Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: REpower
al_sting - Dienstag, 6. April 2010 - 21:07
Seit meiner Abwendung von Nordex liebäugle ich unter den Windanlagenbauern immer stärker mit REpower.
Die Firma ist absolut nicht billig (KGV von etwa 19, KBV fast 3), hat aber die Krise sehr gut durchgestanden, hat im Gegensatz zu Nordex volle und voller werdende Auftragsbücher und ist auf Land solide aufgestellt. Bei dem anlaufenden Offshore-Boom erscheint REpower herausragend aufgestellt und einer der großen Profiteure zu sein, was den hohe Preis trotz allen Zögerns rechtfertigt.
Mich hatte zudem lange Zeit der geringe Freefloat und ein vorschnelles Squeeze Out abgeschreckt (Der indische Windanlagenbauer Suzlon hat über 90% der Aktien), aber Suzlon scheint REpower relative freie Hand zu lassen und die Aktionäre nicht direkt herausdrücken zu wollen. (Sei es aus Geldknappheit oder aus Rücksicht auf die gut funktionierende eigenständige Firmenentwicklung)

Mich interessiert die Firma als langfristiger Wachstumswert, bei einem jederzeit möglichen Squeeze Out rechne ich aber auch nicht mit Verlusten.

Diese Position soll in der Säule "Regenerative Energien" für die Windkraft stehen.
Zum Einstieg eine halbe Position, ein späteres Aufstocken ist wahrscheinlich.

Langer Rede kurzer Sinn:
Kauf 30 Aktien, nächster Kurs XETRA

Ciao, Al Sting

al_sting - Mittwoch, 7. April 2010 - 10:24
Erster Handel heute bei XETRA:
Zeit: 09:02:17
Kurs: 126,50
Anzahl: 97

Also mein Kauf: 30 Stück x 126,50 € = 3.795,00 €

al_sting - Freitag, 9. April 2010 - 10:48
Heute gibt es in der Süddeutschen einen recht informativen Bericht zu Repower:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/967/508117/text/

Repower Windparks auf See gegen die Flaute
Von Kristina Läsker

Der Hamburger Anlagenbauer Repower sucht Wachstum auf dem Meer und in den USA. Die Konkurrenz aus Fernost wird schärfer.

Die Kunden schieben ihre Bestellungen immer wieder auf, die Konkurrenten kämpfen, die Investoren knausern - doch der Windenergiekonzern Repower gibt sich angriffslustig. Der Hamburger Hersteller werde in Deutschland weiter wachsen und Arbeitsplätze aufbauen, sagte Tulsi Tanti, Vorstandschef des indischen Mutterkonzerns Suzlon im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung.

Der Energiemanager rechnet damit, dass Repower ebenso wie die Branche nach einem momentanen Zwischentief von 2011 an "jährlich um 20 Prozent" zulegen werde. Bei einem solchen Marktwachstum dürfe "üblicherweise die Zahl der Arbeitsplätze um zehn Prozent steigen", versprach Tanti.

Der hanseatische Windturbinenbauer beschäftigt 1400 Menschen hierzulande, für den Mutterkonzern Suzlon arbeiten weitere 150 Menschen in Deutschland. Die Suzlon-Gruppe ist mit einem Marktanteil von 12,5 Prozent der drittgrößte Windenergie-Konzern der Welt und will bis 2015 weiteres Terrain erobern - bis zu einem Marktanteil von 20 Prozent. Zunächst aber steht Repower ein schwieriges Jahr bevor: Nach einem langen Aufschwung stagnierte der globale Markt zuletzt auf dem Niveau von 30 Milliarden Euro und dürfte nach Expertenmeinung weiter schwächeln, weil das Geld der Investoren nur zäh fließt.

Investitionsbereitschaft schwindet

Wegen der stockenden internationalen Klimaverhandlungen fehlt vielen Financiers ein klarer Rechtsrahmen - und so erlahmt ihre Bereitschaft, in grüne Technologien wie Windkraftwerke und Solaranlagen zu investieren. Anbieter wie Repower müssen sich somit für Verteilungskämpfe in Stellung bringen. "Der Markt ist heiß umkämpft", sagte auch Tanti.

Er erwartet, dass schon bald chinesische und koreanische Hersteller in die amerikanischen und europäischen Märkte dringen werden und den globalen Anbietern wie Vestas, General Electric, Siemens oder Suzlon das Geschäft erschweren. Allerdings geht Tanti nicht davon aus, dass die Zahl der Anbieter sinkt: "Ich erwarte keine größeren Zusammenschlüsse oder Fusionen."

