Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Group Technologies
chinaman - Mittwoch, 17. April 2002 - 09:21
Die Ceyoniq hatte im Jahr 2000 eine Tochter an die Börse gebracht, eben die Group Technologies.
Das Unternehmen beschäftigt sich mit Sicherheitssoftware für den Mailverkehr. Also eigentlich in meinen Augen eine vielversprechende und zukunftsträchtige Branche.

Natürlich ist Group erheblich in den Ceyoniq Abwärtsstrudel gerissen worden. Dies auch teilweise berechtigt, da die "Mutter" sich ein Darlehen in Höhe von ca. 9,5 Mio EUR einverleibt hatte.

Ich hatte in der Abwärtsbewegung etwas über Group recherchiert und war auch öfters in Kontakt mit dem Unternehmen. Nach meiner Ansicht ist das Unternehmen für NM Verhältnisse eher konservativ und bodenständig. Die IR Dame macht einen guten und offenen Eindruck.

Speziell am Freitag (vor allem nach der Ceyoniq Insolvenzmeldung) war der Kurs natürlich erheblichst unter Druck.

Ich habe mir zwischen 0,60 EUR und 1,15 EUR eine größere Position Group Aktien ins Depot gelegt, weil ich überzeugt war, dass die Börse mal wieder übertreibt. Inzwischen hat sich Group auch zumindest wieder bei ca. 1,30 EUR stabilisiert.

Dem fundamental orientierten und antizyklischen Anleger kann man m.E. durchaus empfehlen, sich Group zumindest mal anzusehen. Insbesondere Deine Meinung, stw, würde mich wirklichst brennend interessieren.


:-)
Gruss
Chinaman


12.04.2002
GROUP Technologies nicht gefährdet
Ad hoc


Die GROUP Technologies AG (WKN 555611), Karlsruhe, sieht die Gesellschaft trotz des Insolvenzantrages der Mehrheitsaktionärin (rund 60%) Ceyoniq AG nicht gefährdet. Basierend auf dem aktuellen Auftragsbestand an Projekten und umfangreicher Szenario-Analysen blickt die GROUP Technologies AG der weiteren Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres positiv entgegen.

Selbst unter Annahme einer vollständigen Wertberichtigung des ausgereichten Darlehens in Höhe von 9,6 Mio. EUR an die Ceyoniq AG, Bielefeld, verbleiben dem Unternehmen frei verfügbare Finanzmittel von mehr als 7 Mio. EUR.

Im operativen Geschäft entwickelt sich die Gesellschaft nach Plan und erwartet für das laufende Geschäftsjahr abermals ein deutlich positives EBIT. Auch hier sind keine Einflüsse durch das beantragte Insolvenzverfahren der Ceyoniq AG zu erwarten.

Der Vorstand der GROUP Technologies AG beurteilt die Chancen positiv, die bereits eingeleitete Entflechtung von der Ceyoniq AG nunmehr zeitnah erfolgreich abschliessen zu können.

stw - Mittwoch, 17. April 2002 - 18:42
ICh kenne diese Firma bisher überhaupt nicht. Warum machst Du uns erst jetzt darauf aufmerksam, chinaman ? Da muss ich aber schimpfen... ;-)

Nein im Ernst: nimm unbedingt auch mal kurzfristige Gewinne mit, das hab ich selbst in letzter Zeit viel zu oft versäumt.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 17. April 2002 - 20:11
Bitte nicht schimpfen ;-))

Und mehr im ernst: Von Euch hätte am Freitag ehe keiner gekauft, so gut kennt man sich ja inzwischen ...

Schau Dir Group mal genauer an. Gehe zur Sicherheit davon aus, dass die 9,5 Mio Darlehen an Ceyoniq ein Totalausfall werden ...

Ich sage vorab mal: Positives operatives Ergebnis und positiver cash flow. Investiere ruhig mal etwas Recherche, ich hoffe darauf, dass Du es als gute Investition empfinden wirst ...


:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Freitag, 19. April 2002 - 17:51
Quelle: www.group-technolgie.de

Offener Brief des Vorstands der GROUP Technologies AG an Kunden und Geschäftspartner, Aktionäre und Mitarbeiter


Karlsruhe, 19.04.2002 - Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Mehrheitsaktionärin Ceyoniq AG, Bielefeld sorgte in den letzten Tagen für Schlagzeilen. Viele von Ihnen fragen sich, welche Auswirkungen die dortigen Vorgänge auf die GROUP Technologies AG haben. Nachfolgend wollen wir, der Vorstand der GROUP Technologies AG, Ihnen die uns wichtig erscheinenden und häufig gestellten Fragen öffentlich beantworten.


Bevor wir auf die Fragen im einzelnen eingehen, wollen wir folgendes zusammenfassend darstellen:

· GROUP Technologies AG ist ein eigenständiges und ein ökonomisch von der
Ceyoniq AG unabhängiges Unternehmen.

· GROUP Technologies AG ist gesund und verfügt über frei disponible Finanzmittel
in Höhe von mehr als 7 Mio. EUR.

· Die operative Geschäftstätigkeit verläuft plangemäß. Auf Jahressicht wird
ein positives EBIT erwartet.

· Die notwendige Liquidität ist sowohl kurzfristig als auch in langfristiger
Sicht gesichert.

· Ohne Zukäufe werden die Finanzmittel lange Zeit ausreichen.

· Die Insolvenz der Ceyoniq hat keine Auswirkungen auf das operative
Geschäft der GROUP Technologies AG.

· Selbst eine mögliche Wertberichtigung des an Ceyoniq ausgereichten
Darlehens ändert an all diesen Sachverhalten nichts.

