Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Valora Effekten Handel AG: Archivierte Beiträge bis 26. August 2001
chinaman - Donnerstag, 19. April 2001 - 08:12
Keine Angst, man kennt sich ...

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Samstag, 21. April 2001 - 16:36
@chinaman: Ich habe mir tatsächlich den 9.Mai für die Valora-HV freigehalten. Wenn nichts dazwischenkommt, bin ich dabei. Wollen wir zusammen hinfahren ?

:-) stw

chinaman - Samstag, 21. April 2001 - 17:30
Prima. Es bietet sich wirklich an gemeinsam zu fahren. Wenn Du willst, kann ich fahren.

:-)
Gruß
Chinaman

laurin - Samstag, 12. Mai 2001 - 16:04
wie war denn nun die HV???

Laurin

chinaman - Montag, 14. Mai 2001 - 18:26
Offizieller HV-Bericht von GSC Research. Wenn ich Ihn studiert, werden stw und/oder ich Ihn noch um persönliche Eindrücke ergänzen.

:-)
Gruß
Chinaman


HV-Bericht Valora Effekten Handel AG



Am 9. Mai 2001 fand in Ettlingen die 13. Hauptversammlung der Valora Effekten Handel AG statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Eckhardt Wanner eröffnete die Versammlung um 14 Uhr und begrüßte die etwa 250 anwesenden Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Matthias Wahler, der für GSC Research berichtet. Prof. Wanner stellte zunächst seine Aufsichtsratskollegen Fey und Zenner und den Vorstand Klaus Helffenstein vor und übergab dann nach Erledigung der Formalitäten das Wort an letzteren.

Bericht des Vorstands

Herr Helffenstein berichtete von einer sehr positiven Entwicklung der Gesellschaft im Jahr 2000. Der Jahresüberschuss sei auf 4,1 Mio. Euro nach 2,4 Mio. Euro im Vorjahr gestiegen, das Ergebnis je Aktie habe 2,73 Euro betragen. Stichtagsbezogene Wertberichtigungen von 1,6 Mio. Euro seien in diesem Ergebnis bereits berücksichtigt. Diese haben sich vor allem ergeben bei den Beteiligungen Maier + Partner, GfN, Deinböck und Bellnet (jeweils im 6-stelligen Bereich) und bei einigen weiteren im 5-stelligen Bereich.

Der Umsatz habe im letzten Jahr trotz der schlechten Börsensituation im zweiten Halbjahr zugenommen auf 29,7 Mio. Euro (Vj.: 24,6 Mio. Euro), die führende Stellung der Gesellschaft im Handel mit unnotierten Aktien sei weiter ausgebaut worden. Der Wertpapierbestand habe sich auf 10,1 Mio. Euro (Vj.: 6,9) erhöht, und es seien weiterhin keine Bankkredite in Anspruch genommen worden, betonte Herr Helffenstein. Der Hauptversammlung werde eine deutlich erhöhte Dividende von 1,0 Euro (Vj:. 0,51 Euro) vorgeschlagen, um so auch die Aktionäre am erfolgreichen Jahr 2000 teilhaben zu lassen.

Inzwischen seien die neuen Geschäftsräume bezogen worden, die nun verkehrsgünstiger liegen. Aufgrund der häufigen Besuche von Unternehmen aus ganz Deutschland sei dies sehr wichtig. Die VEH Beschäftige außerdem zwei neue Mitarbeiter VEH. Sonja Priester sei nun in Vollzeit in den Bereichen Empfang, Buchhaltung und Back Office tätig, sie "hält auch heute die Stellung" und sei deshalb nicht anwesend. Weiterhin sei Ralf Braun hinzugekommen, der nun für das Beteiligungs- und Venture-Capital-Geschäft zuständig ist. Insgesamt seien nun also sechs Personen für die Valora tätig.

Im Folgenden berichtete Herr Helffenstein über die zwei Beteiligungen, die im vergangenen Jahr eingegangen wurden. Dies sei zum einen die Innotides AG, die in der Krebsbekämpfung forscht. An deren Grundkapital von 500.000 Euro habe man sich mit 19,9 Prozent beteiligt. Eventuelle Kapitalerhöhungen wolle man aber nicht mitmachen, der Anteil werde dann also sinken.

Außerdem habe man sich an der AllergoFuture AG mit 15,1 Prozent oder 85.000 Aktien beteiligt. Diese arbeite an einer zellulären Allergiediagnostik, mit deren Hilfe die Ursachen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt werden können. Auch hier habe man an einer bereits laufenden Kapitalerhöhung nicht teilgenommen, der Anteil betrage also aktuell nur noch etwa 12 Prozent.

