Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Utimaco : Archivierte Beiträge bis 11. Dezember 2000
chinaman - Dienstag, 5. September 2000 - 23:00
Tja, daß hat auch der gute Peter Lynch gesagt und wie immer ist man als Anleger letztendlich ganz alleine.

:-(
Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 7. September 2000 - 11:08
Nach einigen Emails hin und her bekomme ich allmählich ein transparenteres Bild der Situation bei Utimaco. Positiv sehe ich, daß Utimaco schnell und offen antwortet. Allerdings muß man Ihnen den Sachverhalt etwas "wie einen Wurm aus der Nase ziehen" und darf sich mit ausweichenden Antworten nicht zufriedengeben sondern ggf. eben auch mehrfach nachfragen. Die wesentlichen Statements von Utimaco waren die folgenden:

"wenn man wie die Utimaco im letzten Jahr größere Investitionen getätigt hat,
braucht es eine gewisse Zeit bis sich diese armortisieren. Das Umsatzwachstum
von deutlich über 30% ist organisches Wachstum und stellt eine Steigerung der
Wachstumsrate von 50% gegenüber dem organischen Wachstum in Höhe von ca. 20% in
99/00 dar. Vom Ergebnis ist leicht positiv ein Ziel, welches erst einmal
erreicht werden muß. Wenn Sie das außerordentliche Ergebnis für die Einbringung
des SmartCard-Lesergeschäfts in die Omnikey herausrechnen, so lag das netto
Ergebnis bei minus 3,6 Mio. Euro in 99/00. Wie sie sehen, ist eine erhebliche
Performance bei der Zielerreichung impliziert."

"mit der Akquisition der KryptoKom hat sich die Utimaco auf keinen Fall verhoben,
sondern es war ein notwendiger Schritt um auch zukünftig an den hohen
Zuwachsraten festhalten zu können. Mit der Akquisition hat Utimaco seine
Produktportfolio im stark wachsenden Bereich Network Security erheblich
ausgebaut. Die Zuwachsraten der nächsten Jahre werden stark von den Steigerungen
im Network Security Geschäft beeinflußt sein.

Ein EPS von 1 Euro pro Aktie werden wir nicht in diesem und auch nicht im
nächsten Geschäftsjahr erzielen. Die Strategie der Utimaco wird sein unterm
Strich profitabel zu sein und alles zusätzliche Kapital in die
Internationalisierung und weiteres Wachstum zu stecken. Im Gegensatz zu manchen
Mitkonkurrenten, welche stark negative Ergebnisse ausweisen, ist dies eine
konservativere Investmentphilosophie."

Utimaco bestätigt weiter, daß sich die Analysten von Sal. Oppenheim mit Ihrer Etragsschätzung für GJ 00/01 von 0,12 Euro und für GJ 01/02 von 0,50 Euro "im Einklang mit der unternehmensinternen Planung" befinden.

Auf Nachfrage wird ein Ergebnisziel von 1 Euro für das GJ 02/03 als ein realistisches Ziel erachtet. Aber Utimaco verweist selbst auf die großen Unsicherheiten dieser Prognose: "Aber wie
Sie wissen ist der IT Markt ein sehr dynamischer und schnell lebiger Markt. Von
daher fällt es mir schwer präzise Aussagen über den wirtschaftlichen Erfolg der
Utimaco in drei Jahren zu machen. Sehen sie die Aussage daher eher als Tendenz
bzw. als Ziel, das angestrebt wird."

:-) + :-(
Gruß
Chinaman

avalon - Donnerstag, 7. September 2000 - 11:36
Wie sagt Bernecker immer so schön:

"Da hilft nur beten" - vor allem wenn der Markt
die nächsten Quartale vorgestellt kommt, wage
ich doch zu bezweifeln ob diese mageren Gewinne
trotz transparenter Unternehmenskommunikation
nicht für neue Tiefs sorgen werden.

Ich weiß nicht ob du dir das wirklich antun
willst - die Kaufempfehlung von Sal Opp.
hat anscheinend wirklich nur die Trader
angelockt und die großen haben dankbar weiter
reduziert..........

Aber danke für diese tolle Engagement bei Uti -
ich brauche die nun wenigstens nicht mehr auf
der Watchlist zu führen.

Avalon

chinaman - Donnerstag, 7. September 2000 - 12:23
Was ich mir antun will und was nicht, darüber bin ich mir immer noch nicht 100% klar. Zumindest freut mich, wenn Ihr auch ein klein bißchen von dem Aufwand profitieren konntet, wenn auch diesmal nur durch Streichen eines Wertes von der Watchlist. Einfach nur von Eurem tollen Engagement bei anderen Werten zu profitieren und mich nicht auch einzubringen ist nicht mein Ding.

Auch wenn mich das Uti Engagement Zeit und wahrscheinlich auch etwas Geld gekostet hat; ich hab glaub ich einiges davon gelernt. Ich verstehe jetzt deutlich besser, weshalb Ihr hier etwas von Turnaroundspekulationen Abstand genommen habt und weshalb Ihr die Wichtigkeit des direkten Kontaktes zum Unternehmen so betont. Auch leuchtet mir jetzt absolut ein, weshalb man sich bei Nebenwerten eben einen Informationsvorsprung durch Engagement herausholen kann. Stw hat schon recht, wenn er postet, der Statistikteil der Börsenmagazine ist das Papier nicht wert auf dem er gedruckt ist. Vielleicht sollte ich es wirklich einfach als Lehrgeld auffassen und mich über den Zuwachs an Erfahrung und Know-How freuen.

