Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: TFG Venture Capital AG: Archivierte Beiträge bis 12. März 2002
stw - Dienstag, 11. Dezember 2001 - 18:16
Mal wieder ein Lebenszeichen von TFG. mib, hast Du eine Meinung zu VeriSign, an der die TFG nun aufgrund dieses Tradesale beteiligt ist ?

:-) stw

TFG veräußert 1Global Place an amerikanischen Internet-Dienstleister VeriSign Inc.

Marl, 12.12.2001 – TFG Venture Capital (WKN 744950) hat ihren Anteil an dem amerikanischen Domain-Dienstleister 1GlobalPlace in Höhe von 9,4 Prozent vollständig veräußert. Das US-Unternehmen VeriSign Inc. in Californien ist einer der weltweit führenden Dienstleister zur Überwachung und zum Schutz von Inhalten, Logos und Markennamen im Internet. Im Gegenzug dazu hat die TFG Aktien von VeriSign erhalten. Die Aktien, die an der amerikanischen Wachstumsbörse NASDAQ gehandelt werden, sind mit einer Haltefrist versehen und können im Verlauf des Jahres 2002 veräußert werden. „Dieser Tradesale ist zur Zufriedenheit aller Beteiligten verlaufen“, sagte F. Michael Stallmann, Vorstand der TFG. „Wir konnten unser eingesetztes Kapital in einem schwierigen Marktumfeld vermehren und haben außerdem die Chance, von dem großen Wachstumspotential der VeriSign-Aktie zu profitieren“.

VeriSign zählt mit einer Marktkapitalisierung von gut 8,5 Mrd. US-Dollar zu den 100 größten an der NASDAQ gelisteten Werten. Durch die Übernahme von 1GlobalPlace ergänzt das US-Unternehmen sein Dienstleistungsangebot und unterstützt seine Kunden künftig auch bei der weltweiten Registrierung, Verwaltung und Sicherung von Domainadressen. Nach Ansicht von TFG wird VeriSign aufgrund seines Know-hows von den künftig steigenden Ausgaben für eine weltweite Internetpräsenz von Unternehmen überdurchschnittlich profitieren.

Die TFG hatte sich im November vergangenen Jahres mit 2 Mio. US-Dollar an 1GlobalPlace beteiligt. Als weiterer Investor war Reuters Venture Capital Greenhouse Fund beteiligt. Reuters Venture hat im Rahmen dieses Tradesales ebenfalls seine Anteile veräußert.

stw - Dienstag, 8. Januar 2002 - 15:42
Ein weiteres düsteres Kapitel des stw-Musterdepots wird geschlossen. Ich habe mich schweren Herzens entschlossen, TFG zu 5,05 EUR zu verkaufen, nachdem ich nun schon seit einiger Zeit vergeblich auf einen guten Ausstieg hoffe und die früher gewohnte Rallye beim NEMAX-Anstieg diesmal ausgeblieben ist.

Warum gerade jetzt ? Nun, seit einiger Zeit kommen mir doch erhebliche Zweifel, ob TFG langfristig eine gute Rolle auf dem internationalen VC-Markt spielen kann. Zu klein ist man inzwischen mit den gerade mal 50-70 Mio Marktkapitalisierung, so dass sich kein institutioneller Investor (mehr) für TFG interessiert. Über die Qualität der Beteiligungen kann man nur spekulieren, ebenso über die Seriösität des Vorstandes. Aber es stösst mir eben übel auf, was da zB bei PA Power Automation abgelaufen ist.

Um es klar zu sagen: ich traue der TFG-Aktie immer noch jederzeit eine kurzfristige Kursverdoppelung zu. Aber im Gegensatz zu früher wäre das derzeit m.E. nicht gerechtfertigt. MEin Vertrauen in das Management ist leider dahin und daher muss ich hier herbe Verluste realisieren.

chinaman - Dienstag, 8. Januar 2002 - 16:22
"Aber es stösst mir eben übel auf, was da zB bei PA Power Automation abgelaufen ist. "

Gab es denn da in der letzten Zeit neue Erkenntnisse ???

Ansonsten: Kopf hoch ! Ich lerne ja gerade auch, wie schmerzhaft es ist, sich eine monatelange Fehleinschätzung (Sparta) einzugestehen.

Wartest Du bei Valora auch auf einen passenden Ausstieg oder siehst Du da Dein Engagement wie bei Gesco langfristig ???


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Dienstag, 8. Januar 2002 - 18:23
zu PA Power Automation: lt. telebörse-Magazin wollen Privatanleger Klage wg. Betrug und Insiderhandel einreichen. Mit angeklagt werden soll neben dem PA-Vorstand und den Wirtschaftsprüfern auch der Aufsichtsrat Jürgen Leschke, seineszeichens Vorstand der TFG. Das sind alles nur Gerüchte, aber gut ist sowas fürs Image jedenfalls nicht !

zu Valora: nein, ich warte hier eher noch auf eine Nachkaufgelegenheit unter 3 EUR ?. Bin noch am Zögern, ob ich die in wenigen Wochen auf dem Tisch liegenden Zahlen für 2001 abwarten soll.