Wie die Solarfirmen Solar Millenium, Q-Cells und die Bosch-Tochter Aleo Solar hat auch Suzlon angesichts der tiefen Umbrüche in der Branche zuletzt den Chef seines Windturbinenbauers ausgetauscht. Spätestens im Herbst soll der Leiter der Siemens-Windsparte, Andreas Nauen, den Repowerchef Per Hornung Pedersen ersetzen. "Andreas Nauen soll aus dem Mittelständler Repower ein globales Unternehmen machen", sagte Tanti. Nauen kenne sich "mit Großkonzernen und globalen Unternehmenskulturen" aus.

Zusätzliche Stärken

Pedersen, der als erfahrener Windenergiemanager gilt, soll trotzdem im dann fünfköpfigen Vorstand bleiben und sich um Marketing und Vertrieb kümmern. Das ist ungewöhnlich. Tanti widersprach allerdings der Deutung, er habe Pedersen degradiert: "Wir ergänzen den Vorstand mit zusätzlichen Stärken", sagte er. Pedersen selbst sei "einverstanden mit der Entscheidung und verstehe die Interessen der Firma". Es sei "sehr klar", dass dieser nicht kündigen werde. In der Branche gilt es als ausgemacht, dass Nauen vor allem dabei helfen soll, für Repower mehr rentable Großprojekte auf hoher See zu ergattern. "Für die europäischen Märkte bieten die zusätzlichen Off-Shore-Windparks die größten Chancen", sagte Tanti.

Das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr dürfte aber schwächer ausgefallen sein als geplant. "Aufgrund des schwachen Marktumfeldes sind wir im Vergleich zum Vorjahr eher geringfügig gewachsen", sagte Tanti. Es gebe eine wachsende Unsicherheit, weil Kunden Projekte verschieben - auch wegen des harten Winters, wie Repower bereits im Februar mitgeteilt hatte. Allerdings hatte der Vorstand damals an der Prognose von einem Jahresumsatz von 1,4 Milliarden Euro und einer Gewinnmarge (Ebit) von 7,5 Prozent festgehalten. Dieses Ziel könnte Repower verfehlen. Im Herbst lag der Auftragsbestand bei 607 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 1,4 Gigawatt. Das waren etwa 100 Anlagen weniger als vor einem Jahr.

Kräftiges Wachstum

Diese Situation habe sich zuletzt gebessert, sagte Tanti: "Unsere Auftragsbücher sind so gut gefüllt, dass wir im nächsten Jahr ein kräftiges Wachstum erwarten." Zulegen will der Konzern mit neuen Bestellungen aus Süd- und Osteuropa, den USA und Kanada: "Repower plant kurzfristig keine Zukäufe, wir wollen aus eigener Kraft wachsen." In fünf Jahren, so lautet zumindestens die Vision von Tulsi Tanti, soll seine Gruppe dann in 40 statt bisher 20 Ländern weltweit Windanlagen verkaufen.

Nicht äußern wollte sich Tanti zu der ausstehenden Übernahme der restlichen Repower-Aktien. Der Energiekonzern Suzlon aus Pune hält gut 90 Prozent an dem börsennotierten Anlagenbauer. In der Finanzbranche heißt es, dass die Inder in naher Zukunft weitere Anteile übernehmen wollen. Sobald der Mehrheitseigner 95 Prozent der Aktien hält, darf er die restlichen Aktionäre in einem so genannten Squeeze-Out-Verfahren hinausdrängen. Vor allem zwei US- Hedgefonds hätten dies zuletzt blockiert, um den Preis hochzutreiben, heißt es. Suzlon hatte die Mehrheit an Repower vor 2007 nach einem Bieterkampf mit dem französischen Atomkonzern Areva erworben.

al_sting - Mittwoch, 21. April 2010 - 14:08
Angesichts der m.E. verheerenden Infos von Nordex bin ich froh, dass von Repower in der letzten Zeit deutlich bessere Nachrichten kommen. Hier ein paar Meldungen der letzten 30 Tage:
- 20.04.2010: Großauftragaus der Türkei: 44 Turbinen für gesamt 150 MW
- 19.04.2010: Neue Produkte: Repower weitet Produktportfolio für Schwachwindstandorte aus
- 08.04.2010: Nachfolgeauftrag aus Italien: 18 Turbinen für gesamt 37 MW
- 26.03.2010: Auftrag aus Polen, 15 Turbinen für gesamt 31 MW.
Derzeit kostet ein MW im Schnitt 1 Mio €; Jahresumsatz von Repower liegt bei etwa 1,5 Mrd. €. Alleine der Türkei-Auftrag hat also ein geschätztes Volumen von 10% des Jahresumsatzes.

