Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Schnigge AG: Archivierte Beiträge bis 12. Dezember 2002
stw - Samstag, 21. April 2001 - 16:14
Du hast völlig Recht, chinaman. Wir sollten Schnigge nicht ganz aus dem Auge verlieren. Meiner Meinung nach sitzen da fähige Leute am Ruder, denen ich auf alle Fälle zutraue, das Unternehmen in eine langfristig erfolgreiche Zukunft zu führen.

:-) stw

chinaman - Montag, 30. April 2001 - 07:34
Kant empfiehlt Schnigge überzugewichten

:-)
Gruß
Chinaman


27.04.2001
Schnigge übergewichten
Kant VM


Die Analysten von „Kant VM“ stufen die Aktie der Börsenmakler Schnigge AG (WKN 523640) auf „Übergewichten“.

Nach Meinung der Experten könne sich die Geschäftslage bei dem Börsenmakler nur verbessern. Die Earnings seien auf dem definitiven Boden, unterstelle man eine halbwegs normale Börsensituation. Diese Einschätzung sei auch vom Markt bestätigt worden. Deutliche Kursgewinne trotz „katastrophaler“ Ergebnisse hätten gestern eindeutig für dieses Szenario gesprochen. Zwar erscheine den Experten der aktuelle Kurs günstig, dennoch hänge die Frage nach dem Kursziel davon ab, inwieweit es Schnigge schaffe, die Erträge durch den Ausbau der jungen und neuen Geschäftsfelder von der Börsenzyklik zu befreien.

Eines davon sei die Internet-Handelsplattform, die sich derzeit in der Entwicklungs- bzw. Testphase befinde. Die Kooperation mit IBM und maxblue sowie die mögliche Nutzung des Handelssystems Xeos sei insbesondere angesichts der erheblichen Entwicklungskosten-Einsparungen positiv zu werten. Es werde aber entscheidend sein, unter welchen Konditionen und mit welchen Partnern dieses Projekt letztendlich realisiert werde.

Ein weiteres Geschäftsfeld, das zur Ertragsverbesserung 2001/2002 beitragen solle, sei das IPO-Geschäft. Die Wertpapierexperten würden hier spätestens in Q401 eine generelle Erholung des Marktes in diesem Segment erwarten, als auch die Realisierung einiger lukrativer Geschäfte für das Unternehmen.

Ebenfalls zu begrüßen sei die Entschlossenheit des Unternehmensvorstandes, den Konzern schnellstmöglich wieder in die alte Ertragsstärke zu versetzen. Der Beschluss der Gründungsaktionäre, auf eine Ausschüttung zu Gunsten der freien Aktionäre in 2000 zu verzichten, sei Beweis für ihre Zuversicht und Verbundenheit Schnigge gegenüber.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit für dieses Jahr werde auf jeden Fall über dem des Vorjahres (Euro 2,67 Mio.) liegen. Die Experten würden beim „most probable“-Szenario mit rund Euro 4,5 Mio. rechnen („worst-case“: Euro 2,8 Mio.; „best-case“: Euro 8,1 Mio.), was einem Gewinn pro Aktie von Euro 0,45 und einem KGV von 10,4 entspreche. Weiterhin rechne „Kant VM“ für 2002 mit einem Gewinn von Euro 1,30 bis 1,70 und somit mit einem KGV02 von 3,6 bis 2,8.

Aufgrund der vielversprechenden fundamentalen Lage Schnigges sowie der klaren technischen Trendwende im Kursverlauf stufe das Researchteam von „Kant VM“ die Aktie weiterhin mit „Übergewichten“ ein. Die Analysten würden sich in Kürze nochmals im Rahmen einer Investmentstudie ausführlich mit dem Unternehmen sowie dem Marktumfeld beschäftigen.

stw - Dienstag, 1. Mai 2001 - 09:57
Also das mit der Inet-Handelsplattform ist jetzt doch schon fast eien Neverending-Story. Die sollte als Eigenentwicklung realisiert schon in 2000 starten und jetzt redet man davon, in Kooperation mit maxblue Eigenentwicklungskosten zu sparen. Dabei hatte man sich doch seinerzeit sogar an dem IT-Dienstleister beteiligt, der diese eigene Plattform aufbauen sollte.

Versteht mich nicht falsch: solche Projektentwicklungen sind in der DV alltäglich, aber genau deswegen darf ich so etwas nicht schon Monate vor dem Start großspurig ankündigen. Ich halte eigentlich große Stücke auf das Schnigge-Management, aber da lief einiges daneben.

Nichtsdestotrotz traue ich Schnigge weiterhin zu, gestärkt aus dieser Krise der gesamten Branche hervorzugehen.

:-) stw

chinaman - Freitag, 18. Mai 2001 - 09:22
18.05.2001
Schnigge Tiefpunkt überwunden
Wirtschaftswoche heute


Die Analysten des Börseninformationsdienstes "Wirtschaftswoche heute" nehmen derzeit die Aktien von Schnigge (WKN 523640) genauer unter die Lupe.

Mit Aktien von Wertpapierhandelshäusern sei schon seit längerer Zeit kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Das gelte auch für die im SMAX notierte Börsenmakler Schnigge AG. Für das vergangene Geschäftsjahr hätten die Düsseldorfer nur noch einen Gewinn von 2,7 Millionen Euro ausgewiesen. 1999 habe der Überschuss 16,6 Millionen betragen. Diese Entwicklung habe sich leider fortgesetzt.

So sei Schnigge bis Ende März in die Verlustzone gerutscht. Nach einem Plus von 4,3 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum seien 1,4 Millionen Euro in Rot geschrieben worden. Der Grund dafür sei simpel. Mit der eingetrübten Stimmung an den Börsen seien die Umsätze und damit die Courtagen deutlich zurückgegangen. Zudem sei der Bereich Neuemissionen nach einem erfreulichen Start mittlerweile völlig zum Erliegen gekommen.

Insgesamt rechne der Vorstand jedoch damit, ein positives Ergebnis erzielen zu können. Um sich von der launischen Börse unabhängiger zu machen, wolle sich der Makler zu einem Finanzdienstleister wandeln. Zu dem Zweck seien zwei Töchter gegründet worden, die in den Sparten Beteiligungen und Vermögensverwaltung tätig sein würden. Das Umfeld für Schnigge bleibe noch schwierig.

Den Tiefpunkt sollte die Aktie jedoch nach Ansicht der Analysten des Börseninformationsdienstes "Wirtschaftswoche heute" überwunden haben.




