Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Analytik Jena: Archivierte Beiträge bis 7. November 2007
al_sting - Montag, 13. November 2006 - 20:35
Da Analytik Jena in diesem Interview Börse-Online-Artikel m.E. sehr gut beschrieben wird, übernehme ich es auch noch aus dem WO:-Forum:

BörseOnline vom 21.09.2006

Mehr als nur Vogelgrippe-Tests

Nach einigen Gewinnenttäuschungen ist die Analysefirma weitgehend vom Radar der Anleger verschwunden. Zu Unrecht - der Umbau birgt Potenzial.

Es ist ein halbes Jahr her, als Analy­tik Jena plötzlich in den Fokus der Börsianer geriet. Damals grassierte die Angst vor der Vogelgrippe. Der Her­steller von Analysegeräten galt als möglicher Profiteur einer Ausbreitung des gefährlichen H5 N1-Erregers.
Doch bald wurde es wieder ruhig um das kleine Unternehmen aus Thüringen. Der Kurs sackte im Vergleich zum Hoch von gut neun Euro um ein Drittel ab. Dabei hat die Aktie weit mehr zu bieten als flüchtige Vogelgrippe-Phantasie: Analytik Jena vollzieht einen langfristig angelegten Wandel vom Projektentwickler zum Hersteller von Geraten für chemische und biochemische Analysen.
Das Instrumentengeschäft trug in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2005/06 bereits gut 60 Prozent zum Ge­samtumsatz bei. Das Wachstum erreichte stolze 38 Prozent. Am stärksten legte der Kernbereich Analysesysteme zu. Poten­zial birgt auch die bisher noch recht kleine Sparte Bio-Analysen. Der Konzern bietet unter anderem Reagenzien zur Isolierung und Aufreinigung von Nukleinsauren oder BSE- und Vogelgrippetests an. Die 40 optischen Geräte für Jagd- oder Sportaktivitäten sind eher ein Randbereich.
Das zweite Standbein bildet das Projektgeschäft. Analytik Jena richtet Labore und Kliniken ein - von der Projektierung bis zur Übergabe. Es handelt sich um einen niedrigmargigen, handelslastigen Bereich, der mitunter heftigen Schwankungen unterliegt. Nach dem Einbruch im vergangenen Geschäftsjahr setzte sich die Talfahrt zunächst fort, da sich wichtige Projekte etwa in Russland verzögerten. Doch jetzt naht offenbar die Wende: Vorstandschef Klaus Berka jedenfalls stellt für das aktuelle Quartal deutlich höhere Erlöse und ein positives Ergebnis in Aussicht. Der Auftragsbestand zeigt, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen dürfte.
Der Fokus der Investoren liegt allerdings auf dem ertragsstärkeren Instrumentenbereich. Hier sorgen neue Produkte und die Markterschließung in Asien für zügiges Wachstum. Dabei sollten auf mittlere Sicht zweistellige operative Margen drin sein - in den ersten drei Quartalen wurden acht Prozent erreicht.
Gegenüber Vergleichsfirmen wie Stratce, Eurofins Scientific oder den großen US-Konkurrenten erscheint die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 14 unterbewertet. Ohnehin ist die Börsenkapitalisierung kaum höher als das Eigenkapital. Der Analyst Markus Leucht van First Berlin setzt ein Kursziel van 12,50 Euro, was einer Verdoppelung entspräche. BÖRSE ONLINE ist mit acht Euro ein wenig vorsichtiger

Börsianer überschätzen die Bedeutung der Vogelgrippe-Tests für Analytik Jena. Der Umsatz mit dem Produkt liegt unter einer Million Euro

Die Umsatzverlagerung zum Instrumentengeschäft fuhrt zu höheren Margen und verbessert die Planbarkeit der Gesehäftsentwicklung. Damit durfte der Bewertungsabschlag schrumpfen, der bisher auf Grund des risikoreichen Projektbereichs auf der Aktie lastet

Der Kurs verläuft seit Monaten in einer Seitwärtsspanne, die nach oben von der N 200-Tage-Linie und nach unten vom gut dreijährigen Aufwärtstrend bestimmt wird.