Dazu kommt ein dickes Auftragspolster von großen Offshore-Projekten.

al_sting - Dienstag, 11. Mai 2010 - 22:15
Falls sich jemand auf Sqeeze-Out Stories spezialisiert hat, sollte er sich jetzt Repower anschauen. Der Mehrheitsaktionär Suzlon (94%) sammelt gerade Geld, möglicherweise für eben dieses bei Repower:

http://www.moneycontrol.com/news/cnbc-tv18-comments/suzlon-restructures-fccb-conversion-price-around-rs-100sh_456773.html

Ich selber habe eher weniger Erfahrung damit und den dann geltenden Bewertungsansätzen. Ich würde mir auch eher eine dauerhafte Unabhängigkeit wünschen. Mal schauen.

al_sting - Mittwoch, 9. Juni 2010 - 12:21
Schon ein paar Wochen alt, dennoch interessant.
Repower ist und bleibt die sichere und relativ risikoarme Anlage im Windbereich.

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Kreise: Repower steigert Gewinn um mehr als ein Viertel
Donnerstag, 27. Mai 2010, 10:57 Uhr

Hannover (Reuters) - Der drittgrößte deutsche Windkraftanlagenbauer Repower setzt sich von der unter rückläufigen Erträgen leidenden Konkurrenz ab.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 (per Ende März) habe das zur indischen Suzlon gehörende Unternehmen seinen Betriebsgewinn (Ebit) um mehr als ein Viertel gesteigert, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Donnerstag Reuters. "Den Umsatz hat Repower um einen hohen einstelligen Prozentsatz gesteigert, den Auftragsbestand um deutlich mehr als ein Drittel." Nach einer Einstellungswelle zähle Repower jetzt weltweit mehr als 2000 (Vorjahr: 1300) Mitarbeiter. Repower lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Repower-Aktie baute ihre Kursgewinne aus und notierte am Morgen 3,4 Prozent im Plus bei 114,75 Euro.

Mit Blick auf die Geschäfte im laufenden Geschäftsjahr zeige sich Repower zuversichtlich, sagte die Person. "Das Unternehmen sieht gute Chancen, seinen Wachstumskurs 2010/11 fortzusetzen." 2008/09 hatte Repower 1,2 Milliarden Euro umgesetzt und vor Zinsen und Steuern 77 Millionen Euro verdient.

Repower profitiert von seiner für Windkraftprojekte auf hoher See geeigneten Technologie, die etwa bei dem Nordsee-Pilotprojekt Alpha Ventus zum Einsatz kommt. "Repower hat auch gute Chancen, bei den in Großbritannien geplanten Projekten zum Zug zu kommen", sagte die Person.

Repower litt zwar wie die Konkurrenz von Auftragsverschiebungen. Das schlug aber weniger als bei Rivalen auf den Gewinn durch. Marktführer Vestas hatte angesichts von Projektverzögerungen einen Verlust für das erste Quartal ausgewiesen, Rivale Nordex verdiente im ersten Vierteljahr deutlich weniger als Analysten erwartet hatten.

al_sting - Montag, 23. August 2010 - 08:47
REpower Systems verdient deutlich weniger

13.08.2010
Hamburg (BoerseGo.de) - Der Windkraftanlagenhersteller REpower Systems AG hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2010/2011 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 169 Megawatt (Vorjahr: 170 MW) geliefert, aufgestellt oder in Betrieb genommen. Der Umsatz ging auf 213,1 Millionen Euro (Vorjahr: 300,7 Millionen Euro) zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich dadurch von 10,7 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,5 Millionen Euro. Der Nettogewinn sank um 18 Prozent auf 1,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2,2 Millionen Euro).

Der Rückgang von Umsatz und Ertrag resultiert nach Angaben des Unternehmens im Wesentlichen aus kundenseitigen Verschiebungen von Projekten. Der Vorstand erwartet aus heutiger Sicht aber keine Beeinträchtigung des Gesamtjahresausblicks. Der Auftragsbestand zum 30. Juni 2010 belief sich auf 2,1 Gigawatt, was einer Steigerung um rund 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das vertraglich abgesicherte Auftragsvolumen stieg somit von 1,45 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,42 Milliarden Euro.

Für das Geschäftsjahr 2010/11 rechnet REpower daher weiterhin mit einer Steigerung der Konzern-Gesamtleistung auf 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro. Diese Prognose geht mit einer Erhöhung der operativen Ergebnismarge (EBIT-Marge) auf 7,5 bis 8,5 Prozent einher.

