Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Private Altersvorsorge ab 2002
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Archivierte Beiträge bis 31. Oktober 2001 20    31.10. - 09:54

chinaman - Mittwoch, 31. Oktober 2001 - 10:43
"Leistung und Sparsamkeit werden bestraft.... "

Sehr interessanter Aspekt. Manchmal ist aber auch nur schlicht zu wenig Information vorhanden. Zum Beispiel tun sich momentan auf dem Gebiet der betrieblichen Altersversorgung sehr gute Möglichkeiten auf, die den Arbeitnehmern wesentliche Vorteile bieten ohne den Arbeitgeber zusätzliche Kosten aufzubürden. Das Stichwort ist schlicht und einfach nachgelagerte Besteuerung. Für den armen Staatshaushalt ein dickes weiteres Problem, für den Arbeitnehmer eine Chance der Bestrafung von Leistung und Sparsamkeit zumindest etwas zu entkommen ...


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 15. November 2004 - 17:09
Die neuen Spielregeln in der Vorsorge
Experten stehen am heutigen Samstag am WELT-Lesertelefon Rede und Antwort
von Thomas Exner

Berlin - Die anstehende Nullrunde bei den gesetzlichen Renten zeigt einmal mehr: Wer nicht zusätzlich selbst fürs Alter vorsorgt, ist später arm dran. Doch die Kapriolen an den Kapitalmärkten, das schier unübersehbare Angebot an Vorsorgeofferten und die ständigen Eingriffe in die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen des Vorsorgemarktes sorgen bei vielen Bürgern für eine tiefgreifende Verunsicherung.


Fachleuten gilt meist die Vorsorge mit Hilfe des Chefs - also die betriebliche Altersvorsorge - als Königsweg. Geringe Verwaltungskosten und dadurch höhere Renditen sind schlagkräftige Argumente. Doch kaum eine andere Vorsorgeform ist so komplex. Gleich fünf verschiedene sogenannte Durchführungswege von der Direktzusage bis zum Pensionsfonds stehen zur Auswahl. Sie alle sollen zum gleichen Ziel führen - einem möglichst hohen Zusatzeinkommen im Ruhestand. Doch die jeweiligen Konditionen und Rahmenbedingungen unterscheiden sich erheblich. Die Wahl wird für den Laien damit leicht zur Qual.


Doch selbst wer glaubt, das System der betrieblichen Altersvorsorge durchdrungen zu haben, muß umdenken. Denn ab Januar gelten auch hier neue Spielregeln: Die Möglichkeit der günstigen Pauschalbesteuerung in Kombination mit einer steuerfreien Auszahlung fällt ab Januar bei Neuverträgen von Direktversicherungen und Pensionskassen weg. Wer bereits einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hat, erhält bei der steuerlichen Behandlung ein Wahlrecht.


Doch wie lukrativ ist die betriebliche Altersvorsorge wirklich? Ist die seit einiger Zeit wirksame Beitragspflicht auf Betriebsrenten nicht ein Renditekiller? Was passiert bei einem Wechsel des Arbeitgebers? Und was bedeutet die Umstellung auf die nachgelagerte Besteuerung in diesem Zusammenhang?


Auf diese und alle anderen Fragen rund um die betriebliche und private Altersvorsorge antworten Ihnen am heutigen Samstag in der Zeit von 11 bis 13 Uhr sieben Experten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Fünf von ihnen besetzen in dieser Zeit die WELT-Lesertelefone, zwei stehen für Fragen im Internet zur Verfügung.


Klar ist, die ideale Altersvorsorge für jedermann gibt es nicht. Je nach Alter und Lebenssituation bieten sich andere Entscheidungen an. Jeder muß deshalb seinen persönlichen Vorsorgeplan erstellen. Doch wie läßt sich überhaupt herausfinden, welche Beträge für die angemessene Versorgung im Ruhestand zurückgelegt werden müssen? Was sind die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der Produkte? Wie lassen sich verschiedene Vorsorgeformen miteinander vergleichen? Und wie kann das Vorsorgesparen über die Dauer mehrerer Jahrzehnte möglichst flexibel gestaltet werden?


Und als wären dies nicht schon Probleme genug, ändert sich mit dem Alterseinkünftegesetz ab dem kommenden Jahr auch noch der komplette Rahmen für das Vorsorgesparen. Rentner müssen auf ihre Alterseinkünfte vermehrt Steuern zahlen. Berufstätige werden dagegen schrittweise steuerlich entlastet, um mehr Mittel für die eigenständige Vorsorge zu erhalten. Doch mit welcher Steuerlast muß man im Alter konkret rechnen? Welche zusätzlichen Sparanstrengungen macht dies nötig? Und welche Sparformen fördert der Staat überhaupt? Lohnt sich eine Riester-Rente? Oder ist die ab 2005 angebotene Rürup-Rente die bessere Alternative?


Auch bei der bei den Deutschen beliebtesten Form der Altersvorsorge, der Lebensversicherung, ist ab Januar nichts mehr wie es war. Ist es daher ratsam, jetzt noch schnell eine steuergünstige Kapitalpolice abzuschließen? Oder wird der Steuervorteil nicht durch eine zu hohe Inflexibilität erkauft? Oder gibt es vielleicht auch Konstruktionen, die mehr finanzielle Beweglichkeit ermöglichen? Was ändert sich bei privaten Rentenversicherungen? Welche Auswirkungen werden die neuen Sterbetafeln auf Prämien und Ablaufleistungen haben?


All diese Fragen sind unbequem und niemand kann sicher prognostizieren wie sich das Umfeld für die Vorsorge in den kommenden 20, 30 oder gar 40 Jahren entwickeln wird. Doch eins ist sicher: Je früher mit dem Sparen begonnen wird, desto eher können - Durchhaltevermögen und eine permanente Überprüfung einmal getroffener Anlageentscheidungen vorausgesetzt - bereits bescheidene monatliche Beträge für den Aufbau eines stattlichen Kapitalstocks sorgen. Nutzen Sie deshalb die Gelegenheit, sich von den Experten am WELT-Lesertelefon direkt kompetenten Rat zu holen. Natürlich werden alle Anfragen strikt vertraulich behandelt. Die wichtigsten Fragen und Antworten finden Sie dann in anonymisierter Form in der Montagsausgabe der WELT an dieser Stelle.


Artikel erschienen am Sa, 13. November 2004
Die Welt

prof - Montag, 15. November 2004 - 17:36
- Betriebliche Altersvorsorge gibt´s im Osten so gut wie gar nicht!
- Wer vorsorgt, wird später zwangsenteignet. (Arbeitslosigkeit, studierende Kinder, Heimplatz(z.B. der Eltern), Haftungsfälle, Gerichtsverfahren, vor allem aber Inflation!)

Altersvorsorge muss anders laufen ...

;-) Prof

chinaman - Mittwoch, 18. Mai 2005 - 18:13
Handelsblatt Nr. 093 vom 17.05.05 Seite 35


Anleger im Anlagenotstand

Welche Konsequenzen sich für Investoren aus den niedrigen Renditen ergeben

FRANK WIEBE, DÜSSELDORF HANDELSBLATT, 17.5.2005 Investoren in Not: Mit Geld ist kaum noch Geld zu verdienen. Die Rendite der Staatsanleihen erreicht historische Tiefstände - früher bekam man so viel auf dem normalen Sparbuch wie heute für eine zehnjährige Anleihe. Aktien treten auf der Stelle. Immobilien waren zumindest in Deutschland in den vergangenen Jahren ein schlechtes Geschäft. In anderen Ländern boomte der Markt - zum Beispiel in den Niederlanden. Aber er dürfte weitgehend ausgereizt sein.

