Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Albis Leasing: Archivierte Beiträge bis 6. Oktober 2006
prof - Dienstag, 13. Juni 2006 - 21:18
@stw: Konsequent wie bei Saltus - Respekt!

mitch - Mittwoch, 14. Juni 2006 - 00:37
Rüdiger Wolff hat übrigens für 116.000 Euro Aktien von Rothmann gekauft.
... falls das noch jemanden interessiert... (-:

Gruß Mitch


DGAP-DD: Finanzhaus Rothmann AG

DGAP-DD: Finanzhaus Rothmann AG deutsch

Mitteilung über Geschäfte von Führungspersonen nach §15a WpHG

Director's-Dealings-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Mitteilungspflichtige verantwortlich.

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Angaben zum Mitteilungspflichtigen

Name: Wolff Vorname: Rüdiger Firma: Lupus Vermögensverwaltung GmbH Funktion: Geschäftsführendes Organ

Angaben zum mitteilungspflichtigen Geschäft

Bezeichnung des Finanzinstruments: Aktie ISIN/WKN des Finanzinstruments: DE000RTM444 Geschäftsart: Kauf Datum: 09.06.2006 Kurs/Preis: 1,33 Währung: EUR Stückzahl: 87.000 Gesamtvolumen: 115.710,00 Ort: Außerbörslich

Angaben zum veröffentlichungspflichtigen Unternehmen

Emittent: Finanzhaus Rothmann AG Ifflandstraße 4 22087 Hamburg Deutschland ISIN: DE000RTM4444 WKN: RTM444 Index: Notiert: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin-Bremen, Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart

Ende der Director's-Dealings-Mitteilung (c)DGAP 12.06.2006

Die Erfassung dieser Mitteilung erfolgte über http://www.dd-meldung.de bzw. http://www.directors-dealings.de

mitch - Mittwoch, 14. Juni 2006 - 00:48
Hier gibt es übrigens eine Erklärung zur OWL Beteiligung.


http://www.albis-leasing.de/_data/Konzept_OWLBeteiligungen.pdf

helmut_1964 - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 10:04
Bei mir hat es bis vorgestern gedauert, bis ich alles los war. Eine totale Enttäuschung, hier bin ich wirklich total daneben gelegen. Die fundamentale Ausgangslage hat sich nach der OWL-Ankündigung und der Durchsicht des GB für mich total geändert. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Risiken aus den Fonds bei den Fonds-Anlegern liegen. Wenn das in Realität nicht der Fall ist (obwohl vertraglich so vereinbart und vom Vorstand im Telefonat so bestätigt), dann sieht die Sache anders aus. Und bei Durchsicht des GB werden viele solche Risiken offensichtlich. Ich hätte die Warnung von Stephan bezüglich der mangelnden Vertrauenswürdigkeit ernst nehmen müssen. Es soll mir eine Lehre sein.

Was bleibt ist eine große Enttäuschung, dass man trotz sehr intensiver Beschäftigung mit einem Unternehmen so daneben liegen kann. Dann das Gefühl der Ohnmacht - dass es für Vorstände möglich ist, ungestraft so vorzugehen. (Es muss Leute gegeben haben, die das vorher wußten, anders sind die Kurse nicht zu erklären. Und eigentlich müsste man sich gegen den Antrag auf der HV wehren - was angesichts der Mehrheitsverhältnisse aber sinnlos ist).
Und natürlich bleibt ein monetärer Verlust - in absoluten Zahlen ist er beträchtlich - relativ gesehen hat mich Albis gut 3% meiner 2006er Rendite gekostet - das tut auch weh, läßt sich aber verschmerzen.

prof - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 10:14
Tut mir leid für dich: Es ist schmerzhaft, wenn man sich so in etwas hinein gekniet hat und dann enttäuscht wird.
Jetzt bist du die Dinger los und in ein paar Tagen sehr erleichtert.

Regel Nr. 1: Misstrauen gegenüber Vorständen, IR-Menschen usw.


Prof

prof - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 10:15
Tut mir leid für dich: Es ist schmerzhaft, wenn man sich so in etwas hinein gekniet hat und dann enttäuscht wird.
Jetzt bist du die Dinger los und in ein paar Tagen sehr erleichtert.

Regel Nr. 1 für den Fundi: Misstrauen gegenüber Vorständen, IR-Menschen usw.

Prof

stw - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 11:01
"Was bleibt ist eine große Enttäuschung, dass man trotz sehr intensiver Beschäftigung mit einem Unternehmen so daneben liegen kann."