· Auch bei voller Wertberichtigung des Darlehens wird die Eigenkapitalquote
der GROUP noch mehr als 60% betragen.


Hier die häufigsten Fragen und unsere Antworten im einzelnen:

Kann GROUP weitermachen?

Ja, und zwar ohne Einschränkungen. Es sind keine Konstellationen erkennbar, die kurzfristig eintreten und das Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten bringen könnten. Das Unternehmen agiert und entwickelt sich unabhängig von Ceyoniq. In den operativen Bereichen bestand keine Verflechtung mit Ceyoniq und daher sind durch die Insolvenz der Ceyoniq AG keine Auswirkungen auf das operative Geschäft zu erwarten.


Kann die Insolvenz bei Ceyoniq AG eine Insolvenz bei GROUP Technologies AG bewirken?

Nein, das ist schon aus Rechtsgründen ausgeschlossen. GROUP ist ein eigenständiges Unternehmen mit eigenen Gesellschaftern und mit einem vollständig von Ceyoniq unabhängigen Finanzsystem.

Da das Geschäft operativ gesund ist, die Kunden zahlungsfähig und die Forderungen unbestritten sind, verwendet die Gesellschaft im Moment nur einen Teil der freien Finanzmittel für die allgemein übliche Finanzierung des Betriebs. Die gemäss Geschäftsplanung zu erwartende Spitze ist durch die verfügbaren Finanzmittel mehrfach abgedeckt.


Werden jetzt massiv Aktien aus dem 60% Anteil der Ceyoniq in den Markt gegeben?

Nach vorliegenden Informationen können die Aktien im Moment nicht vereinzelt oder in Tranchen über die Börse verkauft werden, weil sie durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens eingefroren sind. Es ist nicht zu erwarten, dass der Insolvenzverwalter Aktien über die Börse verkauft. Es wird hier voraussichtlich einen sogenannten "Block-Trade" geben, der auf die an der Börse gehandelten Kurse keinen negativen Einfluss hat.


Was geschieht mit den 60% Anteilen der Ceyoniq an GROUP?

Der Vorstand der GROUP hat sich in den Prozess, neue Investoren für diese Aktien zu finden, frühzeitig aktiv eingeschaltet und bereits Gespräche mit verschiedenen Parteien geführt. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass das Paket kurzfristig neue Eigentümer findet, die das Investment unter strategischen Gesichtspunkten eingehen. Hierzu gehört auch die Beibehaltung des Listings am Neuen Markt.


Was ist mit dem Darlehen an Ceyoniq?

Hinsichtlich des Darlehens sind noch nicht alle Fragen geklärt. Es ist zunächst zu untersuchen, wie verwertbar Sicherheiten sind und ob Ansprüche Dritter bestehen. Diese Klärung wird sicher noch Zeit in Anspruch nehmen.

Auf das operative Geschäft hat das Resultat jedoch keinen Einfluss!


Reichen die Gelder, um die Gesellschaft weiter zu betreiben?

Ja. Es sind ausreichend Finanzmittel vorhanden. Es wurden auch keine Linien von Banken gekürzt. Die Gesellschaft wäre in der Lage, alle Verbindlichkeiten und Kreditlinien auszugleichen, was jedoch unternehmerisch nicht sinnvoll ist.


Wird die Produktentwicklung fortgesetzt?

Ja. Im Produktbereich haben wir eine weltweit unbestritten gute Position. Diese werden wir weiter halten und mit neuen Produkten ausbauen. Auch im Produktbereich werden wir plangemäß weitere Mitarbeiter einstellen, um unsere Entwicklungspläne einzuhalten.


Sind Auswirkungen auf das Projektgeschäft zu erwarten?

Nein. Unsere Bussiness-Unit "asp4you" agiert erfolgreich im Projektgeschäft. Ein Auftragsbestand von nahezu 2 Mio. EUR stellt die Auslastung der Mitarbeiter auf mehrere Monate hinaus sicher. Die enge Zusammenarbeit mit namhaften Kunden, vor allem im Finanzsektor, ist nicht gefährdet, zumal GROUP über ausgewiesene Spezialisten verfügt.


Ceyoniq kann keine Gehälter zahlen. Wie ist es bei GROUP?

GROUP hat alle Gehälter bezahlt und wird auch weiterhin alle Gehälter und Verbindlichkeiten bezahlen können. Das operative Geschäft verläuft erwartungsgemäß, und im Plan für das operative Geschäft haben wir auf Jahressicht keinen Verbrauch von Mitteln vorgesehen. Insofern wird der weitere Aufbau der Gesellschaft - und damit auch die zielgerichtete Einstellung neuer Mitarbeiter - ebenfalls nach Plan verlaufen.


Die Bilanz ist noch nicht veröffentlicht. Warum?

Das Verfahren in Sachen Bilanz verläuft in drei Schritten:

- Aufstellen des Jahresabschlusses
- Feststellung von GuV und Bilanz durch den Aufsichtsrat nach erfolgter Abschlussprüfung
- Veröffentlichung der Bilanz

Der Jahresabschluss wurde bereits im Februar aufgestellt. Nach Fertigstellung der Bilanz im März hat die Ceyoniq AG eine Ad hoc Meldung veröffentlicht. Diese hat der Vorstand der GROUP unter gebotener Würdigung wertaufhellender Tatsachen (Ceyoniq-Krise) zum Anlass genommen, die Bewertung der Bilanzposition des ausgereichten Darlehens nochmals prüfen zu lassen. Es wurden Prüfer beauftragt, sogenannte "Opinions" eingeholt und rechtzeitig Fristverlängerung bei der Deutschen Börse beantragt. Bis Ende März ergab sich hieraus zunächst keine Korrekturnotwendigkeit.