Im laufenden Jahr sei man von der Baisse an der Börse natürlich auch betroffen, und das Handelsvolumen sei drastisch eingebrochen, so Herr Helffenstein. Außerdem sei ein weiterer Wertberichtigungsbedarf von 1,2 Mio. Euro entstanden. So habe beispielsweise bei der Maier + Partner der Einstandspreis etwa 9 Euro betragen, schon Ende 2000 sei diese auf 5 Euro abgeschrieben worden, und Ende März habe der Kurs nun bei 2,10 Euro gelegen, woraus sich ein weiterer Wertberichtigungsbedarf ergebe.

So ähnlich sehe es aktuell im ganzen Portfolio aus, VUB und Pagedown seien sogar Totalausfälle gewesen. Dies sei nach den guten Jahren nun eine völlig neue Situation, aber da die VEH über ein hohes Eigenkapital verfügt und keine Verbindlichkeiten hat, sei dies nicht Existenz bedrohend. Das Ergebnis sei in den ersten drei Monaten ausgeglichen gewesen, im April sei sogar ein operativer Überschuss von 100.000 Euro erwirtschaftet worden, und auch für den Mai erwarte man ein ähnliches Ergebnis.

Weiter versuche man, die Kosten zu senken, erfolglose Bannerwerbungen und die Unterstützung von Börsenspielen seien gekündigt worden. Die Teilnahme an wichtigen Messen und die Anzeigen im Nebenwerte-Journal werde man aber beibehalten. Die Personalkosten seien zu 80 Prozent variabel, so dass bei einem angenommenen ausgeglichenen Ergebnis in diesem Jahr für alle Mitarbeiter zusammen nur 300.000 Euro an Bezügen anfielen.

Außerdem habe die schlechte Börsenphase ja auch gute Seiten, denn man könne so günstige Beteiligungen erwerben, und vor allem daraus erwarte man sich positive Impulse. Es haben aber weiterhin nur die besten Unternehmen eine Chance, betonte Herr Helffenstein. So sei man aktuell auch drei kleinere Beteiligungen eingegangen aus den Bereichen Medizintechnik, Telekommunikation und Übersetzungsdienste.

Der Umsatz habe zum April 2,6 Mio. Euro betragen, das Ziel für das Gesamtjahr seien operativ schwarze Zahlen. Zu eventuell weiteren notwendigen Abschreibungen könne er keine Voraussagen machen, so Herr Helffenstein abschließend, das regle allein die Börse.


Allgemeine Aussprache

Die erste Wortmeldung kam von Herrn Wand von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), der sich wunderte, wie man trotz des Handelseinbruchs ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen möchte, und der fragte, ob hierzu die Hebung stiller Reserven geplant ist. Weiter interessierte ihn, ob die VEH auch die Auflagen des KontraG erfüllt.

Des Weiteren erkundigte sich Herr Wand, ob das genehmigte Kapital vielleicht bald genutzt werden soll und wofür. Schließlich bat er um nähere Informationen zu den "drei kleineren Beteiligungen" und fragte abschließend nach den Gründen für den Rückgang der Kundenforderungen und auch der Zins- und Provisionserträge und nach der Höhe des Wertberichtigungsbedarfs, der zum 31.12. diesen Jahres zu erwarten ist.

In seiner Antwort betonte Herr Helffenstein, die Hebung noch vorhandener stiller Reserven sei nicht geplant, deren Höhe lasse sich auch kaum exakt feststellen, und er wolle "keine Erwartungen wecken". Auch bezüglich des Wertberichtigungsbedarfs zum Ende diesen Jahres könne er nicht mehr sagen. Die Auflagen des KontraG erfülle man, die VEH unterliege schließlich der Aufsicht des BaKred, deren Anforderungen diejenigen des KontraG sogar übersteigen. Eine Kapitalerhöhung sei nicht geplant, dies sei ein reiner Vorratsbeschluss in der Satzung.

Die angesprochenen "kleineren Beteiligungen" bewegten sich alle im 6-stelligen Bereich, es handle sich um die Gesellschaften Mediglobe (Pharmazie), C.com (Videokonferenzen) und Global Words (Übersetzungen). Im Hinblick auf die Forderungen und Verbindlichkeiten erläuterte Herr Helffenstein, es handle sich um eine Momentaufnahme zum Bilanzstichtag, die Zinseinnahmen seien gestiegen, weil im letzten Jahr mehr liquide Mittel angelegt waren.