Hedge-Fonds sind inzwischen entzaubert - viele bringen auch nur noch Sparbuchrenditen; gemessen daran treiben sie viel Aufwand. Und die Private-Equity-Fonds schwimmen in Geld und sorgen sich zunehmend, was sie damit anfangen sollen. Bleiben Rohstoffe - die große Anlagestory der letzten Jahre. Aber dort ist das Geschäft nicht einfach: Der Goldpreis ist, vor allem in Dollar gerechnet, gestiegen. Und wer auf andere Rohstoffe setzt, braucht dazu Spezialkenntnisse - und Glück. Denn letztlich handelt es sich um spekulative Anlagen. Außerdem fragt sich, ob wir nicht längst eine China-Blase haben: Am Wachstum dieses riesigen Landes hängt zum guten Teil auch der Rohstoffboom. Noch spekulativer sind Devisen.

Es gibt nur noch wenige Anlagen, die etwas mehr regelmäßige Rendite bieten. Zum einen die Unternehmensanleihen - aber das Desaster von General Motors hat gezeigt, wie hoch die Risiken sind. Außerdem gibt es inzwischen mehr Aktien als früher, die wenigstens eine ordentliche Dividendenrendite abwerfen. Aber wirklich hohe Prozentsätze zahlen wirtschaftlich gesunde Unternehmen nur selten.

Die Renditen sind also quer durch alle Märkte mager geworden. Erste Frage: Warum ist das so? Eine Erklärung ist die Politik der Notenbanken. Sie haben in den letzten Jahren viel Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt. Zugleich sorgt die Globalisierung dafür, dass die Verbraucherpreise nicht auf breiter Front steigen. Irgendwo muss das Geld hin. Nachdem die große Blase an den Aktienmärkten geplatzt ist, bietet die Börse nicht mehr genug Raum. Dafür floss viel Liquidität in den amerikanischen Immobilienmarkt und sorgte indirekt, weil die Verbraucher ihrer Häuser höher beliehen, für den starken US-Konsum. Außerdem drängt das Geld in den Rentenmarkt - daher die niedrigen Renditen. Um es kurz zu sagen: Wenn Geld im Überfluss da ist, sinkt sein Preis - und das ist die Rendite.

Zweite Frage: Was folgt daraus? Zunächst ganz banal die Erkenntnis, dass Anleger mit hohen Sparraten für das Alter vorsorgen müssen. Wer zum Beispiel in 20 Jahren 100 000 Euro ansparen möchte, muss bei fünf Prozent Rendite rund 250 Euro monatlich zur Seite legen - bei drei Prozent Rendite dagegen mehr als 300 Euro. Politiker und Konjunkturforscher jammern zwar, dass die Deutschen zu wenig konsumieren, also zu viel sparen - aber die Bürger haben völlig Recht damit, wenn sie an ihren persönlichen Vorteil denken, statt die Volkswirtschaft retten zu wollen.

Zweitens: Der niedrige Zins sollte niemanden verleiten, zu hohe und vor allem zu einseitige Risiken einzugehen. Drittens: Weil andere Anlageformen so wenig bringen, sollte man nicht auf Aktien verzichten. Der Börsenschock sitzt tief - aber er folgte auch auf einen Börsenboom. Falsch wäre es, vom jetzigen Niveau ähnlich dramatische Abstürze zu erwarten, wie Anfang dieses Jahrtausends. Aktien bieten zwar spekulative Phantasie, aber daneben auch noch laufende Erträge. Und wer weiter an den großen Rohstofftrend glaubt, kann mit Aktien auch darauf setzen.

Letztlich haben die niedrigen Renditen auf lange Sicht Konsequenzen für die Lebensplanung. Es wird für viele Menschen schwer werden, sinkende staatliche Renten durch private und betriebliche Vorsorge auszugleichen. Damit wird diese Vorsorge nicht unwichtiger - im Gegenteil. Aber sie ist als Allheilmittel leider längst entzaubert.

Die Konsequenz für den Einzelnen: zu hohe Belastungen meiden. Vor allem bei der selbst bewohnten Immobilie. Oft wird sie konzipiert, wenn Kinder Raum brauchen, aber später halb leer weiter bewohnt. Kaum jemand macht sich klar, was das eigentlich für ein Luxus ist. Wichtig auch: Wenn die "arbeitslosen" Einkommen nicht mehr so recht fließen, werden im Vergleich Investitionen in die eigene Arbeitskraft umso lohnender. Nicht umsonst spielen auch in der Politik die Themen Bildung und Gesundheit - letztere ist wichtig für eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit - eine immer größere Rolle. Wenn in Zukunft Bildung stärker privat finanziert wird, dann finden dort vielleicht die lohnendsten Investitionen statt.

Wiebe, Frank



17. Mai 2005

wojtek_m - Mittwoch, 18. Mai 2005 - 19:36
Guter Artikel.

Gruß,

Wojtek

chinaman - Montag, 6. November 2006 - 07:18
Altersvorsorge
Bei der Mehrheit klafft eine Vorsorgelücke
Rente mit 67 kommt einer Rentenkürzung von 7,2 Prozentpunkten gleich. Doch nicht nur diese Belastung gilt es für jüngere Jahrgänge auszugleichen.
Von Barbara Brandstetter

Die kalten, stürmischen Monate in südlichen Gefilden verbringen - davon träumen viele Ruheständler in spe. Inzwischen weiß auch jeder: Für all diejenigen, die sich in puncto Altersvorsorge lediglich auf die gesetzliche Rente verlassen, wird die Südsee allenfalls ein Traum bleiben. Es sei denn, der angehende Rentner hat rechtzeitig vorgesorgt. Denn die Versorgungslücke - also die Differenz zwischen der ausgezahlten Rente und dem Einkommen, das der Ruheständler braucht, um seinen Lebensstandard zu halten - wird in den kommenden Jahren stetig wachsen.

Zum einen haben die Rentenreformen in den vergangenen Jahren das Rentenniveau deutlich gedrückt. Zum anderen steigt seit der Einführung des neuen Alterseinkünftegesetzes 2005 die steuerliche Belastung von Rentnerjahrgang zu Rentnerjahrgang. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) geht davon aus, dass ein Rentner, der sich im Jahr 2040 in den Ruhestand verabschieden wird, mit gerade einmal 38 Prozent seines bisherigen Bruttoeinkommens auskommen muss. Und die 38 Prozent bekommt auch lediglich der sogenannte Eckrentner, der 45 Jahre lang Beiträge in die staatliche Rentenversicherung eingezahlt hat.

Doch das schaffen heute nur noch die wenigsten. Längere Ausbildungszeiten, Elternzeit sowie Zeiten der Erwerbslosigkeit minimieren die gesetzlichen Rentenansprüche zum Teil erheblich. Derzeit können zu Rentenbeginn gerade einmal 36 Prozent der Männer und sieben Prozent der Frauen 45 Beschäftigungsjahre vorweisen.


