Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: KPN: Archivierte Beiträge bis 8. Februar 2013
chinaman - Freitag, 8. Juni 2001 - 10:39
Aus der FTD vom 8.6.2001 www.ftd.de/kpn
Kurssturz bringt Hollands KPN in Not
Von Ulrike Sosalla, Hamburg, und Ian Bickerton, Amsterdam

Die Muttergesellschaft des deutschen Mobilfunkers E-Plus braucht frische Finanzmittel. Die Schulden sind doppelt so hoch wie der Börsenwert.

Die holländische Telefongesellschaft KPN ist durch den anhaltenden Kursverfall ihrer Aktie derart in Bedrängnis, dass inzwischen spekuliert wird, das Unternehmen könne sich von seiner strategisch wichtigen Mobilfunktochter trennen. Ein KPN-Sprecher sagte, der Vorstand schließe keine Option aus, um die Bilanz zu verbessern. "Zurzeit planen wir aber nicht, den Festnetz- oder Mobilfunkbereich zu verkaufen", fügte er hinzu.

Die niederländische Wirtschaftszeitung "Het financieele Dagblad" hatte am Donnerstag unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, die KPN-Führung prüfe, ob sie sich von einem ihrer Kernbereiche trennen solle, um die hohe Schuldenlast zu reduzieren.


Durch den Kurssturz der vergangenen Tage um fast 30 Prozent wird der ganze Konzern an der Börse nur noch mit 9,1 Mrd. Euro bewertet - die Schulden sind mit 23 Mrd. Euro mehr als doppelt so hoch.


Die hohe Verschuldung erklärt sich aus der Einkaufstour der vergangenen beiden Jahre: Im Bestreben, unter die ersten fünf in Europas Mobilfunk aufzurücken, hatte KPN im Dezember 1999 den deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus für 19 Mrd. Euro gekauft. Im Jahr 2000 schoben die Niederländer noch mehrere UMTS-Lizenzen für insgesamt 8,7 Mrd. Euro hinterher.


Der jüngste Kurssturz hatte am Freitag vergangener Woche begonnen, nachdem die Financial Times berichtet hatte, dass KPN Bezugsrechte im Wert von fünf Mrd. Euro ausgeben wolle. Dieser Plan dürfte inzwischen vom Tisch sein, da das Unternehmen beim derzeitigen Kurs so viele neue Aktien ausgeben müsste, um das nötige Geld einzusammeln, dass der Kurs sich auf Jahre hinaus nicht mehr erholen würde.


Nur noch wenige Optionen


Doch auch andere Finanzierungsmöglichkeiten sind KPN weitgehend verschlossen: Die Ausgabe von Anleihen wäre nur zu einem sehr hohen Zinssatz möglich und würde den ohnehin sehr hohen Schuldendienst weiter steigen lassen. Der ursprünglich geplante Börsengang der Mobilfunktochter KPN Mobile ist frühestens im vierten Quartal realistisch.


Die Situation ist so angespannt, dass an der Amsterdamer Börse Gerüchte aufkamen, KPN könne seine Schulden bald nicht mehr bedienen. Die zuständige Gewerkschaft hat für Montag ein Treffen mit dem KPN-Management angesetzt. "Unsere Mitglieder sind sehr besorgt", sagte ein Gewerkschaftssprecher. "Sie haben das Gefühl, dass es um eine Überlebensfrage geht."


Wie stark die Schulden inzwischen auf KPNs Ergebnis drücken, zeigen die Zahlen für das erste Quartal. Die Ausgaben für Zinsen und Rückzahlungen stiegen auf 454 Mio. Euro von 159 Mio. Euro im Vorjahresquartal.


Kein Auftrieb durch E-Plus


Die Beteiligung an E-Plus war im ersten Quartal auch keine Hilfe: E-Plus rutschte beim Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) erneut in die roten Zahlen, was sich in der KPN-Bilanz mit einem Ebitda-Minus von neun Mio. Euro niederschlug. Der anhaltend hohe Finanzbedarf der deutschen Tochter, der nun auch noch der Aufbau eines UMTS-Netzes bevorsteht, schürt Spekulationen, KPN könne sich von dem Zukauf wieder trennen.


