Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: TUI: Archivierte Beiträge bis 26. August 2006
chinaman - Dienstag, 18. Oktober 2005 - 15:36
@ evavision:

"TUI war daher endlich mal wieder ein Wert, in dem bei meinem Niedrigkurs noch kein Verlust ins Haus stehen wird"


Hmm. Die Niedrigkurse bei TUI lagen doch aber auch im einstelligen Bereich, oder ??? Bringt mein Gedächtnis da wirklich was durcheinander ???

Bei TUI denke ich jedenfalls immer an die exorbitant hohe Verschuldung. Jedenfalls kein Witwen- und Waisenpapier !


Gruß
Chinaman

evavision - Dienstag, 18. Oktober 2005 - 16:43
Aber wenn man sich die Einsparmaßnahmen und die Hochs und Tiefs ansieht, sehe ich die TUI nicht als dauerhaften Looser.
Zu Zeiten des Tiefststands hätte ich gerne zugeschlagen, habe mich aber damals für einen Immobilienkauf entschieden :-)

Ich rechne derzeit mit einem schnellen Zwischengewinn und dann mi einem Absturz auf 14,-Euro. Es geht bei der TUI immer noch um den Kauf der HL und daher besteht viel Unruhe. Seit Frentzel mit seinem Umbau mit der Axt um sich schlug, ist die TUI offensichtlich nicht mehr zur Ruhe zu bringen. Nix für Witwen und Waisen! Stimmt :-)


Mal eine positive Einschätzung:
Der Deutsche Reiseverband (DRV) rechne für das am 1. November
beginnende Touristikjahr 2005/06 nur noch mit einem Umsatzzuwachs von
zwei bis vier Prozent. Wolfgang Beeser, CEO von Thomas Cook, gehe für
Deutschland als größtem Reisemarkt in Europa max. von zwei Prozent
Wachstum aus. Im zu Ende gehenden Touristikjahr 2004/05 (bis 31.
Oktober) habe die deutsche Reisebranche ihre Umsätze wie im Vorjahr
voraussichtlich um fünf Prozent auf ca. 20 Mrd. Euro erhöht. In den
letzten Monaten habe sich die Stimmung für die Reisebranche mit dem
steigenden Ölpreis eingetrübt.

Am 12. Oktober 2005 habe die EU-Kommission die von TUI geplante
Übernahme der britisch-kanadischen Reederei CP Ships unter Auflagen
genehmigt. Laut der EU-Kommission werde der geplante Kauf den
Wettbewerb in der europäischen Containerschifffahrt nicht
entscheidend beeinträchtigen. Die Schifffahrtstochter von TUI, Hapag-
Lloyd, müsse sich jedoch aus zwei internationalen
Koordinierungsgremien zurückziehen. Dies habe laut einer TUI-
Sprecherin wiederum keinen Einfluss auf die Routen, die Anzahl der
Strecken oder die Partner.

Der Konzern habe aufgrund der bis jetzt ausstehenden EU-Genehmigung
das Kaufangebot an die CP-Ships-Aktionäre bis 18. Oktober verlängert.
Das deutlich ermäßigte Kursniveau der TUI AG spiegle die positiven
operativen Aussichten nach Ansicht der Analysten aktuell nicht wider.

Daher stufen die Analysten der Nord LB die Aktie der TUI AG
von " halten" auf " kaufen" herauf. Das Kursziel liege nach wie vor bei
19 Euro.

