Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: msg life: Archivierte Beiträge bis 11. März 2005
stw - Mittwoch, 6. November 2002 - 10:56
ACHTUNG: FJA ist mir nicht geheuer. Diesmal würde ich die Warnungen von BO durchaus ernst nehmen. Ein Unternehmen mit solchen Bilanzierungspraktiken hat zumindest in meinem Depot nichts verloren. Man muss wissen, dass der Anteil dieser fragwürdigen Buchungen (s.u.) am Umsatz seit einigen Quartalen ständig steigt.

:-) stw

Quelle: BO

Auf den ersten Blick sehen die Zahlen von FJA prima aus: Umsatz und Gewinn steigen zweistellig. Ein Blick in die Bilanz zeigt jedoch, dass zum Jubeln kein Anlass besteht.

FJA verkauft Software an Versicherer.

Der Umsatz im dritten Quartal legte um 17 Prozent auf 33,4 Millionen Euro zu. Beim Nachsteuerergebnis ging es sogar um 47 Prozent auf 4,6 Millionen Euro nach oben. Der Vorstand betont deshalb völlig zu Recht, dass das Unternehmen weiterhin im Plan für das laufende Geschäftsjahr liegt.

Aktionären sollte jedoch zu denken geben, dass ein Großteil des Umsatzes - und damit auch des Gewinns - bei FJA nicht erst dann gebucht wird, wenn Verträge mit den Kunden über die Leistungen abgeschlossen sind oder gar die Kunden ihre Rechnungen bezahlt haben.

FJA bucht bereits Umsätze, während mit dem Kunden lediglich ein Letter-of-Intent abgeschlossen wurde und der endgültige Vertrag noch verhandelt wird. Diese im Fachjargon als "Percentage of Completion" bezeichnete Methode ist nach IAS-Buchungsvorschriften üblich und nicht zu beanstanden. Allerdings ist das Risiko höher, da im Gegensatz zu bezahlten Rechnungen unter Umständen kein Geld fließt, falls sich etwa die beiden Parteien nicht auf einen endgültigen Vertrag einigen.

chinaman - Donnerstag, 7. November 2002 - 08:55
Oh weia !!! Da geht es ja mal wieder kunterbunt durcheinander bei BO. Unter "Percentage of Completion" wird keineswegs verstanden, dass Letter-of-Intent's als Umsatz verbucht werden.

stw - Donnerstag, 7. November 2002 - 18:15
Kannst Du das erklären ? Geht es bei "Percentage of Completion" etwa nur um die absolut nicht ungewöhnliche Verbuchung von Großaufträgen je nach Projektfortschritt ? Das wäre dann ja wohl eher nicht zu beanstanden.

:-) stw

chinaman - Freitag, 8. November 2002 - 10:31
Ja, bei "Percentage of Completion" geht es nur um die Verbuchung von zeitlich lang laufenden Aufträgen. Dabei werden die Spannen gemäß dem Projektfortschritt in der GuV Rechnung realisiert. Dies unterscheidet sich von der Vorgehensweise bei der Bilanzierung nach HGB; dort dürfen Spannen erst nach der Endabrechnung des Auftrages realisiert werden.

Natürlich ist der HGB Ansatz "konservativer". Als Vorteil der internationalen Rechnungssysteme wurde demgegenüber immer genannt, dass die Periodenabgrenzung der GuV genauer sei.


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Mittwoch, 19. Februar 2003 - 10:00
Vorläufige Jahreszahlen 2002: FJA AG steigert JÜ um 20% auf 16,3 Mio. Euro Umsatz wächst um 16% auf 130,2 Mio. Euro

Das für Versicherer und Finanzdienstleister tätige Beratungs- und Softwarehaus FJA AG (WKN 513010) hat sein nachhaltiges Wachstum im Geschäftsjahr 2002 erfolgreich fortgesetzt. Die vorläufigen Geschäftszahlen weisen für 2002 eine Steigerung des Jahresüberschusses nach Steuern um 20% auf ca. 16,3 Mio. Euro (2001: 13,6 Mio. Euro) aus. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 25% von 20,6 auf ca. 25,6 Mio. Euro. Der Umsatz konnte um gut 16% auf ca. 130,2 Mio. Euro erhöht werden (2001: 111,9 Mio. Euro).

Der positive Trend, der sich in den ersten drei Quartalen abzeichnete, setzte sich auch im 4. Quartal fort. Der Zuwachs der Forderungen hat sich im 4 Quartal deutlich abgeflacht. Dies ist der erste Schritt der mittelfristig beabsichtigten Reduzierung der Position "Forderungen".

