Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Albis Leasing: Archivierte Beiträge bis 23. Mai 2006
helmut_1964 - Dienstag, 2. Mai 2006 - 18:10
Also die Betrachtungsdauer einer Unternehmensbeteiligung auf 2 Monate zu beschränken ist aus meiner Sicht schon sehr kurzfristig. Klar wäre es schöner statt mit 4,24 Einstiegspreis im Durchschnitt jetzt für 3,8 oder auch 3,5 Euro einzusteigen.

Relevant ist wieviel die Aktie im Jahr 2008 wert sein wird (und eventuell wieviel der Markt dann dafür bereit sein wird zu zahlen). Dass es dabei immer wieder zu Irrationalitäten kommt ist auch klar. Ich bin seit 1997 immer voll investiert gewesen und habe in einigen dieser Jahre viele Irrationalitäten gesehen. (als Highlight z.B. dass ich im Feb. 2003 die Tele Atlas um 0,89 Cents weit unter dem reinen Cash-Wert kaufen konnte - vielen Dank nochmals an das Board hier - die restlichen 10% der Aktien meines damaligen Kaufs schlummern noch immer in meinem Portfolio und haben heute den doppelten Wert meines damaligen Gesamtinvestments.)

Es ist nicht leicht die aufgrund der tatsächlichen Entwicklungen berechtigten Kursgewinne und Verluste von den Irrationalitäten zu unterscheiden, das ist richtig. Man wird dabei auch immer wieder Fehler machen. Und vielleicht schafft man es auch mit Hilfe der Charts bessere Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu treffen. Die Hit-Ratios von stw und Stephan belegen aber sehr eindrucksvoll, dass es sehr wohl möglich ist gute und rationale Entscheidungen unabhängig vom Kurs der Aktie zu treffen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass man ein Unternehmen in das man investiert sehr gut verstehen sollte. Damit man eben nicht auf den Kursverlauf als Indikator für die tatsächliche Unternehmensentwicklung angewiesen ist, sondern unabhängig davon entscheiden kann. Mir persönlich hat das vor allem in schwierigen Jahren (wie 2001 bis 2003) sehr geholfen. Immer dann himmelhoch jauchzend zu sein, wenn die Kurse oben sind und todtraurig, wenn sie unten sind, ist jedenfalls ein sicheres Rezept keine Gewinne an der Börse zu machen.

Helmut

PS: Ich hatte heute die Chance länger mit Herrn Keinert zu telefonieren. Bericht folgt.

prof - Dienstag, 2. Mai 2006 - 19:57
@dielenritze, Performance seit 01.01.2002:

DAX + 18 %
stw + 140 %

Noch Fragen?
Prof

stw - Mittwoch, 3. Mai 2006 - 08:57
@Helmut: nochmals vielen Dank für Dein tolles Engagement in Sachen Albis. Natürlich wird es bei dieser Kursentwicklung immer wichtiger, richtig einzuschätzen, ob es "nur" eine irrationale Börsenkursentwicklung ist oder ob ob mehr dahintersteckt. Ich bin daher sehr neugierig, was Du für einen EIndruck von den Verantwortlichen bekommst.

:-) stw

plusminus - Mittwoch, 3. Mai 2006 - 10:25
Das hier hab ich gerade gefunden, für alle an Albis interessierten oder Investierte sicher interessant:
<a href="http://www.performaxx.de/pdfstudien/albis_060503.pdf>Performaxx-Studie zu Albis</a>

stw - Mittwoch, 3. Mai 2006 - 13:08
Ich befürchte, dass es genau diese Performaxx-Studie ist, die zur heutigen Kurserholung führt. EIn echter Investor wäre mir lieber gewesen...

