Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Axel Springer: Archivierte Beiträge bis 30. Mai 2002
prof_b - Freitag, 22. Februar 2002 - 13:49
ausgeführt zu 61,85.
SL 58 Euro auf Schlusskursbasis - Prof

stephan - Freitag, 22. Februar 2002 - 18:50
Hallo prof b,

Da das Egebnis 2001 hauptsächlich durch (wie ich hoffe einmalige) Abschreibungen verhagelt wurde und laut der Prosieben-Adhoc mehrere attraktive Angebote für die Kirch-Anteile an Springer vorliegen könntest du nocheinmal Glück haben mit Deiner charttechnischen Strategie. Allerdings wird man hier je nach dem Zeitpunkt der (vermutlichen) Zerschlagung der Kirchgruppe noch viel Geduld mitbringen müssen.

Stephan

prof_b - Freitag, 22. Februar 2002 - 23:25
Fundamentale Betrachtungen lenken nur vom Wesentlichen ab, dem Chart. Falls wir 58 sehen, ist der Ausbruch ein Fehlsignal gewesen, und ich habe meinen ersten realisierten Verlust in 2002.

Aktien, die ich von anderen stw-Musterdepots abgeguckt habe, waren fast immer Nieten, Ausnahme Technotrans. Ich erinnere mich noch an TFG, Helkon und Zapf mit stw sowie an Sparta mit chinaman. Allerdings hatte ich nur geringe Verluste, im Gegensatz zu den Kollegen. Es wäre also ein schlechtes Zeichen für dich, wenn ich nächste Woche die Segel streiche. :-(((
Je länger ich mit im Boot sitze, umso besser für uns beide.
... ;-) Prof

prof_b - Freitag, 1. März 2002 - 16:42
chart

prof_b - Montag, 11. März 2002 - 09:40
Springer erwägt Konkursantrag gegen Kirch:
- Warum hat eigentlich niemand Angst, dass Kirch pleite geht und die 770.000.000 Euro futsch sind?
- Wie will Kirch angesichts der Liquiditätskrise einen guten Preis für Springer erzielen?

Als Fundi hätte ich heute früh verkauft - Prof

stephan - Montag, 11. März 2002 - 18:25
Nun mal langsam, das ganze ist doch mehr als Drohung zu verstehen. Kirch will nur einen Teil des vereinbarten Preises bezahlen und da droht Springer mal eben vorsorglich mit dem Insolvenzantrag.

An der Situation von Springer hat sich nichts verändert. Es ist weiterhin unsicher ob und in welcher Höhe sie eine Zahlung von Kirch erhalten.
Kirch kann keinen guten Preis für Springer erzielen, da er sie in dem einzigen Geschäftsjahr seit 20 oder mehr Jahren verkaufen muß, indem ein Verlust angefallen ist. Mehr als die bislang gehandelten 80 Euro pro Aktie sind wohl Träumerei.

prof_b - Donnerstag, 28. März 2002 - 09:48
Hoffentlich kommt dieser Kuhhandel nicht zustande: Wenn ein Gläubiger fast pleite ist und mir seine Schulden nicht bezahlen kann, steige ich doch nicht bei ihm ein.

Springer scheint sehr gutmütige Aktionäre zu haben, und ein paar Charties halt, die aus Prinzip drinbleiben.
:-) Prof

prof_b - Donnerstag, 4. April 2002 - 12:05
Im Pleitefall von Kirch ist die Putoption auf Pro7/Sat1 weg. Die 11,5 % sind ca. 22 Millionen Aktien, also ca. 240 Millionen Euro. Verlust für Springer, ca. 500 Millionen Euro oder 1 Milliarde DM.
Vielleicht kriegt man für die Putoption auch noch etwas aus der Masse. Auf jeden Fall ein sehr hoher Verlust für Springer.
Dem Chart ist´s egal - Prof

chinaman - Mittwoch, 10. April 2002 - 15:14
Zeitungsverlag droht mit Verzögerungstaktik für das Insolvenzverfahren


Springer geht bei Kirch leer aus


Springer-Chef Döpfner hat zu hoch gepokert: Seine Forderung gegen Kirch über 767 Mill. Euro dürfte mit der Pleite des Medienkonzerns wertlos geworden sein. Döpfner will dennoch kämpfen.

