gesellschaft stellen. Philipp Steinhauer, der Verfasser dieses Berichts, hatte im Vorfeld der Hauptversammlung Fragen sammeln lassen, die er nun vortrug. Zunächst erkundigte er sich, ob der Vorstand der SPARTA Argumente für die Aktionäre der Deutsche Balaton AG nennen könne, die für die Befreiung vom Pflichtangebot sprächen. Des Weiteren fragte Herr Steinhauer nach dem Abschreibungsbedarf durch die Insolvenz bei Cyberradio, und er wollte wissen, weshalb sich die SPARTA AG direkt an Cyberradio beteiligt hat und nicht über ihre VC-Töchter. Auch zu den Problemen bei der Mondia AG und zur aktuellen Situation bei der sport.de AG wollte er mehr erfahren. Ferner verlangte er Auskunft über die weiteren Pläne mit dem Börsenmantel der Fahr AG, in welche eine Berliner Immobilien Gesellschaft eingebracht werden sollte. Die nächste Frage von Herrn Steinhauer bezog sich auf die Höhe des Erlöses aus der Beteiligung an der IQ Capital und darauf, ob man gedenke, die Beteiligung an der net.IPO zu verkaufen. Dann erkundigte er sich, wie hoch die SPARTA AG den inneren Wert ihrer Aktie sieht und ob die Aktionäre für ihr „Ausharren“ mit Optionsscheinen belohnt werden könnten. Ferner wollte er wissen, ob Organe der Gesellschaft Aktien verkauft haben, und er forderte eine detaillierte Quartalsberichterstattung. Eine weitere Frage galt den Plänen der SPARTA AG bezüglich der erst kürzlich übernommenen G. Bluthardt AG (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research). Schließlich fragte Herr Steinhauer noch, ob die SPARTA ihre Schieflagen immer erst zu spät erkenne und ob es realistisch sei, dass die von der Deutsche Balaton AG zusammen mit Herrn Stüfe geplante Vermögensverwaltung in absehbarer Zeit eine ähnliche Größe erreichen werde wie VMR. Abschließend meinte Herr Steinhauer, die SPARTA AG hätte sich ruhig in größerem Umfang an der Carthago Capital Beteiligungen AG beteiligen können. Nun fragte Herr Dr. Hein die anwesenden Aktionäre, ob es noch weitere Fragen gebe, was mit Gelächter quittiert wurde. Herr Dr. Hein erklärte, man werde versuchen, die Fragen, so gut es geht, zu beantworten, aber man möge bitte berücksichtigen, dass man keine Themen behandeln könne, die in adhoc-Mitteilungen veröffentlicht werden müssen. Es wurde erklärt, eine Verschmelzung mit der Deutsche Balaton AG mache keinen Sinn, denn wer bei dem Aktientausch seine Anteile nicht getauscht habe, der wolle auch weiterhin eine unabhängige Firma. In Berlin gebe es derzeit Gespräche zur Einbringung einer kommunalen Wohnungsbau-Gesellschaft in Staatsbesitz in den Mantel der Fahr AG, was sich aber noch etwas hinauszögern werde. Ein Verkauf der Beteiligung an der net.IPO AG sei zwar möglich, sei aber nicht geplant. Letztendlich komme es hier auf den Preis an. Die Beteiligung an Cyberradio sei von SPARTA direkt eingegangen worden, da man sich damals länger in Verhandlungen befunden habe, so dass eine Beteiligung durch die pre-IPO AG noch nicht möglich gewesen sei. Man sei zwar unglücklich über die Ereignisse, jedoch hielten sich die Auswirkungen im Rahmen. Den inneren Wert der SPARTA Aktie gedenke man durch einen Konzernabschluss klarer herauszustellen. Der Gesellschaft sei nicht bekannt, dass Organe Aktien verkauft haben, es habe im Gegenteil sogar Zukäufe gegeben. Man verstehe das Interesse an einer Quartalsberichterstattung, jedoch seien