Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Zapf Creation: Archivierte Beiträge bis 13. Februar 2002
startup - Samstag, 22. Dezember 2001 - 20:43
Hallo,
ich will ja niemandem seine Weihnachtsgeschenke oder Aktien madig machen, aber denoch hier ein paar Infos von Monitor zu Zapf (und anderen Spielwarenherstellern); und die Antwort von Zapf:

Weihnachtsspielzeug aus chinesischer Horrorproduktion

Bericht: Jo Angerer, Rico Carisch, Frank Konopatzki


Klaus Bednarz: "Mag manche Branche zur Zeit auch über schlechte Geschäfte stöhnen: Eine Branche hat - wie
immer zu Weihnachten - mehr als alle anderen Grund zum Jubeln: die Spielzeugbranche. Ob Harry Potter, Barbie
oder Baby Born - Kinderspielzeug ist auch in diesem Jahr der weihnachtliche Verkaufshit.

Doch all die Puppen und das Plastikspielzeug bringt - ehrlich - nicht der Weihnachtsmann. Sie werden
überwiegend in China hergestellt - in riesigen Fabriken und unter Arbeitsbedingungen, die alles andere als
weihnachtlich sind. Ein Bericht von Jo Angerer, Rico Carisch und Frank Konopatzki."


Weihnachtsmarkt in Köln am vergangenen Samstag. Für die Eltern ist das Einkaufsstress, doch die Kinder
träumen von dem, was der Weihnachtsmann in wenigen Tagen bringen wird. Harry Potter, ein Muss für die
kleinen Zauberlehrlinge, Barbie-Puppen, zu Weihnachten werden Milliardenumsätze gemacht, mit Kinderspielzeug.


Auch deutsche Hersteller sind mit dabei. Beispiel: die Firma Zapf Creation. Baby Born und - vor allem - diese
Puppen mit Namen Chou Chou. Das Weihnachtsgeschäft boomt.

Reporter: "Was sind denn so die Renner hier in diesem Weihnachtsgeschäft, so im Bereich von Puppen?"

Verkäuferin: "Ich würde sagen Chou Chou ist eigentlich so der Renner. Das
ist eine Produktion von Zapf, eine neue. Letztes Jahr gab's die ohne Funktion,
jetzt gibt's die mit Funktionen und die kommt eigentlich sehr gut an bei den
Kunden."

Hier wird Chou Chou hergestellt. Wah Shing heißt die Fabrik im chinesischen Shenzen, rund 30 Kilometer von
Hongkong entfernt. Absolutes Drehverbot für uns, denn unter welchen Arbeitsbedingungen hier Kinderspielzeug
produziert wird, das soll möglichst nicht bekannt werden.

In Shenzen verabreden wir uns mit einer Arbeiterin. Aus Angst will sie uns nur anonym ein Interview geben.

Wir zeigen ihr die Chou Chou-Puppe der deutschen Firma Zapf.

Arbeiterin: "Ja, ich kenne diese Puppe", sagt sie. "Diese Puppe wurde von unserer Fabrik hergestellt für die
Firma Zapf. Täglich werden einige Tausend davon produziert. Bis Jahresende werden es wohl einige
Hunderttausend sein."

Puppen für die deutsche Firma Zapf - hergestellt hinter diesen Fabrik-Mauern. Wir fragen nach den
Arbeitsbedingungen in der Wah Shing-Fabrik.

Arbeiterin: "Als normale Arbeiterin verdient man 440 Yuan im Monat", sagt sie. Das sind rund 110 Mark. "Oft
müssen wir zehn Überstunden machen, also 18 Stunden am Stück arbeiten, für 60 Pfennig pro Überstunde.
Manchmal geht das die ganze Nacht durch. Und selbst dann gibt es kein zusätzliches Essen von der
Firmenleitung. Man bekommt nur vier oder acht Stunden frei."

Hongkong, die ehemalige britische Kronkolonie. Heute die Drehscheibe für den globalen Spielzeug-Markt. Aus
China kommen Jahr für Jahr Spielwaren im Wert von zwei Milliarden Mark nach Deutschland. Und in Hongkong
werden die Geschäfte abgeschlossen.

Hier finden wir auch die Vertretung der deutschen Firma Zapf. Im so genannten "Showroom" zeigt man uns gerne
das Sortiment - Spielzeug, hergestellt in China. Und die Arbeitsbedingungen dort?