lip/mv/hps HAMBURG/BERLIN. Die Insolvenz der Kirch Media entwickelt sich auch für den Axel Springer Verlag zu einem ernsten Problem. Denn mit dem Untergang der Kerngesellschaft des Kirch-Imperiums droht Springer der Verlust einer Forderung im Wert von 767 Mill. Euro. Sie stammt aus der vertraglich vereinbarten Rückkaufsverpflichtung Kirchs für ein Aktienpaket, das Springer an Kirchs TV-Konzern Pro Sieben Sat 1 hält. Kreise, die Springer nahe stehen, räumten gestern ein, dass die Option Springers mit der Insolvenz „weitgehend wertlos“ geworden sei. Eine Konzern-Sprecherin wollte dies nicht kommentieren.

Der drohende Wertverlust von Kirchs Rückkaufverpflichtung setzt vor allem Springer-Chef Mathias Döpfner unter Druck, der erst seit Januar im Amt ist. Döpfner war es, der Ende Janaur die akute Finanzkrise des Kirch-Imperiums auslöste. Er hatte Kirch die Pistole auf die Brust gesetzt und überraschend von Kirch verlangt, das Pro-Sieben-Paket zurückzukaufen.

Der erst 39-jährige Journalist versucht nun, sein Image als Manager zu retten. Aus Kreisen des Springer-Vorstands ist zu hören, Döpfner drohe, die Sanierung des Kirch-Imperiums im Rahmen des Insolvenzverfahrens auf Jahre gerichtlich zu verzögern. Notfalls werde Springer durch alle Instanzen ziehen, wenn der Insolvenzverwalter nicht zumindest einen Teil der offenen Forderung aus dem Aktienpaket anerkenne.

Reinhard Bork, Insolvenzexperte an der Universität Hamburg, sagte dem Handelsblatt, Springer habe im Streit um die Option eine „ausgesprochen schwache Position“. Dabei hätte Döpfner den Erlös aus der Kirch-Option dringend nötig. Denn Springer hat 2001 erstmals in seiner Geschichte Verlust gemacht: 191 Mill. Euro. Und auch für 2002 sind die Aussichten nicht rosig, Springer könnte von Kirch daher jeden Euro gebrauchen.

Für die großen Gläubigerbanken ist Döpfners Vorstoß dennoch mehr als eine leere Drohung, sind sie doch daran interessiert, den Berliner Medienkonzern für die Kirch-Sanierung zu gewinnen. Sie wollen allerdings Geld sehen für die Beteiligung an der Auffanggesellschaft, die den Rechtehandel und das Pro-Sieben-Sat 1-Paket von Kirch Media übernehmen will.

Springer selbst scheint Interesse daran zu haben, sich in Zukunft wieder stärker im deutschen Fernsehgeschäft zu engagieren. Woher der Konzern aber das Geld nehmen will, um seine Beteiligung an Pro Sieben auf angeblich mehr als 25 % zu steigern, ist unklar.

Offen bleibt auch, was aus dem 40 %igen Anteil wird, den die Kirch-Gruppe wiederum am Springer-Konzern hält und an die Deutsche Bank verpfändet hat. Seit längerem halten sich Spekulationen, dass der Essener Waz-Konzern Interesse an einem Einstieg bei Springer hat. Die der SPD nahe stehende Waz gilt als renditestarker Zeitungskonzern. Bei Springer hieß es hierzu intern, dass die Waz „kein Wunschpartner“ sei. Das Berliner Verlagshaus favorisiere einen Finanzinvestor, der sich nicht in die Führung des als konservativ geltenden Printkonzerns einmische.

Quelle: Handelsblatt


HANDELSBLATT, Dienstag, 09. April 2002, 19:02 Uhr

prof_b - Mittwoch, 10. April 2002 - 16:59
Aber wenigstens die Aktien gehören ja noch Springer?

Mein SL (125d-Linie) liegt inzwischen bei 60,00 Euro. Ich bereite mich moralisch auf 3 % Verlust vor ...
:-( Prof

stw - Freitag, 12. April 2002 - 08:46
@stephan: hast Du diese Entwicklung so erwartet, als Du Springer ins konservative Musterdepot aufgenommen hast ? Das ist ja nun wirklich keine unbedeutende Abschreibung, die da droht...