Allerdings sind in Europa kaum Käufer in Sicht, da die meisten potenziellen Interessenten bereits selbst eine UMTS-Lizenz in Deutschland besitzen. Die überzählige Lizenz kann nicht verkauft werden, sondern müsste abgeschrieben werden. "Die für 8,4 Mrd. Euro erworbene UMTS-Lizenz in Deutschland wäre bei einem Zusammenschluss mit einem anderen Lizenz-Inhaber ein teures Vehikel", urteilen die Analysten der Hypovereinsbank. Auch der Aktienkurs von KPN deutet darauf hin, dass keinerlei Übernahmefantasie im Spiel ist: Am Donnerstag sank die Notierung um fünf Prozent auf 7,40 Euro.



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chinaman - Montag, 11. Juni 2001 - 07:21
ftd.de, Do, 7.6.2001, 12:57, aktualisiert: Do, 7.6.2001, 15:12
KPN erwägt Rückzug aus Mobilfunkgeschäft

Die niederländische KPN denkt einem Pressebericht zufolge über den Ausstieg aus dem Mobilfunkgeschäft nach. Zudem werde der Verkauf des Festnetzgeschäftes erwogen.

Die Verkaufspläne zählen dem Bericht der niederländischen Zeitung "Het Financieele Dagblad" zufolge zu den seriöseren Optionen, um die 23 Mrd. Euro schwere Schuldenlast des Unternehmens zu verringern, heißt es in dem Bericht. Der Wert der Mobilfunktöchter von KPN in Belgien, Deutschland und den Niederlanden werde von Analysten auf 15 Mrd. Euro geschätzt. Als mögliche Käufer wurden British Telecommunications und Telefonica genannt. Ein KPN-Sprecher wies den Bericht zurück. "Im Moment" stehe der Verkauf "außer Frage", sagte er.

Eine Entscheidung muss laut Zeitungsbericht vor der geplanten Emission von Bezugsrechten getroffen werden, die nach dem Ablauf des Bezugsrechtsangebots der BT Mitte Juni zu erwarten sei. "Eine solche Emission kann nur Erfolg haben, wenn KPN auch bei den Zukunftsplänen Positives vorweisen kann", zitierte das Blatt eine seiner Quellen. KPN führe seit Monaten Gespräche mit dem niederländischen Finanzministerium und mehreren Banken über den Verkauf des Festnetzes.


KPN hatte im vergangenen Jahr unter anderem durch Unternehmenskäufe und den Erwerb teurer UMTS-Mobilfunklizenzen Schulden von 19,3 Mrd. Euro gemacht. So übernahm die niederländische Gesellschaft 77,5 Prozent am deutschen Mobilfunkbetreiber E-Plus, wofür sie einschließlich Investitionen 10,6 Mrd. Euro aufwenden musste. Für UMTS-Mobilfunklizenzen gab KPN zudem 8,7 Mrd. Euro aus. Erst vor einer Woche hatte das Unternehmen einen Nettoverlust von 539 Mio. Euro bekannt gegeben.



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chinaman - Montag, 11. Juni 2001 - 14:35
11.06.2001
KPN neutral
Bankhaus Reuschel

Die Wertpapierspezialisten vom Bankhaus Reuschel empfehlen den Anlegern die Aktie von KPN (WKN 890963) neutral zu gewichten.

Das niederländische Unternehmen plane nach der Kapitalerhöhung im Herbst 2000 nun die Platzierung von mindestens 5,5 Milliarden Euro, was etwa 60 Prozent der Marktkapitalisierung ausmache. Die neusten Quartalszahlen seien nicht sehr gut ausgefallen.

Der Umsatz sei konsolidierungsbedingt um 18,2 Prozent auf 2,96 Milliarden Euro gestiegen. Das EBITDA habe sich mit 795 Millionen Euro nur knapp behaupten können. Im Mobilfunkgeschäft seien die Erlöse um 71 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro gestiegen. Der Bereich Festnetz habe sich um 15 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert. Die Bereiche Datenkommunikation und Medienservice hätten 365 und 169 Millionen Euro zum Umsatz beitragen können. Durch die Übernahme von E-Plus habe KPN eine Nettoverschuldung von 23,3 Milliarden Euro erreicht, was dem 2,5fachen der Marktkapitalisierung entspreche.

Seit März 2001 arbeite man mit NTT Docomo zusammen, mit dessen finanzieller Hilfe man ein UMTS-Netz aufbauen wolle. Technologische Partner dabei seien Ericsson und Lucent Technologies. KPN rechne mit Investitionen von 2,5 Milliarden Euro für den Roll-Out in den Kernländern Deutschland, Belgien und den Niederlanden.