Trotz anhaltend unsicherer Zukunftsaussichten hinsichtlich der allgemeinen Weltwirtschaftsentwicklung geht die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2011/12 von einer Fortsetzung des Konzernwachstums bei gleichzeitig weiterer Verbesserung der Ergebnismarge aus.

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Ich baue mal darauf, dass der Konzern sich bei seiner Prognosbestätigung sicher ist.

al_sting - Montag, 23. August 2010 - 08:51
18.08.2010
Suzlon muss Repower-Anteile versilbern
Exklusiv

Beim Hamburger Windkonzern Repower bahnt sich der Showdown an. Nach FTD-Informationen zwingt die klamme Finanzlage den indischen Mutterkonzern, den Verkauf eines Minderheitsanteils zu prüfen. von Sven Clausen Hamburg

Die Inder halten 90,5 Prozent der Aktien, der Rest befindet sich in Streubesitz. "Es ist eher wahrscheinlich, dass etwas kommt", sagte ein Teilnehmer der Gespräche. Wie hoch der Aktienanteil liegen könnte, sei unsicher. Denkbar seien rund 25 Prozent. Kontakte gebe es zu Finanzinvestoren genauso wie zu strategischen Interessenten.

Störende Hedge-Fonds
Der Einzug eines neuen Großaktionärs würde die ursprünglichen Ziele Suzlons konterkarieren - und Repowers Aktionärsstruktur innerhalb von drei Jahren zum zweiten Mal auf den Kopf stellen. Suzlons Eignerfamilie Tanti war 2007 bei dem Hersteller von Windenergieanlagen mit einem Nettogewinn von zuletzt 52 Mio. Euro und einem Börsenwert von am Dienstag gut 1 Mrd. Euro eingestiegen, um ihn sukzessive komplett zu schlucken.
Allerdings verhindern die hohen Preisforderungen zweier Hedge-Fonds, die zusammen gut fünf Prozent der Anteile halten, dass Suzlon auf 95 Prozent aufstockt. Erst dann wäre es möglich, die verbliebenen Aktionäre herauszudrängen und ohne juristisches Risiko einen Beherrschungsvertrag abzuschließen, der dann Suzlon wiederum den Durchgriff auf die Technologie von Repower erlaubt.
Die Kostenvorteile aus dieser Zusammenarbeit sind wiederum der Schlüssel, um den hohen Kredit von mehr als 1 Mrd. Euro zu bedienen, den Suzlon für den Kauf der Repower-Anteile aufgenommen hat.

Verluste und fallende Umsätze
Inzwischen gehen aber die Geschäfte von Suzlon selbst so schlecht, dass dem Konzern die Zeit davonzulaufen droht. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr fiel bei dem Windanlagenbauer ein Verlust an, bei einem um 21 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro gesunkenen Umsatz und düsteren Aussichten für das laufende Geschäftsjahr. Die Schulden summieren sich auf 1,6 Mrd. Euro.
Die Situation löst bei den finanzierenden Banken unter Führung der Royal Bank of Scotland einige Nervosität aus - zumal die Hedge-Fonds weiter den Durchgriff auf Repower versperren. Verkauft Suzlon Repower-Anteile, würde mit dem Erlös ein Teil des Kredits abgelöst. Nach FTD-Informationen ist mindestens ein Großteil der Repower-Aktien an die Gläubiger verpfändet.
Andererseits würde Suzlon-Chef Tulsi Tanti damit sein Lebensziel riskieren, einen globalen Windkonzern zu schmieden. Um seine Finanzsituation zu entspannen, hat er bereits den Verkauf seines 26-Prozent-Anteils am belgischen Windturbinenhersteller Hansen angestoßen. Dieser Anteil war am Dienstag an der Börse umgerechnet rund 177 Mio. Euro wert. Ein Suzlon-Sprecher sagte, er kommentiere Marktspekulationen nicht.

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Damit dürfte die Übernahmespekulation passé sein. Allerdings halte ich REpower für gut aufgestellt, sowohl beim "normalen" Geschäft als auch insbesondere Offshore, und sehe nach wie vor enormes Wachstumspotential.
Deshalb bleibe ich bei Repower und überlege, bei deutlichen Kursrücksetzern hier aufzustocken.

al_sting - Dienstag, 24. August 2010 - 08:45
Verkauf aller Repower-Aktien, nächster Kurs Xetra

al_sting - Dienstag, 24. August 2010 - 09:21
Erster Kurs XETRA:
Zeit: 09:02:23
Kurs: 97,97 EUR

Mein Verkauf: 30 * 97,97 = 2.939,10 €


Nun, der Verkauf von Repower ist mir nicht leicht gefallen. Denn ich halte Repower nach wie vor für ein sehr gutes Unternehmen, das gut für die Zukunft aufgestellt ist.

