Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Sparta AG: Archivierte Beiträge bis 9. März 2001
chinaman - Montag, 19. Februar 2001 - 15:59
Am 15.2. veröffentlichte Sparta eine Presseerklärung zum Verkauf der Beteiligung an HBAG und stilwerk.

:-)
Gruß
Chinaman


Sparta verkauft HBAG- und stilwerk-Beteiligungen
Hamburg, 15. Feb (Reuters) - Die Sparta Beteiligungen AG hat nach eigenen Angaben kleinere Anteile an den Hamburger Gesellschaften HBAG Real Estate AG und an der stilwerk AG verkauft. Die daraus erzielte Rendite auf das eingesetzte Kapital habe bei rund 40 Prozent betragen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit, ohne die Höhe des Gewinns zu beziffern. Die Veräußerungen seien Teil der im letzten Geschäftsjahr begonnenen Ausrichtung der Sparta zu einer reinen Finanzholding. Deren strategisches Ziel sei es, mit mindestens 25 Prozent an überwiegend börsennotierten Unternehmen beteiligt zu sein, teilte Sparta-Vorstand Lukas Lenz mit.
An der Immobiliengesellschaft HBAG war Sparta den Angaben zufolge mit zwei Prozent und an der stilwerk AG mit vier Prozent beteiligt.

Sparta hält ein Vielzahl von börsennotierten Beteiligungen, die dem Nebenwertebereich zuzuordnen sind. Maßgeblich ist Sparta eigenen Angaben zufolge an der Deutschen Balaton AG (42,16 Prozent) sowie an den Venture-Capital-Gesellschaften pre-IPO (53,4 Prozent) und THE internet.z (46,43 Prozent) beteiligt. Darüber hinaus sieht sich Sparta als Marktführer in Deutschland bei Erwerb und Restrukturierung börsennotierter AG-Mäntel.

jcs/rbo

chinaman - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 09:21
So ganz allmählich werde ich wohl bei Sparta einen weiteren Nachkauf ins Auge fassen. Schließlich darf ich ja prof nicht enttäuschen und muss meine "ruinöse Strategie" weiter perfektonieren. Zur weiteren Information über Sparta ein Artikel des Nebenwertejournals. Mit dem Fazit des Artikels kann ich mich ganz gut identifizieren.


:-)
Gruß
Chinaman


Sparta Beteiligungen AG
Nebenwertejournal 2/2001, 15. Februar 2001,
erscheint im Verlag Wertpapier Verlagsgesellschaft mbH
Erstmaliger Konzernabschluss fällt mit deutlich höherem Gewinn besser aus, als es der schwache Kurs erwarten ließ

Die Aussage in NJ 9/00, dass anhaltende Verkäufe günstige Einstiegschancen bei der Sparta Beteiligungen AG bieten, kam bei einem Kurs von damals ca. EUR 16 um Monate zu früh. Erst auf dem Niveau von EUR 4.- bis 6.- scheint die Aktie Boden gefunden zu haben. Aktuell wird die gesamte Gruppe, die erstmals für das Geschäftsjahr 1999/2000 (30. 9.) einen konsolidierten Abschluss vorlegen wird, mit etwas mehr als EUR 100 Mio. bewertet.
Negative Marktstimmung
Die Kursschwäche wurde von Marktteilnehmern damit erklärt, dass Sparta auf Grund vorbörslicher Engagements überproportional von der negativen Einschätzung vieler Werte der New Economy betroffen sei. Sparta hielt diese Einschätzung immer für unbegründet und verwies auf die erfolgreichen Aktivitäten in mehreren Geschäftsfeldern. Das im Sommer gesehene Kurspotenzial war natürlich abhängig von weiter wachsenden Gewinnen, die ein positives Umfeld bedingten, sowie ein damit verbundenes KGV von etwa 20/25, das damit immer noch deutlich unter den tatsächlichen Zuwachsraten geblieben wäre. Ein Gewinn von EUR 1.- je Aktie im abgelaufenen und EUR 1.50/2.- im laufenden Geschäftsjahr sowie die positiven Perspektiven auf Grund der Steuerreform ab 2002 hätten einen deutlichen Kursanstieg und keinen Rückgang ausgelöst.