Für das laufende Jahr würden Umsatzsteigerungen von 10 bis 15 Prozent erwartet. Jedoch würden weiterhin hohe Verluste durch Zinsen und Abschreibungen entstehen. Einnahmen von 1,3 Milliarden Euro würde man durch die Bereitstellung der Infrastrukturen an Mitbewerber erzielen können. Des weiteren wolle man 8.000 Arbeitsplätze abbauen, was die Kasse um 700 Millionen Euro entlasten solle. Trotzdem würden die Verluste in diesem Jahr die eine Milliarde Grenze sprengen.

Man denke, dass KPN nicht ohne Hilfe überleben könne, da das überbordene Schuldenproblem derzeit nicht lösbar wäre.

Aufgrund dieser Tatsachen raten die Analysen vom Bankhaus Reuschel den Anlegern bestehende Positionen auf diesem Niveau zu halten.

chinaman - Montag, 11. Juni 2001 - 14:36
11.06.2001
KPN kein Engagement
Die Telebörse-online

Die Analysten von „Die Telebörse-online“ raten von einem Engagement in KPN (WKN 936296) ab.

Für KPN wird es immer enger, berichten die Telebörse-Analysten. Am 1. Juni hätten die Holländer angekündigt, Aktien im Wert von 5,5 Mrd. Euro auszugeben, um die Schulden zu minimieren. Die seien inzwischen auf über 23 Mrd. Euro gestiegen. Der Börsenwert betrage gerade mal 9 Mrd. Euro. Kein Wunder, dass die Ratingagentur Standard & Poors dem am höchsten verschuldeten Unternehmen der Branche mit BBB+ die schlechteste Einstufung aller europäischer Telekommunikationsunternehmen verpasst habe.

Doch die Ankündigung habe wenig genützt. Der Kurs sei von 10,80 Euro auf jetzt 7,15 Euro weiter in den Keller gerauscht. Doch nicht nur dies gefährde den Plan, über die Ausgabe von Aktien, den Schuldenberg zu reduzieren. Seit Samstag könne Bell South seine 22,5%ige Beteiligung an der KPN- Mobilfunktochter E-Plus in KPN-Aktien umwandeln. Würden die Amerikaner diese Option ausüben, müssten die Holländer 200 Mio. Aktien abgeben- also auf weitere Einnahmen verzichten.

Nun kündige KPN an, ein Teilverkauf von E-Plus sei nicht ausgeschlossen. Ob es dafür allerdings einen Käufer gebe, sei wegen der kritischen Stimmung in der Branche ziemlich fraglich.

Die Analsten würden sich die Frage stellen, was noch übrig bleibe, um KPN, an dem der holländische Staat mit 34,7% beteiligt sei, zu retten. Die Übernahme des gesamten Unternehmens würde eine Möglichkeit sein. Als Kandidaten seien Bell South, NTT Docomo und Telefonica genannt worden. Die Amerikaner, das scheine festzustehen, würden sich auf den US-Markt konzentrieren wollen. „KPN ist in Europa einfach zu schwach“ meine CEO Duane Ackermann. Indessen hätten die Japaner wegen des verzögerten UMTS-Starts selber Probleme. Nicht anders die Spanier. Sie würden sich darauf konzentrieren, mit dem Partner Sonera das Projekt Group 3G auf die Beine zu stellen.

Die Analysten von „Die Telebörse“ hielten eine Übernahme in den letzten Monaten für wahrscheinlich und empfohlen spekulativen Anlegern zuletzt am 31.5. 2001 den Kauf der Aktie. Doch wenige Tage später sei der von den Analysten gesetzte Stop-loss-Kurs von 11,70 Euro bereits erreicht worden.

