Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Lintec: Archivierte Beiträge bis 18. März 2001
stw - Dienstag, 6. März 2001 - 18:44
Ich bin bei Lintec auch durchaus wachsam, aber nicht annähernd so pessimistisch wie Avalon. Das reale KGV01 beträgt derzeit knapp 15, das ist so gesehen doch gar nicht so billig, dass man schon aufgrund dieser Tatsache mißtrauisch werden könnte. Heutzutage kauft doch kein Mensch eine Aktie wg. einem KGV auf der Basis von 2004, das ist ja eines der großen Probleme der Märkte in diesen Zeiten...

Selbstverständlich war der Anstieg von unter 20 auf 35 EUR zu Beginn des Jahres ungesund und der Einbruch musste fast zwangsläufig kommen. In dieser Zeit haben natürlich die erfahrenen Anleger (und dazu sollten die Institutionellen eigentlich gehören) den Privaten einiges an Material rübergereicht... vielleicht jedoch nur, weil sie wussten, die Stücke wenig später mit großer Wahrscheinlichkeit günstiger zurückkaufen zu können !?!

Vielleicht bin ich ein bisschen naiv, aber Herr Lindermeyer hat mich wirklich beeindruckt mit der Entwicklung seiner Lintec seit dem Börsengang. Wenn er zumindest einen ordentlichen Teil seiner Visionen in den nächsten Jahren umsetzen kann, dann wird die Lintec-Kapitalisierung in 5 Jahren bei einem Vielfachen des heutigen Wertes liegen. Ich bin da auch skeptisch, aber man kann einem visionären Management auch mal eine Chance geben... aber ganz klar: Lintec ist sehr spekulativ und wirklich kein Basisinvestment. Insofern ist die momentane Übergewichtung im stw-Musterdepot wirklich etwas unglücklich und ich muß demnächst mal über eine Korrektur diesbezüglich nachdenken.

:-) stw

avalon - Mittwoch, 7. März 2001 - 07:25
Du bist halt einer der wirklich ganz coolen.

So eine Einstellung gefällt mir einfach.

Aber die Aussage, daß kein Mensch wegen des KGV
2004 kauft muß ich in Frage stellen, die Postings in den bekannten Boards die ich ab und zu lese
lassen mich stark daran zweifeln.
Ich fürchte, das bewirkt vor allem ein heftiges Verbilligen in fallende Kurse.

Schließlich "riskiert" man ja nichts langfristig bei solchen Aussichten.
Du weißt doch - kein Aktionär klammert sich mehr an die langfristigen Aussichten eines Unternehmens als ein Aktionär der auf Verlusten sitzt.

Wenn dann doch etwas durchwachsenere Zahlen kommen
(und ich kann einfach nicht glauben daß Lintec sich so souverän von der PC Krise abkoppeln kann), führt das zu noch stärkeren Panikreaktionen als man eh schon gewöhnt ist am NM.

Jedoch hoffe ich einfach mal daß mein Pessimismus sich in ein paar Monaten als falsch erweist.

Der derzeitige Depotspider Platz des Musterdepots bereitet mir nämlich fast schon körperliche Schmerzen, obwohl ja eine Menge dieser Depots fast schon desaströse Entwicklungen anzeigen - das kann man natürlich von "unserem" Depot nicht behaupten, aber ein Mainvestor muß ja nun auch nicht gerade
vorne liegen.

Na - die kriegen wir schon noch, das Jahr ist noch
verdammt lange......."g"

Avalon

chinaman - Mittwoch, 7. März 2001 - 08:44
Zugegeben "unser" Depot hat noch "weiteres Aufholpotential". Aber immerhin bereitet der Quervergleich zu den Musterdepots des Aktionärs etwas "diebische Freude" *ggg*

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 7. März 2001 - 09:28
Habe mal etwas in den alten Threads zum Thema Stategiediskussion gestöbert und bin dabei über ein sehr interessantes Posting von Avalon vom 18. August 1999 gestolpert. Hier mal ein meiner Meinung nach vollständig richtiges und wichtiges Originalzitat:

"Der wichtigste Punkt ist meiner Meinung nach die Frage, ob die Company
irgendwann die "Fähigkeit" erlangen kann, für
institutionelle Anleger, wie Fonds, Versicherungen
usw. in Frage zu kommen.
Da muß man dann die Marktkapitalisierung hochrechnen, indem man prozentuale Gewinnsteigerungen und mögliche KGV`s auf Sicht
von 3-4 Jahren einplant."