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chinaman - Dienstag, 26. Juni 2001 - 08:36
HV-Bericht Börsenmakler Schnigge AG



Am 12. Juni 2001 wurden die Aktionäre der Börsenmakler Schnigge AG, sowie die Aktionärs- und Pressevertreter um 11:00 Uhr in den Industrieclub Düsseldorf zur ordentlichen Hauptversammlung eingeladen. Dieser Einladung folgte auch Michael Neugebauer, um für GSC Research zu berichten.

Bericht des Vorstands

Vorstandssprecher Herr Plückers begrüßte die Aktionäre als erster und dankte für das unvermindert dokumentierte Interesse am Unternehmen. Die Situation im Unternehmen habe sich allerdings, wie in der gesamten Finanzdienstleistungsbranche grundlegend verändert, da allseitig eine starke Betroffenheit von der Entwicklung der Kapitalmärkte zu verzeichnen ist. Es sei daher wichtig gewesen, die Entwicklung weg von den Abhängigkeiten der Märkte weiter zu verfolgen.

Daher wurden große organisatorische, personelle und finanzielle Anstrengungen unternommen, die Zyklizität des Geschäfts mit seinen Wirkungen auf die Gesellschaft zu reduzieren. Zusätzliche Kapazitäten mussten geschaffen werden, um angesichts der verlängerten Börsenhandelszeiten auch entsprechend präsent zu sein.

Wesentlich war die Gründung der Schnigge Beteiligungs AG sowie der Schnigge Vermögensberatung und Vermögensverwaltung AG, sowie auch die Auflegung des Fonds Schnigge 01 sowie die Vorbereitungen für die Internet-Handelsplattform. Die diesbezüglichen Investitionen belasten das Ergebnis des Geschäftsjahres 2000.

Die ersten Erfolge des Wandels vom Börsenmakler zum Finanzdienstleister konnten dennoch verzeichnet werden. Allen Chancen dieses Wandels stehen aber auch die Risiken gegenüber, so z.B. im Beteiligungsbereich. Sollte die Stimmung an den Märkten weiter so schlecht bleiben, seien Wertberichtigungen wohl unvermeidlich.

Daher werde man in diesem Jahr eine neue Bewertung des Bereiches vornehmen. Diesem Ergebnis müssten Einnahmen im Beteiligungsbereich gegengerechnet werden, die aus Börsengängen zweier Unternehmen anfallen sollen, deren IPO in den nächsten 12 Monaten geplant sei.

Nach hohen Investitionen im Millionen Euro-Bereich wurde endlich im Juni 2001 mit dem außerbörslichen, quotegetriebenen Wertpapierhandel über Internet gestartet. Gehandelt werden können Werte des DAX 30, Nemax 50, Nasdaq 100 und Dow Jones Industrial 30 über XEOS, einem System von IBM. Über dieses System sei auch der Pre-IPO-Handel Neuemissionen möglich. Diesen Service bietet die Deutsche Bank künftig allen Kunden von "maxblue". Im Spätsommer soll das Schnigge Guarantee Trading in Kooperation mit E*Trade Deutschland eingeführt werden.

Die weitere Ausgestaltung der Wertschöpfungskette mit Hilfe der Netzwerkpartner will man dabei verstärkt angehen, so z.B. auch innerhalb der Kooperation mit der KDV, der Kapitalanlagegesellschaft der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Im Jahr 2001 konnte die Gewinnschwelle bisher noch nicht wieder überschritten werden, da sich die Handelstätigkeit insbesondere im zweiten Quartal zwar belebt, aber eben noch nicht wieder auf dem Normalniveau der Vorjahre angelangt sei. So lief das Geschäft mit Neuemissionen auch erst wieder im Juni an. Die Kunst bestehe nun darin, die schwache Ertragslage infolge unbefriedigender Umsätze zu überwinden.

Die Imponderabilien der Märkte würden jedoch derzeit keine halbwegs sichere Prognose für das Ergebnis 2001 zulassen. Jedenfalls erwarte Schnigge ein besseres zweites Halbjahr, als das erste es gewesen sei. Das Ergebnis werde daher auch maßgeblich von den Bewertungen ab, die bei Beteiligungen und Investments zugrunde gelegt werden. Vordringliches Ziel ist es nun, sich für künftige Jahre richtig zu positionieren. Dann gelte es die ganze Energie für die Erreichung eines positiven Ergebnisses einzusetzen. An dieser Stelle dankte Herr Plückers der Belegschaft für die gezeigte Einsatzbereitschaft.

Er sei sich sicher, dass der Markt die qualitative Veränderung bei Schnigge beobachte, sich daraufhin positive Ergebnisse einstellen und die Aktionäre auch wieder Freude an ihrem Unternehmen haben werden. Sodann gab er das Wort an Herrn Karl A. Schnigge, der auf die Zahlen der Bilanz einging.

Herr Schnigge begrüßte die Anwesenden ebenfalls herzlich und erklärte, dass das Jahr 2000 das vielleicht schwierigste Jahr gewesen ist; wenn am 2. Januar 2002 das 10-jährige Bestehen gefeiert wird, hoffe er wieder mit den Aktionären auf bessere Geschäftsergebnisse und einen erholten Aktienkurs blicken zu können. Bis zum Superjahr 1999 sei es gelungen, die Erträge Jahr für Jahr zu steigern, eine Entwicklung, auf die die Gründer (die zusammen noch 56% am Unternehmen halten) mit den Aktionären stolz sein könnten, auch wenn die aktuelle Kursentwicklung unbefriedigend sei. Verglichen mit dem Nemax ist die Entwicklung dennoch positiv verlaufen, was zwar nicht zufrieden stellen könne, aber dennoch beachtet werden sollte.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist von 16,6 Millionen Euro in 1999 auf 2,7 Millionen Euro in 2000 gesunken nach Abzug von Tantiemen. Der Überschuss schrumpfte von 8,8 auf 1,6 Millionen Euro. Die Prognosen zum 1. Quartal 2000 konnten sich angesichts der dramatischen Kursentwicklungen an den Märkten nicht erfüllen. Zudem mussten Einzelwertberichtigungen auf Wertpapierhandelsbestände in Höhe von 3,9 Millionen Euro vorgenommen werden, die das Ergebnis außergewöhnlich belastet haben.

Nach der Erhöhung des Grundkapitals auf 10 Millionen Euro ergebe sich ein Gewinn pro Aktie von 0,16 Euro. Angesichts der Entwicklungen haben sich die Altaktionäre zur Verbesserung der Kapitalverzinsung entschlossen, auf ihre Dividende zu verzichten, weshalb eine Dividende von 0,40 Euro pro Aktie vorgeschlagen werde.

