Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Plaut
joker7 - Montag, 29. Januar 2001 - 16:48
Hallo, ihr Antizykliker
... möchte auf einen Wert hinweisen, der im Juli schon mal als möglicher Kandidat für die Watchlist kurz angesprochen wurde:

@stw:"Plaut ist es z.B. wert, daß man da mal näher hinguckt. Das Unternehmen leidet fürchterlich darunter, daß der Markt eine schnelle internationale Expandierung auf Kosten des Ertrages momentan absolut negativ sieht. Vor wenigen Monaten war das noch anders und in einigen Monaten kann das auch wieder anders sein.
Im Jahr 2002 will Plaut in 25 Ländern insgesamt über 700 Mio Euro umsetzen. Wenn das gelingt (und die Erträge nicht zu sehr leiden), dann wird die Marktkapitalisierung sicher weit höher sein, eine klare 100%-Chance also. ICh denke, bei Firmen wie Plaut (die innerhalb weniger Monate 75% ihres Wertes verloren haben) wird nun genauso nach unten übertrieben wie im Frühjahr nach oben. HInschauen könnte also lohnen"

Plaut wird von meheren Analysten wegen deren Expansionspolitik immer noch negativ bewertet.
Hier ein Beispiel aus dem Austria Börsenbrief vom 15.01.01:

"In den nächsten zwei Monaten wolle die Firma zweit mittelgroße Übernahmen
abschließen. Das Unternehmen habe sich zu den möglichen
Übernahmekandidaten noch nicht näher geäußert. Es sei jedoch sicher, dass
die e-Business-Aktivitäten weiter intensiviert werden sollen.

Die Analysten hätten angesichts der rasanten Akquisitionspolitik von Plaut
bereits mehrmals ihre Bedenken geäußert und würden dabei bleiben. Es gebe
hier einfach zu viele Unternehmen in zu kurzer Zeit zu integrieren. In den
vergangenen Tagen habe das Papier ebenfalls große Schwäche gezeigt und sei
aus einer Seitwärtskonsolidierung kräftig nach unten ausgebrochen und bis
auf rund 12 Euro gefallen."

Sowohl Charttechnisch (sieht ganz nach Bodenbildung aus) als auch fundamental könnte dies ein interessanter Wert für die kommenden 12 Monate werden.
1,84 Ergeb./Aktie; 8.40 KGV 2002
Die Entscheidung, mich mit Plaut zu befassen kommt mehr aus dem Bauch heraus. Vielleicht finden sich noch ein paar Mitstreiter, um den Wert näher unter die Lupe zu nehmen.

Gruß

Joe

stw - Montag, 29. Januar 2001 - 21:47
Na dieser Fallen Angel dürfte was für unseren Chinaman sein !?!

Hier ist wirklich die alles entscheidende Frage, wie realistisch die Wachstumspläne sind und ob man sich nicht durch hohe GoodWill-Abschreibungen auf Jahre hinaus die Ergebnisse verhagelt. Das kann ich derzeit nicht einschätzen. Aber ein reales KUV < 1 ist natürlich wirklich recht günstig für einen profitablen Dienstleister.

Also häng Dich mal ran an Plaut, Joe, vielleicht kannst Du mich sogar richtig neugierig machen.

chinaman - Dienstag, 30. Januar 2001 - 08:59
Joker 7 verwendet das Reizwort Antizyklik und stw ruft mich auch noch mit dem Zaunpfahl herbei. Nun gut, dann werde ich mich auch mal ein bißchen mit Plaut beschäftigen. Bin mal gespannt, was Eure Recherchen ergeben, wir können uns ja dann hier austauschen.

:-)
Gruß
Chinaman

moneymax - Dienstag, 30. Januar 2001 - 15:06
Zur Plaut AG eine aktuelle Analyse von www.aktienservice.de


moneymax


ANALYSE DER WOCHE / PLAUT AG mit langfristigem Potential
_________________________________________________________________


KURSHISTORIE

Nach Boersengang der PLAUT AG im November 99 und einer nur wenig
ueber dem Ausgabepreis liegenden Erstnotiz von 22,50 Euro stieg
der Kurs bis Mitte Februar 2000 auf ueber 80 Euro, um anschlies-
send im Rahmen der allgemeinen Technologiebaisse wieder bis auf
23 Euro wegzubrechen. Hier schien sich zunaechst ein Boden aus-
zubilden, im Dezember brach der Wert jedoch ohne fundamentale
Gruende um weitere 50 % auf 12 Euro ein und erreichte damit
seinen historischen Tiefststand. Im neuen Jahr setzte dann eine
Erholung ein, welche durch die in der vergangenen Woche erfolg-
ten personellen Veraenderungen im Vorstand beguenstigt wurde, so
dass der Titel derzeit bei 15,50 Euro notiert.