:-)
Gruß
Chinaman

avalon - Donnerstag, 7. September 2000 - 13:02
Schöner Kommentar.

Wie du vielleicht schon bemerkt hast achte ich
auch immer sehr kritisch darauf ob ich noch "fähig" bin Verluste konsequent realisieren zu können.

Wieder so ein altbewährter Spruch den man hier
anbringen kann:

"Erfolg an der Börse setzt Erfahrung voraus -
Erfahrung erlangt man nur indem man Fehler macht......."

Also mir haben alle Fehler (Verluste) in den vergangenen Jahren ein vielfaches an Gewinn
gebracht.
Man muß nur konsequent werden und niemals einen
Fehler zweimal machen.

Somit kann ich diese alte Börsenweisheit nur
unterstreichen.

Das schlimmste was man machen kann ist einen
Verlust als Versagen zu betrachten, aber das ist
nicht leicht, deshalb halten wohl so viele
Anleger zu lange an ihren "Kranken" fest und warten bis der Patient zur Leiche wird.

Das war allgemein gemeint und bezieht sich nicht
auf Uti - wie du hier verfährst mußt du bekanntlich ganz alleine entscheiden.
Wenn dein Vertrauen und deine Infos groß genug
sind brauchst du keineswegs das Handtuch schmeißen.

Wäre Uti nicht am NM und damit in Händen von
zu vielen Tradern wäre es allerdings einfacher
dem Unternehmen einen Bonus auf die Zukunft zu
geben - aber so sehe ich die nächsten Quartalsveröffentlichungen als gefährlich an.

Es wird nun mal am NM gnadenlos nach oben und
unten übertrieben - und sei mal ehrlich, würdest
einen weiteren eventuellen 30-40%igen Rückgang mental durchstehen können ?

Allerdings - die Geldseiten im Xetra bestechen durch sehr hohe Stückzahlen, vielleicht ist Uti
doch noch nicht von den "Großen" ganz verlassen....

So jetzt weißt du vermutlich gar nicht mehr was du
machen sollst - aber so soll es ja auch sein......."g"

Avalon

chinaman - Freitag, 8. September 2000 - 02:14
Danke für den Zuspruch, Avalon. Bei Deinem letzten Statement war tatsächlich je etwas für die widerstrebenden Meinungen in mir dabei ;-).

Bin mal gespannt, wie stw die Lage beurteilt, wenn er wieder "in office" ist.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 8. September 2000 - 09:54
Nun, was gibt es da noch zu sagen. Du hast die Lage hervorragend analysiert, chinaman. Utimaco ist in einem hartumkämpften Markt tätig und die sind froh, in den nächsten Jahren überhaupt profitabel zu sein. Von konstanter Ergebnisentwicklung kann da keine Rede sein.

Als strategisches Investment in einem Zukunftsmarkt würde ich Uti durchgehen lassen, aber auch nur dann, wenn Du bereit bist, für die nächsten 2-3 Jahre nicht nach dem Kurs zu schauen. Denn da könnte es noch deutlich tiefer gehen, da der Markt zumindest teilweise immer noch viel mehr von Uti erwartet als das Unternehmen selbst.

Tja, und zum Umgang mit Kursverlusten gibts den Statements von Avalon nichts hinzuzufügen: die Fähigkeit, konsequent Verluste realisieren zu können, ist eine der notwendigen Voraussetzungen für einen dauerhaften Börsenerfolg.

:-) stw

chinaman - Freitag, 8. September 2000 - 14:23
Ich habe meinen Verkaufsmuskel erfolgreich trainiert und bin vollständig draußen. Gerade habe ich die Preconfirmation bei 22 Euro bekommen, die Rechnung fürs Lehrgeld ist also relativ billig ausgefallen.

Das mit dem strategischen Investment laß ich mir trotzdem noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen. Da ich für Utimaco in 2001 mit den nun vorliegenden Informationen mit einer Trading Range irgendwo zwischen 14 und 28 Euro rechne, dürfte es jedenfalls vorher bessere Anlagemöglichkeiten geben. Utimaco wandert auf meine Watchlist, ich glaube durch genaues Verfolgen der Aktie kann ich auf jeden Fall noch einiges an Erfahrung gewinnen.

Wundert Euch daher nicht allzu sehr, wenn ich trotz Ausstieg hier noch ab und zu mal weitere Infos zu Uti poste.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Sonntag, 10. September 2000 - 21:33
Nein chinaman, Du machst das genau richtig und ich werde mich mit Sicherheit nicht wundern, wenn Du die Utimaco weiterhin verfolgst und Deine Meinung hier kundtust.

Ich mache das übrigens genauso: oftmals beobachte ich einen Wert, den ich noch nicht oder nicht mehr im Depot habe, viel intensiver als meine aktuellen Depotwerte. Wenn die schon mehrere Jahre im Depot sind, dann muss ich da auch nicht jede Woche ganz intensiv draufschauen.

:-) stw

chinaman - Dienstag, 7. November 2000 - 18:44
Utimaco hat heute erste Zahlen über das 1. Quartal des GJ 2000/01 veröffentlicht. Die Zahlen waren im Rahmen der Erwartungen. Zwischenzeitlich ist die Uti Aktie für nur noch 13 Euro zu bekommen.