Im Jahr 2000 kam - rückblickend - alles zusammen: Die Umbaukosten für die Gesellschaft, die Investitionen in das neue Handelssystem, der Einbruch der Erträge. Herr Schnigge gestand ein, bei bestimmten Engagements im Jahre 2000 zu euphorisch gewesen zu sein.

Der schlechte Markttrend habe sich im laufenden Geschäftsjahr bisher fortgesetzt; die Zwischenbilanz des Konzerns weist für die ersten drei Monate einen Verlust von 1,5 Millionen Euro aus; im Vorjahr war es noch ein Überschuss von 4,3 Millionen EUR. Das Neuemissionsgeschäft kam zu Jahresbeginn fast völlig zum Erliegen. Dennoch kann das erste Quartal nicht als repräsentativ angesehen werden, so Herr Schnigge, es werde eine Umkehr des Markttrends erwartet, die steigendes Handelsvolumen zur Folge haben wird; auch aus der neuen Internet-Handelsplattform erwarte man ergebniswirksame Beiträge, zumal die wesentlichen Investitionen nun abgeschlossen sind. Er übergab sodann das Wort an Herrn Wackerbarth, der zur Personalentwicklung Stellung nahm.

Herr Wackerbarth legte dar, dass die Mitarbeiterzahl von 29 auf 55 gestiegen sei, eine Steigerung von 89 Prozent im letzten Jahr. Diese Ausweitung wurde durch die verlängerten Handelszeiten und der Eröffnung des Internethandels mit Direktbanken wie maxblue erforderlich. Man stehe nunmehr bis 23:00 Uhr zur Verfügung, Samstags von 10 bis 17 Uhr und Sonntags von 17 bis 20 Uhr im Schichtdienst. Trotzdem seien die Personalkosten um 16 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr, was auch durch die Rückführung der erfolgsabhängigen Tantieme um ca. 50 Prozent zu erklären ist.

Fort- und Weiterbildung sind sehr wichtig und haben einen hohen Stellenwert; mehrere Junghändler haben daher die Börsenhändlerprüfung abgelegt; ferner gibt es weitere externe Weiterbildungsmöglichkeiten. Nur gut ausgebildetes Personal könne den langfristigen Erfolg sichern. Auch Herr Wackerbarth dankte den Mitarbeitern für ihren gezeigten Eisatz und übergab an Herrn Arent, der über die Internet-Handelsplattform wie auch die Erweiterung der Geschäftsfelder berichtete.

Herr Arent ging auf die Bereiche Schnigge Vermögensberatung und Vermögensverwaltung AG sowie den Internethandel ein. Die Vermögensverwaltung wurde am 7. September 2000 als 100-prozentige Tochter der Schnigge AG gegründet; am 20. Dezember 2000 erhielt man bereits die Genehmigung des BaKred. Geschäftszweck sei die Abschlussvermittlung, Finanzportfolioverwaltung, Anlageberatung, Finanzierungsberatung, Eigenhandel für Dritte und Research. Die SVV AG verfolge dabei die Strategie der Erweiterung der Wertschöpfungskette in Richtung Portfoliomanagement und -beratung. Die "Schnigge-Makler-VV" übernehme die Marktexpertise der Schnigge AG, vor allem bei Small und Mid Caps und im IPO-Geschäft.

Die SVV AG konzentriere sich auf das Privatkundengeschäft, also die Fonds-Verwaltung, Finanzberatung in Wertpapieren und Kredit- bzw. Darlehensvermittlung. Ferner habe sie ein weiteres Standbein im mittelständischen Firmenkundengeschäft mit individuellem Asset-Management und Finanzberatung für Eigen- und auch Fremdkapital.

Für institutionelle Kunden werde individuelles Asset-Management betrieben, Subadvisory-Mandate sowie Kommissionsgeschäft mit Schwerpunkt Small und Mid Caps sowie Pre-IPO-Aktien angeboten. Das Einlagen-, Depot - und Kreditgeschäft hingegen wird mit der Deutschen Bank 24, der Lampe Bank KG, Merck Finck & Co., T&B sowie der Münchener Hypothekenbank e.G. abgewickelt.

Nach Analyse der Kundenwünsche sei das Risikomanagement die Hauptaufgabe. Grundansatz ist die langfristige, wertorientierte Anlage. Die Verpflichtung zur Neutralität und die Konzentration auf die Kundenwünsche bilden sodann den "added value" - also den Mehrwert in einem Wettbewerbsumfeld, das eher durch Standardisierung geprägt ist. Die Vermögensbank könne in diesem Szenario "verlängerte Werkbank" für Direktbanken sein. Das kostengünstige Angebot einer nicht beratenden Direktbank könne eine Symbiose mit der Vermögensberatung der SVV AG bilden.

Zur Internet- und ECN-Strategie erklärte Herr Arent, dass das Finanzmarktförderungsgesetz die Unterschiede zwischen Amtlichen Maklern und Freimaklern zunehmend verwischen lassen werde und die Börsen reagierten schon jetzt mit neuen Produkten auf die sich ändernde Situation. In diesem Lichte kommen elektronische Handelssysteme - die ECNs - stärker in den Mittelpunkt. Auch die Schnigge AG müsse sich in diesem "Haifischbecken" des Neuen bewähren.

Größe allein bringe hier sicher nicht immer den gewünschten Erfolg; Flexibilität sei weiterhin wichtig, auch wenn man Partnerschaften eingehen muss, wenn es um hohe Investitionen geht. Der Weg ins eCommerce sei bei Schnigge schon früh geebnet worden. So werden seit 1996 die Preise per Erscheinen veröffentlicht; durch den Boom im Jahr 1999 bei Neuemissionen wurde die Website von Schnigge enorm bekannt; doch ist das Internet schnelllebig und man müsse ständig neue Inhalte bieten.

Auch bei Produkten entscheide die Qualität des Angebots über den Erfolg, weshalb Angebote für Kapitalanlagen in Kooperation mit Geschäftspartnern im Fonds Schnigge 01 (zusammen mit Oppenheim Investment International), Anlagen in Mobilien (mit Gebab) und Immobilien (mit Dr. Ebertz&Partner) angeboten werden.

Die ECN-Strategie basiere darauf, dass man zunächst einen professionellen Internet-Auftritt mit Informationen für Privatanleger schaffte und den Markennamen "Schnigge" bekannt gemacht habe. Schließlich wurde eine Internet-Community geschaffen. Diese Community, die eine hohe Affinität zum Wertpapierhandel habe, soll nun für die Handelsplattform gewonnen werden.