Für das Geschäftsjahr 2003 geht das Management von FJA von einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung und von einem im Vergleich zur Branche überdurchschnittlichen Wachstum aus. Unter Berücksichtigung der zusätzlichen Belastungen im Bereich Steuern und Lohnnebenkosten geht FJA für 2003 von einem Ertragswachstum von 10% und dem dafür nötigen Umsatzwachstum aus.

stw - Mittwoch, 7. Mai 2003 - 08:57
Gute Zahlen auch in Q1. ICh weiss auch nicht genau warum, aber mein Bauch sagt dennoch nein zu FJA.

:-) stw

Quartalsergebnis um 10 Prozent auf 3,8 Mio. Euro gesteigert

Das im TecDAX notierte Beratungs- und Softwarehaus FJA AG (ISIN DE0005130108) konnte im ersten Quartal in einem schwierigen Marktumfeld das geplante Ertragswachstum von 10 Prozent erreichen. Damit stieg das Quartalsergebnis nach Steuern auf 3,8 Mio. Euro (2002: 3,4 Mio. Euro). Das Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich um 19 Prozent auf 6,6 Mio. Euro (2002: 5,6 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 25 Prozent auf 6,4 Mio. Euro (2002: 5,1 Mio. Euro) und der Umsatz auf 30,0 Mio. Euro (2002: 29,7 Mio. Euro). Damit liegt FJA im Plan des laufenden Geschäftsjahres.

Für das Geschäftsjahr 2003 insgesamt geht FJA von einer sich verstärkenden Investitionstätigkeit der deutschen Lebensversicherer in den für FJA relevanten Bereichen aus. Dies gilt vor allem in Verbindung mit den kommenden Tarifwerken 2004/2005, die den Entwicklungen der Kapitalmärkte und den demographischen Entwicklungen Rechnung tragen. Hierfür hat FJA eine Beratungs-Taskforce aufgebaut. Deren Tätigkeit erstreckt sich von der konzeptionellen Beratung unter Einsatz des FJA-Asset-Liability-Management-Tools ALAMOS bis zur Umsetzung im operativen Bestandsverwaltungssystem. Die FJA Life Factory wird dementsprechend erweitert. In Verbindung mit dem fortgesetzten Interesse für IT-Systeme im Rahmen der betrieblichen und privaten Altersversorgung sieht FJA in Deutschland vor allem für die zweite Jahreshälfte deutliches Potenzial.

Im Ausland entwickelt sich das FJA-Geschäft planmäßig. Die begonnenen Aufträge in den USA, Australien, Schweiz, Österreich und Osteuropa werden planentsprechend durchgeführt und bilden die Basis für Folgegeschäft.

FJA ist zufrieden mit dem Geschäftsverlauf im ersten Quartal, vor allem angesichts der generell schwierigen wirtschaftlichen Lage. Eingeordnet in die oben dargestellten positiven Tendenzen für den Rest des Jahres, sieht sich FJA damit auf einem guten Weg, die für 2003 genannten Ziele zu erreichen.

stw - Donnerstag, 22. Mai 2003 - 09:07
Die FJA AG, München, und die Heubeck AG, Köln, schließen sich zusammen. Das neue Unternehmen werde FJH AG heißen, teilte FJA am Donnerstag ad hoc mit. Im Zuge der Transaktion erwerbe die FJA AG 100 Prozent an der Heubeck AG. Der Kaufpreis besteht den Angaben zufolge aus einer wesentlichen Beteiligung an der FJH AG in Höhe von 570.000 Aktien aus einer genehmigten Kapitalerhöhung und aus einem angemessenen Barbetrag. Nach dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird Klaus Heubeck neben seiner Funktion als Vorstand der Heubeck AG auch in den Vorstand der FJH AG eintreten.

Die Umfirmierung zur FJH AG soll von der ordentlichen Hauptversammlung am 26. Juni 2003 beschlossen werden. Der Zusammenschluss erweitere das Kundenportfolio der Gruppe deutlich und eröffne Chancen für die Entwicklung und das Angebot komplementärer Produkte und Leistungen, begründete FJA. Die FJH Gruppe plane zudem, das Produktangebot um neue softwarebasierte Spezialprodukte zu erweitern.

:-) stw

stw - Dienstag, 5. August 2003 - 12:37
Weiterhin ordentliche Zahlen von FJa oder besser gesagt FJH.