Übrigens: Ich war auf der letzten Achema schwer beeindruckt, dass Aja eine 20-jährige Garantie auf seine Geräte gibt! Welche andere Firma kann da mithalten?

Ciao, Al Sting

al_sting - Mittwoch, 29. November 2006 - 19:16
HUGIN Ad hoc: Analytik Jena gibt vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2005/2006 bekannt.

* deutliches Wachstum im Instrumentengeschäft
* bestes Ergebnis seit Börsendebüt
* Fortsetzung der positiven Entwicklung in 2006/2007 erwartet

Jena, 29.11.06 - Die Analytik Jena AG (ISIN DE0005213508), Spezialist für analytische und bioanalytische Messsysteme, biochemische Reagenzienkits zur Probenvorbereitung und molekulare Diagnostik sowie Partner bei der Planung und Ausstattung von Hospitälern oder Laboratorien hat am heutigen Mittwoch vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2005/2006 (zum 30. September) veröffentlicht.

Der Analytik Jena-Konzern konnte in diesem Zeitraum seinen Wachstumskurs im Kerngeschäft weiter fortsetzen und die Ertragskraft deutlich stärken. Insgesamt steigerte Analytik Jena den Umsatz um 5 % auf 67,3 Mio. EUR (Vorjahr: 64,4 Mio. EUR) und erwirtschaftete ein operatives Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 2,8 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR). Die EBIT-Marge konnte von knapp 1 % auf über 4 % gesteigert werden. Der Konzernjahresüberschuss nahm von 0,085 Mio. EUR auf 1,130 Mio. EUR zu.

Den Umsatz im Instrumentengeschäft erhöhte Analytik Jena im Vergleich zum Konzernwachstum überproportional um 32 % auf 37,1 Mio. EUR (Vorjahr: 28,1 Mio. EUR). In diesem Segment hat der Geschäftsbereich analytical solutions mit einer Zunahme der Umsätze um 58 % auf 28,8 Mio. EUR kräftig zugelegt. Die größten Steigerungen wurden hierbei – wie in fast allen Bereichen – im Ausland erzielt.
Die Bruttomarge im Konzern stieg von knapp 32 % im Vorjahr auf 37 %.
Die Liquidität belief sich zum 30. September 2006 auf 11,7 Mio. EUR (Vorjahr 5,5 Mio. EUR) und unterstreicht die solide Finanzsituation von Analytik Jena.

Einen detaillierteren Überblick zu den Zahlen des Geschäftsjahres 2005/2006 gibt der Vorstand heute um 18.00 Uhr auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt. Alle in dieser Mitteilung genannten Zahlen sind vorläufig.

al_sting - Mittwoch, 29. November 2006 - 19:45
Meine Einschätzung ist zwiespältig:
- Ich finde nicht schön, dass noch im Bericht zum 3. Quartal ein Jahresergebnis (EBIT) von 3,0 Mio angepeilt wurden und es jetzt "nur" 2,8 Mio € wurden. Zumindest möchte ich eine Begründung dafür hören.
- Dafür lag der Umsatz leicht über der Prognose von 66 Mio €, aber litt immer noch deutlich unter dem Einbruch des Projektgeschäftes.
- Ich ärgere mich sehr, dass ich EBIT und Gewinne verwechselt habe. Der konzernweite Jahresgewinn nach Steuern von 24 Cent/Aktie (1,15 Mio € bei 4,8 Mio Aktien) ist, nun ja, deutlich ausbaubar, falls die Aktie jemals Flügel bekommen soll. (aktuelles KGV = 30!) Die Chancen bestehen z.B. durch Skaleneffekte im Instrumentengeschäft.
- Die Entwicklung des Instrumentengeschäftes klingt hingegen mit +32% auf 37 Mio € ausgesprochen gut. Ebenso die Wachstumsaussichten für diese Branche. Die Marketing-Investitionen der letzten Zeit sowie die Produktpalette sprechen schon dafür, dass Aja hier in den nächsten Jahren weiter wachsen kann.
- Der hohe Buchwert (vor einem Jahr bei etwa 5,70 €, und heute?) ist eine gute Versicherung gegen übermäßig starke Rückschläge, auch wenn das KGV optimierbar ist.
- Die Vogelgrippe-Phantasie war, kurzfristig gesehen, eher unberechtigt, da der Umsatz in diesem Bereich noch unter 1 Mio € liegt, wie in dem Börse-Online Beitrag geschrieben wurde.