:-) stw

stephan - Dienstag, 8. Januar 2002 - 19:57
"Um es klar zu sagen: ich traue der TFG-Aktie immer noch jederzeit eine kurzfristige Kursverdoppelung zu"

Da Kursbewegungen z.Teil völlig unabhängig von den Fundamentaldaten stattfinden gilt:

Möglich ist alles, allerdings hat das TFG Management in der Vergangenheit bewiesen, das es langfrisitig zu mindestens 90% in Vermögensvernichter investiert, das wird irgendwann zwangsläufig dazu führen, daß sie ihre eigene Tätigkeit einstellen müssen. Hoffentlich sind sie wenigstens so vernünftig und zahlen noch die restlichen liquiden Mittel an die Eigner aus.
Vielleicht sehe das zu krass, aber TFG war und ist aus meiner Sicht eine Nullnummer.

Mir ist das ja glücklicherweise im Mai 2001 klargeworden, das der "tolle" NAV eine Illusion für die Anleger ist. Das diese Vorspielung falscher Tatsachen allgemein üblich und rechtlich einwandfrei ist, macht ihn nicht besser. Ich konnte meine Miniposition mit erträglichen Verlusten veramschen.
Ich denke, das die nächte IPO-Hausse noch etliche Jahre auf sich warten lößt und die ganzen virtuellen VC-Goldgruben dann tot sind und somit unterstütze ich den Verkauf von TFG mit ganzem Anlegerherz.

Gesco ist natürlich ein ganz anderes Kaliber. Im Gegensatz zu TFG setzen sie ja zum größten Teil auf ertragsstarke Unternehmen (wie altmodisch *g*).

chinaman - Mittwoch, 9. Januar 2002 - 11:46
"Möglich ist alles, allerdings hat das TFG Management in der Vergangenheit bewiesen, das es langfrisitig zu mindestens 90% in Vermögensvernichter investiert"

Na ja, sehe ich wieder mal etwas anders. Generell ist es das Geschäftsmodell von VC Gesellschaften, dass ein hoher Anteil der Investments in Firmen fließt, die letztendlich nicht erfolgreich sind. Die 20-30 % die "Durchkommen" müssen dann halt so erfolgreich sein, dass unter dem Strich eine vernünftige Rendite rauskommt. Das war wohl schon immer so und diese grundlegende Erkenntnis wird sich wohl auch nicht so schnell ändern.

Der NAV ist deshalb momentan so problematisch, weil sich die Preise für solche vorbörslichen Beteiligungen stark nach unten entwickelt haben. Der NAV zeigt daher immer die Einstandspreise minus den bereits durchgeführten Wertberichtigungen. Nur, wer weiß schon, was noch an Wertberichtigungen in der "Pipeline" ist ???

Grundsätzlich glaube ich schon noch an das prinzipielle Geschäftsmodell von VC. Aber es erscheint mir momentan doch klüger, in Firmen zu investieren, die sich Ihre VC Sparte nun (zu wesentlich besseren Einstiegskonditionen) aufbauen.

Ich gebe Dir aber recht, dass die nächste IPO-Hausse noch einige Zeit auf sich warten läßt und wahrscheinlich einige VC Firmen diese Zeit nicht überleben werden. Daher ist der Gesco Weg der Kombination von "altmodischen" Beteiligungen mit potentiellen IPO Kandidaten strategisch wohl gar nicht so schlecht.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Mittwoch, 9. Januar 2002 - 18:26
"Vielleicht sehe das zu krass, aber TFG war und ist aus meiner Sicht eine Nullnummer"

Also so würde ich das nach wie vor nicht einschätzen. TFG hat aufgrund der hohen Cashbestände noch immer eine gute Chance gestärkt aus der Branchenkrise mit der folgenden marktbereinigung hervorzugehen. Auch TFG kann nun günstihg einkaufen und sie hätten auch die Mittel dazu. Wobei die natürlich umso stärker für die Weiterfinanzierung der Perlen in ihrem Portfolio benötigt werden, je länger sämtliche Exit-Möglichkeiten praktisch versperrt sind aufgrund der Marktlage.

Aber TFG wird wohl leider nicht die Rolle spielen, die ich ihnen vor 2 JAhren zugetraut hätte in dem Zukunftsmarkt VC. Für mich ist TFG dennoch definitiv kein Insolvenzkandidat wie einige andere der zweit- oder drittklassigen VC-Geber.

:-) stw

stephan - Donnerstag, 10. Januar 2002 - 18:02
Die Cashbestände sind angesichts der Nachschußnöte bei den verlustbringenden Beteiligungen auch bitter nötig. TFG wird es schwer haben neue Investoren von ihrer Kompetenz zu überzeugen. Die DBAG legt weiter VC Fonds auf...

Als fundamentalorientierter Anleger ist es bei mir vielleicht auch Schadenfreude eine Firma scheitern zu sehen, die unabhängig vom wirtschaftlichen Wert Investitonen tätigt, nur weil sie noch Dümmere zu finden hofft, an die sie mit Gewinn verkaufen können.

Ein katastrophales Beispiel ist die Inline AG. Wirklich traurig; da wurden 7 oder 8 Millionen Euro einem fraglichen Super Motivator anvertraut, der schon einen Börsenwert von einer Milliarde für seine Motiviatonstechniken berechntet hatt. Vollkommen lächerlich. Übrigens kann ich micht nicht erinnern, das TFG die schon monatelang insolvente "Investion ihren Aktionären gebeichtet hätte.

Auschnitt aus der Wiwo (im Dezember standen auch mal 2 Seiten über den Flop des Jahres)

Glaubensmann des Jahres: Jürgen Höller
“Wer Erfolg haben will, muss sich überschätzen”, predigte Deutschlands teuerster Motivationsguru seinen Jüngern gerne.

