Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Strategie Al Sting: Archivierte Beiträge bis 20. März 2013
al_sting - Mittwoch, 9. Januar 2013 - 23:53
@ Levdul: Ja, der Vergleich für die Zukunft ist interessant. Da ich RWE vor ziemlich genau einem Jahr kaufte und damals auch die Wahl zwischen RWE und E.ON hatte, bietet sich auch der Blick zurück an:
RWE lag vor einem Jahr bei etwa 28€, jetzt bei 30,30€ --> über 10% Gewinn.
E.ON lag vor einem Jahr bei 16,80 € und liegt jetzt bei 14,40€ --> über 10% Verlust.
Damit wurde schon viel ausgeglichen.
Beim aktuellen Blick auf die beiden Aktien liegt RWE immer noch bei KGV und Dividendenrendite vorne, nur beim KBV hinten. Ich würde immer noch eher RWE kaufen.

@ Prof: Seitdem ich mich mal bei Sixt über die auffallend schwächere Aufwärtsbewegung der Vorzüge geärgert habe, bevorzuge ich Stämme gerne, sofern Stimmrechte u.U. eine Rolle für die Kursentwicklung spielen könnten. RWE ist ja nicht nur als Dividendenwert gedacht, auch wenn mich die Dividende von damals 7% natürlich auch stark motivierte.

al_sting - Dienstag, 15. Januar 2013 - 15:42
Bei Lufthansa habe ich jetzt nach gutem Lauf (38%) und in Sorge vor einem Chartbruch verkauft.

Stattdessen bin ich bei Warren Buffets legendärer "Berkshire Hathaway" eingestiegen. Bei einem Schutzschild bei nur 5% Kursverlust habe ich also an dieser Stelle etwas Risiko aus dem Depot herausgenommen. (Das Hauptrisiko bei Hathaway sehe ich in einer Dollarabwertung.)

al_sting - Dienstag, 15. Januar 2013 - 16:12
@ Levdul: "Bauer drückt ein imenser Schuldenberg. Ich weiß nicht, was die für Kapitalkosten haben, aber ich investiere nicht gerne in Firmen, die 2 Tage in der Woche für Bankzinsen arbeiten."

Hallo Levdul, kannst du deine Frage bitte etwas genauer formulieren?
Wenn ich die Bilanz richtig lese, beträgt die Eigenkapitalquote 31,6% --> Fremdkapitalquote = 68,4%.
http://www.bauer.de/de/investor_relations/key_figures/keyfigures.html

Das klingt für mich erst einmal nach einer relativ üblichen Eigenkapitalausstattung bzw. einem normalen Verschuldungsgrad. An welcher Stelle sind deine Warnleuchten angegangen?

levdul1 - Dienstag, 15. Januar 2013 - 17:19
Hallo Al_Sting,

Unter http://www.4-traders.com finde ich bei der Bauer AG für 2012 einen Gewinn von ca 25 Millionen und gleichzeitig Schulden von 677 Millionen €. Das heißt, daß es bei der aktuellen Gewinnsituation recht lange dauern wird, bis die Schulden bezahlt sind.
In der Bilanz von 2011 finde ich 47,5 Millionen als Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Im gleichen Jahr hat das Zinsergebnis -29,9 Millionen € betragen. Das sagt mir, daß ein Großteil des Gewinnes zur Zinstilgung verwendet wird.
Ich finde eine EKQ von 31,6 % auch grenzwertig. Aber richtig interessant sind dabei die Kapitalkosten und die scheinen bei Bauer ganz erheblich zu sein.

Bitte korrigiere mich, wenn ich die Zahlen falsch lese.

al_sting - Dienstag, 15. Januar 2013 - 18:21
Hallo Levdul,
danke für 4-traders, die Seite gefällt mir!

Aber zu Bauer: Bauer ist ein klassischer Zykliker, derzeit in seiner Talsohle.
Daher baue ich darauf, dass die Gewinne wieder deutlich steigen. Dafür spricht auch der gute Auftragsbestand.

