Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: DEWB: Archivierte Beiträge bis 28. August 2006
chinaman - Donnerstag, 18. Mai 2006 - 09:36
Nach einer Weile möchte ich auch mal wieder einen Vorschlag unterbreiten, sich mal etwas mit einem deutschen Nebenwert zu beschäftigen, der bisher auch bei uns hier noch nie diskutiert wurde.

Wenn so ein Vorschlag von mir kommt, ist schon klar, dass die Aktie einen hammerschlechten Chart hat. Die entsprechenden Kommentare antizipiere ich hiermit. Es kommt aber noch schlimmer, es ist nämlich auch noch ein ostdeutsches Unternehmen. Wie unser Spezialist Prof ja weiß, gehen die sowieso alle pleite ;-)))

Wie Ihr am Threadtitel ja schon erkennen könnt, handelt es sich um die DEWB aus Jena. Also ein Beteiligungsunternehmen.

Homepage des Unternehmens:

http://www.dewb-vc.de/

WKN: 804100


Gründe für den Verkaufsdruck in den letzten Tagen

Es gab eine Spekulation, dass die Aktien der früher beherrschenden Jenoptik zu einem Kurs von ca. 30 Euro angedient werden können. Am 8. Mai hat jedoch der BGH diese Hoffnungen zu Nichte gemacht und ein vorinstanzliches Urteil des OLG Jena wieder einkassiert. Die Spekulationen auf diese Abfindung haben in den letzten Monaten meines Erachtens die Kursentwicklung stark beeinflusst.

Link zur Meldung:

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2006-05/artikel-6393120.asp

Darüber hinaus besteht bzw. bestand Verkaufsdruck von Seiten der Jenoptik bzw. deren Tochtergesellschaften. Die Jenoptik hält nach der aktuellen Meldung nun nur noch 23 % an der DEWB. Die restlichen 77 % befinden sich im Streubesitz.


Einschätzung der fundamentalen Situation

Die DEWB hat ca. 15,23 Mio. Aktien ausgegeben. Der Buchwert beträgt 2,61 Euro pro Aktie. Im GJ 2005 wurde ein kleiner Gewinn von 1,1 Mio. EUR (0,07 Euro je Aktie) ausgewiesen. Nach dem 1. Quartal 2006 berichtet die DEWB über einen Quartalsgewinn von 0,08 EUR je Aktie. Davor hat das Unternehmen 3 Jahre hohe Verluste eingefahren. Das investierte Kapital ist auf 14 Portfoliounternehmen verteilt.

Das Ergebnis 2005 ist noch von Restrukturierungskosten beeinflusst. Nach dem aktuellen GB immerhin knapp über 4 Mio. Euro. Dafür konnten aber die jährlichen Fixkosten auf ca. 2 Mio. Euro gesenkt werden. Allerdings gab es in 2005 auch positive Einmaleffekte über ca. 5 Mio. Euro. Das Unternehmen beschäftigt inklusive den 3 Vorständen nur noch 8 Vollzeitmitarbeiter.

Parallel wurden die Nettofinanzverbindlichkeiten auf etwas über 9 Mio. Euro gedrückt. Die Eigenkapitalquote beträgt nun ca. 60 %. Die Liquidität beträgt ca. 12 Mio. Euro plus liquiditätsnahe börsennotierte Wertpapiere (bspw. Medigene). Die DEWB hat sich also durch Ihre Maßnahmen wieder eine solide Bilanzstruktur erarbeitet.