Diese Erfahrungen habe ich vor einigen Jahren leider ebenso bei 2-3 Unternehmen machen müssen. Seitdem habe ich es (leider) fast völlig aufgegeben, mir zusätzliche Infos bei Vorständen und IR-Verantwortlichen zu besorgen. Zu oft wurde ich da belogen und auch menschlich enttäuscht. Seitdem verlasse ich mich fast nur noch auf offizielle Mitteilungen und Berichte. Aus dem Albis-Desaster lerne ich, zukünftig keine Invests mehr zu tätigen, bei denen ich das dahinterstehende Geschäftsmodell nicht wirklich verstehe.

@helmut: prima, dass Du so konsequent verkauft hast !

:-) stw

stephan - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 14:13
Helmut, lass Dich von Dieser Enttäuschung nicht von der "Schatzsuche" abhalten.

Natürlich ist es absolut ärgerlich, dass Du aus soviel Detailwissen keinen Ertrag erzielen konntest. Leider versuchen viele Unternehmenslenker den Informationsfluß ggü. den Anteilseigner zu ihrem Nutzen zu maipulieren. Es gab aber, bis auf den Kurs und die seit Jahren schleppende Veröffentlichung der Geschäftszahlen eigentlich kaum ernsthafte Warnungen, die Dich von dem Investment hätten abhalten müssen. Manchmal wird man bewusst falsch informiert. Vielleicht gehören zu den Zeichnern der nunmehr geretteten stillen Einlage bei OWL Angehörige des Vorstands und Aufsichtsrates? Das würde zumindest die Opferbereitschaft von Albis erklären.

Jetzt sollten wir uns doch wieder auf die seriösen Unternehmen konzentrieren. Ich bin ja nach wie vor von der günstigen Bewertung der Rückversicherungsbranche überzeugt (insbesondere KR, HR).

Gruß

Stephan

wintermute - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 14:50
Ich bin nicht so konsequent und noch unsicher was den Verkauf angeht. Wie auch immer, vielen
Dank an Helmut und alle anderen die diesen Thread mit ihren umfassenden Informationen zu Albis bereichert haben. Dass es nun trotzdem so "endet" ist traurig aber an der Börse wohl (leider) nicht zu vermeiden. Für mich - und sicher die meisten anderen hier - leider nicht das erste mal, dass man im Zuge unsauberen Verhaltens seitens der Gesellschaften als Kleinanleger der Dumme ist.

prof - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 15:04
Es gab aber, bis auf den Kurs und die seit Jahren schleppende Veröffentlichung der Geschäftszahlen eigentlich kaum ernsthafte Warnungen, die Dich von dem Investment hätten abhalten müssen

Stephan wird zum Chartie!

;-) Prof

mandarina - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 15:33
man brauch halt auch ""Glück""....hier hatten wir Pech ... .. und wenn es ""nur"" 3 % deiner 2006 Rendite ist/war ... dann zeigt das doch ein sehr gutes Risikomanagment ... Helmut !Dielenritze hat hier voll ins Schwarze getroffen .. ziehe den Hut ........
Hätte hätte hätte .. ich bleibe dabei ... so oft habe ich Abverkäufe erlebt .. ohne fundamentalen Hintergrund .. und das waren dicke Chancen und Gewinne unter"m Strich am Ende .. das nunmal auch Leichen dabei sein können.... das ist normal und damit sollte man immer rechnen ..... und sein Risk darauf ausrichten .. damit nimmt man sich den dicksten Gewinn nach oben.. aber halt auch dicke Verlust nach unten ..
Nicht entmutigen lassen... ich finde es schade das Deine Arbeit hier nicht belohnt worden ist ..hoffe es schreckt Dich nicht ab weiter nach den Perlchen und Chancen im Abenteuerland Börse zu suchen ....

Gruss Mandy

chinaman - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 15:47
Entscheidend für die Performance des Gesamtdepots sind letztendlich die Werte, die einen Five bis Tenbagger schaffen. Dies ist durchaus hin und wieder realistisch und überdeckt die immer wieder auftretenden Mißerolge unter dem Strich deutlich.
Diese Werte findet amn in der Regel aber nicht mit, sondern nur gegen den Strom !


