Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: ENVITEC BIOGAS: Archivierte Beiträge bis 19. April 2010
al_sting - Dienstag, 20. Oktober 2009 - 21:10
Autsch - das ist eine heftige Umsatzwarnung. Nach den optimistischen Halbjahreszahlen und -aussichten hatte ich derartige absolut nicht erwartet. Sollte man diese Entwicklung im August wirklich noch nicht gesehen haben?
Sehr enttäuschend!

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EnviTec Biogas passt aufgrund von Projektverschiebungen Planung für 2009 an

EnviTec Biogas AG /Umsatzentwicklung/Prognoseänderung

20.10.2009

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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Lohne, den 20. Oktober 2009 - Die EnviTec Biogas AG [ISIN: DE000A0MVLS8] hat nach vorläufigen Zahlen im dritten Quartal 2009 rund 32 Mio. Euro und damit deutlich mehr als im ersten Quartal (19,2 Mio. Euro) und im zweiten Quartal (23,5 Mio. Euro) erlöst. Insgesamt liegt der Umsatz nach den ersten drei Quartalen 2009 bei rund 74,7 Mio. Euro (Vorjahr: 64,5 Mio. Euro).

Trotz der positiven Entwicklung in einem gesamtwirtschaftlich schwierigen Jahr, muss die Gesellschaft ihre Umsatzplanung anpassen und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Wachstum von 100,1 Mio. Euro auf ca. 110 Mio. Euro (ursprünglich 150 bis 200 Mio. Euro). Auf dieser Grundlage rechnet EnviTec mit einem ausgeglichenen operativen Ergebnis. Das geringere Umsatzwachstum ist darauf zurückzuführen, dass entgegen der bisherigen Planung mit dem Bau
mehrerer Anlagen erst 2010 begonnen werden kann. Die Gründe: Die Genehmigungspraxis hat sich in den letzten Monaten insbesondere in Deutschland gravierend zum Nachteil der Anlagenbauer verändert, was teilweise zu erheblichen Verzögerungen in der Projektumsetzung im Inland,
aber auch im Ausland, führt. Dies hat sowohl im Anlagenverkauf als auch im Eigenbetrieb deutliche Umsatzverschiebungen zur Folge. Darüber hinaus
führen die gestiegenen Finanzierungsanforderungen der Banken gegenüber Kunden, insbesondere in Osteuropa, zu signifikanten Projektverzögerungen.

Im kommenden Jahr will EnviTec Biogas sowohl im In- als auch im Ausland erneut wachsen. Grundlage dafür ist der hohe Auftragsbestand. Derzeit liegen feste Bestellungen über insgesamt rund 225 Mio. Euro vor. Davon kommen 25 Prozent aus dem Ausland.

Investor Relations:
Olaf Brandes
EnviTec Biogas AG
Tel: +49 44 42 80 65-118
E-Mail: ir@envitec-biogas.de

Pressekontakt:
Fabian Lorenz, Christina Siebels
HOSCHKE & CONSORTEN Public Relations GmbH
Tel: +49 40 36 90 50- 56 /-58
E-Mail: f.lorenz@hoschke.de; c.siebels@hoschke.de

stw - Mittwoch, 21. Oktober 2009 - 18:24
Naja, angesichts der Insolvenz von Schmack sind das ja noch ganz gute Nachrichten aus dieser Branche, die mir noch nie so ganz geheuer war.

;-) stw

al_sting - Montag, 4. Januar 2010 - 00:16
Auch Envitec soll mit einer vollen Position die Säule "Umwelt" in meinem Musterdepot verstärken.

Kauf 630 Stück
nächster Kurs XETRA,
Limit 13,00 €

So, das wäre es von mir für heute.
Ciao, Al Sting

prof - Montag, 4. Januar 2010 - 08:57
Mich wundert das schlechte Abschneiden im Verhältnis zu Deinem Star Verbio. Kannst Du dazu etwas schreiben?