Ich erwarte eine auch weiterhin solide Entwicklung von Aja, sehe aber mittlerweile nicht mehr, wie die Aktie vor weiteren fundamentalen Fortschritten in Jahresfrist stabil über 10 € kommen soll. Aber die langfristigen Perspektiven schätze ich nach wie vor als gut ein.

Ciao, Al Sting

al_sting - Dienstag, 15. Mai 2007 - 12:54
Auch hier gilt: Der Kurs stimmt.
Die Firma kann in 1-2 Jahren viel Freude bereiten.


Jena (aktiencheck.de AG) - Die Analytik Jena AG (ISIN DE0005213508/ WKN 521350), ein auf analytische und bioanalytische Systeme für industrielle und wissenschaftliche Anwendungen spezialisiertes Unternehmen, meldete am Dienstag die Ergebnisse der ersten zwei Quartale des Geschäftsjahres 2006/07. Demnach ist es dem Konzern auch im zweiten Quartal gelungen, die positive Geschäftsentwicklung fortzusetzen.

Der Konzernumsatz legte um 6,4 Prozent auf 34,0 Mio. Euro zu. Das operative Ergebnis konnte um 20,1 Prozent auf knapp 2,1 Mio. Euro gesteigert werden. Per 31. März 2007 stieg das Bruttoergebnis vom Umsatz um 16,8 Prozent auf 14,05 Mio. Euro. Die Gesamtbruttomarge im Konzern beläuft sich auf 41,3 Prozent (Vorjahr: 37,6 Prozent).

Der Saldo aus Finanzerträgen und -aufwendungen konnte mit -0,24 (Vorjahr: -0,49) Mio. Euro um mehr als die Hälfte verringert werden. Das Ergebnis vor Steuern kletterte somit um 47,8 Prozent auf 1,83 Mio. Euro. Insgesamt wurde im ersten Halbjahr 2006/2007 ein Periodenüberschuss von 1,14 Mio. Euro erzielt, was einer Verbesserung von 24,2 Prozent entspricht. Das Ergebnis je Aktie (unverwässert) betrug 0,24 Euro (Vorjahr: 0,23 Euro).

Die liquiden Mittel des Konzerns belaufen sich zum Ende der Berichtsperiode auf 7,29 Mio. Euro (per 30.09.06: 11,74 Mio. Euro). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich von 11,05 Mio. Euro auf 9,04 Mio. Euro.

"Wir gehen davon aus, dass sich die positive Entwicklung des Unternehmens auch im dritten Quartal fortsetzt. Aus Japan erwarten wir erste nennenswerte Umsätze im zweiten Halbjahr. Innerhalb des Projektgeschäftes gehen wir im dritten Quartal von einer nur leichten Belebung aus. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres rechnen wir mit deutlichen Steigerungen der Umsätze in diesem Segment. Auf Basis unserer Halbjahreszahlen und des aktuellen Geschäftsverlaufs bestätigen wir unsere Umsatz- und Ergebnisprognosen für das Geschäftsjahr 2006/07", so der Vorstandsvorsitzende Klaus Berka.

Die Aktie von Analytik Jena verliert aktuell 0,54 Prozent auf 7,39 Euro. (15.05.2007/ac/n/nw)

al_sting - Donnerstag, 16. August 2007 - 11:15
Ich möchte mal wieder einen Blick auf Aja empfehlen.
Angesichts des teilweise fast schon hysterischen-übertriebenen Markteinbruchs habe ich heute erstmals meine Zurückhaltung aufgegeben und hier zu 6,03 € meine Position aufgestockt.

Bei einem Eigenkapital von etwa 6,05 €/Aktie und einem deutlichen Gewinnwachstum dank des stetig wachsenden Instrumentengeschäfts sehe ich gute Chancen. (Projektgeschäft schwächelt immer noch, aber das soll sich schon im nächsten Quartal deutlich ändern)
Vor wenigen Tagen gab es den 9-Monatsbericht, den ich aufgrund der geringen Resonanz jetzt nicht einstelle. Umsatz +7,2%, Ebit + 15,2 %, Ergebnis pro Aktie 0,24 €; Jahresziel bestätigt; http://www.analytik-jena.de/frontend/index.php?itid=170&content_news_detail=6918&back_cont_id=1182

Ciao, Al Sting

chinaman - Donnerstag, 16. August 2007 - 12:16
"den ich aufgrund der geringen Resonanz jetzt nicht einstelle"

Hallo Al Sting,

wenn es danach geht, könnten wir auch zumachen ...