Bezüglich des Aktienpreises hat sich m.E. aber eine zentrale Randbedingung geändert: Beim Kauf habe ich den m.E. sehr hohen Preis billigend in Kauf genommen, nicht zuletzt weil der indische Großinvestor Suzlon gewissermaßen als „Sicherheit“ gegen abfallende Aktienkurse stand, hatte dieser doch Interesse an einer Übernahme.

Nun ist diese Sicherheit weggefallen, da es bei Suzlon selber eher schlecht läuft und dieser Geld braucht. Zudem gibt es recht aktuell Gerüchte über Verkaufsverhandlungen über 25% der Aktien. Der Großaktionär wirkt damit plötzlich als deutlich schwächer als zuvor. Weiterhin scheint Suzlon einen Großteil seiner Repower-Aktien an Kreditgeber verpfändet zu sein. Ohne die Verträge zu kennen könnte ich mir vorstellen, dass bei dem Unterschreiten eines bestimmten Kurses die Kreditgeber einen Zwangsverkauf durchführen – so läuft es zumindest zuweilen bei privaten Aktienkäufen auf Kredit. Das würde bedeuten, dass weiter fallende Kurse für Verkaufsdruck seitens des Großaktionärs sorgen könnten – das wäre nicht schön.

Hmm. Wenn ich mir die Aktie fundamental anschaue, sehe ich einen Buchwert von 49€, der prognostizierte Gewinn für 2011 liegt bei 7,00 €. Dafür sind 100€/Aktie nicht gerade wenig. WENN einige Sachen schieflaufen (verfehlte Prognose wie bei Vestas, Verkäufe durch Suzlon, größere Verzögerungen bei den Offshore-Anlagen…), dann hat Repower ein beträchtliches Abwärtspotential.

Die langfristigen Wachstumsaussichten erscheinen mir nach wie vor stabil und sehr interessant.
Aber ich habe gelernt, dass die Börse oftmals nicht langfristig, sondern sehr kurzfristig denkt.

Letztlich habe ich mir die Frage gestellt, ob ich Repower bei einem Einstandsverlust von 30%, also zu 88€ neu oder nachkaufen würde.
Ehrliche Antwort nach aktuellem Wissensstand: Nein. Deshalb habe ich nach innerem Ringen verkauft.

al_sting - Montag, 4. April 2011 - 14:38
Hier hatte ich ganz eindeutig einen zu kurzen Atem. :-(

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Wallstreet Journal:
http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703712504576242450100301040.html#

Mumbai --Suzlon Energy Ltd said it has taken the necessary steps to push for a 100% stake in its German unit, REpower Systems AG, after raising its stake to 95.16%.

Indian wind turbine maker Suzlon Energy previously had a 90.5% stake in REpower.

Suzlon said under Germany's regulatory rules a shareholding of 95% in a listed company allows the majority shareholder to "initiate squeeze-out proceedings" on minority shareholders.

Suzlon, through its unit AE-Rotor Holding B.V., has asked the board of REpower to begin the buy out of the minority shareholders, the company said.

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Dazu passend, Handelsblatt Informer:
http://www.financial-informer.de/infos/eans_adhoc_repower_systems_ag_deutsch_792399

04.04.2011 Hamburg, 4. April 2011. Die AE-Rotor Holding B.V. hat der REpower Systems AG heute mitgeteilt, dass ihr Aktien der Gesellschaft in Höhe von mehr als 95% des Grundkapitals gehören. Die AE-Rotor Holding B.V. hat gleichzeitig das Verlangen gestellt, dass die Hauptversammlung der REpower Systems AG gemäß § 327a Abs. 1 AktG die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre (Minderheitsaktionäre) auf die AE-Rotor Holding B.V. gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung beschließt. Die Beschlussfassung soll nach dem Verlangen im Rahmen der nächsten Hauptversammlung der Gesellschaft erfolgen.

al_sting - Dienstag, 7. Februar 2012 - 12:27
Nachtrag mit Verzögerung: Der Squeeze-Out wurde am 27.10.2011 realisiert, die Restaktionäre wurden mit einer Barvergütung von 142,77 € je Aktie abgefunden.
Damit wird diese Firma nicht mehr an der Börse gehandelt.

Und ich habe mich vorzeitig "herausschütteln" lassen.:-(

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