Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Albis Leasing: Archivierte Beiträge bis 2. Mai 2006
dielenritze - Montag, 10. April 2006 - 10:05
Rekordverdächtig: Das riecht nach minus 20% innerhalb von 14 Tagen und damit eine herausragende Underperformance dieser Tage. Don't fight the trend, eine alte Börsenweisheit, die sich immer wieder bestätigt.

Gruß Manfred

plusminus - Montag, 10. April 2006 - 10:14
Und wie gehts jetzt weiter?

prof - Montag, 10. April 2006 - 10:25
Erstaunlich ist das schon: Eine Kurshalbierung in den letzten 6 goldenen Börsenmonaten.
Im Bereich um 4 gibt´s eine charttechnische Unterstützung, eine eventuell kräftig ausfallende Erholung würde ich zum Verkauf nutzen!
Prof

stephan - Mittwoch, 12. April 2006 - 12:20
Die zittrigen Hände sind jetzt draußen…

Das Kapitel Albis ist für mich beendet. Ursache ist nicht der Kursverfall, sondern meine katastrophale Herangehensweise an dieses spekulative Investment.

Ich habe zwar vor dem Kauf durchaus kritisch alle möglichen Informationen zur Albis gesichtet. Jedoch kann es sich dabei nur um ein Überfliegen und nicht um eine Analyse gehandelt haben. Ich habe hier ziemlich versagt.

Z.B. ist mir erst in den letzten Tagen richtig klar geworden das die Albis Holding über keinerlei Reserven verfügt. Das nominell hohe Eigenkapital ist nur durch sehr hohen Wertansatz der Beteiligungen vorhanden. Dies dürfte insbesondere Rothmann sein. Deren Eigenkapital relativiert sich wiederum durch immaterielle Vermögensgegenstände von 68 Mio. Euro - also bis auf die IPO Cash Erlöse von. ca. 15 Mio. Euro mehr oder weniger heißer Luft auf der Aktiva Seite. Das EK der Albis Holding dürfte nach dem IPO Rothmann's und einer Marktbezogenen Bewertung der Rothmann Beteiligung sogar noch steigen - Diese stellt für mich aber keinen nachhaltigen Wert da.

Herr Mahn hatte vor seiner Zeit bei der Albis Leasing durchaus große Probleme im Leasingmarkt zu bestehen und hat zumindest einen größeren Eigenkapitalgeber große Verluste beschert. Über die Umstände und möglicherweise zu optimistische Prognosen Mahns gab es dazu einen langen Rechtsstreit. Ich habe hier allerdings nur mündliche Informationen von einem absoluten Leasing Fachmann - schriftlich konnte ich dazu nichts finden. Das ganze ist auch schon mehr als 15 Jahre her. Mir scheint es jedoch so als wären die privaten Fondsanleger die einzige Möglichkeit gewesen für Mahn das erforderliche Kapital für das Leasinggeschäft zu beschaffen, da die Banken mit ihm nicht weiter arbeiten wollen.

Das potentiell mögliche Ertragsszenario was Helmut hier in beeindruckender Weise dargelegt hat kann und will ich nicht entkräften. Ich sehe allerdings große Risiken das Albis insbesondere im wettbewerbsintensiven PKW Geschäft erhebliche Verluste (durch Ausfälle der Kunden) zunächst für die Fondsanleger einfährt und möglicherweise eine der Leasingtöchter abgewickelt werden muss. Dies würde die Verwaltungsvergütungen an die Holding verringern und möglicherweise zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten führen.

Sicherlich ist das nur ein Worst Case Szenario. Ich lerne aus diesem 5 Tage Invest, das wenn ich schon anfange ein Wertpapier nur als halbe Position aufzunehmen, es als spekulativ und ungeeignet für das Musterdepot einordne ich komplett Abstand von dem Abenteuer nehmen sollte.