Der Chart sieht schlimm aus: Für einen Chartie erst ab 14 € halbwegs interessant - Prof

al_sting - Montag, 4. Januar 2010 - 19:08
Kauf erfolgte um 9:02 Uhr zu 12,67 €

12,67€ * 630 = 7.982,10€

al_sting - Montag, 4. Januar 2010 - 19:35
Wie man in diesem Faden sieht, war ich im Oktober ziemlich enttäuscht von Envitec. Damals hatte ich nicht an eine aufstockung gedacht, sondern sogar einen Komplettausstieg in Erwägung gezogen. Wie der Kursverlauf zeigt, lag ich mit der Enttäuschung nicht alleine.
Im Dezember gab es aber zwei Nachrichten, wegen dener ich wieder wesentlich positiver gestimmt bin, so dass ich Envitec jetzt auch privat aufstockte.
Zum einen am 17.12. die Meldung über Neuaufträge aus Italien von insgesamt 18 Mio €: Das Auslandsgeschäft kommt zum Laufen.
Zum anderen am 23.12. die Nachricht, dass der Gründer und Großktionär von Lehmden seinen Anteil an Envitec mittlerweile auf über 75% aufgestockt hat. (Er sank nach dem Börsengang auf etwa 30% ab.) Wer sollte diesen Laden besser einschätzen können als der Gründer und Chef?

Pro und Contra zu diesem Wert sind delikat:
Stärken:
- regenerative Energien
- Envitec ist in Deutschland Markt- und in vielen Bereichen Technikführer
- Deutschland ist hier wie vielerorts in der Umwelttechnik international technisch führend, daher rechne ich mit starken Chancen für Exportwachstum.
- In der guten Zeit nach dem Börsengeld hat Envitec - anders als Schmack - sein Geld vergleichsweise klug beisammengehalten.
- In den nachfolgend schlechten Zeiten, die viele Firmen (Schmack, Petrotec ...) nicht überlebten, fand Envitec aufgrund der Kapitalrücklagen mit dem Eigengeschäft eine profitable Nische, in der sie Geld verdienten und Dividenden ausschütten konnte (0,30€ für 2008), aber auch ihre eigene Technik gewissermaßen im Langzeittest immer weiter optimieren konnten.
- Wenn die deutsche und die Weltwirtschaft bei Biogas anspringt, ist Envitec als Anlagenbauer führend dabei. Wenn nicht, bieten ein Buchwert von 11,69 € und ein leicht profitables Eigengeschäft eine gute Sicherheit.
- Wenn das Geschäft und der Börsenkurs anspringen und die Branche plötzlich wieder hip wird, sind alte Überschwenglichkeiten möglich, die sich bei "Modebranchen" regelmäßig zeigen. Damit sehe ich ein Vervielfachungspotential.

Nachteile:
- Biogas hat auch bei vielen Grünen mittlerweile ein schlechtes Image, weil es nicht nur Abfälle, sondern auch Nahrungsmittel zu Methangas verarbeiten kann und damit in Konkurrenz zur Nahrungserzeugung treten kann, Stichwort Energiebauer. Sehe ich nicht als problematisch an, da so die Landwirte endlich ein Druckmittel gegen die Preisdrückerei der Nahrungsmittelindustrie finden können.
- Aufgrund dieses Images wurden unter Rot-Grün Biogas (ebenso wie Biodiesel) die Förderungen auf das derzeit kaum verschmerzbare gekürzt bzw. die Steuern auf das nicht erträgliche erhöht.
- Biogas ist (wie Biosprit) abhängig von Ölpreis und Nahrungspreisen. Höhe Nahrungspreise und niedrige Ölpreise, wie in 2008 gesehen, wirken sich bitter aus.
- Wie bei allen Anlagenbauern hat auch hier die Krise einige Blütenträume schrumpfen lassen. (Zum Vergleich: Verbio ist Betreiber von Biodieselanlagen und als solcher vom Export unabhängiger.)
- Die spektakulären Pleiten von Schmack, Petrotec u.a. sowie die Beinahepleite von BiogasNord hat die ganze Branche in Misskredit gebracht - was immer noch auf den Branchenkursen lastet. Falls damit eine Marktbereinigung einherging, können die Chancen überproportional steigen.