Realisierung von Kursgewinnen
Das eingetrübte Börsenumfeld und die Unsicherheiten über die künftige Entwicklung der „Wachstumswerte“ führte zu vermehrten Abgaben bei den Beteiligungsgesellschaften, zumal die erstmalige Konsolidierung der Sparta-Gruppe trotz aller Bemühungen des Vorstands um Informationen für den Kapitalmarkt die Einschätzung erschwerte. Zwar hatte der Vorstand keine wie auch immer geartete „Gewinnwarnung“ abgegeben, doch belasteten Gerüchte und negative Vermutungen den Kursverlauf. Es darf auch nicht vergessen werden, dass alle bis Anfang 1999 eingegangenen Engagements in Sparta-Aktien sich steuerfrei im Plus befanden. Der vorbörsliche Tiefstkurs der Sparta-Aktie von Juni 1997 beträgt EUR 0.75. Selbst bei einem Kurs von EUR 4.- bis 5.- hat sich der Einsatz immer noch versechsfacht. Der Abstieg einer Aktie, deren Kurs sich in der Spitze um mehr als 5000 % erhöht hat, bekommt eine Eigendynamik durch Verkäufer, die auf jeden Fall Gewinne sichern wollen, bevor sie zu sehr oder ganz abgeschmolzen sind.

Gewinnverwässerung je Aktie
In diesem Szenario verwundert es nicht, dass ein an sich erfreuliches Ergebnis, wie es am 17. 1. 2000 bekannt gegeben wurde, keine sofortige Neubewertung auslöste. Den Anstieg des DVFA-Ergebnisses im Konzern um 85 % auf EUR 9.13 (4.93 in der AG) Mio. bezeichnete der Vorstand als „Vorstoß in eine neue Dimension“. Da sich die Zahl der ausgegebenen Aktien durch die Beteiligung an der Deutsche Balaton AG um 4795830 auf 15595830 erhöhte, ergab sich beim DVFA-Gewinn je Aktie lediglich ein Zuwachs um 33 % auf EUR 0.68 (0.51). Der Cashflow wird mit EUR 14.4 (6.0) Mio. bzw. EUR 1.06 (0.61) je Aktie angegeben.

Alle Geschäftsfelder mit Gewinn
Von besonderem Interesse sind natürlich die Ergebnisse der einzelnen Sparten, die Aufschluss über die Strukturierung der Sparta AG geben, die sich künftig als „Investmenthaus“ klarer positioniert aufstellen will. Im Wertpapierhandel wurde bei einem Umsatz von EUR 35.5 (53.0) Mio. ein Rohertrag von EUR 10.1 (14.0) Mio. erzielt. Im Mantelgeschäft belief sich der Rohertrag auf knapp EUR 2.6 Mio. Aus dem Verkauf von Beteiligungen stammten EUR 2.4 Mio. Den Ausweis eines höheren Gewinns verhinderten EUR 4.6 Mio. Abschreibungen (Cyberradio, Mondia, Trion, Sport.de ID Pro) auf vorbörsliche Engagements, so dass trotz Einnahmen von EUR 5.5 Mio. der Rohertrag unter eine Million Euro sank. Das Beteiligungsportfolio enthält derzeit mehr als 100 Positionen und reicht von „Early-Stage- und Late-Stage-Venture Capital-Beteiligungen über deutsche und schweizerische Nebenwerte bis hin zu substanzstarken Value-Werten und Immobilienaktien.“

61 % EK-Quote im Konzern
Die anteilige Erstkonsolidierung der assoziierten Deutsche Balaton AG (Anteil 42.2 %), der pre-IPO AG (Anteil 52.6 %) und der THE internet.z AG (Anteil 47.0 %) führte zu einer Ausweitung der Bilanzsumme auf EUR 126.1 (30.4) Mio. Das Eigenkapital des Konzerns beträgt nunmehr EUR 76.8 (21.6) Mio.; die EK-Quote 61 % (71 %). Zur Finanzierung der Finanzanlagen von EUR 63.3 (7.5) Mio. und der Wertpapiere des Umlaufvermögens von EUR 52.1 (17.9) Mio. wurden Kredite von EUR 29.1 Mio. aufgenommen. Eine geplante Kapitalerhöhung ist nicht durchgeführt worden. Die Abschreibungen beliefen sich auf 9 % vom Buchwert der Wertpapiere.