:-) stw


FJH AG steigert Halbjahresergebnis um 8 Prozent auf 7,7 Mio. Euro
Das im TecDAX notierte Beratungs- und Softwarehaus FJH AG (ISIN
DE0005130108) konnte seinen Erfolgskurs im ersten Halbjahr trotz des schwierigen
Marktumfelds weiter fortsetzen. Bei nahezu unverändertem Umsatz von 60,2 Mio
EURO zum Stichtag 30. Juni 2003 (2002: 60,7 Mio EURO) konnte das
Betriebsergebnis (EBIT) um 18 Prozent auf 12,6 Mio EURO gesteigert werden.
Hierzu trugen eine Reihe von effizienzsteigernden Maßnahmen ebenso bei wie die in
den Vorjahren getätigten Investitionen. Das Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich
um 13 Prozent auf 13,1 Mio EURO (2002: 11,6 Mio EURO). Das Halbjahresergebnis
nach Steuern stieg, unter Berücksichtigung der in 2003 höheren Steuerbelastung,
um 8 Prozent auf 7,7 Mio EURO (2002: 7,1 Mio EURO).
In das Ergebnis eingeflossen sind bereits die ersten Kosten für den
Zusammenschluss mit der Heubeck AG. Umsatz und Ertrag der Heubeck AG sind
hingegen noch nicht berücksichtigt, sondern werden erst im dritten Quartal
konsolidiert. Der Zusammenschluss wurde mittlerweile vollzogen und auch die
Umbenennung der FJA AG in FJH AG ist jetzt wirksam.
Für das Gesamtjahr 2003 sieht sich FJH auf gutem Weg, die gesteckten Ziele zu
erreichen, da es deutliche Anzeichen für eine verstärkte Investitionstätigkeit der
Versicherungsbranche in der zweiten Jahreshälfte gibt. Das Wachstum im
Altersvorsorgemarkt ist gleichzeitig ungebrochen. In der deutschen
Lebensversicherung ergibt sich durch die Absenkung des Garantiezinses zum 1.
Januar 2004, die neuen Aufgaben im Bereich „Solvency 2“ und Aktuarsbericht und
die kommende Umstellung der Bilanzierung auf IAS, ein deutlicher und längerfristiger
Beratungsbedarf. Diesem kann FJH mit dem in den letzten Monaten entwickelten
und forcierten Beratungsangebot entsprechen. Auch international zieht das Geschäft
wieder an: so entschied sich u.a. die Credit Suisse kürzlich für den Einsatz des
Bestandsverwaltungssystems SymAss in der tschechischen Republik und in der
Slowakei.
FJH AG, Dr. Thomas Meindl, Leonhard-Moll-Bogen 10, 81373 München
Telefon: + 49 89 769 01-144, Fax: + 49 89 743 717 31
E-Mail: thomas.meindl@fjh.com, Internet: http://www.fjh.com

stw - Donnerstag, 6. November 2003 - 08:31
Mittlerweile sind da doch auch deutliche Bremsspuren in den FJH-Zahlen herauszulesen. Hätte mich auch gewundert, da ich aus eigener Erfahrung weiss, wie schwer sich die Versicherer momentan mit IT-Investitionen tun.

:-) stw

FJH AG steigert 9-Monatsergebnis um 9 Prozent auf 12,8 Mio. Euro

Das im TecDAX notierte Beratungs- und Softwarehaus FJH AG (ISIN DE0005130108) konnte die ersten neun Monate des Jahres trotz des schwierigen Marktumfelds erfolgreich gestalten. Insgesamt stieg der 9-Monatsüberschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 9 Prozent auf 12,8 Mio. Euro (2002: 11,7 Mio. Euro).Das EBIT erhöhte sich um 22 Prozent auf 21,5 Mio. Euro (2002: 17,6 Mio. Euro) und der Umsatz konnte auf 95,2 Mio. Euro gesteigert werden (2002: 94,1 Mio. Euro). Damit liegen wir im Plan. In das Ergebnis eingeflossen sind im 3. Quartal erstmals auch Umsatz und Ertrag der Heubeck AG.

Komplexe Rahmenbedingungen auch aufgrund politischer Diskussionen prägen zur Zeit die Geschäftstätigkeit der Versicherer, unserer Hauptauftraggeber, und führen dort zu genereller Vorsicht bei längerfristig angelegten Investitionen. Durch geeignete Geschäftspolitik konnte FJH die ersten 9 Monate des Jahres dennoch erfolgreich gestalten. Durch den Zusammenschluss mit der HEUBECK AG, der renommierten Beratungsgesellschaft für die betriebliche Altersversorgung, konnte die FJH Gruppe ihre Marktangebote und mit den mehr als 1000 industriellen und gewerblichen Kunden der HEUBECK AG auch ihre Kundenbasis - strukturell und der Zahl nach - deutlich verstärken. Im derzeit schwierigen Marktumfeld hat sich die weit überdurchschnittliche Dauer und Intensität unserer Kundenbeziehungen als essentiell erwiesen. Durch vorausschauende Planung der Ressourcenallokation für jeden Kunden können wir flexibel auf dessen Entscheidungsmechanismen und Entscheidungszeiträume eingehen und konnten so auch im derzeit schwierigen Umfeld Aufträge akquirieren. Als Branchenhaus und auf der Basis unserer Businessmodelle können wir einmal gefundene Ansätze schnell und effizient auf die gesamte Branche übertragen. Auch dies führte zu erfolgreichen Akquisen.