Traurig dass ich hier nicht schlauer war und zu früh investiert habe. So weit war ich doch eigentlich vor 5 Jahren, so ein bescheuertes Verhalten werde ich mir nicht mehr oft erlauben können. Euch trotzdem noch viel Erfolg mit dem Papier, falls neue Anleger dem Management mehr vertrauen schenken ist durchaus eine Kursverdoppelung möglich.

Gruß
Stephan

prof - Mittwoch, 12. April 2006 - 12:57
"So weit war ich doch eigentlich vor 5 Jahren, so ein bescheuertes Verhalten werde ich mir nicht mehr oft erlauben können."

Mitunter braucht das Gedächtnis nach ein paar Jahren mal eine kleine Auffrischung, wenn die Gier wieder zu groß wird.
Wir sind halt alles nur Menschen! Wichtig ist, dass du die Lektion dieses Mal deutlich schneller gelernt hast, als damals und die Konsequenzen schnell gezogen hast.
Prof

prof - Mittwoch, 12. April 2006 - 13:07
So emotional kennt man dich ja gar nicht ...
Prof

helmut_1964 - Mittwoch, 12. April 2006 - 16:07
Hallo Stephan,

ich wollte niemanden in ein spekulatives Investment "treiben" und es tut mir sehr leid, dass du damit Verluste erlitten hast. Der Einstieg war wirklich sehr unglücklich. Ich kann dir nur versichern, dass es mir mit eigenem Geld gleich ergangen ist bzw. ergeht.

Zu deiner Begründung für den Ausstieg:
1.) Fehlende Reserven der Holding: Der Wert der Albis Holding liegt meines Erachtens einerseits in zukünftigen Erträgen aus den Leasingbeteiligungen und andererseits in der Rothmann-Beteiligung. Auf Stufe der Holding ist die Rothmann-Beteiligung mit 68,5 Mio. angesetzt (per 2004) und macht damit über 90% der insgesamt 75 Mio. Beteiligungsansatz aus. In diesem Beteiligungsansatz steckt ein sehr hoher Anteil Goodwill, das ist richtig. Andererseits habe ich diesen Goodwill als realistisch erachtet, da die Rothmann-Beteiligung damit zu einem Kurs von 1,37 bewertet wird (die Sicherheitsmargin ist allerdings beim derzeitigen Kurs von nur noch 1,42 Euro stark verkleinert).

2.) Probleme in der Vergangenheit: Diese Information ist mir neu. Ich weiß allerdings aus eigener Erfahrung, dass die Refinanzierung einer privaten Leasinggesellschaft über die Banken grundsätzlich relativ problematisch ist. Das hat so denke ich jedenfalls auch zu dieser Idee einer Refinanzierungsplattform für andere Unternehmen geführt. Trotzdem mahnt dieser Punkt zur Vorsicht.

3.) Verluste in den Fonds: Da stimme ich dir voll zu. Das kurzfristige Risiko von schlechteren Ergebnissen trifft die Albis-Aktionäre zwar nicht (von daher relativ risikofrei). Wenn es Albis aber langfristig nicht gelingt in den Fondsvehikeln vernünftige Ergebnisse zu erzielen, d.h. die kalkulierten Anfangsverluste auch wieder aufzuholen, und Renditen für die Anleger zu erzielen, dann stellt das ein Grossrisiko dar. Und zwar an mehreren Fronten: Die Reputation wäre dahin, was die Platzierungskraft von Rothmann negativ beeinflussen würde, die Erträge aus den Fonds würden zurückgehen und die Gewinnbeteiligungen (auf die ich ja baue) würden ausbleiben. Von daher werde ich mir die Leistungsausweise 2005 der einzelnen Fonds nach Veröffentlichung sehr genau ansehen. Die Zahlen bis 2004 waren bei fast allen Fonds gut. Ich gehe momentan deshalb auch hier von einer weiterhin positiven Entwicklung aus. Vor allem auch deshalb, weil ja wohl nicht gerade eine große Rezession bevorsteht. Die Zahlungsausfälle, die die Performance der Fonds verhageln könnten, sehe ich nämlich vor allem im gewerblichen Geschäft als grosses Risiko. Da sollte ein wirtschaftliche Erholung schon ein wenig Rückenwind darstellen.
Trotzdem: In der Fähigkeit der Albis-Töchter in den Fonds gute Renditen für die Anleger zu erwirtschaften, liegt das größte Risiko eines Albis-Engagements. (Anmerkung: Das jeweilige Management der Fonds/Albis-Töchter erhält 20% der Gewinnbeteiligung, Albis selber 80% - auch das sollte für das Fondsmanagement Anreiz sein gute langfristige Ergebnisse zu erzielen).