Nun musste er selbst dran glauben: Erst verhieß er einen raschen Börsengang, dann bis 2015 eine Umsatzsteigerung seiner Inline AG um fast das Hundertfache. Aufs Parkett gelangte die Firma allerdings nie, statt fetter Gewinne droht nun die Pleite. Die Folge: Zu seinen Gläubigen gesellen sich inzwischen auch immer mehr Gläubiger.

chinaman - Dienstag, 22. Januar 2002 - 09:42
TFG verkauft Innomess-Beteiligung an ISRA


Die TFG Venture Capital AG & Co. KGaA hat ihren Anteil von 28 Prozent an der Innomess GmbH vollständig an die ISRA Vision Systems AG, einen Spezialanbieter für automatisierte Oberflächenqualitätskontrollen in der Industrie, veräußert. TFG erhält im Gegenzug ISRA-Aktien sowie einen Cash-Anteil. Die Aktien sind bis zum Ende des Jahres mit einer Lock-Up Frist versehen.

TFG hatte sich im September 1996 an Innomess beteiligt. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen bereits erste Produkte im Markt. Mit der Unterstützung der TFG konnte der Umsatz auf rund 3,5 Mio. Euro in 2000 gesteigert werden. Schon heute werden die Innomess-Anlagen bei Herstellern wie Audi, DaimlerChrysler, DESAG, Guardian Industries, PILKINGTON, Saint-Gobain, SCHOTT Glaswerke oder Volkswagen eingesetzt.

Die Aktie von TFG Venture Capital schloss gestern in Frankfurt bei 4,70 Euro. Das Papier von ISRA Vision Systems gewinnt derzeit 1,21 Prozent auf 16,70 Euro.


Quelle: Finance Online 22.01.2002 09:29

stephan - Donnerstag, 14. Februar 2002 - 00:18
Tja, irgendwann mußte selbst TFG seine Pleitebeteiligungen abschreiben... Die Aktionäre werden in der AdHoc schon wieder bewußt fehlgeleitet: 3,12 Euro Cash je Aktie. Der unbedarfte Anleger wird denken, daß das der Substanzwert ist. Weit gefehlt, hier sind nicht die Verbindlichkeiten abgezogen wurden. Schon ein merkwürdiger Haufen. Das die TFG über jede 100.000 Euro Erlös eine Meldung rausbringt und bei großen Insolvenzen die dem interessierten Zeitungsleser schon monatelang bekannt sind, wie bei Inline, die dann zu zweistelligen Millionen DM
Abschreibungen führen, zeitnah nichts miteilt disqualifiziert sie und schädigt selbst ihre wenigen "nicht" katastrophalen Beteiligungen.

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Ad hoc: TFG Venture Capital deutsch
TFG schreibt Beteiligungsportfolio um weitere 48 Mio. EUR ab Ad-hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. TFG schreibt Beteiligungsportfolio um weitere 48 Mio. EUR ab Hohe Liquidität sichert langfristige Zukunft Marl, 13.02.2002 - Die im SDAX gelistete TFG Venture Capital AG & Co KGaA Unternehmensbeteiligungsgesellschaft hat im vierten Quartal 2001 weitere 48,2 Mio. EUR ihres Beteiligungsportfolios abgeschrieben. Wesentlicher Grund für die erneute Wertanpassung sind starke Kursverluste bei den börsennotierten Beteiligungen. Allein der Buchverlust bei der strategischen Beteiligung an Concord Effekten macht mit 11,3 Mio. EUR knapp ein Viertel der Korrektur aus. Darüber hinaus wurden die Restwerte der Gastrofix AG und der Inline AG abgeschrieben, nachdem beide Gesellschaften im vierten Quartal Insolvenzantrag gestellt hatten. Die weiterhin schwache Konjunkturlage hat bei anderen Beteiligungen vereinzelt zu deutlichen Planabweichungen geführt. Im Zuge der aktualisierten Portfoliobewertung wurden auch diese Gesellschaften komplett abgeschrieben, da die TFG hier nicht als alleiniger Investor weiterfinanzieren wird. Zusammen mit den zum Halbjahr erfolgten Korrekturen hat die TFG ihr Portfolio im Jahr 2001 um 105,2 Mio. EUR wertberichtigt. Aufgrund geringer Verkaufserlöse lagen die Erträge im abgelaufenen Geschäftsjahr nur bei 13,5 Mio. EUR (VJ: 88 Mio. EUR). Beim Gewinn vor Abschreibungen, Steuern und Zinsen (EBDIT) konnte das positive Ergebnis der ersten neun Monate nicht gehalten werden. Durch Forderungsverluste rutschte das EBDIT mit 1,2 Mio. EUR (VJ: 31,0 Mio. EUR) ins Minus. Einschließlich der Abschreibungen hat sich der operative Verlust ausgeweitet. Nach DVFA/SG (ohne assoziierte Unternehmen) lag der Fehlbetrag bei 104,7 Mio. EUR oder 9,52 EUR je Aktie. Der Net Asset Value nach den Richtlinien des EVCA fiel im Vergleich zum dritten Quartal 2001 um 39,4 Mio. EUR auf 80,7 Mio. EUR. Dies entspricht einem Wert von 7,34 EUR je Aktie. Im Vorquartal wurden 10,92 EUR je Aktie ausgewiesen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der TFG-Vorstand noch nicht mit einer nachhaltigen Erholung der Märkte. "Vor diesem Hintergrund wäre es ein außerordentlicher Erfolg, wenn wir das Jahr mit einer schwarzen Null abschließen könnten", sagt Vorstand Jürgen Leschke. Die TFG hat sich strategisch auf die schwierige Situation eingestellt. Mit zurzeit 34,4 Mio. EUR verfügt die Gesellschaft über einen hohen Bestand an Barmitteln. Der Cash-Anteil deckt mit 3,12 EUR je Aktie 75% des aktuellen Aktienkurses ab.

chinaman - Donnerstag, 14. Februar 2002 - 09:32
Das sind schon wirkliche NAV-Implosionen die sich da im vorbörslichen Beteiligungsbereich abspielen. Mein lieber Mann ...