Zum Abschluss der Vergleich mit Verbio: Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass Verbio künstlich gehypt wurde. Dafür bietet sich die Umwelttechnikbranche durchaus an. Da einem solchen Hype oftmals ein ähnlich steiler Absturz folgt, habe ich statt wie ursprünglich geplant mehrere Jahre diese Aktie nur drei Monate gehalten. Wann ein Hype startet, lässt sich für mich schwer vorhersagen. Auch bei Nordex oder Envitec halte ich es jederzeit für möglich, falls sich das derzeit noch recht negative Sentiment dreht.

al_sting - Montag, 4. Januar 2010 - 19:37
Hier im Nachtrag die Nachricht aus Italien:


EnviTec Biogas erhält Aufträge aus Italien über 18 Mio. Euro

Lohne (aktiencheck.de AG) - Die EnviTec Biogas AG (ISIN DE000A0MVLS8/ WKN A0MVLS) hat in den vergangenen Wochen aus Italien Aufträge im Wert von insgesamt 18 Mio. Euro erhalten.

Wie der Hersteller von Biogas-Anlagen am Donnerstag mitteilte, wurde im Sommer die Einspeisevergütung für Strom aus Biogas auf 28 Cent je Kilowattstunde für 15 Jahre erhöht. Von der stark steigenden Nachfrage profitiere als europäischer Branchenführer vor allem EnviTec Biogas. Das Unternehmen sei derzeit mit einer Vertretung in Romano di Lombardia nahe Mailand vor Ort aktiv und beschäftige dort 14 Mitarbeiter. Im Januar 2010 wird die Niederlassung nach Sommacampagna nahe Verona verlegt, hieß es.

Die Aktie von EnviTec Biogas notiert derzeit nahezu unverändert bei 11,59 Euro (-0,09 Prozent). (17.12.2009/ac/n/nw)

al_sting - Montag, 4. Januar 2010 - 19:40
Und hier noch der Nachkauf des Gründers:
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EnviTec Biogas AG
Lohne
ISIN: DE000A0MVLS8
WKN: A0MVLS

Veröffentlichung gem. § 26 Abs. 1 WpHG mit dem Ziel der europaweiten Verbreitung

1. Die von Lehmden Beteiligungs GmbH, Lohne, Bundesrepublik Deutschland, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 22. Dezember 2009 die Schwelle von 75% überschritten hat und zu diesem Tag 75,49% (11.324.028 Stimmrechte) beträgt. Davon sind der von Lehmden Beteiligungs GmbH insgesamt 33,05% (4.957.011 Stimmrechte) gem. § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen; 21,87% (3.280.000 Stimmrechte) von der TS Holding GmbH, Visbek, sowie 11,18% (1.677.011 Stimmrechte) von der Ruhe Verwaltungs GmbH, Bakum. Weitere 1,00% (150.000 Stimmrechte) sind der von Lehmden Beteiligungs GmbH gem. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.

2. Herr Olaf von Lehmden, Bundesrepublik Deutschland, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 22. Dezember 2009 die Schwelle von 75% überschritten hat und zu diesem Tag 75,49% (11.324.028 Stimmrechte) beträgt. Davon sind Herrn Olaf von Lehmden 42,45% (6.367.017 Stimmrechte) gem. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG über das von ihm beherrschte Tochterunternehmen von Lehmden Beteiligungs GmbH zuzurechnen. Weitere 33,05% (Stimmrechte aus 4.957.011 Stammaktien) sind Herrn Olaf von Lehmden gem. § 22 Abs. 2 WpHG über das von ihm beherrschte Tochterunternehmen von Lehmden Beteiligungs GmbH zuzurechnen; 21,87% (3.280.000 Stimmrechte) von der TS Holding GmbH, Visbek, sowie 11,18% (1.677.011 Stimmrechte) von der Ruhe Verwaltungs GmbH, Bakum.

Lohne, 23. Dezember 2009

helmut - Montag, 4. Januar 2010 - 23:31
@al sting

Ist dir bei deinen Biogas-Alternativen Envio schon mal untergekommen?

Envio ist ja eigentlich ein Spezialist in der "Entsorgung von Gefahrenstoffen insbesondere von polychlorierten Biphenylen (PCB) .. und ist als Full-Service-Anbieter weitreichender Dienstleister im Umweltsektor." Zusätzlich bauen die aber eine Biogas-Schiene auf d.h. den "Bau und Vertrieb von Biogas- und speziellen Verwertungsanlagen für organische Abfälle und den gesamten landwirtschaftlichen Bereich sowie Kompakt-Biogasanlagen, Gärrestaufbereitung und die Biogasaufbereitung auf Erdgasqualität mittels Membrantechnologie".