derzeit viele Mitarbeiter mit der Konsolidierung beschäftigt, weshalb man mit einer solchen Berichterstattung nicht unnötig viel Personal binden wolle. Der Verkauf der Anteile an der IQ Capital stelle eine Entflechtung dar, denn man habe schon frühzeitig von Beratern Hinweise bekommen, dass IQ Capital keine für SPARTA interessante Gesellschaft sei. Man habe die Anteile gegen Aktien der pre-IPO AG getauscht und so einen Buchgewinn erzielen können. Die SPARTA AG habe immer noch vor, eine Art APN-Programm zu starten, um so den Aktionären Bezugsrechte anbieten zu können. Dies sei aber bei der the internet.z AG (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) aus steuerlichen Gründen nicht möglich, da hier beim Aktionär ein zu versteuerndes Volumen anfallen würde, das höher wäre als das Volumen der Kapitalerhöhung. Mit Hilfe eines steuerlichen Gutachtens prüfe man die Angelegenheit, und möglicherweise käme es doch noch zu einem Bezugsrecht. Die sport.de AG befinde sich momentan in Verhandlungen mit möglichen strategischen Investoren. Hier sei ein Letter of Intent unterzeichnet worden, und es könnte noch in diesem Monat zu einer Entscheidung kommen. Zum 30.9.2000 habe man Beteiligungen „radikal“ abgeschrieben, das Abschreibungspotenzial sei im Vergleich zum gesamten Portfolio unbedeutend. Deswegen sei auch eine übermäßige Besorgnis nicht angemessen, und es könne durchaus sein, dass man die Aktionäre noch in diesem Jahr überraschen werde. Als äußerst positiv für SPARTA wurde die Entwicklung der pre-IPO AG herausgestellt. Fazit Die SPARTA AG hat sich inzwischen klar ausgerichtet. Die Gesellschaft hat mit ihren eigenen Venture Capital-Aktivitäten (Trion AG, artnet.com, sport.de, buch.de, Mondia, Cyberradio) in der Vergangenheit wenig Erfolg gehabt, weshalb es um so konsequenter war, dass sie ihre Töchter pre-IPO AG und the internet.z AG entwickelt und so das VC-Geschäft in professionelle Hände gegeben hat. Beide Gesellschaften haben ein äußerst interessantes Portfolio (u.a. Phenomedia, OTI, PropertyGate) aufbauen und angesehene Investoren (u.a. M.M. Warburg, Bain) gewinnen können. Schon jetzt erzielt die pre-IPO AG gute Gewinne, und man kann diese Gesellschaft als die wertvollste Beteiligung der SPARTA ansehen. Kritisch hinterfragt werden muss jedoch der Einstieg bei der Deutsche Balaton AG, einer Gesellschaft, die in der Vergangenheit durch ihre unklare Aufstellung und durch häufige Wechsel im Aufsichtsrat und Vorstand auffiel. Als Grund könnte man hier die Beteiligung an der net.IPO AG sehen, die eine ideale Möglichkeit der Platzierung von Beteiligungen der pre-IPO AG sowie der the internet.z AG bietet. Das Geschäft mit den Börsenmänteln floriert, und SPARTA setzt hier Maßstäbe. Sollte der Deal in Berlin klappen, so würde SPARTA beweisen, dass sie auch größere Transaktionen schultern kann. Mit Hilfe der Investmentbank Lazard sollte es SPARTA gelingen, ihr Geschäft noch transparenter nach außen zu kommunizieren. Der aktuelle Kurs der SPARTA-Aktie kann als weit unter dem Nettoinventar-Wert angesehen werden. Die Aktionäre haben jedoch keinen Einblick, wie hoch dieser tatsächlich ist. Hier sollte in Zukunft offener kommuniziert werden. Die SPARTA AG hat unter anderem mit der pre-IPO AG bewiesen, dass sie Werte schaffen kann, und man darf gespannt sein, was hier in Zukunft noch zu erwarten ist.