Bei unverändert schwierigem Umfeld streben wir weiterhin an, die geplante Ertragssteigerung auch für das gesamte Geschäftsjahr 2003 zu erreichen.

j_r_ewing - Donnerstag, 6. November 2003 - 19:41
[Da die Eröffnung eines neuen Trends nicht klappt, hier etwas zu einem anderen Aspekt von Finanz-Software, und auch Banken:]

Unter der Rubrik "Ahead of the Curve" bringt Briefing.com Beiträge, die ein bißchen weiter vorausschauen als die normale kurzatmige US-Sicht.
stw, hättest Du da aus beruflicher Sicht etwas zu ergänzen?


Ahead of the Curve: S1 Corporation (SONE): 7.86 +1.52 (+24%) S1 reports a fantastic quarter that exceeds earnings and revenue estimates, but also highlights a secular trend occurring in the financial services sector. As we described it in the Stock Briefs of May 14, 2002 and April 23, 2003, this is the trend of consolidate and automate. S1 is part of the automation trend. The financial services industry is notoriously behind the state of the art for transactional processing, banks in particular. S1 sells software that helps banks, in particular, offer online banking capability and track customer interactions for higher service quality. In general, we have thought of S1 as a vendor to second-tier and regional banks. This impression is completely shattered as the company signed up Bank of America during the quarter. This is a major achievement, although the real change in impression, for us, is with Bank of America. Suddenly BofA looks like they have decided to go full-court press on reshaping themselves. In fact, BofA is doing both parts of the secular trend: consolidation (with the FleetBoston acquisition) and automation (with the S1 deal and the CheckFree deal from last year - although the CKFR deal is in danger as a result of the Fleet merger, it shows BoA's aggressive mindset.) Bank of America rises a notch in our estimation with this deal.

So does S1. This report is so good and such a reversal from the trends that the company had been in, that it demands further research. The revenue trend is the reason. Licenses rose, services rose, and the data center revenue rose as well. S1 had been in a "funk" of declining revenue (last four quarters were all negative, year-over-year) and big losses, although those were mostly due to merger costs and depreciation. In addition, they adopted the typical "let's get big fast" approach, which raises a lot of red flags for us, frankly - if often just doesn't work. Earlier this year, that viewpoint was confirmed when the company tried to get rid of a prior acquisition, Edify, and then gave up on it. All this made us shy away from them as one of the possible big players in the automation trend, preferring in the past year such companies as Jack Henry or SEI Investments, or First Data (FDC) as vehicles for an automation-in-financial services premise.

All that changes with this release. S1 goes on the full research list now (as does Bank of America). The Bank of America deal is likely to make S1 an acceptable partner for other large banks. That type of scenario could even lead to higher margins, one of the Ahead of the Curve investment criteria. If that starts to happen, Bank of America might even find it beneficial to simply buy the company. The daily fluctuation in BAC stock is more than what the acquisition cost would be. Gross margins for software licenses have already risen to 93% from last year's 89%, indicating pricing power. Software license revenue rose 41.8% over last year. Rising margins in a market driven by a larger trend: that's what we look for to take long term investment positions using the Ahead of the Curve approach.

A full research report on S1 is now on the to-do list and will be published in the Ahead of the Curve column in November. Ironically, a Bank of America relationship is also benefitting one of our prior picks, Exult. Bank of America also goes on the full research to-do list. It is rare to see such a large bank take an aggressive approach to changing the marketplace, but since we believe that the entire financial services industry will be completely changed over the next five years, largely because of technology, the bank that moves the fastest may capture more. S1's report, along with Bank of America's merger announcement last week confirms the consolidate and automate premise and it is now time to take positions. It doesn't bother us at all that S1 has risen 24% today; there was no confirmation that S1 would be part of the overall trend prior to last night's release More will come on this topic. - Robert V. Green, Briefing.com

stw - Freitag, 7. November 2003 - 17:07
Das hab ich soeben von FJH bekommen. Vorsicht sage ich da nur, ihr wisst, wie skeptisch ich denen seit langem gegenüberstehe.

:-) stw

Dem Vorstand der FJH AG ist zur Kenntnis gebracht worden, dass der Staatsanwaltschaft M|nchen eine anonyme Strafanzeige vorliegt. Der Inhalt der Anzeige ist uns derzeit nicht bekannt. Wir haben eine renommierte Anwaltskanzlei beauftragt, bei der Staatsanwaltschaft Akteneinsicht zu nehmen.