Na ja, ich bleibe tagesaktuell am Kurs dran!
:-)
Evavision

geiperto - Mittwoch, 19. Oktober 2005 - 06:16
Schön, dass ich auch mal etwas beitragen kann. Die Aussichten der Reiseveranstalter gestalten sich derzeit mehr als trübe, liebe/r evavision. Ein Beispiel dafür ist, dass die oben erwähnte Zuwachsprognose von 2 bis 4 Prozent weit unter dem liegt, das die Veranstalter erwarten oder brauchen. In diese Umsatzerwartungen ist zudem das erhoehte Kerosin eingepreist. Die große Frage ist derzeit deshalb, gibt es Preiskämpfe und Margenverfall, oder schafft man Kapazitätsabbau. Erstmal sieht es nach Preiskampf aus, dass Aero Flight nun die Flügel (sechs Maschinen) streckt, ist deshalb ein kleines Geschenk.
Herunter gespielt werden in den Diskussionen derzeit die Fußball-WM, die keinen positiven Einfluss auf das Outgoing haben wird. Und: Die Vogelgrippe! Die Branche ist derzeit arg und wohl auch redlich bemüht, das Thema klein zu halten. Ob sie auf Dauer aber gegen die Impf-PR der Pharmaindustrie ankommt, muss sich zeigen. Laut Spiegel(oder Focus-online) wird das Herbstgeschäft in Rumänien schon abgestraft. Die deutschen Urlauber sind, was Stimmungen angeht, eminent ansteckungsgefährdet. Und noch ist die Touristik nicht auf dem Stand des Jahres 2000.
Ich bin by the way in profscher Diktion "mit einer kleinen Summe" (17,46) investiert, glaube aber nicht mehr so recht an die 20.
Auf dass ich widerlegt werde! geiperto

chinaman - Mittwoch, 19. Oktober 2005 - 08:57
@ evavision:

"Na ja, ich bleibe tagesaktuell am Kurs dran!"


Daraus leite ich ab, Du willst die TUI traden. Das kann durchaus gut gehen ... Ich bin allerdings langfristig orientierter Fundi. Käufe für 17 um bei 19-20 zu verkaufen, sind nun mal nicht mein Ding ...

Ich drück Dir aber gerne die Daumen und halte uns über Deine Tradingtransaktionen auf dem laufenden. Werde gespannt verfolgen, wie erfolgreich Du dabei bist ...


Nette Grüße
Chinaman

prof - Mittwoch, 19. Oktober 2005 - 10:36
Mit erhofften 15% Tradinggewinn ex Transaktionskosten ist meiner Meinung nach kaum Geld zu verdienen. Dafür gibt es - wenn überhaupt - knallharte Profis.
Auch wenn es überheblich klingen mag: Da wirst du auch noch dahinterkommen. Irgendwann landest du mal den großen Flop mit minus 40%, kaufst nach ...
Das große Geld kann man mit Vervielfachern in Nebenwerten machen. Da verkraftet man auch einige Loser, die mit max. 20% Verlust wieder liquidiert werden müssen. Ein Verdreifacher neutralisiert schon 10 Flops a 20%, rechne mal nach ...
:-) Prof

evavision - Mittwoch, 19. Oktober 2005 - 10:51
Ja Prof, ich gebe Dir Recht!
Mit dem Hinweis auf deutsche Nebenwerte rennst Du eh bei mir offene Türen ein.

Ansonsten hab ich im Dax immer nur zugeschlagen bei Tiefstkursen (POST AG bei 9,90 und Telekom bei 10,30)....und ich lag richtig.

Bei der TUI hat mich einfach mal der Teufel geritten! Dass der gesamte Wert "untergehen" wird, das bezweifle ich und dass er mit 17 Euro schon recht niedrig steht, ist auch eine Tatsache. So wie der Dax heute aber abrutscht, rauscht die TUI vllt direkt durch bis auf die 14Euro Marke (aktuell 16,45...Mist). Die CP Ship Übernahme ist nämlich nun durch und die Böse straft das eben ab. Ich hätte noch ein paar Tage warten sollen...

Merke: "Börsengeld muß SPIELGELD sein" ansonsten zieht es einem die Füße weg.

Tut sich denn bei den Nebenwerte was interessanteres?

