Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: IPC Archtec: Archivierte Beiträge bis 30. April 2002
chinaman - Mittwoch, 17. April 2002 - 07:28
Bis dato hoffe ich ja noch, dass IPC Archtec ein Beweis für den Nutzen solcher Recherchen liefern wird. Ausschliessen kann man allerdings am NM gar nichts mehr und von daher ist dieser Griff ins fallende Messer mal wieder eine Nagelprobe für meinen bisher eingeschlagenen Weg.

Sollte das Thema kräftig in die Hose gehen - und das kann bei dem Kursverlauf nur heissen IPC Archtec reiht sich zwischen Comroad und Phenomedia endgültig bei den Skandalfirmen ein -muss ich ernsthaft über Konsequenzen nachdenken. Dies auch deshalb, weil ich bezüglich Recherche alle Register gezogen habe.

In der Vergangenheit bin ich ja wahrlich auch öfter falsch gelegen (bspw. Sparta und Valora), aber da habe ich es im nachhinein zumindest verstanden.

Bei beiden Werten war die fundamentale Situation eben sehr von der Börsenstimmung abhängig, und diese Veränderungsmöglichkeiten im Sentiment hab ich mir wohl schlicht weg nicht vorstellen können. Aus dem Fall Sparta muss ich zusätzlich lernen, mit Argusaugen auf die Verschuldungssituation des Unternehmens zu achten. Offensichtlich konnten die den Buchwert der Deutschen Balaton wegen des Bankendrucks schlichtweg nicht in die Waagschale werfen ...

Bei IPC sehe ich keine solchen Faktoren. Die konjunkturelle Situation ist schon eingetrübt - ich sehe das jetzt wirklich als Nagelprobe.

Ich denke nicht, dass ich ähnlich wie prof im Misserfolgsfall gleich zum Radikal Charti mutieren werde, aber: Die Strategie müsste jedenfalls auf den Prüfstand.

Nochmal zur Sache ein Zitat aus dem Handelsblatt von heute:

"Beim Thema Talfahrt reiht sich inzwischen auch die bis zum Jahresbeginn unbescholtene IPC Archtec ein. Unregelmässigkeiten bei der defizitären Tochter Bemi brachten den PC Vertreiber in Verruf. Nun verliess Kommunikationsvorstand Empl das Unternehmen, worauf die Aktie noch einmal über 26% auf 6,01 EUR verlor. Im Januar kostete sie über 36 EUR. Der jetzige Kursabsturz liegt laut Händlern nicht am Bedauern der Anleger über Empls Ausscheiden, sondern an der Vorgeschichte des 29jährigen. Der war vor seiner Zeit bei IPC für die Kommunikation bei CPU Software zuständig. Unter seiner Ägide wurde dort eine Umsatzwarnung zu spät gemeldet, weswegen CPU zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Händler vermuten nun weitere Negativnachrichten von IPC."

Ok. Dem steht das Ergebnis meiner Recherchearbeit gegenüber: Es kommen keine ernsthaften weiteren schlechten Nachrichten über die fundamentale Situation bei IPC. Top die Wette gilt ! War der Griff ins fallende Messer berechtigt oder falsch ???


:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 17. April 2002 - 09:09
Nur noch mal zur Klarstellung: "Radikalcharti" war in obigem Posting in keiner Weise abwertend gemeint. Ich wollte ausdrücken, dass es einerseits die Möglichkeit gibt, nur auf die Charts zu setzen (dies war oben gemeint) oder bspw. das primäre Screening fundamental zu machen und dann das Timing mit techn. Hilfsmitteln (Charts, Indikatoren etc.), S/L einzubauen etc.

Aber: Noch hoffe ich !

;-)
Gruss
Chinaman

prof_b - Mittwoch, 17. April 2002 - 10:12
Radikalchartie ist natürlich kein Schimpfwort, sondern eine Klassifizierung: Ein Chartie, der auf fundamentale Gegebenheiten wenig Rücksicht nimmt. (Ausnahme Konkurswerte)

chinaman - Mittwoch, 17. April 2002 - 13:26
Interview: IPC Archtec AG
Quelle: finanztreff.de


Dieses Exklusivinterview mit dem Vorstandsvorsitzenden Reinhard Oppowa der IPC Archtec AG führte Finanztreff.de ausschließlich für die Sparkasse Aurich-Norden.