Auf Anfrage von MONITOR erklärt Zapf: Die Firma mache genaue Vorgaben zu den Arbeitsbedingungen.
Regelmäßig gäbe es unangemeldete Kontrollen, durch Zapf oder eine Prüfungsfirma in Hongkong. Wörtlich heißt
es:

"Zudem ist Zapf Creation ständig vor Ort in den Fabriken und überprüft zum Beispiel Fluchtwege,
Sicherheitsstandards bei den Geräten."

Wir fragen diese Arbeiterin, ob es die unangemeldeten Kontrollen durch Zapf in der Wah Shing-Fabrik wirklich
gibt?

Arbeiterin: "Wir Arbeiterinnen bekommen von unseren Chefs immer vorher Bescheid", sagt sie. "Wir dürfen
nicht mit den Inspektoren reden, die gehen zur Geschäftsleitung. Und wir müssen die Arbeitsmützen aufsetzen
und den Mundschutz anziehen. Vorher machen wir die Fabrik schön sauber und räumen auf."

So stellen sich chinesische Spielzeugfabriken gerne selber dar, wenn die Fernsehkameras kommen. Mit der
Realität hat das wenig zu tun. Durch lange Arbeitszeiten, die Übermüdung kommt es immer wieder zu Unfällen.
Giftige Lacke und Farben gefährden die Arbeiterinnen. Und wer krank wird, fliegt raus.

Das weiß auch Chan Ka Wai. Für das "Hongkong Christian Industrial Committee", eine wichtige
Kirchenorganisation, untersucht er regelmäßig die Arbeitsbedingungen in chinesischen Spielzeugfabriken. In
diesem Jahr ist alles schlimmer geworden, sagt er.

Chan Ka Wai, Hongkong Christian Industrial Committee: "Die Arbeiter
werden gezwungen sechseinhalb Tage in der Woche zu arbeiten. 14 bis 18
Stunden am Tag. Und die Bezahlung ist schlecht. Manchmal werden sogar nicht
mal die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlöhne gezahlt. Einmal war eine
Arbeiterin völlig übermüdet, nachdem sie zwei Tage ohne Pause durcharbeiten
musste. Sie hatte lange Haare - und plötzlich kam sie mit den Haaren in eine
Maschine und starb."

Hongkong - das Weihnachtsgeschäft 2001. Auch die amerikanische Firma Hasbro hat hier eine Vertretung - in
China lässt Hasbro Harry-Potter-Spielzeug herstellen.

"Early light", "Morgenlicht" heißt eine der Hasbro-Fabriken im chinesischen Shenzen. Auch hier würden soziale
Standards eingehalten, erklärt der Konzern gegenüber MONITOR. Doch der Alltag sieht anders aus, so jedenfalls
die Arbeiterinnen, die hier auf dem Fabrikgelände leben.

Arbeiterin: "In einem Raum leben zwölf Menschen. Waschgelegenheit gibt es keine", erzählt diese Arbeiterin.
"Auf jeder Etage ist für alle nur eine einzige Toilette vorhanden. Die Waschräume sind unten in der Kantine. Das
ist weit weg, man muss runtergehen, sich anstellen und manchmal eine Stunde warten. Doch die Zeit ist knapp.
Dann geht man lieber ungewaschen in die nächste Schicht. Und danach gibt es kein Wasser mehr."

Weihnachten 2001. Von Harry Potter, Barbie und Chou Chou-Puppen träumen die Kinder in Deutschland.

Die jungen Arbeiterinnen in China träumen auch: Von kürzeren Arbeitszeiten, von Löhnen, die zum Überleben
reichen, von einem Job, der nicht krank und kaputt macht.


Klaus Bednarz: "In unserem nächsten Bericht geht es nicht mehr um kleine Kinder, die noch mit Puppen spielen,
sondern um etwas größere, die die Puppen meist schon gegen anderes Spielzeug eingetauscht haben - um
Schüler."


Verbesserung der Arbeitsbedingungen in China
durch Zapf Creation

(Rödental, 21. Dezember 2001)

In der ARD-Sendung Monitor, die Donnerstag,
20. Dezember ausgestrahlt wurde, wird der Ein-
druck erweckt, die Arbeitsbedingungen bei der
Herstellung von Puppen in China entsprächen
nicht den gesundheitlichen und sozialen Min-
dest anforderungen. Die Zapf Creation AG,
Rödental, nimmt alle Fragen des Arbeits- und
Gesundheitsschutzes grundsätzlich sehr
ernst und möchte zu den erhobenen Vorwürfen
Folgendes erklären:

Zapf Creation verfolgt in seinen Standorten
in China bereits seit einigen Jahren aktiv eine
konsequente Politik der Überwachung von
Arbeitsbedingungen, sozialen Standards und
Maßnahmen des Gesundheitsschutzes. Ein
Netzwerk von Experten stellt eine Über-
prüfung von unabhängiger Seite sicher.