Helmut

stephan - Mittwoch, 12. April 2006 - 18:33
@ prof

Verluste realisieren ist ja kein Problem, aber "unforced errors" sind besonders ärgerlich - daher der kleine Emotionsausbruch.

@ helmut

Nein, Du hast mich durch Deine fundierten Postings nicht in Albis getrieben. Ich bin lange genug dabei um die Schuld für Verluste nicht bei anderen suchen. Das ganze war auch für mein Gesamtdepot von ungeordneter Bedeutung, nur mich ärgert aufgrund meiner unzureichenden Recherche in diesem Fall jeder Euro Verlust.

Die einfache Wahrheit ist, dass im Moment so gut wie keine fundamental erstklassigen Nebenwerte zu günstigen Kursen zu finden sind. Bei Albis müsste ich aus meiner Sicht zu viele Kompromisse, Negativmerkmale für das zweifelsohne hohe theoretische Kurspotential akzeptieren.

Stephan

dielenritze - Samstag, 15. April 2006 - 17:41
@ Helmut

Albis kassiert doch in 2006 etwa 3 Millionen Dividende von Rothmann. Dürfte es daher bilanziell in 2006 nicht wesentlich besser aussehen oder sind hier die IPO-Kosten (etwa in derselben Größenordnung) noch zu berücksichtigen? Die Dividende stellt doch ein Gewinn aus der Beteiligung dar und müsste somit entsprechend für die Albis Leasing verbucht werden, ob auf Konzern- oder Holdingebene, dass weiß ich nicht so genau. Kannst Du auf dieses Thema mal einwenig Licht bringen?

Danke

Gruß Manfred

helmut_1964 - Sonntag, 16. April 2006 - 00:54
Im Jahr 2004 hat Albis auf Ebene der Holding 7,3 Mio. Euro Gewinnabführung von Rothmann erhalten. Auf Konzernebene (konsolidiert) ist dieses Ergebnis als Ergebnis einer 100%-Tochter auch eingeflossen. (wobei es wohl nicht genau dieses Ergebnis war - das EBIT im Rothmann-Konzern betrug lt. Unterlagen 6 Mio. Zinsaufwand 0,6 Mio. und Steuerrückerstattung 0,6 Mio. heben sich in etwa auf). Ich gehe also von einem anteiligen Gewinnbeitrag von Rothmann im Albis Konzern von 6 Mio. aus.

In 2005 müsste es nach meiner Vorstellung so aussehen:
- Konzern: Hier hat die Dividende keinen Einfluss, es fließt das anteilige Ergebnis (dh knapp 3,2 Mio. Ebit bzw. 6,9 Mio. DVFA-Ergebnis ein. ) Ab 2006 werden dann nur die anteiligen 2006er-Ergebnisse (81%) einfliessen.
- Holding: Hier fliessen nach Beendigung des Gewinnabführungsvertrages nur die fast 4 Mio. Dividende (0,08 mal 49 Mio. Aktien) von Rothmann in die GuV ein. Der Rest auf das DVFA-Ergebnis von 6,9 Mio. wird nicht aufscheinen (bzw. ist auch nicht angefallen, da inkl. IPO-Kosten das EBIT nur 3,4 Mio. betragen hat). D.h. aus der Rothmann-Beteiligung fehlen ggü 2004 über 3 Mio. in der Erfolgsrechnung.