KURZPORTRAIT & GESCHAEFTSFELDER

Bei der Plaut AG handelt es sich um eine der fuehrenden, welt-
weit taetigen Management-Beratungsgesellschaften fuer Strategie-
und Business-Consulting sowie IT Consulting/Outsourcing. Das
Unternehmen ist ein sogenannter Full Solution Provider, das
heisst, die gesamte Leistungspalette wird angeboten, von der
strategischen Ausrichtung ueber die vollstaendige Umsetzung der
Loesungen bis hin zur staendigen Betreuung von Unternehmen im
Wege des Post Implementation Services. Die Plaut AG hat in den
vergangenen Jahren mehrere Produkte und Produktlinien nach eige-
nen Spezifikationen entwickelt und etabliert, wie z. B. in den
Bereichen Strategy Consulting, Geschaeftsprozessmodulation,
eBusiness-Anwendungen (auf Basis von SAP, Siebel, Intershop oder
durch Individualloesungen), Controlling (inkl. Rechnungswesen),
Human Capital Management (Personalwirtschaft einschl. Personal-
beratung), Applikationsberatung sowie IT-Consulting (inkl. Out-
sourcing). Plaut adressiert in erster Linie Konzernstrukturen
sowie den mittelstaendischen Unternehmensbereich. Derzeit ver-
fuegt die in Salzburg ansaessige Plaut AG ueber 45 Tochterge-
sellschaften in 19 Laendern.

ZENTRALE FIRMENSTRATEGIE

Durch den Boersengang generierte das 1946 gegruendete Unter-
nehmen die notwendigen Mittel fuer eine strategische Neuausrich-
tung, was insbesondere eine Erweiterung und Optimierung des
Leistungsangebots sowie den weltweiten Aufbau neuer Landesge-
sellschaften beinhaltet. Plaut will weltweit zuegig expandieren,
um von der wachsenden Nachfrage nach qualifizierten und neuen
Beratungs-Dienstleistungen in Europa und Uebersee zu profitie-
ren. Bis zum Jahr 2003 soll die Position als eine der grossen
internationalen Consulting-Gruppen in mehr als 25 Laendern er-
reicht sein. Insbesondere auch auf dem wichtigen US-amerikani-
schen Markt will das Unternehmen seine Praesenz ausbauen. Die
juengste Uebernahme von J. J. Croney & Associates, einem fueh-
renden Anbieter fuer Application Service Providing (ASP) und
eBusiness-Loesungen fuer die Freizeit- und Tourismusindustrie,
war ein weiterer Schritt in diese Richtung. Darueber hinaus
will sich die Plaut AG auf ihre Kernkompetenzen aus Betriebs-
wirtschaft, Organisationsgestaltung und Informationstechnologie
konzentrieren, um die strategischen Geschaeftsfelder Strategy
Consulting, Enterprise Ressource Planing, eBusiness und Informa-
tionstechnologien zu verstaerken.

GESCHAEFTSZAHLEN & PROGNOSEN

Im November vergangenen Jahres hat das Unternehmen seine Neun-
monatszahlen 2000 praesentiert, die unserer Einschaetzung nach
durchaus erfreulich ausfielen. So wurde in diesem Zeitraum der
Konzernumsatz gegenueber dem Vorjahr um 15 % auf 223 Mio Euro
gesteigert, was in dieser Branche einem ordentlichen Wachstum
entspricht. Hierbei wurde im dritten Quartal 2000 der Gewinn vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gegenueber dem Vor-
jahr mit 6,8 Mio Euro mehr als versechsfacht. Fuer den gesamten
Neunmonatszeitraum 2000 belaeuft sich das EBITDA auf 17,5 Mio
Euro gegenueber 6,7 Mio Euro im vergleichbaren Vorjahreszeit-
raum. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug fuer das
dritte Quartal 5,1 Mio Euro, waehrend im entsprechenden Vorjah-
reszeitraum noch -0,96 Mio Euro erwirtschaftet wurden. Fuer die
Neun-Monats-Periode wurde ein Nachsteuerergebnis von 7,7 Mio
Euro (Vorjahr -0,2 Mio Euro) ausgewiesen. Unter Beruecksichti-
gung der derzeit ausgegebenen 19,72 Millionen Aktien wurde damit
fuer die ersten neun Monate ein Ergebnis je Aktie von 0,39 Euro
erzielt. Fuer das gesamte Jahr 2000 wird ein Umsatzwachstum von
nahezu 50 % angestrebt. Als Jahres-Nachsteuerergebnis wird mit
13 Mio Euro geplant, was einem Ergebnis pro Aktie von 0,66 Euro
entspraeche.

AUSBLICK & FOKUS

Das angestrebte Umsatz- und Gewinnwachstum fuer das Jahr 2000,
das sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Akquisi-
tionen erreicht werden soll, erscheint auf Basis des Business-
Plans und in Anbetracht des bisherigen Geschaeftsverlaufs reali-
stisch. Zu beruecksichtigen ist hierbei zudem, dass allein die
uebernommene J. J. Croney & Associates einen Jahresumsatz von
25,0 Mio USD erwartet. Der Plaut AG ist es ferner bislang stets
gelungen, die getaetigten Akquisitionen effizient und kostenver-
traeglich zu integrieren. Auch die Investitionen in die jeweili-
gen Landesgesellschaften beginnen sich derzeit auszuzahlen. So
konnten nahezu alle Landesgesellschaften in den vergangenen
beiden Quartalen eine deutliche Zunahme der Auftragseingaenge
verzeichnen. In den USA konnten beispielsweise namhafte Unter-
nehmen wie US Pipe, Atlas Air, Standard MEMS und andere als
Neukunden mit einem Auftragsvolumen von mehr als 7 Millionen
Euro gewonnen werden. Ausserdem wurde dort ein Grossauftrag von
QCHEM im Bereich Outsourcing, Geschaeftsprozessoptimierung und
Softwareimplementierung mit ueber 6 Millionen Euro verbucht.