Gruß
Chinaman

phlipster - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 16:56
Welche Kandidaten für 5-10bagger siehst Du denn derzeit?

chinaman - Donnerstag, 22. Juni 2006 - 18:10
Die Frage fundiert zu beantworten, wäre eine Arbeit von Mannwochen. Herauskommen würde eine Liste vor allem mit Rohstoffexplorern die hier kein Mensch ernsthaft diskutieren wird.


Gruß
silver_bug

wintermute - Donnerstag, 20. Juli 2006 - 16:43
Heute ist die HV in Hamburg! Wird sicher interessant ;)

Von www.hv-info.de das Abstimmungsverhalten der SDK:

Voraussichtliches Abstimmungsverhalten der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

TOP 1: Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses der Albis Leasing AG, des Konzernabschlusses, des Lageberichts der Albis Leasing AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2005 mit dem Bericht des Aufsichtsrates

Keine Beschlussfassung erforderlich.

TOP 2: Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns

Der Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,08 je Stückaktie = € 1.226.204,16 und Vortrag von € 41.162.964,81 auf neue Rechnung wird zugestimmt.

TOP 3: Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2005

Da sich wesentliche Kennzahlen verschlechtert haben und eine Reihe von Entscheidungen in dem ohnehin nicht sehr transparenten Konzerngebilde nicht nachvollziehbar sind, enthält sich die SdK zunächst der Stimme. Wir machen aber unser endgültiges Abstimmungsverhalten abhängig von den Antworten auf unsere Fragen, die wir auf der Hauptversammlung stellen werden.

TOP 4: Beschlussfassung über die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2005

Die SdK enthält sich, da der Aufsichtsrat für die nicht ermutigende Entwicklung in 2005 mitverantwortlich ist. Hier zeigt sich, dass die enge Verflechtung, zumindest des Aufsichtsratsvorsitzenden, durch Aufsichtsratsvorsitz beziehungsweise stellv. Vorsitz bei wichtigen Konzerngesellschaften keine optimale Lösung ist. Unser endgültiges Abstimmungsverhalten ist dabei ebenfalls abhängig von den Antworten auf unsere Fragen zur AR-Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.

TOP 5: Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2006

Zustimmung zum Vorschlag, die BDO Deutsche Warentreuhand Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg zu wählen. Der SdK sind keine Gründe bekannt, die gegen diese Wahl sprechen.

TOP 6: Beschlussfassung über den Verzicht auf eine Offenlegung der Vorstandsbezüge

Verweigerung der Offenlegung ist in der heutigen Zeit für ein modernes, nach Effizienzkriterien geführtes Unternehmen unverständlich und nicht nachvollziehbar. Derartige Anträge tragen auch nicht dazu bei, das bestehende Transparenzdefizit bei Albis Leasing AG abzubauen. Die SdK stimmt gegen den Antrag.

TOP 7: Beschlussfassung über die Übernahme von Beteiligungen von OWL-Anlegern

Die Zustimmung wird verweigert, da unklar ist, welche Verluste, Risiken und Chancen mit der Übernahme der OWL-Beteiligungen für die Albis Leasing AG verbunden sind. Es scheint, dass dies auch mehr eine Angelegenheit der juristisch selbständigen Finanzhaus Rothmann AG ist. Der Vorstand wird auf der Hauptversammlung eine Anzahl von Fragen zu dem Thema zu beantworten haben.

Das endgültige Abstimmungsverhalten wird auf der Hauptversammlung festgelegt.

helmut_1964 - Donnerstag, 20. Juli 2006 - 23:48
Es betrifft mich ja nicht mehr, aber mich wundert, dass im Rahmen der HV die extrem schlechten Ergebnisse der einzelnen Fonds (im Geschäftsbericht als Ergebnisse der Töchter "im Kleingedruckten" ausgewiesen) nicht thematisiert werden. Als ich nach Veröffentlichung des GB diese Fonds-Ergebnisse mit den Zielvorgaben verglichen habe war klar, dass da für die Anleger der Fonds herbe Entäuschungen anstehen (und für Albis Gewinnbeteiligungen in weite Ferne gerückt sind). Die bekannt gewordenen Verluste von Budget sind da nur ein extremes Beispiel. Wenn man dann unterstellt, dass der Vorstand - entgegen den vertraglichen Verpflichtungen - diese Verluste der Anleger aus Albis-Eigenkapital abdecken will, dann sehe ich für Albis schwarz. Wirklich schade, eigentlich wäre es ein sehr gutes Geschäftsmodell gewesen. Halt nur unter der Voraussetzung, dass man die Versprechungen auch überwiegend für die Anleger einhalten kann (was man ja a-priori vermuten würde).

