Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Valora Effekten Handel AG: Archivierte Beiträge bis 23. Juli 2002
kleinje - Donnerstag, 2. Mai 2002 - 14:14
Hallo!

Im Januar wurde darüber diskutiert, ob die Verluste des Vorjahres in die Gehaltsberechnung für Herrn Helffenstein einfließen. Dazu eine Aussage von Herrn H. aus einem Interview im Start up Tribune Nr. 12:

"Klaus Helffenstein: ... Auch möchte ich Ihnen allen hier mitteilen, dass ich erst wieder in den Genuss von Tantieme komme, wenn der entstandene Vrlustvortrag abgebaut wurde. ..."

Gruss,

kleinje

chinaman - Donnerstag, 2. Mai 2002 - 14:43
@ kleinje: Interessant. Damit sollte aber auch klar sein, dass die Tantiemenregelung inhaltlich korrekt und in Ordnung ist.

:-)
Gruss
Chinaman

stw - Donnerstag, 2. Mai 2002 - 16:53
Also wenn das stimmt, dann wäre das sehr sehr positiv zu sehen! Das ist nämlich für mich der einzige wirkliche Makel, den ich auf der Weste des Herrn H. entdecken kann. Es stellt sich natürlich die Frage, ob diese Regelung vielleicht neu in seinem Vertrag steht und warum er sich erst jetzt so äußert. Dazu würde ich mir nochmal ein klares Statement auf der HV wünschen.

Kann man dieses Interview irgendwo nachlesen ?

:-) stw

P.S. Andererseits stellt sich natürlich die Frage, warum nicht Herr H. selbst aus seinem sicher nicht unvermögenden Privatvermögen einen kleinen Teil in Valora-Aktien investiert. Zur Erinnerung: die gesamte MK der Valora beträgt nur noch 4 Mio EUR. Sollte der TurnAround gelingen, dann haben wir aufgrund der niedrigen Aktienstückzahl + steuerlicher Verlustvorträge + Tantiemeregelung wie oben genannt ganz schnell einen deutlichen JÜ/Aktie. Da könnte er sich die fehlende Tantieme ja dann in Form der Dividende sichern, die es dann sicher auch wieder geben wird. Vom Kursgewinn bei erfolgreichem Turn-Around ganz zu schweigen...

:-) stw

kleinje - Freitag, 3. Mai 2002 - 10:10
@ stw: Das Interview habe ich im Start up Tribune von Wytto gefunden. Unter
http://www.wertpapier-analysten.de/wyttohomepage/welcome.php?view=home&category=home
erhält man nach einer kostenlosen Registrierung Zugriff darauf.

Gruss,
kleinje

chinaman - Freitag, 3. Mai 2002 - 15:30
Mit etwas "cut and paste" hier das von kleinje zitierte Interview:

Exklusivinterview mit Klaus Helffenstein, Vorstand der Valora Effekten Handel AG

Helffenstein : Jeder muss wissen, dass wir die schönste Braut sind...

Start up Tribune : Sehr geehrter Herr Helffenstein, bitte beschreiben Sie für unsere Leser kurz das Tätigkeitsfeld der Valora Effekten Handel AG (VEH).

Klaus Helffenstein : Die VEH AG hat seit 1988 einen ausserbörslichen Handel mit deutschen unnotierten Aktien aufgebaut. Wir verfügen über die entsprechenden Zulassungen nach dem KWG als Eigenhändler, d.h. Kauf und Verkauf von Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung. Zur Stellung von Kursen benötigen wir Kundenorders, die von uns unter Berücksichtigung einer max. 10%igen Spanne veröffentlicht werden. Diese max. 10% Spanne haben wir uns freiwillig auferlegt. Bei größeren Umsätzen wird auch mit geringeren Margen gehandelt. Zu berücksichtigen ist hier insbesondere, dass die Bundesaufsichtsämter und die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen mit ihren Kostenumlagen einen Teil des Kuchens beanspruchen. Auch der zusätzliche personelle Aufwand für die Umsetzung der äußerst vielfältigen Gesetze ( z.B. Meldewesen, Compliance, Prüfungen nach dem KWG und WpHG usw.) bringt zusätzliche Belastungen mit sich, die natürlich auch aus dieser Spanne zu bedienen sind.

Start up Tribune : Letztes Jahr zahlte VEH die Rekorddividende von 1,- EUR je Aktie (insgesamt 1,5 Mio. EUR) aus. Haben Sie die negativen Zeichen der Börsen nicht erkannt, so dass Sie diese hohe Summe nicht in der Firma als Polster behalten haben? Kritiker behaupten, dass diese Dividende Ihre Reserven völlig vernichtet hat. Angeblich ist Ihr Vorstandsvertrag und Ihre Vorstandsvergütung sehr dividendenbezogen. Das würde natürlich verdeutlichen, weshalb die Dividende so hoch ausgefallen ist. Bitte klären Sie uns darüber auf.

Klaus Helffenstein : Die VEH AG verfolgt schon seit Anbeginn der Gesellschaft eine stark „ Shareholder-Value „ geprägte Ausschüttungspolitik. Wir hatten schon im laufenden Jahr 2000 mehrfach eine Dividende von EUR 1,-- avisiert und wir wollten unser Versprechen einlösen, insbesondere da diese Aussage mehrfach Bestandteil von ad-hoc Meldungen war. Die Dividende von EUR 1,-- entsprach einer Ausschüttung von 1,5 Mio. EUR. Der Überschuss nach Steuern lag bei 4,1 Mio. EUR, so dass lediglich ca. 37% ausgeschüttet wurden. Somit kann man sicherlich nicht von einer völligen Vernichtung der Reserven sprechen. Unsere Rücklagen haben wir ständig aufgebaut, so dass der in 2001 entstandene Verlust aus den Wertberichtigungen durch Rücklagen gedeckt ist. Das kann man ja bei anderen Händlern nicht unbedingt behaupten. Die Liquidität unserer Gesellschaft war stets gesichert, die Dividende wurde in voller Höhe aus Bankguthaben bezahlt, Bankkredite wurden bisher nicht in Anspruch genommen. Unser Liquiditätsplan lässt auch allein aus dem aktuellen Liquiditätsbestand für die nähere Zukunft ( ca. 1 Jahr ) keine Finanzierungslücke erkennen.
Bezüglich meines Vorstandsvertrages, kann ich Ihnen mitteilen, dass dieser am Jahresüberschuss gekoppelt ist
und nicht an der Dividendenhöhe, so dass für mir persönlich keine Änderung eingetreten wäre. Auch möchte ich Ihnen allen hier mitteilen, dass ich erst wieder in den Genuss von Tantieme komme, wenn der entstandene Verlustvortrag abgebaut wurde.

Start up Tribune : Ihre wohl grösste Konkurrenz, die AHAG, hat gerade ihren Aktionären ein Sanierungskonzept vorgelegt und benötigt dringend weiteres Kapital, um die künftige Existenz zu sichern. Die VEH betont immer wieder, sich durch die derzeitige Krise am Aktienmarkt nicht in ihrer Existenz bedroht zu sehen. Ein Unternehmen, das keine Insolvenz fürchten muss, muss nicht explizit darauf hinweisen. Sie tun es aber. Warum?
(Zum Zeitpunkt des Interviews war die AHAG Wertpapierhandelsbank noch nicht insolvent – die Redaktion)

Klaus Helffenstein : Wenn Sie etwas haben, was in einem solchen Umfeld bei vielen AG’s als Mangelware gilt (Liquidität und keine Bankverbindlichkeiten) , dann möchte man doch, dass auch wirklich jeder mitbekommt wer die schönste Braut ist. Auch für die von uns betreuten AG’s und die zukünftigen Kandidaten ist es wichtig zu wissen, dass man bei der VEH AG nicht befürchten muss, dass einem der Händler wegstirbt. Auch kann sich bei uns nicht ein Kunde beschweren, dass er zu lange auf sein Geld warten musste. Denn am Tag der Einbuchung, der von uns angekauften Aktien, überweisen wir sofort online das Geld. Auch hier sind wir vermutlich die schnellsten.

Start up Tribune : Die flexible Kostenstruktur von VEH ist sicherlich in diesen Zeiten ein Riesenvorteil. Es heisst, Ihre Mitarbeiter arbeiten sehr erfolgorientiert und werden auch entsprechend vergütet. Können Sie uns hierzu Details verraten? Wie viel Mitarbeiter hat die VEH AG z.Z. und wie viel wurden abgebaut?