Klare Strukturierung notwendig
Das Investmenthaus Sparta Beteiligungen AG will im Bereich Corporate Finance das Geschäft mit Börsenmänteln (hier liegt die Wertschöpfung in der Übernahme kleinerer Positionen nach der Neuausrichtung) und die Kapitalmarktberatung um den Bereich Portfolio Management ergänzen. Die derzeitige Börsensituation, so der Vorstand, biete ausgezeichnete Chancen für Investitionen in unterbewertete Industrietitel. Da künftig der Konzern klar strukturiert aufgestellt werden soll, um auch die Ertragsquellen sichtbar zu machen, dürfte es notwendig sein, die teilweise in identischen Feldern tätigen net.IPO AG und THE internet.z AG transparent auszurichten oder evtl. zusammenzulegen. Die Sparta AG hat mit Bereinigungen und Umplatzierungen schon begonnen, die sich positiv im Ergebnis niedergeschlagen haben dürften. Auch die Unterschiede zur Deutsche Balaton AG mit deren Hauptbeteiligung net.IPO AG, die künftig Finanzprodukte per Internet anbieten soll, müssten deutlicher herausgestellt und den Anlegern vermittelt werden. Immer noch wird im Kapitalmarkt am Sinn des Aktientausches gezweifelt.

Zur Bewertung der Aktie
Für das laufende Rumpfgeschäftsjahr und für das Jahr 2001 sieht der Vorstand „eine deutliche Ergebnissteigerung im zweistelligen Prozentbereich“. Das Ergebnis soll allerdings „im Hinblick auf die Steuerreform 2002 steueroptimiert“ gestaltet werden. Immerhin, so der Vorstand, verfüge die Sparta AG aktuell über stille Reserven von ca. EUR 82 Mio. (EUR 5.25 je Aktie), die ab 2002 steuerfrei realisiert werden könnten; Voraussetzung ist natürlich eine unveränderte oder steigende Werthaltigkeit. Der Net Asset Value wurde mit mehr als EUR 150 Mio. und damit knapp EUR 10 je Aktie angegeben. M.M. Warburg & Co. hat in einer Studie vom August 2000 das Ergebnis für 1999/2000 relativ genau vorausgesagt. Für 2002 wird für Sparta als „Profiteur der Steuerreform“ ein Nettoergebnis von EUR 2.31 je Aktie erwartet. Der Net Asset Value betrug auf der Basis der damaligen Aktienkurse EUR 15.49 je Aktie. Sparta selbst wurde bei einem Kurs von EUR 16.80 mit EUR 262 Mio. bewertet. Knapp zwei Drittel der Kapitalisierung sind jetzt nicht mehr vorhanden. Dies zeigt deutlich auf, wie wenig berechenbar künftige Einschätzungen von Gesellschaften ausfallen müssen, deren „Wert“ ebenso wie der größte Teil ihrer Erträge von Börsenkursen und den Erwartungen der Marktteilnehmer abhängig ist.

Klaus Hellwig

Unser Fazit
Bei objektiver Bewertung aller relevanten Daten ist die Aktie der Sparta Beteiligungen AG niedrig bewertet: Das KGV liegt bereits bei einem Gewinn im Jahr 2002 von EUR 1.- je Aktie, die auch unter schwierigen Bedingungen erreicht werden sollten, bei 6. Höhere Gewinne je Aktie (EUR 1.50 bis 2.-) und ein zweistelliges KGV eröffnen auf Sicht von zwei Jahren ein Kurspotenzial bis auf EUR 15 und 20. In einem ausgesprochen günstigen Börsenklima mit wachsenden Gewinnen und durchweg höherem KGV könnten langfristig frühere Kursziele wieder erreicht werden. Sollte es jedoch zu einer längeren Börsenschwäche kommen, dürfte der Sparta-Kurs in einer solchen Phase einstellig bleiben.

prof_b - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 09:49
Ich wünsche dir natürlich persönlich alles gute! Deshalb warne ich dich noch mal! Wenn sich der Kurs wirklich auf 10 verdoppelt, ist dann ein Nachkauf nötig? Auf dieses Experiment bin ich gespannt!
CU Prof

chinaman - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 11:27
Ich bin auch sehr gespannt, Sparta ist wirklich ein hartnäckiger Test für meine Strategie. Neben Sparta bereitet aber nur noch Valora Sorge und von beiden Unternehmen bin ich weiterhin voll überzeugt.

Der nächste Kauf wurde bereits zu 4,70 EUR in Frankfurt getätigt. In den nächsten Tagen werde ich unter Umständen nochmals zuschlagen, ich arbeite nun mit gestaffelten Aufträgen. Mal schauen, was diese verrückte Börse noch alles so treibt.