In die Feststellung des Aufsichtsrates platzte dann überraschend der Insolvenzantrag der Ceyoniq. In diesem Zusammenhang sind einige zusätzliche Informationen bekannt geworden, deren intensive Prüfung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Da die Fertigstellung der Bilanz keinen Aufschub duldet, wird die Entscheidung hinsichtlich der Wertberichtigung des Darlehens nach dem Vorsichtsprinzip erfolgen.

Die Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat kann aktuell nicht erfolgen, weil der Aufsichtsrat nach Gesetz und Satzung derzeit nicht beschlussfähig ist. Der Vorstand ist bemüht, schnellstmöglich eine Änderung dieses Zustands herbeizuführen.

Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses wird nach Feststellung durch den Aufsichtsrat unverzüglich erfolgen.


Sind noch weitere Schlagzeilen zu erwarten? Welche Auswirkungen werden diese Ereignisse haben?

Handelsrechtlich sind keine Auswirkungen zu erwarten. Ebenso ist steuerrechtlich alles in Ordnung. Den Veröffentlichungspflichten des "Regelwerks Neuer Markt" für die Übertragung des Jahresabschlusses und des Lageberichts kann die Gesellschaft im Moment aber nicht entsprechen, da der Jahresabschluss aus genannten Gründen noch nicht festgestellt werden konnte. Der Vorstand richtet alle Kraft darauf, diesen Zustand so schnell wie möglich zu ändern. Leider kann auf den Zeitbedarf bestimmter Abläufe, z.B. der Bestellung eines neuen Aufsichtsrats, aufgrund der Abhängigkeit von externen Faktoren nur bedingt Einfluss genommen werden.

Die Deutsche Börse hat angekündigt, in diesem Zusammenhang ein Sanktionsverfahren einzuleiten. Wir stehen mit der Deutschen Börse in engem Kontakt und haben die ausserordentlichen, außerhalb der Gesellschaft liegenden Gründe für die Verzögerungen bereits dargelegt. Die Gesellschaft hofft daher auf eine angemessene Beurteilung des Sachverhalts. Zur Höhe der möglichen Strafe kann derzeit keine Aussage gemacht werden, da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt.
Wegen der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften kann der geplante Termin für die Hauptversammlung nicht eingehalten werden. Der Vorstand geht derzeit davon aus, dass die Hauptversammlung im August stattfinden wird.


Bei Ceyoniq hat der Vorstand scheinbar Belege manipuliert. Wie ist das bei GROUP?

Die GROUP Technologies AG ist ein sauberes Unternehmen, hier wird nichts manipuliert.

Buchungsvorgänge können bei uns ausschließlich durch Mitarbeiter des Bereichs Finanzen vorgenommen werden. Der Vorstand der GROUP hat im Buchhaltungssystem hierfür keine Berechtigung. Durch diese Rollenverteilung sind Manipulationen durch den Vorstand ausgeschlossen.

Neben diesen faktischen Gegebenheiten ist auch in der Interessenlage von Vorständen zu differenzieren. Unter Umständen kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass es zu einem möglichen Interessenkonflikt zwischen Kursverhalten und Bilanzwahrheit kommen kann, wenn Vorstände gleichzeitig Grossaktionäre sind. Dies ist bei GROUP nicht der Fall.


Wir hoffen, dass wir mit diesem Schreiben dazu beitragen können, Ihr Vertrauen in unser Unternehmen zu stärken und zur Klarheit über die tatsächliche Situation bei GROUP Technologies AG zu schaffen. Selbstverständlich beantworten wir auch weiterhin gerne Ihre persönlichen Fragen.

Im Sinne der weiteren erfolgreichen Arbeit lassen wir uns nicht verunsichern, sondern richten unsere Aufmerksamkeit auf das operative Geschäft. Vorstand und Mitarbeiter stehen hinter dem Unternehmen und werden es weiter erfolgreich machen. In gewohnter Weise werden wir auch in Zukunft zeitnah aber immer nur auf Basis von gesicherten Fakten kommunizieren und Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Wir bedanken uns für Ihre Verbundenheit und verbleiben für heute

mit freundlichen Grüssen

GROUP Technologies AG
Jürgen Wege
Frank Kresse

Vorstand

stw - Montag, 22. April 2002 - 08:12
@chinaman: Sieht wirklich sehr interessant aus, da hast Du wohl ein echtes Schnäppchen gemacht. Allerdings kenne ich die Produkte überhaupt nicht und kann nicht beurteilen, ob die wirklich eine ernsthafte Rolle am Markt spielen können. Ist vom Umsatz her ja noch völlig unbedeutend.

Ich werde die Entwicklung weiter verfolgen und vielleicht kann ich etwas über die Produkte in Erfahrung bringen, mal sehen.

:-) stw

chinaman - Montag, 22. April 2002 - 11:09
Ich würde mich wirklich freuen, wenn auch Du Group kritisch mitverfolgen würdest. Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei ! Sicherlich ist der Umsatz nicht bedeutend, aber die Marktkapitalisierung ist auch minimal.


:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Montag, 3. Juni 2002 - 08:34
*vwd DGAP-Ad hoc: GROUP Technologies AG

Ad hoc-Mitteilung der GROUP Technologies AG gemäß § 15 WpHG am 31.05.2002

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


* Jahresabschluss 2001 veröffentlicht
* Deutliches Umsatzwachstum ggü. Vorjahr
* Positives EBIT im GJ 2001 trotz Einmaleffekten
* Positiver Brutto Cash Flow
* Darlehen an Ceyoniq AG komplett wertberichtigt
* Operative Entflechtung von Ceyoniq abgeschlossen
* Neuer Aufsichtsrat bestellt

Karlsruhe, 31. Mai 2002 - Die GROUP Technologies AG, Karlsruhe, veröffentlichte
heute den ohne Einschränkungen testierten Jahresabschluss 2001. Grund für die
zeitliche Verzögerung gegenüber dem geplanten Termin Mitte April 2002 waren die
Auswirkungen des Insolvenzantrages über das Vermögen der Ceyoniq AG, Bielefeld,
auf nachträglich eingetretene wertaufhellende Tatsachen und den Aufsichtsrat
der
Gesellschaft. Durch diese Verzögerung war auch der Abschluss für das erste
Quartal 2002 betroffen, der in der kommenden Woche veröffentlicht wird.
Die vorab in der Ad hoc-Mitteilung vom 14.02.2002 kommunizierten Erwartungen
und
Prognosen wurden trotz belastender Einmaleffekte aufgrund der Insolvenz der
Ceyoniq AG eingehalten. Die GROUP Technologies AG weist für das Geschäftsjahr
2001 ein deutliches Wachstum auf; trotz des schwierigen wirtschaftlichen
Umfeldes insbesondere im vierten Quartal. Der Jahresumsatz (IAS) steigt um mehr
als 50 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf EUR 8,9 Mio. (EUR 5,8 Mio. für
2000
berichtigt). Der bereits per Ad hoc-Mitteilung vom 14.02.2002 berichtete
Ausfall eines betrügerisch agierenden Händlers im Jahre 2001 sowie die damit
verbundene Wertberichtigung (Einmalaufwand von EUR 0,7 Mio.) erhöhten den
betrieblichen Aufwand ausserplanmässig. Die GROUP Technologies AG erzielte
dennoch ein EBIT (IAS) von EUR 0,2 Mio. (Vorjahr EUR 0,1 Mio. berichtigt).
Der vom Unternehmen erreichte positive Brutto Cash Flow von EUR 0,4 Mio. im
Geschäftsjahr 2001 (Vorjahr EUR 0,05 Mio. berichtigt) und die Profitabilität
beider operativer Segmente untermauern das tragfähige Geschäftsmodell.

Das an die Mehrheitsgesellschafterin Ceyoniq AG ausgereichte Darlehen in Höhe
von EUR 9,6 Mio. ist aufgrund des Insolvenzantrages der Ceyoniq AG für das
Geschäftsjahr 2001 vollständig wertberichtigt worden. Im gleichen Zusammenhang
ist auch eine Berichtigung des Jahresabschlusses 2000 vorgenommen worden, die
zu
geänderten Werten in Bilanz, GuV und Cash Flow Statement geführt haben.

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 31.05.2002

Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-hoc-Mitteilung:

Die operative Entflechtung von der Ceyoniq AG ist im Geschäftsjahr 2001 fast
vollständig erreicht worden. Nur noch rd. 2 % des Umsatzes wurden mit oder über
die Ceyoniq AG generiert.

Die öffentliche Verunsicherung in Folge des Insolvenzantrages der
Mehrheitsgesellschafterin Ceyoniq AG hat trotz der jetzt völligen
Unabhängigkeit
des operativen Geschäftes der GROUP Technologies AG und trotz sofortiger
Reaktion des Vorstands zu zeitlichen Verschiebungen im Umsatz geführt. Der
Vorstand rechnet damit, dass diese Effekte im zweiten Quartal 2002 nur noch
abgeschwächt auftreten und geht davon aus, dass die im Januar neu erstellte
Jahresplanung 2002 realisierbar bleibt. Die bereits im Februar eingeleiteten
Massnahmen zur Erhöhung der vertrieblichen Leistungen wurden weiter ausgebaut
und zeigen erste Effekte voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2002.

Für die weggefallenen Aufsichtsräte Wenzke und Dr. Sievers (beide ehemals
Ceyoniq AG) wurden durch das Amtsgericht Karlsruhe Arnold Malsch, Karlsruhe und
Manfred Brück, Bad Dürkheim, mit Wirkung zum 27. Mai 2002 zu neuen Mitgliedern
des AR bestellt. Zum neuen Vorsitzenden des AR wurde Prof. Dr. Peter Kupsch
gewählt.

Die Hauptversammlung der GROUP Technologies AG für das Geschäftsjahr 2001
findet
aufgrund der beschriebenen Ereignisse nunmehr am 22. August 2002 statt.


WKN: 555 611; ISIN: DE0005556112; Index:
Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Stuttgart, München, Berlin,
Bremen, Hamburg, Hannover, Düsseldorf


31.05.2002 - 20:43 Uhr

stw - Montag, 19. August 2002 - 10:01
Leider kommen nun auch schlechte Nachrichten aus dem operativen Geschäft. Hoffentlich erwischt das chinaman nicht auf dem falschen Fuss. Der Kurs dümpelt jedenfalls in der Nähe der historischen Tiefstände.

:-) stw

GROUP Technologies AG: Vorläufige Zahlen zum 2. Quartal 2002 * Gedämpfte Umsatz- und Ergebnisentwicklung * Ziele für das Gesamtjahr angepaßt * Maßnahmen zur Kostensenkung und zur Stärkung des Vertriebs

Die GROUP Technologies AG, Karlsruhe, verzeichnete im 2. Quartal 2002 gemäß ersten, vorläufigen Zahlen eine gedämpfte Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Der Umsatz im Zeitraum April bis Juni 2002 belief sich auf rund 1,9 Mio. EUR, und damit im 1. Halbjahr 2002 auf insgesamt etwa 4,2 Mio. EUR. Das Umsatzwachstum lag mit rund 13 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2001 (3,7 Mio. EUR) unter den Erwartungen des Vorstands. Ursachen waren die ungünstige konjunkturelle Entwicklung und Restrukturierungsmaßnahmen im Vertrieb der GROUP Technologies.