:-)
Gruß
Chinaman


Utimaco: 8 Mio. Euro Umsatz im 1. Quartal
07.11.2000

Utimaco Safeware erzielte im abgelaufenen 1. Quartal des Geschäftsjahres 2000/01 einen Umsatz in Höhe von 8,0 Mio. Euro. Die Wachstumsrate von 16% für das 1. Quartal liegt innerhalb der Erwartungen des Managements. Utimaco Safeware hat im Laufe der vergangenen Quartale in dem Bereich Internet Security erheblich investiert. Der Umsatz konnte im Bereich Internet Security um 92% auf 2,5 Mio. Euro gesteigert werden. Wie angekündigt wird das 1. Quartal nach jetziger Einschätzung mit einem Verlust von ca. 3,0 Mio. Euro abschließen. Für das Gesamtjahr rechnet Utimaco Safeware mit einem ausgeglichenem Ergebnis. Weitere Informationen hierzu wird Utimaco Safeware im Rahmen der Quartalsberichterstattung am 22. November 2000 bekannt geben.

prof_b - Dienstag, 7. November 2000 - 19:55
Bei diesem Chart und ca. minus 40 % Umsatzrendite stellt sich eher die Frage, wann Utimaco den Weg von Teamwork und Gigabell beschreiten.

Technische Reaktionen, auch eine Verdopplung, sind natürlich möglich (s. Infomatic), aber wann die kommen ist ungewiss. Auf Sicht von einem Jahr ein Pleitekandidat.
Du hast ja wahrscheinlich zum Glück keine Uti, es gilt: "Finger weg von solchen Aktien"!
CU Prof

chinaman - Mittwoch, 8. November 2000 - 06:43
Richtig, momentan habe ich keine Utis im Depot, wobei sie allerdings weiter einen Stammplatz auf meiner Watchlist haben. Nach dem es sich ja "auf Sicht von einem Jahr um einen Pleitekandidaten" handelt, hat sich Performaxx noch einmal beeilt und sich schnell noch entschlossen, die Aktie auf Ihrer Watchlist zu covern. Hier deshalb die Performaxx Analyse zum "Pleitekandidaten". Die Performaxx Einschaetzung lautet allerdings auch "untergewichten":

Analyse Utimaco Safeware

E-Security


Ein sicheres Investment?

Welche Defizite in punkto Sicherheit selbst bei größten Firmen und Behörden weltweit vorherrschen, hat die schnelle Verbreitung des I-LOVE-YOU-Virus und dessen Nachfolgeversionen gezeigt. Der Virus mit dem wohlwollend klingenden Namen legte ganze Rechnernetze lahm und verursachte Schäden in Milliardenhöhe. Doch nicht nur die Sicherheitsdefizite, sondern auch der E-Commerce-Boom werden zwangsläufig zu einer regen Nachfrage nach Lösungen zur Verbesserung der Datenübertragungssicherheit führen. Den IT-Sicherheitsdienstleistern steht daher grundsätzlich eine blendende Zukunft bevor. Insbesondere die deutschen Anbieter haben ein hohes Maß an Vertrauen weltweit gewinnen können und sind derzeit mit hochwertigen Produkten gut im E-Security-Bereich positioniert. Dies geschah bislang allerdings unter der Obhut der amerikanischen Regierung. Der Export kryptographischer Produkte amerikanischer Hersteller unterlag bislang einschneidenden Beschränkungen, da deren Verschlüsselungsverfahren aus militärischen Gründen der Geheimhaltung unterlagen. Im Rahmen neuer Gesetzentwürfe sollen diese Exportbeschränkungen auf Druck der Industrie nun nach und nach aufgehoben werden. Bleibt zu klären, ob die deutschen Anbieter ihrer amerikanischen Konkurrenz mit einem weltweiten Marktanteil von immerhin über 50%, auch ohne den Schutz der US-Regierung Paroli bieten können.


Der Markt: Mit Sicherheit wachsend

In der jüngeren Vergangenheit wurden nicht unerhebliche Teile des IT-Budgets der Jahr 2000-Problematik und in Europa zusätzlich der Euro-Umstellung gewidmet. Diese Ressourcen werden nun wieder freigesetzt und angesichts der latenten Sicherheitsmängel zu verstärkten Investitionen in firmeneigene Sicherheitslösungen gelenkt. Dementsprechend positiv sind die Prognosen für den E-Security-Markt. Datamonitor geht von einem jährlichen Wachstum von 28% in den kommenden Jahren aus. Die von uns unter die Lupe genommenen Unternehmen Biodata, Norcom und Utimaco sind vorwiegend in den Segmenten Virtual Private Networks, Firewalls und Kryptographie tätig. Insbesondere die sogenannten Virtual Private Networks (VPN) gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Über VPNs lassen sich gesicherte Verbindungen über das Internet aufbauen. So kann ein Unternehmen sowohl intern, z.B. mit einer Auslandsfiliale, als auch mit externen Partnern, z.B. einem Zulieferer, sicher kommunizieren. Zudem können Verbindungskosten eingespart werden, da keine Standleitungen mehr erforderlich sind. Bei VPNs besteht noch ein großer Nachholbedarf. Erst 38% der Unternehmen (in Deutschland sogar nur 27%) setzen VPNs zum Schutz ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine jüngst veröffentlichte Studie von Informationweek und Pricewaterhouse Coopers (PWC). Datamonitor prognostiziert diesem Marktsegment mit 65% p.a. mit die höchsten Zuwachsraten innerhalb des E-Security Marktes.

Firewalls setzen immerhin schon 78% aller Unternehmen ein. Dennoch geht Datamonitor auch in diesem Segment von einem robusten Wachstum von 27% p.a. aus. Firewalls dienen dem Schutz des internen Netzes gegenüber Angriffen aus dem Internet. Sehr aussichtsreich sind Personal Firewalls, die erst seit kurzem auf dem Markt vertreten sind. Sie bilden einen Schutzwall nicht um das gesamte Netz, sondern nur um einen einzelnen Rechner. Sie können auch interne Angriffe, etwa von den eigenen Mitarbeitern, erfolgreich abwehren. Personal Firewalls finden Anwendung bei mobilen PC-Arbeitsplätzen und eignen sich aufgrund ihres geringen Preises für den Massenmarkt. Auch der Enduser selbst, die verwundbarste Stelle im Internet, kann mit ihrer Hilfe kostengünstig geschätzt werden.

