Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Strategie Al Sting: Archivierte Beiträge bis 13. April 2018
al_sting - Dienstag, 6. Februar 2018 - 11:40
Alleine mein Bauchgefühl.
Und ja, ich habe noch keinen tiefen Einbrüche erlebt, bei denen ich erleben musste, wie mich mein Bauchgefühl trügt. Insofern schaue ich auch schon durch das Depot um zu überlegen, welche Werte weichen sollen, wenn du deine 1. Warnung ausrufst, bei der du 25% deiner Werte verkaufst.

al_sting - Dienstag, 6. Februar 2018 - 11:48
Mentale Verkaufsliste, um bei Bedarf 25% Cash zu erreichen:
- 1 Position BMW (Die Chartaufstockung)
- Gazprom
- 1 Position Cegedim
- VW Stämme
- Salmar
- evtl. 1 Position Mutui Online (Rückkauf bei niedrigeren Kursen)

Verkaufstrigger: DAX unter 12.000 Punkten

Natürlich keine automatischen SL-Verkäufe, sondern händisch eingegeben.

prof - Dienstag, 6. Februar 2018 - 12:13
Bei mir stehen eh die drei Frühdividendenzahler auf der Abschussliste:
Metro - voll
DBAG - voll oder halb
Fortec - eher voll

Aber eine technische Erholung bis nächste Woche täte diesen Aktien nicht schlecht...

al_sting - Freitag, 9. Februar 2018 - 18:37
Mein Depot ist auf Jahressicht leicht in Minus gerutscht, was ich am 1. Februar (+7,2% per anno) nicht geahnt hätte. Aber Börsenschwächen kommen oft schnell und unerwartet, und im Fall kennt niemand die finale Falltiefe.

Der DAX ist im Abendhandel unter 12.000 Punkte gerutscht, für mich der Verkaufstrigger.
Ich werde mir mehrheitlich am Montag die Lage anschauen, aber erste Entscheidungen fallen schon jetzt: Verkauf der Zukäufe 2018

1. Verkauf von Distribution Now via NYSE.
Die aktuelle Börsenschwäche geht nach meiner Wahrnehmung von den USA aus, daher muss ich dort nicht mehr halten als nötig - und dort wird jetzt auch noch rege gehandelt. DNOW hat in den nur 8 Tagen seit Kauf ohne besondere Nachrichten 20% verloren - eine reife Leistung.

2. Verkauf BMW, 180 Stück, Tradegate
Diese Teilposition wurde aus charttechnischen Erwägungen gekauft und passt daher auch bevorzugt zu den Verkäufen bei Kurseinbruch.

Für alle Verkäufe dieser Tage dürfte gelten: Ich halte die Firmen nach wie vor für spannend und verkaufe gewissermaßen gegen meine fundamentale Überzeugung, um die Cashquote zu erhöhen. Falls die Börsen weiter fallen, ist die Entscheidung weise, falls sie wieder steigen, kostet sie mich Performance.

al_sting - Freitag, 23. Februar 2018 - 20:44
Die Börsenkorrektur und davon unabhängige Einzelentwicklungen (SalMar positiv, Amaysim negativ) haben meinen Januar-Gewinn komplett aufgebraucht. Aber mit einer schwarzen Null YTD will ich mich nicht beschweren.

Der Umfang des Kursanstiegs von SalMar überrascht mich ebenso wie der Umfang des Kurseinbruches bei Amaysim. Dort steigt entsprechend mein Interesse an einer Aufstockung. Aber bis zur Schmerzschwelle von 30% Verlust vom Kaufkurs fehlt noch etwas, und die kompletten Zahlen mitsamt Dividendenkürzung oder -streichung könnte den Kurs noch weiter auf Talfahrt schicken.

Neben Amaysim habe ich nur zwei weitere Werte in roten Zahlen: MollerMaerks (-14,5%) und Svenska Handelsbanken (-9%). Bei beiden drängt sich aber keine Reaktion auf.

al_sting - Mittwoch, 28. Februar 2018 - 14:22
Gedanken zum Ausstieg bei Amaysim.

