Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: TV Loonland: Archivierte Beiträge bis 24. November 2003
stephan - Donnerstag, 5. Dezember 2002 - 17:06
Hallo Helmut,

wir haben da den gleichen Ansatz. Heute habe ich übrigens zwei riskante Investments, eines im Glasfaserbereich (Corning 40% Verlust) und eines mit Schadensersatzforderungen (USG, 50% steuerfreier Gewinn) in ein etwas risikoärmeres Unternehmen (Größter Outsourcing EDV Service Anbieter) namens EDS (Electronic Data Systems) getauscht.

KBV 1,16 EK Rendite nach Steuern 15%-25%

Natürlich hat nicht die Stabilität einer Douglas, dafür sind die Chancen höher. Wenn der Trend erst wieder nach oben zeigt (auch wenn das vielleicht erst 2004 oder 2005 der Fall ist) wird der Markt sie möglicherweise wieder mit einem KGV von 20 statt nun 7 bewerten. Allerdings muß ich hier kurzfristig mit extremen Einmalaufwendungen (Forderungsausfällen insolventer Großkunden) rechnen. Nicht unbedingt ideale Vorraussetzungen für das konservative Depot, daher dort zunächst keine Änderungen.

chinaman - Dienstag, 10. Dezember 2002 - 12:05
PS: Im Rahmen des Jahresabschlusses 2002 werden sicherlich Impairmentstests für das Filmvermögen durchgeführt. Die eventuellen Sonderabschreibungen werden dann sicherlich mit dem Jahresabschluss 2002 kommuniziert ...


Gruss
Chinaman

chinaman - Dienstag, 1. April 2003 - 08:40
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc.


München, 31. März 2003 - TV-Loonland hat aus dem schwierigen Marktumfeld die Konsequenzen gezogen und hohe Abschreibungen auf Filmvermögen und Firmenwerte vorgenommen. Trotz der unverändert
anhaltenden Marktschwäche konnte das zu den führenden unabhängigen Produzenten von Kinder- und Familienprogramm zählende Unternehmen
jedoch weiterhin ein positives Betriebsergebnis (EBITDA) in Höhe von 7,4 (Vorjahr: 30,4) Mio. Euro bei einem positiven operativen Cash
Flow erzielen.

Die anhaltende Zurückhaltung der TV-Sender bei Lizenzeinkäufen infolge der weltweiten Werbekrise sorgte für einen Umsatzrückgang auf
36,8 (77,5) Mio. Euro. Auf diese Nachfrageschwäche hat TV-Loonland
mit einem rigiden Restrukturierungs- und Kostensparprogramm reagiert, das sich aufgrund von Verzögerungseffekten aber erst im Jahr 2003
voll positiv auswirken wird. Dank der starken Flexibilisierung der Kosten konnte der Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen
parallel zum Umsatzrückgang um 50,3 Prozent auf 23,7 (47,7) Mio. Euro gesenkt werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden
ebenfalls bereits deutlich um 18 Prozent auf 13,0 (15,9) Mio. Euro reduziert. Dagegen ist der Personalaufwand trotz einer deutlich
geringeren Mitarbeiterzahl von 142 (240) aufgrund der erforderlichen Abfindungszahlungen noch leicht um 2,8 Prozent auf 6,1 (5,9) Mio.
Euro gestiegen, wird aber im laufenden Geschäftsjahr 2003 geringer ausfallen.

Die Ergebnisseite wird wesentlich geprägt von Abschreibungen in Höhe von 81,7 (15,1) Mio. Euro auf Filmvermögen und 8,1 (0,7) Mio. Euro
Abschreibungen auf Firmenwerte. Mit diesem Schritt sorgt TV-Loonland für eine konsequente Bereinigung der Bilanz, die zugleich die
Grundlage für eine dauerhaft gesicherte Ertragswende bei wieder anziehender Nachfrage ist. Der aktivierte Firmenwert beträgt nur noch
0,9 Mio. Euro, der aktivierte Restwert des Filmvermögens 43,3 (96,9) Mio. Euro. Per 31.12. ist in der Bilanz noch die deutliche Verluste
ausweisende koreanische Tochter SRE Corp. mit 6,6 Mio. Euro Filmvermögen und 12,5 Mio. Euro Bankverbindlichkeiten enthalten, die
im ersten Quartal 2003 verkauft worden ist.