:-)
Eva

prof - Mittwoch, 19. Oktober 2005 - 11:01
Komme dieses Jahr selbst nicht richtig aus den Puschen, s. Musterdepot. Habe mich privat etwas bei stw "eingekauft" ...
Prof

chinaman - Donnerstag, 20. Oktober 2005 - 16:28
Handelsblatt Nr. 203 vom 20.10.05 Seite 16


Umwandlung der Preussag hat sich für die Aktionäre nicht gelohnt

Börsenwert ist heute niedriger und der Schuldenberg höher als 1997

M. HENNES, E. KRUMMHEUER HANDELSBLATT, 20.10.2005 DÜSSELDORF. Zu breit, zu zyklisch zu schwach: Schön früh erkennt Vorstandschef Michael Frenzel, dass der Gemischtwarenladen Preussag nie die Strahl- und Schlagkraft des US-Vorzeige-Konglomerats General Electric erreichen wird. Dreieinhalb Jahre nach seinem Amtsantritt in Hannover beginnt er deshalb mit einem radikalen Konzernumbau.

Den entscheidenden ersten Schritt vom stahllastigen Rohstoffkonzern zu einem konsumnahen Touristikdienstleister macht Frenzel am 2. September 1997: Die Preussag erwirbt für 1,42 Mrd. Euro 99,4 Prozent der Aktien der Hapag-Lloyd AG in Hamburg - und mit ihr 30 Prozent der damaligen Touristik Union International, der Tui. Ein halbes Jahr später gibt das Bundeskartellamt grünes Licht: Die Preussag darf Hapag-Lloyd und außerdem eine Mehrheitsbeteiligung an der Tui übernehmen.

Frenzel gibt die Marschrichtung vor: "Damit ist der Weg frei, dem Preussag-Konzern ein neues Geschäftsfeld mit beachtlichem Wachstumspotenzial zu erschließen." Um die Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen, muss sich allerdings der damalige Preussag-Großaktionär WestLB verpflichten, seine 34-Prozent-Beteiligung am Ferienflieger LTU abzugeben.

Unerwartet bietet sich wenig später eine günstige Verkaufsgelegenheit. Thyssen und Krupp lösen mit ihrem Zusammenschluss eine Fusionswelle in der Stahlbranche aus, Frenzel führt erste Gespräche mit British Steel. Doch der damalige Ministerpräsident von Niedersachsen, Gerhard Schröder, funkt seinem Parteigenossen Frenzel kurz vor der Landtagswahl dazwischen. Für 540 Mill. Euro verkauft Preussag im Februar 1998 die Stahltochter an das Land und die NordLB.

Im Herbst 1998 sichert sich Frenzel eine Mehrheit an der Tui. Wenige Monate später übernimmt die Preussag die restlichen Tui-Anteile von WestLB und der Deutschen Bahn. Frenzel, der den Kapitalmarkt stets im Blick hat, ist obenauf: Um 50 Prozent ist der Preussag-Kurs seit September 1997 gestiegen. Analysten überbieten sich geradezu mit Kaufempfehlungen.

Frenzel hält fest an seinem Ziel, weltgrößter Touristikanbieter zu werden. 1998 und 1999 wird er in Großbritannien fündig. In zwei Etappen erwirbt die Preussag 50,1 Prozent des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook, die Hälfte davon aus dem Besitz der WestLB. Mit 1,8 Mrd. Euro ist der Konzern bis zu diesem Zeitpunkt bereits für Hapag-Lloyd und andere Erwerbungen in Vorlage gegangen. Zur Stärkung der auf 17,5 Prozent gesunkenen Eigenkapitalquote segnet die Hauptversammlung im April 1999 umfangreiche Kapitalmaßnahmen ab, durch die der Preussag insgesamt mehr als eine Mrd. Euro zufließen. Die Euphorie der Anleger kennt keine Grenzen. Am 19. Juli 1999 klettert der Preussag-Kurs auf 55 Euro, ein Niveau, das nie wieder erreicht wird. Denn im Mai 2000 kauft Preussag für drei Mrd. Euro den britischen Reisekonzern, Thomson Travel, nach heftigem Bieterkampf mit dem Erzrivalen C&N (Condor & Neckermann). In der Folge muss Preussag Thomas Cook aus kartellrechtlichen Gründen an C&N verkaufen.

Am 26. Juni 2002 folgt die Umbenennung der Preussag in Tui. Die Aktie notiert zu diesem Zeitpunkt um 20 Euro und damit niedriger als vor dem Konzernumbau. Um die hohe Schuldenlast zu mildern, verkauft Frenzel 2003 mit Preussag Energie sein letztes Tafelsilber.