Das Portfolio besteht aktuell aus den Breichen Optik, Biotechnologie und IT.
Der Vorstand nennt als strategische Zielrichtung, sich zukünftig auf Optik (inklusive optiknahe Technologien und Sensorik) zu spezialisieren. Nachdem dass Unternehmen mit der Jenoptik verbunden war, keine unplausible Strategie. Daraus resultiert, dass wohl in den nächsten Jahren mit Exits der Beteiligungen aus der Biotechnologie und der IT zu rechnen ist. Mittelfristig nimmt sich der Vortand vor, eine interne Rendite von ca. 20 % auf das Beteiligungskapital zu erreichen. Sollte er dieses Ziel in etwa realisieren können, entspreche dies einem Ergebnis vor Steuern von ca. 5 Millionen Euro (nach Verwaltungs- und Finanzierungskosten). Die mittelfristige Meßlatte des Vorstandes liegt folglich bei einem Jahresergebnis von ca. 0,33 EUR pro durchschnittliches Jahr. Hält man die Prognose für realistisch, kann man sich aktuell unterhalb eines Plan KGV von 10 einkaufen. Wegen des hohen steuerlichen Verlustvortrages, muss man so schnell nicht mehr übermäßig mit dem Finanzamt teilen.


Die kurzfristige Phantasie


Wie bereits ausgeführt ist (auch unter Umständen schnell) mit Exits aus den Geschäftsfeldern Biotechnologie und IT zu rechnen.

Besonders erwähnenswert erscheint mir hier die Beteiligung von über 60 % an der Berliner Noxxon zu sein. Wie dem untenstehenden Link zu entnehmen ist, hat dieses Unternehmen interessante Verfahren entwickelt, die zu einer Kooperation mit Pfizer geführt haben.

http://www.aktienmarkt.net/?fn=1&template=fn&ide=dw2006-03-23-403711

Focus Money spekuliert darüber, dass aus dem Exit bei Noxxon eine völlige Neubewertung der DEWB notwendig werden könnte. Biotechnologie Unternehmen, die es geschafft hätten einen derart interessanten strategischen Partner wie Pfizer für sich zu gewinnen, würden

Nachdem ich mal einen ersten Fuß in die Tür gestellt habe, würde mich Eure Meinung interessieren.


Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 18. Mai 2006 - 09:50
würden ...


DEWB günstige Einstiegschance

20.04.2006
FOCUS-MONEY

Den Experten von "FOCUS-MONEY" zufolge eröffnet der jüngste Kurssturz der Aktie der DEWB Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft (ISIN DE0008041005 / WKN 804100) eine günstige Einstiegschance.

Der Kurs der DEWB werde noch immer von der Abfindungsklage einiger Aktionäre gegen Jenoptik belastet. Nachdem im Herbst die Frist abgelaufen sei, innerhalb derer man den Anspruch habe geltend machen können, sei der Titel eingebrochen.

In dem ganzen Trubel sei eine ausgezeichnete Meldung völlig untergegangen: So habe die Biotech-Beteiligung Noxxon den US-Pharma-Gigant Pfizer als strategischen Partner gewinnen können. Zudem habe Pfizer die weltweite Lizenz an dem Präparat NOX-B11 gekauft. Der Konzern zahle bis zu 200 Mio. Dollar und beteilige sich an der jüngsten Kapitalerhöhung. Nach der Kapitalmaßnahme werde DEWB 61% an der Noxxon halten, was einem Wert von 120 bis 180 Mio. Euro entspreche. Die Marktkapitalisierung betrage jedoch lediglich 50 Mio. Euro. Hinzu kämen noch die restlichen 14 Beteiligungen abzüglich der 9,3 Mio. Euro Nettoschulden.

Noch befinde sich das DEWB-Papier im Abwärtstrend, doch über 3 Euro zeichne sich eine Bodenbildung ab.

Gemäß den Experten von "FOCUS-MONEY" bietet sich nach dem Kurssturz bei der DEWB-Aktie eine günstige Einstiegsgelegenheit. Das Kursziel sehe man bei 12 Euro.

stephan - Donnerstag, 18. Mai 2006 - 15:54
Hallo chinaman,

vielen Dank für die Vorstellung der DEWB. Bei einem Kurs unweit des Eigenkapitals finde ich den Venturecapitaltitel sehr interessant. Die DEWB bildet aus meiner Sicht die offensive Variante (da es sich auch um Frühphaseninvestments handelt) zu der DBAG.

