Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Interseroh
phlipster - Freitag, 1. September 2006 - 15:58
Müllentsorgung...ein weiteres Zukunftsthema bzw. Dauerbrenner.

Dazu ein Art. vom Aktionär.

Insbes. Interseroh halte ich für sehr interessant
- KUV von ca. 0,3
- dabei KGV von 13 und DR von 3,2%
- Wachstumsphantasie durch Wettbewerb zum DSD/Grünen Punkt
- nach unten gedeckelt durch Übernahmeangebot
- der "Müll" kann bei hohen Rohstoffpreisen mit guten Margen weiterverkauft werden. Nebenbei: die Deutschen sind schon ein klasse Volk: sortieren die Wertstoffe heraus und verschenken sie. Eine Tonne Papier bringt 85-95 Euretten, Kunststoff, Leichtmetall etc. deutlich mehr


Dreckige Gewinne
Weltweit wachsen die Müllberge. Darum sind Innovationen gefragt, die den Abfall in „teure Rohstoffe“ verwandeln können.

Die Welt erstickt im Müll. Jedes Jahr werden allein in Deutschland 400 Millionen Tonnen Abfall produziert. 60 Prozent davon entfallen auf Bauschutt und Bodenaushub. Bergbau und Gewerbe kommen auf eine weitere Menge von 80 Millionen Tonnen. Zusätzliche 50 Millionen entfallen auf Abfälle aus Privathaushalten – je Bürger sind das über 600 Kilogramm Müll. Doch Müll ist nicht gleich Müll. Was früher unbeachtet auf Deponien geworfen wurde, wird heute als „teurer Rohstoff“ deklariert. So werden Bauabfälle bei Straßenbauarbeiten wiederverwertet. Und Haushaltsmüll wird in Kategorien wie Kompost, Glas, Papier und Kunststoffe unterteilt und recycelt. Dass man mit Müll ein ordentliches Geschäft betreiben kann, zeigt ein Blick auf das Duale System Deutschland (DSD), das den Grünen Punkt auf Verpackungen verwaltet. Derzeit kommt DSD auf einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro. Nach Einschätzung von Experten dürfte in den nächsten Jahren noch eine Steigerung von einer halben Milliarde Euro drin sein, da eine Novelle der Verpackungsverordnung ansteht, die eine Ausdehnung des Recyclings verlangt.

Interseroh sammelt mit
Zu den interessantesten deutschen „Müll-Aktien“ zählt Interseroh. Das Unternehmen will bis 2008 rund 15 Prozent des jährlichen Umsatzvolumens mit dem Grünen Punkt auf sich vereinen. Die letzte Hürde dafür ist getan, vor wenigen Tagen bekam Interseroh von Hessen und Baden-Württemberg die Genehmigung, ein konkurrierendes Abfallentsorgungssystem zum DSD aufzubauen. Hessen und Baden-Württemberg waren die letzten Bundesländer, in denen eine solche Zulassung noch ausstand. Interseroh verfügt zudem über eine ordentliche Portion an Übernahmefantasie. Denn der Konkurrent Alba wollte vor einigen Monaten Interseroh für 26,20 Euro je Anteilschein aufkaufen. Allerdings wurde die Offerte von nahezu allen Interseroh-Aktionären als zu niedrig abgelehnt. Auf ein höheres Kaufangebot kann also spekuliert werden.

Perma-Fix kann strahlen
Einem ganz besonderen Müll hat sich Perma-Fix verschrieben. Das US-Unternehmen entsorgt radioaktiv verseuchtes Material. Zu den Kunden zählen neben verschiedenen Forschungslabors und dem US-Verteidigungsministerium auch Betreiber von Atomkraftanlagen. Der nukleare Müll wird entweder dekontaminiert oder, wenn dies nicht möglich ist, für eine Endlagerung vorbereitet. Weltweit werden derzeit neue Atomkraftwerke geplant. Vor allem Indien und China wollen ihre Nuklearkapazitäten massiv ausbauen. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) geht davon aus, dass der globale Anteil an Atomstrom bis zum Jahr 2030 um das 2,5fache steigen wird. Bis zum Jahr 2050 erwartet die Organisation sogar eine Zunahme um das Vierfache. Diese Entwicklung spielt Perma-Fix in die Arme, da der Bedarf nach der Entsorgung von radioaktivem Müll stark wachsen wird.

Wenn in der Tiefe nach Rohstoffen gebuddelt wird, türmt sich oben jede Menge Abraum auf. In Deutschland sind dies jährlich 45 Millionen Tonnen. Der Abraum ist dabei häufig mit metallischen und chemischen Stoffen versetzt – für Mensch und Tier hochgradig giftig. Er muss deshalb auf Sonderdeponien aufwändig gelagert oder sogar in Absetzteichen mit Wasser bedeckt werden, damit keine gefährlichen Stäube aufsteigen. Trotz eines hohen Sicherheitsstandards kommt es dabei selbst in Europa immer wieder zu schweren Zwischenfällen. So verseuchte zum Beispiel 1998 ein Dammbruch auf einer Deponie den spanischen Nationalpark Donana. Mit einer von Intec entwickelten Technologie will man diesen giften Abraumhalden nun zu Leibe rücken. In Zusammenarbeit mit der Universität von New South Wales wurde eine Recyclinganlage gebaut, die große Mengen der im Abraum befindlichen metallischen Stoffen herausfiltern soll. Zurück bleibt im Idealfall unbelastete Erde. Derzeit wird die Anlage in einem Pilotprojekt getestet, richtig losgehen soll es 2008.

Konservativ, spekulativ, hochspekulativ
In Interseroh können konservative Anleger investieren. Das Unternehmen agiert in einem sicheren Wachstumsmarkt. Zudem bieten die Papiere eine ordentliche Portion an Übernahmefantasie. Perma-Fix ist für spekulative Investoren interessant, die auf den Boommarkt „Uran“ wetten möchten. Intec ist nur als hochspekulative Depotbeimischung geeignet. Die Technologie des Unternehmens wird derzeit in einer Pilotanlage getestet. Sollte diese allerdings gute Ergebnisse liefern, wären die Aktien ein potenzieller Vervielfacher.

Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 36/2006.

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Behandelte Wertpapiere
INTEC LTD. (AU000000INL6; 541518; INF)
INTERSEROH VERW.SEK. O.N. (DE0006209901; 620990; ITS)
PERMA-FIX ENVIRONMTL SVCS (US7141571049; 903065; PFX)

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