Gruß
Chinaman

al_sting - Donnerstag, 16. August 2007 - 12:33
Hallo Chinaman,
In den letzten 1,5 Jahren hat in diesem Pfad niemand auf meine eingestellten Geschäftsberichte reagiert. So erscheint mir das Interesse an Aja nicht übermäßig hoch. Daher wollte ich mich auf Jahres- und Halbjahresberichte sowie Auffälligkeiten (wie aktuell) beschränken. Zudem habe ich die m.E. wichtigsten Zahlen und den Link zum QB eingestellt.
Denkst du nicht, das genügt dann?

Ich weiß, dass die Resonanz hier oft nicht überragend ist. Hat aber den deutlichen Vorteil, dass man recht gut einen Überblick über alle Themen halten kann. ;-)

Und keine Sorge, ich schätze diese Plattform, ihre Teilnehmer und die überlegten Meinungen sehr und werde deshalb nicht aufhören hier zu lesen und zu schreiben. ;-)

Ciao, Al Sting

chinaman - Donnerstag, 16. August 2007 - 13:15
Hallo Al Sting,

ich kann Dich durchaus gut verstehen ... Man könnte sogar sagen, ich denke ganz ähnlich. Deshalb habe ich ja auch nur noch mit "begrentem Schaum" Zeit und Energie in Threaderöffnungen investiert.

Gruß
Chinaman

prof - Freitag, 17. August 2007 - 21:33
Ein begrenztes Zeitlimit steht uns halt allen nur zur Verfügung. Mangelnde Resonanz auf bestimmte Threads ist deshalb menschlich verständlich und sicher normal.
Chart sieht absolut unübersichtlich aus, gewissermaßen ein Casinochart ...
Prof

helmut - Samstag, 18. August 2007 - 17:31
Hallo al sting:

Ich hab mir das Unternehmen grob angesehen - auf den ersten Blick entspricht es bei den jetzt gedrückten Kursen ja ziemlich meinen Kriterien:
- Interessantes Geschäftsfeld, das nicht von konjunkturellen Zyklen abhänigig ist
- Bewertung unter Buchwert (selbst bei Betrachtung exkl. Goodwill, immaterielles Vermögen)
- mit 11 Mio. echten Schulden im Vergleich zum EK von fast 30 Mio. noch vernünftig finanziert
- Profitabel mit steigender Tendenz nach einigen schwierigen Jahren.

ABER: die Verzinsung des eingesetzten Kapitals ist einfach sehr schlecht. Derzeit werden über 40 Mio. Euro Kapital eingesetzt (Anzahlungen und Cash schon abgezogen). Darauf sollte aus meiner Sicht zumindest ein Netto-Ergebnis von 4 Mio. erzielt werden (entspricht 10%). Zieh für die Darlehen noch 500 Tsd. ab. Dann bleibt immer noch eine "Hürde" von 3,5 Mio. Derzeit kann ich nicht sehen, dass das Geschäftsmodell das hergibt. Die Schätzungen für 2008 gehen von 1,7 Mio. aus (hab ich nicht geprüft). Kannst du dir vorstellen, dass sich die Margen innerhalb von 2-4 Jahren verdoppeln? Gibt es Gründe für die geringe Rentabilität, die nur temporär sind??
Helmut

al_sting - Mittwoch, 22. August 2007 - 14:16
Hallo Helmut,

Es freut mich, dass du auch Interesse an AJA zeigst. Ich werde jetzt nur eine Antwort aus dem Bauch heraus schreiben, eine saubere Antwort würde gerade zuviel Zeit benötigen und dann sind die Aktienkurse womöglich wieder in anderen Sphären.