Ende der Ad-hoc-Mitteilung euro adhoc 01.04.2003

stw - Dienstag, 1. April 2003 - 09:19
So jetzt wird es spannend. Die von uns erwarteten Abschreibungen sind da, stephan lag mit seiner korrigierten Prognose von Dezember (50% werden abgeschrieben) sogar ziemlich gut. Ich werde in den nächsten Tagen versuchen, das Thema TV-Loonland nochmal emotionslos zu betrachten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das jetzt wieder richtig interessant wird. Denn die Instis gucken bei der aktuellen MK nicht mehr hin und die privaten sehen nur den gräuslichen Abschluss. Mal sehen, wie die Aktie reagiert.

:-) stw

chinaman - Montag, 7. April 2003 - 18:53
Der Markt lässt heute TVO deutlich steigen. Hintergrund wahrscheinlich die folgende Empfehlung des "Spekulant":

Die TV-Loonland AG (WKN 534.840) ist einer der führenden internationalen Produzenten und Vermarkter von Zeichentrickfilmen. Die Firma lässt in Großbritannien sowie in Ungarn zeichnen und verkauft die Kinderfilme an Spartensender wie `Kinderkanal`, `Disney Asia` und die BBC-Tochter `CBBC` ebenso wie an `ZDF`, `France 5` und `TV12 Singapore`. Mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) gibt es einige Co-Produktionen wie `Briefe an Felix`, `Petterson und Findus` oder `Rudis Rabenteuer`. Der große Vorteil der gezeichneten Stars liegt auf der Hand: Bei wachsender Popularität verlangen diese keine höheren Gagen. Der Vorteil des jungen Zielpublikums: Es kommen laufend neue Kinder nach, denen bereits vor Jahren produzierte Filme wieder gezeigt werden können.

Die Firma veröffentlichte dieser Tage die Geschäftszahlen für 2002, die einige Überraschungen mit sich brachten. Die Zurückhaltung der TV-Sender bei Lizenzeinkäufen infolge der weltweiten Werbekrise führten zu einem deutlichen Umsatzrückgang von 77,5 Mio. Euro in 2001 auf 36,8 Mio. Euro in 2002. Das klingt schlimm, ist aber im großen und ganzen erwartet worden. Viel dramatischer klingt der Verlust von 74,5 Mio. Euro, der durch Abschreibungen von 81,7 Mio. Euro auf das Filmvermögen und von 8,1 Mio. Euro auf Firmenwerte entstand. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Firma nun eine `saubere` Bilanz aufweist und hinkünftig kaum eine Ergebnisbelastung durch Abschreibungen zu erwarten ist. Das sollte unserer Ansicht nach dazu führen, dass das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr 2003 wieder einen schönen Gewinn ausweist. Immerhin hat die Firma 2002 bereits einen positiven Cash flow von 6,1 Mio. Euro nach -1,0 Mio. Euro im Jahr davor erwirtschaftet. Das EBITDA - also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen - erreichte 7,4 Mio. Euro nach 30,4 Mio. Euro im Jahr 2001. Die Mitarbeiterzahl lag per 31.12.2002 bei 142 Personen nach 240 per 31.12.2001. Durch den kürzlich vermeldeten Verkauf der verlustbringenden koreanischen Tochter SRE Corp. sollte sich die Bilanzsumme im März-Quartalsbericht weiter verringern. Diese lag per 31.12.2002 bei 104,5 Mio. Euro nach 176,0 Mio. Euro im Jahr davor. Die Eigenkapital-Quote sank bedingt durch die Abschreibungen von 66 % auf 40 %, müsste aber per 31.3.2003 wieder leicht angestiegen sein. Der vollständige Geschäftsbericht für 2002 wird ab 8. April auf der Homepage von TV-Loonland zur Verfügung stehen.


Fazit

Es muss dem Vorstand schon bitter weh tun, wenn man sich entscheidet, den Firmenwert in der Bilanz fast auf Null abzuschreiben und den Bilanzwert des Filmvermögens auf ein Minimum zu reduzieren. Es bringt aber einen großen Vorteil: Die Bilanz ist `sauber` und es sind in der Zukunft dann keine weiteren ergebnisbelastenden Abschreibungen mehr nötig. Wenn man sieht, dass TV-Loonland im Geschäftsjahr 2002 ein EBITDA von 7,4 Mio. Euro (1,05 Euro/Aktie) und einen Cash flow von 6,1 Mio. Euro (0,85 Euro/Aktie) erwirtschaftet hat, dann können wir für 2003 den Turn-around erwarten. Der Gewinn pro Aktie könnte wieder in einer Größenordnung von 0,50 Euro/Aktie liegen. Im relativ guten Geschäftsjahr 2001 lag das Ergebnis pro Aktie bei 1,17 Euro. In 2002 bedingt durch die genannten Abschreibungen bei -10,40 Euro.