Das EBIT hat im 2. Quartal 2002 etwa -850 TEUR betragen, im 1. Halbjahr 2002 damit rund -1,4 Mio. EUR. Der in der Branchenbetrachtung ungewöhnlich gute Vorjahreswert betrug hier +155 TEUR. Belastend wirkten in den letzten Monaten einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Insolvenz der CEYONIQ AG sowie erhöhte Aufwendungen für die Steigerung der Schlagkraft im Vertrieb.

Obwohl das 2. Halbjahr in der Softwarebranche traditionell umsatzstärker ist als die ersten Monate des Jahres, verringert der Vorstand seine Umsatz- und Ergebniserwartungen für das Gesamtjahr 2002: Der Umsatz sollte aus heutiger Sicht bei 9,5 Mio. EUR (vorheriges Umsatzziel: 10,2 Mio. EUR), das EBIT bei -250 TEUR (vorheriges EBIT-Ziel: +400 TEUR) liegen. Bereits eingeleitete, gezielte Kostensenkungsmaßnahmen und deutliche Fortschritte bei der Stärkung der Vertriebskraft sollen das Erreichen dieser Ziele absichern.

Die endgültigen und detaillierten Zahlen zum 2. Quartal und 1. Halbjahr 2002 veröffentlicht die GROUP Technologies AG anlässlich ihrer Hauptversammlung am 22. August 2002.

stw - Samstag, 4. Januar 2003 - 10:35
Das hört sich für mich nach dem Verscherbeln des Tafelsilbers an. Bist Du da noch dabei, chinaman ?

:-) stw

Zusätzliche Liquidität in 2003 von rund EUR 835.000

· Zukünftige Kosten reduziert

· Strenge Fokussierung auf das Kerngeschäft Softwareprodukte Die GROUP Technologies AG hat mit einem Partnerunternehmen, der visionapp GmbH, Frankfurt/Main, Vereinbarungen zur Übernahme der Marke "asp4you" und der bisher noch in diesem Projektbereich bei GROUP verbliebenen Mitarbeiter sowie den bestehenden Kundenbeziehungen getroffen. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass die visionapp GmbH die Marke "asp4you" weiterführt und auch den Projektbestand übernimmt. Für die betreuten Kunden bedeutet die Weiterführung des Geschäfts die Sicherung ihrer in der Vergangenheit getätigten Investitionen. Für die GROUP Technologies AG ergeben sich ein positiver Liquiditätseffekt in Höhe von rd. 835 TEUR in 2003 sowie weitere Lizenz-Einnahmen während der 10-jährigen Laufzeit des Vertrags. Eine merkliche Reduktion der Personalkosten und des Working Capitals sind ebenso die Folge wie eine noch deutlichere Fokussierung auf das Kerngeschäft Software-Produktentwicklung. Daneben erreicht GROUP mit dem Partnervertrag einen Zugang zum wichtigen ASP-Providing-Geschäft, denn visionapp beabsichtigt, die GROUP Technologie in den Portallösungen für Großkunden anzubieten.

chinaman - Samstag, 4. Januar 2003 - 13:21
Ja, ich bin auch hier noch engagiert. Sehe auch keinerlei Sinn darin, bei solchen Mickey Mouse Kursen zu verkaufen. Da werden ja Insolvenzunternehmen wie bspw. Rösch, Cargolifter, Kinowelt noch mit höherer Marktkapitalisierung bewertet. Group hat offensichtlich fälschlicherweise selbst in 2002 noch deutlich Personal aufgebaut und hat daher bei Nicht-Erreichung der Umsatzziele in 2002 wieder Verluste eingefahren, obwohl das Unternehmen 2001 profitabel war.

Ein Personalabbau ist deshalb prinzipiell sicher richtig. Wie der Ergebnisbeitrag von "asp4you" war, können wir ohne die Daten des internen Rechnungswesen natürlich alle nicht objektiv beurteilen.

Du wertest es offensichtlich negativ, ich sehe es eher positiv. Meiner Meinung nach wird der Personalabbau nun angegangen und man wird schon so klug sein, keinen Hauptumsatzträger zu verkaufen - hoffentlich ;-) Die Hauptumsatzträger sollten im übrigen sequiry Q, organizi Q und managi bzw. das Projektgeschäft sein.

Die heutige Meldung steht im Zusammenhang mit 2 Meldungen zum Jahresschluss 2002. Dabei sehe ich insbesondere auch die gelungene Umplatzierung des Ceyoniq Paketes als ermutigendes Zeichen. Diese beiden "Altmeldungen" poste ich jeweils im Anschluß.

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Samstag, 4. Januar 2003 - 13:22
Neue Investoren übernehmen Aktienpakete an der
GROUP Technologies AG


Karlsruhe, 23.12.2002 - Ceyoniq Aktienpaket umplatziert / Vorstand sieht sich in Strategie bestätigt


Neue Investoren und das Management der GROUP Technologies AG haben einen Kaufvertrag über das Aktienpaket der insolventen Ceyoniq AG, Bielefeld, an der GROUP Technologies AG abgeschlossen.

Die durch die Umplatzierung auf der Eigentümerseite beendete Diskussion um das Paket der Ceyoniq AG bewertet der Vorstand positiv und wertet den Einstieg als Bestätigung seiner eingeschlagenen Strategie.