Allerdings ist die Meldung von Focus Money zu relativieren. Die Zahlungen von Pfizer an Noxxon sind bis auf eine überschaubare "UpFront" Zahlung streng erfolgsbezogen (Milestones, Umsatzbeteiligungen etc). Diese Zahlungen müssen diskontiert und risikoadjustiert werden. 200 Mio. Dollar in den Raum zu werfen ist nicht realistisch. Der Größte Wert in der Kooperation mit Pfizer liegt in der Aufwertung von Noxxon als Technologiepartner auch für andere Pharmaunternehmen. Nach einem Gespräch mit der DEWB unterstützt Diese die Auffassung das der FocusMoney Bericht nicht den realistischen Erwartungen an die Kooperation entspricht. Konkrekte Zahlen konnten mir aufgrund der Vertraulichvereinbarungen nicht genannt werden. Der Wert des 61%gen Noxxon Anteils ist schwierig einzuordnen, aber mit einer heutigen Bewertung in Höhe von 15%-20% der Focus Money Schätzung von bis zu 180 Mio. Euro wäre ich als Investor hochzufrieden. Dieser konservativere Ansatz kann sich dann je nach operativen Geschäft sehr dynamisch entwickeln und vielleicht irgendwann einmal auch einen dreistelligen Millionbetrag erreichen. Das Vorgehen von Focus Money ist hier nicht nachvollziehbar.

Aber trotz dieser fast schon amüsanten Einschätzung durch FM ist die DEWB natürlich interessant. Deine Argumentation teile ich: Die Kosten sind gesenkt, die Beteiligungen noch klein aber vielverversprend und die Bewertung attraktiv. Allerdings muss man hier viel Geduld mitbringen. Noch wohler würde mich bei einem weiteren Protfolioverkauf finden durch den die verbleibenden Finanzverbindlichkeiten komplett
getilgt werden könnten. Aber auch ohne Verkauf ist die Bilanzsituation solide.

Gruß
Stephan

chinaman - Donnerstag, 18. Mai 2006 - 16:23
@ Stephan: Klar ist die Vorgehensweise von FM "provokativ". Im Prinzip haben Sie ja nur gesagt, es gibt Biotech Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung, die noch nicht durch eine Partnerschaft wie bei Pfizer "geehrt" worden sind.

Natürlich kann die Kooperation mit Pfizer auch noch scheitern. Aber: Noxxum wird auf jeden Fall ernst genommen !

Selbst 20 % des FM Wertes sind übrigens 90 % des gesamten Portfoliowertes von DEWB.


Gruß
Chinaman

mandarina - Freitag, 19. Mai 2006 - 09:42
auch mal eine erste Pos. aufgebaut .. was Stephan schreibt klingt ja richtig euphorisch ( für seine Verhältnisse -- , hey stephan ..was ist los ;) ).
Frage ist natürlich wieviele Aktien von der Jenoptik noch auf dem Markt kommen , die im Vorfeld der Gerichtsentscheidung gekauft worden sind !

Gruss Mandy

stw - Freitag, 19. Mai 2006 - 12:30
Hört sich sehr interessant an, ich hatte die schon vor JAhren mal auf der Watchlist, damals war mir der Streubesitz viel zu klein. Aber jetzt ist das auf alle Fälle interessant, die kommen weit oben auf die Watchlist.

:-) stw

chinaman - Freitag, 19. Mai 2006 - 20:11
"die im Vorfeld der Gerichtsentscheidung gekauft worden sind ! "

Die Jenoptik hat erwiesenermassen auch in den letzten Monaten schon abgebaut. Sie könnten aber natürlich noch weiter abbauen ... Alles eine Frage des Preises, wann ich weitere abnehme.


Gruß
Chinaman

helmut_1964 - Samstag, 20. Mai 2006 - 19:43
Nicht mehr ganz aktuell, aber ev. immer noch interessant (Aus Nebenwerte Insider 11/2005).


Seit der Aufnahme des Beteiligungsgeschäfts
Ende 1997 hat die DEWB in 53 Beteiligungen
investiert und 27 Exits generiert. Gemessen am Ertrag
zählt das Unternehmen zu den erfolgreichsten deutschen
börsennotierten Beteiligungsfirmen. Die jährliche Internal
Rate of Return (IRR) seit 1997 erreicht 20,3 Prozent. (Anmerkung: Wenn das stimmt,
dann wäre das Management sehr erfolgreich gewesen.)