Bitte beachten Sie auch unsere Exklusiv-Analysen.

Portrait:

Die IPC Archtec AG gehört zu den Top 10 auf dem deutschen Notebook-Markt. 1992 als Import-Export-Firma gegründet, ist das Unternehmen heute europaweit tätig. Dabei konzentriert sich die in Niederaichbach ansässige Gesellschaft auf die Bereiche Notebooks, Notebook-Zubehör und Monitore. IPC Archtec beliefert sowohl Business- als auch Privatkunden. Einen großen Stellenwert hat der hauseigene Kundendienst.

Auf Ihrer Homepage ist eine Runde diskutierender Menschen zu sehen. Unterschrieben ist das Bild mit Frühlingserwachen bei IPC Archtec. Wie sieht dieses Frühlingserwachen konkret aus?

So wie dort positiv dargestellt.

Die letzten Meldungen aus Ihrem Haus und auch der Aktienkurs dokumentieren nicht gerade ein Frühlingserwachen.

Das ist richtig. Das Frühlingserwachen bezieht sich auf unser operatives Wirken, auf das Geschäftsmodell von IPC Archtec an sich. Wir können zum Abschluss des ersten Quartals, also zum Frühlingsbeginn, ein Umsatzwachstum von 34 Prozent publizieren und nachweisen. Das ist nach meiner Überzeugung die richtige Aufbruchstimmung.

Reine Umsatzmeldungen werden momentan besonders kritisch unter die Lupe genommen. Wie hat sich bei IPC der Gewinn in den vergangenen Monaten entwickelt?

Das kann ich definitiv noch nicht sagen. Ich bitte um Verständnis, dass wir so kurz nach Quartalsende noch nicht den konsolidierten Konzernabschluss vorlegen können. Das wird noch ein paar Tage dauern. Wir wollen da nichts soweit wie möglich nach hinten schieben. Hier sind einfach praktische Gründe ausschlaggebend.

In der Finanzgemeinde gibt es derzeit wieder einmal sogenannte Todeslisten, auf denen IPC ein vorderer Platz eingeräumt wird.

Solche Todeslisten will ich nicht beurteilen. Ich kann nur nach den Zahlen und Fakten unserer Bilanz urteilen. Bei einem intensiven Blick darauf wird klar, dass hier der Begriff Todeskandidat nicht gegeben ist.

Die Kursentwicklung sagt etwas anderes. Worauf führen Sie die ständig fallenden Kurse der IPC-Aktie zurück?

Das ist sicherlich ein Ergebnis der derzeitigen Gerüchtelage. Wobei für mich persönlich und für uns als Unternehmen keinerlei fundamentalen Gründe für diesen Kursdruck erkennbar sind. Wir werden in diesem Jahr unsere gesteckten Ziele erfüllen. Insgesamt wollen wir 2002 unseren Umsatz um 30 Prozent auf 575 Millionen Euro und unseren Nettogewinn auf 16,1 Millionen Euro steigern. Das wird unter anderem möglich, weil uns die Restrukturierung und damit der Umschwung bei unserer Tochter Bemi gelungen ist. Die Bemi-Gruppe hat im ersten Quartal schon 38 Prozent des gesamten Konzern-Umsatzes erwirtschaftet. Wir sind zuversichtlich, dass 2002 auch für die Bemi-Gruppe ein erfolgreiches Jahr werden wird.

Mit schwarzen Zahlen?

Mit schwarzen Zahlen.

Sie wollen in diesem Jahr Ihren Nettogewinn von 4,6 auf 16,1 Millionen Euro steigern. Woher soll diese Gewinnsteigerung kommen?

Der Vergleich zwischen 2001 und 2002 ist an dieser Stelle nicht sehr dienlich. Wenn man sich die Jahre 1999 und 2000 ansieht, so haben wir in diesen Jahren eine Überschuss-Marge von 2,8 Prozent erreicht. Dieses Ziel haben wir uns für 2002 wieder gesteckt. Ich bin überzeugt davon, dass wir es auch erreichen werden.