:-) stw

ALBIS Leasing kaufen (Performaxx)

Die Experten von "Performaxx" empfehlen die Aktie von ALBIS Leasing (ISIN DE0006569403/ WKN 656940) weiterhin zu kaufen.
ALBIS Leasing sei derzeit deutlich unterbewertet. Obwohl das Fondsgeschäft der Tochter Finanzhaus Rothmann durch Änderungen bei der Einkommenssteuergesetzgebung weniger gewachsen sei, als von den Experten in der Ersteinschätzung prognostiziert, werde das Unternehmen derzeit an der Börse mit 88,2 Mio. Euro bewertet. Da ALBIS derzeit 81,7 Prozent der Aktien halte, übersteige allein der rechnerische Anteil der Mutter die aktuelle Marktkapitalisierung. Zudem sehe man bei der Tochter durch die schrittweise Entwicklung zum integrierten Finanzdienstleister noch weiteren Spielraum. Aber auch die zweite Sparte des ALBIS-Konzerns, das Leasinggeschäft, werfe hohe Erträge ab, die von der Börse derzeit ignoriert würden. Anhand einer sum-of-parts-Bewertung sehe man den fairen Unternehmenswert bei 109,4 Mio. Euro und damit ein Kurspotenzial von 81,6 Prozent.

helmut_1964 - Mittwoch, 3. Mai 2006 - 15:28
Wie im letzten Posting schon angekündigt, ein paar Infos zum Gespräch mit Herrn Keinert:

Allgemein: Die IR-Arbeit bei Albis ist nicht wirklich organisiert (bei der Größe auch irgendwie verständlich). Das hat aber den Vorteil, dass der Vorstand persönlich sich die Zeit nimmt, mit einem Aktionär zu sprechen (und das ohne Zeitdruck). Inhaltliche neue Aussagen sind natürlich nicht zu erwarten, Herr Keinert hat da die Vorschriften zu beachten. Ich hatte trotzdem einen positiven Eindruck (nicht nur Floskeln zum Abwimmeln, sondern inhaltliche Diskussion)

Fragenkomplex 1: Geschäftsmodell Leasing allgemein
Herr Keinert hat bestätigt, dass alle Aktivitäten im Bereich Leasing innerhalb von Fondsstrukturen abgewickelt werden. Mögliche Verluste in diesem Bereich werden immer voll den Fonds (bzw. Fondsanlegern) zugerechnet. Albis hat alle Verlustzurechnungen vertraglich ausgeschlossen (auch über die Beteiligung an den Betreibergesellschaften).
Die Erträge aus dem Bereich sind somit einerseits die Geschäftsbesorgungsvergütungen und die Gewinnbeteiligungen (die aber noch nicht schlagend geworden sind) – nicht aber die operativen Erträge und Verluste aus dem Leasingbereich.
-> Fazit für mich: Wir können hier ausgehend von einem Ertrag von 4,6 Mio. in 2005 von weiter steigenden Erträgen (und das mit hoher Sicherheit) ausgehen.

Fragenkomplex 2: Kosten der Holding
Prinzipiell ist es ja so, dass der Wert der Albis sich aus dem Teilkonzern Rothmann und dem vorher angesprochenen Leasingeinkommen zusammensetzt. Leider sind dabei noch die Eigen-Kosten der Holding zu berücksichtigen. Herr Keinert hat mir versichert, dass es sein Bestreben ist, diese Kosten in Zukunft einzudämmen. In der Vergangenheit sind in diesen Kosten auch Vorinvestitionen enthalten gewesen (z.B. Bonitätsfabrik) die in Zukunft über die Dienstleistungserträge den Leasinggesellschaften verrechnet werden.
-> Fazit für mich: Es ist davon auszugehen, dass die Holding-Kosten immer signifikant unter den Erträgen aus dem Leasingbereich liegen werden. Albis ist daher jedenfalls Rothmann plus X Mio. wert. (und nicht Rothmann plus 0 oder sogar Rothmann minus 20 Mio.)