Wir sehen angesichts der allgemein tieferen Bewertungen an den Börsen ein (erstes) Kursziel von 2 Euro für den Wert. Bei 7,1 Mio. ausstehenden Aktien entspräche dies einer immer noch günstigen Bewertung mit rund 14 Mio. Euro. Der von der Firma nun gesetzte Schritt war notwendig, um die Aktie wieder attraktiver für die Zukunft zu machen. Wenn nun auch noch die Unternehmenskommunikation offener würde, wäre dieses Kursziel schnell erreicht. Bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 1,20 Euro ergibt sich somit ein Kurspotenzial von +67 %, weshalb die Aktie ein interessantes Schnäppchen darstellt.

stw - Dienstag, 8. April 2003 - 08:32
Das ist ja wie in den guten alten Zeiten. Irgendein Börsenbrief gibt eine Empfehlung und schon ist das KUrsziel innerhalb 24 Stunden beinahe erreicht. Aber im Ernst: ich wollte nach dem Studium des GB (der ja ab heute verfügbar sein soll) über ein neuerliches Investment in den Loonies entscheiden. Mal sehen, wo sich der Kurs stabilisiert in den nächsten Tagen. Vielleicht war ich zu langsam, aber ich wollte unbedingt erst den vollstaändigen GB lesen vor einem neuen Loonie-Abenteuer.

:-) stw

stw - Dienstag, 8. April 2003 - 17:00
Heute war BPK, der Kurs bewegt sich aber momentan kaum mehr...auf der Website ist ab sofort der GB2002 verfügbar.

:-) stw

TV-Loonland erwartet schwieriges Jahr 2003 - Dennoch positives EBITDA geplant


Durch erfolgreiche Neuproduktionen Marktposition gestärkt - Wachstumschanchen im Home Entertainment maßvoll nutzen

München, 8. April 2003 - TV-Loonland, München, erwartet auch im Geschäftsjahr 2003 anhaltend schwierige Marktbedingungen. Dennoch werde das zu den führenden unabhängigen Produzenten von Kinder- und Familienprogramm zählende Unternehmen aufgrund des erfolgreichen rigiden Restrukturierungs- und Kostensparprogramm ein positives Betriebsergebnis (EBITDA) bei einem positiven operativen Cash Flow erzielen, kündigte der Vorstand heute auf der Bilanzpressekonferenz in München an. TV-Loonland wird 2003 weitere Neuproduktionen wie den Kinofilm Heidi oder Pettersson und Findus II starten und Wachstumschancen, u.a. im neuen Geschäftsfeld Home Entertainment, mit Vorsicht und Augenmaß nutzen. Insgesamt werden dadurch die bestehenden Stärken von TV-Loonland gezielt untermauert und die Marktposition gefestigt bzw. durch den Ausfall von Wettbewerbern sogar passiv ausgebaut. Durch die weiter bestehende Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette innerhalb der TV-Loonland Gruppe können die eigenen Rechte optimal verwertet werden.

Von einem sich verbessernden Branchenumfeld und wieder anziehender Nachfrage dürfte TV-Loonland überproportional profitieren, da sich der Anbietermarkt bereits teilweise konsolidiert hat. TV-Loonland gehört derzeit zu den wenigen Unternehmen im Markt für Kinder- und Familienprogramm, die sich weiter mit erfolgreichen eigenen Neuproduktionen profilieren. Im vergangenen Jahr sind u.a. Something Else, Metalheads und The Cramp Twins II neu in Produktion gegangen. Diese Produktionen sind durch eine hohe Vorfinanzierung weitgehend abgesichert. Insgesamt wuchs die Programmrechtebibliothek um 78 Episoden (Eigenproduktionen) auf 2.818 Episoden, darunter hochwertige Eigenproduktionen von TV-Loonland. Das Geschäftsfeld Distribution konnte umfangreiche Verkäufe an renommierte Abnehmer wie BBC, RAI, Disney oder France 5 abschließen und Neukunden wie 4Kids Entertainment gewinnen. Erstmals konnte eine TV-Loonland-Produktion nach Japan verkauft werden. Die Erfolgsserie The Cramp Twins konnte bis Ende 2002 in mehr als 100 Ländern lizensiert werden. Der zweite Kinofilm Neues von Pettersson und Findus zählte mehr als 700.000 Besucher in Deutschland.