Zukünftig verteilen sich die ehemals von der Ceyoniq AG gehaltenen 60% an der GROUP Technologies AG auf folgende Pakete: Ein Privatinvestor hält 28% des Grundkapitals, eine Englische Gesellschaft mit Sitz in Essex hält 26% des Grundkapitals. Das Management von GROUP dokumentiert sein Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens durch die Übernahme von 6% des Grundkapitals.

chinaman - Samstag, 4. Januar 2003 - 13:23
Vergleich bringt der GROUP Technologies AG Liquidität und verringert den Kostenblock


Karlsruhe, 28.12.2002 - Zufluss an liquiden Mitteln in Höhe von EUR 1 Mio. / Kosten merklich gesenkt


Die GROUP Technologies AG konnte einen außergerichtlichen Vergleich mit einem Partnerunternehmen schließen, nachdem ein geplantes Joint Venture nicht realisiert wurde. Der Vergleich besteht aus einer Zahlung an die GROUP Technologies AG als Kompensation für die Abwerbung von Mitarbeitern aus dem Projektbereich "asp4you", sowie einer Abstandszahlung für Aufwendungen im Rahmen der abgebrochenen Vertragsverhandlungen.

GROUP fließen aus dem Vergleich EUR 1 Mio. zu. Die Zahlung der Vergleichssumme ist bereits erfolgt.

Durch den Wechsel der Mitarbeiter erwartet das Unternehmen keine negativen Auswirkungen auf die zukünftige Ertragslage, da im Zuge der Liquiditätsplanung Einschnitte im Projektbereich ohnehin unausweichlich gewesen wären. Bedingt durch fallende Tagessätze im Projektbereich und Überkapazitäten in diesem Markt war die Einheit in der zweiten Jahreshälfte merklich unter Margen- und Ergebnisdruck geraten.

chinaman - Dienstag, 7. Januar 2003 - 09:12
Zum Verkauf von asp4Yyou noch zwei Zusatzinfos. Käufer und Vergleichspartner ist offensichtlich eine Tochter der Dresdner Bank und damit der Allianz-Konzern.

"URSPRUNG UND ZUKUNFT VON starship
Entwickelt wurde das starship-Framework im Rahmen eines ASP-Projektes in der Dresdner Bank-Gruppe. Im Laufe des Jahres 2002 wird der Service hier auf ca. 7000 Nutzer ausgedehnt, die dann ihre gesamte PC-Arbeit über starship abwickeln.
Die Dresdner Bank stellt ihren Nutzern zur Zeit ca. 120 Applikationen über starship bereit, darunter ca. 35 Office-Applikationen und ca. 70 bankeigene Anwendungen. Nach der Integration in die Allianz-Gruppe wurden auch hier erste Testfelder gestartet und erste Applikationen der Allianz in das Framework migriert.
Nicht zuletzt aufgrund des externen Interesses und zahlreicher Anfragen aus Industrie, Finanzwelt, aus Behörden und Handelsunternehmen entschloss sich die Dresdner Bank ihre ASP-Aktivitäten in eine eigene Tochtergesellschaft auszugründen.
Über Kooperationen, u. a. mit dem ASP-Dienstleister asp4you®, einer Business Unit der GROUP Technologies AG, können so auch Dritte von den Vorteilen des starship–Frameworks profitieren. "

Quelle Cebit 2002:
http://www.visionapp.de/generated/visionapp/news/attachments/2002-03-starship-pressemitteilung.pdf

chinaman - Dienstag, 7. Januar 2003 - 09:13
Schon älter, aber für den Hintergrund wohl wichtig !

:-)
Gruss
Chinaman


Allianz drängt auf IT-Konsolidierung
COMPUTERWOCHE Nr. 29 vom 19.07.2002 Seite 14

MÜNCHEN (wh) - Im Fusionsprozess mit der Allianz macht die Dresdner Bank Ernst mit den angekündigten Sparvorhaben. Die bisher getrennt agierenden IT-Dienstleister Agis und Dregis verschmelzen zu einem Unternehmen; Ausgaben für externe Servicepartner werden drastisch gekürzt. Eine ausgegründete ASP-Tochter verwaltet künftig Office- und Bankenanwendungen zentral.

Als Bernd Fahrholz im April 2002 vom "Jahr der Umsetzung" sprach, dürfte das für die Angestellten der Dresdner Bank wie eine Drohung geklungen haben. Der geplante Abbau von 7800 Stellen sei bereits zur Hälfte erreicht, erklärte der Vorstandschef. Das Unternehmen benötige "eine Kostenstruktur, die wetterfest ist, auch dann, wenn sich die Konjunktur eintrübt". Bis zur Hauptversammlung am 24. Mai war dieses Ziel noch nicht erreicht, was den Topmanager sichtlich ärgerte: "Die Kosten verschlingen viel zu viel unserer operativen Erträge. Im europäischen Vergleich produzieren wir einfach zu teuer."

Im Geschäftsjahr 2001 konnte die Dresdner Bank nur durch den Verkauf von Industriebeteiligungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro noch einen Gewinn von 153 Millionen Euro vor Steuern ausweisen. Von der Übernahme durch die Allianz erhofft sich die Führungsspitze des drittgrößten deutschen Geldinstituts nun Synergieeffekte von 290 Millionen Euro im laufenden Jahr. Bis 2006 sollen sich "Ertragssynergien" von mehr als einer Milliarde Euro einstellen. Allmählich zeichnet sich ab, was diese Vorgaben für die IT-Strukturen der entstehenden Allfinanz-Gruppe bedeuten.

Betroffen sind zunächst die IT-Töchter Allianz Gesellschaft für Informatik Service (Agis) und Dresdner Global IT Services (Dregis). Zum 1. Januar 2003 legt der Konzern die bislang getrennt agierenden Dienstleister in der Allianz Dresdner Informationssysteme GmbH mit Sitz in Unterföhring bei München zusammen. Geschäftsführer wird der bisherige Agis-Chef Kurt Servatius. Damit verschiebt sich das Kräfteverhältnis in Sachen IT weiter zugunsten des Versicherers, der im Fusionsprozess ohnehin den mächtigeren Partner stellt.