Der Einbruch im Touristik-Geschäft macht der Tui schwer zu schaffen. 2004 will Frenzel Hapag-Lloyd an die Börse bringen, macht dann aber überraschend einen Rückzieher. Er weiß: Auf die Ertragskraft der Container-Schifffahrt kann der Konzern nicht mehr verzichten.

Hennes, M.
Krummheuer, E.



20. Oktober 2005

prof - Donnerstag, 20. Oktober 2005 - 17:29
Mit Stahl hätten die jetzt richtig Kohle machen können ...
Prof

chinaman - Freitag, 21. Oktober 2005 - 08:14
Wie fast alle "Visionäre" agierte Herr Frenzel halt ausgesprochen "prozyklisch" ...


Gruß
Chinaman

mats2 - Freitag, 21. Oktober 2005 - 23:49
... und er sitzt inzwischen auf hohen Schulden und einem Geschäftsmodell, das zu viele Angriffsflächen hat (Billigflieger, Terror auf Touristen, Epidemien etc.). Für mich gibt es ein Dutzend interessantere Werte im Dax.

chinaman - Donnerstag, 10. August 2006 - 09:20
TUI erreicht gesteckte Ziele nicht - Gewinnwarnung


Der in Hannover ansässige Reise- und Touristikkonzern TUI wird seine gesteckten Gewinnziele in diesem Jahr nicht erreichen. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, teilte dies der Konzern am Mittwochabend überraschend mit. TUI gab sogar eine Gewinnwarnung heraus. Eigenen Angaben zufolge verdiente das Unternehmen im zweiten Quartal weniger. Der Gewinn aus den so genannten fortzuführenden Bereichen habe sich in den Monaten April bis Juni wegen Belastungen in der Schifffahrtssparte deutlich auf 89 Millionen Euro nach 204 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum verschlechtert. Für das gesamte Geschäftsjahr stellte das im DAX notierte Unternehmen ein Ergebnis der fortzuführenden Bereiche unterhalb des Vorjahresniveaus in Aussicht. In der Touristik werde TUI den Vorjahresgewinn zwar übertreffen. Die Schifffahrtsparte bleibe 2006 aber weit hinter dem Ergebnis des vergangenen Jahres zurück.


Verluste in der Schifffahrtssparte
Im zweiten Quartal rutschte die Schifffahrtssparte mit einem Minus von 41 Millionen Euro sogar in die Verlustzone. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch ein Plus von 91 Millionen Euro gegeben. Als Gründe für den Verlust nannte TUI neben den Einmalkosten, die bei der Integration der übernommenen CP Ships in die Tochter Hapag-Lloyd anfielen, die niedrigeren Frachtraten und energiepreisbedingt höhere Kosten. Letztere hätten auch durch den Anstieg der Transportmengen nicht ausgeglichen werden können.

In der Touristik habe sich der Ertrag aber von 116 Millionen Euro auf 152 Millionen Euro verbessert. Der Konzernumsatz der fortzuführenden Bereiche stieg im zweiten Quartal auf 5,3 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 4,3 Milliarden Euro.

Stand: 10.08.2006 07:25

stw - Donnerstag, 10. August 2006 - 09:57
Als Antizykliker reizt mich nun (neben der Dt. Telekom) natürlich auch die TUI-Aktie, zumal sie mittlerweile unter Buchwert notiert. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass da einiges an Luft in der Bilanz steckt und Abschreibungsbedarf auf die Firmenwerte drohen könnte. ICh warte erstmal den weiteren Newsflow ab und behalte TUI auf der Watchlist.

:-) stw

chinaman - Montag, 21. August 2006 - 16:34
HANDELSBLATT, Montag, 21. August 2006, 15:18 Uhr
Personeller Wechsel

Tui-Vorstand büßt für schwache Ergebnisse

Unter dem Druck wachsender operativer Probleme und schwacher Finanzergebnisse zieht der Reise- und Schifffahrtskonzern Tui personelle Konsequenzen: Auf der obersten Führungsebene und eine Etage darunter nehmen zwei Topmanager ihren Hut.