Der Vorstand kündigte an, das interne Kostensparprogramm, falls notwendig, weiter auszubauen. Die Restrukturierung ist mit der Verkleinerung von Standorten, durchgreifenden Effizienzsteigerungsmaßnahmen innerhalb der Gruppe und gezielten Desinvestitionen weitgehend abgeschlossen. Im Februar konnte der Anteil von 71,82 Prozent an der koreanischen Tochtergesellschaft SRE Corp. verkauft werden, die im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von TEUR 9.354 einen Jahresfehlbetrag vor Minderheiten in Höhe von TEUR 2.364 auswies. Zugleich wird dadurch die Bilanz um Bankverbindlichkeiten in Höhe von 12,5 Mio. Euro entlastet.

TV-Loonland hofft auf schwarze Zahlen

Der in die roten Zahlen gerutschte Münchener Kinderfilmproduzent TV-Loonland erwartet wegen der weltweit anhaltenden Kaufzurückhaltung der TV-Sender keine Markterholung im laufenden Geschäftsjahr. Nach Abschluss ihres Kostensparprogramms rechnet die Firma operativ aber mit schwarzen Zahlen.

Reuters MÜNCHEN. „Es wäre vermessen, von einer kurzfristigen Verbesserung auszugehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Völkle auf der Bilanzpressekonferenz am Dienstag in München. Der Programmbedarf der TV-Sender werde vorerst auf niedrigem Niveau bleiben und frühestens in zwölf bis 18 Monaten anziehen.

Völkle lehnte es ab, eine konkrete Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2003 abzugeben. Auf Grund des weitgehend abgeschlossenen Kostensparprogramms werde das Unternehmen 2003 ein positives Betriebsergebnis (Ebitda) bei einem positiven operativen Cash-Flow erzielen, sagte Völkle. Vor allem der Personalabbau werde sich in der Bilanz 2003 niederschlagen.

Weiteren Stellenabbau schloss der Vorstandsvorsitzende jedoch nicht aus. TV-Loonland hatte im vergangenen Geschäftsjahr seine Mitarbeiterzahl um 98 auf 142 reduziert und sich außerdem Mitte März von dem südkoreanischen Verlustbringer SRE Corporation getrennt.

In Zukunft wolle TV-Loonland verstärkt auf Eigenproduktionen setzen, fügte Völkle hinzu. Für 2003 kündigte er Neuproduktionen wie „Pettersson und Findus 2“ sowie den Kinofilm „Heidi“ an. Das Unternehmen war im März 2000 an den Neuen Markt gegangen und ist mittlerweile im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. Dort wurde die TV-Loonland-Aktie am Dienstagnachmittag 5,5 % schwächer mit 1,55 € gehandelt.

stw - Mittwoch, 9. April 2003 - 17:29
Nachdem ich einen Blick in den GB geworfen habe, steht für mich fest. Ich lasse bis auf weiteres die Finger von den Loonies. Mein Hauptargument: die Kreditlinien sind zwar ausreichend, aber an die Erreichung bestimmter Ziele geknüpft. Sollte die Krise noch 1-2 Jahre andauern oder sich verstärken, so könnten die Banken kalte Füsse bekommen, eine Insolvenz wäre unausweichlich. ICh glaube nicht daran, im Gegenteil, aber mit Tele Atlas und Cenit habe ich schon genug hochspekulative TurnAround-Spekulationen im Depot. Bei den Loonies gucke ich da lieber nur mit Interesse zu...

:-) stw

chinaman - Freitag, 11. April 2003 - 08:47
Da sind wir ja inmitten einer interessanten Diskussion. Der Frage nämlich, wie strukturiert man in der Baisse ein "Chancendepot" in Bezug auf Neue Markt-Werte.

Soll man primär die Aktienzahl limitieren, um den Überblick nicht zu verlieren ? Oder soll man gerade wegen der Insolvenzgefahren mehr auf Risikostreuung setzen ? Stw hat sich wohl für den ersten Weg entschieden, ich tendiere dagegen eher zum zweiten ...

Zum eigentlichen Argument: Natürlich ist jeder Bankkredit an bestimmte Bedingungen geknüpft. Das kenne ich aus der betrieblichen Praxis nicht anders. Nur: Kommt es zur Insolvenz, verliert auch die Bank. Deshalb haben auch die Banken kein generelles Interesse daran. Sie wollen aber auch keine Löcher ohne Boden. Deshalb muss man die Sache relativ emotionslos sehen: Ein positiver Cash Flow muss her; der sichert das Überleben.