Sollte es sich  wie heute in Teilen der Presse berichtet  um den Vorwurf der Bilanzfdlschung handeln, so weisen wir diesen entschieden zur|ck. Der Vorstand der FJH AG ist unverdndert der Auffassung, dass es keinerlei begr|ndeten Anlass f|r derartige Vorw|rfe gibt.

M|nchen, 7. November 2003

Vorstand der FJH AG

stw - Freitag, 7. November 2003 - 17:29
@JR: sorry, aber von SONE habe ich noch nie etwas gehört, die sind wahrscheinlich am deutschen Markt nicht aktiv. Generell ist aber der Trend zur Automatisierung der Geschäftsprozesse besonders bei Banken und Versicherern tatsächlich wieder verstärkt zu beobachten. Nachdem der erste Workflow-Hype (Mitte der 90er) vorbei war, hatte sich dieser Markt doch arg beruhigt und nun geht es (wohl aufgrund des Kostendrucks) unter dem Stichwort BPM (Business Process Management) wieder los. Ich würde diesen Trend aber nur als wichtigen Teil des generellen Ansatzes des Enterprise Content Management (ECM) sehen. Siehe dazu auch die Threads zu Firmen wie Open Text, Ixos, FileNet, Easy Software,...

:-) stw

mib - Freitag, 7. November 2003 - 17:38
faellt nicht auch die kanadische Aastra (AAH.TO) im weiteren Sinne in diese Richtung? koenntest du dir die mal anschauen, Stefan (im Auslandsboard)?
Danke!

Mib

j_r_ewing - Samstag, 8. November 2003 - 02:52
Dankeschön, stw!

stw - Dienstag, 25. November 2003 - 10:15
Hier ein interessanter Bericht eines Börsenbriefes zum Thema Bilanzskandal bei FJH. Ich würde zu äußerster Vorsicht raten, auch wenn in den letzten Tagen spekuliert wurde, dass da gezielte Verleumdungen gestreut wurden, um FJH zu schaden.

:-) stw

Vor wenigen Tagen deutete sich mit dem Fall des Softwareunternehmens FJH ein nächster Bilanzskandal für die deutsche Börsenlandschaft an.

Einige Finanzmedien berichteten in kurzer Form darüber, dass die Staatsanwaltschaft, aufgeweckt durch eine anonyme Anzeige, tätig geworden sei. Die Anschuldigungen der Anzeige wiegen schwer. Die Rede ist von Bilanzfälschung durch Buchung von Umsätzen, die gar nicht existieren.
traders:briefing hat sich die Bilanz des Unternehmens genauer angeschaut und versucht Fakten von Gerüchten zu trennen.

Wie immer in solchen Fällen war der Vorstand des Unternehmens dabei keine große Hilfe. Trotz mehrfacher Interviewanfragen unsererseits war der Vorstand nicht zum Gespräch bereit.
Ebenso verhielt es sich mit dem Wirtschaftsprüfer, der Kanzlei Jürgen Risse, Rechtsanwalt Wirtschaftsprüfer. Hier war man nicht einmal zur Beantwortung solch simpler Fragen wie "Wie viele Mitarbeiter arbeiten in Ihrem Hause" bereit.

Kommen wir aber zu den Fakten.
Der Vorwurf, der sich gegen das Unternehmen richtet, lässt sich in einer ganz einfachen Frage formulieren:

Hat das Unternehmen Umsätze ausgewiesen, für die keine Aufträge vorlagen und deshalb auch nicht mit einer Bezahlung zu rechnen ist?

Betrachtet man die Bilanz des Unternehmens genauer, so fällt auf, dass die Gewinne anscheinend kontinuierlich gestiegen sind. Der Cashbestand des Unternehmens hat jedoch gleichzeitig abgenommen.

Der Anstieg der liquiden Mittel zum 30.09.2003 ist vermutlich auf die Konsolidierung der Heubeck AG zurückzuführen.

Die Summe der offenen Forderungen ist inzwischen auf fast 90 Mio. Euro angestiegen.

Vor allem die Summe der "nicht fakturierten Forderungen" fällt ins Auge.
"Nicht fakturiert" bedeutet, dass für diese Forderungen keine Rechnungen vom Unternehmen an die jeweiligen Kunden geschrieben wurden.
Nicht nachzuvollziehen ist an dieser Stelle, ob das Unternehmen jemals eine Rechnung für diese Leistungen schreiben kann. Möglich wäre dies nur, wenn dazu ein Vertrag mit einem Kunden vorliegt und die vertraglichen Leistungen auch erfüllt werden, also eine Abnahme der Lieferung und Leistung durch den Auftraggeber erfolgt. Gerade daran bestehen aber erhebliche Zweifel, wenn man den kontinuierlichen Anstieg der Forderungen betrachtet.