Klaus Helffenstein : In 2001 waren wir 5 Mitarbeiter + Vorstand. Zum 31.12.2001 hat uns Herr Braun, unser damaliger VC-Manager, wegen der Entwicklung im VC-Bereich auf eigenen Wunsch verlassen. Somit sind wir aktuell noch 4 Mitarbeiter + Vorstand. Die Mitarbeiter erhalten ein festes Gehalt und eine freiwillige Tantieme, die je nach dem Ergebnis festgelegt wird. Selbstverständlich wird aktuell auch für die Mitarbeiter keine Tantieme bezahlt.
Durch die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen und Gesetze, benötigen wir mind. 4 Mitarbeiter incl. Vorstand. Alle diese Mitarbeiter müssen über entsprechende Zulassungen oder Schulungen verfügen. Regelmäßig müssen Schulungen zur Weiterbildung besucht werden.

Da es sich bei der VEH AG durchweg um langjährige Mitarbeiter und Spezialisten auf Ihrem Gebiet handelt, können diese gar nicht abgebaut werden, da ein Ersatz nicht so schnell zu bekommen wäre. Auch handelt es sich um ein Team, das mit minimalsten personellen Einsatz ein Wertpapierhandelshaus leiten kann. Zugute kommt uns auch unser geniales EDV-Programm. Es handelt sich um eine jahrelange Eigenentwicklung, die viele Arbeitsabläufe automatisiert und uns dadurch viel Personal spart. Die Entwicklung einer solch speziellen Software außer Haus würde ein Vermögen kosten, insbesondere da die Entwickler über das technische und fachliche know-how verfügen müssen. Es gibt natürlich auch ausgelagerte Bereiche, die sich aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl nicht mehr in unserer Betriebsstruktur integrieren lassen. ( Revision ; Kontrollbuchhaltung ; Rechtsberatung; Meldewesen nach § 9KWG -Eigenhandelsumsätze mit börsennotierten Aktien).

Start up Tribune : Die Valora muss sich trotz der sehr langen Firmengeschichte als ältestes Wertpapierhandelhaus für den ausserbörslichen Handel auch viele Vorwürfe anhören. Speziell seit dem Fall der Börsen und des damit verbundenen Zusammenbruchs des ausserbörslichen Handels werden die Vorwürfe immer lauter, dass hier ein System vorhanden ist, das im Grunde genommen gar nicht Anlegerfreundlich sein kann. Die Valora befindet sich in einem offensichtlichen Interessenkonflikt als Marketmaker und gleichzeitig Grossaktionär. Beispiele hierfür gibt es genug. An Juragent, BAUM, Senator, Roch oder C.Com ist Valora mit jeweils grösseren Beträgen beteiligt (gewesen). Wenn Sie als Marketmaker dem Markt folgen und die Kurse anpassen, werden bei Ihnen als VC gleichzeitig enorme Abschreibungen fällig. Das Beispiel Roch war doch geradezu erschütternd für die Anleger. Was haben Sie diesem Vorwurf entgegenzusetzen? Wie wollen Sie künftig solchen Interessenkonflikten aus dem Wege gehen?

Klaus Helffenstein : Grundsätzlich waren wir nie Großaktionär. Bei den von Ihnen genannten Werten, lagen wir meist unter 5%!. Lediglich bei der Juragent AG hatten wir kurzfristig mehr, unter anderem da zum damaligen Ultimo-Stichtag die Kapitalerhöhung auf 1 Mio. EUR nicht eingetragen war. Auch die Aussage mit dem Marketmaker können wir so nicht stehen lassen. Wir werden von den Unternehmen als Händler bestellt, jedoch mit dem Hinweis von unserer Seite, dass wir nur sehr begrenzt eine Kurspflege wahrnehmen können. Die Aufgabe der Kurspflege liegt grundsätzlich beim Unternehmen bzw. deren Großaktionäre. Leider hat sich herausgestellt, dass sich die wenigsten Unternehmen bzw. Großaktionäre nach der Aufnahme des Handels um Ihren Kurs kümmern. Bei fallenden Kursen wird dann die VEH beschimpft, obwohl es eindeutig nicht unsere Aufgabe ist den Verkäufern die Aktien in unseren Bestand abzunehmen. Das Risiko der Aktienanlage trägt nun einmal der Aktionär und nicht die VEH AG. Ansonsten wären wir schon lange pleite. Als Vergleich: Ein Händler im Freiverkehr stellt die Kurse auch rein nach der Orderlage ( wie wir ). Auch ihn trifft nicht die Schuld wenn der Kurs fällt. Ihrem Vorwurf, dass wir selbst die Kurse durch eigene Verkäufe drücken, kann ich Ihnen versichern, dass dies nicht so ist. Nach dem WpHG hat stets die Kundenorder Vorrang. Die VEH AG verkauft meist im Paketgeschäft an institutionelle Investoren oder Großkunden. Ein Ausstieg in größeren Mengen ist ja meist nur in einer Euphoriephase möglich, in der wir dann gar nicht genügend Stücke ankaufen können. (Beispiele: Senator AG + November AG vor Börsengang ; Roch AG , Juragent AG im Börsenhype). Hinsichtlich der Wertberichtigung haben Sie natürlich recht, denn die Kurse zum Ultimo werden zur Bewertung herangezogen ( mit Risikoabschlägen bei B-Kursen ). Dies führt bei uns wie bei jeder anderen AG zu Abschreibungen, sobald der Einstandspreis unterschritten wird. Ihr Vorschlag die Kurse zu Lasten des VEH Handelsbuches zu pflegen und dadurch zu stabilisieren, würde uns urplötzlich zum Großaktionär fast aller bei uns gehandelter AG’s machen. Zweitens wären wir nach wenigen Handelstagen illiquid, da es eben aktuell nur Verkäufer gibt. Nochmals- dies ist nicht die Aufgabe der VEH AG!

Start up Tribune : Der Bereich Venture Capital wurde bei der VEH fast vollständig gestrichen, nachdem die Börsengänge ausblieben. Lediglich alte Engagements wurden fortgesetzt. Ist eine Wiederaufnahme geplant und wann könnte diese erfolgen?

Klaus Helffenstein : Der VC-Bereich liegt solange brach wie sich das Börsenumfeld nicht drastisch nach oben entwickelt. Denn für die VEH AG gilt:
1. Keine Exits - keine neuen Investments
2. Mittelfristiger Abbau der Beteiligungen
Nach der alten VC-Regel, nach der von 10 Beteiligungen 5 ausfallen, 3 sich gerade so rechnen und nur 2 Beteiligungen alles ausgleichen und den Gewinn bringen, läst sich das Geschäft nicht mehr betreiben. Denn der benötigte Gewinn, um die anderen zu kompensieren und auch noch einen Gewinn unter dem Strich zu haben, lässt sich nach den heutigen Bewertungskriterien nicht mehr erzielen. Daher sterben die VC-Gesellschaften wie die Fliegen. Die Pleitewelle wird anhalten. Für die VEH AG war dieses Geschäft in guten Zeiten eine optimale Ergänzung zum Handel. Im Paketgeschäft wurde gutes Geld verdient. Jetzt haben wir neue Zeiten, denen wir uns durch Passivität entgegenstellen, bis eindeutige Signale zu erkennen sind.

Start up Tribune : Immer wieder wird über VEH- Beteiligungen an Firmen wie Juragent, B.A.U.M, C.Com, EWIS und Roch gesprochen. Einige dieser Firmen befinden sich in bedrohlicher wirtschaftlicher Schieflage oder sind wie die Innotides AG bereits am Ende. An welchen Unternehmen hält die VEH weitere Beteiligungen, gibt es zusätzlichen Abschreibungsbedarf? Kann sich aus der Schwäche der Beteiligungen auch eine gefährliche Situation für die VEH ergeben?


Klaus Helffenstein : Selbstverständlich haben sich die Gesellschaften der allgemeinen Entwicklung nicht entziehen können. Benötigte Finanzierungsrunden konnten teilweise nicht plangemäß durchgeführt werden. Die von Ihnen genannten Gesellschaften wurden auf die entsprechenden Kurse wertberichtigt. Hier kann es natürlich zu Zu- oder Abschreibungen kommen. Eine gefährliche Situation, die den Fortbestand der VEH AG gefährden könnte, können wir nicht erkennen. Bei einer weiter schlechten Entwicklung, könnte es natürlich zu einem erneuten Abschreibungsbedarf kommen, denen aber so Gott will auch Aufwertungen gegenüber stehen.