Dem Kryptographiebereich (Datenverschlüsselung) prognostiziert Datamonitor mit 11% p.a. ein lediglich moderates Wachstum. Spätestens seit Echelon (dem Mitschnitt wichtiger Telefongespräche und Datenübertragungen via Internet durch den amerikanischen Abhördienst NSA) sollte sich allerdings jedes Unternehmen der drohenden Gefahren bewußt sein. Beflügelt wird das Wachstum hier durch die Entwicklungen im Bereich Videoconferencing. Nach Einschätzungen von IDC dürfte die Zahl der verkauften Videokonferenzsysteme von derzeit 398.000 auf 2,1 Mio. im Jahr 2003 ansteigen. Um vor Mißbrauch zu schätzen, ist die Verschlüsselung von Videokonferenzen mit vertraulichen Inhalten dringend erforderlich. Bei dem E-Security-Markt ist generell zu beachten, da§ er sich durch eine geringe Preissensitivität auszeichnet.

Kaufentscheidungen werden nicht nur durch den Preis beeinflußt, sondern durch den Bekanntheitsgrad und die Referenzen (z.B. durch Zertifizierungen), die die einzelnen Anbieter von Sicherheitslösungen vorzuweisen haben. Die Reputation eines Anbieters ist ausschlagend für seine Marktposition. Diese ist angesichts (noch) fehlender Standards insbesondere bei Verschlüsselungslösungen besonders wertvoll. Um eine sichere und störungsfreie Kommunikation zwischen mehreren Partnern zu gewährleisten, müssen diese i.d.R. einheitliche Lösungen verwenden. Dies führt zu Dominoeffekten, d.h. die Gewinnung eines großen Kunden zieht erfahrungsgemäß weitere Aufträge nach sich. Beispielsweise könnten Automobilkonzerne ihre Zulieferer zum Einsatz bestimmter Produkte drängen.


Die Kandidaten mit Sicherheit am Neuen Markt

Biodata, im Zeichen der Burg Das auf der Burg Lichtenfels (Hessen) residierende Unternehmen kann bereits auf eine 18-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. In der Gründungsphase stand zunächst die Entwicklung von EDV-Programmen für den medizinischen Sektor im Vordergrund, später die Konzeption von Routern, ehe sich das Unternehmen schließlich im Jahr 1996 auf den Bereich Sicherheitstechnik konzentrierte. Biodata beschränkt sich hierbei auf Entwicklung und Vermarktung der Produkte, die Integration wird, nach Pilotintegration, von Dritten übernommen.

Der Umsatz verteilt sich auf die zwei Hauptgeschäftsfelder Netzwerksicherheit und Verschlüsselungstechnik. Biodata ist ein sehr international ausgerichtetes Unternehmen mit Niederlassungen in allen wichtigen Märkten. Eine sehr starke Marktposition besitzt der Sicherheitsanbieter insbesondere in Australien und den USA. Allein in Amerika werden derzeit 44% des Gesamtumsatzes erzielt. Daher gehört das Unternehmen trotz eines 40prozentigen USD-Anteils auf der Kostenseite zu den Profiteuren der Euroschwäche. Der Gang an den Neuen Markt erfolgte am 22. Februar 2000. Die Erstnotiz lag bei 240 Euro, nachdem die Aktie zu 45 Euro ausgegeben wurde. Seitdem hat sich der Wert auf hohem Niveau eingependelt und bewies auch in der Konsolidierungsphase Stärke. Mit einer aktuellen Kursnotiz von 254 Euro zählt das Unternehmen zu einer der erfolgreichsten Neuemissionen dieses Jahres.

Norcom, der Allrounder
Der in München ansässige Sicherheitsdienstleister ist ein klassischer Full-Chain-Anbieter. Er übernimmt die gesamte Prozeßoptimierung der Sicherheitspolitik von der Analyse über die Konzeption bis hin zur Implementierung der entsprechenden E-Security-Infrastruktur. Die 10-jährige Erfahrung von Norcom auf dem Gebiet großer, dezentraler Netze kommt bei der Entwicklung von maßgeschneiderten Systemlösungen zum Tragen. Der Fokus liegt hier eindeutig auf Lösungen im Middlewarebereich (die im wesentlichen als Vermittlungsstation zwischen Anwendungs- und Betriebsebene fungiert). Eine starke Marktposition besitzt das Unternehmen bei Sicherheitslösungen im Finanzdienstleistungsgewerbe.

Norcom ist kein reiner Sicherheitsdienstleister. 35% der Umsätze werden im E-Business-Bereich erwirtschaftet. Kerngeschäft bildet aber der E-Security-Bereich mit einem Umsatzanteil von 65%. Im Gegensatz zu Biodata ist das Unternehmen augenblicklich fast nur im Inland tätig. Die Internationalisierung soll jedoch zukünftig vorangetrieben werden. Erste Standorte in Oslo und in Mailand sowie eine Niederlassung in den USA wurden gegründet. Zur Erschließung des amerikanischen Marktes könnten sich insbesondere die erst kürzlich vereinbarten Partnerschaften mit Bea Systems (Weltmarktführer im Middlewarebereich) und Vignette (Weltmarktführer bei Web-Content-Management Systemen) als sehr hilfreich erweisen. Dennoch befindet sich das Auslandsgeschäft noch in einem frühen Stadium. Die Aktie kam am 1. Oktober 1999 zu 19 Euro an den Neuen Markt und setzte zu einem Höhenflug bis auf 150 Euro an, ehe im März der Absturz folgte Augenblicklich notiert das Unternehmen bei 37,80 Euro.

