Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: AGIV Real Estate
strolch - Mittwoch, 29. Januar 2003 - 14:30
Es gibt noch keinen Thread zu diesem Immobilienwert aus dem MDAX ? Sollte doch für die hartgesottenen Antizykliker hier in der Runde interessant sein, oder warum nicht ?

Gruss vom Strolch

Die AGIV Real Estate AG, Hamburg, hat nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden keine Erklärung für den Kursverfall der AGIV-Aktie. "Dafür gibt es keine konkrete Erklärung. Bezogen auf unsere Assets werden wir damit absolut unterbewertet", sagte Rainer Behne am Mittwoch vwd. Gemessen an dem vom Unternehmen zuletzt ermittelten Net Asset Value müsste der Kurs seiner Meinung nach um ein Mehrfaches höher sein als jetzt. Am Dienstag war der Kurs um über elf Prozent gesunken. Seit Ende 2002 hat er sich sogar mehr als halbiert.

Der Immobilienmarkt befindet sich laut Behne in einer deutlichen Konsolidierungsphase. Auch AGIV Real Estate müsse sich darauf einstellen. "Vorrangig ist für uns deshalb die Bereinigung bzw Eliminierung von Risiken sowie eine entsprechende Restrukturierung der Gruppe", sagte der Vorstandsvorsitzende. Über Einzelheiten sei jedoch noch nicht endgültig entschieden.

Das Portefolio und die von AGIV Real Estate gemanagten Objekte sind nach Angaben Behnes zum größten Teil "gut vermietet". Es handele sich um einen Bestand von 1,2 Mrd EUR. Zusätzliche Gewinne erziele das Unternehmen aus dem Verkauf von Immobilien.

buylowsellhigh - Mittwoch, 29. Januar 2003 - 18:41
Ein KBV 3,7 ist schon mal sehr interessant.Der Eigenkapitalanteil an der Bilanzsumme beträgt aktuell nur leider 22%.Da wirken sich Bewertungsspielräume bei den Aktiva bei der momentanen Immobilienkrise natürlich stark aus.

Zu den Gewinnerwartungen habe ich nichts eindeutiges gefunden - die Zahlen gehen von Verlust bis ordentlichem Gewinn.Je nachdem wo man sucht.
Auf der AGIV-HP ist von Zielwerten bei der Eigenkapitalrendite in der Zukunft von 10-20% die Rede - hoffentlich ist das aus den o.g. Gründen nicht allzu illusorisch...

chinaman - Donnerstag, 30. Januar 2003 - 11:09
Das Problem ist wirklich der niedrige Eigenkapitalanteil an der Bilanzsumme. In der gegenwärtigen Konjunktursituation ist auch ein Nachgeben der Immobilienpreise um bspw. 20 % denkbar. Dann entwickelt sich theoretisch der Eigenkapitalanteil gegen 0 %. Oder ???

:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Freitag, 4. April 2003 - 08:08
03.04.2003 - 20:11 Uhr
AGIV Real Estate AG deutsch
AGIV Real Estate Konzern strafft Strukturen und bereinigt Risiken

Ad-hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


AGIV Real Estate Konzern strafft Strukturen und bereinigt Risiken

*Nach Fusion Konsolidierung und klare Schnitte *Abschluss 2002 wird durch Belastungen aus der Verschmelzung AGIV/ HBAG sowie durch Wertberichtigungen betroffen *Durch antizyklisches Investment Chancen nutzen

Die AGIV Real Estate AG, Hamburg, eine der führenden deutschen Immobilien-Aktiengesellschaften, strafft ihre Strukturen und hat angesichts der abgeschwächten Konjunktur und der schwachen Entwicklung zentraler Immobilienmärkte neu entstandene Risiken erfasst und in der Bewertung angepasst. Das bisher als Holding operierende Unternehmen wird künftig als Spartenkonzern geführt werden. Die Gruppe passt damit die nach der Fusion vom vergangenen Sommer entstandene Struktur den veränderten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen an. Im Zuge der Straffung werden sämtliche administrativen Tätigkeiten auch aller Tochtergesellschaften in Hamburg konzentriert. Die Straffung der Strukturen in der Gruppe ist mit einem Abbau der Mitarbeiterzahl um 40 Prozent verbunden.