Auf der Bauer-Seite sind die Werte von 2008-2011 angegeben http://www.bauer.de/de/investor_relations/key_figures/keyfigures.html:
EBIT (Mio): 167,5 (2008); 84,4 (2009); 88,4 (2010); 82,3 (2011)
Ergebnis nach Steuern und Zinsen (Mio): 107,5 (2008); 42,0 (2009); 39,8 (2010); 34,1 (2011)
EPS (€): 6,09 (2008); 2,28 (2009); 2,04 (2010); 1,86 (2011)

Die Werte von 4-traders für 2012 - 2014 sind Schätzungen, die aber schön zeigen, dass 2012 die Talsohle darstellen sollte und danach wieder eine deutliche Verbesserung kommen sollte: http://www.4-traders.com/BAUER-AG-473347/financials/
Ergebnis nach Steuern und Zinsen (Mio): 25,2 (2012); 35,6 (2013); 45,3 (2014)
EPS (€): 1,49 (2012); 2,13 (2013); 2,74 (2014)

Insofern sind 2007 (EBS 4,27€) und 2008 (EPS 6,09€) sicherlich positive Ausreißer, ebenso wie 2012 (1,49€) ein negativer Ausreißer werden dürfte. Aber das alles erscheint mir für einen Zykliker relativ normal und längst nicht existenzbedrohend.
Wegen dieser Zyklen kaufte ich die Aktie ja im Konjunkturtal zu 20€ (und damit deutlich unter Buchwert von 30 €) und nicht in den Hochzeiten zu 40-70 €.

Sofern das relativ stabile Umsatzwachstum (2008 830 Mio€, 2016 erwartet 4-traders 1,6 Mrd€) in den nächsten Jahren auch von wieder deutlich besseren Margen begleitet wird, sehen die Kursziele eh ganz anders aus.

levdul1 - Dienstag, 15. Januar 2013 - 20:07
Hallo Al_Sting,

Sicher, bei gelungenem Turnaround winken hohe Kursgewinne. Und angesprungen ist der Kurs ja auch schon.

Ich wollte halt nur sagen, daß für mich persönlich die Schulden zu hoch sind.

al_sting - Dienstag, 15. Januar 2013 - 20:59
Ich wollte dich nicht abkanzeln, sondern fand die Frage gut - ist sie doch für mich ein guter Anlass, meine Überlegungen zu hinterfragen.

Und wenn ich mir diese Graphik anschaue http://www.4-traders.com/reuters_charts/17,2,360,280,BAUER+AG/AC68D/2/EPS+Revisions+.png
hat sich seit meiner Kaufentscheidung vor etwa einem Jahr auch die Aussage der Firma zum Geschäftsergebnis sowohl 2012 als auch 2013 deutlich verschlechtert.
Insofern: Ich denke noch einmal drüber nach. :-)

al_sting - Dienstag, 22. Januar 2013 - 13:25
Ich finde konigliche KPN sehr interessant (KGV<5, weitere Details siehe in der dortigen Diskussion), zudem ist der Kurs von KPN mittlerweile wieder "angesprungen".
Ein Einstieg erfordert aber den Verkauf eines anderen Wertes.
Da ich bei KPN das Problem der hohen Verschuldung sehe, trenne ich mich auch von einem anderen Wert mit hoher Verschuldung --> Verkauf Bauer. (Siehe dazu die vorhergehende, sehr konstruktive Diskussion mit Levdul.) :-)
Das impliziert nicht, dass ich Bauer keine Perspektive zutraue. Ganz im Gegenteil schätze ich Bauer ebenfalls. Aber der resultierende Aktienaufschwung bei Bauer könnte noch ein Jahr auf sich warten lassen, während ich bei KPN eine schnelle Neubewertung des Kurses sehe.

prof - Dienstag, 22. Januar 2013 - 18:21
Alle Achtung, Du hast in 2013 schon ein hübsches Sümmchen erarbeitet. Meiner Meinung jetzt die Hellenic Telecom stur nach Charttechnik laufen lassen und erst dann verkaufen, wenn dort ein Ausstiegssignal greift.
Prof

al_sting - Dienstag, 22. Januar 2013 - 18:38
Vielen Dank, ich bin auch ganz begeistert!