Ich schrieb beim Kauf im August 2017 zu Amaysim u.a.: "Dazu kommt steigende Konkurrenz am Heimatmarkt, nicht zuletzt durch die Ankündigung eines Mitbewerbers im Frühjahr 2017, ein eigenes viertes Mobilfunknetz aufzubauen – das hat die gesamte Branche ziemlich durcheinander geschüttelt. http://www.crn.com.au/news/tpg-takes-on-telstra-optus-vodafone-as-australias-fourth-mobile-network-operator-with-126b-spectrum-acquisition-458101"

Ich habe den Eindruck, dass genau dieses Risiko jetzt ausgeschlagen hat. Optus hat nach meinem Eindruck seinen virtuellen Netzbetreibern, darunter Amaysim genauso wie Catch, deutlich günstigere Konditionen angeboten, um dem vierten Netzbetreiber schon von vornherein den Markt zu vermiesen und ihn entweder abzuschrecken oder direkt in die Insolvenz zu treiben. Die resultierenden Kannibalisierungstendenzen, die Amaysim spürt, sind ein wahrscheinlich unumgänglicher Kollateralschaden.

Dieser Fall verdeutlicht, warum ich in meinem Depot mit durchschnittlich 20 Werten relativ viele Werte habe und mich nicht auch 7-10 Werte mit höheren prozentualen Anteilen beschränke. Jede Investition ist eine Wette mit Chancen und Risiken. Als Value Investor kann man schlicht nicht immer richtig liegen, einige "Wetten" gehen verloren - das Prinzip der Wahrscheinlichkeit.
Mir ist aufgefallen, dass ich nicht sehr gut bin in der Voraussage, welche Wette genau schief läuft. Mir war das Risiko von Amaysim bekannt, trotzdem sah ich es als eine meiner besseren Wetten an und gewichtete es darum auch höher. Gleichermaßen gibt es immer wieder erfreuliche Überraschungen, so der aktuelle, von mir so nicht erwartete Kurssprung von Salmar (und anderen Lachswerten) seit Mitte Januar.
Ich bin relativ gut in der DURCHSCHNITTLICHEN Chancenabschätzung, aber wengier gut in der EINZELPROGNOSE. Daher fühle ich mich mit durchschnittlich 20 ähnlich starken Werten wohl.

al_sting - Mittwoch, 28. Februar 2018 - 15:30
Zwischenstand zum Ende Februar:
YTD Schwarze Null, 20% Cashquote (so hoch war ich lange nicht mehr.)
Positive Überraschungen 2018 bislang: SalMar und Cegedim, aber auch MHP, Sparta und Thermador
Negative Überraschungen: Amaysim und Saga Furs
Negative Vola-Überraschung: DNOW

Hätte insgesamt schlimmer laufen können.

al_sting - Freitag, 16. März 2018 - 20:17
Kurze Zwischenmeldung: Ich habe den Eindruck, die Märkte wissen derzeit nicht, wohin sie wollen. So lange der DAX zwischen 12.000 und 12.500 Punkten schwankt, will ich daher an meiner aktuellen Cashquote von 25% ohne Not nichts ändern.
Sofern er sich darüber stabilisiert, kommen wieder weitere Werte in Betracht, bei Einbrüchen deutlich unter 12.000 Punkte könnte ich noch weitere Werte notverkaufen.


Zugleich frage ich mich, wie stark bei meinen Autowerten die Auswirkungen eines möglichen Zollkriegs mit Trumps Laden schon eingepreist sind. Ob als BMW als Firma, die für die USA ein Nettoexporteur sind, unter Einfuhrzöllen leiden oder nicht? Und ob die USA für den VW-Konzern (Audi? Porsche?) überhaupt noch eine spürbare Rolle spielen? Hat jemand fundierte Meinungen dazu?

prof - Freitag, 16. März 2018 - 21:33
Vielleicht etwas daneben, aber wenn ich das richtig lese, erhebt die EU 10% Einfuhrsteuer auf amerikanische Autos?
http://www.carfax.eu/de/us-auto-import/us-autoimporte