Utimaco, die mobile Sicherheit
Utimaco ist im Produktgeschäft mit einem Umsatzanteil von 70% tätig, übernimmt aber auch Support und Maintenance (Systeminstallation, Integration in die vorhandene Systemumgebung bis hin zur Systempflege). Gut positioniert ist das Unternehmen auch im Bereich Mobile- und Desktop-Security, einem Segment, das auch Biodata mit ihrer Personal Firewall SPHINX verstärkt für sich erschließen will. Zudem konkurrieren beide Unternehmen auf dem Gebiet der Verschlüsselungstechnik sowie bei VPN- und Firewallsystemen. Utimaco und Biodata sind daher in einer gewissen Weise vergleichbar, Utimaco ist allerdings breitgefächerter ausgerichtet. Zur Produktpalette gehören beispielsweise auch Lösungen zur Authentifizierung per Smartcard. Außerdem beschränkt man sich nicht nur auf die Entwicklung und Vermarktung von Sicherheitslösungen, sondern übernimmt auch Beratung und Implementierung.

Wie Biodata ist Utimaco ein international operierendes Unternehmen. Durch über 30 Vertriebspartner ist sie in allen wichtigen Ländern vertreten. Gegenwärtig werden 54% der Umsätze im Ausland, vorwiegend im europäischen Raum, erzielt. Besonders gut positioniert ist sie im skandinavischen Raum, der im E-Security Bereich eine Vorreiterposition einnimmt. Die Umsatzstruktur von Utimaco ist durch einen hohen Anteil an Lizenzerlösen gekennzeichnet. Utimaco kam schon am 16. Februar 1999 an den Neuen Markt. Nach einer Gewinnwarnung im Februar diesen Jahres brach der Kurs massiv ein.


Produkte und Positionierung

Wie bereits angedeutet, sind alle drei Unternehmen zwar im E-Security-Markt vertreten, setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. Am ehesten lassen sich Biodata und Utimaco vergleichen, die in vielen Bereichen in direkter Konkurrenz zueinander stehen. Norcom sieht sich als klassischer Full-Chain-Anbieter, befa§t sich also wie Utimaco auch mit der Systemintegration. Bei Biodata hingegen übernehmen andere, in erster Linie IBM Global Services, die Systemintegration.

Biodata
Verschlüsselungstechnik
Die Babylon-Verschlüsselungsbox ist das Aushängeschild im Produktsortiment von Biodata. Das modulare Bauprinzip ermöglicht eine flexible Anbindung an alle gängigen Netzwerkstrukturen sowie eine problemlose Aufrüstung im Falle einer technischen Erneuerung. Im Segment der Verschlüsselungsboxen hält Biodata einen weltweiten Marktanteil von 80%. Dieser Geschäftsbereich ist allerdings nicht so skalierbar, da es sich um eine hardwarebasierte Lösung handelt.

Netzwerksicherheit
Mit Bigfire+ bietet Biodata eine Firewall an, die sowohl als softwarebasierende als auch als hardware- und softwarebasierende Lösung erhältlich ist. Mit Bigfire+VPN wird auch eine VPN-Lösung angeboten Wesentlicher Vorteil der Biodata-Lösung ist, da§ sich alle Produkte zentral von einer Sicherheitsplattform aus verwalten lassen. Dies ist insbesondere bei flächendeckenden Netzen von Vorteil. Installationen oder die Behebung auftretender Schwierigkeiten müssen nicht vor Ort, z.B. in einer Filiale ohne IT-Kräfte erfolgen, sondern können zentral vorgenommen werden. Das führt zu Kosten- und Zeitersparnissen. Erweitert wurde die Produktpalette durch Sphinx, eine Personal Firewall, die erst vor kurzem in einem Test gut abschneiden konnte. Erste Aufträge größerer Kunden gibt es bereits, ebenso ist das E-Commerce-Geschäft mit Downloads aus dem Internet angelaufen. Mit ersten Umsätzen ist im nächsten Jahr zu rechnen. Es handelt sich hierbei um ein besonders skalierbares Produkt. Durch ihre einfache Konfiguration und ihren Bedienkomfort ist die Personal Firewall gut gerüstet für den Massenmarkt. Sollte dessen Erschließung gelingen, ist mit erheblichen Skaleneffekten zu rechnen.

U.E. besitzt Biodata eine gute Position innerhalb des Marktes. Sie verfügt nicht nur über technisch ausgereifte Produkte, sondern hat in jüngster Vergangenheit bewiesen, daß sie diese auch gut vermarkten kann. Für die australische Post werden zur Zeit Bigfire-Lösungen installiert, die vertraglich abgesicherte 20 Mio. Euro Umsatz p.a. für die nächsten zwei Jahre einbringen. In Amerika konnten gleich mehrere größere Aufträge mit namhaften Kunden abgeschlossen werden. Als Türöffner hat sich immer wieder die Babylon-Verschlüsselungsbox erwiesen. Gut ins Geschäft gekommen ist man insbesondere mit Boeing. Durch die Lieferung von Babylon-Verschlüsselungsboxen wird mit dem amerikanischen Flugzeughersteller ein Umsatz von 10 Mio. USD für 2001 erwartet. Für General Motors wurden bereits erste Babylon-Boxen ausgeliefert. Allein durch diese zwei Kunden ergeben sich erhebliche Dominoeffekte, denn auch deren Zulieferer werden mit Biodata-Boxen ausgestattet. Zudem wird die Systemintegration bei Boeing von IBM Global Services übernommen, so daß Folgegeschäfte winken. Bei der Geschäftanbahnung in Amerika kommt Biodata insbesondere die Zusammenarbeit mit IBM (übernimmt i.d.R. die Systemintegration), aber auch AT&T zugute.