Bei meinen beiden griechischen Werten spürt man geradezu, wie derzeit dass Anlegergeld nach Griechenland zurückkehrt. Ich habe Hellenic Telecom mental auch auf "Halten und dem Chart gehorchen" umgestellt - das kann auch schnell wieder kippen.
Auf der anderen Seite: Wie hoch kann eine Aktie wieder ansteigen, die von 25€ auf 1€ abgestürzt ist? Ich bin wirklich neugierig.

Viele Grüße, Al Sting

prof - Dienstag, 22. Januar 2013 - 18:43
Mit ca. 70% Kursgewinn kann man den Chart ganz entspannt beobachten ...
Prof

al_sting - Dienstag, 22. Januar 2013 - 23:14
Ich habe mir ein paar Daten südeuropäischer Aktien angeschaut. (Angefangen via 4-traders, Dnk an Levdul für den Hinweis.)
Dabei sind mir vier Unternehmen sehr angenehm aufgefallen:
Reply SpA, Italien
Astaldi SpA, Italien
Pirelli SpA, Italien
Semapa, Portugal
Ich habe mich entschieden, Reply und Astaldi in mein Depot aufzunehmen. Das heißt, zwei Unternehmen müssen weichen. RWE halte ich zwar für interessant und nach den aktuellen Daten (EPS 4€) wäre ein Kurs um 40€ m.E. angemessen, allerdings gibt es Gerüchte, dass die Dividende gekürzt werden müssen, einige Analysen sprechen von zu kürzenden Gewinnaussichten für die nächsten Jahre durch den (von mir so nicht erwartete) Rückgang der Energiepreise (Vor Ökosteuer, wohlgemerkt). Kurz gesagt: RWE ist interessant, muss derzeit aber weichen.
Als zweiten Wert streiche ich Klöckner (nach sehr kurzem Aufenthalt). Ich bin bereits mit Salzgitter im Stahlsektor, da sind zwei Aktien sehr schwer gewichtig. Zudem will die Aktie nicht recht "anspringen" - das kann nach oben wie auch nach unten gehen. Wenn die Aktie anspringt, ist ein Wiedereinstieg absolut nicht unwahrscheinlich.

Ach ja, von den oben angeführten Werten habe ich Pirelli und Semapa nicht "verarbeitet". Trotzdem könnte sich der Blick auf beide Werte lohnen.

Für ein großes, solides Wachstumsunternehmen ist Pirelli (Italien, Reifenhersteller) m.E. günstig bewertet. (KGV 2012: 11,2; KGV 2013e: 9,2; KGV 2014e: 7,9; KGV2015e: 6,8)
Semapa (Portugal, Papierhersteller) hat zwar kein großes Wachstum anzubieten, ist aber mit einem KGV2011/KGV2012e von 6,4 / KBV 0,83 ebenfalls sehr günstig bewertet und der Chart ist sehr positiv (Prof?). Hier sehe ich ebenfalls kurzfristig 30-50% Kurspotential.
Also, gönnt auch diesen beiden Werten mal einen Blick. :-)

levdul1 - Mittwoch, 23. Januar 2013 - 14:22
Hallo Al_Sting,

Italien ist sicherlich ein Markt mit viel Aufholpotential. Die von Dir ausgesuchten Unternehmen haben auch recht interessante Zahlen, allerdings aind es halt Blicke in die Zukunft. Und dabei ist manchmal auch der Wunsch Vater des Gedanken. Aber viel Glück dabei.