prof_b - Dienstag, 7. November 2000 - 21:55
Jeder muss seine Erfahrungen selbst machen. Von daher kann ich einen Nachkauf nur begrüßen, je eher du die Fehler machst, umso eher hast du es begriffen.
Bei diesem Chart hast du eine Chance von 30 : 70.

bgi und wkm sind sogar mehrheitlich in der Hand der Vorstände.

Nimm´s doch nicht persönlich - Prof

stw - Dienstag, 7. November 2000 - 23:56
Also jetzt mal langsam: Konsequentes Nachkaufen kann ein wirklich probates Mittel sein, prof. Ich maches das seit vielen Jahren sehr erfolgreich, wie Du weisst.

Allerdings muss man sich vor dem Nachkauf noch intensiver mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Nachgekauft wird nur, wenn absolut keine Zweifel an der Unterbewertung bleiben. (Daher auch mein NAchkauf von Valora in der letzten Woche).

Ich habe mich mit Sparta nicht detailliert genug beschäftigt, um diesen Fall beurteilen zu können. Mein Bauch sagt bei Sparta nein und in so einem Fall verzichte ich dann gerne auch auf mögliche Gewinne. Aber wenn chinaman sich Sparta genau angesehen hat, dann kann ein antizyklischer Nachkauf jetzt durchaus Sinn machen.

:-) stw

prof_b - Samstag, 11. November 2000 - 14:21
Dienstag, 7. November 2000 - 21:55
"Bei diesem Chart hast du eine Chance von 30 : 70."

Kursverfall seit Dienstag abend: 13,5 %.

Meinungen zur Charttechnik?
CU Prof

chinaman - Sonntag, 12. November 2000 - 05:16
Auch wenn uns prof Sparta "nicht mag", stelle ich den letzten Sparta Aktionärsbrief hier mal rein. Er brauchs ja nicht zu lesen.

:-)
Gruß
Chinaman

Sehr geehrte Aktionäre,
sehr geehrte Freunde des Hauses,
als Sie im Juli unseren letzten Aktionärsbrief erhielten, war die Börsenwelt noch weitgehend in Ordnung. Der DAX notierte vergleichsweise stabil im Bereich 7.300, der Nemax lag bei 5.300. Nun, im (übrigens im langjährigen Durchschnitt zu Unrecht) als "Crash-Monat" apostrophierten Oktober, hat sich die Stimmung im Aktienmarkt spürbar – für viele Marktteilnehmer auch dramatisch - verschlechtert.

So hat der Nemax seit Anfang September rund 30% verloren, die NASDAQ im selben Zeitraum rund 20%. In diesem Umfeld bleibt auch dem für seine versierte Marktanalyse bekannten US-Anlegermagazin BARRON’s nur die Feststellung "...the inability of such an oversold market to rally could mean this cat is too dead to even bounce..."

Wir können Ihnen an dieser Stelle keinesfalls prophezeien, daß eine Trendumkehr alsbald zu erwarten ist, auch wenn die jahrelange Berufserfahrung hilft, Börsenzyklen im langfristigen Zusammenhang zu sehen. Unstrittig ist, daß die Möglichkeit, Kapitalmarkttransaktionen erfolgreich durchzuführen, in Zeiten, in denen negative Emotionen der Investoren rationale Analysen überlagern, spürbar eingeschränkt ist. Insoweit ist natürlich auch das Beteiligungsgeschäft von SPARTA von der aktuellen Marktstimmung betroffen.

Nun ist die überwiegende Zahl der Anleger mit den wechselnden Großwetterlagen im Kapitalmarkt auch durchaus vertraut. Aber gerade in stürmischen Zeiten stellen sich die Aktionäre zu Recht die Frage, inwieweit ist (m)eine Gesellschaft in der Lage, schwierige Marktphasen vergleichsweise unbeschadet zu überstehen. Und noch konkreter: Kann ich trotz eines signifikanten Kursrückganges weiterhin Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens haben?

Diese berechtigten Fragen können wir aus Sicht von SPARTA eindeutig mit "Ja" beantworten.

Der Substanzwert je SPARTA-Aktie liegt derzeit deutlich oberhalb des Börsenkurses. Nach ersten Schätzungen gehen wir davon aus, daß das Ergebnis nach Steuern der SPARTA-Gruppe für das abgelaufene Geschäftsjahr 1999/00 das Ergebnis des Vorjahres abermals deutlich übertreffen wird. Die zur Risikovorsorge vorgenommenen Wertberichtigungen im Beteiligungsportfolio betragen weniger als 3,5 % des Net Asset Values (NAV) und weniger als 7% der aktivierten Buchwerte der SPARTA, wobei sämtliche aus heutiger Sicht erkennbaren Risiken berücksichtigt sind. Der traditionell konservative Bewertungsansatz spiegelt sich z.B. auch im Buchwertansatz der DBBH-Beteiligung in Höhe von Euro 3,35 pro Aktie wider.

SPARTA ist zudem eine breit aufgestellte Beteiligungsgesellschaft, mit wesentlichen Beteiligungsschwerpunkten außerhalb der sog. New Economy. Konsequenterweise sieht SPARTA seine strategische Aufgabenstellung auch nicht in der stetigen Steigerung der Zahl eingegangener Unternehmensbeteiligungen, sondern in der Entwicklung und konzeptionellen Begleitung kapitalmarktfähiger Unternehmenskonzepte.