AGIV wird weiterhin an ihren Beteiligungen festhalten, wie zum Beispiel an der Deutsche Real Estate AG sowie an der ADLER Real Estate AG, der Mübau Real Estate GmbH, der DIM Deutsche Immobilien Management GmbH und einer Reihe von weiteren Servicegesellschaften. Die Profile der Beteiligungsgesellschaften werden ebenfalls geschärft. Dies folgt dem Ziel der Gruppe, den Umsatz des Konzerns mit Dienstleistungs- und Erfolgshonoraren aus der Entwicklung, dem Management und den Transaktionen von Immobilien sowie aus der Beteiligung an Investitionen in Immobilienportfolios deutlich zu erhöhen und auszubauen. Parallel zu diesen Maßnahmen werden zur Zeit Risiken im Bestands- und Projektportfolio konsequent bereinigt. Hiermit wird auch auf die anhaltende Schwäche an den Finanz- und insbesondere Immobilienmärkten reagiert. Betroffen sind in erster Linie Projekte und Bestände der Mübau. Die vorgenommenen Wertberichtigungen erreichen eine voraussichtliche Größenordnung von ca. 60 Mio EUR.

Das operative Ergebnis, das zum dritten Quartal 2002 mit minus 14,9 Mio. EUR ausgewiesen worden war, hat sich nicht verbessern können, da aufgrund der abge-schwächten Marktlage die im vierten Quartal erwartete Umsatzsteigerung ausblieb und erhebliche Ertragschancen aus insbesondere einer beabsichtigten Transaktion mit größerem Immobilienbestand noch nicht realisiert werden konnte. Hier waren Unsicherheiten auf der Verkäuferseite entstanden, die durch Ankündigungen der Bundesregierung zu den steuerlichen Folgen aus entsprechenden Geschäften verursacht wurden.

Der Konzernjahresfehlbetrag wird neben den deutlichen Wertberichtigungen und dem operativen Ergebnis auch von den Auswirkungen der Verschmelzung geprägt sein. Insgesamt wird der Fehlbetrag nach jetziger Erkenntnis in einer Größenordnung um 90 Mio. EUR liegen.

Ziel der AGIV Real Estate Gruppe ist es, die sich auf der Grundlage der optimierten Unternehmensstruktur derzeit durch ein antizyklisches Investment in Immobilienbestände ergebenden Chancen zu nutzen und dabei auch ihre Umsätze aus Dienstleistungen, Management und Erfolgstransaktionen zu steigern. Derzeit managt die AGIV Real Estate Gruppe ein Immobilienbestand in einem Volumen von 1,2 Mrd. EUR. Die Feststellung des Abschlusses sowie die Veröffentlichung der Ergebnisse für 2002 ist für Mitte Juni 2003 vorgesehen. Die Hauptversammlung wird im August in Hamburg stattfinden.

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 03.04.2003

Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-hoc-Mitteilung:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

german communications dbk ag Jörg Bretschneider Holzdamm 28-32, 20099 Hamburg Tel.: 040/46 88 33-0, Fax: 040/47 81 80 presse@german-communications.com


WKN: 691132; ISIN: DE0006911324; Index: SDAX Notiert: Amtlicher Markt in Frankfurt (Prime Standard) und Hamburg; Freiverkehr in Berlin-Bremen, Düsseldorf, München und Stuttgart

mats2 - Dienstag, 5. April 2005 - 11:10
Liebe Boardmitglieder,

wollte Euch auf einen Handelsblatt-Artikel von heute früh aufmerksam machen - bezüglich Deutsche Real Estate und Adler Real Estate. Ich halte das für eine interessante Spekulation mit solidem Fundament - wenn man da nicht zu spät kommt...

Gibt´s weitere Leute im Board, die auf ein Comeback von börsennotierten Immobilienfirmen setzen? Den Ansatz (Steuervorteile bei künftigen Reits) halte ich für durchaus schlüssig.

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Citigroup will Agiv-Töchter schlucken

Von GREGORY LIPINSKI HANDELSBLATT, 5.4.2005 HAMBURG. Die amerikanische Citigroup gilt als Favorit im Poker um die Übernahme des insolventen Hamburger Immobilienkonzerns Agiv. Dabei schielt der US-Konzern auf die Agiv-Töchter Deutsche Real Estate sowie Adler Real Estate. Er prüft bereits seit Wochen die Werthaltigkeit des Immobilienbesitzes. Dies erfuhr das Handelsblatt aus Kreisen von Agiv. "Es gibt mehrere Interessenten, die die Aktien der Deutschen Real Estate und Adler übernehmen wollen. Ich gehe davon aus, dass der Verkauf in den nächsten drei Monaten erfolgen wird", sagte Insolvenzverwalter Reinhard Titz dem Handelsblatt. Namen der Interessenten nannte er aber nicht. Die Citigroup lehnte hierzu auf Anfrage einen Kommentar ab.