Durch diesen getätigten Kauf sinkt der durchschnittliche Einstandspreis auf 8,50 EUR.

@ prof: Ich weiß, dass wir hier bei stw-boerse zwar einen engagierten Wettkampf der Strategien betreiben, uns aber trotzdem als Gemeinschaft fühlen, die jedem Boardteilnehmer gute Geschäfte wünscht.


:-)
Gruß
Chinaman

avalon - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 11:54
Oh Gott chinaman, ich bin zwar völlig konträr
zu Prof.b`s Strategie aber bist du sicher das
du die Sache noch rational siehst ?

Kümmere dich bitte unbedingt um die Liquiditätslage von Sparta, ich kann nicht ins
Detail gehen - aber bitte unbedingt versuchen
das zu checken.

Du machst mir Sorgen, echt wahr, ich wollte momentan gar nicht mehr posten aber nimm dir mal
ne ruhige Minute und denke über deine weiteren
Staffelkäufe nach, ganz rational, du hast doch
inzwischen genug Spartas.

Prof b hat vollkommen recht - wenn sie irgendwann
steigen sollte das doch reichen.
Betonung auf großes WENN........

Avalon

prof_b - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 12:19
Was die Risikobegrenzung angeht, sind Avalon und ich nicht weit auseinander!
Rechne das mit den gestaffelten Zukäufen mal durch, falls die Aktien weiter nach unten laufen!
Chancen gibt es auch woanders, aber das Risiko ist gestreut!

Um uns deine Standhaftigkeit zu beweisen, musst du nicht zukaufen! Ich habe vorgestern auch mal kalte Füße bekommen! Besser eher, als zu spät!
CU Prof

chinaman - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 13:45
@ Avalon, prof:
Damit Ihr Euch keine unnötigen Sorgen macht: Ich bin kein Harakirifanatiker, die aktuelle Depotgewichtung von Sparta beträgt 6 %. Von der Gewichtung steht Sparta erst an 4. Stelle.

Die Liquiditätssituation von Sparta habe ich gecheckt und soweit keine Bedenken; wesentliche Angaben finden sich bereits im Thread.

:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 14:13
Naja, es sind wenigstens nur 6% , das geht!

chinaman - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 16:42
"Wirklich schlimm, Valora ist im Gegensatz zu Sparta fundamental sehr günstig." war Avalons These am heutigen Tag im Valora Thread. Diese These kann ich so nicht uneingeschränkt stehen lassen. Ich halte Valora und Sparta für fundamental sehr günstig. In manchen Kriterien ist Sparta sogar noch viel günstiger. Zweifler mögen sich hier mal bspw. das fundamentale Kriterium Buchwert je Aktie anschauen.


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 21. Februar 2001 - 17:29
Im Zusammenhang mit der Presseerklärung vom 15.02. (Verkauf Beteiligungen HBAG und stilwerk)wurde über die Sparta IC eine interessante Anfrage gestellt, die ich mit der Antwort von Sparta mal zur Information hier reinstelle.

:-)
Gruß
Chinaman


Sehr geehrtes Spartateam,

die strategische Entscheidung, kleinere Beteiligungen zu verkaufen und damit u. a. die Transparenz der Sparta AG zu erhöhen, begrüße ich. Sind in diesem Zusammenhang beim Verkauf der Anteil an der HBAG Real Estate AG und der stilwerk AG Steuern angefallen oder wurde hier ein Terminkontrakt geschlossen, der diese Transaktion steuerrechtlich ins Jahr 2002 verschiebt?

Falls Steuern angefallen sind, würde mich interessieren, warum man mit dieser Transaktion nicht bis ins Jahr 2002 gewartet hat bzw. warum die Steuerfreiheit nicht über einen Terminkontrakt hergestellt hat? Nach meiner Einschätzung hätte man in diesem Fall Aktionärsvermögen vernichtet.

Sind ähnliche Transaktionen vor dem Jahr 2002 zu erwarten? Falls ja, warum?

Des weiteren würde mich interessieren, wann man die avisierte Kapitalerhöhung durchführen wird. Wie sie selbst schreiben, laden die derzeit niedrigen Kurse bei einigen Unternehmen zu Zukäufen ein. Daher wäre es m. E. sinnvoll, die KE jetzt durchzuführen, da bei einem positiven Kapitalmarktumfeld auch die Kurse der interessanten Unternehmen nicht mehr günstig sein müssen. Da die Altaktionäre Bezugsrechte auf die neuen Sparta Aktien haben, ist auch der niedrige Aktienkurs von Sparta kein Grund die KE zu verschieben.

Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung der kritischen Fragen.


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Kommentare hierzu:
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Hinzugefügt von SPARTA Beteiligungen AG am 20.02.2001 um 19:31 Uhr
Sehr geehrter Herr ...,

der Verkauf der von Ihnen genannten Beteiligungen erfolgte zum Teil außerbörslich und zum Teil über die Börse. Bei dem Verkauf über die Börse fließt der Erlös sofort dem Unternehmen zu, so daß eine zusätzliche Vereinbarung eines Terminkontraktes (den es in diesem Fall für die Basisinstrumente nicht gibt) keine steuerlichen Vorteile bringen würde. Auch bei dem Teil der Transaktion, der außerbörslich abgewickelt wurde, wurde kein Terminkontrakt abgeschlossen, da der Käufer mit dem Kauf auch die Verfügungsgewalt über die entsprechenden Aktien wollte und mit dem Liefergeschäft auch der faktische Übergang der Aktien auf den Käufer erfolgte. Der Gewinn aus dem Geschäft ist somit steuerlich zu erfassen.
Wir befinden uns momentan noch am Beginn des Jahres 2001. Die Steuerfreiheit für den Verkauf von Beteiligungen beginnt ab dem Jahr 2002. Der Erlös aus dem Verkauf der Beteiligungen wird von uns in neue Projekte investiert, deren Renditeerwartung auch unter Einbeziehung steuerlicher Effekte aus unserer Sicht höher liegt als die der veräußerten Beteiligungen. Da die Gewinne aus den neu anzulegenden Geldern ebenfalls in knapp einem Jahr steuerfrei sind, wird mit unserer Vorgehensweise also das Aktionärsvermögen steueroptimiert erhöht. Gleichzeitig haben wir bei den Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen, daß es zu keiner nachteiligen Veränderung der Bilanzstruktur kommt.

Es ist denkbar, daß wir bei anderen von uns gehaltenen Beteiligungen ähnlich vorgehen werden, da dies eine Optimierung des Aktionärsvermögens darstellt.

Die Finanzierung der laufenden und konkret geplanten Beteiligungsprojekte ist gesichert. Da wir "mehr Ideen als Geld" haben, steht bei uns das Thema "Kapitalerhöhung" praktisch laufend auf der Tagesordnung. Ein konkreter Termin hierfür liegt aktuell allerdings genausowenig vor wie eine konkrete Festlegung der Modalitäten.

Mit freundlichen Grüßen

SPARTA Beteiligungen AG

chinaman - Sonntag, 25. Februar 2001 - 09:07
Ich habe mal ein Posting von Avalon aus dem Nokia-Thread herauskopiert und stelle es als „contrary-opinion“ mal hier in den Sparta Thread. Ich will damit verhindern, dass irgendwelche Kurzbesucher diese konträre Meinung hier im Board überlesen und noch mal mahnend hinzufügen, dass Avalon hier im Forum wirklich zu recht ein sehr hohes
Ansehen genießt. Weiter will ich durchaus später noch mal auf seine Argumente eingehen, aber dafür will ich dann nicht den Nokia Thread missbrauchen müssen.

:-)
Gruß
Chinaman


@chinaman:
Noch kurz zu Sparta, notiert unter Buchwert usw. -das ist keine so einfache Sache vor allem wegen der Dt. Balaton Geschichte.
Quasi eine KE welche natürlich das Eigenkapital
extrem erhöht hatte - aber kein Pfennig Cash
ist dem Unternehmen zugeflossen.

Du überschätzt die fundamentale Lage bei Sparta, du überschätzt die Liquiditätslage,
aber lassen wir das, ich bin zwar weiterhin überzeugt, daß du emotional zu stark engagiert bist bei denen, aber ich muß aufpassen daß ich mir nicht die Zunge verbrenne.

Außerdem - nach so einem Buchverlust kann man so oder so nicht mehr zum Verkauf raten,
der Betroffene kommt sozusagen in eine „Prof.b`sche WKM Phase“(er wird mir diesen Ausdruck verzeihen, schließlich war das die Initialzündung für den anschließenden Strategiewechsel) – verkaufen tut man da erst wenn die eigenen Schmerzen unerträglich werden.