Ich habe Envio auf der Watchlist, weil sie im Kernbereich PCB-Entsorgung zum Weltmarktführer aufsteigen werden und über die Auslastung der in den letzten beiden Jahren gebauten Kapzitäten (und den hohen Kupferpreis) einen gewaltigen Gewinnschub machen werden. Den Biogasbereich kann ich aber überhaupt nicht einschätzen. Dieser soll ab 2010 Break even erreichen und zum Gewinn beitragen. Es geht wohl um Anlagen die gezielt Abfälle und Gülle verwenden (explizit nicht Mais, ..), daher ökologisch sicher sinnvoll und könnte prinzipiell auch ökonomisch für den Bauern interessant sein, da er Abfälle verwertet. Ob die Baukosten allerdings wirklich für Klein-Anlagen zu amortisieren sind, kann ich nicht einschätzen.

Die Bewertung ist mir auf Basis der bisherigen IST-Zahlen noch zu hoch, wenn aber die Ziele (im Kerngeschäft) erreicht werden, dann wäre Envio sicher ein attraktives Investment. Diese Hoffnung auf zukünftige Ergebnisse ist mir bis jetzt nur eine kleine Einstiegsposition wert gewesen. Wenn der Biogasbereich da noch zusätzliche Fantasie reinbringt, dann könnte man ggf. jetzt schon substantiell investieren.

Helmut

al_sting - Montag, 4. Januar 2010 - 23:51
@ Helmut

Danke für die Anregung!
Bisher sagte mir Envio noch nichts, aber ich werde sie mir in der nächsten Zeit mal interessiert anschauen.
Auf den ersten, sehr kurzen Blick hin sehe ich wenige Überschneidungen der beiden Geschäftsfelder PCB-Entsorgung und Biogasanlagen, weder bei der Technologie und der Verfahrenstechnik noch im Vertrieb. Gerade die notwendige Technologie hat m.W. schon manchen Hersteller vor unerwartete und kostentreibende Überraschungen gestellt.
Habe ich da etwas übersehen?

Sofern Envio ohne Vorkenntnisse oder überlappende Geschäftsfelder in den Biogas-Bereich einsteigen will, bin ich aus Prinzip erst einmal skeptisch, was optimistische Voraussagen eines kommenden Break-Even angeht. Schmack und Petrotec sind nur zwei der prominenteren Bankrotteure dieser Branche, die mit hohem Gewinnerwartungen starteten.

prof - Montag, 4. Januar 2010 - 23:56
@al: Danke für diese ausführliche Information. Das liest sich in der Tat richtig gut. Ich setze die Aktie auf meine Chart-Watchlist - Prof

prof - Dienstag, 5. Januar 2010 - 14:08
Kauf 500 Stück zum nächsten Xetra-Kurs

Ich sichere mir eine Anfangsposition frei nach Adenauer: "Was stört mich mein Geschwätz von gestern?!"
Prof

prof - Dienstag, 5. Januar 2010 - 17:59
ausgeführt zu 13,31 € um 14:16 Uhr - Prof

al_sting - Sonntag, 17. Januar 2010 - 20:12
@ Helmut
Ich habe jetzt, ohne tiefe Zahlenwühlerei, über die Idee mit Envio nachgedacht. Und dabei ein immer schlechteres Gefühl bekommen. Envio erinnert mich an Masterflex und Conergy.
Beide Firmen haben von einer Branche, die sie gut beherrschen, sich auf andere, derzeit hippe und moderne, aber technisch und ökonomisch nicht immer einfache Branchen u.a. der Umwelttechnik vorgewagt. Das hat ihnen lange Zeit viel Applaus und einen Schub für den Aktienkurs eingebracht. Aber auf lange Sicht haben sich beide Firmen deutlich übernommen.
Bei Masterflex habe ich mich verbrannt, bei Conergy war ich nur Zuschauer.
Beide Firmen werden jetzt von den Schulden für dieses Abenteuer erdrückt, was auch für die Aktionäre lange so deutlich nicht abzusehen war.