Fragenkomplex 3: Erfolg der Fonds bzw. Vorgehen bei Abwicklung von Fonds
Vorbemerkung von mir: Langfristig ist das Geschäftsmodell davon abhängig, dass es gelingt für die Anleger in den Fonds vernünftige Renditen zu erwirtschaften. Der Albis HiTec ist jetzt in der Phase in der die Anleger schon wieder ausscheiden (vgl. Leistungsausweis). Dafür wird ihnen ein Abfindungspreis angeboten der sehr attraktiv ist (216% Gesamtausschüttung über 12 Jahre). Das obwohl rein rechnerisch der Fonds seine Anfangsverluste noch gar nicht ganz aufgeholt hat. Das ist trotzdem grundsätzlich möglich, weil der Fonds ja nicht abgewickelt wird, sondern going concern unterstellt werden muss. Dh es fallen über das Neugeschäft immer wieder vorzeitige Abschreibungen und damit Verluste im Neugeschäft an. Wenn das Neugeschäft eingestellt würde, sähe die Rechnung plötzlich anders aus. Man schiebt sozusagen eine Welle vor sich her. Ich wollte in diesem Zusammenhang von Herrn Keinert nähere Informationen dazu. Im Gespräch wurde klar, dass nicht der Fonds selber, sondern ein externes Beteiligungsunternehmen (mit Albis-Beteiligung ?) in diesem Fall den Anlegern dieses Rückkauf-Angebot macht. D.h. das Unternehmen HiTec wird in jedem Fall mit vollem Volumen weiterarbeiten. Das Angebot für die Anleger dürfte auch über dem liegen, was sich im Fonds auf den Kapitalkonten der Anleger tatsächlich angesammelt hat. Und das ist natürlich sehr wachsam zu verfolgen. Das kann man sich sicher nicht auf Dauer leisten. Andererseits ist klar, dass der HiTec sozusagen der Probeballon für das Geschäftsmodell war und man im Management der Fonds in der Zwischenzeit sicher dazugelernt hat. Aber wie gesagt, das ist kritisch zu verfolgen.

Ergebnisveröffentlichung 2005:
Die in der Veröffentlichung angegebenen 8,5 Mio. Euro Beteiligungsergebnis (gegenüber 11,5 Mio in 2004) betreffen Rothmann und Leasing. D.h. von Rothmann nur die Dividende (0,08 mal 49 Mio. Aktien – periodengleiche Verbuchung) und vom Leasingteil der vorher schon genannte Betrag von 4,6 Mio. (Im Vorjahr war das 7,3 Mio. Gewinnabführung von Rothmann und 4,1 Mio. vom Leasingteil). Auch in Zukunft wird in der Holding (HGB) wie von mir vermutet nur die Dividende von Rothmann in die Ertragsrechnung eingebucht werden. Ökonomisch muss man dann halt den thesaurierten Teil dazurechnen.
Das Thema Chorus ist auch so, wie von mir vermutet.
Die Wiener Autobank wird wohl von der Holding an die Tochter (und damit in den DSK-Fonds) weitergegeben werden. Hier könnte – meine Interpretation – noch ein Sonderertrag für die Albis-Aktionäre hängen bleiben.


Was für mich noch immer unbefriedigend blieb ist die Frage der Differenz zwischen dem Holdingergebnis und dem Konzernergebnis im Eigenanteil. Wenn ich davon ausgehe, dass die gesamten negativen Ergebnisse im Leasingteil den Anlegern zugerechnet werden und ich die Rothmann-Erträge entsprechend dem Teilkonzern (nicht Verbuchung in der Holding) als Basis annehme, dann müssten die beiden Zahlen doch eigentlich zusammenstimmen. Es fehlen aber im Jahr 2004 etwa 3 Mio. Euro.
Herr Keinert hat dafür v.a. unterschiedliche Abschreibungen bzw. angewendete Abschreibungsregeln und –basen als Ursache genannt. Im Nachgang tue ich mir schwer, das richtig einzuordnen. Das möchte ich gerne noch besser verstehen – spätestens mit der Vorlage der 2005er Zahlen werde ich dem nachgehen.

Gruß
Helmut

chinaman - Mittwoch, 3. Mai 2006 - 17:00
"Langsam wird deutlich, wie katastrophal die Entscheidung für Albis Leasing war"

Unvoreingenommen kann man sehen, dass das Timing schlecht war. Im nachhinein Bedarf es keiner großen Fähigkeiten, dies festszustellen.