Zur Frage von Stephan inwieweit die 3,12 EUR Cash je Aktie noch um Verbindlichkeiten korrigiert werden müssen: Zumindest ein Teil dieser Verbindlichkeiten dürfte über KfW und ähnliche Programme abgesichert sein. Wie der Absicherungsmechanismus allerdings exakt funktioniert, ist mir allerdings auch noch nicht völlig klar. Vielleicht kennt sich ja stw in diesen Details aus ???

:-)
Gruß
Chinaman


TFG: Die Börsenflaute und ihre hässliche Fratze (WO)

Marler VC-Unternehmen verzeichnet Ertrags-Einbruch auf Grund der katastrophalen Börsenlage.

Oh je, TFG: Das Marler Venture-Capital-Unternehmen hat im vierten Quartal 2001 weitere 48 Mio. Euro auf das Beteiligungsportfolio abgeschrieben. Allein der Wertverlust der Beteiligung an Concord Effekten belaufe sich auf 11,3 Mio. Euro, teilt das Unternehmen mit. Insolvenzen und Planabweichungen von Beteiligungen machen einen weiteren Teil des Abschreibungsbedarfs aus.

Keine Frage, die Zeiten der VC-Branche sind schwer. Der Börsencrash hat die Unternehmensbewertungen purzeln lassen. Beteiligungen, die in den Boomjahren 1999 und 2000 eingegangen wurden, lasten nun schwer auf den Bilanzen auf Grund ihrer hohen Einstandswerte. Dazu sind weitere Finanzierungsrunden immer schwieriger durchzuführen, da bei Investoren das Geld nicht mehr so locker sitzt. Die Folgen können drastisch ausfallen: „Im Einzelfall werden wir hier nicht als Einziger weiterfinanzieren. Können keine anderen Investoren gefunden werden, kann diese Entscheidung weitere Insolvenzen nach sich ziehen“, sagt TFG-Vorstand Michael Stallmann. Dass dies neue Abschreibungen nach sich ziehen könnte, liegt auf der Hand.


So zeigt die schlechte Börsenlage ganz deutlich ihre hässliche Fratze in der TFG-Bilanz des Jahres 2001. Die Erträge sind von 88,7 Mio. Euro im Jahr 2000 auf 13,5 Mio. Euro im Jahr 2001 zusammen gebrochen. Der GRund sind fehlende Exit-Möglichkeiten zum Verkauf von Beteiligungen – das Gewinn-Elixier für VC-Unternehmen. Der Verlust je Aktie, berechnet nach DVFA-Methode, liegt bei satten 9,52 Euro bzw. 104,7 Mio. Euro für das Gesamtunternehmen.

Mit einer Erholung des VC-Marktes wird in der Branche allgemein erst 2003 gerechnet; 2002 dürfte allenfalls erste Erholungstendenzen bringen. Nach wie vor ist die IPO-Pipeline verstopft, wie der abgesagte Börsengang von Private Media - an denen die TFG allerdings nicht beteiligt ist - an den Neuen Markt gezeigt hat. Trotzdem sieht dies bei anderen IPO-Kandidaten derzeit nicht anders aus. Börsengänge werden auch 2002, zumindest in der ersten Jahreshälfte, Mangelware bleiben. „Vor diesem Hintergrund wäre es ein außerordentlicher Erfolg, wenn wir das Jahr mit einer schwarzen Null abschließen könnten“, sagt TFG-Vorstand Jürgen Leschke.

Der Lichtblick: Die Marler verfügen über mehr als 34 Mio. Euro an Barmitteln, was rund drei Viertel des Unternehmenswertes abdeckt. Der Abfluss von Liquidität ist zurzeit gering, sodass sich niemand vor Existenz bedrohenden Schwierigkeiten fürchten muss. Allein der Aktienkurs wird noch eine längere Zeit brauchen, bis er sich aus den Niederungen spürbar hervor gearbeitet hat.

Autor: Michael Barck, 09:15 14.02.02

stephan - Donnerstag, 14. Februar 2002 - 10:15
@ chinaman

Beim Blick in die letzten Quartalsberichte, wurden bisher nie die Verbindlichkeiten abgezogen, wenn man von einem Cashwert pro Aktie sprach. Zu denken die 34 Mio Euro cash wären abzüglich Verbindlichkeiten gerechnet, würde bedeuten die TFG hätte einen positiven Cashflow von über 25 Mio Euro im Q4 gehabt... :) Das ist wohl unrealistisch! Mit Verbindlichkeiten dürfte der Cashanteil eher bei 0 bis 10 Mio Euro liegen.