Von SAP America erhielt die Plaut AG unlaengst die Hosting-
Zertifizierung fuer mySAP.com, wodurch sich dem Unternehmen der
US-amerikanische Markt weiter erschliessen wird. Mit dieser ASP-
Partnerschaft ist man nun in der Lage, auch kleinen und mittel-
staendischen Unternehmen anspruchsvolle Komplettloesungen im
Internet auf Basis der Standardsoftware mySAP.com anzubieten.
Application Service Providing (ASP) bezeichnet die bislang kon-
sequenteste Form des Software-Outsourcing. Anwendungs- und Pro-
grammfunktionalitaet wird dabei ueber das Internet oder andere
Netze an die Anwender vermietet. Der Eigentuemer der Software,
der Application Service Provider, betreibt die Software fuer
eine Vielzahl von Nutzern und uebernimmt die Pflege und Updates.
Die Bezahlung der in Anspruch genommenen Application Services
erfolgt nach Transaktionen oder monatlicher Gebuehr je Nutzer.

Weiterhin hat Plaut einen selbstaendigen Unternehmensbereich
"EdgeWing" aufgebaut, in welchem klassische Consulting-Inhalte
mit den neuen Aufgaben der Internet Economy kombiniert werden,
um der stark wachsenden Nachfrage nach Internet-spezifischen
Loesungen gerecht zu werden. Auch in diesem Bereich sind bereits
signifikante Umsatzsteigerungen zu verzeichnen und weiterhin zu
erwarten, wie der kuerzlich erteilte Auftrag der US-Firma Uncle
Henry's in Hoehe von 1 Million Euro dokumentiert.

AKTIENSERVICE-RATING

Die Plaut AG bewegt sich im prosperierenden Wachstumsmarkt fuer
Beratungsleistungen und ist insbesondere in den dynamischen
Marktsegmenten eBusiness und IT-Outsourcing gut positioniert.
Hervorzuheben ist hierbei die ASP-Partnerschaft mit SAP America.
Expertenschaetzungen zufolge soll der Markt fuer ASP-Loesungen
in den Vereinigten Staaten in den naechsten Jahren durchschnitt-
lich um mehr als 150 % jaehrlich wachsen. Die Plaut AG duerfte
hieran entsprechend partizipieren. Mit der in der vergangenen
Woche erfolgten Berufung von Gary DiOrio, zur Zeit Co-Chief
Executive Officer von Plaut America, zur zweiten Vorstandsspitze
der Plaut AG hat das Unternehmen der zunehmenden Bedeutung der
Region Amerika, insbesondere der USA, auch personell Rechnung
getragen. Jedoch auch im europaeischen ASP-Markt weist die Plaut
AG mit starken Partnern wie IBM, Hewlett Packard, SAP Schweiz
und weiteren Unternehmen eine substantiell vielversprechende
Marktposition auf.

Darueber hinaus beginnen sich die Investitionen in den welt-
weiten Aufbau von Landesgesellschaften, in Unternehmensakquisi-
tionen sowie in den Unternehmensbereich "EdgeWing" allmaehlich
auszuzahlen. Mit einem KGV auf Basis der Ertragsprognosen des
laufenden Jahres ist der Titel mit einem 01e-KGV von 13 und
einer im Rahmen des ueberproportionalen Gewinnwachstums guensti-
gen PEG-Ratio von lediglich 0,2 attraktiv bewertet. Vor diesem
Hintergrund besitzt der Wert insbesondere in fundamentaler Hin-
sicht Verdoppelungspotential. Voraussetzung hierbei ist sicher-
lich eine Fortsetzung der Erholung am Neuen Markt. Sollte der
Neue Markt also nicht erneut wegbrechen - was derzeit wenig
wahrscheinlich erscheint - halten wir als naechstes Kursziel
18 Euro fuer erreichbar. Nach mehrmaligem Antesten dieser signi-
fikanten Widerstandslinie koennen weitere Kurssteigerungen er-
wartet werden. Auf Jahresfrist wird sich der Titel unserer Ein-
schaetzung nach marktueberdurchschnittlich entwickeln. Unser
Kurz-Rating lautet daher auf "leicht uebergewichten".

KENNZAHLEN

PLAUT AG
WKN: 918 703
Empf. Stop-Loss: 12,5 Euro
12-Monats-Range: 78,50-12,10 Euro

chinaman - Donnerstag, 8. Februar 2001 - 16:39
Plaut hat heute Zahlen bekanntgegeben. Anscheinend wurden die Prognosen nicht ganz erfüllt.

:-)
Gruß
Chinaman


08.02.2001 07:50:00: Plaut AG
(ots Ad hoc-Service) -

Die Plaut AG (WKN 918 703) gibt heute die vorläufigen Zahlen für
das Geschäftsjahr 2000 bekannt. Die Umsatzerlöse betragen für das
Jahr 2000 rund 295 Millionen Euro. Dies bedeutet eine Zunahme von 28
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) konnte um über 500 Prozent auf ca. 15 Millionen Euro
gesteigert werden.