Vielleicht kann der Newbie Dielenritze ja mal seine Favoriten hier vorstellen. Seinen Tönen nach zu folgern, muss es sich ja um einen der führenden Analysten weltweit handeln *LoL*


Gruß
Chinaman

mandarina - Donnerstag, 4. Mai 2006 - 10:54
Helmut ,vielen Dank für Deine Bemühungen... wenn ich die Antworten zum Kurs setze ... bleibe ich dabei ...... Albis ist auf diesem Niveau ( für mich ) um so mehr ein glatter Kauf ..... noch zwingender .. wenn ich den allgemeinen weggelaufenen Markt mir anschaue .. viele Werte in der 2/3 Reihe gibt es nicht mehr die noch nicht durchgenudelt worden sind ...... mal schaun wie lange der VK noch gegenhalten kann ;)

Gruss Mandy

mandarina - Montag, 15. Mai 2006 - 08:42
Schöne Bodenbildung um die 4 Euro die letzten Wochen .. mal schaun wann fundamental hier die überverkaufte Situation nach oben sich entspannen wird .
Albis wird ja in erster Linie über RTM diskutiert .. klar .. wenn alleine diese Beteiligung 20 % über der ganzen Albis MK liegt .. aber --gerade das Albis Geschäft ohne RTM finde ich interessant .. und hier sehe ich zusätzliches Potential ... nur wird dieses Geschäft momentan (noch)mit 0 Euro bewertet !

Gruss Mandy


performaxx Research
Analyst: Rupert Stöger
12. Mai 2006
Die Albis Leasing AG ist dabei, ihre Wertschöpfungskette zu komplettieren. Deshalb wurden die Fühler nach der Deutschen AutoHandels Holding ausgestreckt. Zuvor wurde bereits die österreichische AutoBank AG übernommen. Allerdings ist die Gesellschaft nicht nur auf das Fahrzeuggeschäft fokussiert. Auch in anderen Bereichen sieht Rupert Stöger noch "erhebliches Ertragspotenzial".


ALBIS Leasing AG
WKN 656940
Branche Finanzdienstleistungen
Land Deutschland
Aktuelle Empfehlung Kaufen
Kurs bei Besprechung 3,96 Euro
Datum 12.05.2006
Kursziel 7,14 Euro (fairer Wert)
Zeithorizont


Börsenkennzahlen
Unternehmen ALBIS Leasing AG
52 Wochen Hoch 8,15 Euro
52 Wochen Tief 3,76 Euro
Marktkapitalisierung 61,92 Mio. Euro

Erwähnte Unternehmen
Name WKN Kauf Verk. News
ALBIS Leasing AG 656940 Kaufen Verkaufen Nachrichten

Der Analyst von performaxx Research hat den fairen Wert der Albis-Aktie mit 7,14 Euro errechnet.

AC: Herr Stöger, das abgelaufene Geschäftsjahr ist bei der Albis Leasing AG nicht ganz so erfreulich verlaufen, oder?

Stöger: Der für Investoren relevante Jahresüberschuss von Albis Leasing auf Ebene der Holding lag 2005 zwar bei 1,3 Mio. Euro und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 5,8 Mio. Euro. Dabei wurde das Ergebnis allerdings von zwei Sonderfaktoren beeinflusst, die einen Vergleich mit dem Vorjahr nur eingeschränkt zulassen.

AC: Welche sind das?

Stöger: Bis zum Börsengang der Tochter Finanzhaus Rothmann im November bestand mit dieser Gesellschaft ein Ergebnisabführungsvertrag, der für einen vollständigen Transfer des unversteuerten Teilkonzerngewinns zur Mutter sorgte. Demgegenüber fließt Albis seit dem erfolgreichen IPO lediglich die versteuerte Dividende für den verbliebenen Anteil von 81,7% zu.

AC: Und wie lautet der zweite Sonderfaktor?

Stöger: Darüber hinaus wurden zum Stichtag 31. Dezember verbliebene Altlasten aus dem Emissionsgeschäft abschließend bereinigt. Im Rahmen dessen erfolgte eine Abschreibung in Höhe von 4,25 Mio. Euro auf die Chorus GmbH. Der Albis Konzern hatte sich im Jahr 2000 an dem Emissionshaus für Medienfonds beteiligt.

AC: Warum musste die Abschreibung vorgenommen werden?

Stöger: Die Verschärfung der Steuergesetzgebung in den letzten Jahren hat die Werthaltigkeit des Unternehmens untergraben, so dass nun eine abschließende Abwertung erfolgte. Im Laufe dieses Jahres wird der Anteil zum Restbuchwert an den Mehrheitsgesellschafter veräußert.

