helmut - Montag, 4. Juli 2011 - 11:41 |
Kurzvorstellung meines neuen Depotwertes: SNP wandelt sich gerade vom "SAP-Implementierungs-Berater" zum Softwarehaus. Eigendefinition SNP: "Die SNP AG wurde 1994 in Heidelberg gegründet und beschäftigt derzeit rund 170 Mitarbeiter an fünf Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. SNP bedient internationale wie nationale Kunden und verfügt über die Erfahrung aus über 1.300 erfolgreich durchgeführten Projekten. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die SNP AG einen Umsatz von 22 Mio. €. SNP ist führender Anbieter von Software und Software-related-Services für Transformationen von SAP-Systemen, wie sie beispielsweise im Zuge von Mergers & Acquisitions, Splits, Harmonisierungen oder Upgrades notwendig werden." Und hier ist der für mich innovative und spannende Ansatz: "Für diese Transformationen der ITseitigen Unternehmenslandschaft bietet SNP mit SNP Transformation Backbone® (SNP TBone) die weltweit erste Standardsoftware an, die SAP-Transformationen ganzheitlich und automatisiert unterstützt. Die Software setzt SNP auch für den einzigartigen Beratungsansatz Business Landscape Transformation® (BLT) ein, der Unternehmen dabei unterstützt, betriebswirtschaftlich bedingte Umstrukturierungen IT-seitig nutzenbringend umzusetzen." So wie es aussieht hat SNP hier den Durchbruch geschafft und bietet eine Software an, die in den nächsten Jahren noch sehr hohe Skalierungseffekte mit sich bringen könnte. Das Wachstum dieses Software-Bereiches betrug im letzten Quartal 43% (ggü 20% für Rest), macht aber immer noch nur gut 20% des Umsatzes aus. Das Ziel ist es hier auf 50% auszubauen. Dies lässt auch ergebnismäßig auf einiges hoffen. Die EBIT-Marge ist sowieso schon bärenstark (im Q1 wegen Sondereinflüssen nur 8% aber in 2010 trotz Zukunftsinvestitionen bei über 20%) soll auf 25% steigen. Das Umsatzwachstum wird in der Guidance für 2011 schon mit 20% angekündigt. Das vor dem Hintergrund EK-Renditen und Liquidität sehr gut aussehen ist nicht überraschend. Die Bilanz ist schuldenfrei, die freie Liquidiät liegt bei über 5 Mio. Euro (d.h. ca. 5 Euro je Aktie). Was sind die Negativ-Punkte. Die Bewertung ist für einen "Value"-Investor sicher hoch. Das K/BV sowieso, aber auch das erwartete Ergebnis dieses Jahres von z.B. 3,60 bedeutet ein KGV von über 16. Wenn nächstes Jahr aber 5 Euro verdient werden, dann sinkt das KGV auf knapp über 10. Der Buchwert ist auch zu relativieren - die Software ist nicht aktiviert und die imateriellen Anlagegüter sind nicht hoch. Man könnte auch einfach sagen, dass für den "Betrieb" dieses Unternehmens keine Investitonen in Sachgüter notwendig sind (was ja aus Investorensicht absolut positiv ist). Der Wert ist in den letzten Wochen doch deutlich zurückgekommen (nach starkem Anstieg davor). Das hängt vermutlich mit dem oberflächlich betrachtet nicht so guten Q1 Ergebnis zusammen (und den davor aufgebauten hohen Erwartungen). Ein Mitgrund können aber auch die Veränderungen im Management sein. Die Mitgründerin (und Ehefrau des CEO) ist als CFO zurückgetreten, die Aktienpakte der beiden wurden getrennt. Aufsichtsräte sind zurückgetreten (mit sofortiger Wirkung)... da hat es einigen Wirbel gegeben. Meine Vermutung ist, dass der Wirbel einerseits private Gründe hat. Andererseits hat sich Günter Weispfenning mit jetz über 15% in die Gesellschaft eingekauft. Er hat jetzt vermutlich sowohl mit ihr als auch mit ihm zusammen die Mehrheit am Unternehmen. Der Free-Float ist damit extrem dünn geworden. Das könnte dem Ganzen aber noch zusätzliche Würze geben. Strategische Beteiligungen ( wenn schon nicht Übernahme) nicht ausgeschlossen. Helmut |
prof - Freitag, 8. Juli 2011 - 21:38 |
Die Aktie ist charttechnisch stark angeschlagen. So gern ich sie privat aus Gier kaufen würde. Obwohl Dein Depot sehr gut läuft, dieses Mal nicht! Prof |
helmut - Samstag, 9. Juli 2011 - 19:19 |
Hallo Prof, auf die Charts schaue ich ja nicht. Aber du hast schon recht - es könnte schon noch weiter runter gehen. Wenn Erwartungen mal nicht so getroffen werden, dann kann das länger dauern bis sich der Trend wieder dreht. Ich hätte aber auch nichts dagegen unter 50 Euro meinen Bestand zu verdoppeln - bin ja nicht mit voller Kraft eingestiegen. |