Helmut

wintermute - Freitag, 21. Juli 2006 - 12:02
Hallo Helmut,

das ist allerdings richtig. Es wäre wichtig zu verstehen woran dieses schlechte Abschneiden im Einzelnen liegt und wie hier die zukünftige Entwicklung einzuschätzen ist. Wenn es wirklich grundlegende Probleme in den Geschäftsmodellen gibt wäre dies natürlich ein äußerst schlechtes Omen für die Zukunft. Bei Budgtet, dem wohl größten Sorgenkind, gab es ja nun zumindest einige Maßnahmen. Schwer zu sagen was es bringt..

Lieber Gruß

chinaman - Montag, 21. August 2006 - 12:39
Bei Intertainment dürften die Albis Fonds kein schlechtes Geschäft gemacht haben ...


Gruß
Chinaman


HANDELSBLATT, Montag, 21. August 2006, 08:44 Uhr
Vergleich in jahrelangem Rechtsstreit

Intertainment arrangiert sich mit betrügerischen US-Partnern

Seit Jahren gährt ein Rechtsstreit in den USA, der das Münchener Medienunternehmen Intertainment beinahe in die Pleite getrieben hätte. Nun hat das ehemalige Neue-Markt-Unternehmen einen Vergleich mit seinen US-Kontrahenten geschlossen und darf sich auf Millionen Dollar freuen.

HB BERLIN. Der ehemaligen Chef des Filmproduzenten Franchise Pictures, Elie Samaha, und die Produktionsgesellschaft Sidonian Holdings LLC (ehemals Glickson Investments International LLC) hätten sich verpflichtet, Intertainment insgesamt 3 Mill. Dollar zu zahlen, teilte das Unternehmen am Sonntagabend mit. Zudem habe Samaha seine Besitzansprüche an rund 100 Filmproduktions- bzw. Filmvermarktungsgesellschaften, die ihm vor dem 18. August 2004 zuzurechnen waren, an Intertainment übertragen. Der Wert dieser Anteile könne derzeit nicht beziffert werden, da bei zahlreichen Gesellschaften dritte Parteien Ansprüche angemeldet hätten. Dazu zähle unter anderem der Insolvenzverwalter im Fall Franchise Pictures.

Im Sommer 2004 waren Franchise Pictures, Elie Samaha persönlich sowie Sidonian und 15 weitere Filmproduktionsfirmen wegen Betrugs an Intertainment zu Zahlungen in Höhe von knapp 122 Mill. Dollar verurteilt worden. Für 93 Mill. Dollar mussten die Verurteilten gemeinsam gerade stehen. Der Rest war individuell; 4 Mill. Dollar entfielen auf Samaha persönlich und 1,5 Mill. Dollar auf Sidonian. Kurz nach dem Urteil hatten die meisten der Verurteilten jedoch Insolvenz beantragt.

Intertainment stritt seit 2001 mit seinem ehemaligen Geschäftspartner Samaha und dessen Franchise-Pictures-Konzern. Die Münchener hatten sich verpflichtet, von Franchise produzierte Filme abzunehmen. Dabei legte Franchise dem Urteil zufolge dem deutschen Partner überhöhte Planungen und Rechnungen vor. Banken und Versicherungen in den USA wurden dagegen die tatsächlichen Budgets präsentiert. Es ging unter anderem um den Film "The Whole Nine Yards" mit Bruce Willis und "Battlefied Earth" mit John Travolta.

Die durch nachfolgende Rechtsstreitigkeiten gelähmte Intertainment hatte Anfang des Jahres Insolvenz beantragt, aus der sie sich Ende Juni befreien konnte. Die neu aufgebaute Medienfirma Kinowelt des Münchner Unternehmers Michael Kölmel war im Mai mit 50,1 Prozent bei Intertainment eingestiegen.

chinaman - Samstag, 2. September 2006 - 22:37
31.08.2006 15:41Verschnaufpause für Albis Leasing
von Thorsten FathSeit Jahresbeginn hat die Aktie von Albis Leasing deutlich mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. Die Halbjahreszahlen legte das Unternehmen wie versprochen am Donnerstag vor. Damit wurde eine lange Wartezeit erst einmal beendet.
Es gehört zur Tradition von Albis-Leasing, dass es nur wenig vom Unternehmen zu hören gibt. Albis sagt das in eigenen Worten so: "Die Albis Leasing AG verfolgt eine konservative Informations- und Kommunikationspolitik. Veröffentlichungen erfolgen nur im Rahmen der gesetzlichen Pflichten, d. h. wenn unserer Meinung nach kursrelevante Informationen uns dazu verpflichten."