AC: Neben diesen Ergebnis mindernden Effekten …

Stöger: … konnten die Erträge aus dem Geschäftsbereich Leasing dagegen um 0,5 auf 4,6 Mio. Euro gesteigert werden.

AC: Wie beurteilen Sie die zuletzt forcierte Expansion?

Stöger: Nach der vollständigen Übernahme der österreichischen AutoBank AG im Dezember kann Albis sein in Deutschland etabliertes Geschäft nun auch auf das Nachbarland ausdehnen.

AC: Was zeichnet die AutoBank AG aus?

Stöger: Mit der Wiener Gesellschaft wurde ein Spezialist für die PKW-Finanzierung übernommen, der über starke Standbeine in den Segmenten Leasing, Neu- und Gebrauchtwagenfinanzierung sowie Lagerfinanzierung von Autohäusern verfügt.

AC: Das waren aber nicht die einzigen Kaufgründe, oder?

Stöger: Nein. Von besonderer Bedeutung für Albis ist die EU-weit gültige Vollbanklizenz des neuen Ablegers. Auf dieser Basis kann über die AutoBank auch das Finanzierungsgeschäft auf dem deutschen Markt erheblich ausgeweitet werden.

AC: Albis hat darüber hinaus seine Fühler auch in Richtung der Deutschen AutoHandels Holding - kurz DAH - ausgestreckt.

Stöger: Das ist richtig. Bislang wurde aber nur eine Absichtserklärung zum Anteilserwerb abgegeben, ein Abschluss der Transaktion steht somit noch aus. Eine Mehrheitsbeteiligung an der DAH würde einen weiteren wichtigen Baustein zur Komplettierung der Wertschöpfungskette bei der Fahrzeugfinanzierung darstellen.

AC: Warum?

Stöger: Die Gesellschaft ist einer der größten deutschen Automobilhändler und erwirtschaftet derzeit einen Gruppenumsatz von mehr als 800 Mio. Euro. Für Albis bietet diese Investitionsmöglichkeit nicht nur einen direkten Zugang zum Endkunden, sondern auch zu einer bestehenden Plattform für die Abwicklung von Werkstattservice und Fahrzeugverwertung – komplementäre Bereiche zum Leasinggeschäft.

AC: Gibt es noch mehr Gründe die für eine Mehrheitsbeteiligung sprechen?

Stöger: Ja, weiteres Potenzial könnte eine Verzahnung mit den Aktivitäten einzelner Tochterunternehmen ergeben, z.B. durch die Nutzung der DAH-Filialen zur Geschäftsanbahnung für die Autovermietung.

AC: Das Fahrzeuggeschäft ist aber nicht das einzige Standbein!

Stöger: Nein, während durch die dargestellten Maßnahmen die Bedeutung des Fahrzeuggeschäfts innerhalb des Albis-Leasing-Konzerns zwar wächst, wird gleichzeitig die Eigenständigkeit der nun börsennotierten Tochter Rothmann und des zugehörigen Fondsgeschäfts von der Unternehmensleitung stärker betont.

AC: Was bedeutet das für Ihre Einschätzung?

Stöger: Wir berücksichtigen diese Transformation durch eine separate Bewertung der beiden Geschäftseinheiten über die so genannte Sum-of-parts-Methodik. Aus unserer aktuellen Analyse vom Finanzhaus Rothmann resultiert ein fairer Unternehmenswert von 119,9 Mio. Euro. Der Anteil von Albis an der Tochter beträgt derzeit 81,7% und hat damit nach unserer Kalkulation einen Wert von 98 Mio. Euro. Geht man an dieser Stelle bewusst konservativ vor, und orientiert sich an der aktuellen Börsenbewertung des Finanzdienstleisters, so errechnet sich ein Beteiligungswert von 72,1 Mio. Euro, der immer noch rund 20% über der gesamten Marktkapitalisierung des Albis Leasing AG liegt.

AC: Damit wird dem Leasinggeschäft des Unternehmens am Markt derzeit kein positiver Wertbeitrag beigemessen.

Stöger: Richtig. Entgegen dieser pessimistischen Einschätzung sehen wir im Konzerngeschäft außerhalb der Tochter Rothmann erhebliche Ertragspotenziale. Insbesondere durch die starke Expansion im Fahrzeugsegment und die kontinuierliche Ausweitung des Angebots an innovativen Finanzierungsdiensten baut die Gesellschaft ihre rentablen Standbeine deutlich aus.