Fakt sei jedoch, dass sich auch die Privatanleger im Wertpapierhandel immer mehr dem Internet zuwenden, auch wenn die Direktbroker in der aktuellen Marktphase einen Dämpfer erhalten haben. Die Unternehmensberatung Mummert&Partner habe zudem ermittelt, dass Deutschland in dieser Hinsicht noch einen erheblichen Nachholbedarf habe.

Innerhalb der eigenen Strategie sollen neue Geschäftsfelder im eBanking erschlossen werden, um die Abhängigkeit vom klassischen Maklergeschäft zu verringern. Dabei sollen die Kompetenzen als Market Maker im außerbörslichen Bereich und im Handel per Erscheinen eingebracht werden, neben dem Handel mit Investmentfonds. Insgesamt müsse das Handelsvolumen gesteigert und Erträge im eCommerce erzielt werden. Für das Einlagengeschäft bediene man sich mangels eigener Zulassung der Kooperationen mit Banken.

An das neu installierte Handelssystem XEOS von IBM ist nunmehr maxblue angeschlossen, folgen werden die 1822direkt, die Landesbank Baden-Württemberg und die Bregenzer Volksbank Österreich. Im Spätsommer schließlich soll der Handel auch mit dem US-Broker E*Trade beginnen. Hier soll es eine Kopplung zwischen dem eigenen System und dem Banksystem erfolgen, ohne dass man auf ein zwischengeschaltetes ECN angewiesen ist. Dies sei wichtig, um garantierte Preise bieten zu können, im Rahmen des "Schnigge Guarantee Trading".

Im Mai 2000 wurde zudem mit der BHW Bank AG in Hameln ein Projekt zur Anbindung der BHW-Kunden gestartet. Hier soll das BHW-Depotsystem mit dem Schnigge-Handelssystem gekoppelt werden. Die fortschreitende Elektronisierung zeige sich auch in dem Vorhaben, Xetra für Privatanleger zu öffnen. Es werde einen Markt mit risikobereiten Nachfragern geben, die im vorbörslichen Handel ihre Chancen suchen. Da verstärkt ausländische ECNs auf den Markt drängen, sei man so ausgerichtet, bei sich ergebenden Gelegenheiten mit diesen zu kooperieren.

Herr Plückers ging sodann abschließend auf den Bereich Beteiligungen ein. Das Eingehen strategischer Partnerschaften habe zunächst den notwendigen Know-how und Kompetenzzuwachs gebracht. In diesem Zusammenhang sei auch die schon erwähnte Kooperation mit der KDV zu sehen. Herr Plückers ging näher auf die Schnigge Beteiligungs AG ein, die primär auf den Mittelstand setze. Als Begleiter und Investor in diesem Segment der Wirtschaft für den Börsengang von Unternehmen wurde die Schnigge Beteiligungs AG am 11. Februar 2000 gegründet. Zielgruppe sind Unternehmen, die in 24 bis 30 Monaten den Börsengang planen. Die AG wurde mit 15 Millionen EUR Grundkapital ausgestattet, die künftig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen so genannten New- und Old-Economy-Unternehmen im Portfolio abbilden will.

Im ersten Jahr wurden 18,8 Millionen Euro investiert; das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag bei 323.000 Euro, das an die Muttergesellschaft abgeführt wurde. Die drei wichtigsten Investments waren die Beteiligungen an der XCOM AG, der Silicon Vision AG und der Fuhrländer AG.

Herr Plückers war zuversichtlich, dass diese wie auch andere Beteiligungsunternehmen ihre Ziele erreichen werden, dass es jedoch auch, wenn die Situation an den Märkten weiterhin schlecht sei, zu Wertberichtigungen bei verschiedenen Unternehmen wird kommen müssen. In absehbarer Zeit seien jedoch IPO`s aus dem Bestand auf Sicht von einem Jahr mit entsprechenden Erträgen zu erwarten.

Herr Plückers zeigte sich zum Ende seines Beitrags erfreut darüber, dass Presse und Analysten wieder vermehrt positiv berichteten und die Strategie unterstützten.


Allgemeine Diskussion

In Ermangelung der Anwesenheit von Aktionärsvertretern war Herr Kuchejda der einzige Redner, der zunächst nach einer Einschätzung des Vorstands nach Überkapazitäten und einem Konsolidierungsbedarf in der Branche fragte. Jetzt sehe sich Schnigge einem grossen Loch gegenüber, weil die Investitionen in Technik erst recht spät erfolgten; er fragte weiter, ob hier schon entsprechende Abschreibungen getätigt worden sind.

Er sprach die auf 1 Million DM angestiegenen Bankverbindlichkeiten an und wollte die Rückstellungen aufgegliedert haben. Ferner wollte er wissen, ob und auf welche Handelsbestände Abschreibungen vorgenommen wurden und ob dies eher grössere oder kleinere Werte gewesen seien. Ihm schienen die Vorstandsbezüge angesichts der Geschäftsentwicklung recht hoch mit 1,3 Millionen Euro für 4 Vorstände. Es sei auch wichtig zu erfahren, wie schwer die Entwicklung bei der AHAG "ins Kontor geschlagen" habe.

Seine letzte Frage bezog sich darauf, ob man als Kunde eine Anlagemethodik wählen könne und lobte schließlich die im Internet einsehbare Datenbank.


Antworten

Vorstand Herr Plückers gab zur Antwort, dass er in der Tat einen Konsolidierungsbedarf sehe; alle Makler hätten zudem nun mit den geschaffenen Überkapazitäten zu kämpfen vor allem auch in technischer Hinsicht; zwar würden sich die Investitionszyklen tendenziell verkürzen, der ansteigende Personalbedarf sei trotzdem da gewesen und musste gedeckt werden. Was die Entwicklung des Beteiligungs-Portfolios angehe, so sei es schon als Zielerreichung zu werten, wenn 2 von 10 Unternehmen einmal die Ziellinie erreichen; daher ist ein Abschreibungsbedarf über das verbleibende Geschäftsjahr denkbar. Im Übrigen habe es Abschreibungen auf Werte im Telefonhandel gegeben, weniger dagegen in DAX-Werten.