Also mussten sich die Aktionäre bis heute gedulden, bis sie sich über den Geschäftsverlauf informieren können. Den Pflichten kommt das Unternehmen damit im übrigen nach, denn da das Papier im General Standard notiert, genügt anstelle einer vierteljährlichen Berichterstattung die Vorlage von Halbjahres- und Jahresbericht.

Minus im ersten Halbjahr
Berauschend waren die Zahlen nicht, die Albis den geduldigen Aktionären lieferte. Das Unternehmen, das sich selbst als größten banken- und herstellerunabhängigen Leasingkonzern Deutschlands bezeichnet, verbuchte in den ersten sechs Monaten ein negatives Konzernergebnis in Höhe 0,9 Millionen Euro. Im selben Zeitraum des Vorjahres verdiente Albis noch ein mageres Plus von 0,5 Millionen. Begründet wurde der Ergebnisrückgang mit der Auflösung des Ergebnisabführungsvertrags mit der Finanzhaus Rothmann AG, die im November letzten Jahres an die Börse gebracht wurde. Fällige Dividenden der Tochter könnten erst später verbucht werden.

Zulegen konnte Albis hingegen bei der Umsatzentwicklung. Hier stieg die Gesamtleistung, die sich aus Leasing-Geschäften für Pkw, Lkw, IT-Geräte und Immobilien zusammensetzt, im ersten Halbjahr um rund 40 Prozent auf 111,5 Millionen Euro. Gleichzeitig kletterte der Umfang des Neugeschäft zur Jahresmitte um ein Viertel. Stark ausgeweitet hat sich zudem die Bilanzsumme der Hamburger: Waren es zur Jahresmitte noch 757 Millionen Euro, beträgt die Bilanzsumme mittlerweile 1.186 Millionen.

Der Vorstand sieht sich auf dem richtigen Kurs. Albis halte an seinen Jahreszielen fest, hieß es im Geschäftsbericht lediglich. Eine konkrete Jahresprognose wurde jedoch nicht abgegeben. Eine Mitarbeiterin des Unternehmens erklärte, dies habe bei Albis Tradition, da schließlich ja auch der Fall eintreten könne, dass derartige Prognosen verfehlt würden.

Schwerpunkt Automobile
Bereits auf der Hauptversammlung am 20. Juli teilte Albis den Aktionären mit, man strebe eine Mehrheitsbeteiligung an der Deutschen Autohandels Holding GmbH (DAH) an. Mit einem Anteil von 75 Prozent sei das Auto Hauptleasingsobjekt der Firma, man sei deshalb ein "automobillastiges" Unternehmen.

Man verhandele zur Zeit wie angekündigt über den Erwerb der DAH, "um die gesamte Wertschöpfungskette unseres Konzerns weiter zu verlängern", teilte der Albis-Vorstand bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am Donnerstag mit. Nach Angaben von Albis ist DAH eine der größten deutschen Autohandelsgruppen.

Abwärtstrend der Aktie intakt
Das Papier von Albis, das an der Börse eher zu den Nischenwerten gehört, konnte sich zwar nach den Halbjahreszahlen zeitweise um bis zu fünf Prozent verbessern. Danach setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein. Am Donnerstagnachmittag liegt das Papier mit 2,13 Euro nur noch knapp zwei Prozent im Plus. Dennoch kann bislang von einer echten Bodenbildung des Titels nicht die Rede sein.

Vielmehr befindet sich die Aktie seit Herbst vergangenen Jahres in einem stabilen Abwärtstrend. Von mehr als acht Euro im September 2005 sackte das Papier zu Beginn dieser Woche auf 2,00 Euro ab.

Zum Kursverfall äußerte sich das Unternehmen bereits vor einigen Wochen auf seiner Webseite mit der Begründung, dass die Albis-Aktie markteng sei und der Kurs zuvor von der niedrigen Ausgangsbasis bei einem Euro stark gestiegen war.

Der vorangegangene Kursaufschwung sei "neben guten Ergebnissen im Wesentlichen durch die Aufnahme in Musterdepots von Finanzzeitschriften" zurückzuführen gewesen. Diese Dynamik habe sich aufgrund der Glattstellung von Positionen umgekehrt, heißt es zur Begründung auf der Investor-Relations-Seite im Internet. Allerdings muss Albis auch eingestehen, dass das "nur bedingt befriedigende" Jahresergebnis 2005 als ein weiterer Grund hinzukam.