Envio hat Anfang 2008 Bebra Biogas übernommen, daher stammt also die Kompetenz für diese Sparte. Aber wie gut war Bebra? Warum wurde Bebra verkauft? Hatten Sie selber finanzielle Probleme, die Envio besser lösen konnte? Waren sie gar praktisch pleite? Waren sie zu klein für den Markt?
Oder wollten die alten Besitzer einfach nur Geld sehen?
Die Presseinformationen dazu geben für mich nicht genug her. Hier müsste ich aber mehr erfahren, ehe ich von Skepsis in Interesse umschalten kann.
Als reiner Recycler würde mich Envio so mehr interessieren, sofern die restlichen Rahmenbedingungen auch noch stimmen.

Auch das Timing missfällt mir: September 2007 war Börsengang. Mit den frischen Geldern wurde in der ersten Euphorie schon im Januar 2008 Bebra übernommen.
Gerade kurz nach dem Börsengeld habe ich des Öfteren gesehen, dass Geld in Übernahmen geradezu verschleudert wird, um die Wachstumsstory zu bedienen und den Aktienkurs zu pushen, während beim späteren Katzenjammer vieles wieder abgeschrieben werden musste. (Um in der Branche zu bleiben: Schmack Biogas!)

Ohne weitere Informationen bleibe ich also vorerst reserviert.

ernie - Freitag, 22. Januar 2010 - 11:40
Hallo Prof. Bleibst Du eisern bei deinem Stop hierbei?

prof - Freitag, 22. Januar 2010 - 11:46
Erst mal warten wir den Schlusskurs ab und dann sind dort noch ein paar % Luft.

Allerdings muss ich in Schwächephasen systemisch verkaufen, denn der Gesamtmarkt kann sich ja auch genau an diesem Punkt zum Einbruch entschließen.
Prof

al_sting - Donnerstag, 11. Februar 2010 - 14:05
Diese Lizenz halte ich für wichtig. Das Methangas aus Biogasanlagen ist erst dann ein anständig handelbares Gut, wenn es auf Erdgasqualität gereinigt und aufkonzentriert ist. Klingt einfach und harmlos, ist es aber interessanter Weise nicht unbedingt.
Diese Meldung ist für mich einer von verschiedenen Hinweisen, dass Envitec auf dem richtigen Weg ist. Mal sehen, wie die "vielen Ideen, die zu einer Effizienzsteigerung [...] beitragen können" aussehen.
Ich bleibe dabei, dass Envitec derzeit, bei EK-Preis, deutlich unterbewertet ist. Daher will ich diese Aktie chartunabhängig auch bei möglichen Börseneinbrüchen halten, ja eher noch aufstocken.
Aber lest selber,
Al Sting
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http://www.rohstoff-welt.de/news/artikel.php?sid=17455
EnviTec Biogas erhält Lizenz von Greenlane Biogas für Biogasaufbereitung: Riesiges Potenzial für Bioerdgas in Deutschland

10.02.2010 | 9:30 Uhr | Quelle: DGAP

Die EnviTec Biogas AG hat mit Greenlane Biogas, einem Tochterunternehmen der schwedisch-neuseeländischen Flotech Gruppe, eine Lizenzvereinbarung über die Herstellung, den Bau und den Vertrieb von Biogasaufbereitungsanlagen geschlossen. Als international führender Biogasanlagenbetreiber und -hersteller wird EnviTec Biogas die von Greenlane Biogas entwickelte Technik für die Aufbereitung von Biogas in Erdgasqualität in Deutschland und europaweit anbieten. Dabei handelt es sich um das Verfahren der Druckwasserwäsche: Durch die Reinigung des Rohbiogases erhöht sich der Methangehalt von 55% auf mindestens 96%. So aufbereitet kann das Biomethan direkt ins öffentliche Erdgasnetz eingespeist werden und wird genau dort genutzt, wo es gebraucht wird - beim Verbraucher. Das Verfahren ist für den Einsatz in kleineren und industriellen Großanlagen geeignet und wird von Greenlane Biogas seit 1990 weltweit vertrieben.

'Als Technologieführer der Biogasbranche setzen wir auf den Einsatz der derzeit wirtschaftlichsten Aufbereitungstechnik', sagt Kunibert Ruhe, Technologievorstand der EnviTec Biogas. 'Mit dem Engineering-Know-How von Greenlane Biogas und unserer Erfahrung im Bereich der Abwicklung im Großanlagenbau haben wir eine Synergie geschaffen, um unsere Fertigungstiefe zu vergrößern. Gleichzeitig stärken wir unsere Wettbewerbsstellung im Bereich der Gasaufbereitung erheblich.'