Exemplarisch kann hier auf die Entwicklung der Carthago Capital AG (WKN 541 840) hingewiesen werden. Gegründet im April 1999 unter Mithilfe und Beteiligung von SPARTA, entwickelte das ebenso talentierte wie ambitionierte Management mit weiteren Ausgründungen (Carthago Biotech AG, Carthago Small Cap AG) in kurzer Zeit eine attraktive Unternehmensgruppe. Exakt 18 Monate nach der Unternehmensgründung weist die Carthago Capital AG mit der für den 20. Oktober 2000 vorgesehenen Börseneinführung in den Bremer Freiverkehr eine außerordentliche kurze "Time to Market" auf.

Mittelfristiges Ziel von SPARTA ist es, wesentliche Beteiligungen an (börsennotierten) Unternehmen zu besitzen, um an deren Unternehmenserfolg langfristig zu partizipieren, ohne diese unternehmerisch zu dominieren. Insoweit war auch das zweite Halbjahr maßgeblich von der noch stärkeren Fokussierung der SPARTA-Unternehmensgruppe geprägt.

Marketing - Die Spartaner kommen!
Um den Bekanntheitsgrad von SPARTA in der Öffentlichkeit zu erhöhen, wurde in Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur erstmalig eine für den langfristigen Einsatz konzipierte Anzeigenserie entwickelt. In reduzierter Form von Sprache und Gestaltung werden die Leser von SPIEGEL und Wirtschaftswoche im Zeitablauf mit dem Selbstverständnis von SPARTA vertraut gemacht. Durchaus selbstkritisch wird dabei zu aktuellen Entwicklungen im Unternehmen und im Kapitalmarkt Stellung genommen. Achten Sie einmal darauf : "Die Spartaner kommen !"

A.o. Hauptversammlung am 31.10.2000
Die SPARTA Beteiligungen AG lädt zum 31. Oktober 2000 um 11.00 Uhr in die Mozart-Säle, Moorweidenstraße 36, in Hamburg zur außerordentlichen Hauptversammlung ein. Tagesordnungspunkte sind die Beschlußfassung über die Änderung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr, die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelanleihen, Optionsanleihen und/oder Optionsscheinen sowie die Bestätigung von Herrn Dr. Walter Kuna als Aufsichtsratsmitglied und die Wahl des Abschlußprüfers für das Rumpfgeschäftsjahr.

Wesentliche Geschäftsvorfälle
Erwerb der G. Bluthardt AG, (WKN 523 340)
Am 14. August 2000 hat SPARTA mehr als 75% der ausstehenden Aktien der im Freiverkehr Stuttgart notierten G. Bluthardt AG, Nürtingen, erworben. Auf der am 2. Oktober abgehaltenen Hauptversammlung wurde die Veräußerung des operativen Geschäfts genehmigt und der Geschäftszweck sowie der Name der Mantelgesellschaft geändert. Bis zu ihrer weiteren Verwendung operiert die Gesellschaft als Beteiligungsgesellschaft und firmiert unter MySparta AG.

Verkauf der IQ-Capital AG
SPARTA hat ihre Beteiligung an der Beteiligungsgesellschaft IQ-Capital AG, Frankfurt, veräußert. Das Transaktionsvolumen hatte eine Höhe von DM 17,1 Mio. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital betrug rund 270 Prozent. Mit dem Verkauf konnte das Beteiligungsportfolio weiter gestrafft und Überschneidungen bei verschiedenen Investments innerhalb der Gruppenunternehmen verringert werden.

Entwicklung der Gruppenunternehmen
Deutsche Balaton AG, (WKN 550 820)
SPARTA-Anteil 42,38%
- 5%ige Beteiligung an der Gildemeister AG
- 25%ige Beteiligung an der Schmitter GmbH

Mit ihren jüngsten Beteiligungen hat die Deutsche Balaton AG ihre Value-Investment-Strategie durch ihre Beteiligung an werthaltigen und aussichtsreichen Industrieunternehmen unterstrichen. So hat sich die DBBH mit 5 % an der Gildemeister AG, Bielefeld, beteiligt.