Was die erhöhten Kosten angehe (Provisionsaufwendungen), nach denen ebenfalls gefragt worden war, so kamen diese auch durch Erhöhungen von Courtagen bei Maklern zu Stande. Hier fielen Kosten von 2,122 Millionen Euro an, gegenüber 1,1 Millionen Euro im Vorjahr. Mit der AHAG habe man 2 IPO`s durchgeführt, wie Herr Plückers erklärte, er hoffe im Übrigen, dass die AHAG wieder Fuß fassen werde.

Die Erhöhung der Pensionsrückstellungen von 550 auf 826 TEuro komme vor allem auch dadurch zu Stande, dass jeder Mitarbeiter ab der Position eines Prokuristen eine Pensionszusage erhalte; das Durchschnittsgehalt bei Schnigge betrage im Übrigen 5.800 Euro.

Die Kritik an den Vorstandsbezügen wies Herr Plückers zurück, bei anderen Firmen wie Concord und German Brokers werde deutlich mehr gezahlt (650.000 EUR pro Vorstand bei German Brokers bzw. 5 Millionen EUR für 4 Vorstände bei Concord).

Man könne als Kunde ein Individualportfolio führen lassen, das nach der Fundamentalanalyse geführt wird, mit Unterstützung durch die technische Analyse.


Abstimmungen

Abgestimmt werden sollte über die Verwendung des Bilanzgewinns in Höhe von 1,86 Millionen Euro zur Zahlung einer Dividende von 0,40 Euro je Aktie - wobei die Gründungsaktionäre auf ihre Dividende verzichten - und Vortrag von 108.330,97 Euro auf neue Rechnung. Vorstand und Aufsichtsrat sollten in TOP 4 und 5 entlastet, der Abschlussprüfer in TOP 6 gewählt werden.

Bei einer Präsenz von 71,03 Prozent vom Grundkapital wurden alle Punkte bei nur wenigen Gegenstimmen mit nahezu 100 Prozent Zustimmung angenommen.


Fazit und Schlusswort

Wie bei anderen Maklerunternehmen auch, ist die Schnigge AG ebenfalls in den Strudel der Marktentwicklungen gekommen, mit den bekannten Folgen für das Ergebnis. Dennoch ist bei der Schnigge AG eine stringente Entwicklung erkennbar, die sicherlich nach Überwinden der aktuellen Marktschwäche wieder zu deutlich positiveren Ergebnissen führen wird.

Es wird sich aber erst noch zeigen müssen, wie der sowieso gegebene Konsolidierungsbedarf in der Maklerbranche - vor allem auch den im Großraum Düsseldorf angesiedelten Unternehmen - von den ehemaligen Maklern, die sich nun zu Finanzdienstleistern wandeln, bewältigt wird, da nicht sicher ist, ob noch für alle Unternehmen Platz am Markt sein wird. Jedenfalls sieht auch Herr Plückers diesen Konsolidierungsbedarf.

Derzeit besteht jedoch noch kein Anlass, sich in der Aktie zu engagieren, solange der Markt noch mit diesen Unwägbarkeiten zu kämpfen hat. Die schlechtesten Zahlen von der "Großwetterlage" im weltweiten Aktienhandel dürften erst noch kommen, angesichts der Meldungen, die die "Majors" in den letzten Tagen herausgaben; von dieser Stimmung hängt aber nun einmal die Umsatzlage bei den Maklern ab.

Auch die Pläne mit ECN`s lassen offen, ob sie das zu halten vermögen was sie versprechen. Erstaunlich war in diesem Zusammenhang, dass quasi nicht über Quotrix gesprochen wurde, einer ernst zu nehmenden Konkurrenzplattform.

Die im Rahmen des 4. Finanzmarktförderungsgesetzes demnächst "legalisierten" ECNs werden ihren Teil dazu beitragen, dass der Wettbewerb noch schärfer wird und dass es im Raum Düsseldorf jedenfalls auch noch enger wird. Und dann sind da noch "die Grossen in Frankfurt", wie ein Herr Breuer, der ebenfalls in ein eigenes ECN investieren will - man spricht von 100 Mio. Euro.

Noch verhindert allerdings § 10 Börsengesetz, dass eine Bank eine Order an ein ECN verkaufen kann, wie in Amerika üblich. Herr Breuer z.B. hofft als Berater von Herrn Eichel im Börsensachverständigenrat, dass diese Regelung gekippt wird.

Der "makleraffine Aktionär" kann sich jetzt schon in neuer Ausrichtung der einzelnen Unternehmen im Raum Düsseldorf zwischen Schnigge, Spütz oder Lang&Schwarz entscheiden.


Kontaktadresse

Börsenmakler Schnigge AG
Ernst-Schneider-Platz 1
40212 Düsseldorf

Tel.: 0211/13861-0
Fax: 0211/326328
Internet: www.schnigge.de


Investor Relations
Heike Hollweg

Telefon: 0211/13861-47
Email: contact@schnigge.de





25.06.2001 22:36 Redakteur: mn01de Artikel drucken... © 2001 GSC Research

stw - Mittwoch, 25. Juli 2001 - 21:45
Nach dieser ziemlich üblen AdHoc gehts mit Schnigge weiter rasant abwärts, das ganze Unternehmen wird heute nur noch mit 20 Mio EUR gehandelt. Das schreit eigentlich nach unserem Antizykliker, wo ist chinaman eigentlich abgeblieben ?

:-) stw

Börsenmakler Schnigge AG : · Marktschwäche belastet operatives Halbjahresergebnis · Abschreibungsbedarf auf Beteiligungsbestand · Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogramm 2001 eingeleitet

Düsseldorf, 23. Juli 2001 - Die Kapitalmärkte und damit die gesamte Branche der Finanzdienstleister sind weiterhin von einer äußerst niedrigen Investitionsbereitschaft betroffen. Infolge stark gesunkener Courtageeinnahmen und fehlender Erlöse aus dem Finanzgeschäft und dem vorbörslichen Handel setzte sich der Negativtrend der vergangenen sechs Monate auch im zweiten Quartal 2001 fort. Nach vorläufigen Zahlen weist die Zwischenbilanz der Börsenmakler Schnigge AG für das erste Halbjahr 2001 einen Fehlbetrag von EURO 2,897 Mio. aus (Vorjahr: Plus Euro 5,747 Mio.). Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und schnellstmöglich die bisherige Profitabilität wiederherzustellen, wurden Maßnahmen zur Kostenreduzierung um bis zu 30 Prozent beschlossen und mit der Umsetzung begonnen. Wie bereits auf der Hauptversammlung angesprochen, wird die Gesellschaft per Jahresultimo erhebliche Wertberichtigungen auf ihre Beteiligungen vornehmen müssen. Der Vorstand hofft jedoch, nach Überwindung der allgemeinen Marktschwäche die Belastungen noch reduzieren zu können.