Damit liegt Plaut bei den Umsatzerlösen um ca. 8 Prozent und beim
EBIT um ca. 18 Prozent unter den durchschnittlichen
Analystenerwartungen. Der wesentliche Grund ist, dass Plaut die im
Oktober 2000 getätigte Übernahme von JJ. Croney & Associates nicht
wie vorgesehen nach der Pooling-of-Interest-Methode konsolidieren
wird, da Plaut voraussichtlich einen der erworbenen
Unternehmensbereiche veräussern wird, der nicht in das
Servicespektrum von Plaut passt. Damit können rund 17 Millionen Euro
Umsatzerlöse für das Geschäftsjahr 2000 nicht konsolidiert werden.
Einschliesslich dieser 17 Millionen Euro Umsatzerlöse hätten die
Markterwartungen erfüllt werden können.

Eine weiterer Grund ist darin zu sehen, dass Plaut die geplante
Akquisition eines amerikanischen Consultingunternehmens abgesagt hat.
Obwohl die Verhandlungen positiv verlaufen sind, hat der Vorstand der
Plaut AG beschlossen, diese Akquisition mit Rücksicht auf die
Interessen der bestehenden Aktionäre nicht durchzuführen. Durch den
Rückgang des Kursniveaus am Neuen Markt hätte sich die Übernahme für
Plaut im Verlauf der Verhandlungen um 50 Prozent verteuert, weil ein
AKtientausch vereinbart war. Eine Akquisition dieser Größenordnung
war Bestandteil der Planung 2000.

Aufgrund der Ergebnisse des Januars 2001 und der sehr guten
Auftragslage wird Plaut seine Zielsetzungen für das erste Quartal
2001 erreichen können. Die Umsatzerlöse werden wie geplant zwischen
85 und 90 Millionen Euro liegen. Für das laufende Geschäftsjahr
rechnet der Vorstand der Plaut AG im bestehenden Konsolidierungskreis
mit einer deutlichen Umsatzsteigerung von 25 Prozent sowie einer
Steigerung des EBIT um mehr als 30 Prozent. Damit liegt die Plaut
auch in 2001 weit über dem durchschnittlichen Branchenwachstum.

Kontakt: PLAUT Aktiengesellschaft Monika Kretzschmar, Investor
Relations, Tel.: ++43(0)662-4092-60 e-mail:
monika.kretzschmar@plaut.de

stw - Donnerstag, 8. Februar 2001 - 18:12
Das war's dann wohl, Plaut kann ich von meiner Watchlist getrost wieder streichen... ich fasse kein Unternehmen mehr an, das derart progressiv olant und evtl. Akquisitionen schon mit einrechnet. Das entspricht einfach nicht meiner Philosophie...

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 21. März 2001 - 10:03
Auweia, Plaut. Plaut muß heute seine letzte dHoc bezüglich Umsatz und Ergebnis korrigieren.

:-)
Gruß
Chinaman


21.03.2001 08:30:00: Plaut AG
(ots Ad hoc-Service) - Plaut Aktiengesellschaft gibt
endgültige Geschäftszahlen bekannt: - Umsatzerlöse 291 Millionen
Euro, EBIT 11,5 Millionen Euro - Konzernergebnis nach Steuern 5
Millionen Euro

Die Plaut AG (WKN 918 703) steigerte den
Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent von 229,8 Millionen auf
290,6 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
verbesserte sich um über 365 Prozent von ca. 2,4 Millionen auf rund
11,4 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis nach Steuern lag mit ca. 5,0 Millionen Euro um
192 Prozent höher als vor einem Jahr (Vj. 1,7 Mio. Euro). Das
Ergebnis pro Aktie nach DVFA/SG erreichte 0,25 Euro, nach 0,12 Euro
in 1999.

Die am 8. Februar 2001 veröffentlichten Zahlen für das abgelaufene
Geschäftsjahr mussten korrigiert werden, da nach Audit der
Konzernwirtschaftsprüfer Umsätze und Ergebnisse aus einigen
Festpreisprojekten zum Teil in das Geschäftsjahr 2001 verschoben
werden mussten, die aus nationaler Sicht für das Geschäftsjahr 2000
bereits testiert waren. Ursache dafür sind Unterschiede zwischen
nationalen Bilanzierungsvorschriften von Plaut Tochtergesellschaften
und der Konsolidierung nach US-GAAP im Plaut-Konzern.

Die Plaut Aktiengesellschaft auf einen Blick im 3-Jahresvergleich:


31.12.2000 31.12.1999 31.12.1998 Umsatzerlöse in Mio. Euro 290,6
229,8 182,4 EBIT in Mio. Euro 11,4 2,4 13,7 Konzernergebnis nach
Steuern in 5,0 1,7 7,7 Mio. Euro Ergebnis je Aktie in Euro 0,25 0,12
1,59 Bilanzsumme in Mio. Euro 212,1 133,4 77,8 Mitarbeiteranzahl
(Duchschnitt) 1.854 1.666 1.174

Kontakt: Plaut Aktiengesellschaft

Monika Kretzschmar, Investor Relations, Tel. ++43 (0)662-4092-60
e-mail: monika.kretzschmar@plaut.de

stw - Mittwoch, 21. März 2001 - 20:37
Mannomann ist das peinlich... *kopfschüttel*
Um es klar zu sagen: da sind Dilletanten am Werk. Die AKtie ist ein klarer Verkauf, da gent's ums Prinzip.