Aja kann man relativ gut in zwei Teilen betrachten: Instrumentengeschäft (Hersteller von Analytikgeräten für Forschungs- und Laborbedarf im medizinisch, biochemischen Bereich) und Projektierungsgeschäft (Ausrüstung von Labors, Krankenhäusern etc.). Bisher sind beide etwa zu gleichen Teilen am Umsatz beteiligt. Der Gewinnbringer ist eindeutig das Instrumentengeschäft, auf dem auch meine Hoffnungen liegen.

Das Instrumentengeschäft zeigt seit längerer Zeit stabile Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich. Aja ist in diesem Bereich als qualitativ hochwertiger Hersteller bekannt (teilweise 20 Jahre Garantie). Diese Branche wird langfristig solide wachsen und Aja sollte seinen Anteil abbekommen. Dieser Bereich ist von hohen Fixkosten geprägt, der geringeren variablen Kosten. Vor wenigen Jahren hat Aja den kritischen Mindestumsatz für die schwarze Null überschritten und mit wachsendem Umsatz wachsen seitdem (ca. 2 -3 Jahre) auch die Margen. Es gibt also überproportionales Gewinnwachstum.
Margenverdopplung? Ich denke das ist möglich, weiß es aber naturgemäß nicht.
Aber im Instrumentengeschäft sehe ich die große Zukunft. Aja ist hier ein kleiner Spieler, aber er macht sich ganz gut.

Der zweite Hauptblock ist das Projektgeschäft. Hier sind sowieso nur kleine Margen zu holen, auch bei steigendem Umsatz. Dieser Bereich schwächelt seit einiger Zeit. Er bringt kaum Gewinne, bindet aber auch kaum Kapital. Es wird ständig versprochen dass es besser wird (Verzögerungen in der Projektabwicklung…), mal schauen. Im Zweiffelsfall bewertest du diesen Zweig mit 0 €.
Aja hält an diesem Bereich fest, weil sie in der Projektierung eine Chance zur Absatzgenerierung für das IG sehen.

Umsatzmäßig noch harmlos, aber perspektivisch interessant finde ich das „bio solutions“-Geschäftsfeld. Hier werden beispielsweise Nachweistests für Vogelgrippe und BSE auf genetischer bzw. enzymatischer Basis hergestellt und einerseits als Schnellkits vertrieben sowie andererseits als Laborgerätschaft vertrieben.

Seit ca. einem Jahr wird der Vertrieb in Japan aufgebaut, das verursacht Aufbauinvestitionen, die bei einer kleinen Firma wie AJA natürlich deutlich am Gewinn nagen.

Im recht informativen AJA-Thread unter Wallstreet Online hat ein Teilnehmer namens Katjuscha (Der m.E. sehr solide ist und ein gutes Verständnis der Firma hat) in zwei Tabellen die Umsatz- und Gewinnentwicklung von AJA sowohl gesamt als auch in Geschäftsbereiche unterteilt für die letzten Jahre aufgezählt und für die nächsten Jahre prognostiziert. Bisher hatten seine Prognosen einen fast schon beängstigende Treffergenauigkeit.

Jahresentwicklung: http://freenet-homepage.de/katjuscha-pdm/AJA2002-2008.PNG
Quartalsentwicklung: http://freenet-homepage.de/katjuscha-pdm/AJA2005-2007.PNG

Auch nicht uninteressant ein Vergleich von Geschäft und Entwicklung mit einigen anderen Firmen, die sich zumindest ansatzweise für einen Vergleich anbieten, aufgestellt im gleichen Faden vom gleichen Benutzer:
http://freenet-homepage.de/katjuscha-pdm/AJA-Vergleich1.PNG

Ciao, Al Sting

stw - Mittwoch, 22. August 2007 - 16:38
Analytik Jena ist wirklich sehr interessant und entspricht voll und ganz meinen Investmentkriterien. Die entscheidende Frage ist wirklich, ob die MArgen nachhaltig verbessert werden können in den nächsten 2-3 Jahren. ICh sehe auf dem aktuellen Niveau wenig Risiko nach unten und habe mir spontan eine Einstiegsposition ins Privatdepot gelegt.
Besonders reizvoll finde ich die Unternehmensgröße. Mit einer MK<30 Mio ist das Unternehmen uninteressant für die meisten institutionelle Investoren. Sollte sich aber mit einer weiteren positiven Unternehmensentwicklung die MK an 50 Mio EUR annähern, so werden neue Investorengruppen aufmerksam. ICh habe mit wachsenden Unternehmen in der Größenordnung von Analytik Jena jedenfalls schon gute Erfahrungen gemacht. Wenn die nur ein wenig profitabler wären...