Ansonsten melde ich mich für 2 Wochen in den Osterurlaub nach Ägypten ab.


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Samstag, 12. April 2003 - 09:45
Erholung frühestens Anfang 2004

Filmindustrie kämpft ums Überleben

Die deutschen Filmfirmen stehen mit dem Rücken zur Wand: "Es geht in unserem Markt ums Überleben", betonte gestern Peter Völkle, Chef des Kinderfilmproduzenten TV Loonland AG. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Börse. Vor zwei Jahren war das Münchener Unternehmen auf dem Parkett noch 181 Mill. Euro wert, zuletzt kostete TV Loonland 8 Mill. Euro.



jojo MÜNCHEN. Der früher am Neuen Markt notierte Trickfilmspezialist steht mit seiner Talfahrt nicht alleine da: Fast alle börsennotierten deutschen Filmfirmen haben zuletzt enttäuschende Ergebnisse vorgelegt. Die Kurse bewegen sich vielfach um die Marke von einem Euro und darunter. Hohe Abschreibungen sorgten bei zahlreichen Unternehmen für Millionenverluste: So rutschte der Münchener Filmfinanzierer Internationalmedia (IM) mit knapp 100 Mill. Euro in die roten Zahlen. TV Loonland musste einen Fehlbetrag von fast 75 Mill. Euro ausweisen, das ist mehr als das Doppelte vom Umsatz.

Eine ganze Reihe von Filmfirmen hat die Turbulenzen nicht überlebt und ist seit Ende der Blütezeit des Neuen Marktes bereits verschwunden, darunter bekannte Namen wie Kinowelt. Auch Lizenzhändler wie Helkon stecken im Insolvenzverfahren.

Die verbliebenen Unternehmen müssen kämpfen. "Der Druck vom Markt wird in diesem Jahr nicht geringer", warnt Thomas Grillenberger von der Bayern LB. "Vor allem die Fernsehsender betreiben weiter eine rigide Einkaufspolitik, weil es mit den Werbeerlösen frühestens 2004 wieder aufwärts geht." Völkle bringt es auf den Punkt: "Es wird momentan einfach zu wenig gekauft."

Das zeigt sich im Umsatz: Die Einnahmen von TV Loonland fielen 2002 gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte. Viele Filmfirmen sind inzwischen so klein, dass sich Analysten und Anleger kaum noch für die Aktien interessieren. Nach der Neuordnung der Aktienindizes der Deutschen Börse ist mit EM.TV lediglich eine Filmfirma in den wichtigsten Börsenbarometern enthalten.

Beispiel TV-Loonland: Das Unternehmen hat in den vergangenen anderthalb Jahren 150 Stellen abgebaut und beschäftigt nun nur noch 100 Mitarbeiter. Wie andere Firmen auch, haben die Bayern ihre aggressive Auslandsexpansion abgeblasen. Zuletzt wurde eine Beteiligung in Korea mit knapp 10 Mill. Euro Verlust verkauft. Damit sei das Ende der Schrumpfkur aber erreicht. Peter Völkle: "Wir können nicht mehr abbauen, sonst bleibt nichts mehr übrig."

Auch Analyst Grillenberger sieht die Talsohle für die Branche langsam erreicht. "Ich glaube nicht, dass es noch schlimmer kommt. Die Bilanzen sind jetzt weitgehend sauber."

Branchen-Beobachter trauen vor allem den großen Filmproduzenten Constantin Film und Internationalmedia (IM) zu, dass sie langfristig überleben und Gewinne erzielen. Constantin ist führend bei deutschen Filmen, IM gehört weltweit zu den größten Produzenten von so genannten Independent-Filmen, also von Streifen, die nicht aus den großen US-Studios kommen.

Prognosen wagt derzeit kaum eine der Filmfirmen. Nur so viel steht fest: Fast alle Unternehmen haben die Kosten so sehr gedrückt, dass die Ergebnisse im laufenden Jahr besser ausfallen werden als 2002. Auch die Analysten sind vorsichtig positiv in ihren Vorhersagen. Grillenberger: "Constantin und IM sollten in diesem Jahr voraussichtlich in die Gewinnzone kommen."