Die angeblichen Absicherungen haben nach den Meldungen der TFG noch nicht zu großen Erstattungen geführt. Warum sollte gerade die verbliebenen Buchwerte eine größere Absicherung beinhalten??? Die KfW ist nicht das Subventionsinstitut von gescheiterten und übermütigen VC-Firmen. Ich würde hier auf keinen Euro "Bestattungsgeld" hoffen.

Die einzige Hoffnung, die man bei TFG noch haben könnte, ist das sich tatsächlich einige zukunftsträchtige Unternehmen im Portfolio verstecken. Alles andere ist auf Sand gebaut.

stw - Donnerstag, 14. Februar 2002 - 18:20
"...lag der Fehlbetrag bei 104,7 Mio. EUR oder 9,52 EUR je Aktie"
Das ist wirklich dramatisch, welche Kapitalvernichtung da in rasender Geschwindigkeit abläuft...

"Beim Blick in die letzten Quartalsberichte, wurden bisher nie die Verbindlichkeiten abgezogen, wenn man von einem Cashwert pro Aktie sprach"
Und genau dieser Punkt war es, der bei mir vor einiger Zeit den Ausschlag für meine Entscheidung gegeben hat, schweren Herzens die erheblichen Verluste sowohl im Musterdepot als auch privat zu realisieren. Das ist wirklich eine Milchmädchenrechnung, die die TFG-Verantwortlichen da präsentieren.
Allerdings habe auch ich bis heute nicht durchgeblickt, wie der Absicherungsmechanismus seitens der KfW genau funktioniert und wann das Geld im Insolvenzfall dem VC-Geber zufliesst. Die KfW-Bürgschaften waren ein hervorragendes Argument für die VC-Aktien und nun in der Krise hört man nichts mehr davon. Seltsam...

:-) stw

chinaman - Donnerstag, 14. Februar 2002 - 18:23
@ stephan: Irgendwie habe ich mich wohl unpräzise ausgedrückt. Zur Klarstellung:

Ich bin mit Dir der Meinung, dass beim Cashwert die Verbindlichkeiten noch nicht abgezogen sind.

Aber ich zweifle an, dass diese Verbindlichkeiten, egal welchen Geschäftsverlauf die Beteiligungen nehmen, immer zu 100 % getilgt werden müssen.

Woher willst Du denn Wissen, dass die Absicherungen noch nie zu Reduzierungen der Verbindlichkeiten geführt haben ? Vielleicht waren die Brutto Wertberichtigungen ja noch höher !

Die KfW hat letzlich hoheitliche Aufgaben und ist insoweit schon ein Subventionsinstitut, mit dem klaren Ziel, sich finanziell am Risiko einer Unternehmensneugründung zu beteiligen. Schließlich profitiert Vater Staat ja auch mit einer hohen Steuerquote, wenn über VC lebensfähige Firmen entstehen. Im Prüfprozess war regelmäßig bspw. auch die KfW beteiligt. Wurden "schlechte" Firmen finanziert, war nicht nur die VC Firma, sondern auch die KfW "übermütig". Ansonsten bräuchte man keine KfW sondern nur normale Bankkredite von Deutscher Bank und Konsorten ...


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 14. Februar 2002 - 19:11
Kopie von der KfW Homepage !

:-)
Gruß
Chinaman


Vorteile auf einen Blick

für den Beteiligungsgeber:

Gewährung von langfristigen Krediten an den Beteiligungsgeber mit bis zu 15 Jahren Laufzeit zur Refinanzierung seiner Beteiligung
Vereinbarung von günstigen Festzinssätzen, an die wir uns für 10 Jahre binden
Die KfW entlastet Beteiligungsgeber und/oder durchleitende Kreditinstitute anteilig von ihren Risiken.
i.d.R. freie Entgeltvereinbarung zwischen Beteiligungsgeber und Beteiligungsnehmer
für den Beteiligungsnehmer:


Beteiligungskapital steht dem Unternehmen für einen langfristigen Zeitraum ohne laufende Tilgungsverpflichtung zur Verfügung.
Will sich der Beteiligungsnehmer vorzeitig vom Beteiligungsgeber trennen, kann der KfW-Kredit an den Beteiligungsgeber ohne Vorfälligkeitsentschädigung zurückgezahlt werden.
Das Beteiligungsentgelt ist gewinnabhängig, es paßt sich damit dem Erfolg des Unternehmens an.
Eigenkapital erfüllt eine Haftungsfunktion, denn es steht auch zur Deckung von Verlusten zur Verfügung. Damit verbessert das Unternehmen seine Kreditwürdigkeit, was weitere Kreditaufnahmen für zukünftige Investitionen ermöglicht.
für Beteiligungskapital werden keine dinglichen Sicherheiten benötigt.
Der Beteiligungsnehmer kann in vielen Fällen auch vom Know-how des Beteiligungsgebers profitieren.

chinaman - Freitag, 1. März 2002 - 16:00
Artikel aus der WIWO:

Umfrage: Venture-Capital-Markt im Wartestand

Die Anbieter vonRisikokapitalfonds zweigen einen hohen Teil der Anlegergelder für Gebühren ab. Selbst bei einer Marktbelebung bleiben die Renditechancen schwach.

Im Alter von sieben Jahren fasste er den Entschluss, Millionär zu werden. Nun, 31 Jahre später, steht er vor der Pleite. Jürgen Höller, so genannter Motivationstrainer, verzockte mit seinem Start up-Unternehmen Inline AG Anlegermillionen (WirtschaftsWoche 49/2001). „Wir werden Inline nicht gegen die Wand fahren lassen“, hatte Jürgen Leschke, Vorstand der börsennotierten TFG Venture Capital und Hauptkapitalgeber des Höller-Unternehmens noch im Oktober versprochen. Doch nur wenige Wochen später musste TFG die fünf Millionen Euro, die in Inline steckten, in den Wind schreiben. Das Unternehmen meldete Insolvenz an.