Der zweite Redner war Herr Rainer Schadt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dieser bemerkte, auch bei der Valora sei nun die Ernüchterung eingekehrt, nachdem auf der letzten Hauptvesammlung noch „Friede, Freude, Eicherkuchen“ geherrscht habe. Dann fragte er, wie es aktuell mit dem Wertpapierbestand aussieht, nachdem der Bestand in der Bilanz zum 31.12.2000 noch mit 10 Mio. Euro angegeben war.

Zudem bemängelte er, dass einige Aktien kurz vor dem Börsengang zu völlig unrealistischen Kursen angeboten worden waren (Beispiel Maier + Partner), womit man sich selbst reichgerechnet habe. Inzwischen gebe es bei vielen Werten nicht einmal mehr Geldkurse, und man könne nicht einmal Spekulationsverluste realisieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist nach Ansicht von Herrn Schadt der Personalaufwand. Dieser betrage nach 299 TEuro in 1998 und 991 TEuro in 1999 im Jahr 2000 bereits 1,6 Mio. Euro. Diese Gehaltssteigerungen seien bei Weitem höher als der Personalzuwachs von vier auf nun sechs Mitarbeiter. Die Bezüge des Vorstands seien inzwischen wohl nicht mehr angemessen, weshalb er wissen wollte, wo diese gedeckelt sind. Gerade in schlechten Zeiten wie momentan müsse man schließlich sparen.

Auch die Dividende erschien Herrn Schadt unter diesem Gesichtspunkt eigentlich zu hoch, das Geld könnte man auch gut nutzen, um günstige Beteiligungen einzugehen. Er schlug deshalb vor, die Dividende auf 0,50 Euro zu halbieren, aber nur dann, wenn auch die Bezüge des Vorstands halbiert werden, und er beantragte, diesen Punkt in die Tagesordnung aufzunehmen. Abschließend fragte Herr Schadt noch, ob dem Management etwa bekannt ist, warum die Umsätze in der Aktie der Valora in der letzten Zeit so hoch gewesen sind.

Hierauf erklärte Herr Helffenstein, ihm sei nicht bekannt, woher diese Umsätze kommen, er habe eigentlich schon heute auf der Hauptversammlung einen größeren Investor erwartet, angesichts der geringen Präsenz von nur 23,9 Prozent sei dem aber wohl nicht so. Der Wert des Wertpapierbestands liege aktuell immer noch bei etwa 10 Mio. Euro, schließlich seien inzwischen auch wieder einige Werte gestiegen.

Unrealistische Kurse habe es nie gegeben, stellte Herr Helffenstein richtig, die Kurse ergäben sich auch außerbörslich immer durch Angebot und Nachfrage, und der maximale Spread betrage bei Valora 10 Prozent. Bei den Mitbewerbern seien die Kurse immer auf einem ähnlichen Niveau gewesen. Immer einen Geldkurs zu stellen, wäre liquiditätsmäßig gar nicht zu verkraften, da wäre die Valora schon pleite. Bei einigen Werten fehle einfach die Nachfrage, und so könne man auch keinen Kurs stellen.

Zu den Bezügen des Vorstands erklärte Prof. Wanner, der Aufsichtsrat habe diesen Vertrag, der noch vier Jahre läuft, mit Herrn Helffenstein abgeschlossen und finde ihn in Ordnung. Sollte das Ergebnis in diesem Jahr nur ausgeglichen sein, würden die Bezüge „dramatisch“ zurückgehen, 2000 sei eben ein ausgesprochen gutes Jahr gewesen.

Auch weitere Redner sprachen diesen Punkt noch an, worauf eine längere Diskussion entstand. Trotzdem weigerte sich Prof. Wanner, zumindest die Deckelung der Bezüge zu nennen. Aufsichtsratsmitglied Thomas-Andrew Zenner versuchte daraufhin, den Sachverhalt nochmals zu klären.

So sei Herr Helffenstein mit dem neuen Vertrag schlechter gestellt als mit dem vorherigen. Das Fixum sei sehr niedrig, dieses Jahr werde es wohl für alle Mitarbeiter zusammen nur 350 TEuro geben, inklusive der Bezüge des Vorstands. Aufgrund der Weigerung, die Deckelung zu nennen, kündigte Herr Schadt an, gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat zu stimmen.

