Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: TV Loonland: Archivierte Beiträge bis 13. Juni 2002
prof_b - Samstag, 25. Mai 2002 - 07:49
Merill Lynch hat am 21. Mai sein Rating von strong buy auf buy zurückgestuft.

Heißt das, die Aktie fällt jetzt noch schneller? Oder ist ein Strong Sell von ML ein Kaufgrund für uns? Was machen die eigentlich den ganzen Tag?
:-) Prof

stephan - Sonntag, 26. Mai 2002 - 20:13
Ihr tut mir wirklich leid, das die (Börsen-) Entwicklung bei TV-Loonland Euch so böse erwischt hat. Ich konnte zwar vor einiger Zeit feststellen, das mir TVL vom Risiko und von der Unternehmensgeschichte gegen den Strich geht, aber das es kurstechnisch so schlecht aussehen könnte hätte ich nicht gedacht. Da bleibt nur die Hoffnung, das es besser wird, aber versucht kein Vermögen auf diese Hoffnung zu setzten.

Es ist übrigens völlig normal, das die VC Firmen (auch die privaten) im Aufsichtsrat vertreten sind. Das bei TVL keine langjährige Betreung des Investors vor dem IPO vorlag, läßt aber die Vermutung zu, das hier nur das übliche IPO Gezücht vorliegt. Bei anderen Firmen, wie beispielsweise Technotrans waren die Kapitalgeber schon 10 Jahre vor IPO beteiligt.

stw - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 09:45
Tja, mein Loonland-Investment nimmt nun fast schon Züge des Helkon-Debakels an. Wieder mal ein Beispiel dafür, dass man schon beim geringsten Zweifel an den fundamentalen Stärken (wie anöässlich der Bilanzvorlage für 2001 im Musterdepot geschehen) rausgehen sollte. Zum Glück habe ich mich diesmal mit Nachkäufen zurückhalten können. Und das werde ich auch weiterhin tun, solange nicht alle schlechten Nachrichten auf dem Tisch liegen. Ich bin mir angesichts des Kursverlaufs fast sicher, dass da noch einiges zu erwarten ist in der nächsten Zeit.

Da bringt es uns jetzt auch gar nichts, darüber zu spekulieren, ob TVL zu 5 EUR jetzt unterbewertet ist oder nicht. Ich werde im Privatdepot weiter halten, bis klar ist, was da los ist. Ein Wiedereinstieg fürs Musterdepot etwa kommt jedoch derzeit nicht in Frage.

:-) stw

P.S: Chinaman: was machst Du ? Glückwunsch zum Erfolg mit Group Tech., da lagst Du ja anscheinend goldrichtig.

chinaman - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 12:52
Den Vergleich mit dem Helkon Debakel würde ich nach heutiger Gefühlslage auch unterschreiben.

Da können auch einzelne Erfolge wie bspw. Group nicht darüber hinwegtrösten.

Bei ehrlicher Bilanz müssen wir uns wohl die Frage stellen, ob die Fundamentalanalyse für Aktien des Neuen Marktes als alleiniges Standbein ausreicht. Vielleicht geht es in diesem Marktsegment ja wirklich nicht ohne S/L und Charttechnik ...

Das dumme sind nur 2 Dinge:

ich weiss nicht ob mir Börse so Spass macht

ich kann mir absolut nicht vorstellen, was einen solch desolaten Kursverlauf fundamental rechtfertigen soll. Vielleicht sollte ich aber auch einfach aufhören mir solche Gedanken zu machen und mich auch einfach der "opportunistischen Instrumente" bedienen. Nur: Was passiert wenn nun auch noch wir das anfangen ??? Irgendwann gibt es dann keine Käufer mehr, wenn eine Aktie mal etwas enttäuscht oder die Konjunktur schwächelt. Dann sind bestimmte Firmen wie die des NM eben Knall auf Fall nichts mehr wert, weil gar niemand mehr kauft und alle anderen nur noch um jeden Preis raus wollen.

Irgendwie habe ich den Eindruck, der NM befindet sich schon fast im geschilderten Zustand und nur wenige "Blöde ???" spielen das Spiel noch nicht mit.

Ein ratloser
Chinaman

prof_b - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 14:30
ich weiss nicht ob mir Börse so Spass macht:
- Das muss jeder selbst wissen. Mir macht Börse dann Spaß, wenn ich gut abschneide. Die Strategie ist nur Mittel zum Zweck!