Wegen der völlig unklaren Zukunft von KPN raten die Analysten von „Die Telebörse-online“ den Anlegern derzeit von einem Engagement ab.

chinaman - Dienstag, 12. Juni 2001 - 14:48
HANDELSBLATT, Montag, 11. Juni 2001


Eircom-Board befürwortet die Offerte des Konsortiums Valentia


KPN stößt Eircom-Mobilfunkanteile ab


Die niederländische Telefongesellschaft KPN und Mutter des deutschen Anbieters e-plus hat zur Schuldentilgung ihren Anteil am irischen Telekomanbieter Eircom verkauft.



rtr/dpa DUBLIN /DEN HAAG. Für die 21 % am ehemaligen irischen Staatsmonopolisten soll ein Investorkonsortium um die Privatbank Goldman Sachs und den Finanzjongleur George Soros rund 600 Mill. € (1,17 Mrd. DM) zahlen. Mit dem Verkauf will KPN einen Teil seines Schuldenbergs von 23,2 Mrd. € (rund 45,4 Mrd. DM) abbauen. KPN hatte in der vergangenen Woche Medienberichte dementiert, der Konzern wolle wegen dieser Risenlast alle Mobilfunk-Aktivitäten abstoßen.

KPN hatte im vergangenen Jahr unter anderem durch Unternehmenskäufe und den Erwerb teurer UMTS-Mobilfunklizenzen Schulden von 19,3 Mrd. € gemacht. So übernahm die niederländische Gesellschaft 77,5 % am deutschen Mobilfunkunternehmen e-plus, wofür sie einschließlich Investitionen 10,6 Mrd. € aufwenden musste. Für UMTS-Mobilfunklizenzen gab KPN zudem 8,7 Mrd. € aus. Erst vor einer Woche hatte das Unternehmen einen Nettoverlust von 539 Mill. € bekannt gegeben.

Eircom sichert Konsortium exklusive Verkaufsverhandlungen zu

Der irische Telekomanbieter Eircom hat für die Dauer von zwei Wochen exklusive Verkaufsverhandlungen mit einem internationalen Bieterkonsortium um den irischen Medienunternehmer und Milliardär Tony O'Reilly vereinbart. Das von der Investmentbank Goldman Sachs und dem Großinvestor George Soros unterstützte Bieterkonsortium Valentia habe bis zum 25. Juni Zeit, das Kaufangebot für Eircom in Höhe von bislang drei Mrd. € zu vervollständigen, teilte Eircom am Montag in Dublin mit. Nach Angaben von Valentia hat der Eircom-Board die Offerte des Konsortiums am Montag befürwortet.

Der mit dem Abschluss der Exklusivitäts-Vereinbarung zunächst in dem Bieterkampf um Eircom unterlegene Telekommunikations-Unternehmer Denis O'Brien verbesserte sein Angebot umgehend und bietet eigenen Angaben zufolge mehr als Valentia. Das von O'Brien geführte Konsortium bietet nun 1,305 € pro Aktie plus Optionsanleihe, nach zuletzt 1,29 €. Valentia offeriert den Eircom-Aktionären einen Kaufpreis von 1,32 € je Aktie wahlweise in bar oder kombiniert mit einer Optionsanleihe.

Neben den beiden irischen Unternehmern hatten auch zahlreiche Investmentfirmen Interesse an dem irischen Marktführer für Festnetztelefonie mit einem Marktanteil von 80 % signalisiert. Eircom hatte im Mai seine Festnetzsparte an Vodafone verkauft. Für den Verkauf des Restgeschäfts müssen 80 % der Aktionär stimmen.

Das Gemeinschaftsunternehmen Comsource der hochverschuldeten niederländischen KPN und der schwedischen Telia erklärte, man habe eine unwiderruflich Vereinbarung über den Verkauf des Eircom-Anteils in Höhe von 35 % an Valentia beschlossen, sofern die Offerte zustandekomme. Branchenkreisen zufolge hat das Konsortium Valentia zudem die Unterstützung von Eircom-Mitarbeitern, die weitere 15 % an dem Unternehmen halten.

chinaman - Freitag, 15. Juni 2001 - 05:08
ftd.de, Do, 14.6.2001, 11:56, aktualisiert: Do, 14.6.2001, 14:32
E-Plus: KPN weist Verkaufsgerüchte zurück

Die niederländische Telefongesellschaft KPN wird ihre Mobilfunktochter E-Plus und KPN Orange nach eigenen Angaben nicht verkaufen. Die Verkaufsgerüchte hatten den Aktienkurs des hochverschuldeten Unternehmens beflügelt.

"Der Verkauf von E-Plus steht nicht zur Diskussion, der Verkauf von KPN Orange steht ebenfalls nicht zur Diskussion", sagte KPN-Sprecher Brad Oudshoom am Donnerstag in Amsterdam. Die niederländische Tageszeitung "Het Financielle Dagblad" hatte zuvor berichtet, KPN wolle die Mobilfunktochter verkaufen, um ihre Schulden in Höhe von 23,2 Mrd. Euro zu reduzieren.