:-) stw

al_sting - Mittwoch, 22. August 2007 - 17:59
Wie oben geschrieben habe ich auch gerade meinen Anteil aufgestockt, ist jetzt meine zweitgrößte Position.
Mich haben die sehr starken Kursschwankungen der letzten Tage, direkt nach recht anständigen Zahlen, schon ziemlich verwundert. Nicht ganz zufällig spricht Prof von einem Casino-Chart. ;-)
Ich halte es für möglich, dass doch schon ein Fonds eingestiegen war und jetzt zur Liquiditätssteigerung Notverkäufe machen musste. Die kleine Aktie ist halt recht markteng.
Aber als Fundi gesprochen: Ich hätte nicht geglaubt noch so preiswert an die Papiere zu kommen. ;-)

PS: Mein persönliches Kursziel liegt ganz klar im zweistelligen Bereich.

stw - Donnerstag, 4. Oktober 2007 - 14:38
Zu 5,74 EUR habe ich mich nun auch für das stw-Musterdepot zum Einstieg durchgerungen. M.E. ist das ein erstklassiges Chance/Risikoverhältnis, wenn man als Investor 2-3 Jahre Zeit mitbringt.

:-) stw

al_sting - Donnerstag, 4. Oktober 2007 - 18:15
Willkommen im Club, stw!

Ich wünsche dir (und auch mir ;-)) viel Glück damit.
Den Zeithorizont sehe ich ähnlich. Ich würde derzeit aber auch keine Kurzzeitinvestments starten, dazu ist mir die aktuelle Situation viel zu instabil.

prof - Donnerstag, 4. Oktober 2007 - 20:58
Chart sieht sehr schlecht aus: Unterstützung bei 6 ist durch!

stw - Freitag, 5. Oktober 2007 - 16:35
@Prof: das ist mir bewusst, diese Aktie fasst derzeit kein Chartie an. Darin liegt ja auch der Reiz für uns Fundis. Mal sehen, ob meine antizyklische Strategie diesmal von Erfolg gekrönt wird.

:-) stw

al_sting - Freitag, 5. Oktober 2007 - 16:47
Ein Aktie ist dann wirklich preiswert, wenn der Markt verängstigt ist, auf die Aktie schimpft und Charties und Trader geflohen sind. Also müssen Charties und Fundis dann doch unterschiedlicher Meinung sein, oder? ;-)

Wenn dann die Fundamentaldaten stimmen und das Management vertrauenswürdig erscheint, keine schlechten Nachrichten hinter dem Berg zu halten ist so etwas doch die beste Zeit für einen Fundi-Einstieg, weil nur noch wenige "schwache Hände" die Aktie halten und ihr Abwärtspotential begrenzt ist.
;-)

Ciao, Al Sting

(PS: Ja, ich weiß, dass man damit auch ins Messer greifen kann. Aber ist diese Wette nicht auch ein Reiz?)

al_sting - Freitag, 2. November 2007 - 15:45
Gestern hat (mal wieder) der Vorstand Aktien gekauft:

Datum: 2. November 2007
Meldepflichtige Person: Klaus Berka, Anita Berka, Jens Adomat und Annett Adomat
Person mit Führungsaufgaben: Klaus Berka, Jens Adomat
Position: Vorstandsvorsitzender, Stellvertreter Vorstand
Erläuterung: Aktien wurden von der A&B und Partner GbR, die als Grundstücksverwaltungsgesellschaft von Herrn Klaus und Ehefrau Anita Berka sowie Jens und Ehefrau Annett Adomat zu gleichen Anteilen betrieben wird, erworben
Gesellschaft: Analytik Jena AG
Geschäftsart: Kauf
Datum: 1. November 2007
Wertpapier: Aktien ISIN: DE0005213508
WKN: 521350
Kaufpreis je Aktie: 6,06 Euro
Stückzahl: 20.000 Aktien
Geschäftsvolumen: 121.275,65 Euro
Börsenplatz: außerbörslich

chinaman - Mittwoch, 7. November 2007 - 06:12
Insider im Fokus: Analytik Jena AG


von Cindy Bach


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es ist mal wieder „Insider im Fokus“-Time: Auch in der vergangenen Woche wurden vor allem auf Seite der Micro Caps wieder zahlreiche Insidertransaktionen vorgenommen. Eine interessante Directors Dealings Meldung betraf einen Insiderkauf bei der im General Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten Analytik Jena AG.

