j_r_ewing - Dienstag, 30. Oktober 2001 - 19:46 |
Obwohl ich im Prinzip VW-Fan bin, muß ich doch sagen: Neunmonatszahlen nennen - der eleganteste Weg, zu verschweigen, wie scheiße das letzte Quartal war...! Gruß JR http://cdinf2.comdirect.de:9004/de/detail/_pages/news/article.html?sNewsId=1004430997&sid=&sSymbol=VOW.FSE&iOffset=0& |
chinaman - Mittwoch, 31. Oktober 2001 - 10:54 |
Aus der FTD vom 31.10.2001 Das Kapital: VWs Zahlen zu lesen ist noch immer kein Vergnügen Die Zahlen versprechen Fahrvergnügen. Man hat richtig Lust zum Einsteigen bei VW - bis man das Kleingedruckte liest. Die Wolfsburger haben im dritten Quartal ein Ergebnisplus von zehn Prozent vor Steuern eingefahren. Erwartet hatten die Märkte ein deutliches Minus. Aber mit dem VW-Zahlenwerk ist es wie mit dem "Faarwergnugen" in den alten amerikanischen Werbespots: man kann es nicht verstehen, nur erleben. So überraschte VW diesmal mit einem sonstigem betrieblichen Ergebnis von 470 Mio. Euro - was immerhin etwa der Hälfte des Vorsteuergewinns entspricht. Im zweiten Quartal hatte VW noch sonstige Verluste von 255 Mio. Euro geschrieben. Der plötzliche Goldregen scheint zum einen aus gelungenen Devisenspekulationen zu stammen. Aber auch stille Reserven in der Höhe von ein paar hundert Mio. Euro sollen aufgelöst worden sein. Wer seine Leistung derart aufmotzt, darf sich nicht wundern, wenn die solide Grundleistung glatt übersehen wird. VW konnte den Umsatz leicht steigern, obwohl das Unternehmen besonders von den schwächelnden Automärkten Deutschland und USA abhängig ist. Mit einer Absatzsteigerung von 20 Prozent ist Ertragsturbo Audi wieder einmal dem Rest des Konzerns davon gezogen. Das ist erfreulich, nicht zuletzt weil Audis Margen höher sind. Die Kostensenkungen bei Material, Verwaltung und Logistik sind ebenfalls lobenswert. Im Jahresvergleich wurde VWs Bruttoertragsmarge von 14,4 Prozent auf 15,2 Prozent erhöht. Da gewinnt man trotz etwaiger Tricks fast wieder Vertrauen in die Gewinnprognosen. Als Massenhersteller kam VW nach dem 11. September besonders unter die Räder. Aber das funktioniert auch umgekehrt. Jede Aussicht auf eine Erholung beflügelt den Kurs. Im Vergleich zur Konkurrenz ist VW mit dem siebenfachen des laufenden Gewinn ein Sparmodell. DaimlerChrysler-Aktionäre können auf vergleichbare KGVs - wenn bei Chrysler alles gut geht - um 2004 hoffen. Das wahre Problem ist die Autokonjunktur. VW meint, dass alles nicht so schlimm wird. Die jüngsten Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen sprechen eine andere Sprache. © 2001 Financial Times Deutschland |
j_r_ewing - Mittwoch, 31. Oktober 2001 - 14:26 |
Ja, in diesen Zeiten kann ein Umsatzplus von einem Halben Prozent im lwtzten Quartal für eine zyklische Firma sich schon sehen lassen. Aber man sollte es nicht in wesentlich hübscheren Neunmonatszahlen kaschieren. Gruß JR |
trick17 - Freitag, 11. Januar 2002 - 08:14 |
Hallo, VW ist für mich die am wenigsten verstandene Aktie im Dax. Ich hab das Gefühl, dass viele Analysten nicht damit klar kommen, wie VW von HGB nach IAS umstellt. "Unsere Gewinn- erwartungen nach HGB wurden unterschritten und die nach IAS überboten". Analystengefasel. In jeder Börsenzeitschrift taucht immer noch die Gewinnreihe nach HGB auf. Was soll das ? Wen interessieren denn die HGB-Zahlen? In 2000 hat VW 7,37 Euro pro Aktie verdient und 4,65 Euro nach HGB. Die 7,37 finde ich nirgendwo. Fast alle anderen Aktien im DAX bilanzieren nach IAS oder US-Kotz und es werden natürlich nicht mehr HGB-Zahlen veröffentlicht. Ich gehe von einen Gewinn von 10 Euro für 2001 aus und 11 Euro für 2002, macht also ein KGV von 3 für die Vorzüge. VW wird auch immer als reiner Massenhersteller betrachtet, wieso eigentlich, was ist denn mit