Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Technische Analyse bei stw-boerse
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Archivierte Beiträge bis 4. November 2005 20    5.11. - 09:03

isabellaflora - Freitag, 4. November 2005 - 15:54
Ach ja, das Handelsblatt - war mal ein richtig gutes Organ, nur verzetteln die sich zunehmend in solchen Allerweltsjournalismus. Was sagt uns das denn nun wirklich ? Chartanalyse gestern hui, heute pfui, oder was ? Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass ein gutes Mix aus fundamentaler, technischer und quantitativer Analyse die richtige Stimmung macht. Prof hats gerade sehr gut an INIT gezeigt, wie das so zu verstehen ist mit der TA. Oder ein anderes Beispiel: die DBAG - alle sind sich darüber einig, dass an der Firma kein Makel ist, allein der Vogel hebt so lahm ab, dass dieses nur noch mit der TA zu begründen ist. Oder Salzgitter, oder Solarworld - alle haben se einen Trendkanal respektive ein niedriges RSI und sind aus anderen Gründen eigentlich gar nicht mehr so zu empfehlen .... Aber das beste Argument ist doch Profs Musterdepot selbst : in vier Jahren glatt eine Verdopplung des Depots und damit der Beste in dieser Runde.

Gruß isabellaflora

prof - Freitag, 4. November 2005 - 18:45
Stw hat mich in den letzten Monaten klar überholt und das wird die Depotvergleichsgrafik bei der nächsten Aktualisierung zeigen.
Ich freue mich für ihn von ganzem Herzen! Es zeigt doch nur, dass verschiedene Wege nach Rom führen ...
:-) Prof

chinaman - Samstag, 5. November 2005 - 09:03
"Ach ja, das Handelsblatt - war mal ein richtig gutes Organ, nur verzetteln die sich zunehmend in solchen Allerweltsjournalismus"

Machst Du Deine Beurteilung der "Qualität" einer zeitung etwa daran fest, ob Dir die Artikel in die eigene Meinung passen ???

Meines Erachtens berichtet das Handelsblatt auch hier ausgewogen. Die Entscheidung von Prudential ist Fakt. Möglicherweise hättest Du Dir "totschweigen" der Meldung gewünscht ???


Gruß
Chinaman

wojtek_m - Sonntag, 6. November 2005 - 20:07
@isabellaflora & über technische Analyse allgemein: ich bin mittlerweile nicht unbedingt ein Freund davon. Habe früher mit Handelssystemen experimentiert und dabei viele technische Indikatoren 'durchgetestet' auf Basis von historischen Kursreihen. Auffallend war das eine einfache Buy&Hold-Strategie in den meisten Fällen besser abgeschnitten hat als kaufen und verkaufen nach gl. Durchschnitten, MACD usw. Mir ist immer noch unbegreiflich wie oft im Fernsehen/Presse/Internet Indikatoren wie die 200 Tage Linie benutzt werden, obwohl sie eigentlich gar keine Prognosefähigkeit haben... wer es nicht glaubt kann es selber testen - es gibt auch Paper dazu. Aus rein wissenschaftlicher Sicht ist die technische Analyse also zumindest zweifelhaft...

So, wenn die TA nicht funktioniert, wie ist dann die exzellente Performance von Prof seit Januar 2002 zu erklären? (uff, die Erklärung wird hart... ;-) )

Drei Erklärungsversuche:

1) Es ist auch nach (bald) 4 Jahren einfach noch zu früh um aus den Musterdepots Schlüsse zu ziehen – die ‚Stichprobe‘ ist noch zu gering um eine sichere Aussage zu machen. Ganz nach Zufall sieht es zugegebenermassen aber auch nicht aus...

2) Ein ganz wichtiger Punkt ist glaube ich, dass Prof auch fundamentale Gründe (gewollt oder ungewollt) in seinen Investitionsentscheidungen mitberücksichtigt und somit seine Strategie nur ‚auf dem Papier‘ rein technisch ist. Es wird gewissermassen ‚fundamental vorsortiert‘ um dann aus dem entstehenden Wertepool technisch zu investieren. Ein Beleg dafür wäre, dass Prof und stw sehr oft in gleichen Werten investiert waren.

3) Eine Strategie, wie Prof sie verfolgt, wird genau dann funktionieren, wenn es große klare Trends am Markt gibt, und wenn man sich den DAX anschaut, gab es genau diese von Jan 2002 bis Anfang 2004 – ersteinmal ging es schnurgerade nach unten (bis März/April 2003) und dann ein Jahr schnurgerade nach oben. In diesen Jahren hat Prof auf beeindruckende Weise den Downtrend gänzlich vermieden und den anschließenden Uptrend voll mitgenommen. Seit 2004 ist die Bewegung nach oben aber viel gemächlicher – man könnte sagen, dass sich ein Seitwärtsmarkt ausbildet, wobei in solchen Phasen eine momentumähnliche Strategie ihre Schwächen zeigt – man wird sehr oft auf dem falschen Fuß erwischt, kauft teuer ein und verkauft billig...