Allgemein bemerke ich bei Dir eine hohe Umschichtungsfrequenz. Ist da so geplant oder nur eine momentane Situation ?

al_sting - Mittwoch, 23. Januar 2013 - 15:39
Hallo Levdul,
ja, da kam eines zum anderen.
ich sage mal so: Ich war mit den letzten Jahren nicht wirklich zufrieden. Zumindest im Vergleich zum DAX und zu den anderen Musterdepots.
Mein Ansatz, über interessante Branchen (Öl-Säule, Regenerative Energien) etc. zu agieren hat nicht ausreichend funktioniert. Also kam alles auf den Prüfstand.
Und ob die deutschen Börsen nach dem Rekordjahr 2012 noch einmal so viel zulegen? Nicht auszuschließen, aber auch nicht sicher.

Persönlich habe ich zudem den Eindruck, dass wieder Geld einerseits an die Börsen und andererseits nach Südeuropa zurückfließt. Also habe ich mich an südeuropäischen Börsen nach interessanten Werten umgeschaut.

Da ich (derzeit?) ein Anhänger des "komplett investiert sein" bin, muss ich für Neuaufnahmen zwangsläufig andere Werte verkaufen - also umschichten.

Ob das dauerhaft so bleibt? Weiß ich nicht.
Es gab drei Gründe fürs Umschichten:

1. Ich versuche, mir für meine Werte Zielschwellen zu geben. Wenn diese erreicht sind, folge ich "nur noch" dem Chart und verkaufe notfalls auch sehr schnell.
Das war der Fall bei Lufthansa, während Hellenic Telecom und evt. bald Daimler (ab 45-50€) noch mitläuft.

2. Im letzten Jahr hatte ich "Rohrkrepierern" evt. zu viel Zeit gelassen, daher will ich mich jetzt schneller trennen, wenn die Entwicklung oder die Nachrichtenlage nicht meinen Erwartungen entspricht. (Z.B. Bei Bauer und bei RWE kamen im letzten Jahr negativere Entwicklungen, die ich bislang ausgesessen hatte - angesichts m.E. besserer Alternativen zog ich den Wechsel vor, auch wenn ich hier weiterhin Potential sehe.)

3. Ich will mich auf weniger Werte (ca. 12) intensiver konzentrieren. Also habe ich bei kleineren Positionen gewählt: Aufstocken oder verkaufen. Ausnahme Daimler, das noch weiterläuft.

4. Ursprünglich habe ich einen Abbau gegen Mai geplant. Mal sehen, welche Werte sich dafür anbieten.
Wenn Werte wie HTE, Heideldruck oder OPAP auch zukünftig so rasant "explodieren", ist ein schnelleres Umschichten möglich, einfach weil die angemessene oder gar womöglich übertriebene Bewertung schnell erreicht wird. Ansonsten wäre mein Richtwert ein bis zwei Jahre.
Da ich bislang weniger als Helmut in erstklassige Wachstumsunternehmen investiere, bietet sich ein viel längeres Verweilen oft nicht an. Ich will ja primär eklatante Unterbewertungen durchschnittlicher Unternehmen korrigieren. Wenn die Unterbewertung aufgehoben ist, sollte man weiterschauen.

al_sting - Mittwoch, 23. Januar 2013 - 15:55
Ach ja, als Nachschlag: Mich hat begeistert und überzeugt, wie rasant meine beiden griechischen Werte (sowie Heideldruck) angesprungen sind. Das motiviert natürlich dazu, potentielle weitere Perlen zu suchen (und dahin umzuschichten), die ähnlich anspringen könnten bzw. bereits angesprungen sind.