Da die Erträge größtenteils aus Beteiligungsverkäufen
stammen, ist das Geschäft stark zyklisch. So ging der Umsatz
im Jahr 2004 von 30,7 auf lediglich 5 Mio. Euro zurück,
das Jahresergebnis brach von minus 1,6 auf minus
14,9 Mio. Euro ein. Im ersten Halbjahr 2005 wurde durch
die Komplettverkäufe der Beteiligungen an Oasis und an
müller lila logistic sowie Teilverkäufen bei Nexus und Medigene
wieder ein Umsatz von 30,4 Mio. Euro und ein
EBIT von plus 4,7 Mio. Euro erreicht.


Gegenwärtig sehen wir drei Unternehmen als potenzielle
Kandidaten für einen Verkauf oder einen Börsengang. So
profitiert die KSW Microtec AG mit ihren auf Silizium basierenden
RFID-Chips von der Effizienzwelle im Supply
Chain Management. In diesem Bereich, der derzeit dreistellig
wächst, hat KSW rund zwei Jahre Technologievorsprung.
DEWB ist an der Firma direkt und indirekt über
Wandelschuldverschreibungen mit gut 50 Prozent beteiligt.


Die Epidauros Biotech AG, ein Pionier in der Pharmagenomics
(DEWB-Anteil: 81,3%), beschäftigt sich mit der Frage,
ob ein Medikament bei einem jeweiligen Patienten überhaupt
wirkt. Zunehmende Regulierungsanforderungen von
Seiten der FDA und EMEA treiben hier das Unternehmenswachstum.
Noxxon Pharma schließlich forscht an einem
Wirkstoff der „nächsten Generation” für die Indikation Fettleibigkeit,
der das Potenzial zum Blockbuster haben soll.
Pharmapartner bei diesem Produkt sind Elly Lilly und
Merck. Die DEWB hält 23 Prozent an Noxxon Pharma.
(Anmerkung: Nicht mehr aktuell, da über Wandlung einer Anleihe inzwischen
Mehrheitsbeteiligung aufgebaut wurde).

chinaman - Sonntag, 21. Mai 2006 - 11:06
"Die jährliche Internal Rate of Return (IRR) seit 1997 erreicht 20,3 Prozent. (Anmerkung: Wenn das stimmt, dann wäre das Management sehr erfolgreich gewesen.) "


Ich habe die IRR immer so interpretiert, dass Sie einfach die Erlöse beim Verkauf mit den Aufwendungen beim Einkauf vergleicht. Dies bedeutet, dass man die Verwaltungskosten der Beteiligungsfirma und deren Finanzierungskosten noch abziehen muss.

Konkret am Beispiel der DEWB:

Ca. 40 Mio. Beteiligungsvolumen. IRR ca. 20 % entspricht ca. 8 Mio. "Marge" aus dem Beteiligungsverkauf. Minus Verwaltungskosten ca. 2 Mio und minus Finanzierungskosten und minus ggf. Erfolgsbeteiligung Management. Bleiben noch ca. 5 Mio. echter Gewinn für die Aktionäre.
Diese Größenordnung halte ich dann aber schon auch für gemittelt und dauerhaft notwendig, um die eigene Exisatenzberechtigung zu gewährleisten.

Das alte Management von 1997 dürfte heute ja nicht mehr da sein ...


Gruß
Chinaman

stw - Dienstag, 11. Juli 2006 - 16:03
Es geht weiter bergab mit der DEWB-Aktie, mir kribbelt es nun auch im Orderfinger. Das Problem ist wohl immer noch der Verkaufsdruck durch Jenoptik. Aber angeblich (Infos aus dem WO-Board) will Jenoptik auch nicht mehr verkaufen zu diesen Kursen weit unter dem Buchwert.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 12. Juli 2006 - 09:16
@ stw: Mein Orderfinger hat gestern bereits zu einem ruinösen Nachkauf gekribbelt ...