Was macht Sie so optimistisch?

Optimistisch machen mich zwei Aspekte. Zum einen bin ich davon überzeugt, dass unsere Planungsansätze realistisch und fundamental untermauert sind. Ich halte andererseits auch unsere Umsatzprognose von plus 30 Prozent für realisierbar, auch wenn wir in den vergangenen Tagen für diese Aussage mehrfach geprügelt wurden. Wir haben bereits im ersten Quartal ein Umsatzplus von 34 Prozent erreicht. Von daher muss ich ganz klar sagen, dass die prognostizierten 30 Prozent Umsatzwachstum gesichert sind.

Wie stark ist Ihr erstes Quartal traditionell?

Wir sind immer im dritten und vierten Quartal am stärksten. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre würde ich von 20 bis 25 Prozent Anteil des ersten Quartals am Gesamtjahr sprechen.

Bedeutet das, dass unter dem Strich ein höherer Umsatz und damit auch ein höherer Gewinn möglich ist?

Ich halte unvermindert an unserer Planung fest. Die ist mit 30 Prozent Umsatzwachstum recht ambitioniert, allerdings auch fundamental begründet. Ich muss das immer wieder betonen.

Sie schieben einen immer größer werdenden Berg an offenen Forderungen vor sich her. Derzeit rund 75 Millionen Euro. Wieso können Sie die offenen Forderungen nicht abbauen?

Offene Forderungen sind eine branchentypische Erscheinung. Wir haben in unserem Bereich relativ lange Vorfinanzierungszeiten. Steigender Umsatz bedeutet eben auch steigende offene Forderungen. Bei der Struktur unserer Kunden ist das aber kein Thema, dass zu Befürchtungen oder negativen Bewertungen führen könnte.

Sind diese offenen Forderungen die Ursache für das negative Finanzergebnis im vergangenen Jahr?

Es ist ganz klar, wir mussten im vergangenen Jahr bereits wieder den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen. Dadurch kam es zu dem negativen Finanzergebnis.

Herr Oppowa, vielen Dank für das Gespräch.

© 2002 Finanztreff.de, Gatrixx NetSolutions GmbH


17.04.2002 - 12:45 Uhr

chinaman - Dienstag, 23. April 2002 - 19:54
Da sind die schlechten Nachrichten, an die ich absolut nicht glauben wollte.

:-(((
Chinaman


*vwd DGAP-Ad hoc: IPC Archtec AG <DE0005252803>

IPC ARCHTEC AG

Ad-hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


IPC ARCHTEC AG gibt den Rückzug einer der vier Hauptbanken aus dem Engagement bekannt


Rückzug einer der vier Hauptbanken aus dem Kreditengagement bei der IPC ARCHTEC
AG

- Restliche Banken halten unvermindert am Engagement fest
- Planungen für das Geschäftsjahr 2002 müssen eventuell überdacht werden

Niederaichbach, den 23.04,2002

Die am Neuen Markt notierte IPC ARCHTEC AG (WKN 525280 ) gibt bekannt, dass sich eine der vier Hauptbanken unerwartet und ohne erkennbare Vorankündigung aus dem Kreditengagement bei der IPC ARCHTEC AG zurückgezogen hat. Dadurch sind die bestehenden Kreditlinien in einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag reduziert worden.
Die restlichen Hauptbanken halten unverändert am Engagement fest. Das Unternehmen ist derzeit mit renommierten Bankinstituten in vielversprechenden Gesprächen, um die Kreditlinien in unveränderter Höhe sichern zu können.
Für den Fall, dass dies nicht gelingt, sieht sich die IPC ARCHTEC AG gezwungen, die Planungsinhalte für das Geschäftsjahr 2002 einer diesen Sachverhalt Rechnung tragenden Überprüfung zu unterziehen. Das Unternehmen wird die eventuell revidierten Planungen für das Geschäftsjahr
2002 unverzüglich publizieren.
Auch bei einem eventuell reduzierten Planansatz für das Geschäftsjahr 2002 rechnet das Unternehmen mit einem positiven Jahresergebnis.