'EnviTec Biogas ist klar führend in seinem Marktsegment', so Steve Broadbent, Vorstandsvorsitzender von Greenlane Biogas, 'und wir freuen uns, Teil einer Kooperation zu sein, die Biogasprojekten einen enormen Vorteil durch die Bereitstellung einer ganzheitlichen Lösung bietet.' Die Biogasaufbereitungstechnik wird künftig unter dem Label 'EnviTec Gasaufbereitung purified by Greenlane' auf dem Markt vertrieben.

Der Markt für die Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz ist ein relativ junger Markt und verfügt über riesiges Potenzial: In Deutschland sollen bis zum Jahr 2020 sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas durch die erneuerbare Alternative ersetzt werden. Nach Berechnungen der Deutschen Energieagentur (dena) müssen dafür bis zu 2.000 neue, auf Einspeisung ausgelegte Biogasanlagen gebaut werden. Davon gibt es derzeit in Deutschland ca. 30. Die neue Bundesregierung hat sich bereits zur Unterstützung von Biogas bekannt: Zusätzlich zur Förderung von Strom und Wärme aus Biogas soll die Nutzung als Erdgassubstitut und Kraftstoff ausgebaut werden. EnviTec Biogas bietet im Bereich Gasaufbereitung Biogasanlagen ab einer Produktionsmenge von 500 m ³ Biogas/h (entspricht 1 MWel.) an und will damit seinen Marktanteil in diesem Segment deutlich steigern. Derzeit befinden sich mehrere Projekte in dieser Größenordnung in der Planungs- oder Genehmigungsphase. Denn auch Käufer kleinerer Gasaufbereitungsanlagen profitieren von den Erfahrungen, die EnviTec beim Bau der weltgrößten Biogaseinspeiseanlage in Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern, gesammelt hat. Dort wird der NAWARO BioEnergie Park mit einer thermischen Leistung von 55 Megawatt (MW) den Energiebedarf einer Stadt mit 40.000 Einwohnern decken. Durch den Vertrieb der eigenen Gasaufbereitung zeigt das Unternehmen, dass es auch zukünftig im Bereich Forschung & Entwicklung daran arbeitet, die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlagentechnik noch weiter zu optimieren. 'Wir haben viele Ideen, die zu einer Effizienzsteigerung bei der Produktion von Biogas beitragen können', so Kunibert Ruhe, 'Ideen, die in naher Zukunft Realität werden.'


Über Greenlane Biogas und die Flotech Gruppe

Greenlane Biogas ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Flotech, dem weltweit führenden Entwickler und Technologieanbieter für die Aufbereitung von Biogas in Erdgasqualität zwecks Einspeisung in das öffentliche Erdgasnetz. Flotech ist auch für seine Offshore Öl- und Gasanlagenexpertise bekannt sowie für seine Heizgaskompressoren, die hauptsächlich über eine Vertriebsvereinbarung mit General Electric bei Stromerzeugern weltweit zum Einsatz kommen. Flotech verfügt über mehr als 20 Jahre weltweiter Erfahrung in diesem Bereich und ist in Frankreich, Deutschland, Island, Japan, Neuseeland, Südkorea, Spanien, Schweden, Kanada und den USA tätig. Die Greenlane Technologie kommt in der weltweit größten Biogaseinspeiseanlage in Güstrow (Deutschland) zur Anwendung, die durch EnviTec Biogas gebaut wurde. Die Gasproduktion dieser Anlage entspricht einer Energieleistung von etwa 40 Millionen Kubikmetern Benzin.