:-) stw

chinaman - Dienstag, 12. Juni 2001 - 08:33
HV-Bericht Plaut AG



Am Freitag, dem 1. Juni 2001, fand um 10:00 Uhr im Crowne Plaza Pitter Hotel in der Festspielstadt Salzburg die ordentliche Hauptversammlung der österreichischen Plaut AG statt. Der am Neuen Markt in Frankfurt notierte Full-Solution-Provider für Unternehmensstrategie, IT-Integration, eBusiness-Lösungen sowie Outsourcing und Hosting Services ging 1999 mit einem Emissionspreis von 22,00 Euro an die Börse und verzeichnete im Hoch Kurse jenseits der 80 Euro-Marke.
Im Zuge der Abwärtsbewegung am Neuen Markt und aufgrund unbefriedigender Zahlen kam die Aktie des Unternehmens im letzten Jahr aber stark unter Druck und kostet mittlerweile nur noch knapp 6 Euro.

Pünktlich um 10 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. G. Huttenlocher die Hauptversammlung, bei der rund 35 Aktionäre anwesend waren sowie Roland Pumberger, der für GSC Research berichtet. Dr. G. Huttenlocher stellte zunächst die anwesenden Mitglieder des Vorstands sowie des Aufsichtsrats vor und übergab das Wort im Anschluss daran an den CEO E. Lebeiner.


Bericht des Vorstands

Dieser stellte zunächst das Unternehmen Plaut AG vor und gab einige Kernzahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres 2000 bekannt. So konnte im Berichtszeitraum ein Umsatz von 290,6 Mio. Euro erzielt werden, welcher sich zu 80% aus dem Beratungs- sowie zu 20% aus dem Servicegeschäft zusammensetzt. Zu diesen Zahlen beigetragen haben mittlerweile rund 2.000 Mitarbeiter, davon etwa 1.600 Consultants in 18 Ländern (die wichtigsten Länder sind hier die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien).

Nach einem Überblick über die historische Entwicklung der Plaut AG seit 1946 kam CEO Lebeiner auf das Business-Modell des Unternehmens zu sprechen. Dabei betonte er insbesondere den Full-Solution-Ansatz und ging auf die beiden Umsatzquellen Beratung und Service ein. Alleine in 2000 gründete die Plaut AG fünf Tochtergesellschaften in den Ländern Australien, Kanada, Spanien, Rumänien und Slowakei. Dazu kamen sieben Akquisitionen in Spanien, in den USA, in Kanada, Brasilien und Österreich.

Herr Lebeiner strich heraus, dass Plaut mit den Übernahmen zum einen neue Regionen erschließen möchte, zum anderen stehe der Erwerb von speziellem Know-how im Vordergrund. Aber auch die Verstärkung existierender Geschäftsfelder wird nach den Worten des CEO verfolgt. Aktuell generiert Plaut rund 70% der Umsätze aus dem Geschäft mit Großunternehmen, rund 30% stammen vom Mittelstand. Unter den weltweit über 2.000 Kunden befinden sich klingende Namen wie DaimlerChrysler, BMW, Ericcson, Alcatel, Peugeot und Austrian Airlines.

Danach benannte Herr Lebeiner die sechs wichtigsten Dimensionen. Zum einen führte er die Wertschöpfungskette des Kunden an. Als zweiten Punkt nannte er das Beratungsportfolio mit der Strategieberatung, den BackOffice Solutions, den eBusiness Solutions, den FrontOffice Solutions sowie den IT & Hosting Solutions. Punkt drei sei das Services Roadmap, also die Entwicklung von Strategien und Konzepten, sowie die nachfolgende Umsetzung.

Als vierte Dimension gab der CEO die internationale Präsenz an mit den Hauptzielgebieten Europa, Nordamerika, Lateinamerika und Australien. Als fünften Punkt führte Herr Lebeiner die Zielgruppen an (SME, Accelerated Solutions, Major Accounts). Die sechste Dimension schließlich sei das branchenspezifische Know-how, also Manufacturing, Services und CPG/Retail. Alle diese Dimensionen gelte es unter einem Ansatz zu integrieren.

Als besondere Stärken der Plaut AG führte der Vorstand insbesondere das hohe Potenzial für Cross-Selling an. Zudem führe ein hoher Pro-Kopf-Umsatz zur Verbesserung der Marge. Außerdem zeige Plaut ein schnelleres Wachstum als der Beratungsmarkt. Insbesondere der von Plaut gewählte Portfolioansatz mache das Unternehmen unabhängiger von spezifischen Dienstleistungen, Beratungssektoren und wenigen großen Projekten.

Im Hinblick auf den Mitarbeiterstamm bemerkte Herr Lebeiner, dass derzeit weltweit etwa 2.000 Leute für Plaut tätig sind. Für 2001 sei eine Aufstockung auf rund 2.300 Beschäftige geplant. Rund 85% der Belegschaft haben einen Hochschulabschluss, wobei das Durchschnittsalter bei 36 Jahren liegt. Als Fluktuation nannte der CEO eine Zahl von 10%, wobei diese aufgrund von Abwerbungen durch die Konkurrenz ansteigend sei. Im Durchschnitt hat jeder Berater im Geschäftsjahr 2000 einen Umsatz von 205.000 Euro erzielt, und diese Kennzahl soll im Geschäftsjahr 2001 auf 212.000 Euro gesteigert werden.