Einige weitere Redner baten dann noch um eine Dividendenprognose für das laufende Jahr und wollten wissen, ob wegen des niedrigen Kurses ein Aktienrückkaufprogramm angedacht ist. Außerdem fragten sie nach näheren Informationen zu VUB und Pagedown und zur Konkurrenzsituation.

Eine Dividende für das aktuelle Jahr werde es nur geben, wenn auch entsprechende Gewinne erwirtschaftet werden, aus den Rücklagen werde man sie auf keinen Fall zahlen. Ein Aktienrückkauf sei nicht geplant, laut Satzung dürfe man das auch gar nicht.

Bei VUB und Pagedown sei wohl „erhebliche kriminelle Energie“ im Spiel gewesen, so Herr Helffenstein. Es seien falsche Meldungen veröffentlicht worden, und die Sache sei wohl von Anfang an auf Betrug ausgerichtet gewesen. Inzwischen laufe das Insolvenzverfahren, und die Staatsanwaltschaft sei auf der Suche nach den geflüchteten Vorständen. Man habe die Bestände bereits auf Null abgeschrieben.

Zur Konkurrenzsituation erläuterte er, mit Baader pflege man ein gutes Verhältnis, und Baader werde vorerst auch nicht in den Bereich der VEH vorstoßen. Der Wettbewerber Future Securities habe ja inzwischen Konkurs anmelden müssen, und über die Situation der AHAG sei ihm nichts bekannt.


Abstimmungen

Die Präsenz auf der Hauptversammlung betrug mit 356.254 Aktien 23,88 Prozent. Herr Schadt zog seinen Antrag zu Punkt 2 der Tagesordnung vor den Abstimmungen zurück, da die Mehrheit der Aktionäre augenscheinlich nicht seiner Meinung war und da außerdem eine Abstimmung unter Vorbehalt (Herr Helffenstein hätte ja zuerst auf die Hälfte seiner Bezüge verzichten müssen) eigentlich nicht möglich ist.

So fand der Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns eine Zustimmung von 100 Prozent, bei den Entlastungen gab es jeweils etwa 33.000 Gegenstimmen, also knapp unter 10 Prozent. Auch beim Beschluss über die Zahlung einer Aufsichtsratsvergütung von 27.000 Euro für das Jahr 2000 wurden etwa 17.000 Gegenstimmen gezählt. Es wurde aber allen Punkten zugestimmt. Die Versammlung endete schließlich um 16:45 Uhr.


Fazit

Auf dem gegenwärtigen Niveau um die 8 Euro nach der Dividendenausschüttung scheint die Valora wirklich recht günstig bewertet zu sein. Allerdings hat die Krise an der Börse sich stark negativ auf die Umsätze und das Ergebnis ausgewirkt. Die derzeitige Situation ist nur schwer einzuschätzen und stark abhängig von der weiteren Entwicklung an der Börse. Spekulative Anleger, die sich des Risikos bewusst sind, könnten sich ein paar Stücke ins Depot legen, sollten aber erst einmal nur einen Teil der Gesamtsumme investieren und bei möglicherweise noch tieferen Kursen nachkaufen.


Kontaktadresse

Valora Effekten Handel AG
Am Hardtwald 7
76275 Ettlingen

Tel.: 07243/900-02/03
Fax: 07243/900-04

Email: info@valora.de
Internet: www.valora.de





14.05.2001 13:01 Redakteur: wa01de Artikel drucken... © 2001 GSC Research

stw - Montag, 14. Mai 2001 - 18:47
Meine persönlichen Eindrücke sind gar nicht so einfach wiederzugeben, daher hatte ich mich bisher auch noch nicht zur Valora-HV geäußert.

Es wurde ziemlich heiß und nicht immer sachlich diskutiert, Lieblingsthema war das Gehalt des Vorstandes, das im vergangenen Valora-Geschäftsjahr tatsächlich fast unanständig hoch war. Aber mir als Valora-Aktionär ist so ein erfolgsabhängiger Vertrag immer noch lieber als ein Vertrag, der die Valora-Finanzen auch in schlechten jahren über Gebühr belasten würde.

Es hat sich jedoch herauskristallisiert, dass längst nicht mehr alle Aktionäre hinter H.Helffenstein stehen. Der Vertrauensverlust wirkt umso stärker, da viele Valora-Aktionäre gleichzeitig auch Valora-Kunden sind. Und als solche haben sie wohl meist größere Verluste mit ihren vorbörslichen Engagements erlitten als mit der VEH-Aktie selbst.