Start up Tribune : Die Valora hat ihre Beteiligungsquote an den Portfoliounternehmen nie offen gelegt, wie es in dem VC Bereich durchaus üblich ist. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Aktienumsätze als Marketmaker. Man erfährt nie, wie viele Aktien umgesetzt wurden, was sicherlich völlig untransparent ist. Wann wird die Valora sich den neuen Transparenzanforderungen anpassen und solche Informationen offen legen?

Klaus Helffenstein : Nochmals- wir sind kein Marketmaker im herkömmlichen Sinn. Ein Makler an der Börse, der sich verpflichtet für eine gewisse Liquidität zu sorgen, erhält für diese Tätigkeit Geld vom betreuten Unternehmen, damit sein Risiko gedeckt ist. Dies ist bei uns nicht der Fall!
Umsätze sind bei Bedarf am Telefon zu erfahren. Die Offenlegung von Beteiligungsquoten benachteiligt die VEH AG in Ihren Verhandlungen mit institutionellen Käufern. Da hier ein wirtschaftlicher Schaden entstehen kann, werden wir uns auch weiterhin bedeckt halten. Ein Vergleich mit reinen VC-Gesellschaften hinkt natürlich, da diese Ihre Beteiligungen über einen langen Zeitraum komplett halten. Wir hingegen bauen ja regelmäßig durch Teilverkäufe im Paketbereich an Großinvestoren ab. Jeder Interessent, würde natürlich die Informationen über Bestandsvolumen und Einstandspreis bei den Verhandlungen mit uns zu seinen Gunsten ausnutzen.

Start up Tribune : Der Jahresabschluss der Valora Effekten Handel AG wurde durch hohe Abschreibungen ins Negative gedrückt. Dabei fiel uns auf, dass Sie noch ausstehende Zahlungen von Wagniskapitalgebern erwähnten, die zugesagt worden seien. Ohne diese Mittel könnte es bei zwei weiteren VEH- Beteiligungen zur Insolvenz kommen. Von welchen Summen sprechen wir hier, um welche Beteiligungen geht es, rechnen Sie noch mit dem Eingang der Mittel? Ist die Insolvenz der Innotides AG evtl. darauf zurückzuführen?

Klaus Helffenstein : Die zugesagten Mittel betreffen nicht die VEH AG sondern die entsprechenden Gesellschaften. Die Innotides AG ist eine davon (wurde ja bereits von uns veröffentlicht). Die andere Gesellschaft werden wir auf der HV nennen. Da hier noch Aussichten auf einen Geldeingang bestehen, dürfen wir hier keinen Namen veröffentlichen, da uns ansonsten Vorwürfe seitens der betroffenen Gesellschaft treffen. Bedauerlicherweise greift diese Masche der Risikokapitalgeber anscheinend weiter um sich. Viele sagen Mittel zu, ohne sich exakt auf den Termin festzulegen. Dann wird abgewartet wie die Entwicklung verläuft. Ausbezahlt wird nur in wenigen Fällen. Meist bleiben nur leere Versprechen.

Start up Tribune : Durch die erst kürzlich bekannt gegebene Beteiligung der SM Beteiligungs AG, der SM Capital AG und der RCM AG hat die Valora frische Mittel in Höhe von 225.000 Euro erhalten. Die Aktien wurden zu 3 Euro das Stück gezeichnet. In Anbetracht dessen, dass die Valora nicht Insolvenz gefährdet war und den VC Bereich mehr oder weniger eingestellt hat, stellt sich die Frage, nach dem genauen Sinn dieser Kapitalerhöhung. Was ist denn der genaue Verwendungszweck für diese Mittel? Weiterhin fällt auf, dass die schwäbische Investorengruppe diese Kapitalerhöhung wohl mehr aus Unterstützung als aus einem wirtschaftlichen Aspekt gezeichnet hat. Denn rein wirtschaftlich hätte ein Investor Ihre Aktien sicherlich weit günstiger bekommen können. Wie ist das also zu erklären? Bitte erläutern Sie uns auch die geschäftlichen Beziehungen zwischen Ihrem Haus und den neuen Aktionären.

Klaus Helffenstein : Die SM- Gruppe ist seit vielen Jahren einer unserer Kunden und Netzwerkpartner. Da die SM sich aus dem Bereich mit unnotierten Aktien zurückgezogen hat, deckt man diesen Bereich anscheinend mit einer Beteiligung an der börsennotierten VEH AG ab. Der Ausgabepreis einer KE mit Ausschluss des Bezugsrechts muss ja börsenkursnah festgelegt werden. Zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Zeichnungsscheins lag der Kurs bei ca. 3 EUR. Erst danach ist er weiter gefallen. Man ist dort von einer Konsolidierung des unnotierten Marktes überzeugt. Bei der SM-Gruppe ist man der Meinung, dass vermutlich nur die VEH AG im unnotierten Markt überleben wird. (Zum Zeitpunkt des Interviews war die AHAG Wertpapierhandelsbank noch nicht insolvent – die Redaktion) Natürlich haben wir aktuell, wie alle Händler,
eine Durststrecke zu überstehen. Die zusätzlichen 225.000,-- EUR an Liquidität versetzt uns in eine komfortable Lage, denn aktuell gilt: Wer Liquidität hat ist der König!

Start up Tribune : Sie haben in Ihren Kurslisten etliche Aktien aufgeführt, die bei der VEH gehandelt werden. Davon existieren bei vielen nur Brief- oder Geldkurse, so dass kein Handel zustande kommen kann. Wie viele Titel werden denn tatsächlich regelmäßig gehandelt? Warum findet der interessierte Anleger keine Informationen darüber im Internet?


Klaus Helffenstein : Viele Aktien handeln wir schon seit Anbeginn der VEH AG. Es handelt sich teilweise um Sammlerraritäten, die naturgemäß kaum Umsätze bringen. Man muss natürlich die Historie der VEH AG als erster ausserbörslicher Händler kennen. Viele Kunden sammeln gültige Aktien wie andere Briefmarken. Je seltener (kleiner Streubesitz) desto interessanter. Diese exklusiven Eintrittskarten (hinsichtlich HV’s) ermöglichen den Eigentümern den Kontakt mit großen Wirtschaftsbossen und prominenten Persönlichkeiten. Grundsätzlich sind meist nur einige Werte in der Gunst der Anleger, so dass die Umsätze dann in diesen Werten stattfinden. Meist gaben bisher Börsengerüchte oder positive Ankündigungen den Ausschlag. Gehandelt werden grundsätzlich alle bei uns notierten Aktien, wenn entsprechende Orders vorliegen. Der Anleger kann im Internet keine exakte Orderlage erkennen. Hierfür muss er bei Herrn Schneible unter 07243/90002 anrufen, bzw. ein Mail senden. Aber es finden teilweise auch Umsätze statt, obwohl kein Geldkurs erscheint! Die eingehenden Geldorders werden sofort aus dem Briefkurs im Handelsbuch bedient. Da die Briefseiten aktuell meist wesentlich größer sind als die eingehenden Geldkurse, bleibt der Kurs weiterhin Brief. Wer also keine Verkaufsorder aufgibt und nur den fehlenden Geldkurs betrachtet hat aktuell keine Verkaufschance.

Start up Tribune : Drei der bei Ihnen gelisteten Unternehmen waren am 16. April mit dem Vermerk „Insolvenz“ geführt und wurden nicht mehr gehandelt. Muss der Kleinanleger aus Ihrer heutigen Sicht mit weiteren Ausfällen rechnen?

Klaus Helffenstein : Bei der aktuellen Flut von Insolvenzen werden wir in Deutschland sowohl bei allen Händlern als auch an den Börsen den Vermerk:“ Insolvenz „ immer wieder antreffen. Die aktuell bei uns unter Insolvenz aufgeführten Unternehmen ( C.Com AG ; Medipolan AG ; Paravisia AG ) sind schon teilweise seit 2001 insolvent. Aktuell ( Gj. 2002 ) trifft es bisher nur die C.Com AG. Die Innotides AG ist ja nicht bei uns im Handel.

Start up Tribune : Mit der Firma Roch haben Sie sicherlich auch die eine oder andere Überraschung erlebt. Mittlerweile haben einige Grossaktionäre ihr Investment dort komplett abgeschrieben, heisst es in manchen Kreisen. Mit C.Com AG hat ein weiteres Unternehmen, das mit Ihrer Unterstützung Aktien vertrieben hat, Insolvenz gemeldet. In wie weit trifft hier die Valora eine Schuld? Was haben Sie aus diesen Erfahrungen für Konsequenzen gezogen?