Um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen, bietet die Plaut AG ihren Mitarbeitern insbesondere Karrieremöglichkeiten an. Die Möglichkeit der Weiterbildung, attraktive Projekte, ein Aktienoptionsplan für Mitarbeiter sowie ein internes Recruiting-/Qualifizierungsprogramm sollen nach den Worten von Herrn Lebeiner zusätzliche Anreize bieten.

Was die enttäuschende Kursentwicklung der Plaut-Aktie betrifft, so fühlt sich der Vorstand dem schwachen Gesamtmarkt ausgesetzt. Außerdem werde man von den Betreuerbanken vernachlässigt. Zwar seien auch die Nachrichten vom Unternehmen selbst nicht allzu gut gewesen, im Vergleich zu anderen Firmen habe man sich aber im Rahmen bewegt. Des Weiteren räumte der CEO ein, dass die Investor Relations-Tätigkeit verbessert werden muss. Hierfür sei zusätzlich zu Frau Monika Kretzschmar seit Oktober 2000 auch Herr Kielgas im Amt.

Zum Zeitpunkt den Börsengangs habe man seitens der Banken für den Wachstumswert Plaut ganz klar das Börsensegment Neuer Markt als den richtigen Hafen empfohlen. Heute sähe man es lieber, wenn man im Geregelten Markt notieren würde.

Nach diesen Ausführungen übernahm Finanzvorstand Erwin Schilliger das Wort und berichtete über die wichtigsten Finanzkennzahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres. Dabei strich er heraus, dass die Umsätze in 2000 gegenüber dem Vergleichszeitraum 1999 um 26,5% auf 290,6 Mio. Euro gesteigert werden konnten. Das EBITDA verbesserte sich im Berichtszeitraum um 134% auf 21,4 Mio. Euro, das EBIT erhöhte sich um 360% auf 11,2 Mio. Euro. Als Gewinn je Aktie wurden in 2000 0,25 Euro ausgewiesen nach 0,12 Euro im Vorjahreszeitraum.

Kritisch bemerkte Herr Schilliger, dass die Profitabilität in den vergangenen Jahren mit dem starken Umsatzwachstums nicht mehr Schritt halten konnte. Deshalb plane man, künftig die Profitabilität in den Vordergrund zu rücken und die Umsatzrendite - wie bereits in 1996/97 geschehen - in alte Höhen von 10 bis 15% hochzuschrauben.

Wie CEO Lebeiner ergänzend hinzufügte, gilt es dabei insbesondere auch, die Deckungsbeiträge in den einzelnen Geschäftsfeldern zu verbessern und den Fokus auf schneller wachsende Lines of Business (vor allem FrontOffice Solutions) zu legen. Neben weiterem Umsatzwachstum soll besonders auch die Umstellung auf stundenweise Fakturierung positive Impulse bringen.

Daneben soll sich der Fokus auf weniger, dafür aber große strategische Kunden richten. Akquisitionen sollen nur dann erfolgen, wenn sie die internationale Infrastruktur nutzen lassen und zu höheren Deckungsbeiträgen führen. Außerdem soll verstärkt das Augenmerk auf die Effizienz der Vertriebsorganisation gerichtet werden.

Wie Herr Lebeiner weiter ausführte, ist es das Ziel bis 2006, den Deckungsbeitrag auf 45% zu erhöhen, also um 1,5 Prozentpunkte pro Jahr für die nächsten Jahre. Dies soll insbesondere durch eine verbesserte Nutzung des internationalen Ressourcenpools (off-site/off-shore-Fähigkeiten), eine Erhöhung des Umsatzes pro Berater, eine Reduktion der Kosten für externe Berater sowie durch eine Verringerung der Fluktuation bei den Beratern erreicht werden.

Als weitere Ziele nannte der CEO eine Senkung der betrieblichen Ausgaben (SG&A) um 1,5% pro Jahr über die nächsten drei Jahre. Dabei sollen die Overhead-Kosten bezogen auf den Umsatz maximal 25 Prozent betragen. Ebenso im Fokus stehe eine Ausweitung der neuen, schneller wachsenden LoBs über die existierende internationale Infrastruktur, eine Senkung der Vertriebskosten durch die Ausrichtung auf weniger und größere Kunden, eine striktere Kontrolle der Overhead-Kosten, eine Fokussierung der Investitionen auf die &#8222;Big 4&#8220; (USA, GB, F, D) sowie eine Koordination und Nutzung der IT-Investitionen über das ganze Unternehmen hinweg.

Abschließend beteuerte Herr Lebeiner erneut, dass die Expansion zwar Geld gekostet hat, dass die Kunden nun aber ein flächendeckendes Netz nutzen können. Zwar seien Akquisitionen auch weiterhin ein Thema, insbesondere in Skandinavien sowie in den BENELUX sei man noch unterbesetzt, künftig genießen Renditeziele aber oberste Priorität.