Über EnviTec Biogas AG

Die EnviTec Biogas AG deckt die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung von Biogas ab: Dazu gehört die Planung und der schlüsselfertige Bau von Biogasanlagen ebenso wie deren Inbetriebnahme. Die Niedersachsen sorgen für den biologischen und technischen Service, bieten außerdem das gesamte Anlagenmanagement und die Betriebsführung an. Für die weltweit größte Anlage zur Produktion von Biogas in Erdgasqualität mit einer thermischen Anschlussleistung von 55 MW im mecklenburg-vorpommerischen Güstrow hat EnviTec die wesentlichen Anlagenbestandteile geliefert. Daneben betreibt EnviTec auch eigene Biogasanlagen. Das Unternehmen ist inzwischen europaweit in mehr als 15 Ländern und darüber hinaus in Indien und Südkorea vertreten. Im Jahr 2008 hat EnviTec einen Umsatz von 101 Mio. Euro und ein EBIT von 3,2 Mio. Euro erzielt. Insgesamt beschäftigt die EnviTec-Gruppe derzeit rund 400 Mitarbeiter. Seit Juli 2007 ist EnviTec Biogas am Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

prof - Mittwoch, 7. April 2010 - 16:59
Envitec machen den allgemeinen Kursaufschwung nicht mit, gibt es dafür fundamentale Gründe?
Danke Prof

al_sting - Mittwoch, 7. April 2010 - 17:38
Bislang sind die Auftragseingänge bei envitec und in der ganzen Branche noch nicht so gut, dass ich eine wesentliche Kurssteigerung (oder eine deutliche Aufstockung im Musterdepot) für unumgänglich ansehen würde.
Die Nachkaufstrategie des Chefs zu diesen Kursen (dem ich zutraue, die firma zu diesem Preis auch wieder komplett von der Börse zu nehmen) bieten aber eine gute Sicherheit gegen einen Absturz.

Wie bei Verbio halte ich aber bei guten Nachrichten eine abrupte Neubewertung der Aktie nicht für unwahrscheinlich.

Ciao, Al Sting

al_sting - Montag, 19. April 2010 - 18:24
EnviTec Biogas legt Zahlen für das Geschäftsjahr 2009 vor EnviTec Biogas AG / Jahresergebnis 19.04.2010 12:36
Veröffentlichung einer Corporate News, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.

Umsatz bei rund 120 Mio. Euro und EBIT bei - 0,5 Mio. Euro

EBIT im Segment Eigenbetrieb mehr als verdreifacht

Deutlicher Ausbau aller Geschäftsbereiche geplant

Lohne, den 19. April 2010 - Die EnviTec Biogas AG [ISIN: DE000A0MVLS8] erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 120 Mio. Euro. Das waren 19 Prozent mehr als 2008 (101 Mio. Euro). Im vierten Quartal 2009 erwirtschaftete der international führende Biogasanlagenhersteller und -betreiber mit 42,6 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 36,6 Mio. Euro) den höchsten Quartals-Umsatz in der Unternehmensgeschichte. 'Trotz dieser Steigerung in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld sind wir mit der Entwicklung nicht zufrieden', sagt Jörg Fischer, Finanzvorstand des Unternehmens. 'Wir arbeiten intensiv und mit Erfolg daran, Umsatzchancen besser wahrzunehmen.' Als Hemmnis bezeichnet er die langen Genehmigungsverfahren für den Bau von Biogasanlagen. Dies wirkte sich negativ auf den Anlagenverkauf und die Investitionen im Eigenbetrieb aus. Erhöhte Finanzierungs-anforderungen der Banken in einigen Ländern verzögerten außerdem den Start zahlreicher Projekte. Die Auftragslage von EnviTec Biogas ist dagegen gut: Das Unternehmen verfügte Ende 2009 über Aufträge im Gesamtwert von 227,7 Mio. Euro und verzeichnete zuletzt einen hohen Auftragseingang im In- und Ausland. 'Positiv hervorzuheben ist auch die mit über 34 Prozent konstant hohe Rohmarge, die insbesondere durch den Eigenbetrieb positiv beeinflusst wird', ergänzt der Finanzvorstand.