AC: Wie viel ist Albis Leasing ohne Berücksichtigung des Geschäfts der Tochter Finanzhaus Rothmann wert?

Stöger: Nach unserer Kalkulation liegt der Wert der Sparte bei 18,9 Mio. Euro oder 1,23 Euro je Aktie. Der gesamte Unternehmenswert errechnet sich durch Addition des Wertes von Rothmann und Subtraktion der Nettofinanzverbindlichkeiten auf Holdingebene, die derzeit etwa 7,5 Mio. Euro betragen. Unter Verwendung des Ertragswertes der börsennotierten Tochter resultiert daraus ein fairer Wert für Albis von 109,4 Mio. Euro, bzw. 7,14 Euro je Aktie. Wird dagegen lediglich der aktuelle Börsenwert von Rothmann einbezogen, liegt der faire Kurs immer noch bei 5,45 Euro.

AC: Damit ist die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau absolut unterbewertet!

Stöger: Das stimmt! Obwohl das Fondsgeschäft der Tochter Finanzhaus Rothmann durch Änderungen bei der Einkommenssteuergesetzgebung weniger gewachsen ist, als von uns in der Ersteinschätzung prognostiziert, wird das Unternehmen derzeit an der Börse mit rund 88 Mio. Euro bewertet. Da Albis 81,7% der Aktien hält, übersteigt allein der rechnerische Anteil der Mutter die aktuelle Marktkapitalisierung. Zudem sehen wir bei der Tochter durch die schrittweise Entwicklung zum integrierten Finanzdienstleister noch weiteren Spielraum. Aber auch die zweite Sparte des Albis-Konzerns, das Leasinggeschäft, wirft hohe Erträge ab, die von der Börse derzeit ignoriert werden.

AC: Demnach empfehlen Sie, die Aktie zu kaufen.

Stöger: Ja, anhand unserer bereits erwähnten Sum-of-parts-Bewertung sehen wir den fairen Unternehmenswert bei 109,4 Mio. Euro oder 7,14 Euro und damit ein Kurspotenzial von über 80%. In Folge dessen lautet unsere Einschätzung Kaufen!

Das Gespräch führte Michael Schröder

helmut_1964 - Montag, 15. Mai 2006 - 10:30
Die grundsätzliche Einschätzung teile ich - was mir nicht gefällt ist, dass auch in diesem Interview wieder nicht sauber zwischen den Aktionärserträgen und Erträgen zugunsten der Fondsanleger differenziert wird.

QUOTE: "Entgegen dieser pessimistischen Einschätzung sehen wir im Konzerngeschäft außerhalb der Tochter Rothmann erhebliche Ertragspotenziale. Insbesondere durch die starke Expansion im Fahrzeugsegment und die kontinuierliche Ausweitung des Angebots an innovativen Finanzierungsdiensten baut die Gesellschaft ihre rentablen Standbeine deutlich aus."

Damit ist wohl die Autobank und die mögliche DAH-Übernahme gemeint. Diese "rentablen Standbeine" kommen in erster Linie den Fondsanlegern zugute und erst indirekt über die Gewinnbeteiligung in einigen Jahren den Aktionären. Ich befürchte da gibt es immer noch zu viel Erwartungshaltung bei Investoren. Das Leasinggeschäft wird in 2006 mit sehr großer Sicherheit gut 5 Mio. abwerfen - egal wie gut oder schlecht das Leasinggeschäft im Jahr 2006 tatsächlich läuft. Aber das ist ja auch gerade ein Reiz am Leasing-Teil von Albis. Solange das Geschäftsmodell halbwegs funktioniert und die Fondsanleger halbwegs zu ihrem Geld kommen ist der Ertrag aus dem Leasingteil sehr gut prognostizierbar und wird kontinuierlich wachsen.