TFG war an der Börse einmal mehr als 500 Millionen Euro wert – und damit auf dem Sprung in die Eliteliga deutscher Aktien. Inzwischen ist nach herben Kursverlusten die angestrebte Aufnahme in den MDax und somit den Kreis der 100 größten deutschen Unternehmen an der Börse in weite Ferne gerückt.


Dort, in weiter Ferne, liegen auch die versprochenen Renditen für die Investoren, die ihr Geld in den vergangenen Jahren in einen der zahlreichen neuen Venture-Capital-(VC)-Publikumsfonds steckten. Denn: „Bei vielen Venture-Capital-Gesellschaften liegen zurzeit immer noch zu viele Leichen im Keller“, sagt Thomas Reifert, Senior Manager bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche. Schlimmer noch, viele Fondsanbieter zwacken vom Investitionsbetrag der Anleger einen so hohen Anteil für Gebühren und Kosten ab, dass selbst von möglichen Verkaufserfolgen aus dem Beteiligungsportfolio nur wenig Rendite beim Anleger ankommt.

Obwohl schon in den ersten Monaten 2001 die gesamte Branche ihre Portfolios zum Teil bereits um mehr als 50 Prozent abwertete, dürfte „besonders zum Jahresende 2001 noch einmal eine deutliche Korrektur nach unten vorgenommen worden sein,“ vermutet Werner Schauerte, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK).

Denn 2001 war das Jahr, in dem für die junge Risikokapitalbranche in Deutschland viele Träume platzten. Nach dem Kursabsturz an den Börsen seit Frühjahr 2000 hatten die meisten derjenigen, die das Geschäft mit der Finanzierung junger (Venture-Capital) und einiger reifer Unternehmen (Private Equity) betreiben, auf eine schnelle Erholung gesetzt. Doch das Gegenteil trat ein, die Folge waren etliche Totalverluste. „Im vergangenen Jahr war mehr als jeder dritte Abgang aus den Portfolios eine Komplettabschreibung“, so Schauerte, der hohe Verlustquoten in erster Linie bei den vielen jüngeren VC-Gesellschaften sieht.

Wo und wann diese Totalverluste anfielen, ist für den Anleger nicht immer sichtbar. Während börsennotierte Aktiengesellschaften wie die TFG eine gewisse Transparenz bieten, tappen sie nach einem Investment in einen der in den vergangenen beiden Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossenen Fonds häufig im Dunkeln. Die Fonds sammeln das Geld privater Anleger ein und verteilen es dann wiederum auf andere Fonds oder direkt an junge Unternehmen in der Hoffnung, über einen schnellen Börsengang eine hohe Rendite zu erzielen. „Verwertbare Veröffentlichungen zu Rendite und Abschreibungen der Fondsportfolios sind bisher so gut wie gar nicht vorhanden“, sagt Dirk Brennecke, der als unabhängiger Finanzplaner laufend Fondsprospekte analysiert.

Während die Vertreiber der Fonds, bei denen Anleger meist schon mit 10000 oder 20000 Euro einsteigen können, mangels Nachfrage (WirtschaftsWoche 26/2001) immer noch mit utopischen Renditeversprechen von jährlich 25 oder 30 Prozent trommeln, um überhaupt noch Investoren zu finden, rutschte in Wahrheit zuletzt jeder Fonds in die roten Zahlen. So weist der vom Finanzdienstleister Thomson Financial Data ermittelte Private Equity Index für die Rendite von 1200 Fonds für den Zeitraum von Juni 2000 bis Juni 2001 eine negative Performance von elf Prozent aus. Fonds, die reinrassige Jungunternehmer finanzierten, vernichteten im Schnitt gar 21 Prozent Anlegerkapital.

Viele Fondswerber behaupten aber nach wie vor, vor allem in neue, angeblich günstig bewertete Beteiligungen zu investieren. Deshalb seien die Renditeaussichten ausgesprochen gut. Doch die Fakten sehen anders aus. Von Januar bis September 2001 steckten laut BVK die deutschen Private-Equity-Geber ihr Geld in 761 alte und in nur 645 neue Beteiligungen. Eine Umfrage der Beratungsgesellschaft Mackewicz & Partner zum Investitionsverhalten im vierten Quartal ergab, dass sogar zwei Drittel der Gelder bestehende Unternehmensbeteiligungen weiterfinanzierte, die in vielen Fällen ohne weitere Kapitalspritze den Gang zum Insolvenzrichter antreten müssten. Zu befürchten ist, dass dabei verlorenem Geld noch einmal frisches Kapital nachgeworfen wird.

Dies hat fatale Auswirkungen auf die Rendite. Denn nachdem in fast allen Technologiebranchen die Bewertungen um bis zu 95 Prozent eingebrochen sind, verwässert sich der Anteil bei jeder neuen, zu einer niedrigeren Bewertung durchgeführten Finanzierungsrunde. So rutschen selbst Finanzierer ohne Totalverluste im Portfolio schnell in die roten Zahlen. Ahnlich wie am Neuen Markt, wo die Kurse trotz der zwischenzeitlichen Verdopplung noch einmal um 800 Prozent zulegen müssten, um das alte Topniveau aus dem Jahr 2000 zu erreichen, liegen viele vorbörsliche Beteiligungen der Fonds unverändert am Boden.