Ich halte an Daimler fest, die Anfang April Dividende zahlen. Kurz vorher switche ich möglicherweise in BMW, die im Mai Dividende zahlen.
Mal schauen, ob ich danach etwas zurückkaufe.

prof - Freitag, 16. März 2018 - 21:37
Ach ja und zum DAX: Ich sehe die Range bei 11.900 bis 12.500 Punkten. Die aktuelle DAX - Schwäche gegenüber dem DOW ist auffällig. Das könnten auch Sorgen um den deutschen Musterschüler sein. Ich sage nur: Der IT-Zug ist weg und die Transferunion dürfte kosten.

Wenn jetzt auch noch der DOW zur fälligen Korrektur ansetzt, könnte es böse werden.

levdul1 - Samstag, 17. März 2018 - 11:06
Geht mir auch so, im Augenblick habe ich keine richtiges Bauchgefühl, wohin die Reise geht.

Für diese Markterwartung gibt es Discountzertifikate. Diese bringen in Seitwärtsmärkten eine respektable Rendite.

stw - Samstag, 17. März 2018 - 16:01
Wenn ich mir eines nicht zutraue, dann ist das den Gesamtmarkt kurzfristig richtig vorherzusagen. Daher halte ich mich mit solchen Spekulationen zurück und analysiere lieber einzelne Unternehmen. Denn es ist fast immer die richtige zeit, um erstklassige Unternehmen zu kaufen... (hat irgendein schlauer Börsianer mal gesagt)

:-) stw

al_sting - Samstag, 24. März 2018 - 10:04
Auf Xetra hat der DAX zum Wochenende die Schwelle von 11.900 Punkten (Stand 19:00 Uhr) mit 12 Punkten nur knapp gerissen, im Späthandel bei L& ging es hingegen weiter herunter auf unter 11.800. Damit wurde für mich eine wichtige Schwelle deutlich gerissen.
Die Aktienentwicklung zeigt zudem ein klassisches Zeichen für einen kommenden Abschwung: Der Kursaufschwung konzentriert sich auf immer weniger Branchen (im Kern IT), während der breite Aktienmarkt in den meisten Branchen schwächelt.
Der Mut der Aktionäre konzentriert sich nur noch auf wenige Felder, wo die Übertreibungen weiter aufgeblasen werden.

Mein Fazit: Die Cashquote sollte weiter steigen.
1. Ausstieg aus VW. Zu Dieselskandal und Umstieg auf Elektroautos kommt auf die Autobranche ein drohender Handelskrieg mit den USA zu, vorerst in Stahl und Alu, in der nächsten Eskalationsstufe wahrscheinlich erweitert um Autos.
Das will ich vorerst nur mit einer Position durchstehen, und das ist dann BMW. Also trenne ich mich schweren HErzens von der wahrlich nicht teuren VW-Aktie.
2. Ausstieg aus Thermador. Die Firma ist sehr gut, mittlerweile aber auch sehr teuer. Bei einem EPS von 5,76€ und einem KG von 20 muss viel gut laufen, um die Kurse gegen ein härteres Börsenklima zu verteidigen. (Bei niedrigeren Kursen steige ich gerne wieder ein.)

Bei Svenska Handelsbanken war in der letzten Woche Dividendenstichtag, und die Aktie wurde weit überproportional abgestraft - ganz entsprechend Profs Erfahrung. Ein Verkauf und Rückkauf hätte sich gelohnt. Auch das mtiviert zum (zeitweiligen?) Verkauf guter bis solider Dividendenzahler wie Thermador und VW.

Die IT-Firmen laufen noch gut, daher wurden meine Fintech-Werte Mutui Online und FinTechGroup vorerst nicht angetastet. Aber in der nächsten chartbedingten Verkaufswelle könnten auch hier Federn gerupft werden.