Außerdem können sie ja auch mal schnell 100% steigen – wer kann das wissen.

Ich muß immer an die Utimacogeschichte denken, da hast du irgendwo bei 20E die Reißleine gezogen, das hast du sicher nicht bereut.

Wärst du drin geblieben hättest du evtl. auch bei 12-8-6E nachgekauft - weil du sie nicht mehr hattest kam das aber nicht in Frage – kann es sein, dass dies bei Sparta auch so abgelaufen wäre wenn du zwischen 15 und 20E rausgegangen wärst ?

Ich möchte dir dies nicht unterstellen, wie gesagt ich schätze deine antizyklischen Erfolge sehr – aber ich habe diese Erfahrung bei Freunden einfach schon zu oft gemacht.

Darum nutze ich das um mal wieder was grundsätzliches auf die Menschheit los zu lassen, nimm das also nicht persönlich:

Niemals darf man eine Aktie kaufen in der Absicht vorherige Verluste zu neutralisieren.
Man kauft Aktien um Rendite zu erzielen, ist das bei einer nicht gelungen schmeißt man sie raus, die Hoffnung auf ein +-null Ergebnis darf kein Kaufargument sein.

Auch die wunderbaren Aussichten, die fundamentale Unterbewertung erlaubt nicht einen Verkauf hinaus zu zögern – wo ist das Problem ?
Schlimmstenfalls steigt man teurer wieder neu ein, der realisierte Verlust war also unnötig, aber da ja die Aussichten so gut sind kann man das doch verkraften.

Und ihr wisst doch alle das dies nur bei den wenigsten Fällen so ist.

Die bei der Masse ersparten 50 und mehr % Verluste wiegen das doch mehr als auf.

Es ist das alte Spiel – der einfachste Weg für ein Unternehmen einen Anleger an sich zu binden ist anscheinend ihm schnell hohe Verluste zu bescheren.

Keiner ist treuer und kennt die „tollen“ Aussichten des Unternehmens besser als der Aktionär der im Minus ist – natürlich nur so lange bis aus Treue Feindschaft geworden ist.

Irgendwann hat das Unternehmen dann mehr Feinde als Getreue – der Kurs kommt nicht mehr auf der Beine.........

chinaman - Sonntag, 25. Februar 2001 - 09:17
@ Avalon: Mal kurz aus meiner Sicht zu Utimaco und auch I:fao: Ich bin ausgestiegen, weil ich fundamental nicht mehr von den Aktien überzeugt war. Wenn Du Dir die alten Threads durchliest, wirst Du das wahrscheinlich nachvollziehen können. Mein Problem bei Sparta: Ich bin fundamental weiter überzeugt. Mag sein, daß es ein Schutzmechanismus gegen Verluste ist, aber subjektiv sehe ich es noch nicht so.

Daher: Du schreibst ich überschätze die fundamentalen Aussichten und ich unterschätze die Liquiditätsgefahren. Nun, bitte öffne mir die Augen. Nenne Deine Informationen und Meinungen zur zukunftigen Gewinnsituation und zu der Liquiditätslage. Aber tue es bitte mit nachvollziehbaren facts, nicht mit Gerüchten. Nur wegen Gerüchten (ich lese selber bei WO mit) werde ich mich nicht von Sparta trennen, solange meine eigenen Fundamentalanalysen zu Sparta im grünen Bereich bleiben. Ich danke Dir für Dein Engagement.

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 26. Februar 2001 - 13:14
Ich habe mich am Sonntag nochmal intensiv mit den vorliegenden Zahlen des Sparta Konzerns beschäftigt. Für mich ist weiterhin kein Problem erkennbar. Bei jedem anderen Kritiker, außer avalon, wäre die Sache damit erledigt. Es sei denn, die Kritik würde fundamental belegt.

Da ich Avalons Meinung aber sehr schätze, werde ich mit weiteren Aktionen abwarten, bis zusätzlich die Zahlen der Sparta AG veröffentlicht werden. Diese werden aus dem Geschäftsbericht Ende April ersichtlich sein.

Bezüglich des Eigenkapitals hat Avalon sicherlich recht, wenn er schreibt:

"Noch kurz zu Sparta, notiert unter Buchwert usw. -das ist keine so einfache Sache vor allem wegen der Dt. Balaton Geschichte.
Quasi eine KE welche natürlich das Eigenkapital
extrem erhöht hatte - aber kein Pfennig Cash
ist dem Unternehmen zugeflossen."