Bereits vor einigen Wochen haben sich die US-Gruppe Carlyle sowie die Deutsche Immobilienchancen AG & Co.KG aus dem Bietergefecht zurückgezogen, da die Citigroup ihr Interesse weitgehend konkretisiert habe, heißt es aus Firmenkreisen. "Wir sind nicht mehr am Erwerb interessiert", sagte Vorstand Ulrich Höller, Vorstand der Deutsche Chancen AG & Co. Carlyle gab hierzu keinen Kommentar ab.

Über das Vermögen des Immobilienkonzerns Agiv wurde Ende Februar die Insolvenz eröffnet. Nicht betroffen hiervon sind die Töchter Deutsche Real Estate sowie Adler. Am werthaltigsten ist die Deutsche Real Estate AG mit einem Immobilienvermögen von rund 550 Mill. Euro. An der Firma ist die Agiv-Holding mit 65,5 Prozent beteiligt, die Frankfurter WCM hält 14 Prozent, die HSH Nordbank fünf Prozent.

Immer mehr US-Fonds wollen auf dem deutschen Markt mit eigenen börsennotierten Immobiliengesellschaften vertreten sein. Dazu gehört unter anderem der US-Fonds Fortress. Er will die deutsche Immobilientochter Gagfah an die Börse bringen. "Wir machen uns fit für den Börsengang in 18 bis 24 Monaten, sagte Gagfah-Chef Udo Bachmann jüngst.

Das Interesse an börsennotierten Immobilienfirmen wächst wieder. Grund hierfür ist, dass das Bundesfinanzministerium (BMF) derzeit überlegt, ob der Bund in Deutschland Anfang 2006 Real Estate Investment Trusts (Reits) zulässt. Es handelt sich hierbei um steuerbegünstigte Aktiengesellschaften. Derzeit beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe von BMF und Ländern damit, die notwendigen Steuerfragen zu klären. "Sollten die Reits kommen, können auch bestehende börsennotierten Immobiliengesellschaften die Steuervorteile ihren Anlegern weitergeben", meint Stefan Leibold, Fondsmanager bei der Stuttgarter Privatbank Ellwanger & Geiger.

Darauf zielt auch die Citigroup bei den Agiv-Töchtern Deutsche Real Estate und Adler. Werden die Immobilienfirmen durch die Steuervorteile für Kapitalanleger attraktiver, kann die US-Firma einen Teil ihres Kaufpreises leichter refinanzieren.

Die Agiv-Gruppe war vor zwei Jahren mit einem Vermögen von mehr als zwei Mrd. Euro eine der größten Immobilienfirmen Deutschlands. Sie geriet 2004 wegen alter Mietgarantien in Bedrängnis. Die außerordentliche Hauptversammlung beschloss Anfang Februar, die Firma zu entschulden und neuen Investoren zu öffnen. So wurde unter anderem das Grundkapital der Gesellschaft im Verhältnis vier zu eins heruntergesetzt.

Zwischenzeitlich haben der Agiv-Vorstand und der Insolvenzverwalter die Sanierung vorangetrieben. So wurden für 40 der rund 80 Mitarbeiter Kündigungen ausgesprochen. "Wie die weitere Personalentwicklung aussieht, ist abhängig von den Vorstellungen des Investors", sagte ein Agiv-Sprecher.

Die Agiv-Gruppe hatte 2002 wegen Wertberichtigungen auf Aktien des zusammengebrochenen US-Telekommunikationskonzerns Worldcom einen Verlust von 134 Mill. Euro ausgewiesen. Geschäftszahlen für die Folgejahre liegen nicht vor.

Poker um Immobilienfirmen.

Agiv Real Estate: Die Immobilienholding hatte im vergangenen Jahr Insolvenz wegen Zahlungsschwierigkeiten angemeldet. Das Unternehmen besitzt mehrere börsennotierte Immobilientöchter.