Klaus Helffenstein : Ihre Aussage, dass wir Aktien der C.Com AG vertrieben haben, stimmt nicht. Der Vertrieb lief über die Innovativ Capital in München. Auch die Medipolan AG und die Paravisia AG wurden von uns nicht vertrieben. Wir waren nach der Emission lediglich als Händler dieser Werte tätig, wobei bei allen 3 von Ihnen erwähnten Titeln nur kleine Umsätze stattfanden. Somit kann uns auch keine Schuld treffen. Grundsätzlich entscheidet jeder Zeichner selbst ob er zeichnen will oder nicht. Wir beschränken uns im Vermittlungsfall lediglich auf die Weitergabe von Zeichnungsscheinen und dem Emissionsprospekt. Eine Beratung findet grundsätzlich nicht statt. Bei der Roch AG gingen viele Wertpapieranalysten und viele VC-Gesellschaften sowie private Großinvestoren in der Hype Phase von einem Highflyer aus. Der Kurs wurde seitens der Anleger in den Himmel getrieben. Große Investoren (z.B. Gold-Zack AG über 10% des GK- lt. HV Präsenzliste) haben investiert. Aktuell warten alle auf neue Erkenntnisse und den versprochenen Börsengang.

Start up Tribune : Sie haben nach der Insolvenz der BAV nur einen Kunden übernommen. Der Rest erfülle die Bedingungen eines Listing bei Valora nicht, hiess es. Bitte erläutern Sie unseren Lesern kurz die wichtigsten Kriterien, die ein Unternehmen unbedingt erfüllen muss, um bei Valora gelistet zu werden. Wann kann oder muss nach diesen Kriterien ein Delisting erfolgen?

Klaus Helffenstein : Die Abgrenzung ist von Fall zu Fall im Einzelnen zu entscheiden. Da es sich bei den BAV Listings meist um umsatzlose Pleitekandidaten oder nach unserer Meinung unseriöse Gesellschaften handelte, kamen die meisten erst gar nicht in Frage. Man holt sich ja nicht freiwillig Problemfälle ins Haus. Einige der Werte waren ja auch schon bei uns parallel im Handel, so dass eine Aufnahme nicht nötig war. (z.B. Rapunzel AG, bei der wir seit der BAV-Pleite Haushändler sind und einen offiziellen Auftrag haben). Haben wir uns einmal entschieden einen Wert zu handeln, wird dieser bis zum bitteren Ende (falls es eintrifft) betreut. Denn wir können ja unseren Kunden, die Aktien über unser Haus erworben haben nicht im Regen stehen lassen, bzw. dann zum Mitbewerber schicken.

Start up Tribune : In einem Monat ist wieder eine Jahreshauptversammlung der VEH fällig. Wann und wo soll diese stattfinden und rechnen Sie dann bereits wieder mit besseren Geschäftsaussichten?

Klaus Helffenstein : Die HV findet am 17.06.2002 ; 14.00 Uhr im Hilton Hotel (ehem. Holiday-Inn) in Ettlingen statt. Dort werde ich über die Geschäftsaussichten für 2002 berichten.

Start up Tribune : Herr Helffenstein, bitte nennen Sie uns zum Ende des Interviews noch einige Gründe, die trotz der anhaltend schwachen Börsensituation für den Kauf der VEH- Aktien sprechen könnten.

Klaus Helffenstein : Grundsätzlich werde ich keine Anlageempfehlungen geben. Jeder Investor muss sich über die aktuelle Lage ein Bild verschaffen und seine persönlichen Schlussfolgerungen ziehen. Wir durchleben harte Zeiten, wer diese überlebt wird zu den künftigen Gewinnern gehören.

Start up Tribune : Herr Helffenstein, wir danken Ihnen für das Gespräch!

stw - Freitag, 3. Mai 2002 - 18:47
Vielen Dank. Wirklich eine hochinteressante Info.

Ich bin nun mal gespannt, ob sich der Kurszettel der VEH demnächst mit einigen AHAG-Werten füllt. Bin momentan wieder sehr optimistisch und habe heute nochmal bescheiden nachgelegt. (nicht schimpfen Prof...)

:-) stw

stw - Montag, 6. Mai 2002 - 11:00
Unter http://valora.de/ftp/vehgb2001.pdf gibts den aktuellen Geschäftsbericht, der jedoch wie erwartet wenig neue Fakten enthält. Es gibt nach wie vor keinerlei nennenswerte langfristigen Verbindlichkeiten. Die Personalkosten betragen gerade mal 20% der Personalkosten aus 2000. Helffenstein selbst hat in 2001 ca 100TEUR verdient.

Allerdings liest sich der Lagebericht fast schon ein wenig resignierend. Nach dem vorbörslichen Handel der Privatanleger ist nun auch das Paketgeschäft quasi zum Erliegen gekommen, da alle Kunden und PArtner von Valora mit der noch vorhandenen Liquidität ums eigene Überleben kämpfen.

Aktuell sollte es m.E. unter den außerbörslichen Werten wirkliche Schnäppchen geben, denn es sind nun praktisch keine Käufer mehr am Markt. Aber wer traut sich zu auf dem Kurszettel der VEH zwischen den Schrottwerten die sicherlich vorhandenen Perlen zu identifizieren? Das verlangt nach den vielen Tiefschlägen, die wir Fundis in den letzten JAhren erlitte haben, schon nach einem starken Selbstbewusstsein.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 15. Mai 2002 - 06:08
Mit der GSOAG Consulting AG ist nun bald das erste EX AHAG Unternehmen auf dem Valora Kurszettel zu finden.

:-)
Gruss
Chinaman


GSOAG CONSULTING AG - Neu bei uns im Handel ab Juni 2002
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Das Unternehmen aus 47506 Neukirchen-Vluyn mit Niederlassungen in Berlin, Hamburg, München und Walldorf sowie Tochtergesellschaften in Limburg, Marsberg und in Kingston upon Thames (England) beschäftigt sich mit der EDV- und Organisationsberatung in Unternehmen unter Berücksichtigung der SAP-Systeme R/2 und R/3. Weitere Bestandteile des Geschäfts bilden u.a. die Lieferung und Leistung komplexer Client-Server-Lösungen.

Die AG ist aus einer bereits 1991 gegründeten GmbH entstanden. Das Grundkapital beträgt 2,031 Mio. EUR. Der Gruppenumsatz für das Geschäftsjahr 2000/2001 beträgt 25 Mio. EUR. Das Konzern-Betriebsergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Mio. EUR auf 0,7 Mio. EUR gesteigert werden. Der Vorstand prognostiziert unter der Voraussetzung keiner neuerlichen Konjunkturabschwächung eine Umsatzsteigerung auf 29 Mio. EUR. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.gsoag.com

stw - Freitag, 17. Mai 2002 - 09:34
Soweit ich das überblicken kann, gibt es nun für eine kleine AG, die sich außerbörslich listen lassen will, keine ernstzunehmende Alternative mehr zu VEH. Die GSOAG war sicherlich nicht das letzte AHAG-Unternehmen, das den Weg auf den VEH-Kurszettel findet. Aber hoffentlich macht H. ernst mit der Ankündigung, sich nur die Rosinen aus dem AHAG-Kuchen herauszupicken; dann wird es auch auf dem Kurszettel der VEH früher oder später wieder Unternehmen mit steigenden Kursen geben.

Fährst Du zur HV nach Ettlingen, chinaman ?

:-) stw

chinaman - Freitag, 17. Mai 2002 - 09:51
Ja, ich fahre nach Ettlingen. HV wird sicher spannend. Valora entwickelt sich wirklich zur einzigen ernstzunehmenden Alternative in diesem Marktsegment.