Der Verkauf der belgischen und deutschen KPN-Beteiligungen sollte nach Informationen des Blattes in der nächsten Woche bekannt gegeben werden. Dann wolle KPN auch über die Ausgabe neuer Aktien im Volumen von 5 bis 5,5 Mrd. Euro informieren, schreibt die Zeitung, die sich dabei auf ungenannte "Informanten aus Kreisen des Unternehmens" berief.


23 Milliarden Euro Schulden

KPN hat einen Schuldenberg von 23 Mrd. Euro. Als dickste Brocken schlagen dabei die Kosten für den Erwerb von UMTS-Lizenzen und der milliardenschwere Mehrheitseinstieg beim drittgrößten deutschen Mobilfunkbetreiber E-Plus zu Buche. Im laufenden Jahr will KPN angeblich Schulden von 5 Mrd. Euro abbauen. An der Börse in Amsterdam ist der KPN-Kurs am Donnerstag entgegen dem allgemeinen Trend um 5,7 Prozent auf 7,19 Euro gestiegen.


Seit Ende Mai waren KPN-Aktien von 12 Euro ständig gesunken. "Der Weg zur Schuldenreduzierung ist einfach nicht klar", meint Frank Wellendorf von der WestLB Panmure. Das Papier hat heute nur noch zwölf Prozent des Wertes von vor einem Jahr. So erreicht die gesamte Marktkapitalisierung nicht einmal die Hälfte KPN-Schulden.


Bisher wurde stets bestritten, dass KPN seine Konzernperle E-Plus verkaufen will, um Schulden zu reduzieren. Der Geschäftsführer der Düsseldorfer Mobilfunker, Uwe Bergheim, sagte unlängst in einem Zeitungsinterview: "E-Plus ist das einzige Ticket für die KPN in die Zukunft."



© 2001 Financial Times Deutschland

chinaman - Freitag, 15. Juni 2001 - 05:09
ftd.de, Di, 12.6.2001, 18:47
KPN sucht Partner in Europa

Das niederländische Telekommunikationsunternehmen KPN sucht intensiv nach einem Partner in Europa. Schwierig macht das die deutsche UMTS-Lizenz.

"KPN sieht sich sehr offen in Europa um, mit wem eine Partnerschaft denkbar ist", sagte Uwe Bergheim, Chef der deutschen KPN-Tochter E-Plus, am Dienstag der Financial Times Deutschland. "Da kann es zu neuen Konstellationen kommen, nicht morgen oder übermorgen, aber in den nächsten Monaten."

KPN steht durch die enorme Schuldenlast nach dem Kauf von E-Plus und der UMTS-Lizenz in Deutschland unter hohem Druck, seine Verbindlichkeiten von 23 Mrd. Euro schnell abzubauen. Kurzfristig könne KPN seine Schulden durch den Verkauf nicht-strategischer Beteiligungen und durch die Ausgabe neuer Aktien senken. "Da gibt es konkrete Pläne", sagte Bergheim.


Die deutsche UMTS-Lizenz ist laut Bergheim der Grund, warum sich die Partnersuche schwierig gestaltet, da die Lizenzen nicht verkauft werden können, sondern bei der Fusion zweier Lizenzbesitzer an den deutschen Staat zurückfallen. Bergheim betonte jedoch, dass die Arbeit von E-Plus in Deutschland durch die Schwierigkeiten der Muttergesellschaft nicht beeinträchtigt sei. "Wir werden 2001 das erfolgreichste Jahr unserer Geschichte absolvieren." Bis Jahresende werde sich das operative Ergebnis bei E-Plus nahezu verdoppeln. "Und das, ohne dass wir Marktanteile verlieren, da inzwischen der gesamte Markt viel langsamer wächst."



© 2001 Financial Times Deutschland

chinaman - Montag, 25. Juni 2001 - 13:07
Mit Belgacom sind weiter in Fusionsgesprächen.