Ich kann nicht einschätzen, ob und wann der vorbörsliche Handel sich wieder erholen wird. Gut vorstellen kann ich mir jedoch, dass die Valora gestärkt aus dieser Krise und MArktbereinigung hervorgehen könnte. Future Sec. als größerer Mitbewerber sind ja schon pleite, wie es um AHAG steht vermag ich nciht zu sagen. Denn die Bilanz der Valora strotzt nach wie vor vor Kraft und auch 1-2 Verlustjahre könnte man relativ problemlos überstehen. Mit Gewinnen aus dem VC-Engagement würde ich jedenfalls vorerst nicht kalkulieren, das ist nicht prognostizierbar bei der geringen Anzahl größerer Beteiligungen.

Fazit: Die VEH-Aktie ist mehr denn je höchstens was für sehr risikofreudige Anleger. Für mich auf keinen Fall mehr als eine Halteposition derzeit, zu unsicher ist die weitere Entwicklung.

:-) stw

chinaman - Montag, 14. Mai 2001 - 19:10
Wie stw schon angedeutet hat: Von der Friede, Freude, Eierkuchen Atmosphäre der letzten HV war die diesjährige Veranstaltung wirklich meilenweit entfernt. Insbesondere über das Vorstandsgehalt wurde wirklich emotional diskutiert.

Der HV Bericht von GSC Research ist wirklich absolut umfassend und sachlich richtig, es sind praktisch keine Fakten hinzuzufügen.

Beim Fazit bin ich etwas anderer Meinung als stw: Ich halte Valora bei den jetzigen Kursen eigentlich nicht mehr für sehr risikoreich. Die Aktie ist aber nur für langfristig orientierte Investoren geeignet, da ein Zeitpunkt für die Erholung des vorbörslichen Handels wirklich nicht prognostizierbar ist. Die Schwäche könnte aber durchaus dem verbliebenen Hauptkonkurrenten AHAG mehr zu schaffen machen. Bei Gelegenheit werde ich mir mal deren Bilanz ausführlicher ansehen. Vielleicht geht die Valora ja sogar gestärkt aus dieser Krise hervor. Future Securities ist jedenfalls kein Konkurrent mehr.


:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Montag, 14. Mai 2001 - 19:32
1.) Als Kunde der Valora würden mich die 10% Bid-Ask-Spannen stören! Ich weiß nicht, warum das überhaupt irgendwelche Leute mitmachen und wie lange sich solch ein Geschäftsmodell noch aufrecht erhalten lässt. Wenn aber die Spanne nur noch 5 % beträgt, würde das bedeuten, dass nur noch der halbe Umsatz bei konstanten Kosten eingespielt wird.
Da die Banken zumindest in den nächsten Monaten bei Neuemissionen etwas genauer hinsehen dürften, sollte der vorbörsliche Aktienhandel nicht so sehr florieren.
2.) Unser chinaman ist und bleibt ein unverbesserlicher Optimist, solange eine Aktie nur stark genug gefallen ist, bei mir ist´s genau umgekehrt!
:-) Prof

stw - Montag, 14. Mai 2001 - 20:00
Der 10%-Spread ist schon OK, der spiegelt nur das hohe Risiko wider, das das Handelshaus wie Valora bei diesen Geschäften eingeht. Denn auch Valora bleibt im Falle einer negativen Entwicklung des gehandelten Wertes ganz schnell auf dem dann unverkäuflichen Handelsbestand sitzen. Und dann sind Abschreibungen fällig, die natürlich letztendlich mit der Handelsspanne kompensiert werden müssen.

Die 10% sind wirklich eine angemessene Risikoprämie, ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Händler mit 5% Spread recht schnell pleite wäre. Wenn das so einfach wäre mit dem Geldverdienen im vorbörslichen Handel, dann gäbe es sicherlich längst weitere wichtige Wettbewerber.

:-) stw

chinaman - Montag, 21. Mai 2001 - 11:53
Heute kommts wieder dick für Valora, der Kurs ist unter 7 EUR abgesackt. Für mich der richtige Moment meine Nachkaufpläne zu realisieren, daher habe ich heute meinen Bestand an Valora Aktien verdoppelt.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Dienstag, 22. Mai 2001 - 22:00
Also Du bist wirklich mutig, chinaman. Kompliment, Du ziehst Deine Strategie wirklich bravorös durch. Langfristig wird sich das meiner Meinung nach auch bei Valora durchaus auszahlen, aber ich kann mir gut vorstellen, das die VEH-Aktie demnächst zum Buchwert (wenn ich richtig gerechnet habe sind das ca 5 EUR/Aktie) zu haben ist. Das sind immerhin nochmal ca 25% Restrisiko.