Die Aussage von damals unterschreibe ich voll ! Nur was ist denn nun so schlimm, wenn ein Unternehmen wie Lintec dies nun auch selber macht. Ist eine solche Weitsicht wirklich nur positiv, wenn sie von einem einsamen Anleger im stillen Kämmerlein betrieben wird ???

Mir kommt es darauf an, die Hintergründe von Deinen Gedanken zu erfahren, avalon. Deine Ansichten sind es nämlich zweifelsfrei wert, dass man sich intensiv mit Ihnen auseinandersetzt.


:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Mittwoch, 7. März 2001 - 09:52
Und dann diese lustige Werbung für den Aktionär auf ntv ... :-)))

avalon - Mittwoch, 7. März 2001 - 10:44
Welche Ehre solche alten Dinger wieder zu lesen.
Oldies but goodies......."g"

Die consorsjungs würden sich fürchten ihre Aussagen vor 1-2 Jahren wieder um die ohren geschlagen zu bekommen........"g"

Zur Sache - nun ich sehe, daß meine über die Jahre
ausgeprägten "Empfindlichkeiten" natürlich für die meisten nicht so leicht nachvollziehbar sind und dafür habe ich auch natürlich vollstes Verständnis.

Ich bin schließlich nicht Mister Superinvestor und
brauche genauso dringend die gute alte Fortuna für meine Investments wie wir alle.

Warum ich das genannte bei Lintec schlimm finde ?
Nun es geht weniger um Lintec es geht eindeutig
um grundsätzliches und da kann ich jederzeit was dazu sagen:

Um es mal ganz provokativ auszudrücken - das was Lintec macht gehört sich nicht ich finde es unseriös den Kleinanlegern so was auf zu tischen.
Die Profis können damit umgehen die Privaten nicht.

Vor ein paar Jahren wäre es vielleicht noch akzeptabel gewesen, da waren nicht so viele unerfahrene Anleger am Markt, trotzdem hätte ich die Frage gestellt WARUM ?


Um es einmal ganz deutlich zu sagen - ich bin lange genug dabei - in der Mehrzahl der Fälle wo ein Management extrem langfristige Planungen in die Öffentlichkeit bringt gibt es irgendwann eine
sehr große Enttäuschung für die Anleger.
Manchmal auch einen Skandal - ich kaufe daher grundsätzlich keine Companys die das machen.

Ob Lintec eine Ausnahme ist brauche ich daher nicht überlegen - das verbietet meine eiserne
Disziplin in Grundsatzfragen.
Aber ich betone nochmal es ist durchaus möglich daß Lintec zu den Ausnahmen gehört, ich rede nur von langfristigen Erfahrungen.

Es ist meisten ein Indiz für Geldmangel und eine schlechte Aktionärsstruktur
(fehlende Instis) wenn ein Unternehmen zu große Anstrengungen unternimmt um einen "fairen" Aktienkurs zu bekommen um die angebliche Unterbewertung zu beiseitigen.

Das ist nämlich nicht der Job des Managements.

Zuwenig PR ist zwar auch nicht das gelbe vom Ei, aber trotz allem viel besser als zuviel PR.

Vor allem in einer Baisse hat man mit Companys
die aus Prinzip Understatement betreiben in aller
Regel einen sicheren Hafen.

Schau dir z.B. Boss, DBAG,Wedeco und Technotrans (erste Gefahrenzeichen) an dann siehst du was ich meine.

Was glaubst du was Boss für Langfristgewinnreihen
in den Markt werfen könnte aufgrund der Damenkollektionphantasie ?
Was glaubst du könnte Wedeco aufgrund des riesigen
Marktes für Zahlenreihen dem Anleger zumuten ?
Oder DBAG oder Technotrans (denen werden ja sogar schon Zahlenreihen vorgegeben die sie nur einfach
bestätigen bräuchten)

Alle genannten zeichnet aus, daß sie keine
Probleme mit der künftigen Finanzierung ihres
Wachstums haben und daß sie eine extrem gute
Aktionärsstruktur besitzen.

Nein die richtig soliden Companys machen so was wie Lintec nicht - überprüft die guten Performer in euerem
Langfristdepot und ihr werdet das bestätigt finden.