Rente mit 67
Auch diejenigen, die sich früher in den Ruhestand verabschieden, müssen zum Teil erhebliche Einbußen in Kauf nehmen. "Für jeden Monat, den jemand früher in Rente geht, fällt ein Abschlag von 0,3 Prozentpunkten auf die Rentenzahlung an - und das lebenslang", sagt Michael Krause, Altersvorsorge-Experte vom Internet-Portal ihre-vorsorge.de. Wer also mit 63 Jahren in Rente geht, muss Abschläge von 7,2 Prozentpunkten in Kauf nehmen - vorausgesetzt, der künftige Ruheständler ist vor dem Jahr 1947 geboren. Denn vor kurzem hat sich die Regierung auf die "Rente mit 67" geeinigt. Danach steigt das Renteneintrittsalter für jüngere Jahrgänge sukzessive an, für Jahrgänge ab 1964 liegt dieses dann bei 67 Jahren. Wer sich dann bereits mit 60 in den Ruhestand verabschiedet, muss einen Abschlag von 25,2 Prozent auf seine gesetzliche Rente hinnehmen.


Vorsorgelücke
"Besonders groß ist die Vorsorgelücke bei gut verdienenden Akademikern", weiß Rüdiger Strichau, Altersvorsorge-Experte bei der Verbraucherzentrale Berlin. Denn diese starten wegen der längeren Ausbildungszeiten vergleichsweise spät in den Beruf. Mit entsprechender Verzögerung beginnt die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung. Zudem schlagen lediglich Beiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 63 000 Euro im Westen (52 800 Euro im Osten) bei der gesetzlichen Rente zu Buche. Liegt das Einkommen darüber, wachsen die Rentenansprüche nicht entsprechend mit. "Je höher das Einkommen, umso größer die Lücke, die es zu schließen gilt", bringt es Bernd Katzenstein vom Deutschen Institut für Altersvorsorge auf den Punkt. Zudem müssen nicht nur die Rentenkürzungen kompensiert werden, sondern die mit jedem Jahrgang steigende steuerliche Belastung im Alter. Grund hierfür ist die Einführung der nachgelagerten Besteuerung mit dem neuen Alterseinkünftegesetz.

Wer nach 2040 in den Ruhestand geht, wird hundert Prozent seiner gesetzlichen Rente steuerlich ansetzen müssen. Für all diejenigen, die im kommenden Jahr in Rente gehen, liegt der Anteil noch bei 54 Prozent. Der steuerfreie Betrag wird dann für die gesamte restliche Rentenlaufzeit nominal festgeschrieben. Der Nachteil: Rentenerhöhungen erhöhen im Endeffekt den steuerpflichtigen Anteil.


Gefördertes Sparen
Bei der privaten Vorsorge greift der Staat im Gegenzug unter die Arme. Sparer können in den kommenden Jahren Jahr für Jahr mehr Aufwendungen für die Altersvorsorge steuerlich geltend machen. Ab dem Jahr 2025 können Alleinstehende jährlich maximal 20 000 Euro, Verheiratete 40 000 Euro an Altersvorsorgebeiträgen steuerlich geltend machen. Ein Beispiel: Ein kinderloser Erwerbstätiger, der rund 40 000 Euro im Jahr verdient, kann für das Jahr 2005 mit einer steuerlichen Entlastung von 102 Euro rechnen. Im Jahr 2025, wenn der gesamte Rentenbeitrag steuerlich abzugsfähig ist, beträgt der Steuervorteil 1230 Euro. "Die Steuerersparnis sollte auf jeden Fall in die Altersvorsorge investiert werden", rät Verbraucherschützer Strichau. Doch wie groß die Versorgungslücke nun tatsächlich für jeden Einzelnen ausfällt, hängt vom Alter, dem Einkommen und nicht zuletzt auch von den Ansprüchen im Alter ab. Wer große Safaris plant und mit Kreuzfahrten liebäugelt, muss zu Erwerbszeiten entsprechend mehr zurücklegen als jemand, der den Ruhestand auf der Liege im Garten verbringen möchte.

Um eine ungefähre Vorstellung zu bekommen, wie viel Geld im Alter fehlen könnte, muss zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Der Bund Deutsche Rentenversicherung verschickt ein Mal im Jahr an alle Bundesbürger über 27 Jahren, die mindestens fünf Jahre lang in die Rentenversicherung eingezahlt haben, eine Information. Aus dieser geht hervor, mit welcher Rente im Alter zu rechnen ist - vorausgesetzt an den derzeitigen Einkommensverhältnissen ändert sich bis dahin nichts. Auch Anbieter von Betriebs- und Riester-Rente sowie Kapitalrentenversicherungen verschicken jährlich eine Übersicht mit den zu erwartenden Erträgen im Alter. Diese gilt es nun zu addieren und zudem eine jährliche Inflationsrate von zwei Prozent zu berücksichtigen.

Den voraussichtlichen Einnahmen im Alter müssen nun Ausgaben gegenüber gestellt werden. "Wir gehen davon aus, dass 70 bis 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten", sagt Katzenstein. Denn viele haben im Alter ihr Haus abbezahlt. Zudem entfällt der Unterhalt für die Kinder sowie die Prämien für die eine oder andere Versicherung.

Klafft nun zwischen Einnahmen und Ausgaben eine große Lücke, heißt es mehr vorzusorgen. Dabei haben die Jüngeren einen entscheidenden Vorteil: Sie können die Zeit und somit auch Zins und Zinseszinsen für sich arbeiten lassen. Wer beispielsweise monatlich 100 Euro zu einem Zinssatz von drei Prozent anlegt, besitzt nach 30 Jahren immerhin 58 014 Euro. Dabei beläuft sich die angesparte Summe auf gerade einmal 36 000 Euro - der Rest sind Zinsen und Zinseszinsen.

Wem das Geld im Alter dann trotzdem nicht reicht, dem bleibt nur die Ansprüche herunterzuschrauben oder in den sauren Apfel beißen und einige Jahre länger arbeiten.

Artikel erschienen am 06.11.2006

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WELT.de 1995 - 2006

prof - Montag, 6. November 2006 - 10:03
Klafft nun zwischen Einnahmen und Ausgaben eine große Lücke, heißt es mehr vorzusorgen. Dabei haben die Jüngeren einen entscheidenden Vorteil: Sie können die Zeit und somit auch Zins und Zinseszinsen für sich arbeiten lassen. Wer beispielsweise monatlich 100 Euro zu einem Zinssatz von drei Prozent anlegt, besitzt nach 30 Jahren immerhin 58 014 Euro. Dabei beläuft sich die angesparte Summe auf gerade einmal 36 000 Euro - der Rest sind Zinsen und Zinseszinsen.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Auch die Inflationsrate verzinst sich: Was bekommt man in 30 Jahren noch für 58.014 €, vielleicht 1000 Maß Bier auf dem Oktoberfest in München?
Prof

chinaman - Montag, 6. November 2006 - 10:39
"Das ist aber nur die halbe Wahrheit"

@ Prof: Es ist sogar nur die 1/4 Wahrheit. Zusätzlich zur Inflation wirkt ja noch die Bestuerung des Staates. Wenn Du da eh schon mit den Grenzsteuersätzen gemolken wirst ...