Normalerweise werden bei größeren Softwareprojekten Zwischenabnahmen mit jeweiligen Zahlungszielen festgesetzt. Der Kunde zahlt dabei je nach Fortgang des Projektes eine vorher festgelegte Summe. Dies scheint jedoch bei FJH nicht der Fall zu sein, denn dann könnten die erbrachten Leistungen unter der Bilanzposition "in Rechnung gestellte Forderungen" verbucht werden.

Es drängt sich also der Verdacht auf, dass bei diesen Projekten keine Teilabnahmen erfolgen, weil gar keine Beauftragungen von Kundenseite vorliegen. Trifft dies zu, so ist auch äußerst unwahrscheinlich, dass jemals Rechnungen über diese Leistungen geschrieben werden können.

Nachprüfen kann man diesen Verdacht allerdings nur durch den Abgleich der tatsächlichen Unternehmensunterlagen, die Aufschluss über die vorliegenden Verträge geben. Im schlimmsten Fall müsste der Anleger damit rechnen, dass das Unternehmen irgendwann die Position "noch nicht fakturierte Forderungen" komplett, also um aktuell über 70 Mio. Euro wertberichtigt. Dazu wäre das Unternehmen auch nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften gezwungen, sollte sich herausstellen, dass für die erbrachten Leistungen keine rechtsverbindlichen Aufträge von Kundenseite vorliegen.

Bei den momentan in der Presse erhobenen Vorwürfen sollte man annehmen, dass das Unternehmen einiges daran setzen müsste, diese schnell und effizient zu entkräften.
Und tatsächlich wäre dies auch durch einige wenige Sätze ohne Weiteres möglich. So könnte der Vorstand des Unternehmens beispielsweise erklären:

"Die noch nicht in Rechnung gestellten Leistungen haben wir im Rahmen von Kundenprojekten für die Firmen xxxx erbracht. Es liegen uns dazu rechtsverbindliche Aufträge vor.
Die Rechnungsstellung wird nach Projektabschluss am yyyy erfolgen."

Aber gerade diese Aussage von Seiten des Unternehmens gibt es nicht!


traders:briefing hat bei der Lektüre der Bilanz noch weitere Merkwürdigkeiten entdeckt:

1.Im Anhang zum Jahresabschluss 2002 erläutert die Gesellschaft, dass die "unfertigen Aufträge" zu den Verkaufserlösen fakturiert wurden. Noch ein Jahr zuvor wurden sie allerdings zu den niedrigeren "Herstellungskosten" bewertet und bilanziell in Ansatz gebracht. Auch durch dieses Verfahren wurde die Bilanz zusätzlich ?verschönert?. Das Unternehmen beziffert den Bilanzeffekt jedoch lediglich mit 750.000 Euro. Auch der Ertrag der Gesellschaft wurde dadurch um mindestens diese Größe, durch den Wechsel der Bilanzierungswahlrechte, künstlich erhöht.

2.Die Abschreibungsdauer des Anlagevermögens wurde im Geschäftsjahr 2003 um ein Jahr verlängert. Auch dies wirkt sich positiv auf die Ertragslage des Unternehmens aus, und kann ebenfalls als ?Kosmetik? bezeichnet werden.

3.Die Verbuchung der Umsätze weist keine Unterscheidungen z.B. nach Software-
verkauf, Dienstleistung, Wartung, Beratung etc auf. Es ist daher für Außenstehende nicht einsehbar, durch welche Produkte / Dienstleistungen welche Erlöse erzielt werden. Ein entsprechender Branchenvergleich bzw. eine Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der Umsätze wird daher fast unmöglich.

4.Im Geschäftsjahr 2003 erfolgte die Übernahme der Heubeck AG. Zur Übernahme wurde anscheinend keine - wie sonst üblich - sogenannte Pro Forma GuV erstellt, um die Unterschiede zum bisherigen Zahlenwerk herauszustellen, zumindest wurde diese im 9-Monatsbericht der Gesellschaft nicht veröffentlicht. Der FJH Aktionär hat dadurch keine Möglichkeit, den Vergleich mit dem Vorjahreszahlenwerk durchzuführen. Informationen betreffend der übernommenen Firma finden sich lediglich vereinzelt in verschiedenen Bereichen des letzten Quartalsberichtes. Beispielhaft wird in der Segmentberichterstattung knapp erwähnt, dass die Heubeck AG einen positiven Beitrag zum Betriebsergebnis von knapp 100 Tsd. Euro leistet. Der Umstz belief sich auf 1,9 Mio. Euro. Des Weiteren wird festgehalten, dass das Ergebnis aufgrund saisonaler Effekte im Quartal schwächer ausgefallen ist.