Hierzu Dr. Klaus Piepel, Referent für Men-
schenrechte und Welthandel der katho-
lischen Hilfsorganisation Misereor e.V.:
"Zapf Creation steht seit 1998 in konti-
nuierlichem Dialog mit unserer Organi-
sation. Misereor als Mitinitiator der Kam-
pagne "Fair spielt" sieht es mit großem
Bedauern, dass Zapf Creation so promi-
nent in der gestrigen Monitor Sendung vor-
geführt wurde. Denn Zapf Creation hat be-
reits vor einigen Jahren konkrete Schritte
zu einem professionellen Monitoring von
Arbeitsbedingungen bei seinen Lieferanten
eingeleitet. Das Unternehmen hat sich
immer wieder aktiv mit dem Thema Arbeits-
bedingungen und Sozialstandards in den
chinesischen Fabriken auseinandergesetzt."

Zapf Creation hat als eines der ersten Unter-
nehmen der deutschen Spielwarenindustrie
einen firmeneigenen Kodex entwickelt, der
soziale Standards und Maßnahmen des Ar-
beitsschutzes für Angestellte weltweit ge-
währleisten soll. Auch die unter Vertrag
stehenden Zulieferer wurden zur Einhal-
tung dieser Standards verpflichtet.

Das Rödentaler Unternehmen nimmt gegen-
wärtig mit allen Beteiligten Kontakt auf, um
zu klären, wie es dennoch zu den in Monitor
erhobenen Vorwürfen kommen konnte und
wird auch in Zukunft alles tun, um humane
Arbeitsbedingungen in China sicherzustellen.

Zum Thema Gewährleistung humaner Arbeits-
bedingungen in der Spielzeugindustrie finden
Sie unabhängige Informationen auf der Home-
page von Misereor Deutschland unter:
www.misereor.de.

Bei Fragen zur Politik des Hauses Zapf Creation

bezüglich sozialer Standards und Gesundheits-
schutz wenden Sie sich bitte an den unten ge-
nannten Pressekontakt.

Die Zapf Creation AG ist Europas führender Her-
steller von Spiel- und Funktions-Puppen sowie
deren Zubehör. Zu den bekanntesten Marken
aus
dem Hause Zapf Creation gehören
Deutschlands beliebteste Funktionspuppe BABY
born® sowie
CHOU CHOU und Baby Annabell. Alle Marken
verbindet ein hoher Anspruch an Qualität,
Sicher-
heit und Spielwert. Zapf Creation hat seine
inter-
national führende Stellung in den vergangenen
Jahren mit eigenen Vertriebsniederlassungen in
Großbritannien, Frankreich, Spanien, in
Hongkong, Australien und den USA weiter
ausgebaut. Das Unternehmen mit Hauptsitz in
Rödental, Deutsch-
land, beschäftigt weltweit 433 Mitarbeiter und
konnte im Geschäftsjahr 2000 seinen Umsatz
um 15 Prozent auf Euro 164,9 Mio. steigern. Die

Zapf Creation AG, 1932 von Max Zapf
gegründet,
wurde 1992 von der TA Triumph-Adler AG erwor-
ben und im April 1999 erfolgreich an die Börse
(SMAX:ZPF) geführt.
Weitere Informationen und Bildmaterial unter
www.zapf-creation.com.

Pressekontakt:
Zapf Creation AG
Monika Collée
Mönchrödener Str. 13
96472 Rödental
Tel.: 09563 / 725-114
Fax: 09563 / 725-4195

peter

stw - Montag, 24. Dezember 2001 - 14:47
Vielen Dank für diesen sehr nachdenklich machenden Artikel an Peter. ISt natürlich schwer einzuschätzen, welche Blüten die Profitgier da im Falle Zapf so getrieben hat. Speziell adidas wurde aus ähnlichen Gründen ja schon im letzten oder vorletzten Jahr angeprangert. Aber eines ist auch klar: ein deutscher Spielzeughersteller kann derzeit nur profitabel arbeiten, wenn er arbeitsintensive Produktionen in Billiglohnländer auslagert. Das ist Fakt in unserer heutigen globalen Weltwirtschaft und das kann man nicht Zapf, adidas oder sonst irgendeinem Hersteller anlasten. Dennoch dürfen wir diese Rahmenbedingungen natürlich nicht als unveränderliche Naturgesetze hinnehmen und daher halte ich auch solche Berichte wie in diesem Fall von Monitor für sehr wertvoll.