Die GUB Capital AG beispielsweise schleppt ihre Beteiligung Dr. Frische schon seit 1994 durch ihre verschiedenen Fonds. Die GUB beteiligt sich direkt an Unternehmen. Dass frische Anlegergelder nicht immer in neue Beteiligungen fließen, zeigen die Investments des jüngsten GUB-Fonds, des GUB Nr. 7: Alle fünf Beteiligungen sind Investments in Firmen, die schon in vorherigen GUB-Fonds auftauchten. Darunter befindet sich mit der Natural Pulping AG sogar ein bereits insolventes Unternehmen.

Auch bei den Fonds der GUB-Konkurrenz, die in erster Linie in andere Fonds und zum kleineren Teil in direkte Beteiligungen investieren, sieht es kaum besser aus. So hat der börsennotierte Anbieter MPC – nach eigenen Angaben Marktführer bei VC-Publikumsfonds – einige Beteiligungen wie die MBT Munich jeweils in seinen ersten, zweiten und dritten Fonds gelegt. Ahnlich dürften viele der Fonds agieren, in die MPC indirekt investiert: Die Beteiligungen werden von Fonds zu Fonds weitergereicht. Die jährliche Rendite für den Fondsanleger verschlechterte sich so zuletzt sukzessive, da von Finanzierungsrunde zu Finanzierungsrunde die Bewertung der Beteiligungsunternehmen in der Regel stark absackte.

Einen Risikoausgleich bieten zurzeit lediglich die Beteiligungen des Private-Equity-Geschäftes, die der Old Economy zuzurechnen sind. Diese Unternehmen haben reiferen Status, in sie investieren die Dachfonds einen Teil ihrer Gelder. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren auch die Bewertung dieser Mittelstandsbeteiligungen deutlich gesunken ist, sieht Armin Schuler, Geschäftsführer der Commerzbanktochter CBG Commerz Beteiligungsgesellschaft, zumindest Erholungstendenzen. „Der Markt für Käufe und Verkäufe von Beteiligungen an gewachsenen Mittelstandsunternehmen – die so genannten Mangemant-Buy-Outs oder Spinoffs – hat sich normalisiert.“

Doch selbst wenn sich die Bruttorenditen wieder auf die früher für Private-Equity-Fonds üblichen 15 Prozent einpendeln sollten, bleibt für den privaten Anleger kaum etwas übrig. Denn die verschachtelten Konstruktionen der über zehn Jahre und länger laufenden Dachfonds und der neu in Mode gekommenen Venture-Capital-Garantiefonds verschlingen immense Gebühren – von den 15 Prozent kommt deshalb beim Privatinvestor kaum mehr als ein Drittel an. „Wenn weniger als sechs Prozent für den Anleger herausspringen, kann er genauso gut in eine Staatsanleihe investieren und hat zudem noch eine erhebliche höhere Sicherheit“, kommentiert Finanzberater Brennecke die Ergebnisse der Berechnungen.

Etwas günstiger fahren Investoren statt mit Dach- oder Garantiefonds mit Direktbeteiligungsfonds. Die werden dem Privatanleger allerdings selten angeboten. Investoren sollten hier aber ebenso wie bei den anderen Fondsprodukten dringend die Erfahrung des Managements abklopfen. An der fehlt es innerhalb der jungen deutschen Venture-Capital-Branche an allen Ecken und Enden. „Ein Netzwerk muss über Jahre aufgebaut werden, das geht nicht so auf die Schnelle“, sagt Schuler. Da langjährige Erfahrungen mit Venture-Capital nur die wenigsten Manager deutscher Publikumsfonds besitzen, steht die von einigen Experten schon für 2001 erwartete Marktbereinigung jetzt bevor.


Denn 2002 wird die Flaute bei Neuemissionen junger Unternehmen anhalten. Zwar dürfte der Abschreibungsmarathon langsam zu Ende gehen, doch nun droht kleineren Risikofinanzierern die Liquiditätsklemme. Hintergrund: Zwar sitzen die am deutschen Markt tätigen Fonds insgesamt noch auf einem Kapitalberg von acht bis zehn Milliarden Euro. Doch den Löwenanteil davon verwalten die großen Finanzierer – und die schnappen den kleineren Venture-Capitalists die Filetstücke an jungen Unternehmen weg.

Weiteres Problem: Selbst wenn Verkäufe aus dem Portfolio noch gelingen, fließt häufig kein Cash mehr. So erhielt die TFG für ihre jüngsten beiden Deals in erster Linie Aktien der börsennotierten Käufer Verisign und Isra, die auch noch mit einer Sperrfrist versehen sind. Lediglich Isra zahlte einen kleinen Bargeldanteil. Zwar wies TFG Ende Dezember noch 34 Millionen Euro Liquidität in der Bilanz aus. Doch wenn nicht spätestens 2003 wieder lukrative Börsengänge möglich werden, dürfte das Geld für die Weiterfinanzierung der 70 TFG-Portfoliounternehmen bald verbraucht sein. Kein Wunder also, dass sich die Branche in einer Umfrage der WirtschaftsWoche insgesamt auffallend pessimistisch über die Aussichten für dieses Jahr äußert .