Ihr Ansprechpartner:

Reinhard Oppowa
Vorstandsmitglied
Tel.: +49/8702/9403-814

e-mail: oppowa@archtec.com

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 23.04.2002


WKN: 525280; ISIN: DE0005252803; Index:
Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf,
Hamburg, Hannover, München, Stuttgart


23.04.2002 - 18:46 Uhr

prof_b - Dienstag, 23. April 2002 - 21:05
Wenn ich das richtig sehe, so wurde die Aktie danach vom Handel ausgesetzt. Die Aktionäre sollen schonend auf den anstehenden Konkurs vorbereitet werden. Drei der vier Banken sind ja geradezu begeistert von IPC.
Natürlich tut mir das für dich persönlich sehr leid, die vielen Arbeitsstunden, das schöne Geld ...


Diese bittere Erfahrung könnte es dir leichter machen, die Fronten zu wechseln.
Mir graut überhaupt nicht vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen meiner Aktien (Ausnahme Springer, Brau und Brunnen). Krones, PWO, Hawesko, A.S. Creation kriegen laufend ihre BO Gewinnprognosen angehoben, der Rest liegt inline. Negative Überraschungen sind äußerst unwahrscheinlich. Bei Diageo habe ich erst nach dem Kauf erfahren, dass sie eine Brauerei sind, steigen trotzdem ...

Das kannst du doch auch - Prof

chinaman - Dienstag, 23. April 2002 - 21:34
Ich hab noch einmal Bilanzen gewälzt. Das ganze macht für mich absolut keinen Sinn. Die gesamten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten machen gerade mal etwas über 19 Mio EUR aus.

Ich tippe mal, dass die Dresdner Bank die ominöse Bank ist. Warum ? Weil Gerüchte im Markt waren, dass die Dresdner sich mit Ihren Kunden massiv aus der IPC Aktie verabschiedet hat.

Sollte der Tip stimmen, wäre es ein Kreditrahmen von 7,669 Mio EUR. Im Vergleich zu einem EK von etwas über 84 Mio EUR. Der Kreditrahmen wurde erst im Oktober 2001 zur Verfügung gestellt !

Die AdHoc spricht aber von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag ...

Ich versteh das absolut nicht ...

chinaman - Freitag, 26. April 2002 - 11:47
Ich hab mal wieder etwas über mein Sorgenkind IPC recherchiert. Mein aktueller Infostand (Information naturgemaess vom Unternehmen):

Die gekündigte Kreditlinie war nicht in Anspruch genommen. Von daher stellt sich auch nicht das Problem der Rückführung. Meine Vermutung, dass die Dresdner Bank die kündigende Bank war, ist offensichtlich unzutreffend. IPC liegt von der kündigenden Bank (neue Vermutung: HVB) keine Begründung für den Schritt vor.

Die Verschuldung der IPC AG bei Kreditinstituten hat sich seit Bilanzstichtag Ende 12/01 nicht nennenswert verändert.

Mit den 4 finanzierenden Banken wurde aber ein Gesamtpaket verhandelt. Das bedeutet, IPC hat unter den Planungsprämissen ein Umsatzwachstum von 30 % angepeilt. Ein solches Umsatzwachstum ist im Hardwarehandel (für mich verständlicherweise) nicht ausschließlich eigenzufinanzieren (da die Spanne natürlich deutlich kleiner als 30 %) ist).

Das mit den Banken verhandelte Gesamtpaket sieht einen Kreditrahmen vor (Bspw. 80 Mio EUR). Die Kreditinstitute einigen sich auf eine Aufteilung des Kreditvolumens (Bspw: 50 % / 20 % / 15 %/ 15 %). Das kündigende Institut hatte wohl die höchste Quote. Durch die Kündigung muss nun das Gesamtpaket mit allen Banken neu geschnürt werden, da das Committment aller Partner auf einen bestimmten Prozentsatz des Gesamtvolumens lautet und nicht nur auf einen starren, absoluten Betrag.

Es ist daher äußerst zweifelhaft (es sei denn man findet eine Bank die in das ausgefallene Engagement ersatzweise eintritt), dass die bisherige Planung erfüllt werden kann.