chinaman - Samstag, 12. April 2003 - 09:47
Filmhändler
Fässer ohne Boden



Den tiefen Fall der börsennotierten Filmfirmen erklärt Peter Völkle, Chef des Kinderfilm-Spezialisten TV Loonland, ganz einfach: "Wir hatten ein viel stärkeres Marktwachstum erwartet." Drei Jahre nach dem Börsenboom leidet die Branche noch immer unter dieser katastrophalen Fehleinschätzung. Denn mit den Millionen, die ihnen die Anleger hinterher geworfen haben, produzierten die Filmemacher unzählige Streifen, die heute niemand mehr haben will, die wie Blei in den Regalen liegen und die Preise verderben. Zudem gingen die Firmen in Amerika auf Einkaufstour und kauften Filmbibliotheken zusammen, die jetzt kaum noch etwas wert sind und von verzweifelten Anbietern verramscht werden. Riesige Abschreibungen und in deren Gefolge Millionenverluste leeren die Kassen zusehends. Viele Firmen kämpfen ums Überleben, einige sind bereits verschwunden. Das ist zwar bedauerlich, aber nicht weiter schlimm. Denn die Krise hat auch ihre guten Seiten: Die Industrie wird auf wirtschaftlich vernünftige Dimensionen zurück gestutzt. Übrig bleiben Firmen wie Constantin Film, die schon vor dem Börsenhype erfolgreich waren. jojo

Quelle: Handelsblatt

chinaman - Montag, 28. April 2003 - 10:10
Letzten Mittwoch haben wir an der DVFA-Analystenkonferenz unseres Musterdepotwertes TV-Loonland (WKN 534.840, Ticker TVO, ISIN DE0005348403) teilgenommen. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass keine weiteren Abschreibungen bei den Filmlizenzen zu erwarten sind und für 2004 mit einer Erholung der Branche gerechnet wird. Um die Kosten weiter zu senken, lässt Vorstand und Großaktionär Peter Völkle nicht mehr im 'teuren' Ungarn produzieren, sondern in China, Südkorea und den Philippinen. Aktuell bei 1,41 Euro. Kursziel 2 Euro.

Quelle: Der Spekulant

stw - Montag, 2. Juni 2003 - 14:54
Nach diesem schlimmen Q1 befürchte ich allerdings, dass der Kurs in Richtung neuer Tiefstände abtaucht... dieser Umsazrückgang ist ja viel schlimmer als von mir erwartet.

:-) stw

Einbruch des Werbemarktes für Fernsehen lässt Umsatz sinken - Tochter Metrodome auf Erfolgskurs

Unterföhring, 30.05.2003 - München, 30. Mai 2003 - Die Umsatzerlöse der TV-Loonland, München, wurden in Q1 vom neuerlichen Einbruch des Werbemarktes für Fernsehen infolge des Irak-Krieges stark getroffen. Dennoch konnte das zu den führenden unabhängigen Produzenten von Kinder- und Familienprogramm zählende Unternehmen dank der bereits frühzeitig getroffenen Kostenmaßnahmen weiter ein positives EBITDA ausweisen. Insgesamt reduzierte sich der Umsatz auf 3,4 (Vorjahr: 9,1) Mio. EUR. Q1 fällt traditionell schwächer aus, so dass in den kommenden Quartalen - vor allem im zweiten Halbjahr unterstützt durch die Fertigstellung der Neuproduktionen Metalheads, Drachenfels und des 1. Teils von The Cramp Twins II - eine Umsatzbelebung erwartet wird. Die koreanische SRE Corporation, von der sich TV-Loonland Mitte März erfolgreich getrennt hatte, ist in den Zahlen nicht mehr berücksichtigt. Die Umsatzentwicklung war vor allem geprägt von dem erfolgreichen Geschäftsverlauf der britischen Tochter Metrodome. Hier wirkten sich die seit dem Einstieg 2002 getroffenen operativen, strukturellen und personellen Maßnahmen bereits spürbar positiv aus. Die anhaltend positive Entwicklung des neuen Geschäftsfeldes Home Entertainment, das bereits 1,5 (3,4 inkl. SRE) Mio. EUR Umsatz beisteuerte, konnte die gravierende Schwäche der Absatzmärkte im Bereich Distribution jedoch nicht vollständig kompensieren. Positiv wirkten sich die auf der Kostenseite ergriffenen Maßnahmen aus, die zu einem Rückgang des Personalaufwands um 23 Prozent auf 1,1 (1,4) Mio. EUR sowie zu einer Reduzierung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 35 Prozent auf 2,0 (3,0) Mio. EUR führten. Das straffe Kostenmanagement wird angesichts der anhaltenden Marktschwäche auch in den kommenden Monaten fortgesetzt. Insgesamt erzielte TV-Loonland ein positives EBITDA von 1,1 (5,1) Mio. EUR, das EBIT belief sich auf -0,5 (0,3) Mio. EUR. Der Fehlbetrag belief sich auf -0,9 (+0,7) Mio. EUR. Trotz der Erfolge des neu aufgestellten Geschäftsfelds Home Entertainment und der absehbaren Fertigstellung potenzialstarker Produktionen im 2. Halbjahr erwartet der Vorstand ein weiter steiniges und schwieriges Jahr 2003, in dem das Ziel eines positiven EBITDA jedoch erreicht wird.

mandarina - Montag, 10. November 2003 - 08:25
Wie geht es weiter ?
Meinungen ?