Laut Allianz-Sprecherin Gesa Walter werden alle 900 Dregis-Mitarbeiter in das neue Unternehmen übernommen. Hinzu kommen 1500 IT-Spezialisten der Agis. Dass sich im Zuge der Konsolidierung auch die IT-Kompetenzen innerhalb des Konzerns verändern, bestreitet Walter. Auf der Holding-Ebene werde wie bisher Allianz-Vorstand Gerhard Ruppert für den Bereich verantwortlich zeichnen.

Innerhalb der in- und ausländischen Tochtergesellschaften bleibe es bei den örtlichen Zuständigkeiten. Dies gelte auch für die Dresdner Bank, wo seit 1. Dezember 2001 Klaus-Michael Geiger als Chief Information Officer (CIO) im Vorstand sitzt. Der einstige Topmanager der Investment-Tochter Dresdner Kleinwort Wasserstein löste den 52-jährigen Gerhard Barth ab, der sich laut unternehmensnahen Quellen nicht mit den IT-Konzepten der Allianz anfreunden konnte.

Barth musste zudem heftige Kritik seines einstigen Vorgesetzten Fahrholz einstecken. In der Informationstechnologie sehe er "dringenden Handlungsbedarf, um die Kosten in den Griff zu bekommen", hatte der Vorstandschef in einem internen Schreiben gemahnt.

Anfang Juli wurde bekannt, dass er seinen ehemaligen Vorstandskollegen das lebenslange Anrecht auf ein Büro und einen Dienstwagen gestrichen hat. Betroffen davon ist auch Barth. Schon zuvor hatte Fahrholz die Bezüge der amtierenden Vorstände auf das Niveau von 1999 einfrieren lassen.

Dass der Dresdner-Kapitän seinen Sparkurs konsequenter als bisher verfolgt, bekommen auch die externen IT-Dienstleister zu spüren. Deren Vergütungen werden "drastisch zurückgefahren", wie Jörg Krick einräumt, Geschäftsführer einer von der Dresdner Bank gegründeten Tochtergesellschaft für Application-Service-Providing (ASP). Die Kürzungen beträfen vor allem die Anwendungsentwicklung und Infrastrukturprojekte. Insgesamt habe das Geldinstitut 60 bis 70 externe Servicepartner unter Vertrag, die zum Teil über die Dregis Leistungen erbringen. Offiziell mögen die Betroffenen nicht über Kürzungen reden. "Die Dresdner ist ein großer Kunde. Wir können dazu nichts sagen", bedauert ein Mitarbeiter eines großen Beratungsunternehmens.

"Es liegt im Trend, dass man die IT-Kosten herunterfahren will", kommentiert Uwe Seebacher, Managing Partner bei der Münchner USP Consulting, diese Entwicklung. "Da ist die Dresdner Bank nicht allein." Tasächlich kürzt beispielsweise auch die Commerzbank die Ausgaben für externe Partner; die Hypo-Vereinsbank (HVB) reduziert konsequent die Zahl ihrer IT-Dienstleister.

Michael Zelt von der Hamburger IT-Beratung Logica beobachtet im Bankenwesen zwar einen "erheblichen Kosten- und Honorardruck". Kürzungen in Höhe von 30 bis 50 Prozent, wie im Umfeld der Dresdner Bank kolportiert, hielte er aber für "nicht akzeptabel". Nach seinen Erfahrungen in der Finanzbranche liegen die Werte bei zehn bis 20 Prozent. Gründe für den wachsenden Kostendruck sieht er zum einen in der wirtschaftlichen Entwicklung und dem damit verbundenen Einnahmenrückgang. Andererseits kämpften etliche Geldinstitute auch mit strukturellen Problemen, die sich nicht kurzfristig lösen ließen.

In dem Konzern aus Allianz und Dresdner Bank ergeben sich solche Schwierigkeiten schon aus den völlig unterschiedlich gewachsenen IT-Strukturen (siehe CW 49/01, Seite 10). Andererseits arbeiten die Banker schon seit längerem daran, die stark dezentral ausgerichte Rechner- und Softwarelandschaft umzubauen. Ein Schlüsselwort dabei heißt ASP. Unter dem Namen Starship starteten die Frankfurter bereits im Frühjahr 2000 ein internes ASP-Projekt. Ziel war es, alle Office- und rund 70 Bankanwendungen für den Firmenkundenbereich auf zentrale Server-Farmen zu verlagern und über Windows-2000-Terminals und Citrix Metaframe Anwendern zur Verfügung zu stellen.

Ursprünglich war das Projekt für rund 5000 Arbeitsplätze ausgelegt, berichtet Krick, damals ASP-Verantwortlicher der Bank. Mit zusätzlichen Anwendungen von Konzerntöchtern und der Allianz habe sich die Zahl bis zum Ende des ersten Quartals 2002 auf zirka 7000 erhöht. "Damit fällt die gesamte dezentrale Infrastruktur weg."

Mit der Zentralisierung der PC-Anwendungen ergeben sich laut Krick deutlich niedrigere Kosten für die Administration und die Netzverbindungen zu den Filialen und Konzerntöchtern. Daten würden zentral auf hochverfügbaren File-Systemen abgelegt statt wie bisher auf Servern an den verschiedenen Standorten. Damit wickle man den Großteil des Datenverkehrs zwischen den Terminal-Servern für die Anwendungen und den ebenfalls zentralen File-Services ab.