Ich vermute mal, ohne Kreditausweitung wird IPC nur ein Umsatzvolumen wie im GJ 2000 mit dem entsprechenden EPS stemmen können (EPS 2000 waren aber auch stolze 1,60 EUR !). Die weiteren Umsatzsteigerungen und Ergebnissteigerungen wären naturgemess von dieser Basis aus deutlich flacher. Eigenschätzung: Max. 10 % ganz ohne Kreditausweitung.

Dies wäre wohl das aktuelle "Hoffnungsszenario" für IPC. Nichts ist spannender als Wirtschaft ...


:-)
Gruss
Chinaman

prof_b - Freitag, 26. April 2002 - 20:39
"Nichts ist spannender als Wirtschaft ..."
Aber doch bitte nicht auf unsere Kosten. Du greifst nach dem letzten Strohhalm, die Insider wissen wahrscheinlich schon:
"Das Unternehmen ist pleite!"
Warum fällst du immer noch auf so was rein?
Prof

chinaman - Samstag, 27. April 2002 - 11:33
Ich glaube Dir gern, dass Du IPC auf Grund des Charts für einen Insolvenzfall hälst ...

:-)
Gruss
Chinaman

prof_b - Sonntag, 28. April 2002 - 18:12
Ich weiß es bereits ...
;-) Prof

stw - Sonntag, 28. April 2002 - 18:26
Mein Gott chinaman, dieser Fall ist sogar für mich eine Nummer zu heiss. Ich wünsche Dir alles Gute, aber bitte nimm unsere Strategie nicht zu wörtlich, okay ?

:-) stw

chinaman - Montag, 29. April 2002 - 09:34
@ prof: Heute eine Meldung (vgl. unten) die Dich sicher in Deiner Meinung weiter bestärken wird. Soll ich Dir ein paar IPC Aktien zur Leihbasis von 2,60 EUR borgen, damit Du short gehen kannst ? Bei Deinem Wissen ist das doch bares Geld ! Mach mir mal einen Vorschlag für Leihgebühr und Fristigkeit ...

@ stw: Keine Sorge. Ich kalkuliere meine Risiken sehr sehr sorgfälig !


:-)
Gruss
Chinaman


*vwd DGAP-Ad hoc: IPC Archtec AG <DE0005252803>

IPC ARCHTEC AG

Ad-hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Kreditversicherer reduzieren bzw. streichen die Versicherungslinien von Lieferanten der IPC ARCHTEC AG.

Kreditversicherer reduzieren bzw. streichen die Versicherungslinien der IPC ARCHTEC AG- Weiteres Engagement abhängig von einer Lösung der Hausbanken- Gemeinsame Gespräche mit Hausbanken und Kreditversicherungen

Niederaichbach, den 29.04.2002

Die am Neuen Markt notierte IPC ARCHTEC AG (WKN 525280 ) gibt bekannt, dass die
Kreditversicherungsunternehmen die Versicherungslinien von Lieferanten der IPC
ARCHTEC AG teilweise bzw. gänzlich reduziert haben. Die Kreditversicherungsunternehmen machen ihr weiteres Engagement von einer
Lösung der Fremdfinanzierungsthematik abhängig. In diese Problematik war das Unternehmen durch die in den letzten Tagen gemeldete Entscheidung einer der vier Hauptbanken, sich aus dem Engagement zurückzuziehen, geraten.
Hausbanken und Kreditversicherungsunternehmen werden unverzüglich ein gemeinsames Gespräch mit der IPC ARCHTEC AG führen, um mit einer von allen
Seiten getragenen Lösung die jeweiligen Engagements kurz- und mittelfristig zu sichern.

Auf Basis dieser Ergebnisse wird das Unternehmen die Planungsansätze für das Geschäftsjahr 2002 neu überarbeiten. Das Unternehmen wird die überarbeiteten Planungen für das Geschäftsjahr 2002 am 03.05.2002 publizieren.