Richtig ist, dass durch den Balaton Deal die Substanz im Sparta Konzern sprunghaft gestiegen ist. Richtig ist auch, daß Sparta nur bei der Börsenemission ein relativ kleiner Betrag an Barmitteln zugeflossen ist. Trotzdem hat Sparta nun diese Substanz erwirtschaftet. Spricht ja eigentlich meiner Meinung nach nicht gegen, sondern für das Management.

Aber wie gesagt, um ganz auf Nummer sicher zu gehen, warten wir auch noch auf Bilanz und GuV der Sparta AG.


:-)
Gruß
Chinaman

lauderdale - Dienstag, 27. Februar 2001 - 10:15
@Chinaman: Danke für die Umfangreichen Infos hier im Sparta Board Gruß lauderdale

chinaman - Freitag, 9. März 2001 - 12:47
Ich habe Kontakt zu Visionmaker (Philipp Steinhauer von GSC Research) aufgenommen. Visionmaker war früher ein glühender Befürworter von Sparta und hat dann vor einigen Monaten "schlagartig" (für externe) seine Meinung um 100% geändert. So richtig schlau werde ich aus den Argumenten des E-Mail Verkehres nicht, aber zumindest könnte es ja eine weitere Infoquelle für Lauderdale und etwaige andere Sparta Interessierte sein, daher hier die Korrespondenz.

:-)
Gruß
Chinaman


Hallo Visionmaker,


ich bin seit ca. einem halben Jahr Sparta Aktionär, nachdem ich allgemein für die VC-Branche in Anbetracht der steuerlichen Änderungen für das Jahr
2002 recht positiv gestimmt war und zu Sparta viele euphorische Studien/Analysen erschienen sind. Leider hat mir mein Investment in der Zeit nicht viel Freude bereitet und leider habe ich nicht mit S/L-Absicherung gearbeitet.

Ich habe bei WO mitbekommen, daß Du Deine Einstellung zu Sparta und pre-IPO massiv geändert hast. So richtig konkret konnte ich Deinem damaligen Artikel
allerdings nicht den Grund für diesen Stimmungsumschwung entnehmen.

Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mich mal etwas über die Hintergründe und Deine heutige Sicht von Sparta aufklären könntest. Würdest Du zu Kursen um die
5 EUR noch verkaufen ? Für wie berechtigt hälst Du die Gerüchte um akute Liquiditätsengpässe ? Gerne würde ich Dich auch einmal anrufen, wenn du mir Deine Telefonnummer mailen würdest.


Mit freundlichen Grüßen
Chinaman

chinaman - Freitag, 9. März 2001 - 12:50
Hallo Chinaman,

vielen Dank für die e-Mail. Vorab möchte ich sagen, dass ich in Sachen SPARTA sicherlich kein Insider bin. Schenke meinem Wort bitte genauso viel Beachtung wie dem von anderen.

Schade, dass Du nicht mit einem Stop-Loss gearbeitet hast. Ich hoffe, dass
Du aus Fehlern lernst ;-)

Ob man SPARTA zu derzeitigen Kursen kaufen kann vermag ich nicht zu berurteilen. Für mich ist SPARTA eine "schlechte" Firma, und sicherlich
können auch schlechte Firmen an der Börse so unterbewertet sein, dass sich ein Kauf lohnen könnte. Dies ist aber nicht meine Strategie, ich setze nur auf "gute" Firmen.

Zu Gerüchten kann ich nichts sgaen, da weiss ich so viel wie andere. Grundsätzlich ist aber die hohe Kreditfinanzierung äusserst bedenklich, man
hatte eine Kapitalerhöhung fest eingeplant, und diese scheint nun äusserst schwierig durchführbar zu sein.

Meine Meinungsänderung bezüglich SPARTA ist in einem laufenden Prozess geschehen, und als dieser weit vorangeschritten war habe ich dies auch im WO
Board so mitgeteilt. Meine Intention dabei war, dass ich den WO Usern meine geänderte Meinung mitteile, da diese teilweise von mir auf SPARTA aufmerksam gemacht worden sind.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Beste Grüße, Philipp Steinhauer

chinaman - Freitag, 9. März 2001 - 12:52
Hallo Philipp,


danke für Deine schnelle Antwort, über die ich mich gefreut habe. Über das
Thema Stop-Loss werde ich nochmal ernsthaft nachdenken müssen, bisher hat
mich immer die Gefahr, bei kurzfristigen Schwankungen aus "guten" Aktien
rausgeschüttelt zu werden, immer abgeschreckt.