ICh wünsche Euch ein frohes, ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest

:-) stw

stephan - Freitag, 28. Dezember 2001 - 16:29
Die Monitor Recherche stimmt nachdenklich. Allerdings sollte man sich bewußt sein, daß wenn die Verhältnisse in der Fabrik wirklich so schlecht sind, es nicht unbedingt für die Geschäftsleitung von Zapf ersichtlich gewesen sein muß. Wenn die Kontrolleure vor Ort mit dem Fabrikant gemeinsame Sache machen sollten, wäre es ein Erfolg des Monitor Teams das Zapf diese Zustände abstellen könnte.

Man muß die Zustände aber natürlich auch im Rahmen der dort üblichen Standards sehen. Zapf muß dafür sorgen, daß die Arbeitsbedingungen deutlich besser sind als im regionalen Durchschnitt, um die Lage für die Arbeiter stetig zu verbessern.

Die Kooperation mit Misereor ("fair spielt") scheint mir durchaus ernstgemeint. Erst wenn ich wüßte daß der Vorstand von Zapf bewußt Menschenrechtsverletzungen seitens seiner Zulieferer fördert, würde ich die Position glattstellen.


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Anderes Thema:
Ein Portrait der IR Arbeit Zapf's findet man übrigens unter http://www.boersenzeitung.de/online/redaktion/ir_portrait/irp27.html
(Interessanteste Info war das 2 Britische Fonds mehr als 10% an Zapf halten)

prof_b - Freitag, 28. Dezember 2001 - 17:22
Im Umfeld meiner Tochter war Baby Born dieses Jahr der absolute Renner. Diese kleine Privatstatistik deutet daraufhin, dass das 4. Quartal vielleicht recht gut ausfallen könnte.

Im Weihnachtsgeschäft 2002, gibt´s mit Sicherheit einen anderen "Renner", der nicht unbedingt von Zapf kommen wird.

Aber das Jahr 2002 ist ja lang, zumindest im Vorfeld sieht es lang aus ...
:-((( Prof

stephan - Dienstag, 29. Januar 2002 - 19:24
Umsatz- und Ergebnisprognose verfehlt

Trotzdem noch vernünftiges profitables Wachstum. Ich halte Zapf noch immer für stark unterbewertet. Kurs hat bisher nicht reagiert.

Hier die Meldung:

Europas größter Markenhersteller von Spiel- und Funktionspuppen wächst gegen weltweit schwache Konjunktur.


(Nürnberg/Rödental, 29.1.2002)

Internationalisierung treibt Wachstum von Zapf Creation

- Auslandsumsatz legt 2001 um 28 % auf 126,9 Mio. Euro zu
- Konzernumsatz plus 17% auf 193,1 Mio. Euro
- EBIT plus 12 % auf 26,2 Mio. Euro
- Q4 2001: EBIT steigt mit 30 % auf 14,1 Mio. Euro

Entgegen der weltweit zunehmenden Konjunkturschwäche hat die Zapf Creation AG, Rödental, das Geschäftsjahr 2001 (31.12.2001) wiederum mit kräftigem Wachstum abgeschlossen. Nach ersten untestierten Zahlen steigerte Europas führender Markenhersteller von Spiel- und Funktionspuppen den Umsatz um 17 % von 164,9 Mio. Euro auf 193,1 Mio. Euro. Der Gewinn vor Abschreibungen, Steuern und Zinsen (EBITDA) stieg um über 15% von 25,4 Mio. Euro auf 29,3 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg um 12 % auf 26,2 Mio. Euro (Vj. 23,4 Mio. Euro). Dies wurde heute im Vorfeld der internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg bekanntgegeben.

Im vierten Quartal stieg der Umsatz insgesamt um 14 % von 61,0 auf 69,6 Mio. Euro, das EBIT sprang um über 30% von 10,8 Mio. Euro auf 14,1 Mio. Euro. Grund für diese überproportionale Steigerung war der erfolgreiche Aufbau internationaler Niederlassungen mit eigener Vertriebsmannschaft. Dies führte zu einer deutlichen Verbesserung der Kostenstruktur, die die EBIT-Marge erstmals in viertem Quartal 2001 deutlich stärker als den Umsatz wachsen ließ.