Um in der Flaute nicht ganz untätig zu bleiben, dealen inzwischen viele der kleineren VCs mit sich selbst, schieben Beteiligungen hin und her, um Abschreibungen zu vermeiden und das Geschäftsvolumen aufzublähen. So übernahm die börsennotierte Knorr Capital Partner jüngst 45 Prozent an dem Hamburger VC Kimon, der im Gegenzug 73,8 Prozent an der Knorr-Beteiligung Medicis übernahm. Fondsinitiator Nordcapital kaufte vor einigen Wochen einen 53,6-Prozent-Anteil am Venture-Capitalisten Pre-Ipo von Sparta, die selbst eine Beteiligungsgesellschaft ist.

Das ganze Hin- und Hergeschiebe verunsichert die Investoren. Sie verabschieden sich zunehmend aus den börsennotierten VC-Titeln. Die Aktienkurse von Knorr, TFG & Co notieren derzeit alle auf Allzeittiefs. Ohne Chance zum Ausstieg müssen sich diejenigen Anleger das Trauerspiel anschauen, die allen Warnungen zum Trotz (WirtschaftsWoche 47/2000) in Fonds investierten. Bei Laufzeiten von zehn und mehr Jahren sind sie fest gebunden – an hohe Kosten und wachsweiche Renditeversprechen.

Christof Schürmann

buylowsellhigh - Freitag, 1. März 2002 - 22:55
Die DBAG kam in dem Artikel gar nicht vor.Die haben anscheinend nicht in diesem Ausmaß diese Probleme.Ein Lichtblick: Zitat aus dem Artikel "Einen Risikoausgleich bieten zurzeit lediglich die Beteiligungen des Private-Equity-Geschäftes, die der Old Economy zuzurechnen sind. Diese Unternehmen haben reiferen Status, in sie investieren die Dachfonds einen Teil ihrer Gelder. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren auch die Bewertung dieser Mittelstandsbeteiligungen deutlich gesunken ist, sieht Armin Schuler, Geschäftsführer der Commerzbanktochter CBG Commerz Beteiligungsgesellschaft, zumindest Erholungstendenzen. „Der Markt für Käufe und Verkäufe von Beteiligungen an gewachsenen Mittelstandsunternehmen – die so genannten Mangemant-Buy-Outs oder Spinoffs – hat sich normalisiert.“

stw - Samstag, 2. März 2002 - 14:09
Sehr treffend, dieser Artikel aus der WiWo. Die Lage der jungen VC-Branche in D ist wirklich ziemlich dramatisch. Und das wirkt sich natürlich auch auf die Finanzierbarkeit von jungen Unternehmen aus, auch wenn sie keine Luftnummern sind. Der Boom bis 2000 da hat leider viel kaputtgemacht, was nicht so schnell reparabel sein wird in der dt. Aktienkultur.

:-) stw

chinaman - Dienstag, 5. März 2002 - 13:23
TFG "knackt" heute die 3 EUR Marke.

:-)
Gruß
Chinaman

Dienstag 5. März 2002, 11:29 Uhr
OAR Consulting will Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen

Verzögerung: 15-30 Min.
Wichtiger Disclaimer
Wertpapierkennummer


OBERURSEL (dpa-AFX) - Der Vorstand der OAR Consulting (Frankfurt: 687080.F, Nachrichten) AG will an diesem Dienstag Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Das teilte der im SMAX notierte Datenbankspezialist in Oberursel mit./mur/av

stw - Dienstag, 12. März 2002 - 23:24
Einer der beiden TFG-Gründer wechselt in den Aufsichtsrat - angeblich um aus dieser Position heraus Gelder für neu aufzulegende VC-Fonds einzusammeln. Warum geht der jetzt aus der Schusslinie, als TFG-Aktionär würde mir das gar nicht schmecken...

:-) stw

TFG bündelt Beteiligungsgeschäft in Frankfurt - F. Michael Stallmann wechselt in den Aufsichtsrat

Marl, 12.03.2002 - Die TFG Venture Capital AG & Co KGaA hat ihr Beteiligungs- geschäft neu strukturiert. Die Investmentmanager werden künftig in Teams mit einer klaren technologischen Fokussierung arbeiten. Insgesamt hat die TFG drei Segmente mit neun sogenannten Technologiegruppen gebildet. Die Expertengruppen werden bestehende Portfoliounternehmen entsprechend ihrer Spezialisierung betreuen sowie neue Wachstumsfirmen erwerben. Um die optimale Fokussierung auf die Technologiegruppen zu gewährleisten, wird das Beteiligungsgeschäft gebündelt und in Frankfurt angesiedelt. Gleichzeitig soll auch der Sitz der Gesellschaft nach Frankfurt verlegt werden.

In diesem Zusammenhang will der bisherige Vorstand F. Michael Stallmann in den Aufsichtrat der börsennotierten Gesellschaft wechseln. Über einen entsprechenden Antrag soll auf der nächsten Hauptversammlung abgestimmt werden. Stallmann wird sich künftig auf den Ausbau des Fundings konzentrieren. Vor dem Hintergrund der schwierigen Marktlage wird dieser Bereich für die TFG-Gruppe zunehmend wichtiger. Darüber hinaus steht er der Gesellschaft weiterhin als Berater zur Verfügung. Die TFG Gründer Leschke und Stallmann betrachten diesen Schritt als wichtigen Meilenstein. Beide werden ihren strategisch bedeutenden Anteil an der Gesellschaft langfristig halten.

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: TFG Venture Capital AG: Archivierte Beiträge bis 12. März 2002