Was passiert wenn nun auch noch wir das anfangen ??? Irgendwann gibt es dann keine Käufer mehr, wenn eine Aktie mal etwas enttäuscht oder die Konjunktur schwächelt. Dann sind bestimmte Firmen wie die des NM eben Knall auf Fall nichts mehr wert, weil gar niemand mehr kauft und alle anderen nur noch um jeden Preis raus wollen.
Das wird nicht passieren:
- Es gäbe Insider, die eine solch gute Firma kaufen würden und den Kurs irgendwann nach oben hieven würden, also auch den Chart
- Es gibt immer Fundis, die wachsen nach.
- Es gibt auch viele inkonsequente Charties, zu denen ich mich in 2001 auch zählen musste.
- Es gibt viele verschiede Chartstrategien (? Bodenbildung nach 10 Tagen oder einem Jahr?)
und nur wenige erfolgreiche. - Es muss immer Gewinner und Verlierer an der Börse geben. Bei dieser Börsenlage gibt´s halt mehr Verlierer! Ich hatte in den letzten 2 Monaten auch sehr viel Glück!
Prof

stephan - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 15:29
"Bei ehrlicher Bilanz müssen wir uns wohl die Frage stellen, ob die Fundamentalanalyse für Aktien des Neuen Marktes als alleiniges Standbein ausreicht."

Vielleicht müsst Ihr Eure Anforderungen auch überdenken. Eben nach der fundamentalen Analyse war doch klar das TV-Loonland alles andere als ein organisch gewachsenes, schon konstant erfolgreiches Unternehmen ist. Wenn man sich an der Börse auf die Unternehmen beschränkt, die schon lange erfolgreich agieren, kann man zumindest viele Risiken ausschließen. Sicherlich kann man Ausnahmen machen, aber generell muß Qualität oberstes Gebot sein. Einem Unternehmen, daß keinen CashFlow erzeugt darf man eigentlich kein Geld anvertrauen.

Ich mache ja auch dauernd Fehler, aber dann muss man sich diese auch eingestehen. Man kann nicht auf Hochrsikopapiere setzten und beim Kurssturz dann die Fehler nur bei dem Unternehmen suchen. Das die Unternehmen die Zukunft fast immer rosarot malen, wissen wir ja nun.

Ich will nicht oberlehrerhaft wirken, aber wer mit dem Feuer spielt darf sich nicht wundern wenn er sich verbrennt.

chinaman - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 16:05
@ prof: "Es gäbe Insider, die eine solch gute Firma kaufen würden und den Kurs irgendwann nach oben hieven würden, also auch den Chart"

Hmm, immerhin sind dazu mehrere Mio EUR notwendig. Ob dieses eine realistische Option für kleine Firmen mit 50 bis 200 Mitarbeitern ist ? Theoretisch kann ich Deinen Ansatz natürlich verstehen ...


@ stephan:
"war doch klar das TV-Loonland alles andere als ein organisch gewachsenes, schon konstant erfolgreiches Unternehmen ist"

Ist einiges dran an dem was Du das postest. Nach diesem Ansatz muss man natürlich alle Firmen des Neuen Marktes generell meiden, denn das trifft wohl mehr oder weniger auf alle zu. Im Wachstumshype hat natürlich auch niemand langsames und organisches Wachstum zugelassen bzw. gewollt. Von daher ist Dein Ansatz NM Papiere generell zu meiden natürlich nur konsequent und mit dieser Feststellung eine eigentliche Fundamentalanalyse gar nicht notwendig ...

"Einem Unternehmen, daß keinen CashFlow erzeugt darf man eigentlich kein Geld anvertrauen."

Im Prinip verständlich, nur war es natürlich das "Geschäftsmodell" des NM viel Geld einzusammeln und dieses dann in den ersten Jahren zu investieren. Dies war damals wohl von allen so gewollt, heute sagen alle, warum haben die bis dato einen negativen Cash Flow ? Die Frage ist eigentlich mehr, wann zeigt es sich was Investitionen waren und was Cash Burn.

"Man kann nicht auf Hochrsikopapiere setzten und beim Kurssturz dann die Fehler nur bei dem Unternehmen suchen."