:-) stw

stephan - Freitag, 12. April 2002 - 20:24
@ stw

Natürlich habe ich schon mit einer Teilzahlung von der Kirchgruppe gerechnet. Dazu wird es jetzt wohl nicht mehr kommen. Trotzdem hatte ich ASV hauptsächlich wegen der guten Wettbewerbsstellung im Zeitungs und Magazinbereich ausgewählt.
Die weitere Entwicklung wird auf jeden Fall spannend. Immerhin ist Springer wenigstens an der profitablen Pro7Sat1 Gruppe beteiligt, die wohl in jedem Fall überlebt. Zudem könnte der Kirch Anteil am ASV von den Banken auf den Kapitalmarkt geworfen werden - Dann würde aus dem ASV ein ordentlicher MDAX Wert werden können.

Zum Thema Sonderabschreibungen kann ich nur sagen, daß ich nicht glaube das auch nur ein geringer Teil der Put Option bilanziert wurde. Meiner Meinung nach wurde nur ein geringer Wert (unter aktuellem Marktwert) für die Beteiligung an ProSieben bilanziert. Das muß ich aber nochmal checken. Auch wenn es keine buchhalterischen Auswirkungen haben wollte, ist hier dem ASV viel Geld aus den Händen geglitten, keine Frage.

Das ganze Drama um Kirch, Pro7 und dem ASV ist natürlich hochpolitisch und birgt einige Risiken. Die schlechteste Variante wäre es, wenn Schröder und Breuer es schaffen die SPD freundliche WAZ Gruppe als Anteilseigner in die CDU Hochburg ASV einzuschleusen. Dann werden die neben dem internen Machtspielen kaum noch zum Geld verdienen kommen.

Gruß
Stephan

PS: Bin für die nächsten 9 Wochen innerhalb der Woche stark beschäftigt und ohne Internet Anschluß. Werde deshalb meine Posting Aktivitäten aufs WE verschieben.

stephan - Samstag, 27. April 2002 - 00:48
Kurzes Statement zur Springer:

Ich halte die Aktie ja unter 60 Euro aufgrund der Verlagsaktivitäten und des Pro7Sat1 Anteils für kaufenswert. Ich hätte auch nichts dagegen wenn Springer bei Pro7 durch eine Kapitalerhöhung weiteres Geld investiert. Negativ könnte sich allerdings eine riskante Investition bei KirchMedia auswirken. Hoffentlich ist der Streubesitz zumindestens bald auf 45% gesteigert, so die Dt. Börse Springer noch dieses Jahr in den Mdax aufnimmt.

SZ vom Donnerstag:'Süddeutsche Zeitung':

Altaktionäre wollen Kirch mit Kapitalspritze retten

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Chancen der insolventen KirchMedia auf eine Rettung sind nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" wieder gestiegen. Die Altaktionäre seien bereit, sich an der beabsichtigten Kapitalerhöhung von 800 Millionen Euro zu beteiligen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf den Minderheitsaktionären nahe stehende Kreise. Demnach hätten die Altaktionäre dem Insolvenzverwalter Michael Jaffe bereits am Freitag ihre Bedingungen mitgeteilt. Wichtigste Bedingung sei die Trennung von der defizitären KirchPayTV, die Premiere World betreibt. Der Aufsichtsrat habe nun eine Hauptversammlung für Juni einberufen, auf der die Aktionäre darüber beraten soll. Der Plan sei von den Aktionären Fininvest und Mediaset SpA des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Rupert Murdochs News Corp., dem saudischen Prinz Bin Talal Alwaleed sowie von Rewe und dem Investitionsfonds Capital Research gefasst worden. Der Grüdersohn Thomas Kirch, der 6 Prozent an KirchMedia hält, sei nicht in die Überlegungen einbezogen worden, hieß es in der Zeitung.