HB HANNOVER. Nach Handelsblatt-Informationen aus Unternehmenskreisen werden sowohl der für Touristik und Controlling zuständige Konzernvorstand Sebastian Ebel als auch Bereichsvorstand Eric Debry, der das Touristikgeschäft in Westeuropa verantwortet, aus dem Unternehmen ausscheiden.

Der Aufsichtsrat des Konzerns soll nächste Woche bei einer Tagung in Salzburg über das veränderte Personal-Tableau entscheiden. Darüber hinaus steht die Verschmelzung der beiden deutschen Tui-Fluglinien Hapagfly und HLX auf der Agenda, wie Unternehmenskreise berichten. Analysten sehen für die renditeschwache Urlaubsflotte der Tui akuten Handlungsbedarf, insbesondere nach der jüngsten Übernahme der DBA durch Air Berlin.

Der Abgang der beiden Topmanager wird in der Branche als Indiz für die angespannte Lage bei Europas größtem Reisekonzern gewertet. Tui-Vorstandschef Michael Frenzel musste kürzlich bei Vorlage der Halbjahreszahlen nicht nur rückläufige Umsätze in der Touristik melden, sondern zudem einen herben Ergebniseinbruch in der bisher so margenstarken Container-Schifffahrt. Besserung ist nicht Sicht – im Gegenteil: der Hamburger Tui-Reederei Hapag-Lloyd, die gerade erst mehr als zwei Mrd. Euro in den Kauf des Wettbewerbers CP Ships investiert hat, stehen neue Probleme ins Haus.

Der EU-Ministerrat will Reedereien im Herbst die Erlaubnis entziehen, innerhalb einer Schifffahrts-Allianz Preise und Kapazitäten abzusprechen. Das bestätigten Brüsseler EU-Kreise sowie ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums dem Handelsblatt. Analysten rechnen als Folge des Urteils mit spürbaren Preisreduzierungen in der Schifffahrt.

chinaman - Mittwoch, 23. August 2006 - 05:25
Tourismus

Top-Manager von TUI vor dem Abgang


In Branchenkreisen heißt es, der Chefcontroller und ein Bereichsvorstand müssten gehen. Von unterschiedlichen Vorstellungen über die Strategie ist die Rede.
Der Reise- und Schifffahrtskonzern TUI trennt sich von zwei führenden Managern. Controlling-Konzernvorstand Sebastian Ebel und der für Touristik in Frankreich, Italien und den Benelux- Staaten zuständige Bereichsvorstand Eric Debry werden gehen, hieß es in der Branche.

Der Aufsichtsrat werde das voraussichtlich bei seiner Klausur in Salzburg Ende des Monats beschließen. Ein Konzernsprecher wollte dies nicht kommentieren. Ebel ist im Konzernvorstand auch für die touristischen Plattformen, also das Kapazitätsmanagement bei Hotels und Flug verantwortlich.

Offenbar gibt es unterschiedliche Vorstellungen über die Strategie in diesen Bereichen, wie es hieß. Debry werde für Schwierigkeiten im Frankreich-Geschäft in die Verantwortung genommen.

rtr

Artikel erschienen am Mi, 23. August 2006
Die Welt

stw - Mittwoch, 23. August 2006 - 11:02
Ob diese personellen Veränderungen ausreichen, um eine höhere Bewertungh der Aktie auszulösen, wage ich zu bezweifeln. Ich warte weiter ab.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 23. August 2006 - 13:34
Nein, eher kommen noch schlechte News als nachträgliche "Begründung" für den Wechsel. Aber TUI ist nun auch auf meiner Watchlist ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Freitag, 25. August 2006 - 08:24
Handelsblatt Nr. 163 vom 24.08.06 Seite 17


Tui diskutiert Rückzug aus dem Fluggeschäft

Aufsichtsrat forciert Abbau von Kapitalbindungen

DÜSSELDORF. Der von schlechten Erträgen in der Container-Schifffahrt und mäßigem Geschäft in der Touristik gebeutelte Touristik- und Transportkonzern Tui sucht nach Wegen, seinen milliardenschweren Schuldenberg abzubauen. Erwogen werde ein mittelfristiger Rückzug der Tui aus dem nicht wettbewerbsfähigen Fluggeschäft. Erwogen werde könne auch, dass die Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd (HL) Schiffseigentum zugunsten von Leasingverträgen aufgibt, erfuhr das Handelsblatt von Aufsichtsräten der beiden Unternehmen. Letzteres sei überhaupt kein Thema, sagte hingegen ein Tui-Konzernsprecher.