Insgesamt aber war das Wachstum geringer als erwartet. Zwar hielt es entgegen aller weltweiten Rezessions
tendenzen auch im Oktober und November an, im Dezember ließ die Handelsnachfrage jedoch zwischen
zeitlich merklich nach und die Nachordertätigkeit des Handels blieb nahezu aus. Das hatte zur Folge, dass die Planzahlen von 200 Mio. Euro beim Umsatz und von 28 Mio. Euro beim Ertrag (EBIT) nicht ganz erreicht wurden.

Vorstandsvorsitzender Thomas Eichhorn kommentiert das Geschäftsjahr: "Wir haben uns 2001 in einem zunehmend schwierigen konjunkturellen Umfeld insgesamt gut behauptet."

Das Gesamtwachstum wurde auch im Geschäftsjahr 2001 von den wichtigen Auslandsmärkten getragen, die um 28 % auf 126,9 Mio EURO zulegen konnten. Dabei waren die strategisch wichtigen europäischen Märkte sowie die USA Hauptumsatzträger. In den USA, dem wichtigsten und größten Spielwarenmarkt der Welt konnte der Umsatz von 17,3 Mio. Euro auf 32,7 Mio. Euro mit 90 % Zuwachs sogar fast verdoppelt werden. Der derzeit für die Zapf Creation AG zweitgrößte Markt U.K./Irland legte um über 25 % auf 35,1 Mio. Euro zu. Der Marktanteil in U.K. erreichte damit das Planziel von knapp 30 Prozent. Baby Annabell, Girls Toy of the Year in 1999 und 2000, war in U.K. das meistverkaufte Mädchenspielzeug im Jahr 2001. (Quelle: NPD Eurotoys Retailpanel).Der Auslandsanteil am Konzernumsatz stieg um sechs Prozentpunkte auf 66 %.

Auf dem größten Einzelmarkt Deutschland konnte die Zapf Creation AG das hohe Niveau des Vorjahres wieder erreichen. Der Inlandsumsatz war mit 66,2 Mio. Euro praktisch unverändert. Bereinigt um das auslaufende margenschwächere Maritim-Geschäft wuchs das Unternehmen im Bereich Large Dolls um 4 % und konnte seine Marktführung mit Marktanteilen von 63 % festigen. BABY born ® war wiederum eines der meistverkauften Spielzeuge in Deutschland und konnte sich vom dritten Platz in 2000 auf den zweiten Platz in 2001 verbessern (NPD Eurotoys Retailpanel).

Im laufenden Jahr tritt der europäische Marktführer im Bereich Spiel- und Funktionspuppen ("Large Dolls") inklusive Zubehör in ein weiteres Segment des Spielwarenmarktes ein. Die Zapf Creation AG erschließt mit dem neuen Spielkonzept "BABY born ® miniworld" den Markt der sogenannten Kleinpuppen ("Mini Dolls") sowie neue Distributionskanäle wie Geschenkartikler.

Finanzvorstand Rudolf Winning unterstreicht: "In 2002 wollen wir sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit rund 15 Prozent weiter deutlich wachsen. Mittelfristig erwarten wir aus den getätigten Investitionen in unsere internationale Vertriebsorganisation zusätzliches Ergebnispotential."

Pressekontakt:
Zapf Creation AG
Monika Collée
Director Investor Relations/Public Relations
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Tel.: 09563 / 725-114
Fax: 09563 / 725-4195

stephan - Dienstag, 29. Januar 2002 - 19:29
Conference Call Unterlagen wie immer auf der Zapf Homepage:

http://www.zapf-creation.de/pl1_2/pl1_26/pdf/conferencecall_290102.pdf

PS: Bin selber erst beim Download. Daher noch kein Kommentar.

prof_b - Dienstag, 29. Januar 2002 - 19:31
2-Jahres-Chart sieht gefährlich aus!




- Keine Aussage zum Reingewinn (Ohne Zinsen und Steuern)

Man kann noch verkaufen - Prof

stephan - Dienstag, 29. Januar 2002 - 19:48
"Man kann noch verkaufen"

Das kann man jeden Tag.

Für die Aufstellung des Geschäftberichts hat Zapf noch 2 Monate Zeit. Es ist nicht unüblich bei vorläufigen untestierten Zahlen nur mit EBIT Zahlen zu handieren.

Die Zahlen waren eigentlich ganz gut, wenn man sieht wieviele Gesellschaften im letzten Jahr Gewinnrückgänge zu verzeichnen hatten. Und mit einem KGV von ca. 10 - 12 (Je nach Zinsbelastung) für 2001 kann ich nicht die große Verkaufschance erkennen, das können wohl nur die Techniker! Kurse unter 30 Euro sind sehr günstig, wenn die Ziele im diesem GJ erreicht werden.