prof - Donnerstag, 24. Januar 2013 - 19:13
Na klar, man muss den Bullen reiten, solange er läuft. Du bist psychologisch dieses Jahr klar im Vorteil.
Irgendwann ist dann aber auch mal wieder "Halten" angesagt!
Prof

al_sting - Samstag, 9. Februar 2013 - 01:03
Als Alternative zu Berkshire Hathaway hatte ich in zwei Richtungen gedacht:
1. Frankreich als unterbewerter Regionalmarkt.
Dort erscheinen mir insbesondere die französischen Automobilzulieferer interessant, sofern sie sich mittlerweile so sehr internationalisiert sind, dass sie von den Problemen Frankreich sowie Süd- und Westeuropa nicht erfasst sind.
--> Plastic Omnium sowie Michelin.
Weiterhin haben die zwei französische IT- bzw. Beratungsunternehmen AKKA Technologies und Osiatis interessante Zahlen. Aber mit Reply ist bereits ein italienisches Unternehmen mit halbwegs ähnlichem Konzept in meinem Depot.

2. Papier als unterbewertete Branche in West- btw. Südeuropa. Hier ist in meinem Fokus:
- Smurfit Kappa aus Irland und
- Semapa aus Portugal.
Von beiden Firmen kamen in dieser Woche die Ergebnisse für 2012, die ich abwarten wollte.
Nun ja. Bei Semapa enttäuschten die Zahlen etwas gegenüber den Erwartungen (Höhere Verschuldung und niedrigerer Nettogewinn als erwartet), bei Smurfit Kappa machte der Kurs hingegen einen Freudensprung.

Letztlich habe ich mich für Plastic Omnium entschieden. Die internationale Aufstellung, das solide Wachstum der letzten Jahre, die günstige Bewertung (mal abgesehen vom KBV=2) und die von mir als chancenreich eingeschätzte Entwicklung des Kunststoffmarktes haben diese Auswahl bewirkt.
Durch den leider notwendigen Verkauf von KPN ist wieder mehr Geld verfügbar als geplant
--> vielleicht wandert bei Gelegenheit noch ein weiterer der angeführten Werte in mein Depot.
Falls neben Plastic Omnium auch einer der weiteren Werte hier auf Interesse stößt, kann man diese also gerne näher anschauen.

Ciao, Al Sting

al_sting - Montag, 4. März 2013 - 10:30
Griechenland

Mittlerweile habe ich sowohl OPAP als auch Hellenic Telecom wieder verkauft, daher bietet sich ein kleiner Rückblick auf meine griechischen Aktivitäten an:
1. Indexfond auf den griechischen Aktienindex Athex20, Juli 2010 - Februar 2011.
Ergebnis: -1.140€; -25%
2. Hellenic Telecom OTE, Oktober 2012 - März 2013.
Ergebnis: + 3.270€, +59%
3. OPAP (Sportwetten), Januar 2013 - Februar 2013.
Ergebnis: + 2.080€, +14%

Gesamt: + 5.210 €. Nach dem ernüchternden Erstversuch ist es doch noch sehr gut gelaufen.

Ich hatte die griechische Börse als Underperformer schon eine Weile auf dem Radar und bin 2010 deutlich zu früh eingestiegen. Mit einem solchen Einbruch hatte ich nicht gerechnet. Im Februar 2011 habe ich angesichts der "30%-Frage: Nachkaufen oder Verkaufen" mich wieder davon getrennt. Rückblickend zeigt sich, dass diese entscheidung richtig war, der Indexfond steht heute über 40% UNTER meinem Verkaufskurs.
Die griechische Börse hatte ihren Tiefpunkt im Sommer 2012. Ich wartete aber bis zum Oktober 2012, ehe ich von einem halbwegs stabilen Trand ausging und wieder einen Versuch wagte.
Warum? Die Achterbahnfahrt war sehr rasant. Um Prof (mit Bezug auf OTE) zu zitieren: "Von 25 auf 1 und jetzt wieder bei 3.70, das nenne ich mutig!"