Die Entwicklung des neuen Geschäftsfeldes Vermögensberatung und Vermögensverwaltung verläuft planmäßig und erfolgversprechend. Über das System XEOS von IBM wurde der elektronische Handel mit maxblue (Deutsche Bank 24) und 1822 direkt (Frankfurter Sparkasse) begonnen. Nennenswerte Ertragsauswirkungen werden in beiden Fällen erst im nächsten Geschäftsjahr zu verzeichnen sein.

Schnigge Online Trading Center GmbH, hervorgegangen aus der H. Weitz Kursmakler und Wertpapierhandels GmbH, wird als Betreibergesellschaft des Schnigge Guarantee Trading (SGT) fungieren, in der die Schnigge Unternehmensgruppe ihre Internet-Handelsaktivitäten konzentriert und Kooperationspartnern Beteiligungsmöglichkeiten anbietet. Weitere positive Ertragsperspektiven erwachsen aus den innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erwartenden Börsengängen aus dem Bestand der Schnigge Beteiligungs AG.

Kontakt: Börsenmakler Schnigge AG, http://www.schnigge.de, Wolf-Rüdiger Hansen, Direktor, Pressesprecher, Telefon 069 15684-167 Fax -304, eMail wrhansen@schnigge.de Heike Hollweg, Investor Relations, Telefon 0211 13861-47, Fax 0211 326328, eMail heike.hollweg@t-online.de

chinaman - Sonntag, 29. Juli 2001 - 17:08
"Wo ist chinaman eigentlich abgeblieben" ... nun ich bin gerade aus meinem Thailand Urlaub zurück und stelle fest, dass ich nicht viel gutes verpasst habe *ggg*. Hatte mich übrigens ordentlich abgemeldet *g*.

Bin trotzdem gerade am sortieren der News um mich mal wieder einzulesen ...


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 13. Dezember 2001 - 11:12
Ad hoc: Börsenmakler Schnigge AG deutsch

Veränderung im Vorstand der Börsenmakler Schnigge AG Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. Börsenmakler Schnigge AG (WKN 523 640) Kapitalherabsetzung bei der Schnigge Beteiligungs AG / Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit Droege & Comp. AG / Veränderung im Vorstand der Börsenmakler Schnigge AG Düsseldorf, 13. Dezember 2001 - Zum Ausgleich von Wertminderungen im Beteiligungsbereich hat der Vorstand der Schnigge Beteiligungs AG eine ordentliche Kapitalherabsetzung von Euro 15 Mio. um 11 Mio. auf Euro 4 Mio. beschlossen. Über die negative Entwicklung in den Beteiligungsansätzen ist bereits mehrfach berichtet worden. Der Vorstand erwartet, dass durch die verminderten Wertansätze der Boden auch im Beteiligungsbereich erreicht wurde. Bei der Börsenmakler Schnigge AG wird diese Maßnahme zu einem entsprechend niedrigeren Bilanzansatz der hundertprozentigen Tochtergesellschaft führen. Die Gesellschaft geht damit in eine Restrukturierungsphase mit klarem Fokus auf das Stammgeschäft als moderner Wertpapiermakler mit Intemet-Angebot und ECN- Handel. Das bereits eingeleitete Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm wird in Kooperation mit der Unternehmensberatung Droege & Comp. AG, Düsseldorf, weitergeführt und soll zum Turnaround des Unternehmens in 2002 führen. Das Vermögensberatungs- und Verwaltungsgeschäft soll durch ein Partner-up gestärkt werden, ohne seine Synergie-Effekte für die Maklergesellschaft zu verlieren. Im Rahmen der Restrukturierung wird die Börsenmakler Schnigge AG auch ihren Vorstand verkleinern. Wolfgang Wackerbarth scheidet aus Altersgründen zum 31.12.2001 aus dem Gremium aus. Der Aufsichtsrat und die Gesellschaft danken dem Mitgründer des Unternehmens für seine engagierte und konstruktive Zusammenarbeit. Mit diesen straffen Maßnahmen strebt die Börsenmakler Schnigge AG die möglichst schnelle Rückkehr zur Profitabilität an. Kontakt: Wolf-Rüdiger Hansen - Börsenmakler Schnigge AG Tel.: 069 15684-0 - Fax: 069 550388 - E-Mail: wrhansen@schnigge.de Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 13.12.2001 WKN: 523 640; ISIN: DE0005236400; Index: SDax Notiert: Geregelter Markt in Frankfurt (SMAX), Düsseldorf; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Hamburg, München, Stuttgart



13.12. - 07:44 Uhr

chinaman - Montag, 4. März 2002 - 15:26
04.03.2002
Schnigge bald am Ende?
sunday-market

Die Analysten von "sunday-market" nehmen derzeit die Aktien von Schnigge (WKN 523640) genauer unter die Lupe.

Die Wertpapierhandelsbank Schnigge stecke in großen Schwierigkeiten. Angeblich solle bereits der Fuhrpark verkauft worden sein, um die Januar-Gehälter zahlen zu können. Im vergangenen Jahr habe die Maklergesellschaft einen Verlust von 32,7 Millionen Euro eingefahren, nach einem Gewinn von 2,7 Millionen Euro im Vorjahr.

Das noch im Jahr 2000 so lukrative vorbörsliche Geschäft mit Neuemissionen sei im 2. Halbjahr 2001 vollständig zum Erliegen gekommen. Um Kosten einzusparen, seien 15 Mitarbeiter entlassen und die Gehälter gekürzt worden. Inzwischen verfüge die Gesellschaft nur noch über 12 Millionen Euro Eigenkapital - zwei Drittel des Eigenkapitals seien damit bereits verlorengegangen.

Nun habe auch Vorstand Erhard Arnet das Handtuch geworfen. An dessen Stelle trete Wolfgang Ackerbarth, der erst im Dezember letzten Jahres aus dem Vorstand aus "Altersgründen" ausgeschieden sei.

Auf Grund des unter Schwindsucht leidenden Kassenstands, des defizitären Geschäfts das in sich zusammenfalle und der "besten Indikation Vorstandsroulette" dürfte es Schnigge nach Ansicht der Analysten von "sunday-market" nicht mehr lange machen.

stw - Dienstag, 12. März 2002 - 23:25
Das sind wirklich Auflösungserscheinungen bei Schnigge. Traurig aber wahr...