Audi? Freddy Piech ist bei den Analysten so beliebt wie der Kater nach einer ordentlichen Zech-Tour durch die Gemeinde. Gar nicht. Er hat immer versucht die Gewinne zu verstecken, Firmenwerte hat er immer sehr schnell abgeschrieben, wodurch die Gewinne eines Jahres immer runter gerechnet wurden. Das hat natürlich vielen Analysten nicht gepaßt, da sie mit kurzfristig hohen Gewinnen auch kurzfristig fett Kohle machen können. Piech hat es nicht gemacht und den Analysten noch nicht mal den Unterschied zwischen IAS und HGB erklärt. Jetzt hassen ihn die Analysten. Plattformstrategie? Welcher Analyst hat die eigentlich verstanden. Ich kenne keinen. Wenn es wirklich die Markenzerfleischerei geben würde, dann müßte doch gerade Audi dauerend die Umsatzzahlen nach unter korrigieren. Das Gegenteil ist der Fall. Die Bilanz von VW weist nur eine geringe eigenkapital-Quote aus. Da bin ich auch schon mal drüber gestolpert. Interessant ist ,dass sich das eigenkapital bei Umstellung auf IAS mal eben verdoppelt. So schlecht kann die finanzielle Lage bei VW nicht sein, das Finanzergebnis beträgt ca. +200 Millionen Euro pro Quartal. Die geringe EK-Quote resultiert aus der Bilanzierung der VW-Financial-Sparte. Guckt Euch mal die Bilanz der Deutschen Bank an, dann wisst Ihr was ich meine. Der Spread ist auch eine solche Sache, fast 20 Euro zwischen VZ und St-Aktie. Aus meiner Sicht absolut behämmert. Aber es ist nicht das eigene Geld der Profis, welches da ausgegeben wird. Der Spread dürfte meiner Meinung nach nicht mehr als 3 Euro betragen. Ich erinnere mich noch an die Umwandlung bei SAP. Wieviele Profis haben sich da wohl die Frage gestellt, warum sie VZ im Depot haben. Ich hätte meine Fondsmanager verprügelt und vor die Tür gesetzt. Das ist verschenktes Geld. Die Marktkapitalisierung von Vw liegt deutlich hinter der von BMW, wobei allein der Wert der tochter Audi in etwa dem Wert von BMW entsprechen dürfte. Zur Technik: VW hat als erster das 3L-Auto auf dem Markt gebracht, die Analysten haben es vorher nicht für möglich gehalten, dann kam das Auto und die Analysten haben geschwiegen. Der TDI-Motor von Audi(VW) ist revolutionär, schon seit über 10 Jahren. Die anderen Hersteller versuchen nur den Motor zu kopieren. Denkt man Diesel, denkt man TDI von Audi(VW). Fragt mal Eure Kumpels/Kollegen. Jetzt hat VW den Benzin-Direkteinspritzer eingeführt. Gibt es von Mitsubishi schon seit Jahren. Aber BMW, Daimler, Opel und Forn haben die Motoren noch nicht im Angebot. Benzin sparen wird immer wichtiger, VW hat das schlüssigste Motorenkonzept. Der Rest ist Design von Auto, da werden sich die Hersteller immer gleicher. Dann hat VW den Phaeton auf den Markt gebracht, Bestürzung von allen Seiten. Was will VW im Hochpreissegment? Gegenfrage: Was wollte BMW mir Rover und Daimler im Niedrigpreissegment? Richtig. Kohle verdienen. Bei VW ist der Einstieg jedoch weniger risiko- reich, es wird nicht gleich ein anderen Hersteller übernommen. Floppt die Kiste wird die Produktion eingestellt - und gut. Wird die Kiste ein Knaller, so wird das Image auch auf den Passat abfärben. Aus meiner Sicht ist das clever. Ich halte meine Vz, hoffe nur, dass VW endlich mal dick die VZ einsammelt und einzieht. Verstehe nicht, warum sie da nicht selbst drauf kommen. trick17 |
stw - Freitag, 11. Januar 2002 - 12:11 |
Hi trick17, vielen vielen Dank für dieses tolle Plädoyer für die VW-Vorzüge. Ich selbst bin da ja schon seit einiger Zeit investiert und kann die herrschenden Analystenmeinungen auch nicht nachvollziehen. Ich habe grosse Hoffnung, dass in der Zeit nach Piech VW etwas beliebter werden könnte bei den Analysten... wie auch immer, meine VW Vz habe ich eigentlich zum hinlegen und nicht mehr hingucken gekauft. Also habe ich viel viel Zeit. :-) stw |