Gruß
Stephan

prof_b - Dienstag, 29. Januar 2002 - 19:53
Hier gehen die Meinungen natürlich wieder völlig auseinander. Meine Faustregel: "Je niedriger das KGV, umso wahrscheinlicher eine Gewinnwarnung." hat sich erst einmal bestätigt.

Warten wir die Kursentwicklung ab - Gruß zurück - Prof

stw - Dienstag, 29. Januar 2002 - 21:10
Diese Zahlen sind doch absolut in Ordnung. Fast eine Punktlandung würde ich sagen: -3,5% beim Umsatz und -6,5% beim EBIT gegenüber der Planung sind in diesem Umfeld doch wirklich kaum der Rede wert. Allerdings hatten wir im letzten Jahr eine ebenfalls marginale Verfehlung der Planzahlen und damals haben die angelsächsischen Fonds hinterher massiv verkauft. Die nehmen sowas nämlich ganz schön übel und sehen lieber eine Übererfüllung der Zahlen. Ich übrigens auch. ;-)

Ich rechne also damit, dass in den nächsten Tagen da einiges zum Verkauf ansteht. Mal sehen, ob Käufer im MArkt sind, die das Material zu Kursen über 20 abnehmen. Wenn nicht, werde ich selbst mich sicherlich auf die Käuferseite begeben...

:-) stw

P.S. "Quasi-Verdoppelung des (immer noch geringen) US-Marktanteils", "erfolgreiche Aufbau internationaler Niederlassungen" : warum gucken immer alle nur auf die blöden Planzahlen. KUV<1 und KGVca10 bei einem reinrassigen Wachstumsunternehmen, das sagt doch schon alles aus...

stephan - Dienstag, 29. Januar 2002 - 21:15
So ich habe eben dem Conference Call gelauscht. Hat sich widererwarten doch sehr gut angehört.

- In Frankreich (bislang noch sehr mäßiger Vertrieb) konnte ein neuer Salesmanager eingestellt werden (8 Jahre Erfahrung, Gute Geschätfsbeziehungen zu den großen Supermarktketten).

- Der operative Cashflow 2001 übersteigt 20 Millionen Euro. Der Lagerbestand sank im Verhältnis zu 2000 um ca. 8 Mio Euro.

- Unter Plan liegende Umsätze in Deutschland und in den USA führten zur Verfehlung der Ziele

- Osteuropa und Australien waren überaschend stark

- Mini Doll Segment wird in 2002 eröffnet. Mit Planzahlen hält man sich hier noch zurück

- Babyborn boom ebbt etwas ab. Baby Anabell und chou chou sind wachstumsstärker.


@prof
Wenn Zapf die nächsten 10 Jahre 15% Gewinnsteigerung ankündigt und immer "nur" 10% erreichen würde, müßte ich meine Position mindestens verdoppeln. Das ist doch keine Gewinnwarnung wie bei einer Internetkliche, die gerade ihr Eigenkapital abfackelt!!! Bei einem Wirtschaftwachstum von 1% in 2001 hat Zapf das Ergebnis vor Steurn im zweistelligen Bereich gesteigert. 95% der deutschen Unternehmen würden vor Neid erblassen.

Stephan

PS: Ja ich gebe zu, ich bin hier nicht unbedingt neutral, dafür bin ich bei Zapf zulange dabei. Das heißt aber nicht, daß ich nicht recht haben könnte.

stephan - Mittwoch, 30. Januar 2002 - 18:16
Der Zapf Kurs steigt heute ordentlich an. Langsam wirft man wohl ein Auge auf den günstig bewerteten MDAXtitel.

Ich bin mal gespannt wo Zapf stehen würde, wenn wir in der Zukunft wieder eine Periode der euphorischen Kaufempfehlungen sähen (Damals Anfang 2000 sahen die "Experten" ein faires KGV bei 30).

Hier eine mir unlogisch erscheinende Empfehlung vom Bankhaus Lampe. Eine nachhaltig profitable und wachsende Firma wird trotz eines KGV von unter 10 für das laufende Jahr als Marktneutral eingestuft. Und das bei einem Renten KGV von 20! *kopfschüttel*