Im Januar steigerte ich meinen einsatz mit einem Einkauf von OPAP, dem griechischen Sportwettenanbieter. Hier musste ich aber schon nach sechs Wochen die Reißleine ziehen, weil die Gewinnprognosen ab 2013 deutlich schlechter aussahen als von mir erwartet.
Und bei Hellenic Telecom stieg ich jetzt auch aus, weil:
- Mein Kursziel eh erreicht war
- Der Chart wieder schwächelt
- Die Lage in Griechenland immer noch nicht wirklich gut aussieht und für Europa insgesamt die Zahl der dunklen Wolken wieder zunimmt.

Mein Fazit:
- Den perfekten Einstiegszeitpunkt (Rückblickend Juli 2012) zu finden ist mir nicht möglich. Daher war bei diesem unsicheren Markt die Strategie des "Try & Error" mit Blick auf den Chart richtig.
- Jeder ausgebombte Markt findet wieder einmal aufwärts. Augen offen halten.
- Die Unsicherheiten sind und bleiben hoch, deshalb nicht die Ausstiegsszenarien vergessen.

al_sting - Montag, 4. März 2013 - 10:47
Italien

Ich gebe zu, bezüglich meiner italienischen Engagements hat mich das Wahlergebnis nicht begeistert, ich habe so ein Ergebnis auch nicht erwartet. Also, was sagt das für meine italienischen Engagements?

- Caltagirone Editore
Durch den großen Spread zwischen Ein- und Verkauf in Deutschland steht hier der größte Buchverlust in meinem Depot, während sich der Kurs in Mailand kaum bewegt hat.
Der große Reiz dieses Zeitungsverlags liegt unverändert in den Cash-Rücklagen von (noch) 1,31€/Aktie (+42%) und dem Buchwert von 5,77€/Aktie (+527%). Fazit: Leichte politische Turbulenzen sollten nicht stören, ich habe Zeit.

Nebenbei: Im aktuellen Aktionärsbrief hat Warren Buffet nach der Übernahme seiner Heimatzeitung vor wenigen Monaten und der regionalen Zeitung «Tulsa World» aus dem Bundesstaat Oklahoma vor wenigen Tagen sein grundsätzliches Interesse an weiteren Zeitungsübernahmen bekundet. Gut möglich, dass auch ich neben Caltagirone auch Beteiligungen an weiteren Zeitungsverlegern und Medienunternehmen eingehe. (Anregung: Max Otte empfiehlt Mediaset zum Kauf, aber einerseits bin ich schon ausreichend italienlastig, andererseits will ich nicht in ein Berlusconi-Unternehmen investieren.)

- Astaldi
Die Firma ist sehr günstig bewertet, der Aktienkurs hält sich innerhalb des gewohnten Schwankungsbereichs. Nur eine massive Verschärfung der Krise in Italien, die zu einem Stillstand der Bautätigkeiten führt, könnte hier ein Problem darstellen.

- Reply: Hat sich in den letzten Jahren auch als sehr krisenfestes Unternehmen herausgestellt, das trotz der Krise in Italien stabil wuchs. Ich sehe auch hier keine Beeinträchtigung durch politische Unruhe.

Fazit: Auf wenn der erhoffte Rückenwind durch die Wahlen ausgeblieben ist, halte ich alle drei Aktien nach wie vor für sehr aussichtsreich, so dass keinerlei Verkausfabsichten bestehen. Angesichts des eh schon großen Gewichts auf Italien wird ein Zukauf aber auch ausgeschlossen.

al_sting - Mittwoch, 20. März 2013 - 11:52
Heute habe ich die zweite Position von Heideldruck verkauft. Mit einem Gewinn von 50% seit Jahresbeginn bin ich sehr zufrieden.

Allerdings hat sich hier das "Laufenlassen und warten, bis der Chart bricht" nicht rentiert.
Nach dem Interview des CFO hätte ich direkt den Rest verkaufen sollen.

Zugegeben, der jetzige Verkauf wurde auch dadurch "erleichtert", dass ich einen neuen deutschen Nebenwert im Auge habe. Ein paar deutsche Werte will ich ja auch behalten. ;-)

Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Strategie Al Sting: Archivierte Beiträge bis 20. März 2013