Dabei fällt mir gerade auf, dass dieser Ergebnisbeitrag von 4 Mio. Dividende wahrscheinlich erst 2006 in der Holding-Rechnung eingebucht wird, d.h. im Albis-Holding-Abschluss 2005 wird aus Rothmann gar kein Ergebnisbeitrag auftauchen. Damit kann der Holdingabschluss 2005 rein formal nur schlecht aussehen. Wirtschaftlich betrachtet gehört der Ergebnisbeitrag von 3,2 Mio. bzw. 6,9 nach DVFA mit eingerechnet, die sonst als Gewinnabführung in 2005 eingebucht worden wären.

Ein Punkt der mir noch aufgefallen ist und wichtig ist für die Interpretation der Rothmann-Ergebnisse sind die Anfangsverluste aus Finanzdock.
Das EBIT im Rothmann-Konzern betrug:
2002: 1,4 Mio. (HGB)
2003: 4,7 Mio. (IFRS)
2004: 6,0 Mio. (IFRS)
(Quelle: Börseprospekt bzw. Präsentation zum IPO)

Das EBIT ohne Finanzdock und Bank (d.h. nur das Emissionshaus Rothmann & Cie plus Datenservice) war viel besser:
2002: 2,3 Mio. (HGB) Delta: 0,9
2003: 5,1 Mio. (IFRS) Delta: 0,4
2004: 9,9 Mio. (IFRS) Delta: 3,4

Das EBIT 2004 wäre ohne die Anfangsverluste um mehr als 50% besser gewesen. Im Jahr 2005 ist wohl der gleiche Effekt eingetreten.


Insgesamt versuche ich immer noch die Unterschiede im Ergebnis aus Albis-Holding und Albis-Konzern zu verstehen. Das Netto-Ergebnis im Konzern betrug ja 2004 nur 2,8 Mio. versus 5,8 Mio. auf Holdingebene.
- Eine Teilerklärung liefert die Differenz von 7,3 Mio. Gewinnabführung versus geschätzt 6 Mio. Rothmann-Teilkonzernergebnis. Nach Steuern würde das knapp eine Mio. erklären.
- Die restlichen 2 Mio. müssen aus dem Leasing-Teil kommen. Dort müssen irgendwo (Buch?-)Verluste entstehen, die nicht den Fondszeichnern zuzurechnen sind und damit das Konzernergebnis belasten. Ich habe einige Fragen diesbezüglich an Albis gestellt. Mal sehen was sich da herausfinden lässt. Ich gehe im Moment davon aus, dass das Gesamtgeschäft im Leasingbereich innerhalb von Fondsstrukturen abgewickelt wird. Nachdem aber Albis jeweils auch einen (kleinen) Anteil an diesen Vehikeln hat, werden wahrscheinlich analog den Anlegern Anfangs-Verluste anfallen, die entsprechend das Konzernergebnis belasten (ist aber eine reine Hypothese).

Deine Frage hinsichtlich 2006 kann ich nicht beantworten, da das schlicht von den Ergebnissen 2006 abhängt. Bei Finanzdock sehe ich aber jedenfalls eine deutliche Verbesserung. Von den 2000 Teilnehmern per Ende 2005 erwarte ich 3,2 Mio. Umsatz. Per Ende 2006 sollte sich das verdoppeln - der Aufwand steigt dagegen kaum (bzw. vermindert sich, da weniger Aufbauarbeit, eher Datenpflege und Weiterentwicklung).

Gruss
Helmut

mandarina - Mittwoch, 19. April 2006 - 10:17
Albis etwas schwächer ... für mich kein Grund zu verkaufen ..im Gegenteil.. ich bereite meine zweite Pos. vor ..schon erstaunlich wie hier die Qualität einer Aktie vom Aktienkurs abhängig gemacht wird ... wenn wir morgen wieder bei 4,50 sind wird dann teuer zurückgekauft bzw was vorher halbleer war auf einmal halbvoll gesehen .....
Aktien sind Risikogeschäfte .. und wer steigende Kurse braucht um glücklich zu werden sollte die Finger von Börse lassen ...;)

Gruss Mandy

mandarina - Mittwoch, 19. April 2006 - 15:54
so noch ein paar gekauft heute ... Rothmann auch schon fast wieder an der 1,50 ... mal schaun wann Albis mit(nach)zieht ;)

Gruss Mandy

stephan - Dienstag, 25. April 2006 - 17:03
Die Abschreibung der Beteiligung an dem Filmfonds Emmisionshaus ist nicht schön aber einmalig. Ansonsten sieht das meiner Meinung eher erwartungsgemäß aus bis auf die M&A Aktivitäten im Automotive Bereich.