Gruß
Chinaman

stw - Donnerstag, 13. Juli 2006 - 12:09
Ich konnte mich auch nicht mehr zurückhalten: zu 2,21 EUR ist eine erste Position sowohl ins private als auch ins stw-Musterdepot gewandert. Allerdinsg richte ich mich hier fast schon darauf ein, nochmal zu tieferen Kursen nachzulegen. Aber den Tiefpunkt erwischt man halt fast nie...

:-) stw

prof - Donnerstag, 13. Juli 2006 - 12:21
Knapp unter 2,00 gibt´s eine letzte Unterstützung, ansonsten kann euch nur noch das Glück retten!
Die BO "Gewinnreihe" sieht auch nicht so fundimäßig lecker aus:
2004: -0,92
2005: 0,07
2006: 0,05 (e)
2007: 0,05 (e)

In meinen Augen ist stw´s Kauf purer Aktionismus!
Prof

stw - Donnerstag, 13. Juli 2006 - 12:35
Nein das ist kalkuliertes Risiko und ich freue mich, dass Fundi und Chartie da mal wieder so aufeinanderprallen. Vom Tenbagger (mit viel Glück) bis zum Totalverlust ist hier alles möglich und das Ganze ist sehr spekulativ, das ist mir schon klar. Aber warum sollte ich Aktionismus an den Tag legen ?

:-) stw

chinaman - Donnerstag, 13. Juli 2006 - 19:54
Börse online füttert die Datenbank krampfmaessig, schade um die teure Tinte und das Druckpapier ...

Die DEWB wird weder ein Totalverlust noch ein Tenbagger. Aber Sie könnte ein Verdoppler werden, bei einem tollen Noxxon Exit auch noch meht ...


Gruß
Chinaman

stw - Donnerstag, 20. Juli 2006 - 10:11
:-) stw

München (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "Der Börsendienst" empfehlen die Aktie von DEWB (ISIN DE0008041005/ WKN 804100) zu halten.
Mit einem Kurs von 2,07 Euro habe der Experten-Musterdepotwert DEWB AG das bisherige Tief seit Depotaufnahme markiert. Mittlerweile habe die Aktie ein Niveau erreicht, dass sogar von Unternehmensinsidern als "lächerlich niedrig" bezeichnet werde. Zu einem ähnlichen Schluss komme auch ein Mitte Juni veröffentlichter Analystenreport des renommierten Frankfurter Researchhauses equinet. Die Experten würden das Kursziel bei 3,53 Euro also ein Aufwärtspotenzial von knapp 70 Prozent sehen.

Die Experten von "Der Börsendienst" könnten sich beiden Meinungen nur anschließen: Auf dem gegenwärtigen Kursniveau sei die Aktie immens billig. Die beiden Hauptgründe für den aktuell niedrigen Kurs seien nach Meinung der Experten folgende: Erstens leide das Papier quasi doppelt unter der allgemeinen schlechten Börsenverfassung. Denn zum "allgemeinen" Kursrückgang komme bei DEWB, wie bei allen Beteiligungsgesellschaften, hinzu, dass diese in solchen Börsenphasen nur schwer Geld verdienen könnten. Denn DEWB investiere ja in junge Unternehmen, um diese nach erfolgter Weiterentwicklung an dritte Investoren oder über die Börse teurer verkaufen zu können. Aktuell sei aber der Verkauf von Beteiligungen extrem schwer, da sich alle Investoren stark zurückhalten würden.

Zweitens habe sich der Großaktionär JENOPTIK in den letzten Monaten im großen Stil von DEWB-Aktien getrennt. Ende April sei gemeldet worden, dass JENOPTIK die Beteiligungsschwelle von 25 Prozent unterschritten habe und bei 23,08 Prozent liege. Ursprünglich habe JENOPTIK 76,92 Prozent an DEWB gehalten. Kein Wunder also, dass der DEWB-Kurs unter Druck gekommen sei, wenn der Großaktionär so massiv seine Bestände verkaufe.