:-) stw

Düsseldorf, 12. März 2002

Börsenmakler Schnigge AG hat die 100% Tochtergesellschaft Schnigge Vermögensberatung und Vermögensverwaltung AG vollständig an eine internationale Investorengruppe verkauft.

chinaman - Mittwoch, 22. Mai 2002 - 14:08
DGAP-News: Börsenmakler Schnigge AG <SHB>

Bericht I. Quartal 2002

Corporate-News übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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Unbefriedigende Ertragslage im I. Quartal 2002 / Umsatzausweitung im ausserbörslichen Handel / Aufnahme der Tätigkeit als Designated Sponsor

Die unzureichenden Umsätze an den deutschen Finanzmärkten haben die Ertragslage der Börsenmakler Schnigge AG im I. Quartal 2002 weiterhin negativ beeinflusst. Das Kundeninteresse im Bereich Nebenwerte, Telefonhandel und Neu-Emissionen blieb ausgesprochen schwach. Dementsprechend erzielte die Gesellschaft ein Betriebsergebnis per 31. März 2002 von TEUR -1.593,8 nach einem Betrag von TEUR -1.593,6 im I. Quartal 2001. Nicht berücksichtigt wurde ein Restrukturierungsaufwand von TEUR 232,8 für das erste Quartal 2002. Die geplanten Kosten konnten im I. Quartal unterschritten werden. Die Einnahmeseite blieb aber leider hinter Plan zurück. Weitere Kosteneinsparungen werden sich planmäßig ab dem II. und III. Quartal 2002 niederschlagen. Bei Verkäufen aus dem Portfolio der Schnigge Beteiligungs AG steht das Unternehmen in aussichtsreichen Verhandlungen.

Die Konzentration auf den Wertpapierhandel und dabei insbesondere auf den ausserbörslicher Handel über CATS-OS hat zu Vertragsabschlüssen mit bisher 14 namhaften Banken geführt. Die Entwicklung des Geschäftsvolumens zeigt eine positive Tendenz, und die Gesellschaft erwartet im Laufe dieses Jahres daraus einen nennenswerten Ergebnisbeitrag. Das Handelssystem bietet den angeschlossenen Banken bei geringen Kosten schon heute erhebliche Vorteile, die teilweise durch andere Plattformen noch nicht geboten werden.

Ab Mitte des Jahres wird die Börsenmakler Schnigge AG als Designated Sponsor Mandate übernehmen. Als Finanzdienstleister wird sie auch den Telefonhandel für unnotierte Werte für kleinere und mittlere Firmen weiter ausbauen. Zusätzliche Erweiterungen der Produktpalette befinden sich im fortgeschrittenen Stadium.

Börsenmakler Schnigge AG ist eine Wertpapierhandelsbank in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt am Main mit starker Internet-Präsenz und wachsendem Marktanteilim außerbörslichen Handel über das Internet. Das Unternehmen ist Marktführer im Handel mit Aktien vor der Börseneinführung (Pre-IPO). Es hat die Handelszulassung an allen deutschen Börsen und im Handelssystem Xetra und betreut mehr als 1.700 Wertpapiere in den Bereichen Geregelter Markt, Freiverkehr und Telefonhandel (Aktien, Renten und Genuss-Scheine). Weitere Geschäftsbereiche wie Beteiligungen werden über Tochtergesellschaften abgedeckt.

Kontakt über http://www.schnigge.de oder:

Hans-Joachim Plückers, Vorstand (Sprecher), Börsenmakler Schnigge AG, Telefon 0211 138610, Fax 0211 326328, Email hjplueckers@schnigge.de.

Ende der Mitteilung, (c)DGAP 21.05.2002

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WKN: 523 640; ISIN: DE0005236400; Index: Notiert: Geregelter Markt in Frankfurt, Düsseldorf; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Hamburg, München, Stuttgart

Autor: import DGAP.DE (),17:32 21.05.2002

stw - Mittwoch, 22. Mai 2002 - 18:26
"Als Finanzdienstleister wird sie auch den Telefonhandel für unnotierte Werte für kleinere und mittlere Firmen weiter ausbauen."

Ob da wohl eine ernsthafte Konkurrenz für Valora entsteht ? Oder geht es vielleicht sogar um eine mögliche Kooperation ? Spannende Geschichte...

:-) stw

P.S. Dem Valora-Kurs scheint diese Bewegung im Markt für den Telefonhandel jedenfalls mittlerweile gut zu bekommen.

chinaman - Mittwoch, 22. Mai 2002 - 19:09
Schnigge war ja früher ziemlich mit der AHAG verbandelt. Vielleicht versuchen Sie Ex-AHAG Geschäft und Personal an Bord zu holen. Allerdings dürfte es auch bei Schnigge selbst um das Überleben gehen.

:-)
Gruss
Chinaman

stw - Donnerstag, 23. Mai 2002 - 19:14
Hmm. ja Schnigge war (ich glaube über eine Tochter) sogar an der AHAG beteiligt. Ich glaube aber auch, dass die finanziell bereits ziemlich angeschlagen sind und nicht in der Lage wären, AHAG-Personal einzustellen. Aber vielleicht versuchen sie, AHAG-Firmen ein Listing im eigenen Telefonhandel anzubieten, das wäre dann schon ein Angriff auf das Geschäft der Valora. Allerdings bin ich nicht sicher, ob Schnigge zu den Überlebenden dieser Baisse gehören wird.

:-) stw

stw - Montag, 22. Juli 2002 - 19:16
Es wird spannend: Schnigge ringt um das Überleben und sucht nach Partnern. Gleichzeitig will man den Handel mit unnotierten Aktien über die Internetplattform forcieren, was eine echte Bedrohung der Valora sein könnte. Oder aber man redet über eine Kooperation ? Wir werden sehen...