Allgemeine Aussprache

Als Erster trat Herr Dr. Werner ans Rednerpult und bemängelte zunächst die seiner Meinung nach nicht vorhandene Investor Relations-Tätigkeit des Unternehmens. Außerdem ist seiner Ansicht nach der Geschäftsbereich unglaubwürdig. Aufgabe eines Unternehmens sei es auch, Werte für die Aktionäre zu schaffen, bei Plaut aber gebe es eine Kapitalvernichtung par exellence. 73% Kursverlust seit dem IPO sprächen eine deutliche Sprache. Die Ausrede, Plaut sei am Neuen Markt mit Technologietiteln verglichen und daher ebenso abgestraft worden, lasse er nicht gelten. Auch eine Medion habe schließlich dem Börsenklima trotzen können.

Als weiteren Punkt interessierte Herrn Dr. Werner, wie der damalige IPO-Preis berechnet worden ist, da sich bei einem ausgewiesenen Gewinn von 0,25 Euro je Aktie in 2000 ein sehr stattliches KGV von 88 ergebe. Das IPO hat seiner Meinung nach daher nur zum &#8222;Kassemachen&#8220; gedient. Dass die Vorstände zum Ausgabepreis von 22 Euro für 600 Mio. ATS Aktien verkauft haben, sei für ihn ein klares Indiz dafür.

Dr. Werner sieht in den Aktivitäten des Vorstands einen &#8222;unverständlichen Umgang mit Geld und Finanzen&#8220;. Über 400 Mio. ATS seien in Beteiligungen investiert worden, welche in der Summe nur Verluste brachten. Zum Thema Handelsplatz meinte er, dass ein Wechsel angegangen werden muss. Was den beauftragten Wirtschaftsprüfer betrifft, so müsse es einer sein, der in allen Ländern präsent ist, in denen auch Plaut aktiv ist.

Zum letzten Punkt entgegnete der Geschäftsführer der prüfenden Gesellschaft AUDIT Salzburg Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., diesbezüglich arbeite man mit Ernst & Young zusammen. Diese Gesellschaft sei sehr wohl in all diesen Ländern vertreten und werde damit den Ansprüchen gerecht.

Danach führte CEO Lebeiner weiter aus, man arbeite generell daran, die Dinge zu verbessern. Es gebe allerdings Einflussfaktoren, die nicht gesteuert werden können. Viele Dinge müsse das Unternehmen aber auch selbst verbessern. Bereits jetzt versuche man, Verbindungen zu Investoren, Fonds und Presse zu knüpfen.

Der Aufsichtsvorsitzende Dr. Huttenlocher meinte zum Thema Aktienverkäufe, diese hätten zwar stattgefunden, die Situation stelle sich aber anders dar. Konkret seien Aktien in den Familien der Vorstände aus steuerlichen Gründen umgeschichtet worden, also auf andere Personen innerhalb der Familie übertragen worden. Zum &#8222;wesentlichen&#8220; Teil seien die Stücke somit in den Familien verblieben, und es herrsche absolute Treue zum Unternehmen. An ein &#8222;Kassemachen&#8220; denke niemand.

Zum Thema &#8222;schwacher Börsenkurs&#8220; bemerkte dann Herr Kielgas, die Entwicklung weise zwar nach unten, jedoch nicht abgekoppelt vom Gesamtmarkt. Zudem habe die Entwicklung mit zwei wesentlichen Punkten zu tun. Zum einen habe sich Plaut der Transparenz verschrieben, weshalb detaillierte Zahlen auch der einzelnen Geschäftsfelder bekannt gegeben werden sollen. Mit Fehlentwicklungen wolle man nicht hinter dem Berg halten.

Zudem habe die Produktivität und die Profitabilität durch die Expansion gelitten. In der heutigen Zeit sei dies jedoch nicht anders möglich. Das Fundament sei nun aber geschaffen, und er sei auch zuversichtlich, dass Verbesserungen bei der Marge nun gelingen werden.

Im Hinblick auf den zunächst stark gestiegenen Aktienkurs von 22 auf über 80 Euro meinte Herr Lebeiner, man habe damals auch nicht gewusst, wie dies zu Stande kam. Jedoch sei seiner Meinung nach das stets recht geringe Handelsvolumen sowohl für den damaligen Aufschwung als auch jetzt für den Abschwung mit verantwortlich.

Daraufhin hakte Dr. Werner nach und wollte wissen, warum sich das Eigenkapital des Unternehmens so stark vermindert hat. Hierauf antwortete Herr Lebeiner dass im zweiten und dritten Quartal viele Akquisitionen getätigt wurden, was sich natürlich negativ auf das Eigenkapital ausgewirkt hat.

Bezüglich des damals mit 22,00 Euro festgesetzten Ausgabepreises bemerkte Herr Schilliger, damals sei eine Due Dilligence-Prüfung durchgeführt worden. Zunächst seien sogar 32 bis 35 Euro im Gespräch gewesen. Aufgrund des damals negativen Börsenumfelds habe man sich dann aber für 22,00 Euro entschieden. Zum Vorwurf des im Hinblick auf die vorgelegten Zahlen zu hoch angesetzten Ausgabepreises meinte Herr Schilliger nüchtern, das KGV-Ziel sei eben nicht erreicht worden.

