al_sting - Sonntag, 15. November 2015 - 23:47 |
Kurshalbierung in einem Monat, Zehntelung in einem Jahr? Das ist krass!Damit ist der Hedge wohl nicht aufgegangen. Aber warum stockst du weiter auf? Nebenbei 1: Müsstest du Diana Shipping jetzt nicht zurückkaufen, wenn du es im Oktober leer verkauft hast? Nebenbei 2: Deine Cashbalancen sind verwirrend. Zumindest mich verwirrt es, wenn in einem Posting die ältere Position unten und die neuere Position oben seht. |
monopole - Montag, 16. November 2015 - 17:01 |
Hier bin ich in eine psychologische Falle getappt: Ich habe die beiden Aktien nicht mehr jede für sich einzeln bewertet, sondern nur noch als Paar. Was natürlich völliger Blödsinn ist, wenn sich ein eindeutiger Trend abzeichnet, dem beide folgen. Da die Short-Position per se die riskantere ist, habe ich auch nicht so sehr auf die Verluste der Long-Position geachtet. Sowohl GNK als auch DSX sind mehr oder minder an den Baltic Dry Index gekoppelt.
Der Kurs von GNK ist seit dem Kauf sehr viel heftiger gefallen als der BDI. Warum, wurde im Q&A-Teil der Quartalstelefonkonferenz aus den sehr aggressiven Fragen eines Analysten der Deutschen Bank klar: Offensichtlich gibt es eine Klausel in den Kreditverträgen, nach der GNK mindestens 50 MUSD Cash halten muss. Zum Quartalsende Q3 waren insgesamt nur noch 52 MUSD Cashpolster vorhanden. Die derzeitige Cash-Burn-Rate (die meisten Charterverträge von GNK sind ja an den BDI gekoppelt) impliziert, dass das Cashpolster seit etwa Mitte Oktober unter das gesetzte Minimum gefallen war. Im CC kündigte das Management den baldigen Abschluss einer neuen Kreditlinie über knapp 100 MUSD. Als die Meldung über den Abschluss kam, schien der Verkaufsdruck auf GNK nachzulassen. Das war für mich der Anlass, noch eine Charge GNK ins Depot zu nehmen. Der BDI ist nahe seines historischen Tiefs. Und spätestens wenn der (bereits schon jetzt großteils negative) Cashflow aus dem Betrieb der weltweiten Flotte unter den Cashflow einer eingemotteten Flotte fällt, wird der BDI nicht weiter fallen. Sollte der BDI steigen, sollte GNK mehr profitieren als DSX. Denk' ich jedenfalls in meinem vielleicht doch etwas einfältigen Gemüt. Zumindest erklärt das meinen Nachkauf von GNK. Die Shortposition von DSX habe ich aufgestockt in Spekulation darauf, dass der Quartalsbericht schlechter als prognostiziert werden würde. Naja, reine Spekulation war es vielleicht doch nicht. Eine kleine Schätzung anhand historischer Daten und auf der Webseite veröffentlichter Charterraten hat mir da schon etwas Zuversicht gegeben. |
monopole - Montag, 16. November 2015 - 17:03 |
Ach so, vergaß zu erwähnen, dass GNK letztes Jahr restrukturiert wurde (Chapter 11, soviel ich mich entsinne). Das macht die Kurswerte seit Juli dieses Jahres nicht vergleichbar mit den Kursen von vor einem Jahr. |
al_sting - Montag, 16. November 2015 - 21:09 |
Heißes Pflaster. Viel Erfolg! |
monopole - Mittwoch, 18. November 2015 - 10:58 | |||||||||||||||||||||
Diana Shipping Vorzugsaktien (cumulative redeemable perpetual, redeemable after 2019-02-14). Versprochen ist eine 8,875% Verzinsung auf das Nominalkapital von 25 USD. Beim gegebenen Kurs eine Verzinsung von 13,5% vor Steuern. Eine kleine Wette darauf, dass der BDI nicht auf Dauer immer neue historische Tiefs erreichen wird. Und darauf, dass Diana Shipping zu den börsengehandelten Überlebenden im Massengutfrachterbereich zählen wird. |
al_sting - Mittwoch, 18. November 2015 - 12:29 |
Du verkaufst die Stammaktien von Diana Shipping, kaufst aber die Vorzugsaktien? |
monopole - Mittwoch, 18. November 2015 - 21:39 |
Du hast recht, der Markt heute gibt Dir recht. Nur ich hatte das wieder mal falsch gesehen:
Die Zahlungswilligkeit ist gegeben, solange der Schuldner weitere Kredite aufzunehmen gedenkt. Also noch lange. Die Zahlungsfähigkeit hängt vom operativen Cashflow ab. Und der ist derzeit noch positiv. Die Verluste, die DSX schreibt, sind nicht zahlungswirksame Abschreibungen auf die Flotte. Da Diana Shipping die Flotte vorzugsweise mit mittel- bis langfristigen Charterverträgen vermietet (die Charterraten und Laufzeiten für jedes einzelne Schiff sind auf der Webseite gelistet), ist auch der künftige Zahlungsfluss einigermaßen gut sichtbar. Bis auf weiteres ist hier weder ein Liquiditätsengpass noch ein Problem mit der Solvenz erkennbar. Eine laufende Rendite von 13,5% (gar von über 27% wenn man eine Kündigung zum erstmöglichen Zeitpunkt annimmt) kann einem die Zeit bis zum nächsten Aufschwung des BDI versüßen.Vergleichbare Renditen bei Staatsanleihen bieten höchstens Venezuela oder die Ukraine. Die Aktien sind einfach zu bewerten: Man nimmt den derzeitigen Verkehrswert der Flotte plus Cash plus die Differenz der existierenden Charterverträge zu den derzeitig im Markt erzielbaren Raten, subtrahiert die Verbindlichkeiten (einschließlich des den Vorzugsaktien zuzurechnenden Kapitals) und teilt durch die Anzahl von Aktien. Rechnet man auf diese Weise, so ist die Aktie derzeit knappe 4 USD wert. Und der Kurs marschiert gerade auf die 4 USD zu. |
al_sting - Donnerstag, 19. November 2015 - 15:48 |
Frachterraten waren noch nie so niedrig wie heute: http://www.flexport.com/blog/why-are-ocean-freight-rates-so-low/ Wenn sich der Trend dreht, sollten die Aktien von Frachterreedereien wieder interessant werden. Aber wann wird sich der Trend drehen? Wenn China schächelt, aber weiterhin neue Frachter auf dem Markt kommen, kann es erst einmal noch übler werden. |
monopole - Donnerstag, 19. November 2015 - 20:46 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Safe Bulkers Vorzugsaktien (8% cumulative perpetual preferred, redeemable after 2019-06-30). Analog zur Vorzugsaktie von Diana Shipping Inc. SB steht finanziell nicht so gut da wie DSX. Beim gegebenen Kurs eine laufende Verzinsung von 26,5% vor Steuern. Default muss mit einberechnet werden. Also nur eine kleine Position. PRA Group ist ein Inkasso-Unternehmen. Ungeliebt, vor allem nach dem zweiten Quartal hintereinander mit niedrigeren Ergebnissen als erwartet. Die positive Nachricht ist jedoch, dass der Hickhack mit der Aufsichtsbehörde nun beigelegt scheint. Der Kursabschlag war deshalb übertrieben. |
monopole - Samstag, 21. November 2015 - 23:13 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kommentar:
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monopole - Montag, 23. November 2015 - 14:32 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kommentar:
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monopole - Dienstag, 24. November 2015 - 21:47 | ||||||||||||||||||||
Aufstocken. |
al_sting - Dienstag, 24. November 2015 - 22:57 |
Du kaufst schon wieder Diana Shipping? Wie viel Geld hast du da schon reingesteckt, bei stetig fallenden Kursen? Prof hätte bei mir unweigerlich etwas von "ruinösen Nachkäufen" gemurmelt - und oft genug hat er dann auch Recht behalten. :-( Hast du eine explizite und durchdachte Nachkaufstrategie, um deine Emotionen im Griff zu haben? |
prof - Mittwoch, 25. November 2015 - 09:44 |
Ich verfolge das Depot nicht aktiv, da mit die Werte geographisch und mental zu weit weg sind. Dazu der hohe Spread und hohe Gebühren. Deswegen kein Kommentar. Generell führen Nachkäufe nach unten in meinen Augen zum Exit. Denn man erwischt irgendwann einen Wert, der immer weiter fällt. Das ist nur eine Frage der Zeit. Also: Warnung! Prof |
monopole - Mittwoch, 25. November 2015 - 21:07 |
@prof, @al_sting: Vielen Dank für die warnenden Worte. Ich kenn das Problem. Ich bin bereits mehr als nur einmal in die psychologische Falle getappt, habe unkontrolliert nachgekauft und der Kurs fiel weiter und weiter ... . Hast du eine explizite und durchdachte Nachkaufstrategie, um deine Emotionen im Griff zu haben? Nun, ich hab da so meine Regeln:
Du kaufst schon wieder Diana Shipping? Wie viel Geld hast du da schon reingesteckt, bei stetig fallenden Kursen? Ich hatte ein Short auf DSX (Diana Shipping Inc). Diese Shortposition habe ich mit knapp 2000 € Depotgeld Gewinn aufgelöst. Daneben bin ich long in die Vorzüge DSX PRB eingestiegen. Die Vorzüge sind wider Erwarten noch einmal deutlich nach unten gerauscht und haben ein Nachkaufen getriggert. Bei den Vorzügen bin ich momentan etwa 700 € in den Miesen. Insgesamt also etwa 1300 € (oder 20% des momentanen Einsatzes) im Plus nach Steuern. Inzwischen verhalten sich Stämme und Vorzüge, wie von mir erwartet: Stämme fallen tendenziell, Vorzüge steigen tendentiell. Bei den Vorzügen von SB hatte ich gestern noch auf der Lauer gelegen und sowohl für SB PRB, als auch für SB PRD Gebote zu Preisen abgegeben, zu denen auch Umsätze stattfanden. Meine Gebote wurden dabei leider nicht abgearbeitet. Nach Börsenschluss gab es eine Aufkauf-Ankündigung der Firma. Heute sind die Kurse um 30% und um 20% höher. Pech gehabt. Die problematischen Fälle im virtuellen Depot sind derzeit
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prof - Donnerstag, 26. November 2015 - 09:51 |
Einen Nachkauf nach unten schließe ich komplett aus: Wenn sich eine Aktie nicht gut entwickelt und man nachkauft, gerät man in die Psychofalle. Man hat eine dicke Position mit der man im Minus ist. Ein Zukauf nach oben ist die bessere Wahl. Selbst wenn der Zukauf sich als Fehler erwiesen hat, kommt man fast ungeschoren aus der Position, wenn man zum Topp nachgekauft hat und ein SL einhält. Prof |
monopole - Donnerstag, 26. November 2015 - 23:32 |
Ein Zukauf nach oben ist die bessere Wahl. Da muss ich Dir unumwunden recht geben. Das war für mich schwer zu lernen. Denn meine Erfahrung aus den ersten Börsenerlebnissen hatten mich in eine ganz andere Richtung konditioniert. Wie bereits berichtet, war mein erster Einsatz an der Börse innerhalb von zwei Monaten halbiert. Peter Lynch animierte mich zum Nachkaufen. Mein erstes Erfolgserlebnis. Postnatale Prägung sozusagen :-) Es fällt mir schwer, Nachkauf nch unten komplett auszuschließen. Mir fallen mehr als genug Beispiele ein, in denen der Nachkauf nach unten genau das Richtige war: Ein Großaktionär steigt aus und prügelt den Kurs eines ansonsten völlig gesunden Unternehmens in die Tiefe. ... Andererseits, wenn ich mir meine größten Mißerfolge so in Erinnerung rufe, so waren die mit Nachkauf die betragsmäßig herbsten. Die Reißleine zu ziehen ist da besonders schmerzhaft. Du hast schon recht: Psychofalle. Ich sollte doch noch viel vorsichtiger sein mit Nachkaufen nach unten. Danke, dass ihr mich zum Nachdenken in diese Richtung gebracht habt. |
prof - Freitag, 27. November 2015 - 10:50 |
Meine Meinung kommt vielleicht etwas oberlehrerhaft rüber. Ist nur der Tatsache geschuldet, dass ich Deinen Fehler auch ausreichend in den Neunzigern gemacht habe. ;-) Prof |
monopole - Freitag, 27. November 2015 - 12:34 |
Ich hab' nichts gegen Oberlehrer. ... Bin ja selbst einer. |
monopole - Dienstag, 1. Dezember 2015 - 22:07 | ||||||||||||||||||||
Safe Bulkers hat drei verschiedene Arten von Vorzügen (Typ B, C und D). Auf den ersten Blick sind die Bedingungen gleich. Der kleine Unterschied liegt in folgender Regelung, gültig ausschließlich für Typ B: At any time on or after July 30, 2016, the Series B Preferred Shares may be redeemed, in whole or in part, out of amounts legally available therefor, at a redemption price of $25.00 per share plus an amount equal to all accumulated and unpaid dividends thereon to the date of redemption, whether or not declared. If
Und dann gibt es noch einen kleinen Zusatz im Prospekt: Concurrently with the public offering of our Series B Preferred Shares pursuant to this prospectus supplement, we are also selling through a private placement 800,000 Series B Preferred Shares to Chalkoessa Maritime Inc. (“Chalkoessa”), an entity associated with our chief executive officer, Polys Hajioannou, at the public offering price. Typ B Vorzüge werden aufgrund dieses kleinen Unterschieds zu einem deutlich höheren Kurs gehandelt als die Typen C und D. Zur Zeit der Ausgabe der Typ B Vorzüge war ich Aktionär von SB. Die Konditionen der Vorzüge waren mir daher bekannt. Die Ausgabe dieser Vorzüge, insbesondere die beiden Zitate, veranlassten mich, meine Position in SB aufzulösen. Ich habe diese Entscheidung nicht bereut. Im Portfolio betrachte ich die beiden SB-Vorzüge (B und D) als eine Gesamtposition und diesen Kauf als einen Nachkauf nach oben. |