Avalon

chinaman - Mittwoch, 7. März 2001 - 11:14
Danke das Du Dir die Zeit genommen hast, Deinen Standpunkt nochmal so ausführlich zu erläutern. Meine Hoffnung, daß Du Dich nicht an einer "Konfrontation" mit alten Postings störst, wurde nicht enttäuscht.

:-)))
Gruß
Chinaman

avalon - Mittwoch, 7. März 2001 - 11:50
Wieso hätte mich das stören sollen ?

Der wesentliche Unterschied bei
langfristigen Prognosen ist für mich eindeutig ob ich die für mich persönlich aufstelle oder sie mir von einem Unternehmen vorgeben lasse.

Nennen wir es ruhig "die stille Kämmlerlein Strategie" um deine Worte zu benutzen, gefällt mir ganz gut, allerdings bei zwei Kleinkindern zu Hause nicht ganz der Realität entsprechend, denn Papas Büro ist ständig viel interessanter als das eigene Kinderzimmer........"g"

Avalon

soleneve - Mittwoch, 7. März 2001 - 14:13
Man kann doch immer wieder drüber streiten:

zu den Skandalen um verfehlte Prognosen: die sind selbstverständlich. Eine Planung wird ja nicht automatisch eingehalten. Wird sie aber eingehalten, gibt das eben keinen Skandal her, sondern es wird vergleichsweise still registriert.

speziell Boss: Boss macht durchaus ehrgeizige langfristige Prognosen, z.B. zwei Drittel des Umsatzes soll langfristig die Damenmode erbringen, der Herrenumsatz soll auch steigen (Mitte November 2000). Es ist wachsweicher, man muß ein bißchen nachrechnen und es sind keine Ergebnisprognosen, aber immerhin.
Andere wollen Weltmarktführer werden bis 2003 (Kontron), wieder andere in den Nemax50 (Technotrans), Chrysler bis Ende 2002 wieder in die Gewinnzone.

Langfristige Prognosen finde ich daher dann nicht schlimm, wenn eine stabile Aktionärsstruktur da ist oder wenn durch Insiderregelungen sichergestellt ist, daß das Management sich nicht heimlich und direkt bereichert.
Daher sehe ich die Insider-Neuregelung am Neuen Markt als sehr wichtigen Schritt, um auch langfristige Planungen glaubhafter zu machen.

Soleneve

laurin - Mittwoch, 7. März 2001 - 15:05
Wedeco:
Avalon, sei vorsichtig mit Wedeco. Ohne inhaltlich in's Detail gehen zu koennen, - es gibt immer (noch?) grosse Vorbehalte gegen die UV-Technologie (zumal sie die anderen, konventionelleren Klaerstufen nicht vollstaendig ersetzen kann). An der kanadischen Trojan sieht man sehr schoen, wie gross diese Vorbehalte doch sind.
Fuer Wedeco waere es wichtig, mit den international grossen Wasserversorgungs- und Entsorgungsunternehmen in's Geschaeft zu kommen. Mich wundert es ein bisschen, dass bei den angeblich so wunderbaren Zukunftsausssichten, Unternehmen wie Vivendi, RWE und aehnliche, die kleine Wedeco nicht schon geschluckt haben. Bei unter 20 Eu waren Wedeco eklatant unterbewertet, aber bei Mitte 30 sieht das voellig anders aus.

Boss:
wer aus dieser Branche ist denn noch interessant?

Gruss - Laurin

avalon - Mittwoch, 7. März 2001 - 16:21
Keine Sorge ich habe einen sehr guten Kontakt
zur IR aufgebaut - wären sie nicht so hoch im Kurs ich würde schon mal wieder was geschrieben haben - aber so ist das nun mal vorerst nur ne
gute Halteposition.

Sobald sie unter 30 gehen werde ich natürlich heftig anfangen zu pushen......."g"

Du glaubst nicht was die demnächst noch alles
bringen werden - gerade in Bezug auf USA.

Ich bin da völlig relaxt......

Avalon

prof_b - Mittwoch, 7. März 2001 - 17:43
@avalon: Da hilft nur ein eigenes Büro, von mir seit Jahren erprobt. Das bisschen Miete rechnet sich ...

mib - Mittwoch, 7. März 2001 - 19:10
Wedeco: ja - bei 30 wuerde ich einen Fuss in die Tuer stellen. Aber sonst ist bei Wedeco ein bisschen viel Zukunftsmusik dabei (wie bei Lintec, nur ohne Zahlen :-)))) ) - da es jetzt wieder billig- bis vernuenftig-bewertete Techs gibt (schau dir Intern. Rectifier mal an!!!) und spottbillige Erdgasfirmen gibt (die Gas-Preise fallen nicht mehr unter 4 U$!), sehe ich hier mehr Potential als bei Wedeco (haette ich vor einem Jahr gekauft, wuerde ich halten).