Des Weiteren wollte Dr. Werner wissen, warum kein Rückkauf eigener Aktien stattfindet. CEO Lebeiner führte diesbezüglich aus, die Gesellschaft sei momentan mit einer &#8222;angespannten Liquiditätslage&#8220; konfrontiert. Ein Rückkauf sei nicht möglich, da das Kapital zur Forderungsfinanzierung benötigt wird.

Zum Thema Ausblick erklärte Herr Lebeiner, der Umsatz für das laufende Geschäftsjahr 2001 werde von Analysten auf rund 320 Mio. Euro geschätzt. Dabei werde von der selben Berufsgruppe ein EBIT von 13 Mio. Euro veranschlagt. Ergänzend fügte Herr Kielgas an, das zweite Halbjahr könne nur schwer vorhergesagt werden. Plaut selbst wolle künftig konservativ mit Zielsetzungen umgehen. Die jetzige Situation sei in jedem Falle nicht so, dass die erwartete Steigerung der EBIT-Marge von 5% eintreten wird. Analysten gingen dagegen von einer Steigerung der Marge im Bereich von 2 bis 3% aus.

Als zweiter Redner trat Herr Ing. Holzinger ans Rednerpult und bemängelte die Tatsache, dass keine Dividende ausgeschüttet wird. Zudem hatte er den Eindruck, dass einige Akquisitionen schiefgegangen sind. CEO Leibener entgegnete darauf, dass die erwirtschafteten Ergebnisse reinvestiert werden, um das Wachstum zu ermöglichen. Steigende Aktienkurse sollten Aktionäre zufrieden stellen, leider sei das bei Plaut noch nicht eingetreten. Künftig sollen es verbesserte Margen aber ermöglichen, eine Dividende auszuschütten.


Abstimmungen

Bei einer Präsenz von 55,27 Prozent des Grundkapitals wurden alle zur Abstimmung vorgelegten Tagesordnungspunkte mit großer Mehrheit gebilligt. Vorstand und Aufsichtsrat wurde Entlastung erteilt, der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2000 auf neue Rechnung vorgetragen und die AUDIT Salzburg Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2001 bestellt.


Fazit und eigene Meinung

Wohl aufgrund der Tatsache, dass die meisten Aktionäre mit der Aktie von Plaut bislang rund 75% ihres eingesetzten Kapitals eingebüßt haben, war im Vorfeld der Hauptversammlung doch eine eher betretene Stimmung festzustellen.

Die Entscheidung, an den Neuen Markt nach Frankfurt zu gehen, war mit Sicherheit nicht optimal. Allerdings hätte es zum Zeitpunkt des IPO wohl auch unter den Anlegern eine deutliche Mehrheit gegeben, die diesen Schritt befürwortet hätte. Dass nun alles anders gekommen ist, liegt aber, wie auch schon im Rahmen der Hauptversammlung kritisiert, nicht alleine am Markt, auch das Management konnte die gesteckten Ziele teilweise nicht erreichen.

Dass man nun die Kommunikation mit den Zielgruppen verbessern will, ist sicherlich im Sinne eines verbesserten Shareholder Value-Ansatzes. Mit Herrn Kielgas scheint man dazu auch einen kompetenten Mann gefunden zu haben. Ob es allerdings die Privatanleger sein werden, die in den Genuss einer verstärkten Unternehmenskommunikation kommen, bleibt fraglich. Vielmehr zielt man bei Plaut auch aufgrund des doch geringen Streubesitzes auf institutionelle Investoren und Fonds ab, wie Herr Kielgas dem Autor in einem persönlichen Gespräch nach der Hauptversammlung mitteilte.

Der Vorstand hat in den letzten Jahren im Hinblick auf das Umsatzwachstum eine eindrucksvolle Zahlenserie hingelegt. Lagen die Erlöse in 1997 noch bei 98,4 Mio. Euro, konnten in 2000 schon 290,6 Mio. Euro ausgewiesen werden. Dabei fand nicht nur ein Wachstum in den Kernbereichen statt, es wurde auch eine Diversifikationsstrategie verfolgt, so dass Plaut heute recht breit aufgestellt ist.

Die Zukunft wird zeigen, ob es dem Vorstand gelingt, das nun geschaffene Fundament auch in bare Münze umzuwandeln und die Rentabilität schrittweise zu erhöhen. Anleger werden das Management jedenfalls mit Sicherheit genau an diesem Kriterium messen.


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10.06.2001 00:37 Redakteur: rp01de Artikel drucken... © 2001 GSC Research

ledaustria - Freitag, 4. März 2005 - 23:46
Lese zwar schon eine Weile bei stw-börse mit, aber das ist mein erster Beitrag: Bei Plaut sammelt jemand Aktien zu sehr günstigen Kursen ein. Heute war das Volumen ca. das Zehnfache des durchschnittlichen. Meiner Meinung nach weiß da jemand mehr oder es könnte bald ein Übernahmeangebot kommen. Wie ist Eure Meinung zu dieser Aktie?

Grüße Led

stephan - Sonntag, 6. März 2005 - 16:11
Plaut ist bilanziell überschuldet. Ein Marktwert ist nur für Insider bestimmbar. Keine kalkulierbare Anlage aus meiner Sicht.

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Plaut
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