Das was der Staat mämlich heute Zinsbesteuerung und zukünftig Abgeltungssteuer nennt, ist in Wahrheit nämlich eine Inflationssteuer ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 7. November 2006 - 05:18
Altersvorsorge


Riester-Rente entwickelt sich zum Renner


Die staatlich geförderte Altersvorsorge rechnet sich für jeden. Die Zahl der abgeschlossenen Fondssparpläne steigt auf gut 930.000.

Von Barbara Brandstetter

Berlin - Das einstige Mauerblümchen in der Altersvorsorge entwickelt sich immer mehr zum Verkaufsschlager. Allein im ersten Halbjahr schlossen 1,1 Millionen Bundesbürger einen Riester-Vertrag ab. Die Fondsindustrie vermeldete am Montag für das dritte Quartal stark gestiegene Absatzzahlen. Doch auch wenn noch in diesem Jahr acht Millionen einen entsprechenden Vertrag in der Tasche haben, riestert nur jeder dritte der rund 25 Mio. Förderberechtigten - eindeutig zu wenig.

"Wer kann, sollte unbedingt einen Riester-Vertrag abschließen", rät Susanne Meunier, Altersvorsorge-Expertin bei "Finanztest". Schließlich soll die staatlich geförderte Riester-Rente die schrumpfenden Rentenansprüche in den kommenden Jahren kompensieren. Was viele nicht wissen: Mit den Rentenreformen der Jahre 2001 und 2004 hat die Regierung beschlossen, das Rentenniveau in den kommenden Jahren abzusenken. Dafür wird der Bürger verstärkt in die Pflicht genommen: Er soll nun staatlich gefördert privat fürs Alter vorsorgen.

Doch nicht nur die anstehende finanzielle Lücke im Alter spricht für den Abschluss eines entsprechenden Vertrags: Auch die Rendite der Riester-Produkte kann sich seit der Einführung im Jahr 2002 sehen lassen. Denn unterm Strich zahlt sich ein Riester-Vertrag für jeden aus - selbst wenn die Kapitalanlage unterm Strich keine Rendite abwerfen würde. Insbesondere Familien profitieren von den staatlichen Zulagen. Allein in diesem Jahr steht jedem Riester-Sparer eine Grundzulage von 114 Euro zu, pro Kind gibt es 138 Euro. Einzige Bedingung: "Der Sparer muss drei Prozent - maximal jedoch 1575 Euro - seines Bruttoeinkommens 2005 in den Vertrag eingezahlt haben", sagt Petra Locher, Geldanlage-Expertin bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Für all diejenigen, die weniger eingezahlt haben, verringert sich die Höhe der staatlichen Zulagen entsprechend.

Doch nicht nur für Familien - auch für allein stehende Besserverdiener zahlt sich Riester aus: Sie können die Einzahlungen in den Vorsorgevertrag als Sonderausgaben steuerlich geltend machen. Für das Jahr 2006 wären dies 1575 Euro. Das Finanzamt stellt dann in einer so genannten Günstigerprüfung fest, ob sich für den Vorsorgesparer die Ausschüttung der Zulagen oder aber der Sonderausgabenabzug rechnet. "Daher sollten Riester-Sparer ihre Beiträge immer als Sonderausgaben geltend machen", rät Peter Kauth vom Internetportal Steuerrat24.de. Dazu müssen die Sparer lediglich auf dem Steuerhauptformular auf Seite drei (Zeile 73) ein Kreuz machen und die Anlage AV beifügen. Das Rechnen können die Sparer dann getrost dem Finanzamt überlassen.

Wer riestern möchte, hat die Qual der Wahl zwischen Bank- und Fondssparplänen sowie Versicherungen. "Für jüngere Riester-Sparer empfiehlt sich ein Fondssparplan", sagt Altersvorsorge-Expertin Meunier. In den vergangenen vier Jahren brachten die besten Riester-Fondssparpläne fast zehn Prozent Rendite pro Jahr, berechneten die Experten von "Finanztest". Zudem ist das Risiko überschaubar: Die Anbieter müssen zu Beginn der Auszahlung die eingezahlten Beiträge einschließlich der staatlichen Zulagen garantieren. Den fälligen Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent können sich die Anleger bei einigen Anbietern schenken. "Einige der Riester-Fondsangebote sind bei freien Vermittlern mit Rabatt erhältlich", sagt Meunier.

Für Leute um die 40, die über den Abschluss eines Riester-Vertrags nachdenken, bietet sich eine Rentenversicherung an. Die Versicherer geben eine garantierte Rente an. "Die Kosten sind bei Rentenversicherungen jedoch hoch und schwer zu durchschauen", bemängelt Meunier. Werden die Abschluss- und Vertriebskosten im Laufe der ersten fünf Jahre abgezogen, fallen diese bei einem frühen Anbieterwechsel besonders ins Gewicht. "Zudem sollten Sparer auf Zusatzleistungen für den Fall von Berufs- und Erwerbsunfähigkeit verzichten", sagt Meunier. Denn diese würden die Rendite deutlich schmälern.

Ältere Sparer sollten einen Banksparplan wählen. "Ein Fondssparplan wäre angesichts der relativ kurzen Laufzeit zu riskant, eine Versicherung schlicht zu teuer", sagt Altersvorsorge-Expertin Meunier. Der Nachteil: Überregionale Banken bieten keinen Riester-Banksparplan an, lediglich Sparkassen und Genossenschaftsbanken tummeln sich auf dem Markt. Doch diese nehmen häufig auch ortsfremde Kunden auf. So etwa die Mainzer Volksbank oder die Stadtsparkasse Hameln, die derzeit einen aktuellen Zins von 3,46 beziehungsweise 3,75 Prozent bieten. Ein Glück etwa für Berliner und Brandenburger. Denn in den beiden Bundesländern gibt es bisher kein Kreditinstitut, das einen Riester-Banksparplan im Angebot hat.

Artikel erschienen am 07.11.2006

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WELT.de 1995 - 2006

prof - Dienstag, 7. November 2006 - 10:01
Für mich persönlich sehe ich das Problem der Inflation, sonst wäre ich natürlich dabei.

Für Vater Staat sehe ich das Problem, dass er demnächst wohl sehr hohe Zuschüsse für das Ding zahlen muss. Das Geld könnte man vielleicht aus einer Steuer holen?!
Prof

chinaman - Dienstag, 7. November 2006 - 19:29
"Für Vater Staat sehe ich das Problem, dass er demnächst wohl sehr hohe Zuschüsse für das Ding zahlen muss. Das Geld könnte man vielleicht aus einer Steuer holen?! "

Das "Ding" wird nachgelagert besteuert. Die Gegenfinanzierung erfolgt aus deiner erhöhten Besteuerung der Rentenzahlungen ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 8. November 2006 - 06:24
Altersvorsorge


Verbesserungen sollen Rürup-Rente auf die Sprünge helfen

Die Anbieterpalette wird erweitert. Die Basisrente soll künftig ab dem ersten Euro gefördert werden. Das Produkt bleibt jedoch unflexibel.