BANKHAUS LAMPE

Zapf Creation Marktperformer
Datum: 30.01.2002

Die Analysten vom Bankhaus Lampe belassen ihre Einschätzung der Aktie der Zapf Creation AG auf "Marktperformer". (WKN 780600) Die gestern Abend vorgelegten Zahlen hätten unter den Erwartungen der Analysten gelegen, da Zapf Creation selbst die in der zweiten Jahreshälfte 2001 reduzierten Prognosewerte von 200 Mio. Euro Umsatz und einem EBIT von 28 Mio. Euro verfehlt habe. Nach ersten untestierten Zahlen habe die Gesellschaft den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17% von 164,9 Mio. Euro auf 193,1 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn vor Abschreibungen, Steuern und Zinsen (EBITDA) sei um über 15% von 25,4 Mio. Euro auf 29,3 Mio. Euro gestiegen. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) habe sich um 12% auf 26,2 Mio. Euro erhöht. Die Wachstumsdynamik habe nach Angaben des Managements trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis November angehalten, habe im Dezember aufgrund kurzfristig ausbleibender Nachbestellungen des Handels jedoch merklich nachgelassen, so dass die o.a. Planzahlen nicht erreicht worden seien. Während sich der Auslandsumsatz um beachtliche 28% auf 126,9 Mio. Euro erhöht habe, habe das nationale Geschäft mit einem Umsatzzuwachs von nur 1% auf 66,2 Mio. Euro enttäuscht. Vor allem das Weihnachtsgeschäft sei in Deutschland durch eine deutliche Kaufzurückhaltung (Umsatzminus im Vergleich zum Budget 3 bis 4 Mio. Euro) geprägt gewesen. Darüber hinaus habe das Management von kurzfristigen Orderstreichungen im späten Jahresverlauf in den USA im Volumen von 2 Mio. Euro (u.a. bei Toys R Us) profitiert. Aus heutiger Sicht sei es angesichts der bevorstehenden internationalen Spielemessen verfrüht, genaue Angaben über zu erwartende Listingzuwächse im laufenden Jahr und potentielle neue Kunden zu machen. Spätestens bis Mai des laufenden Jahres sollte dies der Fall sein, so dass die Erreichung der Planziele dann eine höhere Wahrscheinlichkeit bekomme. Die Analysten würden unverändert im laufenden Jahr ein Umsatz- und Ertragswachstum von 15% und damit das Halten der komfortablen EBIT-Marge von knapp 14% erwarten. Allerdings reduziere sich durch die 2001er Zahlen die Ausgangsbasis für die Wachstumserwartung, so dass man die Gewinnerwartung wie folgt reduziere: 2001e 2,06 Euro (zuvor: 2,25 Euro), 2002e 2,49 Euro (2,66 Euro) und 2003e 2,89 Euro (3,07 Euro). Die Aktienkursentwicklung dürfte nach Auffassung der Analysten, trotz des Aufstiegs der Aktie in den MDAX und der vergleichsweise günstigen Bewertung, solange marktneutral sein, bis neuere Zahlen den angestrebten Wachstumspfad bestätigen würden. Somit lautet die Empfehlung der Analysten vom Bankhaus Lampe für die Zapf-Aktie weiterhin "Markperformer".

prof_b - Mittwoch, 30. Januar 2002 - 18:51
Das aus meiner Sicht wahrscheinlich Szenario:

Der Abwärtstrend bleibt intakt, wir toppen nicht das High vom Jahreswechsel. (26 Euro). Anschließend könnten dann die 20 in Angriff genommen werden. Spannende Sache ...

Ein charttechnischer Kauf ist auf Sicht von einem halben Jahr nicht drin - Prof

stw - Mittwoch, 30. Januar 2002 - 23:47
"Darüber hinaus habe das Management von kurzfristigen Orderstreichungen im späten Jahresverlauf in den USA im Volumen von 2 Mio. Euro (u.a. bei Toys R Us) profitiert"

Den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen... ;-)

Aber ganz im Ernst: mir sind solche marktneutrale Analystenstimmen ganz Recht. Oft bedeutet das nämlich: die Privatanleger sollen gefälligst noch ein bißchen warten mit dem Einstieg, bis sich die Fonds ausreichend positioniert haben.

:-) stw

stephan - Freitag, 1. Februar 2002 - 21:46
"Ein charttechnischer Kauf ist auf Sicht von einem halben Jahr nicht drin - Prof"

Hallo Prof,

Wieso weisst Du das jetzt schon? Deine anderen Äußerungen kann ich ja nachvollziehen, weil Du vielleicht bei 26 ein Doppeltop siehst und bei 20 "wichtige" Unterstüzungslinien brechen könnten. Aber wenn ich die Chartechnik (CT) richtig verstanden habe, liegt der größte Vorteil der CT in der Flexibilität auf Marktveränderungen zu regieren. Das heißt die Meinung zu ein und derselben Aktie kann beliebig je nach Signalen schwanken.
Wenn Zapf innerhalb der nächsten 6 Monate über der 200 Tage Linie stünde, würdest Du sie doch zum Kauf empfehlen müssen, oder?