DGAP-Adhoc: ALBIS Leasing AG (deutsch)

Albis Leasing AG: Ergebnis 2005 und Dividende; LOI für Mehrheitserwerb DAH

ALBIS Leasing AG / Jahresergebnis/Dividende

25.04.2006

Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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ALBIS Leasing AG: Ergebnis 2005 und Dividende; LOI für Mehrheitserwerb DAH

- Geschäftsjahr 2005 o Operative Geschäftstätigkeit bei ALBIS Leasing trotz Einmaleffekt positiv o Dividende von 8 cts / Aktie o Jahresüberschuss niedriger als Vorjahr - LOI für Mehrheitserwerb der Deutsche AutoHandels Holding GmbH, Berlin


Hamburg, 25. April 2006. - Mit entscheidenden Transaktionen stellt sich die ALBIS Leasing AG trotz eines nicht zufrieden stellenden Ergebnisses für das Geschäftsjahr 2005 besser für die Zukunft auf.

Ergebnis 2005: Das EBITDA ging um EUR 2,1 Mio. auf EUR 3,7 Mio. zurück. Der Jahresüberschuss der ALBIS Leasing AG für das Geschäftsjahr 2005 fällt mit EUR 1,3 Millionen deutlich niedriger aus als im Vorjahr (EUR 5,8 Mio.). Neben allgemeinen Kostensteigerungen sind im Wesentlichen zwei Faktoren für diese negative Entwicklung ausschlaggebend.

Auf Grund der Änderung des §15b EStG Ende letzten Jahres wurde eine einmalige Abschreibung von EUR 4,25 Mio. auf die 25,1%ige Beteiligung an einem im Filmfondsgeschäft tätigen Emissionshaus vorgenommen. Die Beteiligung wird im Laufe des Jahres zum verbleibenden Buchwert an den Mehrheitsgesellschafter veräußert.

Mit dem Börsengang der Finanzhaus Rothmann AG erfolgte die Kündigung des Ergebnisabführungsvertrags und die Reduzierung der Beteiligung zu einem geringeren Beteiligungsergebnis (EUR 8,5 Mio.) im Vergleich zum Vorjahr (EUR 11,5 Mio.).

Der Anteil des Geschäftsbereichs Leasing am Beteiligungsergebnis stieg um EUR 0,5 Mio. auf EUR 4,6 Mio.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2005 eine Dividende von 8 cts. je Aktie vor.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand eine deutliche Ergebnisverbesserung, insbesondere da der Aufbau der im Vorjahr gegründeten Konzerngesellschaften ALBIS Securitisation AG und DSK Leasing AG & Co. KG sehr erfolgreich verläuft. Die ALBIS Securitisation hat inzwischen fünf Mandate für die Strukturierung von ABCP/ABS Programmen mit einem Transaktionsvolumen von über EUR 1,2 Mrd. abgeschlossen. Das größte mit EUR 800 Mio. betrifft die Karstadt Hypothekenbank.

Der Ausblick 2006 ist geprägt von den positiven Impulsen, die unter Anderem auch durch weitere Kooperations- und Akquisitionsvorhaben zu erwarten sind.

Im Rahmen der Neupositionierung des Bereichs Automotive der ALBIS Gruppe ist geplant, die Beteiligung an der AutoBank AG, Wien, mit einer Bilanzsumme in 2005 von EUR 146 Mio. und einem Eigenkapital von EUR 17,6 Mio. der DSK Leasing AG & Co. KG, Ottobrunn, zum Kauf anzubieten.