Was für mich neu war sind 7,5 Mio. Bankverbindlichkeiten auf Holdingebene. In den bisher veröffentlichten Daten gibt es fast keine Bankschulden auf Holdingebene. Ich kann mir nur vorstellen, dass der Kauf der Autobank, der ja (bisher) über die Holding gelaufen ist, dazu geführt hat. Dann würde das mit dem Verkauf an den DSK-Fonds wieder getilgt. Woher die Info allerdings stammt ist mir schleierhaft. Da scheint Herr Stöger schon mehr zu wissen als veröffentlicht ist.

Helmut

dielenritze - Mittwoch, 17. Mai 2006 - 20:40
Touchdown auf die 3 Euro steht wie angekündigt bevor. Wir werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Kurse auch unterhalb von 3 Euro sehen. Die Win-Win-Situation mit Rothmanns verkehrt sich in eine Doubleloose-Connection.

Das prognostizierte Minus von 25% mit der Albis-Investition ist sicher nicht das Ende der Fahnenstange. Der negative Trend ist anhaltend, wenn auch nicht mehr so massiv. Dieser Trend wird durch massive institutionelle Verkäufe unterstützt. Nach der Empfehlung von Performaxx zeigte die Aktie ein mehrjähriges Tagesumsatzhoch von etwa 250.000 Stücke, was den Kurs keineswegs nach oben bewegte. Niemand weiß, wieviele Stücke hier noch am Markt untergebracht werden sollen, aber alle ahnen, dass dies sehr wahrscheinlich nicht die letzte Charge war.

Wer hier nicht investierte, kann sich bald über einen virtuellen Gewinn von bis zu 30% freuen.

prof - Mittwoch, 17. Mai 2006 - 21:00
Chart sieht auf jeden Fall böse aus - Prof

mandarina - Donnerstag, 18. Mai 2006 - 08:15
Absolut richtig , Chart sieht grottenschlecht jetzt aus ... und .. der Faktor Panik ist im Markt .. jetzt stellt sich bei Albis ( und bei allen anderen Aktien ) die Frage .
1) wieviel Speck ist hier noch dran .... je mehr Speck.. desto mehr werden Ihre Gewinne noch eintüten ( bei Albis wohl ehr nicht der Fall )
2) Wieviele Mitspieler sind in Albis die sich das eigentlich nicht leisten können ( die werden panisch den Wert billig schießen ).
3) Wieviele Mitspieler es sich leiten können Albis aufzufangen ... und dann auf welchem Kursniveau (Geiz ist geil ) .

Es soll ja Leute geben die an der Börse spielen und damit Geld verdienen müssen... und die machen die Kurse billig an solchen Tagen .

Panik spielt der Charttechnik in die Hände ... Fundamentals zählen nicht mehr .... Vorteil .. man kann (dosiert und mit einem Plan )billig einsammeln ...

Die Korrektur der Märkte war mE.überfällig .. in den heutigen schnellen Zeiten fallen diese Korrekturen heftig aus .. Panik erzeugt Irrationalitäten ... Aktien(kurse) sind nicht mehr zu greifen ..

Sehr gesund alles.. schmwerzhaft für die die in den letzten Wochen eingestiegen sind .. meiner Meinung werden wir feine Tradingchancen sehen ..Volatilität ist das Zauberwort . die Tendenz wir aber mE. weiter nach oben zeigen ...wenn gleich mit angezogener Handbremse .(wobei mir ein ""Crash :-)))) "" lieber wäre .)

In vielen Werten gab"s gestern ein richtiges Blutbad .. wer die 3 Jahresdepression migemacht hat weiß wie sich das nach unten potenzieren könnte ( na..wer wird panisch ;) )... daher... jeder sollte sein Risikomanagment haben .... wissen was er sich leisten kann..seine Angst und sein Gier im Griff haben ..
Ich werde die Panik nutzen ...hoffe aber das wir wirlich richtig Panik mal sehen werden... mit richtigen Panikkursen ....
Bei Albis erstmal abwarten ... ehr auf weitere Kursverluste spekulieren...wobei auf anderen Baustellen auch der WSV zu sehen sein könnte ... so das man die große Auswahl hat .

Achtet auf die Bildzeitung :-))

Gruss
Mandy

dielenritze - Donnerstag, 18. Mai 2006 - 15:58
@Mandy

Du dramatisierst ein bißchen. So irrational ist der Kursverfall bei Albis nicht. Es gibt viele nachvollziehbare Gründe, wieso der Kurs so stark eingebrochen ist und einfach kein Kaufinteresse aufkommt. Soweit alles durchaus verständlich und keineswegs irrational. Der Buchwert allein reißt es nicht raus, wie man unschwer erkennen kann.