Kapitalbindungen zu verringern, ist offenbar eines der zentralen Punkte, mit denen sich der Tui-Aufsichtsrat nächste Woche in einer Klausurtagung in Salzburg befassen wird. Vor dem Hintergrund einer Nettoverschuldung, die Tui-Chef Michael Frenzel bei der Präsentation der Halbjahreszahlen kürzlich mit noch 2,9 Mrd. Euro angab, drücken den Konzern angesichts der mageren Erträge die hohen Zinsbelastungen, bestätigen konzernnahe Kreise.

Tui hatte durch die stürmische Akquisitionspolitik in der Touristik in den 90-er Jahren einen hohen Schuldenberg angehäuft. Dieser wurde zwar durch die Desinvestitionen ehemaliger Preussag-Geschäftsbereiche teilweise abgebaut, doch im vergangenen Jahr kam noch einmal der rund zwei Milliarden Euro teure Erwerb der britisch-kanadischen Schifffahrtsgesellschaft CP Ships hinzu.

In der Luftfahrt könnte sich Tui deshalb von der Ferienfluggesellschaft Hapag-Lloyd Flug (HLF) und dem Billigerflieger HLX trennen. Der Aufsichtsrat wird sich nach Handelsblatt-Informationen mit einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger befassen, die diese Option ausdrücklich enthält.

Gesucht würde ein Investor, der das Airline-Geschäft saniert, um es dann zu veräußern. In einem ersten Schritt werde der Aufsichtsrat wohl nächste Woche eine vollständige Zusammenlegung der beiden Gesellschaften beschließen, bestätigten Unternehmenskreise. Diskutieren wird der Aufsichtsrat auch alternative Überlegungen der Berger-Studie, die Tui-Airlines mit der Condor, der Flugtochter des Lufthansa/Karstadt-Quelle-Joint-Ventures Thomas Cook, zusammenzubringen.

Rein rechnerisch wäre eine solche Fluggesellschaft dann die Nummer drei in Deutschland. Ein Tui-Manager sagte allerdings dem Handelsblatt: "Ich kann mir das nicht vorstellen, denn wenn wir da Geld mitbringen sollen, müssten wir wohl passen." Ein Unternehmensberater wollte den Deal gleichwohl nicht ausschließen: Letztlich habe Lufthansa ein Interesse daran, die mit dem Zusammengehen von Air Berlin und DBA begonnene Konsolidierung des deutschen Luftverkehrsmarkt nicht vollständig an ihr vorbei gehen zu lassen.

Die angestrebte Verringerung der Kapitalbindung bremst auch Frenzels Pläne für das Kreuzfahrtgeschäft. Investitionen in eine eigene Flotte seien kaum möglich, hieß es aus dem HL-Aufsichtsrat. Denkbar seien Leasingverträge oder die Partnerschaft mit einem Kreuzfahrt-Anbieter. ek/lip

ek
lip



24. August 2006

stw - Freitag, 25. August 2006 - 09:04
ICh glaube wir tun gut daran, da noch etwas von der Außenlinie zuzuschauen auch wenn der Orderfinger angesichts des Buchwertes zucken sollte.

:-) stw

prof - Samstag, 26. August 2006 - 02:12
Ein hochverschuldetes Unternehmen, dass ich als Fundi nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Allein die Historie: Verkaufen die Stahlsparte mitten in der Stahlkrise und kaufen sich dafür die Tourismus und Logistiksparte (kurz vor dem Hype).
Prof

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