Der Aufsichtsrat stimmt diesem zu.

LOI für DAH: Ebenfalls in der heutigen Aufsichtsratssitzung hat die ALBIS Leasing AG die Zustimmung für einen Letter of Intent über eine Mehrheitsbeteiligung an der Deutsche AutoHandels Holding GmbH, Berlin, erhalten.

Die Deutsche AutoHandels Holding GmbH ist eine der größten deutschen Autohandelsgruppen mit einem Gruppenumsatz von über EUR 800 Mio. Der Fokus der Gesellschaft liegt auf den Marken Opel und Ford. In der DAH sind die ehemaligen Autohausbeteiligungen der Nürnberger Versicherungsgruppe gebündelt.

Die ALBIS Gruppe würde mit einer Mehrheitsbeteiligung konsequent ihre Marktstellung im Kerngeschäft Leasing ausbauen. Hatte das Unternehmen bislang mit Leasingfinanzierung und Rent nur einen Teil der Wertschöpfungskette genutzt, so kann sie künftig auch Lager- und Absatzfinanzierung anbieten. Insgesamt werden eine deutliche Verlängerung der Wertschöpfungskette sowie erhebliche Einsparpotenziale - Einkaufsvorteile, Werkstattservice in eigenen Werkstätten und Gebrauchtwagenplattform - erwartet.

Weitere Informationen:

ALBIS Leasing AG

Stefan Keinert

Ifflandstraße 4

22087 Hamburg

T. (040) 808 100-130

F. (040) 808 100-109

Mail: infinfo@albis-leasing.deo@albis-leasing.de

ALBIS Leasing AG

Ifflandstraße 4

22087 Hamburg

Deutschland

ISIN: DE0006569403

WKN: 656940

Notiert: Amtlicher Markt in Frankfurt (General Standard) und München;

Freiverkehr in Berlin-Bremen, Hamburg und Stuttgart

helmut_1964 - Dienstag, 25. April 2006 - 20:57
Die Zahlen sind auch für mich nicht unerwartet schlecht - aber die Form der Kommunikation ist leider wieder sehr mangelhaft.

Im Einzelnen:
- EBITDA von 3,7 Mio. Die Kennzahl EBITDA finde ich in den Vorjahren weder im Konzern noch in der Holding - man könnte sich die für den Konzern vielleicht ausrechnen. Aber ohne Angabe der Verlustanteile der sonstigen Gesellschafter sagt diese Zahl wirklich gar nichts aus. Im Text ist nicht mal angegeben, ob Konzern- oder Holding-EBITDA.
- Der Jahresüberschuss der Holding - okay da habe ich ja aufgrund der Kündigung des Gewinnabführungsvertrags von Rothmann ein Loch erwartet. Andererseits wird angegeben, dass trotzdem 8,5 Mio. Beteiligungs-Ergebnis von Rothmann eingeflossen sind (statt 11,5 in 2004). Das kann man nur so interpretieren, dass erstens in diese Zahl plötzlich auch die Dienstleistungserträge eingerechnet wurden, weil im Vorjahr die Gewinnabführung nur 7,3 Mio. betragen hat. Und zweitens die Rothmann Ergebnisse doch eingeflossen sind. Die sind ja bekanntlich stark zurückgegangen (EBIT 3,4 Mio.). Wie das auf Holding-Ebene bilanztechnisch (HGB) zusammenpasst bin ich mal gespannt. Nach IFRS (kenne ich leider nicht so gut) könnte das aber schon zulässig sein.
- Abschreibung auf Chorus/Apollo: Das ist ein trauriges Kapitel. Einst über großzügige Kapitalerhöhung gekauft und im GB 2000 noch als super angepriesen, ist die Beteiligung dann 2002 klammheimlich auf 25% zurückgefahren worden - ohne dass im GB auf den damit verbundenen Managementfehler hingewiesen wurde (nur Fussnoten im Anhang). Ich finde es gut, dass da ein klarer Schlussstrich gezogen wird. Mein Verständnis-Problem lieg darin, dass diese Beteiligung nach meinem Verständnis Rothmann gehört und die Abschreibung aus meiner Sicht keinesfalls den Rückgang des Jahresüberschusses der Holding erklärt (wie im Text ausgeführt). Die Abschreibung müsste eigentlich im Rothmann-Ergebnis bereits enthalten sein (obwohl dort keine Information erfolgt ist??)
- Gewinnsteigerung im Leasingbereich auf 4,6 Mio. Euro. Da erwarte ich für die Zukunft ganz substantielle Gewinnbeiträge.
- Ausblick: Das ist sicher positiv, betrifft im Ergebnis aber in erster Linie die Fondszeichner und erst langfristig die Aktionäre.
- "Verkauf" der Autobank an die DSK-Leasing. Das ist zwar nur ein (erwartetes) Umhängen innerhalb des Konzerns - hinsichtlich der Ergebniszurechnung aber sehr relevant, da ab Wirksamwerden des Verkaufs die Ergebnisse den DSK-Fondszeichnern gehören. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass aus Kauf und Weiterreichen an die Tochter ein Gewinn für die Aktionäre hängen bleiben wird.
- Kauf Autohandelshaus: Das dürfte die Umsetzung der Ziele innerhalb der Fonds unterstützen und ist damit positiv. Die Ergebniswirkung für die Aktionäre ist aber wieder erst langfristig bzw. indirekt.