Ich bin sehr gespannt wie sich die Musterdepots in den nächsten Jahren entwickeln werden!

viele Grüße,

Wojtek

chinaman - Montag, 7. November 2005 - 06:20
@ Wojtek: Es ist eine Mischung aus 2) und 3). Prof ist einfach ein verkappter "Fundi" der seine Käufe mit charttechnischer Argumentation "tarnt"


;-)))
Gruß
Chinaman

buylowsellhigh - Montag, 7. November 2005 - 13:05
Für kaltblütige Fundamentalisten wäre ein Niedergang der technischen Analyse eine schlechte Sache.
Durch die "Kurvendeuter" entstehen viele der Kursübertreibungen in beide Richtungen von denen man ganz gut leben kann.
Warren Buffett(Gottvater der Fundis) hat einmal vor längerer Zeit vorgeschlagen, einen Lehrstuhl für Technische Analyse an einer Universität zu stiften, damit dies so bleibt.
Die TA wird m.E. so schnell nicht aussterben, weil es auch in Zukunft immer genug Anleger geben wird, die glauben, man könnte mit dieser Methode leicht viel Geld verdienen.

wojtek_m - Montag, 7. November 2005 - 14:18
"Für kaltblütige Fundamentalisten wäre ein Niedergang der technischen Analyse eine schlechte Sache. Durch die "Kurvendeuter" entstehen viele der Kursübertreibungen in beide Richtungen von denen man ganz gut leben kann."

Natürlich, wenn alle Fundis wären, dann wäre es viel schwieriger den Markt deutlich zu schlagen.

"Die TA wird m.E. so schnell nicht aussterben, weil es auch in Zukunft immer genug Anleger geben wird, die glauben, man könnte mit dieser Methode leicht viel Geld verdienen."

Kann ich zustimmen. Der Hauptgrung für die grosse Popularität der TA, gerade bei Anfängern, ist meiner Meinung nach ihre Einfachheit. Man braucht kein BWL/VWL-Hintergrund - es reicht ein Buch, ein Lineal, ein Bleistift und man ist schon Hobby-Analyst.

isabellaflora - Montag, 7. November 2005 - 14:34
@buylowsellhigh

Einerseits kann man mit der TA gut leben, andererseits gibt es viele, die glauben "mit dieser Methode leicht viel Geld (zu) verdienen". Sehr ambivalent formuliert, eben so, wie man sich zur TA stellen sollte - halb ja, halb nein. Zweierlei spricht ganz wesentlich für die TA :

1. Wenn viele sich auf ein System - hier z.B. die TA - verständigen, stellen sich ordnende Tendenzen ein - kurzum man einigt sich auf eine Konvention, die in der Gesamtschau auch ihre Gesetze hat.

2. Die psychologischen Faktoren sind bei der Börse nicht zu unterschätzen. Was bleibt den Handelnden in der Zeit zwischen Quartalsberichten, ad-hoc-Meldungen und Äußerung der IR-Abteilungen ? Eben nur die Charts. Bei Kontrakten und Devisen ja eigentlich nur das, mehr hat man nicht ...

3. Man unterschätze nicht den medialen Charakter von Charts. Nur Charts versinnbildlichen, versinnen, machen sinnlich, was Börsenerfolg bedeutet - und das brauchen Medien, was wieder auf auf Lieschen und Müller wirkt, um endlich das Geld auch dort hinzugeben, wo der Erfolg vermeintlich schon gut gelaufen ist. Wie gesagt, DBAG ist excellent, nur der Chart läßt einen die Aktie nicht lieben, lieben.

Gruß isabellaflora

prof - Montag, 7. November 2005 - 15:30
Nee chinaman, so geht das nicht:
<<Prof ist einfach ein verkappter "Fundi" der seine Käufe mit charttechnischer Argumentation "tarnt">>

Du erfindest die abenteuerlichsten Theorien, um die - deiner Meinung nach unnütze TA - vom Sockel zu stürzen!


- Der Fundi "verbilligt", das heißt er kauft nach unten nach. Ich habe dieses Jahr drei Mal nach oben hin zugekauft: Highlight trotz fundamentaler Bedenken von Syrtakihans, DIS nach 90% Kursanstieg und das Windei Sparta.

- AWD, GfK, Unylon, Hymer, Pfleiderer, Ahlers, DBAG, Gerry Weber, Douglas, Elmos, Masterflex, SGL-Carbon wurden jeweils zum damaligen Jahreshöchstkurs gekauft, mit mehr oder weniger Erfolg.

Für einen Chartie gibt es keine schlimmere Beleidigung, als wenn er zum Fundi gestempelt wird!
:-))) Prof

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