Gruss M.

chinaman - Dienstag, 11. November 2003 - 10:04
Hellseher sind wir ja alle nicht. Völkle spricht ja selber inzwischen schon seit längerem von einem Überlebenskampf ...

Wir sollten aber mal den Thread aktualisieren. Auffallende Trends sind bis jetzt weiter fallende Umsätze bei verbesserter Ertragssituation. Die PM von der Messe in Cannes klang gar nicht soo schlecht.


:-)
Gruss
Chinaman


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Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist
der Emittent verantwortlich.
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Unterföhring, 29. August 2003 - Die Umsatzerlöse von TV-Loonland
fielen im 1. HJ 2003 aufgrund des weiter schwierigen Werbemarktes für
Fernsehen mit 9,2 (Vj: 15,3) Mio. Euro deutlich geringer als im
Vorjahr aus. Allerdings zeigten sich im Verlauf von Q2 erste
Anzeichen, die auf eine mögliche Trendwende bei der Nachfrage nach
TV-Programm in den kommenden Monaten hindeuten könnten. Der gegenüber
dem Vorjahr stabile Umsatz von TV-Loonland in Q2 von 5,8 (Q2 Vj.:
6,2) Mio. Euro war jedoch durch Sondereffekte geprägt: Als
Einmaleffekt wurden die Video- und DVD-Umsätze des Top-Titels Donnie
Darko der Tochter Metrodome gebucht. Metrodome gelang im 1. HJ nach
verlustreichen Jahren ein ausgeglichenes Ergebnis, das auch für das
gesamte GJ 2003 erreicht werden soll.

Auf der Kostenseite wirkten sich die Maßnahmen, die innerhalb der
TV-Loonland Gruppe seit vergangenem Jahr ergriffen wurden, zunehmend
positiv aus: Insgesamt kam es zu einem Rückgang des Personalaufwands
um 27 % auf 2,2 (Vj. 3,1, Q1: 1,1) Mio. Euro sowie zu einer
Reduzierung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 28 % auf 4,4
(Vj. 6,2; Q1 2,0) Mio. Euro.

Dadurch konnte TV-Loonland das positive EBITDA gegenüber Q1 auf 3,2
(5,5, Q1: 1,1) Mio. Euro weiter stark verbessern und sogar einen
Jahresüberschuss von 0,4 (Vj: -5,6, Q1: -0,9) Mio. Euro ausweisen.

TV-Loonland rechnet im 2. HJ unterstützt durch die Fertigstellung der
geplanten potenzialstarken Neuproduktionen und die anstehende
wichtige Einkaufsmesse MIPCOM 2003 mit einer Umsatzbelebung im
traditionellen Lizenzgeschäft. Trotz der ersten Anzeichen einer
möglichen Trendwende im Markt und weiterer Erfolge im Geschäftsfeld
Home Entertainment im 2. HJ erwartet der Vorstand insgesamt noch ein
schwieriges Jahr 2003, in dem das Ziel eines positiven EBITDA jedoch
erreicht wird.

Ende der Ad-hoc-Mitteilung euro adhoc 29.08.2003
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chinaman - Dienstag, 11. November 2003 - 10:05
Cannes/London (ots) -

Top-Produktionen The Cramp Twins, Something Else und Briefe von
Felix besonders gefragt - Reges Interesse an Neuproduktionen und
Home Entertainment-Rechten


TV-Loonland hat auf der MIPCOM 2003 eine Reihe erfolgreicher
Lizenzverkäufe abschließen können. Besonders gefragt waren die
Erfolgsserien The Cramp Twins, Irgendwie Anders und Briefe von Felix.