Die bisher erforderlichen hohen Netzbandbreiten für die Verbindung zu den Regionen - häufig über teure Standleitungen realisiert - reduzierten sich dadurch erheblich. Ab dem Jahr 2002 belaufe sich das Einsparpotenzial in der Dresdner Bank auf zehn bis 20 Prozent der Servicekosten, schätzt Krick, der künftig auch externen Kunden ASP-Leistungen feilbieten will.

Die für den Client-Zugriff eingesetzte Portallösung basiert auf Microsofts .NET-Technik und wurde durch Active Directory Services und Komponenten des britischen Softwareherstellers Aspelle Ltd. ergänzt. Damit stehen auch die erforderlichen Module für ein Single-Sign-on und das Firewall-Tunneling für die angeschlossenen PCs zur Verfügung. Bezüglich Umsetzung, Test und Vertrieb des Starship-Frameworks kooperiert die Dresdner Bank mit ASP 4 You, einer ASP-Sparte der Karlsruher Group Technologies AG.

Richtig ernst wird es für die Banker, wenn auch der Privatkundenbereich in den rund 1200 Geschäftsstellen auf das ASP-Modell umgestellt wird. Die Analysen laufen. Theoretisch, so Krick, könnten eines Tages alle 100000 Anwender der Allianz-Dresdner-Gruppe das System nutzen. Diese Vision allerdings dürfte sich kaum im "Jahr der Umsetzung" verwirklichen lassen.

chinaman - Dienstag, 7. Januar 2003 - 12:53
Ich muss meine erste Einschätzung über die Bedeutung von asp4you nach durchgeführten Recherchen korrigieren.

asp4you machte wohl den wesentlichen Teil des Projektgeschäftes der Group Technologies aus. Ca. 2/3 des Umsatzvolumens des GJ 2002 bis 30.09.2002 gehen damit für das GJ 2003 verloren.

Group konzentriert sich damit voll auf das Produktgeschäft mit den Produkten securi Q, organizi Q und managi Q. Das Produktgeschäft dürfte mit einem hohen Fixkostenblock einerseits und hohen Margen für Zusatzgeschäfte andererseits gekennzeichnet sein. Group braucht zum Erfolg sicher deutliche Umsatzsteigerungen mit diesen Produkten. Ohne Kostensenkungen müßten sich die in diesem Segment erzielten Umsätze zum Erreichen des Breakeven wohl mindestens verdoppeln.

Group hält dies auf Grund der getätigten Vorleistungen offensichtlich für realistisch. Dafür spricht, dass die bisher erzielten Umsätze mit diesen Produkten wohl ausschliesslich auf der Basis von Lotus Notes Plattformen realisiert wurden und nun die Microsoft Plattformen zusätzlich angeboten werden.

Kann jemand die 3 Produkte qualitätsmäßig und von der Wettbewerbssituation her einordnen ???


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Dienstag, 7. Januar 2003 - 18:52
Also wenn 2/3 des Umsatzvolumens verlorengehen, dann bleiben nur noch 3 Mio EUR Umsatz für das Produktgeschäft übrig, wenn ich das richtig sehe.

Wie passt das zusammen mit der Aussage: "Im Produktbereich haben wir eine weltweit unbestritten gute Position" ? Das ist doch wohl ein bisschen seltsam, oder. Wie klein ist denn der MArkt bzw. der Marktanteil ? Ich kenne die Produkte und ihre Marktsstellung nicht, aber eine weltweit gute Position mit 3 Mio Umsatz...

Was ich damit sagen will: sei da bloss vorsichtig mit Nachkäufen wg. der niedrigen MK. Es kann sein dass von dem Laden (auch wenn er sich gesundschrumpft) nur noch eine Klitsche übrigbleibt, die wirklich nicht mehr 5 Mio EUR wert ist.

:-) stw

chinaman - Dienstag, 7. Januar 2003 - 19:18
Du hast wohl Recht. Mit Nachkäufen werde ich wohl besser wirklich warten, bis mehr Transparenz da ist.

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 9. Januar 2003 - 13:23
Kopiert aus dem WO Board:

Sehr geehrter Herr Braus,

vielen Dank für Ihr ungebrochenes Interesse an GROUP Technologies AG.
Nachfolgend die Antworten auf Ihre Fragen.

im Jahresdurchschnitt haben ca. 40 Mitarbeiter in der Business Unit
asp4you gearbeitet. Durchschnittlich waren ca. 100 Mitarbeiter bei GROUP
beschäftigt, so daß der anteilige Personalaufwand bei asp4you bei ca. 40
% der Personalkosten liegt.

Umsatz im Bereich asp4you
Ihre Vermutung ist richtig. Wir haben im Geschäftsbericht als auch in
den Quartalsberichten in der Segmentberichterstattung nach Produkt- und
Projektumsatz unterschieden. Der Projektumsatz entspricht den Umsätzen
aus dem Bereich asp4you. Bei der IQ-Suite handelt es sich ausschließlich
um Produkte, so daß der Umsatz auch auf Produkte verbucht wird.

Die asp4you wurde nicht in Form eines Asset Deals "abgespalten" sondern
es wurde vielmehr für die Abwerbung von Mitarbeitern eine
Kompensationszahlung geleistet. Nachfolgend wurde mit visionapp die
Vereinbarung getroffen, die verbleibenden Mitarbeiter im asp4you
Bereich sowie die Marke und den Projektbestand zu übernehmen. Bei GROUP
ist somit kein Buchverlust entstanden, da Mitarbeiter gewechselt haben
und das Segmentvermögen bei GROUP verbleibt.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen/Best Regards

Birgitta Weißhaar
Investor Relations

GROUP Technologies AG
Ottostraße 4
76227Karlsruhe

Tel. 0721 4901-184
Fax 0721 4901-1914
mailto:bws@group-technologies.com

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Group Technologies
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