Bei den meldepflichtigen Personen handelte es sich um Vorstandsvorsitzenden Klaus Berka und dessen Ehefrau Anita Berka sowie den stellvertretenden Vorstand Jens Adomat und dessen Ehefrau Annett Adomat, die über ihre gemeinsam zu gleichen Teilen betriebene Grundstücksverwaltungsgesellschaft, A&B und Partner GbR, 20.000 Aktien von Analytik Jena im Gesamtwert von 121.275 Euro außerbörslich erwarben. Ein Grund für mich das Unternehmen mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Das Unternehmen: Tradition und Innovation
Schon lange hegen wir die Vermutung, dass wir nicht mehr das essen, was wir essen. Lebensmittelskandale bevölkern die Medien und verderben uns nicht selten den „Genuss am Essen“. Sind unsere Lebensmittel mit Schwermetallen belastet, die unsere Gesundheit gefährden? Enthält der probiotische Joghurt die richtigen Enzyme, um die gewünschte Wirkung auf Stoffwechsel und Immunsystem auch garantieren zu können? Diesen Fragen versuchen Wissenschaftler in den Laboren der Lebensmittel-, Umwelt-, und Biotechnologie auf den Grund zu gehen. Dafür benötigen sie innovative Technologien und Analysesysteme, wie die von Analytik Jena.

Analytik Jena und deren Tochterfirmen entwickeln, produzieren und vertreiben analytische und bioanalytische Systeme, die eine quantitative und qualitative Charakterisierung von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen ermöglichen. Die Kunden des Unternehmens stammen demnach vorwiegend aus der Industrie und der Wissenschaft. Daneben gehört die Projektierung und Einrichtung kompletter Laboratorien zum Angebot. Bei Analytik Jena treffen 150 Jahre Erfahrung auf absolute Innovation. Erst im November vergangenen Jahres wurde das von den Jenaern entwickelte „Verfahren zum schnellen Nachweis des Vogelgrippe-Erregers H5N1“ mit dem Thüringer Innovationspreis 2006 ausgezeichnet.

Mehr als zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet die Gesellschaft mittlerweile im Ausland. Einen enormen Schub in die internationale Ausrichtung brachte der Markteintritt in Asien im Geschäftsjahr 2001/2002. Um künftig flexibler auf die internationalen Währungsschwankungen am asiatischen Markt reagieren zu können, gründete Analytik Jena zu Beginn des Geschäftsjahrs 2004/05 ein Tochterunternehmen in Shanghai. Überdies ist man auch in Japan und Russland mit einem eigenen Vertriebsbüro vertreten. Tochtergesellschaften gibt es u.a. in Russland, China, Japan und den USA.

Die Zahlen: Von Rekord zu Rekord!
„Analytik Jena von Rekord zu Rekord!“, titelte der BetaFaktor im Mai dieses Jahres. Denn nach dem schon mehr als ansprechenden ersten Fiskalquartal 2006/07, das zum 31. Dezember 2006 endete, konnten die Jenaer auch in Quartal Nummer zwei (Ende: 31. März 2007) einen Rekord verbuchen. Den Hintergrund erklärte man sich bei den Experten von BetaFaktor so: „Die Konjunktur brummt – und Analytik Jena hat marktführende Produkte, die weltweit nachgefragt werden. Als Sondersituation kommt hinzu, dass vor allem das margenstarke Instrumentengeschäft überdurchschnittlich läuft.“

Dies mündete in einer wahren Ebit-Explosion um 31,4% auf 2,3 Mio. Euro. Gleichzeitig streute Vorstandschef Berka die Aussicht auf einen lukrativen Auftrag im Geschäftsbereich Projekte, der bisher der exzellenten Geschäftsentwicklung 2007 noch dezent hinterher hinkt. Im vierten Quartal des laufenden aber spätestens im ersten Quartal des folgenden Geschäftsjahres soll dieser Auftrag sich im Umsatz niederschlagen. Details dazu und eine entsprechende Prognoseanhebung blieben damals dennoch aus.