:-) stw

"Die Ertragslage ist weiterhin von zu geringen Umsätzen und unzureichenden Einnahmen geprägt. Der Konzern weist für den Zeitraum 1.1. bis 30.6.2002 einen Verlust von EUR 3,6 Mio. (untestiert) aus. Das Vorjahresergebnis betrug minus EUR 16,8 Mio., hauptsächlich durch unterjährige Abschreibungen im Beteiligungsbereich, Handels- und Anlagebestand hervorgerufen. Die durch den Restrukturierungsplan vorgegebenen Kosten wurden unterschritten, die Einnahmen blieben aber hinter den gesteckten Zielen zurück. Die Mitarbeiterzahl wurde von 58 auf 31 reduziert, der Vorstand verkleinert. Die Gesellschaft hat den außerbörslichen Handel durch den Start auf Citi Cats-OS weiter ausgebaut. Die Kundenresonanz ist zufriedenstellend und der Marktanteil des ECN-Handels konnte erhöht werden, das Geschäftsvolumen reicht aber zur Kostendeckung noch nicht aus. Aktuell verzeichnen wir 17 Vertragspartner. In den letzten Tagen wurde der Zugang für die Kunden der comdirect bank AG frei geschaltet. Schnigge bietet den Handel mit 210 Werten und zwar börsentäglich von 8.00 bis 23.00 Uhr. Der Kunde kann bereits heute zahlreiche Vorteile nutzen, die im Zuge von XETRA- BEST dort erst im Herbst installiert werden sollen. Im Designated Sponsoring wurden erste Mandate akquiriert. Das nächste Ziel ist die Verbreiterung der Produktpalette durch Aufnahme neuer Werte. Die Genehmigung, als Emissionsinstitut Gesellschaften an die Börse zu begleiten, wird verstärkt genutzt. Ferner ist der Ausbau des außerbörslichen Handels mit nicht notierten Aktien geplant. Die Möglichkeiten einer Platzierung über unsere Internet-Handelsseite werden geprüft. Zur Aufrechterhaltung des operativen Geschäftes ist neben Kostenreduzierung und Einnahmesteigerungen auch die Mobilisierung der Finanzreserven notwendig. Vor dem Hintergrund der nachhaltig schlechteren Geschäftsmöglichkeiten, vor allem an den Regionalbörsen, ist eine weitere Konsolidierung im Finanzdienst- leisterbereich unumgänglich. Deshalb werden vom Vorstand entsprechende Verhandlungen mit potenziellen Partnern geführt."

chinaman - Dienstag, 23. Juli 2002 - 08:42
Es sieht so aus, dass die alte AHAG - Schnigge Connection (wie von mir bereits vermutet) wieder auflebt. Wahrscheinlich versuchen hier der eine oder andere AHAG Mitarbeiter (Vorstand ???) wieder einen Job zu finden. Es ist außerdem auffallend, dass erst ein AHAG Wert den Weg zu Valora gefunden hat, was ebenfalls für die These spricht.


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Dienstag, 23. Juli 2002 - 17:15
"Es ist außerdem auffallend, dass erst ein AHAG Wert den Weg zu Valora gefunden hat, was ebenfalls für die These spricht"

Diese Tatsache könnte allerdings auch für die These sprechen, dass die AHAG wirklich überwiegend Schrott gehandelt hat, den die Valora nicht auf ihrem Kurszettel haben will...

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 24. Juli 2002 - 11:59
Es gibt zumindest einzelne AHAG Werte, die sich meiner Ansicht nach gut auf dem Valora Kurszettel machen würden. Einen solchen Kandidaten kann ich auch benamen: Beteiligungen im Baltikum

:-)
Gruss
Chinaman

stw - Montag, 19. August 2002 - 09:52
Oweia, jetzt erwischt es auch die mit soviel Vorschusslorbeeren bedachte Silicon Vision, die ja auch einer der Hoffnungsträger für Gesco war. Gesco wird es verkraften, aber bei Schnigge gehen so langsam aber sicher die Lichter aus.

:-( stw

Der Vorstand der Schnigge Beteiligungs AG erhielt die Nachricht, dass der Vorstand der Silicon Vision AG , Moritzburg (Dresden) heute Insolvenzantrag gestellt hat.

Die Beteiligung an der Silicon Vision AG stellt einen Portfolioanteil von 38,7 % der Engagements der Schnigge Beteiligungs AG dar und wurde mit Euro 3.626,6 Mio. in der Bilanz per 31. Dez. 2001 ausgewiesen.

Das Grundkapital der Schnigge Beteiligungs AG beträgt Euro 4 Mio. Die Abschreibung auf obige Beteiligung erfordert entsprechend eine Anzeige nach § 92 Abs 1 AktG.

Die Schnigge Beteiligungs AG ist durch einen Ergebnis-Abführungsvertrag mit der Börsenmakler Schnigge AG als Muttergesellschaft verbunden.

Der Vorstand der Börsenmakler Schnigge AG teilt mit, dass aufgrund oben geschilderter Abschreibungserfordernis und des Fehlbetrages aus dem ersten Halbjahr 2002 auch in der Börsenmakler Schnigge AG ein Verlust eingetreten ist, der die Höhe der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft überschreitet. Auch hier ist entsprechend eine Anzeige nach § 92 Abs.1 AktG erforderlich.

chinaman - Donnerstag, 12. Dezember 2002 - 08:59
12.12.2002 - 08:43 Uhr
Börsenmakler Schnigge AG
Verhandlungen mit Investoren gescheitert, Absage der a.o. HV am 18.12.2002

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Börsenmakler Schnigge zeigt nach gescheiterten Verhandlungen mit Investoren dem BaFin bevorstehende Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung im Konzern nach § 46 b KWG an. Absage der a.o. Hauptversammlung am 18. 12. 2002 in Düsseldorf

Der Vorstand der Börsenmakler Schnigge AG teilt mit, dass die Verhandlungen mit neuen Investoren, die eine Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 5,0 Mio. zeichnen wollten, bedauerlicherweise nicht zum Erfolg geführt haben.

Zwischen dem neuen Investor und den finanzierenden Banken der Schnigge Beteiligungs AG wurde keine Übereinkunft über die Loslösung der Tochtergesellschaft und vor allem der Übernahme von Restrisiken erzielt und die Verhandlungen daraufhin abgebrochen.

Damit ist das Ziel der einberufenen a.o. Hauptversammlung, auf welcher die Beschlüsse über eine Herabsetzung des Grundkapitals, sowie im Anschluß über die Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlagen unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes gefaßt werden sollten, nicht mehr zu erreichen.

Die Hauptversammlung am 18. Dez. 2002 um 11.00 Uhr im CCD Süd, Raum 28, der Messe Düsseldorf wird hiermit abgesagt.

Der Vorstand sieht sich nicht mehr in der Lage, anstehende Zahlungen zu leisten Ferner muss unter Gesichtspunkten des Insolvenzrechts von einer Überschuldung im Konzern ausgegangen werden.

In der Tochtergesellschaft, der Schnigge Beteiligungs AG, die über einen Ergebnisabführungsvertrag mit der Börsenmakler Schnigge AG verbunden ist, wird der Vorstand unverzüglich Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen.


Börsenmakler Schnigge AG
- Vorstand -


Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 12.12.2002

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Schnigge AG: Archivierte Beiträge bis 12. Dezember 2002