Die Gildemeister AG ist der führende Werkzeugmaschinenhersteller Europas. Mit seinen Tochterunternehmen, zu denen auch die DECKEL MAHO – Gruppe gehört, deckt der Konzern das gesamte Spektrum des Drehens und Fräsens ab. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von mehr als 1,4 Mrd. DM. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die aktuelle Einschätzung der Börsen-Zeitung zu den Aussichten deutscher Maschinenbauunternehmen. "Die Gewinne der Unternehmen dürften sich angesichts der positiven Auftragsentwicklung und rückläufiger Lohnstückkosten dynamisch nach oben entwickeln. Branchenkenner gehen für das laufende Jahr und für 2001 von zweistelligen Gewinnsteigerungen aus (...). In den Aktienkursen jedenfalls bildet sich das günstige Umfeld bislang so gut wie nicht ab. Dies ist auch aus Bewertungssicht nicht nachvollziehbar, schließlich befindet sich der Maschinenbau sowohl im historischen als auch im aktuellen Vergleich auf ausgesprochen günstigem Niveau..."

Darüber hinaus hat die Deutsche Balaton AG im Rahmen einer Kapitalerhöhung eine 25%ige Beteiligung an der Schmitter GmbH, Arnstein-Thüngen, erworben. Der innovative Zulieferer der Automobilindustrie konzentriert sich auf Entwicklung und Produktion von Rohr- und Rohrleitungssystemen für die Bereiche Antriebstechnik, Fahrwerk und Fluidsysteme.

Die Schmitter GmbH beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und plant für das laufende Jahr einen Umsatz von ca. 120 Mio. DM.

Die Deutsche Balaton AG beabsichtigt, gemeinsam mit dem Management, das starke Wachstum der Schmitter GmbH zu unterstützen.
www.dbbh.de

Befreiung vom Pflichtangebot durch die Hauptversammlung der Deutsche Balaton AG
SPARTA hat im Rahmen der per 8. März 2000 eingegangenen Beteiligung an der Deutsche Balaton AG den Übernahmekodex anerkannt. Danach müßte SPARTA den Altaktionären der DBBH innerhalb von 18 Monaten, d.h. bis zum 7. September 2001, ein Pflichtangebot für deren restliche freien Aktien unterbreiten, wenn nicht zuvor die DBBH-Hauptversammlung

- einen Unternehmensvertrag
- eine Eingliederung
- einen Formwechsel
- eine Verschmelzung oder
- eine Befreiung von der Abgabe eines Pflichtangebots beschließt.

Der Beschluß zur Befreiung von der Abgabe eines Pflichtangebotes ist Tagesordnungspunkt (TOP 10) der DBBH-Hauptversammlung am 7. November 2000. Für diesen Beschluß ist die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen ausreichend. SPARTA darf an dieser Abstimmung nicht teilnehmen.

Aus unserer Einschätzung der Situation gehen wir von einer Befreiung von dem Pflichtangebot aus, da dies im Sinne der DBBH ist und folglich auch vom Vorstand der DBBH befürwortet wird. Der Aufsichtsrat und die Vorstände beider Gesellschaften sind sich darüber einig, daß die weiterhin selbständige Deutsche Balaton AG mit einem eigenen Unternehmensprofil strategisch und wirtschaftlich größere Entwicklungschancen besitzt, als durch eine vollständige Eingliederung in die SPARTA-Gruppe.

Für den Fall, daß SPARTA entgegen den Erwartungen nicht von dem Pflichtangebot befreit wird, haben wir der DBBH bereits vorsorglich mitgeteilt, dann nicht die Abgabe eines Barangebotes, sondern die Verschmelzung der DBBH auf die SPARTA zu erwägen.

Um auch für die DBBH-Aktionäre zu dokumentieren, daß SPARTA nicht beabsichtigt, einen beherrschenden Einfluß auf die DBBH auszuüben, und um zudem eine Vollkonsolidierung der DBBH bei SPARTA auszuschließen, haben wir mit der DBBH einen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen, der die unabhängige Unternehmensentwicklung der DBBH gewährleistet.

net.IPO AG, (WKN 525 000)
Deutsche Balaton-Anteil 83 %
SPARTA-Anteil 35% (indirekt)
- Weiteres Büro in Belgien eröffnet
- Ausbau Investmentbanking

Im Rahmen der weiteren internationalen Expansion und der Stärkung der paneuropäischen Emissionsplattform erschließt net.IPO den belgischen Markt durch die Eröffnung einer Repräsentanz in Brüssel.