Von Barbara Brandstetter

Berlin - Die Riester-Rente entwickelt sich langsam aber sicher zum Verkaufsschlager. Vollkommen anders verhält es sich hingegen mit dem zweiten staatlich geförderten Altersvorsorge-Produkt: Die Rürup- oder auch Basisrente entpuppt sich als regelrechter Ladenhüter. Gerade einmal 62 000 Verträge haben die Bundesbürger in den ersten sechs Monaten dieses Jahres abgeschlossen. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Rürup-Verträge seit deren Einführung Anfang 2005 nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) auf gerade einmal 215 000. Eine unbedeutend kleine Zahl verglichen mit den fast acht Mio. Riester-Verträgen, die die Bundesbürger bisher abgeschlossen haben.

"Die Rürup-Rente ist kompliziert, unflexibel und rechnet sich bei weitem nicht für jeden", erklärt Rüdiger Strichau, Altersvorsorge-Experte bei der Verbraucherzentrale Berlin die Zurückhaltung beim Abschluss von Rürup-Verträgen. Das Problem hat inzwischen auch die Regierung erkannt. Der Entwurf des Jahressteuergesetzes 2007 sieht vor, die Basisrente in zwei Punkten zu verbessern und somit attraktiver zu machen. Bisher konnten Rürup-Verträge lediglich bei Versicherungen oder bei berufsständischen Versorgungseinrichtungen abgeschlossen werden. Der Kreis der Anbieter soll nun ausgeweitet werden. Künftig sollen auch Banken, Investmentgesellschaften, Finanzdienstleister sowie betriebliche Pensionsfonds- und Kassen Rürup-Produkte anbieten können. Damit steigt die Zahl der Anbieter und somit auch der Produkte, aus denen der Vorsorgesparer wählen kann. Der zweite Verbesserungsvorschlag betrifft die steuerliche Absetzbarkeit der eingezahlten Beiträge. Zwar sieht der Gesetzgeber vor, dass in diesem Jahr 62 Prozent der eingezahlten Beiträge - maximal jedoch 12 400 Euro - als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden können. Dieser Anteil steigt dann sukzessive bis im Jahr 2025 die Beiträge bis maximal 20 000 Euro steuerlich geltend gemacht werden können. Mit diesen großzügigen Steuervorteilen sollen insbesondere Selbstständige, für die die Basisrente ursprünglich konzipiert wurde, zum Vorsorgen à la Rürup angeregt werden.

Doch in der Praxis verpuffte die vermeintliche Steuerersparnis in vielen Fällen. Grund hierfür war die so genannte Günstigerprüfung. Danach prüft das Finanzamt bis zum Jahr 2019 ob für den Steuerzahler die Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen nach neuem oder altem Recht (bis 2005) günstiger ist. Nach neuem Recht können Selbstständige Beiträge zu Unfall- und Haftpflichtversicherungen, Kranken- und Pflegeversicherungen, Haftpflichtversicherungen sowie Lebens- und Rentenversicherung, die vor dem Jahr 2005 abgeschlossen wurden, nur noch bis zu einem Höchstbetrag von 2400 Euro als Sonderausgaben geltend machen. Das alte Recht sah hingegen vor, dass Versicherungsbeiträge bis zu 5069 Euro abgesetzt werden konnten. "Dies führte in vielen Fällen dazu, dass die Beiträge zur Rürup-Rente voll versteuert werden mussten", sagt Steuerexperte Peter Kauth vom Internetportal Steuerrat24.de.

Das soll sich nun rückwirkend zum 1. Januar 2006 ändern. "Dann sollen alle Beiträge immer mit dem maßgebenden Prozentsatz als Vorsorgeaufwendungen berücksichtigt werden", erläutert Kauth. Im Klartext heißt das: Die Basisrente soll ab dem ersten Euro gefördert werden und somit deutlich an Attraktivität gewinnen (s. Beispielrechnung). Doch auch wenn die Basisrente nun in den genannten Punkten nachgebessert werden soll: Die Rürup-Vorsorge bleibt ein hochgradig unflexibles Produkt. Denn in puncto Auszahlung hat der Sparer keine Wahl: Die Basisrente wird ausschließlich ab Vollendung des 60. Lebensjahres als lebenslange monatliche Rente ausgezahlt. Ein Kapitalwahlrecht existiert nicht. Hinzu kommt: Die Rentenansprüche sind weder vererbbar noch übertragbar, weder beleihbar noch veräußerbar. Zwar können mit dem Vertrag zugleich ein Hinterbliebenenschutz sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden. Doch die zusätzliche Absicherung zehrt erheblich an der Rendite.

Ein Beispiel: Ein 40-jährigerAngestellter zahlt monatlich 150 Euro in eine Rürup-Police ein. Die Versicherung garantiert eine monatliche Rente in Höhe von 237,50 Euro. Der Abschluss einer Hinterbliebenenrente minimiert die Auszahlung im Alter um monatlich 63,42 Euro, eine zusätzliche Berufsunfähigkeitsversicherung um weitere 26,25 Euro, berechneten die Experten von "Finanztest".

Die eigentlichen Nutznießer der Rürup-Rente sind gut betuchte Vorruheständler, die derzeit den Spitzensteuersatz zahlen. Sie können unter Umständen mit dem Abschluss einer Rürup-Rente ihre Steuerlast deutlich senken. Wenn sie sich zudem beispielsweise im kommenden Jahr in den Ruhestand verabschieden, müssen sie lediglich 54 Prozent der Auszahlungen versteuern.

Artikel erschienen am 08.11.2006

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WELT.de 1995 - 2006

chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 09:22
HANDELSBLATT, Donnerstag, 16. November 2006, 07:00 Uhr


Altersvorsorge


Kassensturz gehört zur guten Planung

Von Martin Gerth, Wirtschaftswoche


Nach dem Job ein schönes Leben ohne Einschränkungen: Wer rechtzeitig die Finanzen sortiert und weiß, welche Abzüge zu erwarten sind, kann sich darauf freuen.


Ich wollte ja nicht aufhören, ich musste.“ Auf der Werbe-Tingeltour für seine Memoiren klagte Gerhard Schröder über sein hartes Los als abgewählter Zwangspensionär. In Aufsichtsräten sitzen, Bücher veröffentlichen - so ganz loslassen mag der frühere Kanzler nicht. Schon gar nicht finanziell. Die verkaufsträchtige Übersetzung seiner Alterseinsichten in acht Sprachen ist in Vorbereitung, der Kontrollposten bei einer Gazprom-Tochter bringt um die 250 000 Euro im Jahr. Das dürfte reichen.

Den Abschied vom Job ignorieren und einfach weiterarbeiten so wie Schröder, das ist für die wenigsten Deutschen mit 65 eine Option. Wenn der Büroschlüssel abgegeben ist, dann ist Schluss - von da an muss sich zeigen, wie gut die finanzielle Vorsorge war. Gute Vorsorge erfordert gute Vorbereitung. Wer mit Mitte 50 seine Finanzen ordnet, macht sich an eine Planung, die 30 Jahre mit oft steigenden Ausgaben und sinkenden Einnahmen aushalten sollte.

Ohne Überblick läuft schon deshalb nichts, weil die Politik ständig neue Fakten schafft, die den so genannten Best Agern ans Portemonnaie gehen. Angefangen von der seit 2005 gültigen Steuerpflicht für Alterseinkünfte, der Gesundheitsreform, die die Krankenversicherung verteuert, bis hin zur gesamtwirtschaftlich überfälligen Rente mit 67 für künftige Generationen.