Im Bereich Videoconferencing ist die Zusammenarbeit mit der British Telecom von großer Bedeutung. Der britische Telekommunikationsriese tritt als Bridgeprovider auf, über den die technische Abwicklung der Videokonferenz zwischen zwei Partnern erfolgt. Die Phantasie besteht hier im wesentlichen darin, daß alle Enduser die gleiche Verschlüsselungslösung wie der Bridgeprovider verwenden müssen. So werden mit einem Schlag auch die gesamten Videoconferencing-Kunden vom britischen Telekommunikationsriesen, die ihre Videokonferenzen verschlüsselt abhalten, gewonnen. Größere Aufträge sind auch von Daimler Chrysler zu erwarten. Die Geschäftbeziehungen sind traditionell gut (der Sicherheitschef von Daimler Chrysler sitzt im Aufsichtsrat von Biodata) und der Automobilkonzern besitzt aufgrund seiner Unternehmensstruktur einen besonders hohen Kommunikationsbedarf zwischen den verschiedenen Standorten.

Norcom
Security Management
Das Flaggschiff in der Produktpalette ist die Norcom Global Security (NGS). Hierbei handelt es sich um eine Sicherheitsplattform, von der aus sich zentral die gesamte Sicherheitsarchitektur verwalten läßt. Sie übernimmt die Abbildung und Administration der Sicherheitspolitik. Außerdem unterstützt das System Rollenmodelle, mit deren Hilfe die Definition verschiedener Benutzergruppen mit unterschiedlichen Zugriffsrechten erfolgt. Die Security-Architektur läßt sich in Echtzeit überwachen. Bei kritischen Vorfällen läßt das System automatisch Alarm aus und alle sicherheitsrelevanten Vorgänge werden protokolliert. Neben der NGS-Plattform bietet Norcom die Distributed Application Platform (DAP)an. Die Plattform im Middlewarebereich übernimmt die Integration und Überwachung unterschiedlicher Systemlandschaften, hat aber direkt nichts mit E-Security zu tun.

Norcom befaßt sich mit dem Aufbau einer einheitlichen Sicherheitsarchitektur. Einzelne Mosaiksteine innerhalb dieser Architektur, wie etwa Firewall- oder VPN-Lösungen, werden nicht selbst angeboten, sondern fremdbezogen und in die NGS-Plattform integriert. Wesentlicher Vorteil des NGS-Systems besteht darin, daß sie auf der Middleware-Technologie ansetzt und eine einheitliche Sicherheitsbasis schafft, die das System in der ganzen Breite vor Sicherheitsverletzungen schützt. Alle Produkte basieren auf einer modularen Architektur und sind offen für die Einbindung anderer Lösungen.

In diesem Jahr konnte das Unternehmen vielversprechende Partnerschaften mit namhaften amerikanischen Softwareherstellern wie Bea Systems, Vignette oder Novell abschließen. Die Kooperationen sollten allerdings nicht überbewertet werden, da sie sich in ihrem jetzigen Stadium noch auf die Integration der jeweiligen Systeme beschränken. Dennoch spielt die Integrationsfähigkeit der NGS-Plattform eine wichtige Rolle bei der Vermarktung. Zudem ist die Ausweitung der Zusammenarbeit, insbesondere die Durchführung gemeinsamer Marketingaktivitäten, geplant. Am weitesten fortgeschritten ist die Partnerschaft mit Bea Systems. Auf der im November stattfindenden Messe Systems in München wird erstmals die Integration von NGS in die Flaggschiff-Produkte BEA Tuxedo und BEA Weblogic Enterprise präsentiert. Des weiteren war Norcom auf der Partnermesse, der Bea Users Conference in San Francisco, vertreten und konnte dort erste Kontakte zu potentiellen Kunden knüpfen. Die strategische Partnerschaft mit Vignette sieht die Integration der Funktionalitäten von NGS in die V/5 E-Business-Plattform vor. Durch die technologische Zusammenarbeit mit Novell wird NGS in Zukunft auch den Directory-Standard NDS unterstützen. Die Integrationen in beide Softwarearchitekturen ist allerdings noch nicht abgeschlossen.

Utimaco
Mobile Desktop
Der Bereich Mobile Desktop bildet den Schwerpunkt, in dem auch der Star im Produktspektrum, Safeguard Easy, anzusiedeln ist. Mit Hilfe dieses Produktes lassen sich insbesondere Sicherheitslücken durch Verschlüsselung des Festplatteninhalts und Authentifizierung des Benutzers schließen. Außerdem werden Schutzmechanismen wie Fileverschlüsselungen (z.B. zum Schutz von Kundendaten), softwarebasierte VPN-Lösungen oder Authentifizierungsverfahren auf Smartcardbasis angeboten. Erst kürzlich hinzugekommen ist eine Personal Firewall. Das von der Münchener Sandbox Security entwickelte, aber von Utimaco als Value-Added-Reseller weltweit vertriebene Produkt zielt auf größere Organisationen und Unternehmen ab.