Also da bleiben mir die Töne weg ... Ich denke nicht, dass ich genau dies in diesem Forum auch nur einmal gemacht habe.


Ist auch egal ... Hoffentlich bleibt es nur eine kurze Anwandlung von Ratlosigkeit ...


:-)
Gruss
Chinaman

prof_b - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 21:59
@chinaman
ob die Fundamentalanalyse für Aktien des Neuen Marktes als alleiniges Standbein ausreicht.

Eine Kombination beider Strategien ist meiner Erfahrung nach unmöglich, man muss sich ganz und gar für eine Strategie entscheiden:
- Beim Kauf kannst du mit beiden Kriterien filtern.
- Beim Verkauf kommen die Signale wahrscheinlich zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt. Wem gibst du hier den Vorrang, das wird die Frage. Der Fundi würde bei einem Kurssturz am liebsten nachkaufen, der Chartie verkauft ...

Die Strategien sind entgegengesetzt und lassen sich maximal in ganz wenigen Punkten zusammenbringen.
Prof

stephan - Freitag, 31. Mai 2002 - 09:45
@ chinaman

Das stimmt, Du hast Dich wirklich noch nie beklagt , wenn es Dich mal erwischt hatte (swing, sparta). Meine Kritik bezog dann eher auf Tendenzen in anderen Postings.

Zum NM glaube ich schon, dass es einige Unternehmen gibt die eine gute Historie aufweisen können.

@ prof

Sehe ich genauso. Am schlimmsten ist es wenn man verschiedene Strategien anwendet. Dann kann man immer alles machen und handelt nicht mehr konsequent.

stw - Freitag, 31. Mai 2002 - 11:18
Hier ist die erwartete Gewinnwarnung von den Loonies. Ich muss unbedingt genau den Quartalsbericht studieren, bevor ich das näher kommentiere...

:-) stw

TV-Loonland mit weiter positivem Ergebnis Umsatz bei über 9 Mio. Euro - Positiver operativer Cash Flow soll ausgebaut werden

München, 31.Mai 2002 - Im ersten Quartal 2002 konnte die TV-Loonland AG trotz des derzeit schwierigen Marktumfeldes nicht nur ein weiter positives Ergebnis ausweisen, sondern auch einen positiven operativen Cash Flow erzielen: Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich deutlich auf 1,1 (-7,0) Mio. Euro. Die TV-Loonland Gruppe festigte mit zahlreichen Lizenzverkäufen in den wichtigsten internationalen Märkten ihre Position als weltweit zu den führenden Independent Majors für Kinder- und Jugendprogramm zählendes Medienunternehmen und trieb gleichzeitig attraktive neue Eigenproduktionen voran. Die derzeitige Schwäche der Medienbranche in nahezu allen wichtigen Regionen wirkte sich auch auf die Umsatzentwicklung der TV-Loonland Gruppe aus: Der Umsatz reduzierte sich - allerdings auch im Vergleich zu einem ungewöhnlich starken Q1 im Vorjahr - auf 9,1 (15,8) Mio. Euro. Das Vorjahresquartal war geprägt von einer starken Co-Produktionstätigkeit sowie einem Umsatzüberhang aus dem Jahr 2000. Das erste Quartal eines Jahres fällt traditionell schwächer aus, so dass für die kommenden Quartale - vor allem im zweiten Halbjahr - eine Umsatzbelebung erwartet wird. Insgesamt geht TV-Loonland aufgrund der schwierigen Marktsituation für das laufende Geschäftsjahr jedoch derzeit nicht mehr von einer Umsatz- und Ertragssteigerung gegenüber dem Vorjahr aus. Insgesamt lag das Ergebnis von TV-Loonland in den ersten drei Monaten 2002 im Plankorridor. Das für die interne Unternehmenssteuerung entscheidende EBITDA reduzierte sich auf 5,1 (9,6) Mio. Euro, das EBIT belief sich auf 0,3 (6,2) Mio. Euro. Trotz des Umsatzrückgangs konnte mit 0,7 (4,1) Mio. Euro ein weiter deutlich positiver Konzernjahresüberschuss ausgewiesen werden. Die TV-Loonland Gruppe hat rechtzeitig auf der Kostenseite die Weichen gestellt, um selbst bei nicht weiter so deutlich wachsenden Umsätzen positive Ergebnisse erzielen zu können. Gleichzeitig bestehen die Voraussetzungen, um bei einer Verbesserung der Marktsituation unmittelbar überproportional steigende Ergebnisse erzielen zu können.

chinaman - Mittwoch, 12. Juni 2002 - 09:05
@ stw: Konntest Du Dich inzwischen tiefer mit dem Quartalsbericht der Loonies beschäftigen ? Welche Handlungsstrategie verfolgst Du im Privatdepot ?

:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 12. Juni 2002 - 16:15
München, 12. Jun (Reuters) - Der Trickfilm-Produzent TV Loonland<TVLG.DE> hat aus Kostengründen vorerst die zusammen mit einer Tochter des angeschlagenen Kirch [KRCH.UL]-Konzerns geplante Co-Produktion "Heidi" gestoppt.
"Da unser Partner Taurus Produktion seine Koproduktionsbeiträge nicht mehr bezahlt hat, haben wir den Heidi-Film vorläufig auf Eis gelegt, wollen die Produktion aber sobald wie möglich wieder aufnehmen", sagte eine Sprecherin des am Neuen Markt gelisteten Unternehmens am Mittwoch in München. Durch das Einfrieren des Projekts würden rund 100.000 Euro pro Monat eingespart. Die mit der Produktion beauftragte ungarische TV Loonland-Tochter werde entgegen eines Berichts des Anlegermagazins "Börse Online" nicht aufgegeben. Auch würden keine 150 Stellen gestrichen, sagte die Sprecherin.
Die Sprecherin räumte jedoch ein, dass auf Grund des Produktionsstopps derzeit freie Mitarbeiter nicht gebraucht würden. Einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Bericht von "Börse Online" zufolge, soll die Zahl der Mitarbeiter von einst rund 150 auf nur noch eine Hand voll Verwaltungsmitarbeiter reduziert werden. Auch habe TV-Loonland-Chef Peter Völkle gegenüber dem Anlegermagazin eine völlige Schließung des Standorts Ungarn nicht ausgeschlossen.

HEIDI-FILM NOTFALLS AUCH OHNE KIRCH-BETEILIGUNG
TV Loonland hatte der Sprecherin zufolge beachsichtigt, zusammen mit der zur insolventen KirchMedia gehörenden Taurus Produktion, einen Heidi-Zeichentrickfilm im Kinoformat und eine TV-Serie zu produzieren. Die Firma Taurus Produktion selbst sei nicht insolvent, habe jedoch die vereinbarten Zahlung eingestellt. Sollte die Taurus Produktion ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, gebe es für einen Film mit der weltweit bekannten Figur Heidi sicherlich genügend Investoren, sagte die Sprecherin. "In Anbetracht unserer guten Liquidität würden wir das Projekt auch alleine realisieren", fügte sie hinzu. Das finanzielle Volumen der Heidi-Verfilmung konnte die Sprecherin nicht beziffern.
mau/ban/wes


Wednesday, 12 June 2002 15:47:56
RTRS [nL12102317]

stw - Donnerstag, 13. Juni 2002 - 09:18
Lest Euch doch mal aufmerksam die folgende Verkaufsempfehlung durch: da fällt mir nichts mehr dazu ein. So unfähig können diese "Experten" doch gar nicht sein, da steckt m.E. Methode dahinter.

Die Bilanz von den Loonies sieht für mich keineswegs erschreckend aus. Da werden willkürlich 2 Bialnzposten wie liquide Mittel und kurzfristige Verbindlichkeiten gegenübergestellt und dem Leser Zahlungsschwierigkeiten suggeriert, die ich so nicht nachvollziehen kann nach Studium des Quartalberichts.

Im Gegenteil: die Bilanzrelationen haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Und der gesunkene Quartalsumsatz ist fast ausschliesslich darauf zurückzuführen, dass in diesem Quartal keine Eigenproduktionen fertiggestellt wurden.

Aber natürlich hat auch Loonland große Schwierigkeiten im operativen Geschäft momentan. Ich verstehe zB die Strategie nicht, die dahintesteckt, wenn man Produktionsstandorte wie Budapest reduzieren/schliessen will und gleichzeitig betont, dass man zukünftig noch mehr Eigenproduktionen auf die Beine stellen will.