Seit der Kabinettssitzung der großen Koalition vergangener Woche ist klar: Von 2012 bis 2029 wird das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 angehoben. Die ersten Lebensversicherer überlegen schon, wie sie - falls vom Kunden gewünscht - ihre Verträge nachjustieren können. Meist stehen 63 oder 65 Jahre als Endalter im Vertrag.

Für die gesetzliche Rente gilt künftig: Wer 35 Jahre eingezahlt hat, kann zwar mit 63 Jahren den Ausstand feiern, verliert aber zukünftig bis zu 14,4 Prozent seiner Rente - lebenslang. Ob Sie sich das leisten können, klärt ein Vorsorgecheck. Stellen Sie dabei alles infrage. Misstrauen Sie den Hochrechnungen Ihrer Fonds und Ihrer Lebensversicherung, gehen Sie von steigenden Gesundheitskosten aus, bezweifeln Sie jede Ersparnis aus einer Steuerreform und glauben Sie auch Ihrer eigenen Schätzung über den Wert Ihrer Immobilie nicht - erst dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Kassensturz: Wie viel Vermögen haben Sie wirklich zur Verfügung?




Kassensturz: Wie viel Vermögen haben Sie wirklich zur Verfügung?

Zu den wichtigsten Unterlagen für einen professionellen Vorsorgeplan zählen:

- Einkommensteuererklärungen der vergangenen zwei Jahre,
- Übersicht der Lebenshaltungskosten,
- Wertpapierdepotauszüge,
- Versicherungs-, Kredit- und Bausparverträge,
- Renteninformation der gesetzlichen und betrieblichen Rentenkassen,
- Grundbuchauszug mit den Hypotheken auf selbst genutzte und vermietete Immobilien, ein Wertgutachten sowie eine Überschussrechnung für Mieteinnahmen.

Die größte Fehlerquelle in der Vermögensbilanz sieht Jürgen Pankow, Geschäftsführer des Steuerberatungsunternehmens Hannover Wecon Real Treuhand, bei den Immobilien, also ausgerechnet dem Investment mit dem größten Wertanteil: "Viele Eigentümer verdrängen oder unterschätzen den Wertverlust seit dem Kauf der Immobilie." Besser sei es, Haus oder Wohnung unabhängig bewerten zu lassen.

Nicht nur der Wert eines Hauses, auch die damit verbundenen Kosten können eine Vermögensbilanz ins Wanken bringen. "Für größere Investitionen wie ein neues Dach ist es nötig, schnell verfügbare Rücklagen zu schaffen", sagt der Frankfurter Vorsorgeexperte Joachim Schwer. Der Initiator der Beraternetzwerks "Die Alten Hasen" empfiehlt, diese Reserve auf einem Tagesgeldkonto anzulegen. Und zwar keine Kleckerbeträge: Just im Rentenalter, wenn das Haus, einst zur Familiengründung gekauft, 20 oder 30 Jahre alt ist, fallen größere Sanierungsarbeiten an.

Wie im Fall einer von Schwer beratenen 52-jährigen Witwe. Sie musste als Eigentümerin ein vermietetes Dreifamilienhaus in Schuss halten. Die Immobilie war 375 000 Euro wert und ein Sanierungsfall. Der Putz bröckelte von den Wänden, 50 000 Euro waren unter anderem für ein neues Treppenhaus fällig. Schwer empfahl, zusätzlich 35 000 Euro für die spätere Instandsetzung zurückzulegen. So schrumpften die eigenen, von ihrem Mann geerbten Ersparnisse von 150 000 Euro auf 65 000 Euro. Nur ein Verkauf des selbst genutzten Eigenheims für 270 000 Euro brachte das nötige Geld. Die Witwe tauschte das Einzelhaus gegen eine der drei Wohnungen.

"Es ist eine Illusion, im Alter sei weniger Geld erforderlich", sagt Hans Weiss, Partner der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton in München. Die jetzige Generation der 55- bis 65-Jährigen stelle höhere und damit kostspieligere Ansprüche an die Freizeit als ihre genügsamen Eltern. "Als Messlatte fürs monatliche Budget im Alter macht nur eine Nettogröße nach heutiger Kaufkraft und abzüglich Steuern Sinn", sagt Andreas Enke, Geschäftsführer der Vorsorgeberatung The Private Consultancy in Hamburg, "alles andere führt zu Fehleinschätzungen."

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Wie viel Vermögen brauchen Sie fürs Alter?

Darüber machte sich auch ein von Enke betreuter 45-jähriger Geschäftsführer ein falsches Bild. Der Manager legte die Latte für die Wunschrente auf ehrgeizige 5 000 Euro monatlich. In 21 Jahren will er in Rente gehen. Erste traurige Wahrheit: 5 000 Euro heute entsprechen 2027 bei zwei Prozent Jahresinflation 7430 Euro. "Gerade der Effekt der Geldentwertung aufs Ersparte wird häufig unterschätzt", warnt Eric Wiese, Geschäftsführer des Geldanlage-Centrums Hamburg. Vielen sei deshalb nicht klar, wie viel Kapital sie wirklich ansparen müssen, um den Lebensstandard zu halten.

Zweite traurige Wahrheit: Viele Sparer überschätzen den Zugriff des Fiskus im Ruhestand. "Die Best Ager sind gleich doppelt betroffen, weil sie die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung fast völlig versteuert haben und später mehr als die Hälfte der Rente versteuern müssen", sagt Dirk Bracht, Steuerberater aus Köln. Seit vergangenem Jahr gilt das neue Alterseinkünftegesetz. Mittlerweile kassiert das Finanzamt bei 3,3 Millionen von 14,3 Millionen Rentnerhaushalten Steuern. 2027 wären es bei jenem 45-jährigen Geschäftsführer 87 Prozent, die das Finanzamt mit seinem persönlichen Einkommenssteuersatz belegt.

Inflation und Steuern - daneben bedrohen auch die schwankenden Renditen an den Kapitalmärkten das Altersgeld. Das gilt nicht nur für reine Aktienspekulanten. So stellte Berater Enke bei der Analyse des Wertpapierdepots für eine 55-jährige Führungskraft fest, dass der Mix nicht dessen Risikomentalität entsprach. Zwar war das Depot mit 380 000 Euro ordentlich gefüllt, aber mit 100 Prozent Aktienfonds zu riskant. Denn mehr als bis zu zehn Prozent pro Jahr wollte der angehende Ruheständler auf keinen Fall verlieren.

Egal, wie nervenstark der Mann ist: Bei nur noch zehn Jahren bis zur Rente alle Ersparnisse in Aktien zu investieren - das ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Die meisten Experten empfehlen eine Quote von unter 50 Prozent für Dividendentitel. "Ganz auf Aktien zu verzichten wäre aber zu renditeschädlich", warnt Berater Wiese.

So schwer wie Börsentrends lassen sich auch persönliche Lebensrisiken abschätzen. Schon ein kleiner Unfall kann einen ganzen Vorsorgeplan ins Wanken bringen. Denn einmal berufsunfähig, ist mit dem Sparen erst mal Essig - es sei denn, eine entsprechende Versicherungspolice kommt für den Lebensunterhalt bis zum Ruhestand auf. Damit das fürs Alter angesparte Vermögen nicht angegriffen werden muss, sollte die Versicherung nicht zu knapp bemessen sein. Es lohnt sich, die Höhe bestehender Berufsunfähigkeitsversicherungen auf ausreichenden Schutz zu prüfen.