Internet Security
Hierunter fällt eine hardwarebasierte VPN- und Firewall-Lösung (im Superhighendbereich), ein Kryptoserver sowie eine Verschlüsselungsbox. Insbesondere der Kryptoserver ist ein sehr vielversprechendes Produkt. Mit ihm erfolgt eine gesonderte Verschlüsselung von auf den Server abgelegten, hochsensiblen Daten wie etwa den Paßwörtern. Untersuchungen haben gezeigt, da§ derartige Daten immer noch nicht ausreichend vor unberechtigten Zugriffen geschützt sind. Eine Weiterentwicklung des Kryptoservers ist derzeit in Bearbeitung, die Anfang nächsten Jahres auf dem Markt erscheinen soll und aufgrund erweiterter Funktionalitäten speziell auf die Bedürfnisse des E-Business zugeschnitten sein wird. Je nach Kundenwunsch sind allerdings spezifische Programmieranpassungen erforderlich, was sich negativ auf die Margen auswirken dürfte.

Professional Services
Der Professional Service-Bereich umfaßt alle Serviceleistungen (Support, Maintenance), die rund um das Produktgeschäft anfallen. Im Rahmen von Special Projects werden auch individuelle, speziell auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zugeschnittene Softwarelösungen entwickelt. Dementsprechend geringer sind die Margen in diesem Bereich.

Festzuhalten bleibt, daß Utimaco eine Vielzahl von Produkten in ihrem Sortiment führt, die fast das komplette Sicherheitsspektrum abdecken. Dem Unternehmen fehlt aber ein schlagkräftiges Produkt, mit dem es größere Kunden akquirieren kann. Diese Kunden könnten dann relativ leicht auch für andere Produkte gewonnen werden. Zwar ist Utimaco mit Safeguard Easy sehr gut am Markt positioniert, aber das Produkt hat bereits die Reifephase erlangt und dem mobilen Desktop Bereich wird ein nur unterproportionales Wachstum vorausgesagt. Positiv zu werten ist allerdings, daß im Gegensatz zu Biodata zumindest ein Großteil der Produkte (Safeguard Easy, Sign & Script, Smartcardleser und die Highendfirewall) zertifiziert ist. Ein Schwachpunkt hingegen stellt eine fehlende Plattform dar, von der aus die gesamte Sicherheitsadministration zentral gesteuert werden kann. Die Markteinführung einer derartigen Plattform ist aber nach Unternehmensangaben bis spätestens Anfang nächsten Jahres geplant.

Vielversprechend sind die beiden OEM-Partnerschaften mit Siemens und Philips. Während Siemens-Produkte von Utimaco unter eigener Marke im Healthcarebereich vertrieben werde, verkauft Philips bereits die hardwarebasierte VPN-Lšsung unter ihrem Label. Die beiden Partnerschaften befinden sich allerdings noch im Anfangsstadium, nennenswerte Umsätze werden frühestens im nächsten Jahr zu verbuchen sein. Neben den beiden OEM-Partnern zählen in Deutschland renommiertere Unternehmen vorwiegend aus dem Finanzdienstleistungssektor (Deutsche Bank, Dresdner Bank oder Allianz) zu den Kunden. Im Ausland kam es jedoch in Großbritannien und der Schweiz zu Absatzproblemen. Nach Unternehmensangaben war das Scheitern von einigen Großprojekten hierfür verantwortlich. In Zukunft soll das Problem umgangen werden, indem sich die dortigen Vertriebseinheiten nicht nur auf Großprojekte fokussieren, sondern sich verstärkt um Projekte mit mittleren Auftragsvolumina bemühen.


Konkurrenz

Auf dem E-Security Markt herrscht große Konkurrenz, v.a. im Bereich der Netzwerksicherheit, also VPNs und Firewalls. Neben den beiden Riesen Check Point und Cisco besitzen auch Axent und Symantec eine gute Marktstellung. Auch bei Microsoft spielen Sicherheitsaspekte in ihrem neuen Betriebssystem Windows 2000 eine größere Rolle. Weniger wettbewerbsintensiv ist der Bereich der Kryptographie. Im Zuge der schrittweisen Aufhebung der Exportbeschränkungen sollte auch hier der Wettbewerb zunehmen.

Festzuhalten bleibt, daß mit Check Point, Cisco, Network Associates und Axent eine Reihe großer, vorwiegend amerikanischer, Unternehmen am Markt vertreten ist, die mehr oder weniger in Wettbewerb zu unseren Kandidaten stehen. Als direkter Konkurrent zu Norcom ist u.a. Bull zu nennen. Im Bereich der Verschlüsselungstechnik ist Cylink als Hauptkonkurrrent zu Biodata anzusehen. Bei Personal Firewalls ist Norton Internet Security 2000 von Symantec ein ernstzunehmendes Konkurrenzprodukt fŸr Biodata und Utimaco. Ihm wurden sehr gute Testergebnisse bescheinigt. Gefahr droht auch von Microsoft. Denkbar wäre, daß der Softwareriese, wie er es bereits bei dem Internetexplorer praktiziert hat, eine integrierte Personal Firewall im Windowspaket mitliefert. Kartellrechtliche Bedenken lassen einen derartigen Schritt jedoch eher unwahrscheinlich erscheinen.


Strategie

Biodata
Biodata setzt auf das One-stop-Shopping Konzept. Dem Kunden soll in Zukunft eine Komplettlösung im E-Security Bereich angeboten werden. Hierbei beschränkt sich das Unternehmen auf die Kernkompetenz, die Entwicklung und Vermarktung von Sicherheitslšsungen. Dabei bleibt spannend, ob das Konzept aufgeht, da Kunden in Vergangenheit oft eine Best-of-Breed-Lösung bevorzugten. Solange jedoch Standards fehlen, ist zumindest ein Systemintegrator erforderlich, um einen reibungslosen Einsatz verschiedener Systeme sicherzustellen. Die zusätzlich entstehenden Kosten müssen trotz der zweifelsohne bestehenden Vorteile bei einer Best-of-Breed-Lösung berücksichtigt werden.

