Eine Einführung in die Portfolio Selection Theory
Kapitel 3: Diversifikation
Bislang haben wir die Instrumente Rendite und Volatilität nur auf einzelne Anlageobjekte angewendet. Nachfolgend wollen wir betrachten, welchen Einfluss die Renditen und Volatilitäten der einzelnen Anlageobjekte auf die Rendite und Volatilität eines gesamten Portfolios (Depots) haben.
Betrachten wir hierzu noch einmal die Jahresschlusskurse unserer drei Aktien:
Berechnen wir hierzu die Jahresrenditen, den dazugehörigen Mittelwert und die Volatilitäten, so erhalten wir:
Wir sehen: Die C-Aktie erzielt zwar mit Abstand den höchsten Erwartungswert bei der Jahresrendite, birgt aber auch ein relativ hohes Risiko. Die A-Aktie erreicht zwar nur den geringsten Erwartungswert bei der Renditen, weist jedoch die absolut niedrigste Volatilität auf.
Die Mittelwerte der Renditen und die Volatilitäten tragen wir nun in einem sogenannten Rendite-Volatilitäts-Diagramm oder m-s-Diagramm ab:
Nehmen wir nun einmal an, es existieren 4 Portfolios (Depots), die wie folgt zusammengesetzt sind:
Je zur Hälfte aus A- und B-Aktien
Je zur Hälfte aus A- und C-Aktien
Je zur Hälfte aus B- und C-Aktien
Je zu einem Drittel aus A-, B- und C-Aktien
Die entsprechenden Werte dieser Depots tragen wir nun ebenfalls im m-s-Diagramm ab:
Man sieht, dass die Volatilität dieser "zusammengesetzten" Depots stets deutlich niedriger ist, als das arithmetische Mittel der Volatilitäten der darin enthaltenen Einzelwerte. In manchen Fällen ist diese "zusammengesetzte" Volatilität sogar deutlich geringer als die niedrigste Volatilität des darin enthaltenen Einzelwerts. Dieses Phänomen wird oft auch als "Risikovernichtung durch Diversifikation" oder "Hinwegdiversifizieren von Risiko" bezeichnet.
Mit der mathematischen Erklärung dieses Phänomens beschäftigen wir uns nun im folgenden Kapitel.
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