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Wie wollen Sie Ihre Partnerin, Ihren Partner absichern?

Eins ist klar: Auf den Staat als Retter können sich die Angehörigen eines Verstorbenen nicht verlassen. Wie traurig es tatsächlich aussieht, weiß kaum einer: Im Durchschnitt bekommen Witwen 560 Euro pro Monat zum Lebensunterhalt, Halbwaisen 165 Euro. Und auch nur, wenn der Verstorbene mindestens fünf Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat oder schon Ruheständler war.

Die so genannte große Witwenrente, das sind 60 Prozent der Ausgangsrente des Verstorbenen, bekommt nur, wer älter als 45 Jahre ist oder ein minderjähriges Kind erzieht. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, muss sich mit der kleinen Witwenrente von 25 Prozent begnügen. Wichtig: Für Paare, die nach 2001 geheiratet haben oder bei denen beide Partner nach 1961 geboren sind, gilt eine neue Rechtslage. Die große Witwenrente beträgt dann nur noch 55 Prozent, die kleine wird nur für 24 Monate gezahlt. Andere Einkünfte werden in beiden Fällen angerechnet.

Wie den Partner trotzdem angemessen sichern? Eine Risikolebensversicherung, die einfachste und preiswerteste Grundabsicherung, ist umso günstiger, je eher sie unterschrieben wurde. Ebenfalls sinnvoll: eine frühe steuerfreie Schenkung, wenn genug Kapital vorhanden ist. Derzeit liegt der Freibetrag für Ehepartner bei 307 000 Euro.

Zwei andere große Kostenpunkte können der Unterhalt für studierende Kinder und/oder pflegebedürftige Eltern werden. Da die Deutschen immer später eine Familie gründen, werden in Zukunft immer mehr Bundesbürger mit Mitte 50 sowohl für Sohn und Tochter als auch für Vater und Mutter aufkommen müssen. Wenn Sie all diese Punkte realistisch berechnet haben, wissen Sie, wie es um Ihre Finanzen bestellt ist. Als nächstes stellt sich dann die Frage: Nach welchen Kriterien muss ich mein vorhandenes Vermögen umschichten?

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Anforderungen an die Vermögensstruktur

Nach welchen Kriterien muss ich mein vorhandenes Vermögen umschichten? Die Anforderungen sind klar: Sicher und rentierlich über bis zu 30 Jahre soll das private Zubrot sein. Spontan fällt den meisten eine private Rentenversicherung als Lösung ein. Die gibt es auch als Sofortrente: Statt mühsam über 20 oder 30 Jahre kleine Sparraten zu zahlen, steckt der Ruheständler einen größeren Betrag in eine Rentenpolice. Die Versicherung kauft dafür hauptsächlich festverzinsliche Papiere und zahlt an den Kunden vom Start weg eine lebenslange Rente.

Unter dem Strich bleiben für den Sparer derzeit etwa vier Prozent pro Jahr hängen. Allerdings sind die keinesfalls garantiert. Sicher ist nur der garantierte Zins von aktuell 2,75 Prozent jährlich. Von 2007 an sollen es nur noch 2,25 Prozent sein. Ein Rendite-Turbo ist das nicht - und ein richtig gutes Geschäft macht nur, wer seine alten Schulkameraden um viele Jahre überlebt. Ist das Geld einmal in eine Rentenpolice eingezahlt, kommt der Sparer nicht mehr heran. Nur wenn er nach sehr kurzer Vertragslaufzeit stirbt, erhalten seine Angehörigen einen Teil zurück, das schwankt je nach Anbieter.

Ähnlich sicher wie die Rentenversicherung, aber flexibler sind Bankentnahmepläne mit einem festen Zinssatz. Bei Laufzeiten von 15 bis 20 Jahren gibt die Bank für die ersten vier bis fünf Jahre einen konstanten Zinssatz vor. In den folgenden Jahren passt sie ihn der Marktentwicklung an. Ist Not am Mann oder am Haus, kann der Kunde größere Beträge entnehmen - zulasten der regelmäßigen Rente.

Mehr Zinsen gibt es beim Bankplan aber nicht. Dazu müsste sich der Sparer für einen Entnahmeplan auf Fondsbasis entscheiden. Das Kapital fließt hier in zuvor ausgesuchte Investmentfonds. Um eine möglichst konstante Rente zu gewährleisten, hat sich ein Mix aus Geldmarkt-, Renten-, und Aktienfonds bewährt. Am besten lassen sich deren unterschiedliche Vorzüge nutzen, wenn die Bank in den ersten vier bis fünf Jahren die Renten nur aus dem risikoarmen Geldmarktanteil entnimmt. Zwischenzeitliche Verluste am Aktien- oder Anleihenmarkt schlagen so nicht direkt auf die Rentenhöhe durch. Je nach Aktienanteil und Qualität der Fonds liegt die durchschnittliche Rendite bei jährlich fünf bis sechs Prozent.

Egal, ob Bank- oder Fondsplan, beide haben einen Nachteil: Sie können keine lebenslange Rente garantieren. Ist das Kapital nach 15 oder 20 Jahren am Ende, der Ruheständler aber noch rege, müsste er den Gürtel deutlich enger schnallen. Die bessere Lösung: Investieren Sie in zwei Spartöpfe. Etwa zwei Drittel gehen in einen Auszahlplan beispielsweise über 15 Jahre, ein Drittel fließt unangetastet in Investmentfonds. Überlebt der Ruheständler die Laufzeit seines Entnahmeplans, kann er noch einmal nachlegen; stirbt er vorher, bedenkt er die Erben. Diese Strategie drückt aber die Rente für den ersten Entnahmeplan.

Mehr Zinsen mit dem Auszahlplan auf Fondsbasis, mehr Sicherheit mit der privaten Rentenversicherung, so lautet die Wahl. Berater Wiese: "Wenn Sie nicht die Disziplin aufbringen, die Finger vom Fondsdepot zu lassen, dann kaufen Sie lieber eine Rentenpolice."

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Reserve halten

Die wichtigsten Aspekte einer Bestandsaufnahme für Ihre Vorsorgeplanung

Teure Fehleinschätzungen lassen sich vermeiden. Auf diese Punkte kommt es an:

Inflation

Jedes Jahr verliert das eigene Vermögen etwa zwei Prozent an Wert - der am häufigsten verdrängte Punkt in der Planung. 100 000 Euro sind nach zehn Jahren nur noch 82 035 Euro wert. Wer aus einem Auszahlplan eine gleichbleibende Rente bezieht, hat von Jahr zu Jahr etwas weniger fürs tägliche Leben zur Verfügung.

Steuern

Alterseinkünfte sind derzeit zu 52 Prozent steuerpflichtig. Bis 2040 steigt der Anteil auf 100 Prozent.

Rücklagen

Die eiserne Reserve auf dem Tagesgeldkonto hilft, plötzlich auftauchende Löcher zu stopfen - zum Beispiel das im Dach des eigenen Hauses.