Fazit: Es war klar, dass aufgrund verschiedener Einmal-Effekte keine "schönen" Zahlen herauskommen würden. Das Potenzial für hohe Gewinne in der Zukunft ist aber durch diesen Ergebnisbericht nicht geschmälert. Was mich stört, ist die Form der Darstellung. Wieso werden nicht Holding und Konzern-Kennzahlen veröffentlicht. Weshalb werden Effekte auf unterschiedlichster Ebene miteinander vermischt. Da bleiben viele Fragen. Ich bin aber fest entschlossen durch Rückfragen bei Herrn Keinert mehr Transparenz (die ja eigentlich versprochen wurde) zu bekommen. Wenn mich jemand dabei unterstützt bin ich sehr dankbar.

LG
Helmut

PS: Falls sich Herausstellen sollte, dass die Chorus/Apollo-Abschreibung bereits im veröffentlichten Rothmann-Ergebnis verarbeitet ist, wäre das ein Hammer. Dann müsste das operative Ergebnis von Rothmann ja sensationell gewesen sein.

stw - Mittwoch, 26. April 2006 - 14:28
Hallo Helmut,
vielen Dank für die tolle Analysearbeit, die Du da bei Albis machst. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, um Dich aktiv zu unterstützen. Leider bin ich derzeit beruflich zu 120% eingespannt, so dass keine Zeit bleibt... ich hoffe das ändert sich bald wieder.

Insbesondere mein Bauchgefühl sagt nach wie vor, dass Albis zu aktuellen Kursen deutlich unterbewertet ist, daher gibt es für mich aktuell keinen Anlass an dem Invest zu zweifeln auch wenn mein Timing zum Einstieg diesmla natürlich miserabel war. Wir werden da wohl eine Menge Geduld brauchen.

:-) stw

helmut_1964 - Mittwoch, 26. April 2006 - 21:35
Danke stw,

ein bischen mehr Licht habe ich in der Zwischenzeit in das Thema Abschreibungen der Chorus GmbH gebracht.

Diese Beteiligung hat sich in den letzten 3 Jahren so entwickelt:
Bilanzwert bei Rothmann:
2003 7,3 Mio.
2004 5,7 Mio. (ao Abschreibung 1,5 Mio.)
Mitte 2005 5 Mio. (ao Abschreibung 0,7 Mio.)