Avalon: Ich bin in der Woche vor Ostern fuer ein paar Tage in Strasbourg - vielleicht kann man sich mal auf ein Glas Gewuerztraminer..... ?

e-mail:
mib@stw-boerse.de

Gruss - Mib

avalon - Mittwoch, 7. März 2001 - 19:12
Sitze den ganzen Tag im Geschäft alleine im Büro -- abends dann auch noch ? -nee, da sollen mich lieber die Racker nerven.

Aber danke für den guten Rat......

Avalon

soleneve - Freitag, 16. März 2001 - 07:58
d hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP Für den Inhalt der
Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Lintec übernimmt 51 Prozent-Mehrheit am IT-Vermarkter Intenso
GmbH. Nach Abschluß der Due Diligence-Prüfung hat die Lintec
Computer AG 51 Prozent an der Intenso GmbH mit Sitz in Vechta
erworben. Die restlichen 49 Prozent verbleiben beim Management,
welches das Unternehmen weiterhin voll verantwortlich leiten wird.
Intenso konzentriert sich auf die strategische Vermarktung von
optischen Speichermedien wie CD-R/RW und DVDs, die unter dem
europaweit eingetragenen Markennamen Intenso vertrieben werden,
auf den weltweiten Ein- und europaweiten Verkauf sowie auf die
Konzipierung logistischer Abläufe. Durch ihre Marketingkompetenz hat
sich die Intenso GmbH innerhalb von wenig mehr als zwei Jahren als
einer der führenden europäischen Anbieter von optischen
Speichermedien etabliert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die
profitabel arbeitende Gesellschaft, die ausschließlich philips-lizensierte
Ware einsetzt, bereits rund 34 Mio. Euro umgesetzt. Knapp 38 Prozent
der Umsätze werden im europäischen Ausland erwirtschaftet, Tendenz
steigend. Gegenwärtig erarbeiten Manager der Intenso und der
Lintec-Gruppe ein Konzept, wie die beiderseitigen internationalen
Vertriebswege kombiniert und die Vermarktungsstärke der Intenso auf
ein wesentlich breiteres Produktspektrum übertragen werden kann.
Insbesondere sollen Produkte aus dem Bereich Computerzubehör mit
einem hohen Qualitätsanspruch ebenfalls unter dem bereits etablierten
Markennamen Intenso vertrieben werden. Eine wichtige Rolle spielen in
diesem Zusammenhang die neuen Lintec-Gesellschaften in Hongkong
und Bangkok. Die Bezahlung der Anteile erfolgt ergebnisabhängig in
mehreren Raten bis zum Jahr 2003. Ein Teil des Kaufpreises, über
dessen Höhe Stillschweigen vereinbart wurde, kann durch Lintec in
eigenen Aktien beglichen werden. Kontakt: Lintec Computer AG, Abt. IR
/ PR. Tel. +49/034298/71-607, Fax 372. e-Mail: aktie@lintec.de, Web:
www.lintec.de, Produkte: www.intenso.de

Ende der Ad hoc-Mitteilung, © DGAP 15.03.2001

laurin - Freitag, 16. März 2001 - 15:17
klingt nach einer sinnvollen Uebernahme....

stw - Freitag, 16. März 2001 - 17:20
... aber sonderlich aufregend ist sie nicht. Da geht's auch um margenarmes Hardwaregeschäft, das dürfen wir nicht vergessen. Immerhin sind sie profitabel und wenn meine Infos stimmen, dann hat Lintec bestimmt nicht zu einem überhöhten Preis gekauft. *g*
Vor größeren GoodWill-Abschreibungen ist mir da jedenfalls nicht Bange.