:-)
Gruss
Chinaman

kleinje - Montag, 27. Mai 2002 - 08:50
Negativer Bericht über VEH im Start-up Tribune:

Valora Effekten Handel AG :
Merkwürdige Methoden und eine fragwürdige
Bilanz!
Nach der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes steht
die Valora AG erneut in der Kritik und sie scheint diesmal
mehr als berechtigt zu sein. Das Unternehmen arbeitet
zumindest nach fragwürdigen Methoden, in den
Konkurrenzkreisen spricht man sogar von Mafiaähnlichen
Methoden.
So soll Klaus Helffenstein, Vorstand der Valora, nach der
AHAG-Insolvenz verschiedene Redakteure, u.a. auch von
der Redaktion von Nebenwerte Journal unter Druck
gesetzt haben, damit sie ihre guten Drähte zu den
Vorständen nutzen, um diese gegen die Konkurrenz und
von einem Handel bei Valora zu überreden. Anzumerken
ist, dass Valora seit der Insolvenz der AHAG grösster
Werbepartner des Nebenwerteblattes ist. Dass man damit
gegen ein mögliches moralisches Presserecht verstösst
und die Neutralität der einzelnen Redakteure quasi
aufhebt, scheint weiter nicht zu stören.
Die Vorgehensweisen des Klaus Helffenstein sind in den
Insiderkreisen für ihre Intransparenz bekannt. Schon des
öfteren hat er Research- und Informationsquellen
Kooperationen und Werbeeinnahmen in Aussicht gestellt,
wenn diese auf jeglichen Hinweis zu Konkurrenten wie z.B.
AHAG verzichten. Diese einseitige Sicht bezieht sich auch
auf das operative Geschäft der VEH. Von Transparenz
mag man dort nicht viel wissen. Es hat ja auch so 15 Jahre
funktioniert, heisst es oft. Warum also jetzt Umsätze
veröffentlichen, oder gar das Portfolio?
So sind die Kunden der Valora überspitzt formuliert, auf
das Wohlwollen der Mitarbeiter angewiesen, wenn sie z. B.
ihre Rochaktien veräussern wollen. Denn auch hier
arbeitet die Valora nach altrömischen Methoden. Obwohl
die Valora an vielen bei sich gehandelten Werten selbst
als VC beteiligt ist und somit ein klares Interesse an
Kurssteigerung hat, bestreitet man vehement den
Interessenkonflikt, den man durch die zusätzliche Aufgabe
der Kursstellung hat.
Ein Beispiel : Die Beteiligung an der Roch AG konnte u.E.
lange Zeit mehr oder minder künstlich hoch gehalten
werden, die Aktie notierte bei weit über 120 EURO! Ob es
um diesen Kurs überhaupt Umsätze gab, bleibt reine
Spekulation. Innerhalb kürzer Zeit brach der Kurs auf unter
10 EURO zusammen. Aber auch hier blieb offen, welche
Umsätze diesen Kurs verursachten. Es gab aber keines
Falls News, die solch einen Kursfall rechtfertigen könnten.
Da Valora im Gegensatz zu den anderen VC- und
Beteiligungsfirmen ihr Portfolio nicht offen legt, kann man
nur spekulieren, ob und wie viel der Rochaktien aus dem
eigenen Bestand verkauft wurden.
Man spricht bei Valora oft vom Pakethandel, wenn es um
Umsätze und Kurse geht. Es sollen immer wieder grössere
Stücke unter den Grossinvestoren umgehen, heisst es
aus den Unternehmenskreisen. Obwohl die Valora das als
Geschäft angibt und wohl auch durchführt, passt man die
Kurse aber nicht an. Das wäre so, als ob die deutsche
Börse Millionen Aktien umbucht, ohne dafür einen Kurs zu
stellen!
Aber das ist bei Weitem nicht alles, was bei Valora kritisiert
werden kann. Auch bilanztechnisch scheint die Valora ihre
Grenzen völlig auszuschöpfen. Hier gilt aber -gerade im
Bezug auf die vergangenen Bilanzskandale am Neuen
Markt- : nicht alles, was legal ist, ist auch seriös. Valora
bilanziert ihre ausserbörslichen Aktien laut
Geschäftsbericht mit gerade 20% unter dem Briefkurs!
Dies erweckt aber in Anbetracht der gesammelten
Erfahrungen der vergangenen Jahre berechtigte Zweifeln
an der Seriosität des Handelhauses. Das bedeutet, dass
man Aktien aus eigenem Bestand mit der Summe
bilanziert, die man selbst als Kurssteller ohne Käuferseite
eingeschätzt hat! Unter diesen Voraussetzungen ist ein
Interessenkonflikt im Bezug auf die gestellten Briefkurse
unabdingbar. Bedenkt man, dass die Briefkurse
hochgejubelter Firmen und Musterkandidaten wie die Roch
Prüfdienste, Juragent, TNG oder EWIS AG innerhalb
Kurzer Zeit weit mehr als halbiert wurden, muss man
zwangsweise die gesamte Bilanz der Valora in Frage
stellen.
In dem Geschäftsbericht 2001 weist Valora einen
ausserbörslichen Wertpapierbestand i. H. v. 2,5 Mio. EURO
auf, die nach eigenen Angaben auf Grund von Briefkursen
bilanziert wurde. Die Werthaltigkeit dieses Bestandes in
dieser Höhe darf angesichts der bereits genannten
Sachlage in Frage gestellt werden und ist u.E. weit von
einem marktgerechten Ermessen entfernt. Entsprechend
bestehen auch berechtigte Zweifel an dem ausgeglichenem
Ergebnis der Valora in 2001.
Bei einer u.E. vorsorglichen Bewertung des
Aktienbestandes, insbesondere die der ausserbörslichen
Aktien dürfte das Ettlinger Handelshaus das abgelaufene
Jahr 2001 tief in roten Zahlen beendet haben!
Auf die 300 TEURO börsennotierten Werte möchten wir an
dieser stelle in soweit eingehen, dass es sich dabei u.E.
gerademal um 50.000 BAUM Aktien handelt, die 22.500 €
(50.000 X 0,45 EURO) wert sind. Weiter dürfte die VEH
AG noch Aktien von Senator AG, November AG und evtl.
Mayer & Partner AG im Bestand haben. Ob diese Werte
zusammen etwa 275 TEURO wert sind, darf ebenfalls stark
angezweifelt werden. Selbst bei optimistischer Annahme
der Werthaltigkeit des börsennotierten Bestandes ergibt
sich daraus ein Wert von 20 Cent je Aktie (1,5 Mio. Aktien).
Der Cash-Bestand in Höhe von ca. 564 TEURO steht mit
ca. 38 Cent je Aktie zu Buche und die ausserbörslichen
Werte bei einer entsprechenden Abschreibung von 80%
des Briefkurses mit 32 Cent je Aktie. Bei dieser Rechnung
wurde sich ein Wert je Aktie von 0,90 EURO ergeben. Bei
einer völligen Abschreibung der ausserbörslichen Werte
(hier sei auf die Insolvenz der AHAG hingewiesen und die
späte Kenntnis, dass dieser ausserbörsliche Bestand bei
Bedarf auch 0 Wert sein kann!) würde sich ein Wert je Aktie
von 58 Cent ergeben.
In Anbetracht der AHAG Insolvenz und der Tatsache, dass
die eigentlichen Gründe und Ursachen für diese Insolvenz
(kein Handel, Zusammenbruch des Pre-IPO-Marktes) auch
die Valora (wenn auch nur zum Teil) betreffen, ist der von
uns errechnete Wert durchaus realistisch. Hier muss aber
auch erwähnt werden, dass die Probleme der AHAG nicht 1
zu 1 auf die Valora zu übertragen sind.
Es kann davon ausgegangen werden kann, dass
spätestens auf der HV im Juni weitere negative News
folgen werden. Der geplante Börsengang von Roch scheint
vorerst wieder verschoben zu werden und der von Juragent
wird der Valora vorerst nicht zu einem Exit verhelfen, da die
VEH-Aktien gelockt sein werden. Ausserdem steht das Ergebnis einer Sonderprüfung, die im Frühjahr 2002 bei
Valora stattfand, durch das Bundesaufsichtsamt für
Kreditwesen (BaKred) noch aus.
Hinzu kommt noch der Umstand, dass die oft positiv
dargestellte schlanke Mitarbeiterstruktur und Bezahlung
bei Valora als relativ anzusehen ist. Im vergangenen Jahr,
das laut eigenen Angaben eines der Schlechteren der
letzten Jahre war, verdiente jeder Mitarbeiter im Schnitt
weit über 4.000,- EUR monatlich. Kostenmanagement in
Krisenzeiten sieht sicherlich etwas anders aus.
Weiterhin bleibt die Rolle der SM Wirtschaftsberatung
AG im Valora Netzwerk fraglich. Die Frage, warum die SM
Wirtschftsberatungs AG erst ihren kompletten Rückzug
aus dem ausserbörslichen Bereich damit bekannt gibt,
dass dieser Bereich langfristig geschädigt sei, um dann
später durch ihre Töchterfirmen eine Kapitalerhöhung der
Valora mit 3 EURO zu zeichnen und 225 TEURO in die
Gesellschaft zu investieren, blieb bis heute aus Stuttgart
unbeantwortet. Damit hat man in der Tat absolut in den
eben noch totgesagten Bereich investiert.
Es wird auch in diversen Internetforen spekuliert, dass die
Valora im Gegenzug Aktienbestände der SM Gruppe (Roch
und Ewis Aktien) übernimmt. Dies ist jedoch für den
Aussenstehenden kaum nachvollziehbar, weil die Valora
die Bestände nicht offen legt. Die SM Gruppe hat bereits
eingestanden, dass in der Vergangenheit Pakete der Roch
bzw. Ewis AG an Valora veräussert wurden.
Das BaKred will sich nun verstärkt um diesen Markt
kümmern. Es bleibt zu hoffen, dass solche
Geschäftsabläufe künftig besser kontrolliert werden und
transparent dargelegt werden. Dem Markt kann nur durch
Vertrauen und Transparenz zu alter Stärke verholfen
werden. Der Anleger muss wieder ernst genommen werden
und aufgeklärt werden. An diesem Punkt scheint Klaus
Helffenstein weniger interessiert zu sein und wird auf der
anstehenden Hauptversammlung sicherlich das eine oder
andere erklären müssen.
Auf dem gegenwärtigen Kursniveau ist Valora u.E. deutlich
überbewertet und mit den merkwürdigen
Geschäftsmethoden und Bilanzierungspraktiken wird
Valora auch in Zukunft kein Outperformer sein.