Aber Du hast schon recht: beim ersten positiven Zeichen einer Geschäftserholung wird der Kurs der VEH-Aktie explodieren. Und ein erfolgreicher Börsianer kauft ohnehin in den seltensten Fällen zum Tiefstkurs. Ich muß da auch nochmal über einen NAchkauf nachdenken...

:-) stw

prof_b - Dienstag, 22. Mai 2001 - 22:14
Also irgendwie muss sogar ich chinaman meinen Respekt zollen, seine Strategie zieht er knallhart durch!
Da wir wieder einen 20% Kursrutsch gesehen haben, könnte es unter kurzfristigen Aspekten richtig gewesen sein.

Natürlich ändert sich nichts an meiner Einstellung zur Nachkaufstrategie selbst: Ruinös! Es dürfte sehr schwer fallen, bei Sparta und Valora wieder in die Gewinnzone zu kommen!

Ich bin der Meinung, dass der außerbörsliche Handel nie mehr so gut gehen wird, wie Anfang 2000. Die goldenen Zeiten für Valora sind "over"!

Prof

avalon - Mittwoch, 23. Mai 2001 - 16:19
Ja auch meinen Respekt hat er.

Aber nach diesem HV Bericht fasse ich auf jeden Fall Valora noch längere Zeit nicht an.

Das hat ja nun wirklich keine Eile - so gesehen verstehe ich den schnellen Nachkauf nicht.
Bestenfalls geht Valora längere Zeit seitwärts, aber da Valora schon bei minimalen Umsätzen stark
fällt oder steigt ist bei der momentanen Stimmungslage doch eher eine langsame und stetige
"Kursseuche" viel wahrscheinlicher.

Wer soll denn nun kaufen die nächsten Monate außer den Privatanlegern die verbilligen ?

Und was ist wenn Käufer die bei 8-9E erst eingestiegen sind die Nerven verlieren ?
Die kommen definitiv nur zu Kursen unter 5E raus wenn sie zufällig gleichzeitig die Nerven verlieren.

Gibt es dann noch so viele potenzielle "Verbilliger" die auch dieses Material abnehmen ?

Ziemlich heiß, aber Chinaman weiß schon was er macht, meinen Respekt hat er trotzdem.

Schmunzeln muß ich wie schon seit Jahren über die ewigen Dividenjäger die Valora tatsächlich vor der HV noch mal ein kleines Frühlingserwachen besorgt hatten.

Wie kann man nur ne Aktie wegen der Dividende kaufen - dafür gibt es Anleihen, bei ner Aktie gibt es nun mal die Dividende nicht geschenkt.

Nettes Zubrot wenn man schon jahrelang drin ist, aber doch nicht als Argument für einen Ersteinstieg.

Avalon

chinaman - Donnerstag, 24. Mai 2001 - 07:13
Na da habe ich ja diesmal noch Glück gehabt. Ich hätte eigentlich mit mehreren erhobenen Zeigefingern und intensiven Belehrungen gerechnet, die zumindest bis dato bei Valora noch ausgeblieben sind.

Der Schlüssel zur Entscheidung für oder gegen die Nachkaufstrategie ist natürlich der erwartete Kursverlauf bei einem eventuellen Wiederanstieg. Da habt Ihr hier ja auch recht unterschiedliche Meinungen geäußert:

Stw: "beim ersten positiven Zeichen einer Geschäftserholung wird der Kurs der VEH-Aktie explodieren"

Prof: "Die goldenen Zeiten für Valora sind "over"!"

Avalon: "Bestenfalls geht Valora längere Zeit seitwärts"


Nun, ich bin mir wahrhaft auch nicht sicher, dass es mit Valora nicht noch etwas weiter runter gehen kann. Aber sollte es wirklich wieder zu einer weiteren Stampede und Kursen um die 5 EUR kommen, wäre ich weiter auf der Käuferseite. Sollte Valora wieder en vogue werden, bin ich wie stw der Meinung, dass der Wert dann explodieren wird. Grund: Am gestrigen Tag gingen Ganze 2.720 Stk. in Frankfurt um, die Aktie ist nun mal extrem markteng. Nennenswerte Positionen lassen sich nur aufbauen, wenn die Chartis raus wollen.