KPN beruhigt Märkte mit Absage an Bezugsrechtemission


Reuters AMSTERDAM. Der schuldengeplagte niederländische Telekommunikationskonzern KPN will zum Abbau seiner Verbindlichkeiten kurzfristig keine Bezugsrechte auf eigene Aktien begeben und hat damit kursmindernde Befürchtungen der Finanzmärkte entkräftet. An der Börse kletterte die KPN-Aktie am Montagvormittag um rund acht Prozent auf 6,40 Euro, nachdem KPN in Amsterdam mitgeteilt hatte, dass es gegenwärtig keine Pläne für eine Bezugsrechtemission gebe. Zum geplanten Schuldenabbau würden Möglichkeiten geprüft, sich im Rahmen der Branchenkonsolidierung neu aufzustellen. Ein KPN-Sprecher sagte, eine künftige Bezugsrechtemission sei zwar nicht ausgeschlossen, doch gegenwärtig stehe ein möglicher Zusammenschluss mit einem anderen Unternehmen im Vordergrund.
Die sich bei KPN auf den dreifachen Börsenwert belaufende Nettoverschuldung in Höhe von 23,2 Milliarden Euro hatte an den Finanzmärkten seit Wochen Befürchtungen genährt, KPN könne sich mit dem Verkauf von Bezugsrechten auf eigene Aktien neue Finanzmittel verschaffen wollen. Die ebenfalls unter hohen Schulden leidene British Telecom hatte 5,9 Milliarden Pfund (19 Milliarden DM) über eine Bezugsrechtemission erlöst.

Zuletzt hatten KPN und der mehrheitlich im belgischen Staatsbesitz befindliche Anbieter Belgacom Fusionsgespräche bestätigt. Durch eine Verschmelzung mit dem deutlich kleineren und nahezu schuldenfreien Anbieter könnte KPN seine Verschuldung verwässern. Belgacom-Chef John Goossens hatte am Wochenende einen Strategieplan in Aussicht gestellt, der den eigenen Aktionären, dem belgischen Staat und dem US-Konzern SBC in den nächsten Wochen oder Monaten präsentiert werden solle. Ein von SBC geführtes Konsortium hält derzeit 49,9 Prozent an Belgacom. Gegenwärtig warte Goossens noch eine Studie zur Bewertung einer Partnerschaft mit KPN ab. "Abgesehen von den Schulden ist KPN ein gesundes Unternehmen mit guten Erträgen und guten Umsätzen", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Belgacom prüfe jedoch auch andere Optionen und sei wegen der gesunden Finanzverfassung optimistisch, einen Partner zu finden. Goossens räumte ein, dass er keine eigenständige Zukunft für Belgacom sieht. Belgacom erwirtschaftete im Jahr 2000 einen Gewinn von 479 Millionen Euro bei einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro. Verhandlungsnahen Kreisen zufolge führt Belgacom ebenfalls Gespräche mit der Deutschen Telekom, die an dem gemeinsam mit dem belgischen Staat und Tele Danmark betriebenen kleinsten belgischen Mobilfunkanbieter Ben 50 Prozent minus eine Aktie hält.


HANDELSBLATT, Montag, 25. Juni 2001

chinaman - Sonntag, 1. Juli 2001 - 17:13
Übrigens: Wenn sich jemand dafür interessiert, welche Relationen zwischen Verschuldung eines Unternehmens und dessen Marktkapitalisierung möglich sind: KPN hat Schulden von 23 Mrd. EUR und ist an der Börse mit 7 Mrd. EUR bewertet.

:-)
Gruß
Chinaman

al_sting - Dienstag, 22. Januar 2013 - 13:19
Interessant, auf diesen 12 Jahre alten Faden zu treffen. Ich betrachte KPN gerade mit sehr großem Interesse - und die Vor- und Nachteile ähneln immer noch jenen vor 12 Jahren:
Probleme:
- hohe Verschuldung (ca. 12 Mrd. €)
- Deshalb rapide Dividendenkürzung von 0,90€ auf 0,35€
- schrumpfendes Geschäft im Sinne schrumpfender Umsätze
- Hohe Investitionen sind notwendig zum weiteren Ausbau des Geschäftes
- Buchwert ca. 2,38€ --> KBV nur ca. 0,5