Angehörige

Mit einer Risikolebensversicherung oder Schenkung lassen sich Partner finanziell absichern. Das ist dringend notwendig, da beispielsweise Witwenrenten deutlich geringer ausfallen als der Rentenanspruch des verstorbenen Ehegatten. Die durchschnittliche Witwenrente liegt derzeit bei 560 Euro pro Monat. Und sind Sie Mitglied der Sandwich-Generation? Dann müssen Sie Rücklagen einkalkulieren gleichzeitig für die Ausbildung Ihrer Kinder und die Pflege Ihrer betagten Eltern.

Gesundheit

Nach der Gesundheitsreform werden die Beiträge für die gesetzliche und die private Krankenversicherung weiter steigen. Zusätzlich wird es immer schwieriger, alle Kosten von den Kassen abgesegnet zu bekommen.

Immobilien

Die Kreditzinsen für das Eigenheim sind in der Regel höher als die Guthabenzinsen bei der Bank. Bevor frisches Geld in neue Anlagen fließt, lieber die alten - hochverzinsten - Darlehen abtragen, sobald der Vertrag das zulässt. Wer sein Haus bei Eintritt in den Ruhestand verkaufen will, um das Geld zu verrenten, sollte sich frühzeitig ein Gutachten einholen, um den erzielbaren Verkaufspreis realistisch einschätzen zu können.

Lebensversicherung

Die Renditeprognosen damals bei Abschluss der Police sind Schnee von gestern - tatsächlich haben sie sich in etwa halbiert. Mehr als vier Prozent pro Jahr bis zum Ruhestand sind inzwischen unrealistisch.

Wertpapiere

Je näher der Ruhestand rückt, desto risikoärmer sollte das Depot sein. Wer will schon auf der Zielgeraden noch verlieren? Zu Rentenbeginn sollte der Aktienanteil in etwa bei einem Drittel liegen.

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Früh schenken

Wie angehende Ruheständler weniger an das Finanzamt zahlen

Vorsorge

In diesem Jahr sind 62 Prozent der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung steuerfrei, ebenso wie Beiträge zu berufsständischen Versorgungswerken und zur Rürup-Rente. Der steuerfreie Anteil steigt bis 2025 nach und nach auf 100 Prozent. Im Gegenzug klettert der steuerpflichtige Anteil an der Rentenauszahlung von jetzt 52 auf 100 Prozent 2040.

Zinseinkünfte

Zinserträge oberhalb des Sparerfreibetrags sowie Mieteinnahmen von Ruheständlern sind zu 38,4 Prozent (2007: 36,8 Prozent) steuerfrei - aber nur bis 1 824 Euro pro Kopf und Jahr (2007: 1748 Euro). Ehepaare können ihre Erträge so verteilen, dass sie gemeinsam 3 648 Euro als Freibetrag ausschöpfen können. Allerdings müssen sie dazu über ein gemeinsames Konto verfügen oder beide Besitzer der vermieteten Immobilie sein.

Immobilienverkauf

Gewinne aus dem Verkauf einer vermieteten Immobilie sind nach Ablauf der Spekulationsfrist von zehn Jahren generell steuerfrei.

Immobiliensanierung

Wer sein vermietetes Haus in den ersten drei Jahren nach dem Kauf saniert, kann die Kosten vollständig absetzen, soweit sie 15 Prozent des Kaufpreises nicht überschreiten.

Vermieten an Angehörige

Beträgt die Miete mindestens 76 Prozent des ortsüblichen Niveaus, können Eigentümer, die an Verwandte vermieten, die gesamten Kosten von der Steuer absetzen.

Selbstständige Arbeit

Wer als Selbstständiger einen nicht umsatzsteuerpflichtigen Job beispielsweise als Dozent an der Volkshochschule ausübt, kann als Rentner bis zu 1848 Euro pro Jahr steuerfrei hinzuverdienen.

Mini-Job

Geringfügig entlohnte Jobs für Ruheständler sind bis 400 Euro im Monat steuerfrei.

Sonderausgaben

Kranken-, Haftpflicht-, Unfall- und Risikolebensversicherung sind bis 1500 Euro im Jahr absetzbar.

Erbschaft und Schenkung

Für nichteheliche Lebensgemeinschaften kann sich eine späte Heirat lohnen, wenn irgendwann der Partner mit einer größeren Erbschaft bedacht werden soll. Der Steuerfreibetrag steigt dann sprunghaft von 5200 auf 307 000 Euro. Wer Vermögen möglichst steuerfrei an seine Kinder übertragen will, sollte früh an eine Schenkung denken. So lassen sich alle zehn Jahre bis zu 205 000 Euro an Tochter oder Sohn schenken, ohne dass das Finanzamt kassiert.

Quelle: Wirtschaftswoche

prof - Donnerstag, 16. November 2006 - 11:09
Wie stellt ihr euch euren "Lebensabend" vor, für mich persönlich sehe ich zwei Möglichkeiten:
- bin jetzt 42
- Gesundheit vorausgesetzt

1.) Das Haus verkaufen wenn die Kinder in 10 Jahren weggehen. Da bekommt man sicher noch mehr, als wenn ich lange warte.
Das Geld noch ein bisschen arbeiten lassen und mit spätestens 60 in den Süden. Dort noch ein bisschen hobbymäßig Geld dazuverdienen. Natürlich mit Musik.

2.) Das Haus umbauen und einen Teil vermieten, eventuell an ein Kind. Ebenfalls mit 60 aufhören zu arbeiten und hobbymäßig etwas dazuverdienen.

Ich werde NICHT in der Lage und gewillt sein, auf das Erbe meiner Kinder zu sparen, bzw. Ihnen zu Lebzeiten größere Schenkungen zu machen.

Prof

schlobald - Freitag, 17. November 2006 - 16:26
Hallo Prof,

das Thema Süden (nehme an Du meinst Südeuropa) ist so eine Sache, wer weiß wie sich das Klima in den einzelnen Klimazonen so entwickelt. Ich finde es jetzt schon im Sommer z.B. in Andalusien unerträglich (> 40°C im Schatten werden immer häufiger) und Wasser gibt es auch immer weniger. Die Voraussicht mit dem Hausverkauf aus demografischen Gründen find ich richtig, viele alte Menschen werden aus Einsamkeit oder gesundheitlichen Gründen in Seniorenresidenzen oder wie man das nennen will umziehen (haben ja überwiegend auch keinen KInder mehr...).

Man könnte es auch so machen: später das Haus verkaufen und eine Wohnung ruhig und zentral in DD (Striesen...) für die Sommermonate und eine Wohnung im Süden (Andalusien, so mit gekacheltem Innenhof mit Brunnen etc.?) für die Wintermonate kaufen.

Schlobald

prof - Freitag, 17. November 2006 - 17:50
Hast ja ganz schön Ortskenntnis! Deine Variante ist sicher noch besser, wenn auch preisintensiver und schwerer mit einer Offline-Tätigkeit zu verbinden.
Der Süden ist für mich dort, wo es warm ist, etwa so wie gestern: Also alles südlich der Alpen, ev. auch Florida.
Prof

prof - Sonntag, 23. November 2008 - 17:49
Neuester Trend in unserem Dorf: Meine Kinder finden keinen Rodelberg mehr. Die Besitzer und Anwohner der potenziellen Hügel haben "vorgesorgt" und das Gelände abgesperrt!
Für solche Maßnahmen ist auch in der schlimmsten Wirtschaft- Finanz- und Rentenkrise noch Zeit und Geld da!
:-( Prof

Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Private Altersvorsorge ab 2002
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