In diesem Zusammenhang sei es wichtig zu wissen, dass JENOPTIK mehr aus strategischen als aus fundamentalen Gründen DEWB-Aktien verkauft habe. Aus Frankfurter Kreisen würden die Experten hören, dass die meisten DEWB-Aktien bei Fonds platziert worden sein sollten. Dennoch habe der Aktienkurs überproportional stark gelitten.

Die Experten von "Der Börsendienst" seien sich sicher, dass die derzeitige Börsenschwäche in den nächsten Wochen ihr Ende finden sollte. Dann würden auch Beteiligungsgesellschaften wieder in den Blickpunkt der Anleger kommen. DEWB erscheine die am meisten unterbewertete Aktie in diesem Bereich zu sein. Alleine das Eigenkapital pro Aktie habe per Ende März 2,61 Euro betragen.

Dazu sollten stille Reserven aus den DEWB-Beteiligungen NOXXON und KSW kommen. Beide Unternehmen würden sich sehr gut entwickeln. Bei NOXXON stehe in den nächsten 9 bis 18 Monaten eine Kapitalerhöhung an, die dem Unternehmen um die 25 bis 30 Mio. Euro an frischem Kapital bescheren könnte. KSW habe im letzten Jahr einen Umsatz von 11 Mio. Euro erzielt und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3 Mio. Euro erwirtschaftet. In diesem Jahr solle KSW zwischen 30 und 50 Prozent wachsen.

Wenn es nach dem Willen der DEWB gehe, dann solle KSW noch in diesem Jahr verkauft werden. Interessant sei, dass ein mit KSW vergleichbares Unternehmen (SMARTRAC) noch im Juli an die Börse gehen solle. Sollte dieser Börsengang ein Erfolg werden, dann würden die Chancen für einen schönen Gewinn steigen, wenn die DEWB ihre Beteiligung an KSW verkaufen werde.

Brancheninsider würden den Wert von KSW auf 50 Mio. Euro schätzen. Derzeit halte DEWB knapp 30 Prozent an diesem schnell wachsenden High-Tech-Konzern, was einem Wert von 15 Mio. Euro oder 0,99 Euro pro DEWB-Aktie entspreche. Alleine diese Beteiligung zeige, wie günstig die DEWB-Aktie derzeit bewertet sei. Die Experten von "Der Börsendienst" würden aufgrund der fundamental eindeutigen Situation an ihrem Investment festhalten. Anleger, die substanzstarke Investments bevorzugen würden, sollten auf dem aktuellen Niveau ihre Position eher auf- als abbauen. Das Kursziel der Experten liege bei 3,50 Euro.

chinaman - Donnerstag, 20. Juli 2006 - 14:11
Ich lese immer "Experten". Wohl dem, der die "fundierte" Analyse lesen darf ...


;-)))
Gruß
Chinaman

chinaman - Dienstag, 15. August 2006 - 13:55
DEWB erlöst 7,8 Mio. Euro aus Anteilsverkäufen
Die DEWB (Nachrichten/Aktienkurs) AG (Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG) hat im ersten Halbjahr 2006 7,8 Millionen Euro (Vj. 30,4 Millionen Euro) aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen erlöst. Dies teilte die Beteiligungsgesellschaft am Freitag in Jena mit. Dabei sei der gesamte Bestand an MediGene-Aktien und etwa ein Viertel der SMSC-Aktien über die Börse verkauft worden. In den Erlösen sei auch der Verkauf der unique m.o.d.e. AG enthalten, der bereits 2005 erfolgte, jedoch erst in diesem Geschäftsjahr wirtschaftlich wirksam wurde.

Insgesamt erzielte die DEWB AG aus Anteilsverkäufen und Zinserträgen im ersten Halbjahr 2006 ein Bruttoergebnis von 2,2 Millionen Euro und ein EBIT von 1,3 Millionen Euro (Vj. 4,6 Millionen Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug ebenfalls 1,3 Millionen Euro (Vj. 4,5 Millionen Euro). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 9 Cent.