Für mich bietet sich ein Vergleich mit der Deutschen Balston an. Dort habe ich bei Kursen um 4 EUR eine Position aufgebaut, Kursverlauf der letzten Tage kann sich jeder ansehen. Als wieder ein paar Leute (wirklich keine hohen Umsätze !) rein wollten, ging es nur zu erheblich höheren Kursen. Dabei gehen von Balaton 17 Mio Aktien um, von Valora dagen nur 1,5 Mio.

@ stw: Auf Basis Jahresende 2000 komme ich auf einen Buchwert von 6,33 EUR. Hast Du schon die Wertberichtigungen des ersten Quartals abgezogen ?

@ prof/all: Um meinen durchschnittlichen Einstandskurs bei Valora und Sparta mache ich mir ehrlich gesagt keine großen Sorgen, aber vielleicht bin ich ja wirklich ein hoffnungsloser Optimist. Allerdings habe ich bei beiden Werten wirklich einen Fehler gemacht: Ich habe sie beim Ersteinstieg als Wachstumsaktien bewertet, dabei sind es typisch zyklische Aktien. Nur meine Meinung eben: Der nächste Zyklus kommt bestimmt. Voraussetzung für meine Strategie sind allerdings:

1) Anlagegeld wird so schnell nicht benötigt
2) Es steht laufend frisches Geld aus
Einnahmeüberschüssen zur Verfügung.

Nur wenn beide Voraussetzungen zutreffen, kann man das Spiel so spielen. Dies gilt als ausdrücklicher Hinweis für eventuelle Nachahmer.


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Donnerstag, 24. Mai 2001 - 21:07
"Auf Basis Jahresende 2000 komme ich auf einen Buchwert von 6,33 EUR. Hast Du schon die Wertberichtigungen des ersten Quartals abgezogen ?"

Ja genau, in meiner Berechnung habe ich die (noch fiktiven) Wertberichtigungen mit eingerechnet, der Ansatz ist also sehr konservativ, da sich einige Werte wohl schon wieder erholt haben...

:-) stw

chinaman - Dienstag, 10. Juli 2001 - 10:19
Valora Effekten will Beirat erweitern



Die Valora Effekten Handel AG will ihren wissenschaftlichen Beirat um einen wirtschaftlichen Beirat ergänzen. Wie das Unternehmen in einer Erklärung mitteilte, entwickeln sich die beiden Beteiligungen AllergoFuture AG und InnoTides AG erfreulich.
In den letzten Monaten habe Allergo mit der AllergoCell-Methode über 800 Gewebeproben untersucht. Bei der InnoTides AG verlaufe die Entwicklung verschiedener Cytokine und Peptide positiv. Außerdem konnte eine Vielzahl wissenschaftlicher Kooperationen etabliert werden, hieß es weiter.





09.07.2001 12:44 Redakteur: to01de Artikel drucken... © 2001 GSC Research

strolch - Sonntag, 15. Juli 2001 - 20:26
Telefonhandel belebt sich

HANDELSBLATT, 11.7.2001
vwd FRANKFURT/M. Der außerbörsliche Telefonhandel hat sich nach Angaben von Maklern zuletzt lebhafter präsentiert. Insbesondere seit Beginn dieser Woche sei das Handelsvolumen leicht gestiegen, ohne jedoch die Kurse nach oben zu treiben, sagten Händler.

Dies spiegelt sich im Ahag-Umbrella-Index wider, der die 30 umsatzstärksten bei der Ahag-Wertpapierhandelsbank AG notierten Werte umfasst. Bis Dienstagmittag fiel der Index im Vergleich zur Vorwoche um 10,03 auf 703,50 Punkte.

Wie Ahag-Broker Dieter Kracht berichtet, profitierten die Aktien des IT-Dienstleisters Done Project von einem positiv aufgenommenen Aktionärsbrief. Insgesamt gaben die Papiere von Done Project zwar um 0,10 auf 2,05 nach. Allerdings lagen die Titel laut Kracht im Wochenverlauf im Tief sogar bei 1,75 . Die Papiere des Farb-LCD-Herstellers Codixx fielen um 0,10 auf 3 . Gut im Markt lagen die Aktien der SAP-Consulting-Firma GSOAG, die um 0,30 auf 4,85 kletterten.

Die Vorzugsaktien des Messedienstleisters Mühlich Messesysteme stiegen um 0,07 auf 3,28 . „Vielleicht meinen einige Anleger, dass der Kursunterschied zwischen den Vorzügen und den Stämmen zu groß ist“, sagt Kracht. Die Stammaktien zogen um 0,05 auf 4,60 an.