Deutsche Real Estate: Werthaltigste Tochter ist die Deutsche Real Estate mit einem Immobilienvermögen von rund 550 Mill. Euro. Sie hat sich vor allem auf Gewerbeimmobilien spezialisiert. Die Objekte sind bundesweit verstreut. Die meisten davon liegen in Berlin, Frankfurt sowie München.

Adler Real Estate: Hierbei handelt es um eine reine Immobilienprojekt-Entwicklungsfirma. Sie verfügt über einen Immobilienbestand von 15 bis 20 Mill. Euro.

stephan - Mittwoch, 6. April 2005 - 11:40
Schon eine sehr interessante Abfindungsspekulation, allerdings ist der letzte publizierte Finanzbericht der beiden Gesellschaften (Dt. Real u. Adler) jeweils der HJ-Bericht 2003. Man kann also wenig bis nichts über den jetzigen Wert der Gesellschaften sagen.

mats2 - Mittwoch, 6. April 2005 - 13:39
Nun, man kann immerhin so viel sagen: Der Aktienkurs beider Immobilien-Töchter ist durch den Insolvenzantrag der Agiv in 2002 gen Null gerutscht - ohne dass Deutsche Real Estate und Adler (direkt) betroffen gewesen wären.
Dt. Real ist aktuell gerade noch mit 50 Mill. Euro bewertet - bei einem Immobilienvermögen von 550 Mill. Euro (lt. Handelsblatt). Adler´s Marktkapitalisierung liegt bei 10 Mill. Euro.

Kaum zu glauben, dass die Firmen für derart kleines Geld zu haben sind. Zumal dann nicht, wenn Immobiliengesellschaften künftig steuerbegünstigt werden sollten und US-Fonds offensichtlich Interesse anmelden.

mats2 - Donnerstag, 21. April 2005 - 17:39
Dow Jones-VWD - Der Immobilienkonzern IVG Holding AG will nach Angaben aus Bankenkreisen den insolventen Wettbewerber AGIV Real Estate
AG und dessen Tochter Deutsche Real Estate AG (Dreag) übernehmen. Zunächst seien Beteiligungen von jeweils 90% geplant, hieß es am Donnerstag in den Kreisen. Später solle dann die AGIV-Holding auf die Dreag verschmolzen werden. Sprecher beider Konzerne lehnten auf Anfrage von Dow Jones Newswires Stellungnahmen zu den Informationen ab. Bereits vor einigen Wochen hatte es Meldungen über einen bevorstehenden Verkauf an eine ausländische Bank gegeben.

In den Bankenkreisen wurde eine Vorabmeldung des „Handelsblattes“ (Freitagausgabe) als korrekt bezeichnet, wonach die IVG spätestens Anfang
Juni ein abschlussfähiges Angebot vorlegen will. Dies gehe aus einem Schreiben des Bonner Konzerns hervor, der im MDAX gelistet ist. Bei der in
Hamburg ansässigen AGIV sind 53% der Aktien in Streubesitz. Der Energiekonzern EnBW hält 14,2%, zwei Pakete in ähnlicher Höhe sind im Besitz
zweier Familien, und 7% hat die Beteiligungsgesellschaft WCM.

Im Februar wurde ein Insolvenzverfahren über die AGIV eröffnet. Damals hatte das Unternehmen mitgeteilt, einige Investoren hätten die Bereitschaft gezeigt, „das Unternehmen für einen Neubeginn wieder mit ausreichend Kapital
auszustatten“. Der Vorstand hatte Ende 2004 wegen drohender Überschuldung und Zahlungsungfähigkeit Antrag auf Insolvenz gestellt.

chinaman - Freitag, 22. April 2005 - 14:44
Aus der Insolvenz heraus ist wohl kaum mit einem attraktiven Angebot für die Altaktionäre zu rechnen.

Wenn es tatsächlich zu einer Sanierung der Agiv kommen sollte, wird es einen dramatischen Kapitalschnitt und eine hohe Kapitalerhöhung geben. Bis auf Peanuts wird das neue Unternehmen den Anlegern gehören, die das neue Kapital einschiessen.

Der Kauf von Alt-Aktien der Agiv dürfte sich daher kaum lohnen ...


Gruß
Chinaman

mats2 - Freitag, 22. April 2005 - 20:51
Was die Agiv betrifft, gebe ich Dir vollkommen recht. Die Aktien der Töchter Deutsche Real Estate und Adler Real Estate sollten aber überproportional profitieren, oder?

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