Betrachtet man das Branchenumfeld der FJH, so fällt auf, dass alle Wettbewerber erhebliche Probleme aufweisen. Der direkte Wettbewerber COR AG, ein börsennotiertes Unternehmen, musste im ersten Halbjahr 2003 einen Umsatzrückgang von über 27 Position und eine Verdoppelung der Verluste hinnehmen.
FJH ist hingegen anscheinend weiterhin bei Umsatz und Ergebnis gewachsen.

Die Position der "nicht fakturierten Forderungen" beläuft sich bei FJH inzwischen auf über 50 Prozent der Bilanzsumme. Im ersten Halbjahr 2003 wurden über 24 Prozent der Umsätze über diese Bilanzposition verbucht und diese Bilanzposition damit weiter aufgebläht, obwohl der Vorstand bereits 2002 in Aussicht gestellt, hatte die Position zu verringern.

Bereinigt man die Bilanz um die Position "nicht fakturierte Forderungen", so schmilzt das Eigenkapital der Gesellschaft auf nur noch 4,50 Euro je Aktie.

Weitere Korrekturen in der Bilanz könnten nötig werden, wenn sich der Kaufpreis für die Übernahme der Heubeck AG als zu hoch erweisen sollte. Aufgrund der geringen Gewinne dieser Gesellschaft deutet einiges darauf hin. In diesem Falle wäre eine zusätzliche Wertberichtigung notwendig.

Weitere Gefahr droht durch eine Patronatserklärung, die die FJH gegenüber ihrer US Tochtergesellschaft im Jahre 2002 abgegeben hat. Die Höhe der Patronatserklärung beläuft sich auf eine Summe von 3,5 Mio. Euro und läuft bis Ende 2003. Nach den uns vorliegenden Informationen ist die US-Tochter bereits seit 2000 überschuldet und wird nur durch die Patronatserklärung der FJH sowie einem bereits 2001 gewährten Forderungsverzicht der FJH künstlich am Leben gehalten.


Fazit:
FJH ist in einem Branchenumfeld tätig, das seit weit über einem Jahr von einem starken Umsatz- und Margenrückgang betroffen ist.

Eine definitive Bilanzfälschung lässt sich bei FJH nur nachweisen, wenn das Unternehmen die bestehenden Verträge mit Kunden sowie die Kalkulationen, welche zu den Bewertungsansätzen führen, offen legt. Nur dann lässt sich prüfen, ob Leistungen als Umsatz fakturiert wurden, ohne dass es dafür eine Rechtsgrundlage gab.
Dieses Verhalten wäre ganz klar eine Bilanzfälschung.
Nach IAS dürfen zwar Leistungen als Umsätze und auch als Gewinne gebucht werden, obwohl sie noch nicht vollständig fertiggestellt sind, jedoch ist dafür unabdingbar auch eine Beauftragung durch den Kunden notwendig.

Neben der gigantisch hohen Summe der "nicht fakturierten Forderungen" fällt auf, dass das Unternehmen vereinzelte Maßnahmen unternommen hat, um das Ergebnis künstlich zu verschönern.

Weitere Bilanzrisiken könnten sich durch die Bewertungsansätze der Heubeck AG sowie der US Tochtergesellschaft ergeben.

Die Informationspolitik des Unternehmens ist ungenügend und alles andere als aktionärsfreundlich.

stw - Dienstag, 25. November 2003 - 16:34
Das dürfte dem Aktienkurs erstmal wieder Luft verschaffen. Dennoch: ich halte mich da raus.

:-) stw

FJH AG: KPMG-Gutachten bestätigt Bilanzierung
 Bilanzposition „Nicht fakturierte Forderungen“ korrekt bilanziert und werthaltig
 Komplettes Gutachten wurde heute dem Staatsanwalt vorgelegt
München, 25. November 2003 – Der Vorstand des im TecDAX notierten Beratungs-
und Softwarehauses FJH AG hat von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
KPMG Bayerische Treuhand ein umfassendes Gutachten zur Bilanzposition „nicht
fakturierte Forderungen“ erstellen lassen, um die in diesem Punkt gegen das Unternehmen
erhobenen Vorwürfe zu widerlegen. Das Gutachten, das heute vorgelegt
und gleich an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurde, belegt eindeutig, dass die
erhobenen Vorwürfe substanzlos und falsch sind.
Untersucht wurde in dem Gutachten der Abschlussposten „noch nicht fakturierte
Forderungen“ zu den Stichtagen 31.12.2002 und 30.06.2003. Die Prüfer bestätigen
in ihrem Gutachten ohne Vorbehalte, dass die Bilanzierung dieser Forderungen korrekt
und konform mit den Vorgaben nach IAS ist. Allen Forderungen in dieser
Bilanzposition stehen tatsächliche Aufträge gegenüber.
Der Vorstand der FJH AG hatte unmittelbar nach bekannt werden der in einer anonymen
Anzeige erhobenen Vorwürfe KPMG mit der Prüfung der Bilanzierung
beauftragt. KPMG Bayerische Treuhand war zuvor noch nie für FJH oder eine der
Tochtergesellschaften tätig, so dass die absolute Neutralität und Unvoreingenommenheit
der Prüfer gewährleistet ist.