Auf der Verliererseite waren bei Ahag die Aktien der Venture-Capital-Firmen zu finden. Die Titel von Findus verloren 0,13 auf 0,86 . Die Papiere von Independent Capital büßten 0,05 auf 1,25 ein.

Broker Thomas Schneible von der Valora Effekten Handel AG meldet bei den Aktien der Venture-Capital-Gesellschaft aaFortuna einen Kursrückgang um 0,20 auf 2,55 . Die Titel des Medien-Beteiligungsunternehmens B.A.U.M. notierten unverändert bei 2,48 . Von einem positiven Aktionärsbrief profitierte der Prozessfinanzierer Juragent. Die Titel zogen kräftig um 0,85 auf 7,90 an. Die Papiere des Windkraftanlagen-Betreibers Wind gaben um 0,25 auf 12 nach.

chinaman - Freitag, 24. August 2001 - 20:04
Nun ist ein weiterer Konkurrent von Valora "gekippt". Mal sehen, wie lange sich die AHAG hält, auch da gibt es "Gerüchte"

:-)
Gruß
Chinaman


BAV Werte zukünftig bei der Valora Effektenhandel AG (23.08.01)


Sehr geehrter Damen und Herren,

im Hinblick auf den eingestellten Handel mit nicht an der Börse notierten Werte, bei der BAV Aktienhandel für Spezialwerte & Bayerische Emittenten GmbH, möchten wir Ihnen mitteilen, dass das Wertpapierhandelshaus, Valora Effekten Handel AG einige Titel in den Handel mit aufnehmen wird.

Um an dem Handel der VALORA Effekten Handel AG teilnehmen zu können, müssen Sie sich vorerst registrieren. Bitte wenden Sie sich an folgende Adresse:

www.valora.de

oder

VALORA EFFEKTEN HANDEL AG
Postfach 912, 76263 Ettlingen
Tel.: (07243) 9 00 02/03, Fax: (07243) 9 00 04
Ansprechpartner: Herr Schneible,
E-Mail: handel@valora.de

Wir möchten hiermit unseren Kunden die Möglichkeit geben auch zukünftig am außerbörslichen Handel teilnehmen zu können. Bitte haben Sie Verständnis, dass nicht alle Wertpapiere im Handel der VALORA Effekten Handel AG aufgenommen werden können.

Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals herzlich für die bisherige Zusammenarbeit mit der BAV bedanken.

Weitere zukünftige Informationen können Sie unserer Homepage www.bav-Aktienhandel.de entnehmen.


Mit freundlichen Grüßen
Ihre
BAV Aktienhandel für Spezialwerte &
Bayerische Emittenten GmbH


Quelle: BAV

stw - Sonntag, 26. August 2001 - 13:19
Der Ausleseprozess unter den Telefonhändlern geht also in eine neue Runde. Es wäre wirklich interessant zu wissen, wie schlimm es um die AHAG steht. Gehandelt werden sie vom Markt bereits wie ein echter Insolvenz-Kandidat. Und das sind sie wohl auch, wenn man den hartnäckigen Gerüchten trauen darf. Für Valora wäre das wohl der Hauptgewinn, sollte der Hauptkonkurrent nicht mehr mitmischen, wenn der vorbörsliche Handel sich eines Tages wieder belebt.

Die BAV war als Konkurrent ohnehin zu vernachlässigen, diese Meldung sollte man nicht überbewerten.

Für das lfd. Geschäft der Valora selbst kann ich leider nichts Positives vermelden, der Handel liegt nach wie vor am Boden genauso wie der Kurs. Sehr schwierig da den Tiefpunkt zu erwischen für einen Einstieg... zumal keiner sagen kann, wann sich der vorbörsliche Handel wieder belebt.

:-) stw

chinaman - Sonntag, 26. August 2001 - 14:32
"Für das lfd. Geschäft der Valora selbst kann ich leider nichts Positives vermelden"

ich hatte vor ein paar Tagen noch einmal bei Valora nachgefragt und von Herrn Haas die Bestätigung erhalten, dass Valora operativ weiterhin (bescheiden) Geld verdient. Da die sicher notwendigen umfangreichen Wertberichtigungen nicht cash-wirksam sind, sollte sich die Valora auf jeden Fall halten können, eigentlich egal wie lange diese Baise geht.


:-)
Gruß
Chinaman

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Valora Effekten Handel AG: Archivierte Beiträge bis 26. August 2001