Gruss,
kleinje

chinaman - Montag, 27. Mai 2002 - 15:31
Was haben die eigentlich für ein Problem ??? Ziehen da einen vom Leder und kotzen sich aus und der geneigte Leser fragt sich nachher - was ist denn nun so schlimm ?

So so, die Valora versucht die Ex-Mandate von der AHAG an Land zu ziehen. Meines Erachtens wäre es viel schlimmer, wenn Sie es nicht versuchen würden ... Ob die Valora dabei irgendwie die Interessen des Artikelschreibers verletzt hat ???

Ernster wäre da schon der Hinweis auf eine "fragwürdige Bilanz". Da hab ich mich doch gleich mal mit Valora in Verbindung gesetzt und die Bewertungsgrundsätze erfragt.

Die Bewertung der ausserbörslichen Werte ist natürlich bei der momentan sehr sehr niedrigen Liquidität des Handels generell schwieriger wie in früheren Zeiten. Allerdings sind die Bewertungsgrundsätze seit Jahr und Tag unverändert. Bewertet wird entweder zum Geldkurs oder bei fehlendem Geldkurs zum Briefkurs minus 20 %. Scheint mir doch ehrlich gesagt, gar nicht so unvernünftig zu sein ... Was anderes wie die Orientierung an den "Kursen" fällt dem Autor ja auch nicht ein. Ob ein pauschaler Abschlag von 80 % oder gar 100 % da wirklich ein wirklichkeitstreueres Bild der Vermögenslage zeichnet ??? Wohl kaum ...

Für Valora sind 3 Dinge wichtig:

- Jetzt überleben

- Die Marktanteile der Zukunft sichern

- Im nächsten Aufschwung (der im vorbörslichen Bereich sicher noch einige Zeit dauern wird) wieder ordentliches Geld verdienen.

Für alle 3 Punkte sehe ich die Chancen eigentlich weiterhin recht gut !


:-)
Gruss
Chinaman

stw - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 09:56
Vielen Dank an kleinje für diesen Artikel, der sonst sicher an mir vorüber gegangen wäre. ICh werde den Eindruck nicht los, dass der Verfasser von Startup-Tribune (wer oder was ist das überhaupt?) damit Eigeninteressen verfolgt, der Artikel ist ja sowas von tendenziös, das hat mit seriösem Journalismus jedenfalls nichts zu tun. Kann es vielleicht sein, dass dieses Blättchen erhebliche Schwierikeiten mit der AHAG-Insolvenz hat ? Dem Posting von chinaman kann ich mich nur voll und ganz anschliessen : so schlecht scheint H. seinen Job nicht zuu machen, jedenfalls ist die Valora bislang der einzig ernstzunehmende Überlebende in diesem daniederliegenden Markt.

Und die Art und Weise, wie der Kurszettel derzeit langsam aber stetig mit durchaus seriös wirkenden Firmen aus vielen Branchen anwächst gefällt mir, da wird nichts überstürzt und der ganze bei den ehemaligen Mitbewerbern gelistete Schrott findet zum Glück kein neues zuhause auf dem VEH-Kurszettel. Das bringt derzeit alles keinen Ertrag, aber die Zeiten werden sich wieder ändern, da bin ich fast sicher.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 5. Juni 2002 - 15:51
Gegendarstellung zum Artikel der „Start up Tribune“ vom 27.05.02

Zum „Research-Bericht“ zur VALORA EFFEKTEN HANDEL AG in der 13. Ausgabe der „Start up Tribune“ von „newsletter@wytto.de“ möchten wir folgende Anmerkungen machen:

1. Selbstverständlich haben wir bestehende Kontakte versucht zu nutzen, wie dies jeder tut, der sein Geschäftsvolumen erweitern möchte. In diesem Rahmen haben wir auch verschiedene Redakteure angesprochen. Die VEH AG hat jedoch keinen Redakteur „unter Druck gesetzt“.

2. Ob die VEH AG größter Werbepartner der Fachzeitschrift „NebenwerteJournal“ ist, können wir nicht beurteilen. Wir können uns aber überhaupt nicht vorstellen, dass ein Redakteur sich hierdurch zu einer einseitigen Berichterstattung verleiten lässt. Dies würden wir auch nie versuchen, da nur durch eine seriöse Berichterstattung die „gebeutelte“ Aktienkultur in Deutschland wieder aufleben kann und nur dadurch ein langfristig prosperierender Aktienmarkt entstehen kann. Übrigens, dass die AHAG dort nicht mehr werben kann, ist nicht unser Verschulden.

3. Zum Thema Transparenz der VEH-Geschäfte gab es in der Vergangenheit mehrere Gespräche direkt mit Herrn Behboudie, dem Chefredakteur der Start up Tribune. In diesen Gesprächen haben wir versucht unser Geschäftsmodell und unsere Geschäftspolitik zu erklären. Leider wurden unsere Erklärungen nicht aufgenommen.

4. Dass unsere Kunden „auf das Wohlwollen der (VEH-)Mitarbeiter angewiesen sind“, ist natürlich ebenfalls vollkommen unsinnig. Kundenorders gehen entsprechend unserer Geschäftsordnung und unserer Mitarbeiterrichtlinien, die dem BAKred und dem BAWe bzw. dem BAFin vorliegen, stets eventuellen VEH-Orders vor. Auch dies wurde Herrn Behboudie detailliert erklärt. (Allen Aktienkäufern und -Verkäufern möchten wir mitteilen, dass nur bei uns eingegangene Kauf- oder Verkaufsaufträge von uns auch berücksichtigt werden können.)

5. Zum Thema Kursverfall der Roch-Aktie: Der Kurs brach mit dem gesamten Aktienmarkt ein – ist also somit kein Einzelfall. Zurückzuführen ist dies unter anderem auch darauf, dass die Roch AG keine aktive Investor-Relations-Arbeit betreibt und auch bisher keine Zahlen veröffentlicht hat.

6. Paketgeschäfte, also der Verkauf großer Aktienmengen und von Unternehmensanteilen, können nur außerhalb des regulären Aktienhandels abgewickelt werden. Denn nur dadurch erfolgt keine Belastung der Kurse. Bilanziell unterscheiden wir zwei Kategorien bei unseren Aktienpositionen. Zum Einen den sogenannte VC-Bereich, der dem Anlagebuch zugeordnet wird, und den Handelsbereich, der dem Handelsbuch zugeordnet wird.

7. Unsere Bilanzierung erfolgte entsprechend unserer Bewertungsrichtlinien schon immer sehr vorsichtig. Soweit rechtlich zulässig werden aufhellende Tatsachen nach dem Bewertungsstichtag berücksichtigt. Die Richtlinien unserer Bilanzierung wurden Herrn Behboudie durch eine Stellungnahme unseres Wirtschaftsprüfers ebenfalls mitgeteilt.