Abgaben von Insidern
Wenig vertrauensbildend war sicherlich auch, dass Insider aus dem Unternehmen wiederholt Aktien auf den Markt gegeben hatten. Wie aus den so genannten "Directors Dealings" hervorgeht, reduzierte die MMH Medien Management Holding Anfang August ihre Beteiligung durch den Verkauf von 100.000 Albis-Aktien zum Preis von 3,12 Euro.

Auch die Jodexnis GmbH, die in enger Beziehung zu Albis-Aufsichtsrat Kersten Jodexnis steht, stand in den letzten Wochen auf der Abgabeseite. Erst vor einer Woche meldete sie einen Verkauf über 7.599 Aktien und hat damit seit Ende Juli insgesamt 71.599 Papiere abgestoßen. "Die Aktiengeschäfte der Jodexnis GmbH sind eine Privatangelegenheit des Geschäftsführers, Herrn Jodexnis, und können unsererseits nicht kommentiert werden", steht auf der Webseite von Albis zu lesen.

Albis-Tochter Rothmann
Nicht nur für die Aktie von Albis war der Donnerstag eine Verschnaufpause. Auch das Papier der Tochter Finanzhaus Rothmann AG zeigte sich seit langer Zeit einmal wieder in guter Verfassung und legte mehr als sechs Prozent zu. Die Umsätze waren allerdings dünn.

Die Gesellschaft, die hauptsächlich geschlossene Leasingfonds auflegt, meldete vor zwei Wochen einen Rückgang des Betriebsgewinns in den ersten sechs Monaten von 1,5 auf 0,4 Millionen Euro. Gleichzeitig musste Rothmann einen Umsatzrückgang von 16 auf 14,4 Millionen Euro hinnehmen.

Die Rothmann-Aktie hat sich mit aktuell 0,79 Euro gegenüber dem Ausgabepreis von 1,55 Euro nahezu halbiert. Mit einem Marktwert von über 50 Millionen Euro überflügelt die Tochter mittlerweile die Muttergesellschaft, die an der Börse nur noch mit knapp 34 Millionen bewertet wird. Da Albis 81 Prozent der Rothmann-Aktien hält, reflektiert der Albis-Kurs nicht einmal mehr den Wert dieser Beteiligung - ein schwacher Trost für Anleger, solange beide Papiere im Gleichtakt fallen.


http://www.boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_183468

chinaman - Freitag, 6. Oktober 2006 - 10:04
06.10.2006 09:59


Finanzhaus Rothmann wird geplantes Ziel für 2006 verfehlen


Hamburg (aktiencheck.de AG) - Die Finanzhaus Rothmann AG (ISIN DE000RTM4444 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN RTM444) wird die Planzahlen für das Geschäftsjahr 2006 auf Basis der Entwicklungen im dritten Quartal verfehlen. Bisher rechnete man mit einem Periodenergebnis auf Vorjahresniveau.

Nachdem sich die Zahlen im ersten Halbjahr 2006 noch plangemäß darstellten, sind die Entwicklungen im dritten Quartal nun bei allen drei Tochtergesellschaften des Konzerns hinter den Erwartungen zurück geblieben. Speziell bei den neuen Geschäftsfeldern hat sich die geplante Entwicklung auf der Zeitachse nach hinten verschoben. Probleme bei dem Outsourcing von IT sind aufgetreten und haben zu einem deutlich verzögerten Vertriebsstart geführt. Diese Probleme konnten aber inzwischen behoben werden. Weiter trifft der Rückgang des Gesamtmarktes für geschlossene Fonds die bis dahin ertragsstarke Tochter Rothmann&Cie. AG in voller Höhe.

Somit können die Erwartungen für das Gesamtjahr 2006 nicht mehr aufrechterhalten werden. Der Konzern plant daher für 2006 nur noch mit Umsätzen in Höhe von rund 24 Mio. Euro (Vorjahr: 42,5 Mio. Euro) und mit einem Periodenverlust von 4,5 Mio. Euro (Vorjahr: Gewinn von 3,6 Mio. Euro).

Bisher fielen die Aktien um 16,22 Prozent und notieren aktuell bei 0,62 Euro.
(06.10.2006/ac/n/nw)

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