Bewegung in das Patt zwischen Gläubigerbanken und Anteilseigner sei durch den Massekredit über 100 Millionen Euro gekommen, den die Banken Kirch nach der Insolvenz gewährt hatten. Dadurch habe sich die Lage aus Sicht der Aktionäre entspannt, schreibt die Zeitung. Neben der Trennung von Premiere World müssten die Vereinbarungen mit den Hollywoodstudios verhandelt werden. Derzeit müsse KirchMedia die Verträge mit den Studios erfüllen, während Premiere World für die Ausstrahlung der Filme nicht an KirchMedia zahle.

ALTAKTIONÄRE FORDERN UMFASSENDE BÜCHERPRÜFUNG

Eine weitere Bedingung sei, den Konzern transparent zu machen. Eine umfassende Überprüfung der Bücher solle umgehend eingeleitet werden und der Hauptversammlung im Juni vorliegen.

Berlusconis Fininvest strebe bei Kirch keine Führungsrolle, sondern lediglich ein Finanzbeteiligung an, schreibt die Zeitung. Durch die Kapitalerhöhung würde sich der Anteil von Fininvest und Mediaset von rund 5 Prozent auf 15 bis 20 Prozent erhöhen. Murdoch wolle seine Person nicht in den Vordergrund stellen und setze im Fall einer Sanierung auf ein deutsches Management. Alle Anteilseigner gehen der Zeitung zufolge davon aus, dass der Axel Springer Verlag bei Kirch einsteige. /fn/js

prof_b - Montag, 29. April 2002 - 12:17
Verkaufsorder alle ohne Limit(da imaginäre Musterdepotorder) in Frankfurt.

- SL ist durch
- die Charttechnische Lage ist nicht "kreuzgefährlich", aber nur noch neutral.
- Untertasse ist gefährdet

Und wieder wurde nichts aus der Gemeinschaftsaktie - Prof

prof_b - Montag, 29. April 2002 - 13:21
Ausgeführt zu 59,00

stephan - Sonntag, 26. Mai 2002 - 19:24
Die Situation bei Springer läßt weiterhin auf einen stabilen Kursverlauf schliessen.

- Die Banken werden dafür sorgen, daß sie mindestens 60 Eur pro Aktie bei einer Platzierung erhalten. Somit kaum Down-Potential

- Die Pro7 Vorzugsaktionäre bleiben vorerst Vorzugsaktionäre. Das ist für einen strategischen Investor wichtig, da er sich somit nicht mit lästigen stimmberechtigen Aktionären im Streubesitz aufhalten müssen. Wird Pro7 komplett verkauft erhält springer ordentlich Geld (falls sie zur Abgabe bereit sind)

- Allerdings fehlt auch noch immer die Große Story für einen mittelfristigen Kursanstieg. Falls ich deutlich bessere Alternativen finde steht Springer zur Dispostion. Allerdings möchte ich auch nicht unbedingt vor einer möglichen MDAX Aufnahme verkaufen

prof_b - Sonntag, 26. Mai 2002 - 20:42
Die Deutsche Bank will möglichst viel Kohle für ihre Aktien haben, also muss der Kurs gestützt werden, und zwar bis zur Platzierung, vielleicht noch ein paar Tage länger, um das Gesicht zu wahren.

Ich würde auf jeden Fall verkaufen, bevor die an die Börse kommen. Wer soll denn jetzt Springer Aktien zu einem vernünftigen Preis kaufen und halten?

Vielleicht sieht das die Deutsche auch noch ein und sagt den schnellen Börsengang ab, dann geht´s sofort runter ...
Prof

stephan - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 15:37
"Falls ich deutlich bessere Alternativen finde steht Springer zur Dispostion."

Ich trenne doch schneller als geplant vom ASV.

Verkauf aller 80 Aktien in Stuttgart zum nächsten Kurs (wahscheinlich 59 - 60 Euro).

Bei der Entwicklung an den Märkten möchte doch lieber in einen der großen, nunmehr günstigen Werten investieren.

prof_b - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 15:54
Lob!
Die Deutsche kriegt den Börsengang im Sommer mit hoher Wahrscheinlichkeit bei diesem Umfeld nicht durch!
Viel Erfolg - Prof

buylowsellhigh - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 16:12
Fundamental und von den Geschäftsaussichten her scheint mir die Aktie reichlich überbewertet zu sein.Lasse mich natürlich gerne belehren!

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