Gleichzeitig wurde in der Zentrale in Frankfurt der Bereich Investmentbanking deutlich verstärkt. net.IPO konnte ein vierköpfiges Team mit langjährigen Erfahrungen bei ABN AMRO, der Deutschen Bank und Merrill Lynch verpflichten.
www.net-IPO.de

pre-IPO AG, (WKN 777 600)
SPARTA-Anteil 52,6 %
- Ergebnis nach 9 Monaten: DM 15,6 Mio. vor Steuern
- Zwei IPOs in 2000 erwartet
- Kapitalerhöhung geplant

Die pre-IPO AG konnte ihr Ergebnis vor Steuern trotz angespannter Börsenlage und verschobener IPO-Termine auch im dritten Quartal weiter erhöhen. Nach neun Monaten betrug das Ergebnis vor Steuern DM 15,6 Mio., der Umsatz belief sich auf DM 28,3 Mio. Nach erfolgreichen Veräußerungen hält die pre-IPO derzeit Anteile an 22 Unternehmen. Für das laufende Kalenderjahr werden noch zwei Börsengänge aus dem Portfolio erwartet.

Die pre-IPO plant noch in diesem Jahr eine Kapitalerhöhung. Mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung will die Gesellschaft sowohl national als auch international weiter expandieren. Ziel ist es, mittelfristig zu den führenden deutschen VC-Gesellschaften zu gehören. Unter Konsortialführung der Vereins- und Westbank AG werden die Stadtsparkasse Köln, M.M. Warburg & CO KGaA und die net.IPO AG die Kapitalerhöhung begleiten. Der Freefloat wird sich durch die Kapitalerhöhung von derzeit rund fünf Prozent auf rund 20 Prozent erhöhen.
www.pre-ipo.de

THE internet.z AG, (WKN 830 650)
SPARTA-Anteil 47%
- Beteiligungen an der BöttcherHinrichs AG, Hamburg, und der ShareAPhoto Ltd., London
- Positive Entwicklung des Beteiligungsportfolios

Mit 10% hat sich die THE internet.z AG an der BöttcherHinrichs AG beteiligt. Die Gesellschaft erstellt ASP (Application Service Provider) - Produkte im Bereich Unternehmenskommunikation und verfügt bereits heute über ein profitables Basisgeschäft im Bereich der Kommunikationsdienstleistung. Weiterer Gesellschafter ist die Gruner & Jahr Multimedia Ventures GmbH mit 15%.

Weiterhin hat die THE internet.z AG einen Anteil von 10% an ShareAPhoto Ltd., London, erworben. ShareAPhoto bietet unter Verzicht auf einen eigenen Markenauftritt als ASP die Technologie für Online-Fotoarchive von Fotoentwicklern und großen Web-Sites an, um diesen die Teilnahme an dem digitalen Fotogeschäft zu ermöglichen. Als Kunden wurden u.a. Max Spielmann, UK’s zweitgrößte Foto-Kette mit etwa 200 Shops, gewonnen; ein globales Kooperationsabkommen mit AGFA steht vor dem Abschluß.

Die THE internet.z AG-Beteiligungen entwickeln sich weiterhin positiv. Bei dem Content-Anbieter Arcum Medien GmbH, an der die THE internet.z AG 3,85% hält, hat der Otto Versand, Hamburg, eine bedeutende Beteiligung übernommen; des weiteren hat sich auch der Verleger Florian Langenscheidt beteiligt.

Der Axel Springer Verlag, Hamburg, hat sich mit 25,1% an dem Internetportal für hochwertige Immobilien, PropertyGate.com AG, beteiligt. Die THE internet.z AG hält 3,59% an dieser Gesellschaft, die im kommenden Jahr eine Börsennotierung anstrebt.

Auch bei der NetBid Industrieauktionen AG, dem Internet-Marktplatz für gebrauchte Industrie-Maschinen, ist ein neuer strategischer Investor als Gesellschafter hinzugetreten. Die Deutsche Leasing AG hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung einen Anteil in Höhe von 25% erworben.
www.internetz-ag.de

Hamburg, im Oktober 2000
Der Vorstand

prof_b - Montag, 13. November 2000 - 15:44
Es scheint noch andere Marktteilnehmer zu geben, die diese Aktie "nicht mögen".
Wann haben wir die 6 vor dem Komma?

chinaman - Montag, 13. November 2000 - 17:25
Schaun wir mal ... Aber verkaufen können ja bekanntlich nur Anleger die Sparta im Depot haben. Von daher scheidest Du ja als Verkäufer aus. Wobei ich Sie dir vielleicht gerne für 6 Euro abgenommen hätte.

:-)
Chinaman

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Sparta AG: Archivierte Beiträge bis 13. November 2000