Ihr Ansprechpartner:

Reinhard Oppowa
Vorstandsmitglied
Tel:+49/8702/9403-814

e-mal: oppowa@archtec.com

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 29.04.2002


WKN: 525280; ISIN: DE0005252803; Index:
Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf,
Hamburg, Hannover, München, Stuttgart


29.04.2002 - 08:28 Uhr

prof_b - Montag, 29. April 2002 - 09:43
Ich haue doch nicht meine Börsenkumpels über Ohr ...
;-) Prof

chinaman - Montag, 29. April 2002 - 09:59
Och warum ? Schliesslich halte ich sowieso und profitiere auch noch von der Leihgebühr. Und wenn Du short gehst, bleibt das Geld doch in der stw Familie !

;-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Montag, 29. April 2002 - 10:03
Im Falle IPC läßt sich mittlerweile trefflich spekulieren, ob die Analysten zutreffend gewarnt haben, oder ob Sie eine eigentlich gesunde Firma durch schlechte Recherche erfolgreich schädigten.

Viele "Analysen" sind aber zumindest handwerklich angreifbar. Hier mal eine Anfrage, die ich bei Going Public ins Forum gestellt habe. Auf die Antwort bin ich sehr gespannt ...


:-)
Gruss
Chinaman


--------------------------------------------------------------------------------

IPC Archtec Chinaman (Beiträge: 1)
Im Moment liest man von fast allen Analysten, die Bilanz "enthielte eine enorme Forderungsposition". Diese Meinung kann ich nicht so ganz teilen. Ich lese aus dem Zahlenwerk zum 31.12.2001 die folgenden Werte für den IPC Konzern: Forderungen ca. 75,5 Mio EUR Diese Zahl ist erst einmal wenig aussagekräftig, entscheidend erscheint mir die Relation zum Umsatz: Umsatz 2001 ca. 444,2 Mio EUR daraus ergibt sich ein durchschnittlicher monatlicher Umsatz von 37 Mio EUR und damit ein Forderungsbestand von 2 Monaten gemessen am durchschnittlichen Umsatz des Geschäftsjahres ! Berücksichtigt man noch, dass vermutlich am Jahresende eine Umsatzspitze vorlag, verbessert sich das Bild dadurch weiter ... Im Vergleich zum Vorjahr fällt auf, dass die Forderungen kaum gestiegen sind (VJ: 72,7 Mio EUR) während sich die Umsatzerlöse deutlich ausweiteten (VJ: 304 Mio EUR). Mit anderen Worten: Der IPC Konzern hat die Umschlagshäufigkeit seiner Forderungen im Jahr 2001 gegenüber dem Jahr 2000 deutlich verbessert. Im Jahr 2000 wurde IPC aber kaum kritisiert, während heute der Analystenchor unisono den Zeigefinger hebt ! Kann es sein, dass die Stimmung der Analysten bei sinkenden Kursen in Richtung Hysterie entwickelt ???

chinaman - Dienstag, 30. April 2002 - 14:28
Zumindest antworten die Jungs ...

:-)
Gruss
Chinaman


Going Public:

Sie haben recht. Die kurzfristigen Forderung in Höhe von 75 Mio. Euro alleine sind nichts ungewöhnliches, zumal sie sich im Jahresvergleich auch nicht erhöht haben. Allerdings ist die Differenz zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten (25 Mio. Euro) zumindest leicht auffällig, da man hieraus – vor allem in einer Konjunkturschwäche wie momentan - auf uneinbringliche Forderungen schließen könnte. Die Verkaufsempfehlung im aktuellen GoingPublic Magazin stützt sich natürlich nicht alleine auf diese Bilanzrelationen, sondern auch auf Informationen, die uns zugetragen wurden, aber nicht beweisbar sind und daher nicht genannt werden können.

chinaman - Dienstag, 30. April 2002 - 15:23
Natürlich kann ich es nicht lassen, die Redaktion auch weiterhin mit meiner Meinung zu "belästigen"

:-)
Gruss
Chinaman


diskutieren Chinaman, 30.04.2002 15:16 Uhr

Zuerst möchte ich Ihnen mal ein Kompliment machen. Sie sind meines Erachtens für immer noch am Neuen Markt interessierte Anleger eine excellente Informationsquelle. Qualitativ spielt Ihr Magazin in einer anderen Klasse wie manche Konkurrenzmagazine, die ich hier allerdings nicht namentlich benennen will.