j_r_ewing - Freitag, 11. Januar 2002 - 15:24 |
Auch eine meiner Lieblingsaktien (auch wenn sie sich diesmal kaum wieder verachtfachen werden). Die kauft man am besten antizyklisch - blindlings nach Chart, und das Meinungsgenörgele in den Papierkorb. Zwei Ergänzungen: niedrige Eigenkapitalquote? Interessiert mich hier nur in Zyklus-Tiefs. Macht ansonsten eine gute Rentabilität. Diesel-Meister? Mag sein: DEUTSCHER Meister; international gilt nach meinem Eindruck traditionell Peugeot als der Champion (in Frankreich schaute man schon immer mehr auf den Verbrauch als hier). Auch derzeit ist m.W. Peugeots Diesel der sauberste (den Rußfilter hat ihnen m.W. immer noch keiner nachgemacht.) Trotzdem: auch ich halte VW für die beste Aktie im DAX (und nicht nur da) - neben Daimler, einem ähnlichen Fall: vor noch gar nicht langer Zeit waren die hierzulande Hohnobjekt Nr.1 (bis die Telekom kam.) Mittlerweile dürfte wohl auch dem Dümmsten klar geworden sein, was von den Katastrophenparolen zu halten war. Gruß JR |
mib - Freitag, 11. Januar 2002 - 15:36 |
DCX wird hier in USA in den Medien regelmaessig runtergemacht - da kann keine gute Stimmung aufkommen, was der Aktie nicht hilft. Vorsicht bei DCX! VW geb ich euch recht! Mib |
j_r_ewing - Freitag, 11. Januar 2002 - 16:08 |
Zu DCX: Als contrarian höre ich das nicht ungern! :-)) Die Amis (mit ihrer Quartal-zu-Quartal-Philosophie) sind natürlich mächtig von der augenblicklichen Lage bei Chysler beeindruckt. Wie diese "Schweinezyklen" gehandhabt werden - und im letzten Abschwung gehandhabt wurden -, (vom-Hals-schaffen der Belastungen über Entlassungen und Kapazitäteneinmottung; später dann mit solcherart sanierten Finanzen wieder mit Schwung in den neuen Aufschwung), das haben sie dann offenbar wieder vergessen. Und daß da noch ein kleiner Wurmfortsatz namens Daimler dranhängt, der zufällig nette Gewinne macht, scheint ihnen auch kaum bewußt zu sein. Gruß JR |
mib - Sonntag, 20. Januar 2002 - 22:36 |
VW Vorzuege: glaubt ihr tatsaechlich, dass solange Land Niedersachsen Grossaktionaer ist, etwas Entscheidendes passiert? irgendwie sehe ich das nicht, obwohl das natuerlich ein sehr interessantes Investment ist. Was sollte der Katalysator fuer eine gute Kursentwickliung in den naechsten 6 Monaten sein (denn sonst kann man ja auch im Spaetsommer noch (guenstiger?) kaufen). Gruss - Mib |
j_r_ewing - Montag, 21. Januar 2002 - 18:12 |
VW sehe ich fundamental nicht an spezielle Termine gebunden. Bester Kaufzeitpunkt ? Kann gut sein, daß es VW dieses Jahr noch wesentlich billiger gibt - Chartfrage ! Ob das jetzt gerade im Spätsommer sein wird, möchte ich nicht beschwören. Land Niedersachsen als Hemmschuh ? Ich glaube, das wird überschätzt. NS ist wohl immer noch Schröder-Land, und wes Geistes Kind der ist, hat man ja spätestens im Schröder-Blair-Papier gesehen. Von daher ist mit allerhand "Flexibilität" des Landes NS zu rechnen. Im übrigen, was die Empirie anbetrifft: es HAT sich ja nun schon so manches "getan" - und nicht nur realiter, sondern auch in der Rezeption durch die "Gemeinde" : siehe Langfrist-Chart... Howdy JR |
trick17 - Freitag, 1. Februar 2002 - 09:31 |
Vw Vorzüge aktuell bei 37 Euro, der Widerstand bei 37 Euro scheint gebrochen. Jetzt gibt es noch die 40 Euro-Hürde. Meine charttechnischen Grundkenntnisse sagen mir: Da könnte jetzt Musik reinkommen. Was sagt denn unserer Prof dazu? trick17 |
prof_b - Freitag, 1. Februar 2002 - 15:16 |
Es lauert noch ein massiver Widerstand, das ATH von 2001 (38 Euro). Die Stämme haben noch 10 % bis zum ATH. Die Aktie hat eine rasante Aufwärtsbewegung von 50 % hinter sich. Risiko eindeutig höher, als Chance. Den eindeutigen Ausbruch abwarten, oder was anderes kaufen, es gibt sehr schöne Zulieferer ... :-))) Pwof |
