Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: O`Shaughnessy Anlagestrategie
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Archivierte Beiträge bis 31. Mai 2001 20    1.6. - 15:39

j_r_ewing - Freitag, 1. Juni 2001 - 04:18
Für die USA gibt es Yahoo. Die rechnen es freundlicherweise gleich im Quotienten aus. (unter "profile" und den Sekundärseiten; siehe z. B. meine Vorstellung von Robotic Vision.)
Für Deutschland vermisse ich's auch. comdirect z.B. führt alles Mögliche und Unmögliche auf, aber das m.E. Wichtigste (neben dem KGV) nicht.
(Ob die sich einen Vorsprung bewahren wollen...? :-)) )
Mühsam zusammensuchen - hilft nix!

Greetings
JR

kleinje - Freitag, 1. Juni 2001 - 09:08
Auf

http://moneycentral.msn.com/investor/research/welcome.asp

findet man eine gute Uebersicht mit Filterfunktion, etc.
Man kann auch die Unternehmen mit dem niedrigsten KUV, die mindestens eine Marktkap. von xxx haben und...

Allerdings ist mir noch nicht ganz klar welche Unternehmen da so drin sind, aber es gibt auf jeden fall auch europaeische Werte.

kleinje

chinaman - Freitag, 1. Juni 2001 - 15:39
Meines Wissens nach geht dass auch mit dem Aktienanalyzer von Börse-online. Auch der Statistikteil von BO beinhaltet das KUV.

:-)
Gruß
Chinaman

gärtner - Dienstag, 28. August 2001 - 17:24
Hejsan,

Wiedermal die Zusammenstellung der Wirtschaftswoche mit den Kandidaten aus dem DAX:

AktieKursanstieg [%]KUV
Spar Pref.78.990.02176987
Buderus48.000.94023886
Wella Pref.45.100.55508303
Puma41.360.87576836
Bilfinger & Berger37.140.19166995
Adidas-Salomon33.330.61833798
Escada Pref.30.650.11528185
Celanese30.390.11528185
König & Bauer30.030.16883752
Südzucker24.870.10548302


Im Vergleich zu letztem Jahr - August 2000 kam hier die erste Tabelle - hat sich einiges verändert. Lediglich Wella hat sich gehalten.
Interessant finde ich, dass die jetzigen Favoriten in den letzten 12 Monaten in etwa genauso gut abgeschnitten haben (Kursanstieg), wie diejenigen vom letzten Jahr von 08/99 bis 08/00. Das zeigt doch, dass eine Baisse nicht unbedingt schlechtere Performance bedeuten muss.

hejdå
der gärtner

avalon - Mittwoch, 29. August 2001 - 07:28
Erst mal sehen wie das aussieht wenn wir eine
richtig lange Baisse bekommen.
Die aktuelle ist ja noch recht jung.

Ich habe vor kurzem mit jemandem gespochen der schon wirklich lange am Markt ist.

Der meinte eine richtig lange Baisse trifft die MDax und Smax Unternehmen viel härter als die wirklich großen.
Nur bei einer kurzen Baisse profitieren sie aufgrund der historisch immer sehr günstigen Bewertung von dem zunehmenden Anlegerinteresse.

Eine länger währende schlechte Konjunktur trifft diese Unternehmen jedoch überproportional hart.

Noch gelten solche Titel als sicherer Hafen, früher hat die kaum einer angeschaut, nun sind sie
im Blickpunkt.

Das führt außerdem dazu, daß inzwischen zu große Positionen von Anlegern aufgebaut sind die eigentlich gar nicht in solche Aktien investieren wollen, sondern mangels Alternativen nichts besseres gefunden haben.

Die kaufen nicht um wie die traditionellen Value Investoren mehrere Jahre zu halten und die akzeptieren auch nicht die konjunkturellen Schwankungen der Gewinne die diese Titel üblicherweise auszeichnen.

Ich würde auf jeden Fall Teilgewinne realisieren wenn ich vor dem Anstieg solche Titel gehabt hätte.

Wäre mal wieder typisch wenn die gebrannten Kinder aus dem NM nun in solche Titel gingen (weil ja nun allerorten der Value Ansatz gepredigt wird) und bis zum nächsten Jahr wieder über 50% down sind....."g"

Eine richtig harte Baisse frißt auch die Starken, nur eben später weil zuerst die Kranken und Schwachen verspeist werden, aber dieses Monster wird nicht so schnell satt.

Helfen kann nur wenn es rechtzeitig wieder in seine Höhle eingesperrt wird und dafür kann ich keine Anzeichen erkennen.........

Avalon

prof_b - Mittwoch, 29. August 2001 - 16:40
Interessant ist doch aber nur, welche Performance mit dieser Strategie seit August 2000 erzielt wurde.

Wann schichtet man um, welche Toleranzen lässt man zu?
Wer kann das mal überschlagen?
Prof

gärtner - Mittwoch, 29. August 2001 - 19:25
Hejsan,

wenn man die Werte, welche im August 2000 die Kandidaten im DAX 100 waren hätte man ungefähr folgendes Ergebnis:

AktieGewinn/Verlust
Lufthansa-5%
AVA-14%
Klöckner???
Schmalbach Lubeca-16%
Porsche4%
Fresenius-10%
Wella50%
BMW-3%
Rhön-Klinikum15%
K+S17%


[zu Klöckner habe ich keine Daten mehr gefunden, sind doch von WCM übernommen worden, oder?!]