Ich finde es weiterhin sehr erfreulich, dass Sie in diesem Forum dem Leser die Möglichkeit geben, mit der Redaktion zu diskutieren. Dies hebt Sie ebenfalls positiv von der Masse der anderen Magazine ab. Ich nutze als neuer Abonnent diesen Service gerne. Ich gehe davon aus, dass hierbei auch kritische Anmerkungen erlaubt sind.

Diese meine kritischen Anmerkungen möchte ich nun in 2 Teilen vorbringen. Da wäre zum einen der betriebswirtschaftliche Aspekt und zum zweiten die Verantwortung einer Redaktion.

Zum betriebswirtschaftlichen Aspekt:

Ich habe mir die Zeit genommen, mal die Bilanzen von Medion, Gericom, 4MBO und IPC Archtec miteinander zu vergleichen. Medion und Gericom sind "Analystenlieblinge" während IPC Archtec momentan bei den Börsenmagazinen durch die Reihe als "böser Bube" aufgebaut wird. Dabei wurde neben Gerüchten auch immer mit "Risiken in der Bilanz" argumentiert. Die Forderungs-umschlagshäufigkeit der Firmen Medion, Gericom und IPC Archtec bewegt sich dabei auf vergleichbarem Niveau. Lustigerweise ist die Kennzahl gerade bei IPC Archtec um Nuancen am besten. 4MBO ist deutlich schlechter. Kritisiert wird ausschliesslich IPC Archtec.

Korrekt ist Ihre Feststellung, dass bei IPC Archtec die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen deutlich niedriger sind als bei allen Konkurrenten. Inwieweit diese bessere Zahlungsmoral allerdings etwas an der Risikostruktur der Forderungen ändern soll, entzieht sich meiner Logik.

Zur Verantwortung einer Redaktion:

Sie beziehen sich auf Informationen, die Ihnen zugetragen wurden, aber nicht beweisbar sein. Nun, da kann ich natürlich nichts dazu sagen ... Diese Gerüchte können richtig oder falsch sein ...

Viele Analysten loben sich für Ihre Analyse über IPC Archtec mit den Worten, seit unserer Verkaufsempfehlung ist der Kurs um X % gefallen. Mit dieser Meßlatte wird wahrscheinlich jede Verkaufsempfehlung bei dem gegenwärtigen nervösen bis hysterischen Markt zum Erfolg. Ich hoffe, sie denken nicht so ...

Meiner Analyse nach (ich bin Diplom-Kaufmann und als kaufm. Geschäftsführer einer 300 Mitarbeiter Firma tätig) erscheint die Bilanz von IPC Archtec relativ solide. Gegen eine eventuelle Bilanzfälschung wäre natürlich jede Analyse chancenlos, allerdings liegt zumindest eine relativ frische testierte Bilanz vor.

Ich sehe in IPC Archtec eine Firma, die in der Vergangenheit immer profitabel gearbeitet hat. Dies ist am Neuen Markt nichts selbstverständliches. Im Jahr 2001 hat es die bekannten Probleme mit der Tochter Bemi gegeben, hieran sollte die berechtigte Kritik geübt werden.

In den letzten Wochen ist nun massiv Unheil über diese Firma hereingebrochen. Erst ein Verriß nach dem anderen in den Börsenblättern, dann Kreditkündigung durch eine Bank und Probleme mit einem Kreditversicherer. Es läßt sich momentan kaum erahnen, ob die negativen Analysen die betriebswirtschaftlichen Probleme "antizipiert" oder "mit verursacht" haben.

Ich möchte an dieser Stelle aber einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass man Firmen auch "kaputt schreiben" kann. Es können durch Konkurrenten oder enttäuschte Mitarbeiter etc. auch bewußt falsche Informationen lanciert werden. Die Redaktionen können für die Ziele Dritter mißbraucht werden. Ich hoffe, alle Journalisten sind sich auch dieser Gefahr bewusst.