Auch die Neunmonatszahlen brachten einen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Der Gesamtumsatz kletterte um 7,2% auf 49,19 Mio. Euro, nach 45,88 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ebit kletterte von 2,04 Mio. Euro auf 2,34 Mio. Euro, wobei die Ebit-Marge von 4,4 auf 4,8% stieg. Es lief also jetzt drei Quartale hintereinander alles nach Plan, aber wieder keine Prognoseanhebung.

Der Chart: Ordentlich zusammengefaltet!
Das was seit Anfang 2007 in Bezug auf die Entwicklung der Aktie von Analytik Jena zu vernehmen war, gefällt indes weniger: Die Aktie des Systemanbieters notiert aktuell auf ihrem 9-Monatstief. Mitte dieses Jahres wurde zudem der seit 2003 bestehende, langfristige Aufwärtstrend erstmals nach unten durchbrochen. Damit wurde eine Börsenwert-Vernichtung eingeleitet (aktuell: 27,46 Mio. Euro), die bis auf die Höhe des Eigenkapitals zusammen schmolz. Erst im Geschäftsjahr 2005/2006 hatte Analytik das Kapital um 962.501 neue Aktien auf insgesamt 4,8 Mio. Stücke erhöht, infolge dessen das wirtschaftliche Eigenkapital auf 27,48 Mio. Euro zulegte.

Eine Bodenbildung auf aktuellem Niveau wäre rein technisch gesehen möglich, da der Kurs sich seit einiger Zeit schon um die mögliche Unterstützung bei 5,60 Euro bewegt. Variante zwei ist aus meiner Sicht jedoch wahrscheinlicher: Wir würden dann auch noch die Marke von fünf Euro fallen sehen, bevor sich ein endgültiger Boden für einen charttechnischen Turnaround bei 4,50 Euro ausbildet.

Die Aussichten: Es läuft bestens, aber die Währungsrisiken...
Für das Gesamtjahr 2006/2007, das am 30. September endete, erwartet das Management einen Umsatz von rund 75 Mio. Euro (Umsatz 2005/2006: 64,4 Mio. Euro) und ein Ebit von etwa 3,5 Mio. Euro. Ob bei Letzterem nicht sogar eine vier vor dem Komma drin ist, wie einige Analysten vermuten, werden wir leider erst im Dezember erfahren, wenn das Unternehmen laut Terminplan sein Jahresergebnis offiziell bekannt geben wird. Böse Überraschungen erwartet nach drei Top-Quartalen eigentlich kaum einer. Doch es gibt da in meinen Augen einen ganz wichtigen Aspekt, die sogenannte zweite Seite der Medaille.

Ich hatte es ja bereits vorhin schon erwähnt: Analytik Jena erzielt mehr als zwei Drittel seines Umsatzes im Ausland. Allein 40% des international erwirtschafteten Umsatzes sind derzeit durch den zunehmenden Dollarverfall belastet. Das drückt gewaltig auf das Ergebnis. Auch wenn die Geschäfte sonst brummen. Denn wenn der Dollar derart an Wert verliert wie in den vergangenen Monaten, dann wird jede noch so gute Marge irgendwann schlicht weg aufgefressen.

Wie man da von Konzernseite im letzten Quartal gegensteuern konnte, wird sich im Dezember zeigen: Ich sag nur: Stand des Euro Anfang Juli: 1,36 Dollar; Ende September: 1,42 Dollar. Aktuell sogar 1,45 Dollar. Ob man das einkalkuliert hat? Der Kauf eigener Aktien durch Vorstandsmitglieder lässt mich hoffen, dass da vielleicht ein ganz großer Fisch jenseits des Dollars an Land gezogen wurde. Hatte man doch verkündet insbesondere das Asien- und Osteuropageschäft künftig stärker forcieren zu wollen. Ich bleibe dran....

Ihnen einen schönen Börsentag.

Ihre
Cindy Bach

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