Die MK von 28 Millionen Euro ist auf einmal für diese Experten von Sunday-Market "beachtlich"... *lol* Dabei steht dem ein ausgewiesenes EK von 117 Mio gegenüber. Die Frage ist nun, ob da noch der große BigBang folgt mit hohen Sonderabschreibungen auf Forderungen und Rechtebestand. ICh gehe eigentlich fast davon aus momentan. Aber selbst wenn wir mal die Hälfte der Rechte sowie die Hälfte der Forderungen abschreiben würden, so komme ich immer noch auf ein EK von 50-60 Mio mit einer EK-Quote von knapp 50%. Bei dauerhaft positivem operativem Cash-Flow sehe ich selbst in diesem Worst-Case eine Unterbewertung der Aktie von mindestens 100% bei einem derzeitigen Kurs von 3,50 EUR

Warum ich noch nicht wieder gekauft habe ? Ich weiss es nicht. Bin sehr froh, da diesmal nicht ins fallende Messer gegriffen zu haben. Und außerdem hat ML ein Strong Buy ausgesprochen - das ist ein wichtiger Kontraindikator für mich...

:-) stw


TV-Loonland verkaufen

Die Analysten von "sunday-market" empfehlen derzeit dem Anleger die Aktien von TV-Loonland (WKN 534840) zu verkaufen.

Im ersten Quartal 2002 habe der Zeichentrickfilmproduzent TV-Loonland trotz des derzeit schwierigen Marktumfeldes ein positives Ergebnis ausweisen und auch einen positiven operativen Cashflow erzielen können. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit habe sich auf 1,1 Millionen Euro verbessert. Jedoch habe sich die derzeitige Schwäche der Medienbranche in nahezu allen wichtigen Regionen extremst auf die Umsatzentwicklung der TV-Loonland Gruppe ausgewirkt.

Der Umsatz habe sich auf 9,1 Millionen Euro reduziert, im Vorjahresquartal seien noch 15,8 Millionen Euro erzielt worden. Enttäuschend sei vor allem, das auf einer Bilanzpressekonferenz Anfang April alles noch schöngeredet worden sei, obwohl dem Vorstand zu dieser Zeit schon habe klar sein müssen, dass es ein schwaches Quartal geben würde. Solch ein Verhalten sei nicht zu tolerieren und die Aktie sei zurecht auf ein Niveau von 4 Euro geprügelt worden. Insgesamt habe das Ergebnis von TV-Loonland in den ersten drei Monaten 2002 somit weit außerhalb des Plankorridors gelegen.

Wie sei nun weiter zu verfahren? Liquiden Mitteln von 16,50 Millionen Euro würden kurzfristige Verbindlichkeiten von über 25 Millionen Euro und langfristige Verbindlichkeiten von über 15 Millionen Euro gegenüber stehen. Darüber hinaus würden noch Forderungen aus Lieferung und Leistung von 34 Millionen Euro bestehen, was bei einem Quartalsumsatz von 9 Millionen Euro schon eine Hausnummer darstelle.

Die von der Gesellschaft geäußerte Markterholung in der zweiten Jahreshälfte sehe "sunday-market" so nicht. "sunday-market" sehe den Turnaround in der Medienbranche erst 2003. Wichtig für die Gesellschaft werde auch sein, die Verschuldung nicht weiter ansteigen zu lassen, denn die Verbindlichkeiten seien schon so manchem Medienwert zum Verhängnis geworden.

Charttechnisch gebe es noch keine Entwarnung, denn TV-Loonland kämpfe aktuell mit seinen Tiefstständen und die Marktkapitalisierung sei mit rund 28 Millionen Euro auch noch beachtlich. Daher heiße es bessere Unternehmensergebnisse abzuwarten und selbst auf aktuellem Niveau kein Neuengagement einzugehen, denn das Schlimmste scheine noch nicht ausgestanden zu sein.

Das Rating der Analysten von "sunday-market" für TV-Loonland lautet auf "verkaufen".

chinaman - Donnerstag, 13. Juni 2002 - 09:46
Das Vergleichen der liquiden Mittel (Einzelposition des kurzfristigen Vermögens) mit der Summe an kurzfristigen Verbindlichkeiten ist gerade große Mode unter den "Analysten" ... Nichts desto trotz natürlich sachlich nicht gerechtfertigt.