:-) stw

laurin - Freitag, 16. März 2001 - 17:55
...was mir gefaellt ist, dass die sich systematisch zum "Konzern" aufblasen. Die haben ein echtes Ziel, eine "Vision", das gefaellt mir bei Titeln, die ich ein paar Jahre halten moechte. Und solange profitable Unternehmen zu vernuenftigen Preisen gekauft werden, deren Mitarbeiter gehalten werden und motiviert bleiben (immerhin bleiben die Altbesitzer mit 49% dabei!), dann erscheint mir das der richtige Weg zu sein, ein solider Versuch, ein grosses Unternehmen aufzubauen..

stw - Freitag, 16. März 2001 - 23:20
... genau richtig, aber im Moment ist es für Lintec schon etwas problematisch, das Wachstum solide zu finanzieren. An eine Kapitalerhöhung ist erstmal nicht zu denken, da ist man schon ziemlich auf einen erfolgreichen Börsengang der RFI angewisen. Und das macht mir ein bißchen Sorgen momentan.

:-) stw

stw - Sonntag, 18. März 2001 - 14:39
Die ursprünglich für den 20.3. angekündigte Bilanzpressekonferenz von Lintec wurde verschoben. Daraufhin gibt nun wieder aufkeimende Gerüchte (zB im WO-Board) über anstehende böse Überraschungen.

Diese Situation erinnert doch sehr an die ebenfalls verschobene Analystenkonferenz im letzten Dezember...

ZUr Beruhigung noch ein paar aktuelle Auszüge von der Lintec-Homepage:

Wie sind Prognosen fürs 4.Quartal?

Diese Frage wurde uns in der letzten Zeit sehr oft gestellt – verständlich vor dem Hintergrund zahlreicher Gewinnwarnungen. Die größten PC-Hersteller der Welt sitzen auf hohen Lagerbeständen und hatten von „traurigen Weihnachten“ berichtet. Hier wirkt sich allerdings das gänzlich andere Geschäftsprinzip der Lintec AG aus: wir haben keine hohen Lagerbestände an Fertig-PCs, sondern produzieren zum größten Teil erst im Kundenauftrag. Die Risiken sind – auch durch die Just-In-Time-Beschaffung der Komponenten – für Lintec also sehr gering. Im Gegenteil: wenn die neue PC-Fertigung wie ursprünglich geplant 4 Wochen früher in Betrieb gegangen wäre, hätten wir noch deutlich mehr PCs verkaufen können. Aber wir hatten die ursprünglich geplanten Umsatzziele auch so bereits Mitte Dezember erreicht.

Wird Lintec die Umsatzerwartungen nach unten korrigieren müssen?

Wir haben am 20.12.2000 unsere aktualisierten Unternehmensplanungen veröffentlicht (Link zum Link "Download PDF Analystenkonferenz"). Diese Planungen beinhalten natürlich auch die Marktprognosen der großen Marktforschungsinstitute. Einschlägige Pressemeldungen (z.B. Handelsblatt) sind ja für Brancheninsider nun wahrlich nicht neu, über erste Tendenzen der Sättigung hatten wir schon in unserem Bericht zum Halbjahr 2000 berichtet. Aber wie oben schon gesagt: Lintec veröffentlich generell konservative Planzahlen, die Sicherheitsabschläge für ein sich möglicherweise veränderndes Marktumfeld oder andere, nicht vorhersehbare Ereignisse beinhalten. Das gilt auch für die neue Planung. Ergo: auf das, was wir dem Kapitalmarkt kommunizieren, kann sich der Anleger verlassen, Punkt.

Wie stark ist Lintec vom "Einbruch" im IV. Quartal betroffen?

Natürlich haben wir im 4. Quartal auch nicht so viel umgesetzt, wie (intern) erhofft. Auswirkungen auf die Liquidität hat das aber kaum, da wir - wegen unserer Just-In-Time- Fertigung nicht auf annähernd solchen Lagerbeständen sitzen wie andere große PC-Hersteller. Außerdem waren wir - durch die um 4 Wochen verspätete Fertigstellung unserer neuen Produktionsanlage - mehr als beschäftigt, alle Bestellungen pünktlich auszuliefern. Die veröffentlichten Planzahlen werden wir weiterhin sicher, wenn auch nicht mehr ganz so komfortabel übertreffen wie im Jahresverlauf. Hier macht sich unsere konservative Planung bezahlt: auf das, was wir dem Kapitalmarkt kommunizieren, kann sich der Anleger verlassen, Punkt. Das ist gerade vor dem Hintergrund vieler Unternehmensblasen am Neuen Markt wichtig zu wissen

:-) stw

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Lintec: Archivierte Beiträge bis 18. März 2001