8. Zum Ergebnis für das Jahr 2001 verweisen wir auf unseren Geschäftsbericht 2001.

9. Den Wert je Aktie möchten und dürfen wir verständlicherweise nicht kommentieren.

10. Zur Hauptversammlung am 17.06.02 sind alle unsere Aktionäre natürlich sehr herzlich eingeladen. Gerne werden wir zu allen Fragen der Aktionäre Stellung nehmen. Wieso Herr Behboudie davon ausgeht, dass dann auf jeden Fall weitere negative News folgen werden, ist uns schleierhaft.

11. Das Ergebnis der Sonderprüfung durch das BAKred im Frühjahr liegt uns vor und wir werden bei der Hauptversammlung darüber berichten. Auch dies wurde Herrn Behboudie mitgeteilt.

12. Wie Herr Behboudie auf ein Mitarbeitergehalt von über 4.000 EUR kommt ist für uns ebenfalls nicht nachvollziehbar. Zieht man von den Löhnen und Gehältern von 304.291 EUR (Geschäftsbericht Seite 14) das Vorstandsgehalt in Höhe von 107.868 EUR ab (Geschäftsbericht Seite 17), bleiben 196.423 EUR übrig. Dieser Betrag verteilt sich auf fünf Mitarbeiter und zwölf Monate, d.h. im Schnitt auf 3.274 EUR pro Monat und Mitarbeiter.

13. Zur SM Wirtschaftsberatung AG unterhalten wir eine Kunden- und Geschäftsbeziehung wie zu allen anderen Kunden und Geschäftspartnern auch. Aus Datenschutzgründen dürfen wir grundsätzlich keine Angaben zu Kundengeschäften machen.

14. Einig sind wir mit Herrn Behboudie, dass dem Markt nur durch Vertrauen und Transparenz zu Stärke verholfen wird. Ein schlecht recherchierter Research-Bericht ist diesem auf jeden Fall nicht dienlich.

Gerne wird Herr Helffenstein alle Fragen, natürlich auch von Herrn Behboudie, bei unserer Hauptversammlung beantworten. Das Fazit von Herrn Behboudie, dass die VEH-Aktie deutlich überbewertet ist, ist seine persönliche Meinung, die nicht von allen Aktionären geteilt wird.

Mit freundlichem Gruß
VALORA EFFEKTEN HANDEL AG
Klaus Helffenstein - Vorstand

P.S.: Wir bitten alle an der VEH AG interessierten Personen und insbesondere unsere Aktionäre, sich selbst ein Bild zu machen. Alle Aktionäre sind gerne zu unserer Hauptversammlung am 17.06.02 in Ettlingen eingeladen.

stw - Mittwoch, 5. Juni 2002 - 16:18
Das verspricht wirklich eine interessante HV zu werden. Hoffentlich ist dieser Herr Behboudie nicht zu feige und nimmt H. mal öffentlich in Kreuzverhör. Bitte bitte liefere uns einen kleinen Bericht von der HV, chinaman ! ICh bereue schon ein wenig, dieses Mal nicht dabeizusein.

:-) stw

stw - Montag, 17. Juni 2002 - 19:55
Bin ja mal gespannt, was uns chinaman von der HV berichtet. Ein paar Infos gabs heute schon per AdHoc:

ZAHLEN ZUM 31. Mai 2002 Der Umsatz der VALORA EFFEKTEN HANDEL AG, ältestes deutsches börsenunabhängiges Wertpapierhandelshaus im Bereich außerbörslich notierter deutscher Aktien, beläuft sich in den ersten fünf Monaten auf 650 TEUR. Erträgen aus Zins- u. Finanzgeschäften in Höhe von 92 TEUR stehen Verwaltungskosten u. Aufwendungen von 204 TEUR gegenüber, so dass ein operatives Ergebnis von minus 112 TEUR erzielt wird. Inklusive außerordentlicher Einflüsse ergibt sich ein Periodenergebnis von minus 155 TEUR. Per 31.05. besteht im einmonatigen Bereich eine Liquiditätsreserve von insgesamt 526 TEUR zuzüglich einem Bestand an Freiverkehrsaktien mit einem Volumen von 130 TEUR. Die vorhandene Liquidität würde bei worst-case-Betrachtung für ca. zwei Jahre reichen. In dieser Zeit sollte es gelingen, das Ergebnis durch Gewinnung neuer Handelspartner und Paketgeschäfte zu verbessern und aus dem erheblichen Beteiligungsvermögen Liquiditätszuflüsse zu erlangen. NEUE HANDELSKANDIDATEN Seit Anfang Juni ist die GSOAG CONSULTING AG neu bei uns gelistet. In Kürze folgen die Biometric Solutions AG, die KLEPPER Faltbootwerft AG, die NABAG AG, die One World-One Energy AG, die ELIA Tuning AG und Zedek Mobilfunk AG. Mit weiteren Gesellschaften stehen wir in Verhandlung. INFORMATIONEN AUS DEM BETEILIGUNGSBEREICH In der heutigen Hauptversammlung wird teilweise erstmalig über folgende Beteiligungen berichtet: An der Zedek Mobilfunk AG ist die VEH AG mit über 15% beteiligt. Für 2002 ist bei einem Grundkapital von lediglich 153 TEUR ein Gewinn nach Steuern von 260 TEUR geplant. Bei der CITYCOM AG, an der die VEH AG mit über 10% beteiligt ist, hat ein Großinvestor eine Kapitalerhöhung zu 2,75 EUR je Aktie gezeichnet. Die Juragent AG, an der die VEH AG mit ca. 4% beteiligt ist, rechnet mit erheblichen Einnahmen aus einem aufgelegten Prozessfinanzierungsfond und möchte so das überproportionale Wachstum weiterführen. Die letzte Kapitalerhöhung der BioM AG, an der die VEH AG 60.000 Aktien hält (ca. 2,2%), lief zu 5,50 EUR. Die Life&Art AG, an der die VEH AG mit über 10% beteiligt ist, rechnet für 2002 mit dem besten Ergebnis seit Bestehen der Gesellschaft. VALORA EFFEKTEN HANDEL AG, Postfach 912, 76263 Ettlingen. Tel.: 07243/90001, Fax: 90004, Internet: valora.de, e-Mail: info@valora.de, n-tv-Tafel 808, vwd-Seiten 16120/16121. Klaus Helffenstein (Vorstand VEH AG)

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 17.06.2002

chinaman - Dienstag, 18. Juni 2002 - 19:55
Ich komme gerade von der HV der Loonies nach Hause. Um meine dortigen (etwas gemischten) Eindrücke zusammenzufassen, werde ich wohl noch etwas Zeit brauchen. Daher mal in Kürze ein erstes Statement zur Valora HV:

Neben der Innotides AG ist bisher die Multimedia Technology in Insolvenz gegangen. Dort lag ein unterschriebener Vertrag zur Kapitalerhöhung mit einer VC Firma vor. Laut Herrn Helffenstein sind Vertragsbrüche im VC Business leider oft die Regel.

Helffenstein hob im Vortrag weiter hervor, dass die größte Einzelposition im Valora Depot einen Buchwert < 310.000 EUR habe (vermutlich Roch) man sei also nicht zu stark von einzelnen eventuellen Problemfällen im Portefeuille bertroffen.

Das sich aktuelle einiges im Umfang der gehandelten Werte tut, wurde ja auch bereits AdHoc gemeldet.

Die Sonderprüfung nach $44 KWG brachte keinen wesentlichen Beanstandungen. Die Detailkritikpunkte wurden verlesen, waren aber wirklich eher Peanuts. Offensichtlich war die Sonderprüfung durch "Denunziantentum" einer "kritischen" Aktionärsgruppe verursacht, die sich mit konkreten Vorwüfen und Verdächtigungen an das Aufsichtsamt wandte. Die Zeche zahlte die Valora bzw. deren Aktionäre, den die Kosten betrugen ca. 40.000 EUR, die in dem genannten 5 Monatsverlust enthalten sind. Ebenfalls enthalten sind weitere Wertberichtigungen in Höhe von 37.000 EUR.

Helffenstein verwies darauf, dass eine Hochrechnung des 5 Monates Ergebnisses auf das Jahr einen Verlust von 270.000 EUR ergeben würde, dies sei für Ihn der Worst Case Fall. Er habe aber weiterhin die Hoffnung auf operativ schwarze Zahlen.

Bei Allergo Future liefen Verhandlungen über den Komplettverkauf der Valora Beteiligung an eine Investorengruppe.