Bei der extrem undurchsichtigen Albis, wo alles möglich oder unmöglich scheint, müssen neue Zahlen her, um die Betrachtung und Bewertung grundlegend wieder ins Positive zu wenden. Das heißt: Erst nach Meldung der Halbjahreszahlen 2006 im Dezember, kann etwas Entscheidenes geschehen.

mandarina - Freitag, 19. Mai 2006 - 08:01
@dielenritze

na ja.. so undurchsichtig finde ich Albis nicht ... aber in Zeiten fallener Kurse findet man immer Argumente diese fallenden Kurse zu erklären.
Aber du hast schon Recht .. momentan kann man hier keinen Blumentopf gewinnen ... mein Nachkauf war schlecht gesetzt (Schnitt habe ich jetzt rund 4,10 )..... der penetrante VK potensiert den schlechten Markt noch nach unten ... Chart ist hin .......fundamentale Gründe gelten in diesen Zeiten nicht mehr (ok ok .. da kann man streiten ;))...
Trotzdem .... nächste Pos. geht im Bereich 2,5 /3 bei mir rein ..sollten wir die sehen .... verbliebt bin ich nicht ..kein Angst ..

Gruss Mandy

mandarina - Freitag, 19. Mai 2006 - 08:01
@dielenritze

na ja.. so undurchsichtig finde ich Albis nicht ... aber in Zeiten fallener Kurse findet man immer Argumente diese fallenden Kurse zu erklären.
Aber du hast schon Recht .. momentan kann man hier keinen Blumentopf gewinnen ... mein Nachkauf war schlecht gesetzt (Schnitt habe ich jetzt rund 4,10 )..... der penetrante VK potensiert den schlechten Markt noch nach unten ... Chart ist hin .......fundamentale Gründe gelten in diesen Zeiten nicht mehr (ok ok .. da kann man streiten ;))...
Trotzdem .... nächste Pos. geht im Bereich 2,5 /3 bei mir rein ..sollten wir die sehen .... verbliebt bin ich nicht ..keine Angst ..

Gruss Mandy

mandarina - Freitag, 19. Mai 2006 - 08:03
@dielenritze

na ja.. so undurchsichtig finde ich Albis nicht ... aber in Zeiten fallener Kurse findet man immer Argumente diese fallenden Kurse zu erklären.
Aber du hast schon Recht .. momentan kann man hier keinen Blumentopf gewinnen ... mein Nachkauf war schlecht gesetzt (Schnitt habe ich jetzt rund 4,10 )..... der penetrante VK potensiert den schlechten Markt noch nach unten ... Chart ist hin .......fundamentale Gründe gelten in diesen Zeiten nicht mehr (ok ok .. da kann man streiten ;))...
Trotzdem .... nächste Pos. geht im Bereich 2,5 /3 bei mir rein ..sollten wir die sehen .... verbliebt bin ich nicht ..keine Angst ..

Gruss Mandy

mandarina - Freitag, 19. Mai 2006 - 08:07
Ups..sorry ..wollt ich nicht .. 3 mal gepostet habe ich doch nicht ..komisch

dielenritze - Dienstag, 23. Mai 2006 - 15:47
Albis findet trotz weiter gesunkener Kurse kein Kaufinteresse und somit keinen Halt. Das neue Kursziel liegt in der Tiefe bei etwa 2,50 Euro. Das Investment nähert sich in schnellen Schritten der Minus-50%-Marke. Es wird nun klar, was denen blühen kann, die sich besseren Wissens brüstend gegen Markt und Chart stellen. Eine katastrophale Fehlentscheidung ... aus der man lernen sollte.

prof - Dienstag, 23. Mai 2006 - 18:22
@dielenritze: Du kannst davon ausgehen, dass stw die Prozentrechnung auch selbst beherrscht. Gibt es von deiner Seite auch mal konstruktive Beiträge?
Prof

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Albis Leasing: Archivierte Beiträge bis 23. Mai 2006