Für das zweite Halbjahr visiert DEWB den Verkauf ihrer Anteile an der KSW Microtec AG an. Daneben soll die Aquisition von neuen Beteiligungen vorangetrieben werden.

phlipster - Montag, 28. August 2006 - 15:41
Die Aktie kommt ins Gespräch...

DEWB: Jenoptik goodybe, für Trader heißt es buy!

Die DEWB AG ist eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in der Hightech-Region Jena. Das Unternehmen hält 13 Beteiligungen an Gesellschaften in verschiedenen Entwicklungsstadien. Großaktionär Jenoptik brachte zuletzt den Kurs durch massive Verkäufe unter Druck. Grund einen neuen Blick auf die günstige Aktie zu werfen. Wenn ein Konzern sich auf seine „Kernkompetenzen“ beschränkt und entsprechend restrukturiert, dann heißt es oft für alle anderen Geschäftsbereiche adios. So auch geschehen bei der Jenoptik: Nach dem Verkauf der M+W Zander und der darauf folgenden Konzentration auf den Laser- Bereich war klar, dass auch die Beteiligungsgesellschaft DEWB nicht mehr ins Konzept passt. Und so kam es, dass von ehemals rund 70% Anteil (unmit- telbar und über einen Jenoptik-Pensions- Fonds) fast nichts mehr übrig ist. Die Spuren des Schlachtfestes sind im Chart erkennbar. Der Streubesitz dürfte jetzt praktisch bei 100% angekommen sein. Damit sollte man die Aktie, die im letzten Jahr quasi nur unter dem Aspekt der Abfindungsspekulation ein Thema war (Ein DEWB-Aktionär hatte gegen Jenoptik auf über 30 EUR Abfindung geklagt, Jenoptik hat den Prozess gewonnen), auch wieder fundamental betrachten. Und da hat der Wert einiges zu bieten.

Allein der Buchwert beträgt 2,55 EUR/ Aktie. Dieser kann aber die wesentlichen Assets gar nicht widerspiegeln. Die Perlen im Depot – Noxxon und KSW – sind viel mehr wert als der Bilanzansatz. Noxxon ist Ihnen vielleicht ein Begriff, weil der US-Pharmagigant Pfizer sich an dem Biotech- Unternehmen beteiligte und einen Multimillionen-Dollar-Deal abgeschlossen hat. DEWB hält momentan knapp 62% an der Company, die mittelfristig auch an die Börse kommen könnte. Kurzfristiger denken kann man bei der 29,7%-Beteiligung KSW Microtec. Der Smart-Label-Hersteller könnte noch in 2006 den Weg aufs Parkett finden. Damit dürfte auch das zweite Halbjahr positiv ausgehen. Im ersten Semester 2006 konnte die DEWB bereit ein Nachsteuerergebnis von 1,3 Mio. EUR erwirtschaften. Experten gehen davon aus, dass alleine die beiden Beteiligungen Noxxon Pharma und KSW Microtec deutlich mehr wert sind als den aktuellen Börsenwert der DEWB in Höhe von 35 Mio. EUR. Von den übrigen 11 Beteiligungen gar nicht zu reden.

Daniel Kühn DEWB AG ISIN: DE0008041005 Aktienzahl: 15,2 Mio. Besprechungskurs: 2,20 EUR Internet: www.dewb-vc.de

FAZIT: Schauen Sie sich den Chart an! Dieser Wert ist total ausgebombt. Fundamental scheint alles in Ordnung, und der Ausstieg von Jenoptik liegt nicht in der DEW begründet. Insofern muss dies als Chance gesehen werden. Wir schätzen, dass der NAV mindestens bei 4 EUR/Aktie liegt, aber genau ist das schwer zu sagen, weil Noxxon als wichtigste Beteiligung eine extrem breite Range im möglichen Wert aufweist. Das Chance-Risiko-Verhältnis erscheint jedenfalls auf diesem Niveau äußerst attraktiv.

Quelle: Traders Journal, 22.8.2006

stw - Montag, 28. August 2006 - 18:13
ICh kenne das "Traders Journal" nicht, aber kurzfristig orientierte SPekulanten können wir ja nun gar nicht brauchen in dieser Aktie...

:-) stw

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