"Unser attraktives und vielfältiges Programm stößt auf großes
Interesse", sagt Peter Völkle, Vorstandsvorsitzender der TV-Loonland.
"Neben den schon realisierten Verkäufen konnten wir zahlreiche
aussichtsreiche Verhandlungen insbesondere auch zu unseren
Neuproduktionen wie Drachenfels, Sam Hamwich und Rudi einleiten, so
dass wir schon in Kürze mit weiteren Abschlüssen rechnen."
Zusätzliche Impulse gingen von den Home Entertainment-Rechten aus
der umfangreichen Loonland-Bibliothek aus. U.a. konnten
Lizenzverkäufe mit Video- und DVD-Vertrieben in den Benelux-Staaten,
China, Kanada und Australien vereinbart werden.

Die zweite Staffel der weltweiten Top-Serie The Cramp Twins (26 x
30 Min.) wurde von TV3 New Zealand, SABC South Africa und - in einem
Paket mit Weihnachts-Specials, GI JOE und anderen - von YTV Canada
erworben. Ein weiteres Highlight der MIPCOM-Präsentation, die
Produktion Irgendwie Anders (26x 11 Min.) konnte an YLE Finland und
Rai Cinema Italy verkauft werden. Die TV-Serie Briefe von Felix (26 x
12 Min.) wurde vom polnischen Sender Telewizja Polska und Czech rep.
(Tschechien) erworben. Die Senderechte für die Zeichentrickserie
Metalheads (26 x 11 Min.) gingen an TPS France.


ots Originaltext: TV-Loonland AG
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de


Pressekontakt:
Ilona McLean
Director Press/Investor Relations
Mobil: +49-177- 7431888
Email: imclean@loonland.com

Autor: news aktuell (© news aktuell),09:10 11.10.2003

mandarina - Dienstag, 18. November 2003 - 09:56
Wenn ich richtig gerechnet habe , hat Loonland im 2 Q. ein EPS von +0,18 Euro gemacht !!!

Sollten Sie in 2004 diese Marge halten , so errechnet sich ein EPS von mind. 0,5 bis 0,9 Euro ... also KGV von UNTER 5 bis unter 3 !!

Damit wären Sie KGV Weltmeister im wieder anziehenden Medienmarkt .

Wenn Sie es schaffen die Verschuldung weiter zurückzufahren,halte ich Kurse von 5 bis 10 Euro für die nächsten 2 Jahre für möglich ,immerhin eine 200 bis 400 % Chance .


Wie seht Ihr die Zukunft ... , wo seht Ihr Loonland in einem Jahr ?
Wie seht Ihr die Rolle der Banken ?


Danke

Gruss Mandarina

stw - Montag, 24. November 2003 - 09:52
Ich habe mich nach Studium der letzten Quartalsberichte dazu entschlossen, mich noch einmal in TVL zu engagieren. Die Verschuldung konnte deutlich zurückgefahren werden, die EQ-Quote beträgt wieder über 50% und auch sonst sieht die Bilanz nun viel besser aus als noch vor einem Jahr nach den hohen Abschreibungen zum Ende des letzten GJ. Vor allem die Forderungen sind wesentlich zurückgegangen.

Alles in allem denke ich, dass das mit über 40 Mio angegebene EK nun realistisch angesetzt ist (das Filmvermögen wurde ja schon um 50% abgewertet und der Goodwill fast vollständig abgeschrieben), d.h. der aktuelle Kurs der Aktie (aktuell MK 17 Mio EUR) liegt immerhin über 50% unter dem Buchwert.

Das letzte Quartal war mit einem EPS von 0,18 EUR tatsächlich positiv, aber das würde ich nicht überbewerten, ich erwarte für 2003 insgesamt ein noch negatives Ergebnis.

Lange Rede kurzer Sinn: ich habe heute die Loonies zu 2,45 Eur wieder ins stw-Musterdepot aufgenommen. Nach dem Verkauf von Cenit und Highlight wird damit der spekulative Part meines Depots mal wieder ausgebaut...

:-) stw

chinaman - Montag, 24. November 2003 - 11:31
Da sind wir ja wieder gemeinsam Aktionäre der Loonies ... Auch ich würde vor einer Übergewichtung des letzten Quartalsgewinns warnen, aber ermutigende Anzeichen für eine Verbesserung der Situation sind wirklich vorhanden.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Montag, 24. November 2003 - 17:36
"Da sind wir ja wieder gemeinsam Aktionäre der Loonies ... "

Ja wir rudern mal wieder gemeinsam. Hoffentlich dieses Mal mit mehr Erfolg als beim letzten Mal. Aber ich sehe wirklich gute Möglichkeiten, dass TVL in 2004 wieder nachhaltig schwarze Zahlen schreibt und rechne mit 5 EUR/Aktie bis Ende 2004.

:-) stw

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: TV Loonland: Archivierte Beiträge bis 24. November 2003