Es sollte ein Jahr gehalten werden, dann alles verkauft und wieder neue Favoriten gekauft werden (wenn natürlich ein Wert drin bleibt, braucht man den ja nicht verkaufen ;-)). In Deutschland wäre die Frage, ob man Verlustbringer vor der Frist abstösst und Gewinner laufen lässt, falls die Gewinne grösser sind als die Verluste (Freigrenze natürlich beachten). Da das Modell in USA entwickelt wurde kommen dort wohl keine Spekufrist-Überlegungen mit rein.
Welche Toleranzen? Jedem das seine - oder? Man muss sich ja nicht sklavisch dran halten - wo bliebe da die Individualität, Kreativität und die Psychologie?
Ist ja auch ein langfristiges Modell mit 10 bis 15 % p.a. --- laaaaaangfristig.

hejdå
der gärtner

prof_b - Mittwoch, 29. August 2001 - 20:13
Thanks!

- Klöckner dürften auch einen positiven Beitrag geleistet haben, die sind vor der Abfindung stark gestiegen.

- insgesamt eine positive Bilanz für dieses schwere Jahr.

- Wofür braucht man eigentlich das KUV? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die praktische Realisierung eine reine Momentum-,Chart-,Technische Strategie, daher also das positive Ergebnis.

- Gerade das sklavische Einhalten einer Strategie ist wichtig!

gärtner - Mittwoch, 29. August 2001 - 20:29
Dein Wunsch war mir Befehl, nachdem Du uns letztens mit Musik verwöhnt hast :-)

Natürlich ist es wichtig, seiner Strategie zu folgen. So wie Du.
Aber man macht doch mal eine Ausnahme. Oder zwei. So wie Du :-)

Wäre doch blöd, stur ein Jahr zu halten, wenn es die Horror-Nachricht nach ein paar Monaten gibt. Oder eine Übernahme oder so.

Das KUV ist ein Kriterium der Auswahl. Ich will jetzt nicht nachlesen, aber meiner Erinnerung nach prüfte O`Shaughnessy verschiedene Kriterien und es stellte sich heraus, dass Aktien mit hohem Kursanstieg in den letzten 12 Monaten und KUV <1 die "sicherste Bank" waren - auf 40 Jahre gesehen.

Ha det så bra - ich muss endlich mal heim gehen ...

techno - Mittwoch, 29. August 2001 - 21:27
Die O'Shaughnessy-Strategie ist keine "astreine" technische Strategie und auch keine "lupenreine" Fundi-Strategie, sondern eine Mischung aus beidem (das macht sie ja so interessant). Nochmal kurz als Zusammenfassung (ich bin einfach mal so frei, sinngemäß zu kürzen) für die "neu dazugekommenen Leser", die wichtigsten Eckpunkte dieser Strategie.
Ciao
techno

1. Verlierer des vergangenen Jahres sind historisch betrachtet die schlechtesten Aktien.

2. Einen Wert deshalb zu kaufen, weil er den höchsten Gewinnzuwachs im Vergleich zum Vorjahr aufweist, erweist sich ebenfalls als Verluststrategie.

3. Nicht auf Aktien mit hohem KGV setzen. Auch ein niedriges KGV ist kein Garant für ein gutes Investment.

4. Als wertvollster Indikator erwies sich das Verhältnis zwischen dem Kurs einer Aktie und dem Unternehmensumsatz pro Aktie (KUV).

5. Jedes Jahr die zehn Werte mit der höchsten Dividendenrendite zu kaufen, hat noch immer funktioniert.

6. Als gutes Auswahlkriterium erweist sich auch das Preismomentum. Das ist die Kursveränderung einer Aktie in einem Zeitraum. Die Regel: Werte mit schlechter Kursentwicklung im Vergleich zum Vorjahr bleiben schlechte Investments. Gewinner bleiben Gewinner.

7. Ständig nach den Werten mit einem Kurs/Umsatz-Verhältnis pro Aktie von unter 1 Ausschau halten und diese Gruppe wiederum nach denjenigen mit dem höchsten Kurswachstum im Vorjahr durchkämmen.

prof_b - Mittwoch, 29. August 2001 - 21:59
Wer soll denn aber diese 7 "weichen" Kriterien untere einen Hut bringen? Ein Punktesystem, wie in Flensburg, oder wat?

Die Wirtschaftswoche nimmt nur Umkehrschluss von Kriterium 1 und filtert mit Kriterium 4.

Dann ist das doch aber kein O'Shaughnessy?

Mit der quantifizierbaren Wiwo-Strategie kann ich mich ja irgendwo identifizieren, der 7 Punkte O'Shaughnessy ist weich wie Butter ...

avalon - Donnerstag, 30. August 2001 - 07:27
Meine besten Aktien hatten nie ein KUV von unter 1, meine besten Aktien hatten eine Story die noch nicht entdeckt war.

Natürlich waren sie nicht teuer im Bezug auf KGV oder KUV, aber auch nicht spottbillig.

Und danach werde ich mich weiterhin richten, allerdings nicht während einer Baisse.

Zu schnell ist man während einer Baisse mehr als 50% im Minus bis die Story entdeckt wird, aber das gilt derzeit für alle Aktien.

Die nächste Hausse kommt ohne Zweifel wieder - fragt sich nur in wieviel Jahren oder Monaten.

Wenn man bis dahin sein Depot ruiniert hat nützt eh keine Strategie mehr.

Denn bis man den break even erreicht kommt wahrscheinlich schon wieder die nächste Baisse.

Also ich würde Kapitalerhalt in diesen Zeiten auch als Strategie sehen........

Avalon

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