Damit sind wir aber auch beim eigentlichen Hauptthema, ist Sparta nun eine "gute" oder eine "schlechte" Aktie. Dein wesentliches Argument für die Einstufung als "schlechte" Aktie scheint die "bedenklich hohe" Kreditfinanzierung
zu sein. Nun, genau diesen Punkt habe ich eben offensichtlich noch nicht genau verstanden. Schaue ich mir die veröffentlichten Bilanzrelationen des Sparta
Konzerns und der pre-IPO AG zum 30.09.2000 an, komme ich jeweils auf eine
Eigenkapitalquote von ca. 60 %. Dies halte ich, im Quervergleich zu anderen
Aktiengesellschaften, eigentlich für eine eher normale, wenn nicht sogar gute,
Kapitalstruktur.

Ich wäre Dir daher sehr dankbar, wenn Du mir etwas auf die Schliche helfen könntest.
Habe ich einen Denkfehler ? Was findest Du denn genau so bedenklich ?

Für Deine freundliche Mühe bedanke ich mich im voraus !


Viele Grüße
Chinaman

chinaman - Freitag, 9. März 2001 - 12:53
Hallo!

Wir durchleben derzeit sehr unsichere Zeiten, da muss man einfach an
Stop-Loss denken. Sonst kann man ganz schön verlieren...

Ich habe viele Argumente die dafür sprechen, dass SPARTA eine schlechhte
Aktie ist. Da ich aber keine Firma schlecht machen möchte, bitte ich Dich um
Verständnis dafür, dass ich keine weiteren Argumente aufzählen werde.

Die Kreditfinanzierung ist vor dem Hintergrund der stark gefallenen
Aktienkurse äusserst bedenklich. Ausserdem sollte man sich überlegen wofür
hier das Geld eingesetzt worden ist. VC Investments werden in der Regel
immer mit Eigenkapital bezahlt, bzw. teilweise mit Födermitteln. Etwas
anderes wäre einfach viel zu risikoreich.

Ich denke, dass alleine schon der gefallene Aktienkurs gegen die SPARTA AG
fällt. Ein Kursrückgang von 90% geschiet auch nicht ohne Grund.

Beste Grüße, Philipp

lauderdale - Freitag, 9. März 2001 - 14:17
Danke für die Infos - wie gehtst du jetzt vor?
Setzt du einen Stop-Loss oder wartest du auf 2002?
Gruß lauderdale
:-(

chinaman - Freitag, 9. März 2001 - 14:35
Jetzt einen S/L zu setzen wäre so ähnlich wie die Pille zu nehmen nachdem die Zwillinge da sind ...

Das Thema S/L hatte ich als Prohylaxe mal gleich von Anfang an angesprochen, da ich die Art der Diskussionsführung kenne. Man empfiehlt eine Aktie fundamental und wenn es schief geht, hätten die Anleger eben mit S/L arbeiten sollen ohne das eine konkrete Empfehlung für einen solchen abgegeben wurde.

Für mich ist bei der Kontaktaufnahme mit Visionmaker eigentlich nichts sehr konkretes herausgekommen. Mit "schlechte" Aktie kann ich nicht so furchtbar viel anfangen ...

Ich warte auf Fundamentaldaten, ohne schlechte Fundamentalnachrichten wird nun nicht mehr verkauft.

Man muß bei Sparta einfach auch folgendes bedenken: Vor ziemlich genau einem Jahr war das Übernahmeangebot an die Balaton Aktionäre. Die saßen alle auf fürchterlichen Kursverlusten und die 1 jährige Spekulationsfrist ist in diesen Tagen abgelaufen. Wenn 1/3 der Aktien in kurzer Zeit auf den Markt drängen ...

Avalons und profs Gedanken zu S/L sind sicherlich nachdenkenswert, aber wenn dann von Anfang an. Möglicherweise eine Überlegung für neue Engagements ... Aber wenn ich mir dann den armen prof anschaue, der ohne schlechte Fundamentalnachrichten nun die geliebten Amadeus verkaufen muß (???). Irgendwo liegt mir diese S/L Strategie nicht, ich bin schliesslich Anleger und kein Trader ...


:-)
Gruß
Chinaman

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