Mitte 2005 wurde die Beteiligung (nach "Impairmenttest" auf 5 Mio. abgewertet und dann per 13.11. um diesen Betrag verkauft. (Quelle Emissionsprospekt)

So wie es aussieht wurde die Beteiligung einfach auf die Albis Holding umgehängt und jetzt um 750 Tsd. Euro an den Mehrheitsgesellschafter verkauft. Dh Verlust tatsächlich bei der Albis Holding. Das ist inhaltlich ja eigentlich positiv, weil damit der Gewinn ohne diese Transaktion um gut 4 Mio. höher gewesen wäre.

Trotzdem finde ich diese Vorgangsweise zumindest fragwürdig. Der Zweck war sicher, dass man das IPO nicht belasten wollte - bekannt war das Problem ja schon länger.

Noch eine Vermutung in diesem Zusammenhang. Der Druck auf die Aktie könnte auch von diesem Mehrheitsaktionär von Chorus ausgegangen sein. Dieser hatte ja im Jahr 2000/2001 einen Grossteil der 1,2 Mio. neu für Chorus und Datenservice ausgegebenen Aktien erhalten. Und diesem musste ja klar sein, dass die fehlenden 4,25 Mio. das Ergebnis verhagelen werden. Wenn er noch Aktien hatte, dann war das letzte halbe Jahr doch ein guter Zeitpunkt auszusteigen.

dielenritze - Dienstag, 2. Mai 2006 - 16:50
Langsam wird deutlich, wie katastrophal die Entscheidung für Albis Leasing war. Inmitten breit aufstrebender Märkte eine Aktie herauszupicken, die innerhalb kürzester Zeit 20% verliert, dafür bedarf es schon eines besonders schlechten Händchens. Analysiert man die Haltung mit der STW einstieg, so fällt zurerst eine gehörige Portion Ignoranz und auch Arroganz auf. Markt und Chart zu ignorieren und sich mit geschwellter Brust dagegen zu stellen wird nun hart, aber wohl gerecht bestraft. Im übrigen wird auch klar, dass der Buchwert in einer massiven Abwärtsbewegung keineswegs irgendeinen Boden bildet, sondern letztlich ein wager, rechnerischer Wert bleibt.

Das Jahr 2005 war für das STW-Depot wohl ein glückliches Ausnahmejahr. In diesem Jahr heißt es wieder kleiner werden und kleine Brötchen backen.

dielenritze - Dienstag, 2. Mai 2006 - 17:02
Für mich hat die Aktie charttechnisch einen klaren Kurs auf glatt 3 Euro, wo sie dann wohl ihren Seitwärtstrend beginnt. Damit könnte sich die Verluste auf etwa 30% summieren. Ein Rekord, der seinesgleichen sucht. Augen zu und an den Buchwert denken ...

stephan - Dienstag, 2. Mai 2006 - 17:23
"Das Jahr 2005 war für das STW-Depot wohl ein glückliches Ausnahmejahr"

65% p.a. schaft niemand auf Dauer, Du hast aber bei den "Ausnahmejahren" 2003, 2004 und einige Jahre von 1990 bis 2000 vergessen (da habe ich leider keine Aufzeichnungen).

Gruß
Stephan

Rothmann GB ist erhältlich: http://www.finanzhaus-rothmann.de/public/media/Dokumente/berichte/gb_2005_web.pdf

stw - Dienstag, 2. Mai 2006 - 17:46
Mein Timing bei Albis Leasing war wirklich katastrophal. Ob das Investment unterm Strich ebenso mies endet, das wird die Zukunft zeigen. Spätestens bei dem von "dielenritze" prognostizierten Kurs von 3 EUR werde ich nachdenken müsssen, ob in diesem Fall die berühmte "ruinöse Nachkaufstrategie" zum Tragen kommt. ;-)

Die +65% in 2005 für das stw-Musterdepot waren natürlich einmalig. Da war sicherlich auch glückliches Timing mit dabei. Aber mich interessiert auch im Falle Albis tatsächlich nur, wo die Aktie in 5 Jahren steht. In solchen Nebenwerten sind doch Schwankungen um 30% ganz normal und müssen nichts mit fundamentalen Problemen zu tun haben.

:-) stw

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Albis Leasing: Archivierte Beiträge bis 2. Mai 2006