Vorteile:
- Hoher Gewinn (EPS~ 1€/Aktie)
- --> Bei Kursen unter 5€ --> KGV unter 5
- Übernahmespekulationen: Carlos Slim (Mexiko, América Móvil) hat im Sommer 2012 28% der Anteile übernommen (Kaufpreis ca. 7-8€/Aktie); Laut Spekulationen könnte auch AT&T Interesse haben.
- Guter Cash Flow (ca 2,20€/Aktie) bedeutet, dass (verbunden mit reduzierten Dividendenausschüttungen) die Schulden sicher beidient und abgebaut werden können. Aber um die Zukunftsinvestitionen stemmen zu können, ist ein stärkerer Partner nicht verkehrt. Entweder über Netzkooperationen oder via Übernahme.
- Empfehlung durch Otte (über den ich auf KNP aufmerksam wurde)

al_sting - Dienstag, 22. Januar 2013 - 13:53
Kauf 2.200 Aktien, nächster Kurs Euronext Amsterdam

al_sting - Dienstag, 22. Januar 2013 - 14:10
Nachster Handel Euronext Amsterdam, 13:54:12 Uhr: 4,56€

--> Kauf 1 Position, 2.200 x 4,56€ = 10.032,00€

Säule Zykliker. (Telekomgesellschaften sind zwar kaum zyklisch, wohl aber in diesem Fall der Aktienkurs.)

Kursziel: mindestens 7-8€ (Einstiegskurs von Carlos Slim) --> >50% Kurssteigerung.

al_sting - Dienstag, 5. Februar 2013 - 09:57
Unerfreuliche und so für mich unerwartete Geschäftszahlen, die den Aktienkurs einbrechen lassen. :-(
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E-Plus-MutterKPN will Schuldenberg durch Kapitalerhöhung abtragen

Nach einem Verlust im vierten Quartal will der niederländische Telefonkonzern seinen Schuldenberg durch eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe abtragen. Wie die E-Plus-Mutter am Dienstag erklärte, müsse die Emission in einem Volumen von vier Milliarden Euro noch von den Aktionären abgesegnet werden.

Zudem werde das Unternehmen erwägen, einen Teil der Summe mit anderen Finanzinstrumenten aufzutreiben. Am Jahresende überstiegen die Schulden den Kerngewinn genau um das dreifache. Die Kapitalerhöhung würde diese Quote um 0,9 Prozentpunkte drücken, erklärte KPN.

Für das vierte Quartal verbuchte KPN einen Netto-Verlust von 160 Millionen Euro, während Analysten einen Gewinn von 357 Millionen erwartet hatten. KPN hat bereits eine Reihe von Geschäftsteilen verkauft, um seine Schulden zu reduzieren - unter anderem die Funkmasten in Deutschland und den Niederlanden. Im vergangenen Jahr erwarb der mexikanische Telekom-Milliardär Carlos Slim mit seinem Konzern America Movil einen Anteil von 28 Prozent.

xenon - Dienstag, 5. Februar 2013 - 22:46
Der Chart hat nicht "gelogen" - die Prof.-Strategie hat schon ziemlichen "Schutzcharakter".
Xenon

al_sting - Mittwoch, 6. Februar 2013 - 08:03
In der Tat, hier habe ich mal wieder mehr auf die mir zugänglichen Fundamentaldaten und die Empfehlung von Otte als erfahrenem Value-Investor als auf den Chart gehört - und danebengegriffen. :-(
Charti versus Fundi 1:0

Ich will hier mit meiner Reaktion aber abwarten, bis sich der Rauch etwas verzieht.
Stichwort Hektik. :-)

xenon - Mittwoch, 6. Februar 2013 - 10:19
Otte hat sicherlich Recht und seine Überlegungen werden in 1 - 3 Jahren greifen, dann ist übrigens der kürzliche Kursrutsch mehr als ausgebügelt.
Ich würde mir auch die Entwicklung der nächsten Tage anschauen und dann entscheiden. Verdrängungsmärkte mit Preisverfall sind allerdings immer schwierig.
Xenon

levdul1 - Mittwoch, 6. Februar 2013 - 14:10
Ich glaube bevor es in dieser Branche bergauf geht müßte wirklich mal jemand 'verdrängt' werden, das heißt einige Unternehmen müßten vom Markt verschwinden.
Bis auf Vodafone siechen doch alle großen Telekoms dahin.
Als Cashersatz sind die starken Spieler in diese Branche vieleicht wegen der hohen Dividenden interessant. Allgemein braucht die Branche aber irgendeine zündende Veränderung oder halt die 'Verdrängung'.

al_sting - Freitag, 8. Februar 2013 - 10:34
KTE liegt bei mir jetzt mit 30% in den roten Zahlen.
Eine gute psychologische Schwelle, um sich zu entscheiden: Halten/Nachkaufen oder Verkaufen.