Es wurde weiter erläutert, weshalb eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluß vorgeschlagen wird:

Ein Finanzinstitut, dass eine öffentliche kapitalerhöhung mit Beugsrecht begleitet, würde für seine Bemühungen X % vom Kapitalerhöhungsvolumen "abgreifen"

Die Due Dilligence würde ca. 40.000 EUR kosten

Der Verkaufsprospekt wäre mit ca. 15.000 EUR zu veranschlagen.

Aus all diesen Gründen seien relativ kleine Kapitalerhöhungen mit Bezugsrecht sehr unattraktiv (wohl auch für die Anleger).

Die DSW wetterte ziemlich gegen Vorstand, Aufsichtsrat und KE. Es wurden weitere Personalanpassungen gefordert, die "ollen Hausbaugerüchte" aufgewärmt, die Verwässerungseffekte der KE kritisiert, Ein Planergebnis und eine Plan Cash Flow Rechnung für 2002 und 2003 gefordert und nach weiterem Abschreibungsbedarf im Portefeuille gefragt. Weiter wurde "hinterfragt" ob das Ergebnis des Jahres 2000 nicht bewusst überhöht ausgewiesen worden sei, um Herrn H. seine hohe Tantieme zu sichern und dafür habe man dann wohl auch die hohen Steuerzahlungen "in Kauf genommen".

Dem entgegnete der Wirtschaftsprüfer Bender, dass im Gegenteil die Gesellschaft alle (bis an die Grenze des Legalen gehend) Wertberichtigungsmöglichkeiten des Jahresabschlusses 2000 ausgenutzt habe. Dies hätte auch die Sonderprüfung bestätigt, da dieser Verdacht wohl auch von der "Aktionärsgruppe" gegenüber dem Aufsichtsamt genannt wurde.

Herr Bender bestätigte weiter dass die vorbörslichen Handelsbestände mit 20% unter Briefkursen (wo kein Geldkurs vorhanden) in den Abschluss eingegangen seien und verwies darauf, dass man auch damit die Steuerpotentiale mehr als voll ausgeschöpft habe.

Bezüglich Personalkapazität verwies Helffenstein auf die hohen Verwaltungsaufwände, die das Gesetz vorschreibe. Von daher sei ein 5 Mann Team inclusive Vorstand die Untergrenze, mit der man das Geschäft betreiben könne.

Bei der Entlastung der Organe gab es von ca. 600.000 vertretenen Stimmen ca. 136.000 Nein Stimmen (davon ca. 86.000 von der DSW).

Leider wurde auch die KE vereitelt, weil die notwendige Zustimmungsquote von 75% um ein paar tausend Stimmen verfehlt wurde. Der AR Vorsitzende betonte, dass dies die Gesellschaft leider um die Chance der Ausnutzung von hervorragenden Möglichkeiten von Neuinvestments bringe.

In der allgemeinen Diskussion trat auch der Vorstandsvorsitzende der SM Wirtschaftsberatung auf. Er bestätigte, dass seine Gesellschaft die letzte KE zu 3 EUR gezeichnet habe. Er nahm Stellung zu verschiedenen Gerüchten, die Valora habe Ihm dafür bspw. Roch Aktien "abgenommen". Dies sei nicht der Fall gewesen, die SM Wirtschaftsberatung habe sich bereits im Vorfeld von Ihren vorbörslichen Beteiligungen anderweitig getrennt. Er ging weiter auf Hinweise ein, inwieweit sein Engagement bei Valora nicht ein Widerspruch zu seiner Verkaufspolitik im außerbörslichen Bereich sei. Er betonte, dass er vorhergesehen habe, dass die Valora der einzig Überlebende in der Branche werden würde. Dies habe sich ja seitdem auch bestätigt. Er wolle deshalb am zukünftigen alleinigen Marktführer beteiligt sein, habe aber ausserbörsliche "Direktinvestments" aufgegeben, nachdem man sich hier ebenfalls einige Verluste eingefangen habe. Er sehe darin aber keinen Widerspruch zu seinem Engagement bei Valora.


:-)
Gruss
Chinaman

stw - Mittwoch, 19. Juni 2002 - 13:02
Vielen Dank, chinaman !!!

Was bedeuten diese vielen (teilweise wirklich neuen) Infos für Dich und Dein Engagement bei Valora ? Ich entnehme Deinem Statement jedenfalls keinen Grund zur Unruhe... in der Aktie waren nach der HV ja auch keine nennenswerten Umsätze zu beobachten.

Die Umsätze sind im bisherigen Jahresverlauf also noch geringer gewesen als von mir erwartet, ich hatte auf ein ausgeglichenes operatives Geschäft gehofft. Tja, die Zukunft wird wohl zeigen, ob der "Worst Case" von H. wirklich der Worst Case ist oder ob es noch schlimmer kommen kann.

Ich bin mir sicher, dass sich auch der außerbörsliche HAndel wieder belebt, wenn die dort gelisteten Unternehmen ordentliche Geschäftszahlen vorlegen. Ob aber das Umfeld solche Zahlen in 2002 und 2003 überhaupt zulässt ? Wenn nicht, dann wird es ohne KE wohl in ca. 2 Jahren auch eng für unsere Valora.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 19. Juni 2002 - 15:46
"dann wird es ohne KE wohl in ca. 2 Jahren auch eng für unsere Valora"

Korrekt, falls keine Paketverkäufe aus dem Valora Bestand gelingen sollten. Die würden aber prinzipiell auch nur vorhandene Substanz durch Liquidität ersetzen.

Die Problematik erscheint mir relativ schlicht:

ausserbörsliche Umsätze zusammengebrochen

plus

hohe Anforderungen der Bundesaufsicht an Finanzdienstleister wie Valora, von daher relativ hoher Fixaufwand auch ohne Geschäft

Nach 2 Jahren auf diesem Umsatzniveau ohne Liquiditätszufuhr aus KE bzw. Beteiligungsverkäufen wird es eng ... Wobei eine gewisse Umsatzerhöhung ja durchaus helfen würde, es müssen ja nicht gleich Spitzenumsätze werden.


:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Dienstag, 23. Juli 2002 - 08:44
@ stw: Täusche ich mich, oder ist Global Words eine Valora Beteiligung ???

:-)
Gruss
Chinaman


IntraWare AG deutsch

IntraWare AG - wesentliche Beteiligung an der global words AG

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


IntraWare AG - wesentliche Beteiligung an der global words AG

Petersberg, 23. Juli 2002 - Die IntraWare AG, Anbieter für CRM-Software-
Lösungen, hat beschlossen, sich durch Aktientausch an der global words AG, Anbieter für automatische Übersetzungssysteme, zu beteiligen. Durch eine Kapitalerhöhung um 1,5 Mio. Euro aus genehmigtem Kapital gegen Sacheinlage mit Bezugsrechtsauschluss für die Aktionäre wird die Gesellschaft, vorbehaltlich der
Eintragung durch den Registerrichter, die Anzahl ihrer Stückaktien auf 5.628.170 Stücke erhöhen; dafür erhält die IntraWare AG im Wege der Sacheinbringung 1,0 Mio. Stückaktien der global words AG bzw. 36,7 % am derzeitigen Grundkapital in Höhe von Euro 2.725.000. Im Interesse der Gesellschaft und aller Aktionäre wird dadurch der Zugriff auf die Technologien der global words AG, mit der seit kurzem ein Joint-Venture besteht, gesichert werden. Die IntraWare AG setzt damit den Aufbau des Alleinstellungsmerkmals für ihre Produkte konsequent fort. Mit dieser Beteiligung wird das bestehende Joint Venture zwischen beiden Gesellschaften vertieft. Durch den Aktientausch wird der LVM Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster a.G., bisheriger Aktionär der global words AG, wesentlicher Aktionär der
IntraWare AG mit einer Beteiligung von 18,66 % werden. Der Vorstand der IntraWare AG sieht hierin einen signifikanten Vertrauensbeweis in das Geschäftsmodell des Unternehmens und das Potential des Joint Ventures.


IntraWare AG: Kirstin Fischer, Investor Relations, Brückenmühle 93, 36100 Petersberg, Tel. 0661/9642-619, Fax 964299-619, kfischer@intraware.de, http://www.intraware.de


Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 23.07.2002


WKN: 510450; ISIN: DE0005104509; Index: Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart


23.07.2002 - 08:21 Uhr

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Valora Effekten Handel AG: Archivierte Beiträge bis 23. Juli 2002