Fundamental ist die Aktie viel zu billig, aber es bleibt ein gewisses "Glaubwürdigkeitsproblem", dass sich u.a. ergibt aus:

Monaterlanger Versicherung es sei alles in Ordnung und man wisse auch nicht wer verkaufe, in Wirklichkeit "lädt" der Altgesellschafter M+A Beteiligungsgesellschaft ca. die Hälfte seines Paketes wenig kursschonend am Markt ab. Ein Geschäftsführer von M+A ist der stv. Aufsichtsratschef von TVO. Wurde gelogen oder reden Vorstand und AR nicht miteinander ???

Nichterreichung der Ziele 2001 trotz nachdrücklicher Bestätigung bis zum Schluss ...

"Enttäuschend sei vor allem, das auf einer Bilanzpressekonferenz Anfang April alles noch schöngeredet worden sei, obwohl dem Vorstand zu dieser Zeit schon habe klar sein müssen, dass es ein schwaches Quartal geben würde."

Bei TVO dürfte ein Großteil des immateriellen Vermögens aus zu Herstellkosten angesetzten Eigenproduktionen bestehen. Wenn nun wirklich Sonderabschreibungen notwendig wären (bspw. um die von Dir vermuteten 50%) - wie will man den dann zukünftig um die Hälfte billiger produzieren ??? Ich kann mir einen solchen Korrekturbedarf bei Filmrechten die mit HK bewertet sind nicht so recht vorstellen.

Auch bei den Forderungen wäre ein solcher Korrekturbedarf kaum verständlich. Kirch wurde nicht beliefert und es wurde immer betont es handle sich um etablierte Sender als Kunden ...


:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 13. Juni 2002 - 09:48
In der neuen Ausgabe von BO soll sich anscheinend auch dieses Blättchen auf TVO einschiessen.

:-)
Gruss
Chinaman

prof_b - Donnerstag, 13. Juni 2002 - 09:52
Wobei das Blättchen mit seinen Einschüssen meist recht gut liegt: Comroad, MLP ...

chinaman - Donnerstag, 13. Juni 2002 - 09:54
13.06.2002
TV-Loonland Downgrade
GBC-Research


Die Analysten von GBC-Research reduzieren ihr Rating für Aktien von TV-Loonland (WKN 534840) von "reduzieren" auf "verkaufen".

Im Rahmen einer Studie zum Neuen Markt hätten die Analysten im März dieses Jahres das Unternehmen bei einem Kurs von 14 Euro mit reduzieren
eingestuft – ihre damalige kritische Einschätzung habe sich als berechtigt erwiesen, denn das aktuelle Kursniveau befinde sich um über 70% seit ihrer Erstempfehlung unter dem damaligen Kurs. Die TV-Loonland AG produziere Zeichentrickfilme für den amerikanischen und europäischen Markt. Der
Rechtekatalog umfasse mehr als 4.000 Titel, in der Mehrzahl inklusive aller Internetrechte. Produziert wurden sei aus Kostengründen in ungarischen und koreanischen Studios. Aus dem aktuellen Quartalsbericht gehe auch hervor,
dass die Präsenz in Budapest reduziert werden solle. Heiße reduzieren schließen? Neben der klassischen Produktion und Koproduktion unter
anderem mit Sony Wonder, Nelvana und der Svensk Filmindustrie habe TV-Loonland insbesondere in den letzten Monaten seine Aktivitäten im
internationalen Lizenzrechtehandel verstärkt. Zukünftig solle verstärkt auf
margenträchtigere Eigenproduktionen gesetzt werden, Co-Produktionen würden zurückgestellt – eine Erfolgswirksamkeit dieser Maßnahmen müsse
abgewartet werden.

Im ersten Quartal 2002 habe TV-Loonland trotz des derzeit schwierigen Marktumfeldes ein positives Ergebnis ausweisen, sowie auch einen positiven
operativen Cash Flow erzielen können: Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit habe sich auf 1,1 Mio. Euro verbessert. Jedoch wirke sich die derzeitige Schwäche der Medienbranche in nahezu allen wichtigen Regionen extremst auf die Umsatzentwicklung der TV-Loonland Gruppe aus:
Der Umsatz habe sich auf 9,1 Mio. Euro reduziert, im Vorjahresquartal seien noch 15,8 Mio. Euro erzielt worden.

