Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Studio Babelsberg
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Archivierte Beiträge bis 5. Juli 2006 20    5.7. - 19:31

stephan - Mittwoch, 5. Juli 2006 - 09:41
Hallo Al Sting,

auch von mir Glückwunsch zur Beendigung des Babelsberger Investments. Ich finde die Kommunikation und die wirtschaftlichen Aussichten des Unternehmens ebenfalls unzureichend. Vielen Dank für Dein positives Feedback auch zu meinen Beiträgen. Dann macht das Schreiben doch gleich viel mehr Spaß. Die Verwendung des Begriffes Bilanzgewinn (inkl. Gewinnvortrages) statt Jahresüberschuss in Pressemeldungen ist ein beliebter Taschenspielertrick.

Gruss

Stephan

al_sting - Mittwoch, 5. Juli 2006 - 17:38
Aha, Bilanzgewinn ungleich Jahresüberschuss!

Vielen Dank für die Erklärung. Ich habe mich schon gewundert, mit welchem Recht plötzlich Vorjahresgewinne mit angegeben wurden.

Wird dieser "Trick" eures Wissens öfters angewandt, um Gewinne mehrerer Jahre zu zusammenzuziehen? Wann ist es seriös vertretbar?

Vielen Dank, Al Sting

stephan - Mittwoch, 5. Juli 2006 - 19:31
Bilanzgewinn ist noch ein deutscher Begriff. Heutzutage gibt es beim Eigenkapital in einer Bilanz vom GJ 2005 üblicherweise folgende Positionen:
1. Das gezeichneten Kapital
2. die Kapitalrücklagen (Aus Aktienausgaben über Nennwert)
3. die Gewinnrücklagen (Aus allen Jahren vor 05)
4. Gewinn des Geschäftsjahres 05

Der Bilanzgewinn wäre also bei Studio Babelsberg Position 3+4. Der gesamte Bilanzgewinn ist zu Beurteilung eines GJ vollkommen wurscht, interessant ist nur der JÜ und das gesamte EK.

al_sting - Montag, 21. August 2006 - 17:14
Der Absturz kam schnell. Schon jetzt zeigt sich, wie goldrichtig der Ausstieg war. Die schlechte Öffentlichkeitsarbeit war wirklich ein Symptom für gravierende Probleme, wie der untenstehende Artikel zeigt.
Daher noch einmal meinen Dank an das Forum und insbesondere an Stephan für die berechtigten Warnungen. Schade, dass uns deine Beiträge in Zukunft versagt bleiben.

Ciao, Al Sting


Studio Babelsberg erwartet Gewinneinbruch
Hollywood verschiebt Großproduktion - Ausschüttung einer Dividende für 2006 fraglich
Von Nikolaus Doll
(Aus der Berliner Morgenpost vom 18. August 2006)

Potsdam - Die Studio Babelsberg AG rechnet in diesem Jahr mit einem deutlichen Einbruch bei Umsatz und Gewinn und hat nach Absage eines US-Studios für eine Großproduktion eine Gewinnwarnung herausgegeben. "Das erste Halbjahr ist nicht gelaufen wie geplant", sagte eine Sprecherin in Potsdam. Auf der Hauptversammlung am 24. Mai hatte der Vorstand für 2006 noch eine Dividende wie im Vorjahr von zehn Cent pro Aktie in Aussicht gestellt. "Nach derzeitigem Stand ist jedoch nicht absehbar, ob wir in diesem Jahr überhaupt eine Dividende zahlen", sagte die Sprecherin.

Ein großes Hollywood-Studio hatte am Montag den für Ende des Monats geplanten Dreh eines Action-Films kurzfristig abgesagt und die Arbeiten an der Großproduktion vorerst auf Frühjahr kommenden Jahres verlegt. Hintergrund der Entscheidung der Hollywood-Bosse ist nach Angaben von Studio Babelsberg die Verschiebung des von der Koalition geplanten Rabattsystems, mit dem die Bundesregierung die deutsche Filmindustrie wettbewerbsfähiger machen will.

Mit einem neuen Anreizmodell möchte die Bundesregierung das Filmgeschäft in Deutschland kräftig anzukurbeln. Nach den Plänen, die eigentlich zum 1. Juli umgesetzt werden sollten, will der Bund 15 bis 20 Prozent der Kosten für Filmproduktionen in Deutschland in Form von direkten Zuschüssen erstatten. Ein ähnliches Modell gibt es bereits in Großbritannien. In der laufenden Legislaturperiode stehen dafür jährlich 60 Mio. Euro zu Verfügung.

Doch nun kommt das neue Filmfördermodell voraussichtlich erst ab Januar 2007. "Zudem sind die Kriterien für das Vergabesystem noch nicht klar. Die Amerikaner wollen aber Planungssicherheit und warten daher ab", sagte die Sprecherin von Studio Babelsberg. Filmdrehs sind kapitalintensiv, der Kassenschlager "In 80 Tagen um die Welt", eine Babelsberg-Produktion, für die unter anderem im Sommer 2003 auf dem Gendarmenmarkt gedreht wurde, hatte ein Budget von 110 Mio. Dollar. Davon entfielen 18,8 Mio. Dollar Umsatz auf die Arbeiten in Deutschland.

Studio Babelsberg hatte 2005, zwei Jahre nach dem Verkauf durch Vivendi an den Medienunternehmer Carl Woebcken, einen Umsatz von 43,2 Mio. Euro und einen Gewinn von 2,6 Mio. Euro erzielt. Angaben, ob Studio Babelsberg weiter schwarze Zahlen schreibt, will man derzeit nicht machen. Eine Sprecherin sagte nur so viel: "Nach einem schwachen ersten Halbjahr gehen wir von einer Besserung in der zweiten Hälfte aus. Es gibt Anfragen von Filmstudios."

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