@ stw

Beim Bankhaus Lampe kann ich das nicht beurteilen, aber bei einer anderen Analyseabteilung einer dt. Großbank, wo ich arbeiten durfte (nur ein Praktikum) , nehmen die Analysten auf die eigenen Fonds absolut keine Rücksicht. Merkwürdige Empfehlungen resultieren da eher aus der Angst als einziger eine Aktie grundlegend falsch einzuschätzen. Außerdem werden die Banken arm, wenn sie nur Aktien empfehlen, die Ihre Kunde im Moment aus irgendwelchen Gründen gerade nicht kaufen wollen. Ein wichtiger Grund sind auch für institutionelle Kunden fallende Kurse, man mag es kaum glauben aber die Fondsmanager sind die größten Angsthasen, die es gibt...
Wenn ich provisionsorientiertes Research anbieten würde, wäre Zapf wahrscheinlich auch erst mit einem KGV > 20 ein Kauf, weil dann die Stimmung bei meinen Klienten stimmt (Der Chart sollte positiver sein). Also die Analysten sind wirklich nicht alleine schuld, es sind auch die merkwürdigen Kunden.

prof_b - Samstag, 2. Februar 2002 - 14:44
Der Bruch eines Abwärtstrends ist ein recht gefährliches Kaufsignal, es kommen ja nach dem Ausbruch jede Menge Widerstände.
Der Ausbruch aus eine Seitwärtstrend ist wesentlich besser. Ein Seitwärtstrend müsste sich etablieren und das würde halt wenigstens 6 Monate dauern ...

prof_b - Dienstag, 12. Februar 2002 - 18:22
20,80 - damit hat sich die Vermutung mit dem fallenden Dreieck bestätigt!
PRof

chinaman - Mittwoch, 13. Februar 2002 - 09:00
@ prof: Wie Du weißt, bin ich charttechnisch ein Anfänger. Von daher mal 3 Fragen:

a) ist es korrekt, dass ein eigentliches charttechnisches Signal erst gestern ausgebildet wurde ? (fallendes Dreieck hast Du das genannt)

b) Kann man aus einer solchen Formation dann ein Kursziel ableiten und wenn ja wie ???

c) Andere Charttechniker haben am 30.01.2002 beim Kurs von 24 EUR ein Kaufsignal gesehen. Was war Ihr "Fehler" ???

Danke !


:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Mittwoch, 13. Februar 2002 - 11:18
chart
a) ist es korrekt, dass ein eigentliches charttechnisches Signal erst gestern ausgebildet wurde ? (fallendes Dreieck hast Du das genannt)
Das fallende Dreieck haben wir seit Dezember: Die Aktie fällt auf 22 Euro erholt sich jedes Mal, aber jedes Mal schwächer. Solche Formationen gibt´s jetzt bei ganz vielen Aktien zu sehen. Gestern war der Durchbruch durch die Unterstützung bei 22 Euro, die bilden jetzt den Widerstand nach oben, dann hätten wir die 24 Euro als nächsten Widerstand.

b) Kann man aus einer solchen Formation dann ein Kursziel ableiten und wenn ja wie ???
Ich mache so was nicht, da ich die Aktie weder kaufe noch habe muss ich das auch nicht. Das Spekulieren auf Technische Erholungen im Abwärtstrend ging bei mir fast immer daneben. Wir haben bei 20 und 18 Euro noch Widerstände, aber deswegen kaufe ich keine Zapf, solange es noch aussichtsreiche Aktien gibt.

c) Andere Charttechniker haben am 30.01.2002 beim Kurs von 24 EUR ein Kaufsignal gesehen. Was war Ihr "Fehler" ???
Sorry, die haben keine Ahnung, weder im Kurzfrist- (fallendes Dreieck) noch im Langfristchart(Abwärtstrend seit 20 Monaten) gab es am 30.01. irgendein vernünftiges Kaufsignal.

Wie gesagt, solche Aktien sind nichts für mich. Eine Bodenbildung von fast einem Jahr ist das Minimum, was ich verlange.
Gruß Prof

chinaman - Mittwoch, 13. Februar 2002 - 12:36
@ prof: Danke für Deine Erläuterungen.

Zu c): Am 30.01. war wohl der Durchbruch der 38d-Linie. Offensichtlich hat dies "Anderen" schon als Kaufsignal genügt.

:-)
Gruß
Chinaman

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