trick17 - Freitag, 1. Februar 2002 - 16:58 |
Hi prof, ath=all time high?! Das ATH bei den St liegt bei 100,72 euro (07/98), das ATH der VZ bei 68,77 Euro (07/98). trotz steigender Gewinne seit 2-3 Jahren liegen wir 50% unter ATH. Rasante Aufwärtsbewegung relativiert sich, wenn ich mir den Chart von Audi anschaue. Marktkapitalisierung von Audi derzeit: 13 MRD Euro, MK von VW (als vorzüge gerechnet): 15 MRD Euro. Naja, ich wollte ja ne charttechnische Aussage von Dir bekommen. Danke dafür. Gruss, trick17 |
prof_b - Freitag, 1. Februar 2002 - 17:36 |
Sorry, mein Chart begann erst im Juli 99: VW-St Bei Audi könnte ich mir ins Hinterteil beißen ... Audi Hier gab´s Ende Oktober ein sehr gutes Kaufsignal, solche Signale werde ich in Zukunft nicht mehr verpassen. |
trick17 - Dienstag, 19. Februar 2002 - 20:26 |
Ergebnis 2001: 7,66 euro pro Aktie, dividende der Vz: 1,36 Eruo. Noch ne Info: Der Templeton Growth Fund (971025), ein sehr bekannter Value-Fond hält zum 31.08.01 (Ende des Geschäftsjahres) etwas mehr als 3.500.000 VwVz-Aktien. trick17 |
stw - Mittwoch, 20. Februar 2002 - 19:03 |
Neben den guten Zahlen für 2001 (die die Erwártungen übertroffen haben) kam heute auch eine weniger gute Nachricht, die den Kurs unter Druck bringen könnte: Volkswagen reduziert Fertigung über Ostern um 15.000 Einheiten Wolfsburg (vwd) - Die Volkswagen AG, Wolfsburg, reduziert während der Osterferien ihre Kfz-Fertigung um rund 15.000 Einheiten. Die Reduzierung betreffe die Werke Bratislava, Brüssel, Emden, Mosel und Wolfsburg, teilte der Automobilkonzern am Mittwoch mit. Durch die Maßnahme solle vorsorglich ein Lageraufbau bei bestimmten Modellen vermieden werden, hieß es zur Begründung :-) stw |
trick17 - Freitag, 22. Februar 2002 - 09:45 |
Da haben die VW-Mitarbeiter aber ein schönes Osterfest. Die gleiche Aktion gab es letztes Jahr im Oktober. Bei VW gibt es immer etwas negatives. Mal wird die Plattformstrategie bemängelt, die Zerfleischung einzelner Marken. Dann wird VW wieder als Massenhersteller bezeichnet. Dann gibt es das Risiko in Brasilien. Dann wurde im letzten Jahr an der Zukunft gespart, weil zu wenig investiert wurde. Dann ist negativ, dass sie die geplante Umsatzrendite von 6,5% nicht erreichen. POSITIV ist für mich, dass sie konservativ bilanzieren, konservativ ausschütten und eine Menge Cash jedes Jahr produzieren. Das wird immer wieder vergessen. Reflexartig heisst es bei VW immer. ist ja alles ganz gut, ABER ABER ABER... Bei VW ist das extrem. VW geht es gut, es könnte VW aber mal schlecht gehen. Ford, und GM geht es schlecht, es könnte ja aber besser werden. Also Ford und GM kaufen. trick17 |
stw - Freitag, 22. Februar 2002 - 10:08 |
Das hast Du sehr schön auf den Punkt gebracht, trick17. Ich denke es hat viel damit zu tun, dass H.Piech einfach denkbar unbeliebt ist bei den Analysten und in den Medien. Aber dieses Thema hat sich ja demnächst erledigt. Und spätestens dann werden wir wohl froh sein VW im Depot zu haben und nicht GM oder Ford. :-) stw |
trick17 - Dienstag, 19. März 2002 - 16:55 |
Ich bin ja kein Charttechniker, aber bei VW wird es jetzt wohl wirklich spannend. Die Stämme stehen bei 59,87 und die Vorzüge bei 38,63 Euro. Auch die anderen Auto-Werte sind recht stark. Bin wirklich mal gespannt ob wir die 60 Euro bzw. 39 Euro knacken. Trotz fundamental hervorragender Entwicklung wäre das fast ein 3-Jahres-Hoch! Aus dem GB 2001 entnehme ich, dass der Cash-Flow 26 Euro in 2001 betrug. Das ist doch recht nett. trick17 |
prof_b - Dienstag, 19. März 2002 - 22:43 |
Ohne Dividendenbereinigung schlummern gerade im Bereich um die 60 noch starke Widerstände aus dem Zeitraum Herbst 2000 - Frühjahr 2001. Signifikantes Kaufsignal erst ab ca. 63 - Prof |