Im Moment liegt der Neue Markt am Boden. Viele Unternehmen haben bitter enttäuscht. Trotzdem braucht unser Land bei all seinen Problemen eine Aufbruch- und Gründerstimmung. Wenn eigentlich "gesunde" Firmen geschädigt werden und auch hier ggf. Arbeitsplätze verloren gehen, ist niemanden gedient. Hieran wollte ich einfach mal erinnern ...

Hinweis: Ich bin weder Mitarbeiter von IPC Archtec noch mit einem solchen verwandt, verschwägert oder befreundet. Ich bin aber seit ein paar Tagen mit steigenden Stückzahlen Aktionär von IPC Archtec.

stw - Dienstag, 30. April 2002 - 17:52
*ggg*
Respekt chinaman. Ich bewundere die Energie, die Du für Deinen Kampf gegen diese Windmühlen aufbringst. Bitte halte uns auf dem laufenden, wie diese Geschichte weitergeht...

:-) stw

chinaman - Dienstag, 30. April 2002 - 20:14
Klar, mach ich doch gerne *ggg*.

Den Vogel schiessen übrigens mal wieder die "Analysten" von "Börsen Bildzeitung" BO ab:


"Bei IPC Archtec brennt es unterm Dach, und jetzt scheinen auch die Grundmauern gefährdet. Denn eine der vier Hauptbanken hat ihre Kreditlinie im mittleren zweistelligen Millionenbereich gekündigt.
Laptops sind das Hauptprodukt von IPC Archtec.

Das könnte das Unternehmen die Existenz kosten. Denn im jüngsten Jahresbericht ist unter der Position "Liquide Mittel am Ende der Periode" (31. Dezember 2001) eine Summe von minus 11,3 Millionen Euro zu finden.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten betragen dagegen 65,6 Millionen Euro. Das Unternehmen lebt also von der Hand in den Mund und braucht jeden Euro Kreditlinie, um das laufende Geschäft zu finanzieren. "Die restlichen Hauptbanken halten unvermindert am Engagement fest", beruhigt Vorstandsmitglied Reinhard Oppowa in einer Pflichtmitteilung. Das ist jedoch der Stand von Dienstag Abend. Anleger sollten in Betracht ziehen, dass sich das stündlich ändern kann.

IPC will jetzt nach eigenem Bekunden mit "renommierten Bankinstituten" über neue Kreditlinien verhandeln. Falls dies nicht gelinge, müssten die Planungen für das Jahr 2002 revidiert werden. Die bisherige Prognose des Managements liegt bei einem Umsatz von 575 Millionen Euro und einem Gewinn je Aktie von 3,22 Euro.

Die Meldung dürfte der IPC-Aktie endgültig das Genick brechen. Nach dem unerklärlichen Verschwinden von Druckern bei der Tochter BEMI und einer daraus resultierenden Gewinnwarnung hatte Vorstand Andreas Empl von einem "worst case scenario" gesprochen. Kurz darauf trat er zurück.

Aber auch der verbleibende Vorstand betonte noch am 10. April: "Weitere ergebniswirksame Belastungen sind nicht zu erwarten." Die Aktie wurde am Dienstag Abend nach der Pflichtmitteilung vom Handel ausgesetzt und eröffnet heute mit riesigen Verlusten. Anleger sollten VERKAUFEN."


Dieser "Analyst" versteht nicht das wenigste von Bilanzen. Die Minus 11,3 Mio EUR sind das Ergebnis der Kapitalflussrechnung, nicht die liquiden Mittel zum Bilanzstichtag. Liquide Mittel können auf Null gehen, sie können die Verbindlichkeiten nicht abdecken. Aber Sie können gar nie nie nicht negativ werden *ggg*

Es macht betriebswirtschaftlich nicht den geringsten Sinn, alle Verbindlichkeiten mit dem Ergebnis der Kapitalflussrechnung zu vergleichen. Die Schlußfolgerung "lebt vom Hand in den Mund" beeindruckt den oberflächlichen Leser natürlich trotzdem.

In welcher Bananenrepublik leben wir eigentlich ?

:-)
Gruss
Chinaman

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: IPC Archtec: Archivierte Beiträge bis 30. April 2002