Mit den beiden anstehenden Verkäufen dürfte meine Cashquote von 25% auf 35% steigen.
Aber auch falls es richtig heruntergehen sollte, will ich meine Cashquote nicht über 50% steigern - der Anstieg vom Boden kann schnell und unerwartet kommen. Daher hat die Verkaufswelle auch ihre Grenzen.

covacoro - Samstag, 24. März 2018 - 16:18
Anton Riedl sieht das im Wesentlichen genauso:

https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/riedls-dax-radar-crash-auf-raten/21108238-all.html

Und die Charts der Indizes sind nur noch in USA noch nicht umgeschwenkt ...

prof - Sonntag, 25. März 2018 - 22:02
Die Lage im DAX hat sich jetzt schwer eingetrübt. Die nächsten Unterstützung liegt bei 11.500, dem logarithmischen Aufwärtstrend seit 2008. Eine ordentliche Horizontalunterstützung sehe ich erst im Bereich 10.000 - 10.500 Punkte. Da ist es nur folgerichtig, vorischt auf den Sell Button zu drücken.

al_sting - Donnerstag, 29. März 2018 - 18:41
Kurzer Rückblick auf das Quartal: Nach einem grandiosen Januar, der nahtlos an das letzte Jahr anschloss, kam im Februar die Ernüchterung.
Und die Wahrnehmung, dass ich mich auf die womöglich raueren Zeiten beispielsweise mit einer höheren Cashquote wappnen sollte.
DNOW und BMW waren schnelle und schmerzhafte Verluste, Amaysim war noch schmerzhafter schmerzhaft, aber sie wurden durch positive Überraschungen gut ausgeglichen.
Mit 1/3 Cashquote sollte mein Depot auf Anstiege ebenso wie auf Rückgänge des DAX gebremst reagieren.

Die Entwicklung des DAX ist derzeit m.E. völlig offen. Mental stelle ich mich nach den langen Jahren des Wachstums auf einen Abschwung an der Börse ein. Es wäre mal wieder an der Zeit, und in vielen Kursen steckt einfach arg viel Optimismus. Oder anders gesagt: Dieses Jahr ist mir die Defensive wichtig.

Aber ich will dafür auf den DAX hören:
Sofern dieser unter 11.500 Punkte fällt, will ich die Cashquote weiter auf 40-45% steigern. Bei einer Stabilisierung um oder über 12.500 Punkten hingegen will ich sie auf 25% reduzieren.

Weiterhin könnte das nächste Quartal eine Wiederauflage der Sommerwette mit dem BVB sehen.

Frohe Ostern allseits!
Al Sting

prof - Donnerstag, 29. März 2018 - 21:49
Du liegst gut über dem DAX! Bei der BVB Sommerwette bin ich anderer Meinung.
Frohe und gesegnete Ostern Euch allen.

al_sting - Montag, 2. April 2018 - 21:58
Q1-Abrechnung:
Depot -2,9%%
versus DAX -6,4%
Outperformance zum DAX: 3,7%

Und die Situation wird vorerst nicht gemütlicher.

Falls sie aber wieder gemütlicher wird, sind die vorderen Plätze der Watchlist nach aktuellem Wissensstand einerseits von den Notverkäufen des letzten Jahres und andererseits von Borussia Dortmund (Somerwette) sowie Royal Dutch Shell (eher konservative Ölwette mit relativ geringer Vola) belegt. Aber das ist bloße Theorie, noch wird nichts gekauft.

al_sting - Freitag, 13. April 2018 - 13:21
Der DAX hat wieder 12.500 Punkte erreicht bzw. überschritten. Das war und ist für mich die Schwelle, bei der ich die Cashquote wieder senken wollte.

Ich erwerbe also zwei neue Positionen, beides alte Bekannte: Den BVB als Sommerwette und Hargreaves Services als Deep-Value-Anlage, der unter Buchwert notiert und bei der Konversion von Bergbauflächen zu anderen Nutzungen (z.B. Baugebiete oder Wind- und Solarparkgebiete) ebenso wie bei der Weiterentwicklung seiner Handelstätigkeiten in Asien (Hngkong) und Europa (Zentrale Duisburg) auf gutem Weg ist.

prof - Freitag, 13. April 2018 - 16:06
Viel Erfolg, beide Investments sollte eh recht DAX - unabhängig sein.

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