Im Gesamtjahr 2009 erzielte EnviTec Biogas ein EBIT in Höhe von minus 0,5 Mio. Euro (Vorjahr: + 3,2 Mio. Euro). Einmaleffekte, insbesondere eine Wertberichtigung im Anlagenbau in Höhe von 1,8 Mio. Euro, wirkten sich auf das Ergebnis aus. Während das EBIT im Segment Anlagenbau mit minus 6,0 Mio. Euro (Vorjahr +1,9 Mio. Euro) deutlich negativ ausfiel, stieg im Geschäftsbereich Eigenbetrieb das EBIT von 1,9 Mio. Euro im Jahr 2008 um mehr als das Dreifache auf 5,8 Mio. Euro. Der Konzerngewinn beträgt 1,3 Mio. Euro (Vorjahr: 5,8 Mio. Euro). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,08 Euro (Vorjahr: 0,38 Euro). Das Ergebnis des Jahres 2009 wurde vor allem durch den Ausbau der Kapazitäten beeinflusst: Das Unternehmen hatte eine deutlich stärkere Geschäftstätigkeit erwartet, die sich aufgrund schwieriger Marktbedingungen im ersten Halbjahr 2009 jedoch noch nicht einstellte. Der Vorstand schärfte darauf hin die Prognoseinstrumente, analysierte und kontrollierte die Kosten im Rahmen des Kostenmanagements intensiver. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Jahr 2009 auf 385 (Vorjahr: 307). Das Eigenkapital beträgt 175,1 Mio. Euro (Vorjahr: 179,8 Mio. Euro). Damit hat das Unternehmen eine sehr solide Eigenkapitalquote von 76 Prozent. EnviTec Biogas investierte im Berichtszeitraum 19,0 Mio. Euro (Vorjahr: 24,8 Mio. Euro) - vorwiegend in den Ausbau des Eigenbetriebs.

Das Lohner Unternehmen beabsichtigt, 2010 die bestehenden Geschäftsfelder Anlagenbau, Eigenbetrieb und Service konsequent auszubauen und plant insbesondere im Eigenbetrieb umfangreiche Investitionen. Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag vom Herbst 2009 weitere Anreize für die Branche vorgezeichnet. Zielsetzung ist es, insbesondere die Einspeisung von aufbereitetem Bioerdgas voranzutreiben. 'Dieser noch relativ junge Sektor bietet den Anbietern von Biogasanlagen ein riesiges Potential', sagt Kunibert Ruhe, Technologievorstand der EnviTec Biogas. 'Wir sind gut aufgestellt, um hier weiterhin die führende Rolle zu spielen.' In vielen europäischen Ländern stärken die Regierungen die Anbieter von Biogasanlagen mit neuen Gesetzen und einer attraktiven und langfristig ausgerichteten Vergütung, um diesen wichtigen Bereich der erneuerbaren Energien zu fördern. EnviTec Biogas konzentriert sich auf die aussichtsreichsten Länder mit guten Marktbedingungen. Dazu zählen derzeit Belgien, Italien, Frankreich, Großbritannien, Tschechien und die Slowakei.

EnviTec Biogas rechnet damit, dass 2010 Umsatz und Ergebnis steigen werden. 'Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft', sagt Olaf von Lehmden, Vorstandsvorsitzender der EnviTec Biogas. Aufgrund erheblicher, nicht kalkulierbarer Einflussfaktoren sei zum jetzigen Zeitpunkt eine exakte Prognose nicht möglich. Der Vorstand wird deswegen eine Prognose nicht vor der diesjährigen Hauptversammlung am 24. Juni abgeben. Der Geschäftsbericht 2009 steht im Internet unter www.envitec-biogas.de zur Verfügung.

Die EnviTec Biogas AG deckt die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung von Biogas ab: Dazu gehört die Planung und der schlüsselfertige Bau von Biogasanlagen ebenso wie deren Inbetriebnahme. Die Niedersachsen sorgen für den biologischen und technischen Service, bieten außerdem das gesamte Anlagenmanagement und die Betriebs¬führung an. In Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern baut EnviTec derzeit die weltweit größte Anlage zur Produktion von Biogas in Erdgasqualität mit einer elektrischen Anschlussleistung von 22 MWel. Daneben betreibt EnviTec auch eigene Biogasanlagen. Das Unter¬nehmen ist inzwischen europaweit in mehr als 18 Ländern und darüber hinaus in Indien und Südkorea vertreten. Im Jahr 2009 hat EnviTec einen Umsatz von 120 Mio. Euro und ein EBIT von minus 0,5 Mio. Euro erzielt. Insge¬samt beschäftigt die EnviTec-Gruppe derzeit rund 385 Mitarbeiter. Seit Juli 2007 ist EnviTec Biogas am Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Olaf Brandes EnviTec Biogas AG Tel: +49 44 42 80 65-118 E-Mail: ir@envitec-biogas.de

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: ENVITEC BIOGAS: Archivierte Beiträge bis 19. April 2010