Charttechnisch gebe es noch keine Entwarnung, denn TV-Loonland kämpfe aktuell mit seinen Tiefstständen und die Marktkapitalisierung sei mit rund 25,50 Mio. Euro auch noch beachtlich.

Daher heiße es bessere Unternehmensergebnisse abzuwarten und selbst auf aktuellem Niveau kein Neuengagement einzugehen, denn das Schlimmstescheine noch nicht ausgestanden zu sein. GBC-Research stuft die Aktien von TV-Loonland daher mit "verkaufen" ein.

chinaman - Donnerstag, 13. Juni 2002 - 10:59
@ prof: Bei Comroad lagen Sie zweifelsohne richtig. Bei vielen anderen Aktien (auch MLP) hat sich bisher nur bewiesen, dass man den Aktien erfolgreich schaden konnte. Wobei eine Aktie wie MLP wegen Ihrer ambitionierten Bewertung sicherlich auch sehr "empfänglich" für solche Art von "Einschüssen" war und ist ...

:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 13. Juni 2002 - 11:12
TV Loonland trennt sich von Hälfte seiner Mitarbeiter
[ 12.06.02, 16:13 ]
Von Redaktion Börse Online




TV-Loonland, der am Neuen Markt notierte Trickfilmproduzent aus Unterföhring bei München, trennt sich von knapp der Hälfte seiner Konzern-Mitarbeiter.



In dem ungarischen Tochterunternehmen wird die Zahl der Beschäftigten von einst rund 150 auf nur noch eine Hand voll Verwaltungsmitarbeiter reduziert. Gegenüber BÖRSE ONLINE schloss TV-Loonland-Chef Peter Völkle auch eine völlige Schließung des Standorts Ungarn nicht aus.

Die Ursache für die Entlassungen liegt unter anderem in der Geldnot des Co-Produzenten Taurus Film: Das einzige Großprojekt, die Produktion von "Heidi", musste deswegen auf Eis gelegt werden.

Im Quartalsbericht am 31. Mai war noch von einer bloßen Reduzierung der festen Präsenz in New York und Budapest die Rede. Schon zu diesem Zeitpunkt waren die drastischen Sparmaßnahmen wohl bereits eingeleitet.

Am 13. Mai verabschiedete sich die Chefin der Ungarn-Tochter Loonland Animation in einer internen E-Mail, die BÖRSE ONLINE vorliegt, von ihren Mitarbeitern: "Es war Peters Entscheidung letzten Dienstag (8. Mai, Anm. d. R.), die ungarischen Studios sofort zu schließen."

Eine ausführliche Geschichte dazu erscheint auch in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE, die ab Donnerstag, 13. Juni, im Handel erhältlich ist.

diego - Donnerstag, 13. Juni 2002 - 16:58
Es gibt viele negative Gerüchte, vorwiegend in Boards.
Folgende Punkte sind mir zu Ohren gekommen:

- die IR hat mehrfach verschiedene Anfragen
unterschiedlicher Anleger mit eindeutigen
Unwahrheiten zu Ungarn, M&A, Korea usw. beantwortet.
-der größte Witz ist Korea, dort sind Völkle
und Co. völlig über den Tisch gezogen worden
und haben deshalb mehr als 10 Mio Schulden am
Hinterteil.
- angeblich können sich Völkle und Woebcken nicht
ausstehen und Völkle wollte gar nicht an die Börse. Börsengang nur um abzuzocken.
- kuriose Ad-hoc-Mitteilungen, z.B. März 2000
150 Mio DM Deal mit Atlantis Communications
- deutliche Anhebung der Schätzungen im April
2001, danach verkaufen zufällig M&A und Völkle
jede Menge Aktien.
-angeblich ist auch der erworbene Programmstock deutlich überteuert eingekauft worden, obwohl
ein Wirtschaftsgutachten das Gegenteil besagt.
-ein erheblicher Teil der Forderungen ist
möglicherweise nicht werthaltig.
-die SDK wird auf der HV wohl viel Ärger machen.

Alles nur Gerüchte, aber das dicke Ende kann
noch kommen, und das bei den tollen Produkten.
Unfaßbar.

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