Diesen Kommentar von Max Otte vom 14.01.2013 fand ich schlüssig: "

Bei den Telekomwerten haben wir mit Hellenic Telecom (WKN: 903465) und Telekom Austria (WKN: 588811) schon viel Geld verdient, während wir und die meisten unserer Investoren mit France Télécom (WKN: 906849), KPN (WKN: 890963), Telecom Italia (WKN: 120470) oder Telefónica (WKN: 850775) noch deutlich im Minus stehen. Der Leidensweg der Branche könnte aber allmählich ein Ende haben. Durch den mobilen Datenverkehr explodiert das Datenvolumen. Die Überkapazitäten in den Netzen schwinden. Damit wird das Betreiben von Netzen wieder interessant, denn die Preissetzungsmacht kehrt zurück. Denken Sie über Telekomwerte nach!"
http://www.godmode-trader.de/nachricht/Zwei-interessante-Branchen,a3004181.html

Auf der anderen Seite: Die Zahlen von KPN haben mich ziemlich enttäuscht. Was mir zuvor nicht bewusst war und ich jetzt in Foren gelesen habe: KPN scheint in der Vergangenheit recht regelmäßig die Erwartungen enttäuscht zu haben. Das stärkt nicht gerade das Zukunftsvertrauen.

Ich sehe es wie Levdul In der Branche müsste verdrängt/aufgekauft werden. KPN ist zweifellos auf der aufzukaufenden Seite. Als Käufer sind auch Slims America Movil und AT&T im Gespräch. Im Rahmen der anstehenden Kapitalerhöhung würde sich auch eine beträchtliche Aufstockung anbieten.
Allerdings weiß ich nicht, ob das wirklich passiert oder nicht. Und falls die Kapitalerhöhung nicht glatt läuft, könnte der Kurs weiter abstürzen.
Bei KPN hatte der "Rauch" im Chart in der Vergangenheit das Feuer gut vorhergesagt. Und wenn ich mir den Chart anschaue, ist der von mir erhoffte "Bounce-back" nach dem Einbruch, wie er z.B. bei Hellenic Telecom oder Heideldruck eindrucksvoll zu sehen ist, binnen kurzem komplett verpufft. KPN ist wieder fest im Abwärtstrend.

Langer Rede kurzer Sinn: Mir fehlt derzeit das Vertrauen in KPN, das eine Aufstockung rechtfertigen würde.
--> Verkauf aller Aktien zum nächsten Kurs Euronext Amsterdam.

al_sting - Freitag, 8. Februar 2013 - 10:51
Erster HAndel, 10:34 Uhr: 3,16€

--> 2.200 x 3,16€ = 6.952€

al_sting - Freitag, 8. Februar 2013 - 12:27
Eine interessante, aber risikoreiche Spekulation bei KPN wäre es, über eine (falls möglich überproportionale) Beteiligung an der angekündigten (wahrscheinlich sehr billigen) Kapitalerhöhung zu profitieren, die KPN angekündigt hat. KPN hat mehrfach Erwartungen enttäuscht und damit eine schwache Stellung, zudem muss sie eine anteilig sehr hohe KE durchführen --> Großer Druck auf die Preise.
Ich habe in der Vergangenheit zuweilen (Masterflex, Asia Water) vorherige Verluste mit solchen KEs, bei denen ich jede Menge Überbezug oderte und erhielt, wieder egalisieren oder in Gewinne umdrehen können. Randbedingung im Allgemeinen: Die Kapitalerhöhung fand deutlich unter Kurswert statt, die Aktien (Alt- und Neuaktien) wurden relativ kurz danach wieder verkauft, da die mittel- bis langfristige Firmen- und Kursentwicklung oftmals nur schlecht absehbar war.

Im Blog valueandopportunity.com wird diees Idee aktuell am Beispiel von KPN diskutiert, inklusive dem geeigneten Einstiegstiming bei vergangenen KEs unter schlechten Bedingungen.
http://valueandopportunity.com/2013/02/06/deeply-discounted-rights-issue-watch-kpn-nv-nl0000009082/
Ich selber habe mir bei KPN bereits genug die Finger verbrannt, daher habe ich mich für den Verkauf entschieden. aber falls sich jemand auf eine Spekulation auf die KE einlässt, würde mich im Nachhinein ein kurzer Erfolgsbericht freuen.

Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: KPN: Archivierte Beiträge bis 8. Februar 2013