stw - Donnerstag, 12. August 2004 - 08:08
Der nächste Absturz deer Aktie ist damit wohl vorprogrammiert:

:-) stw

Marktschwäche belastet 1.HJ, moderate Verbesserung, Kostenmaßnahmen im 2.HJ

Das Ergebnis des im TecDax notierten Beratungs- und Softwarehauses FJH AG (ISIN DE0005130108) war im ersten Halbjahr 2004 deutlich von der unerwartet anhaltenden Investitionszurückhaltung der Versicherungsbranche geprägt. Der Umsatz betrug 35,6 Mio. Euro (2003: 60,2 Mio. Euro), das Halbjahresergebnis nach

Steuern -7,7 Mio. Euro (2003: 7,7 Mio. Euro) und das EBIT -11,6 Mio. Euro (2003: 12,6 Mio. Euro).

Anders als erwartet und von Branchenbeobachtern prognostiziert, haben die von den Versicherungsunternehmen in Deutschland ergriffenen Kostensenkungsprogramme

und die immer noch gegebenen Unsicherheiten in den politisch gesetzten Rahmenbedingungen zu einer starken Zurückhaltung bei ihren IT-Investitionen geführt.

Für das zweite Halbjahr beobachtet FJH eine moderate Verbesserung der Auslastung

gegenüber dem 2. Quartal, die aber unterhalb der Planansätze liegen wird. Als Reaktion auf die veränderte Marktsituation wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Senkung der Personalkosten eingeleitet. Darin ist auch eine deutliche Reduktion der Mitarbeiterkapazitäten enthalten. Das wird einmaligen Aufwand verursachen, aber die Basis schaffen für ein erfolgreiches Geschäftsjahr

2005.

stw - Freitag, 11. März 2005 - 09:51
Ob der Neue das Ruder herumreissen kann ? Ich bin gespannt, es hat jedenfalls enorme Entlassungswellen gegeben wie ich aus dem Unternehmen höre.

:-) stw

FJH AG: FJH Gründer Feilmeier wechselt in den Aufsichtsrat - neuer CEO be-rufen
- Ulrich Korff übernimmt zum 1. Mai 2005 Vorstandsvorsitz
- Thomas Junold rückt in Vorstand auf
- Neue Aufgabenzuordnung im Vorstand

Der Gründer und langjährige Vorstandsvorsitzende des auf die Versicherungsbranche spezialisierten Beratungs- und Softwareunternehmen FJH AG (ISIN DE0005130108) Prof. Dr. Manfred Feilmeier (63) wechselt zum 1. Mai 2005 in den Aufsichtsrat und wird den Vorstandsvorsitz an Ulrich Korff (47) übergeben. Korff wird zunächst auch den Verantwortungsbereich Finanzen und Rechnungswesen übernehmen. Michael Junker (55), der das Unternehmen vor 25 Jahren gemeinsam mit Prof. Feilmeier gegründet hat, und Rainer Herbers (55) verbleiben im Vorstand. Aus der Geschäftsleitungsebene rückt Thomas Junold (40) in den Vorstand auf. Der Vorstandsvertrag von Bernd Dexheimer (53) wurde auf seinen Wunsch und einvernehmlich beendet. Dr. Hermann Hollmann legt sein Aufsichtsratsmandat nieder. Sämtliche Änderungen werden zum 1. Mai 2005 wirksam.

prof - Freitag, 11. März 2005 - 12:50
Charttechnisch hoffnungslos: Selbst wenn der Abwärtstrend gebrochen wird, kann man darauf nicht viel geben.
Nötig wäre eine - wenigstens 6-monatige - Bodenbildung!
Prof

stw - Freitag, 11. März 2005 - 13:41
Fundamental wäre ein Invest ebenfalls Harakiri - das Unternehmen kann nach wie vor in der Insolvenz landen.

:-) stw

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