Türöffner für Biodata ist die Babylon-Box. Mit ihr werden wichtige Kunden wie Boeing, GM oder Daimler Chrysler gewonnen. Insbesondere der boomende Video-Conferencing Markt läßt auf einen guten Absatz hoffen. Der Vertrieb erfolgt hier über drei Distributionskanäle: Direkt beim Kunden, bei Herstellern von Video-Conferencing Systemen (Sony, Picturetel) oder bei Bridgeprovidern (BT, AT&T). Wesentlich erleichtert wird der Absatz der Babylon-Boxen durch die bereits angesprochenen Dominoeffekte. Aber auch mit Anschlußaufträgen für Sphinx oder Bigfire+ ist zu rechnen. Beispielsweise verhandelt Biodata mit GM über die Lieferung der Personal Firewall.

Im Gegensatz zu Utimaco zielt Biodata mit ihrer Personal Firewall Sphinx eindeutig auf den Massenmarkt ab. Das Unternehmen steht hier in Verhandlungen mit ISP-Anbietern und PC-Herstellern. Erste Verträge mit Acer und Medion konnten zum Abschluß gebracht werden. Mit PC-Herstellern lassen sich aber nur sehr geringe Margen erzielen. Höhere Lizenzgebühren sind mit ISP-Anbietern zu erzielen. Hier konnte ein erster größerer Auftrag über 6 Mio. Euro von einem malaiischen Internetprovider verbucht werden. Als weitere Kunden kommen Onlinebanken, Großkonzerne, aber auch Enduser in Betracht.

Einen hohen Stellenwert nimmt auch das neuartige Vertriebskonzept Biss ein. Mit Biss müssen Biodata-Produkte nicht mehr gekauft, sondern können auch gegen Entrichtung einer monatlichen Miet- und einer einmaligen Installationsgebühr angemietet werden. Die Hemmschwelle ist hier viel geringer, da keine hohen Anlaufkosten anfallen. Wird ein Kunde erst einmal gewonnen, wird er so schnell den Anbieter nicht mehr wechseln. Zudem lassen sich im Mietgeschäft besonders hohe Margen erzielen. Die Herstellungskosten können i.d.R. bereits nach ein bis zwei Jahren amortisiert werden. Der Durchbruch gelang Biodata mit Alphagen. Dieses Unternehmen mietet im Auftrag der australischen Post 7.000 Bigfire+ an. Dadurch fließen Biodata gesicherte Einnahmen von 20 Mio. Euro p.a. in den nächsten zwei Jahren zu.

Die Akquisitionen sorgen zwar auf den ersten Blick nicht gerade für Furore, machen jedoch bei näherer Betrachtung Sinn. Bei der Akquisitionsstrategie von Biodata steht der Erwerb wichtiger Technologien im Vordergrund. Sehr vielversprechend ist beispielsweise die Technologie von Enigma, mit deren Hilfe ein automatischer Verbindungsaufbau ohne einer Vorkonfiguration zwischen zwei Teilnehmern innerhalb eines VPNs möglich ist. Das Unternehmen wurde für einen Kaufpreis von 4,2 Mio. DM erstanden, ein akzeptabler Preis bei einem geplanten Umsatzes von 5 Mio. DM in 2001 und einem Gewinn von 400.000 DM. Durch die Übernahme von Gateware verfügt Biodata über einen leistungsstarken Mikrochip für die Datenverschlüsselung, der insbesondere bei Internetanwendungen via Breitbandtechnologie seinen Einsatz findet. Interessant ist auch die jüngst eingegangene strategische Beteiligung mit Cobion. Biodata enwickelt zusammen mit dem Softwareanbieter einen effizienten Content-Filter, der neben der Texterkennung auch auf Bilderkennung basiert. Die Personal Firewall kann dadurch sinnvoll ergänzt werden. Ein integrierter Filter wird v.a. bei Internetprovidern den Absatz fördern.

Norcom
Norcom will auch in Zukunft sowohl das E-Business-Geschäft als auch das E-Security-Geschäft weiter betreiben. Firmenphilosophie ist, daß beide Bereiche zusammengehören. Neben dem Produktgeschäft soll der Consulting- und Projektbereich ausgebaut werden. Die jetzige strategische Ausrichtung als Full-Chain Anbieter soll also beibehalten werden.

Akquisitionen tätigt Norcom vorwiegend, um Technologien oder Dienstleistungen einzukaufen, die in das Geschäftsmodell passen bzw. das bestehende Produktportfolio ideal ergänzen. Bei der Akquisition von Value&Risk Engineering war beispielsweise das Risk&Return Management im High-End Consulting für Norcom von Interesse. Dadurch konnte man sich im Bankenumfeld weiter verstärken. Für die †bernahme des norwegischen Consulting- und Projekthauses NSA (vorwiegend tätig im E-Market Communications) war die Kompetenz im Oracle-Bereich ausschlaggebend.

Durch NSA kann nun der skandinavische Markt erschlossen werden. Er ist aufgrund seiner hohen Internetpenetrationsrate und der Vorreiterstellung innerhalb Europas besonders interessant. Der italienische Markt soll über die strategische Partnerschaft mit Live Network Security angegangen werden. Hierbei steht die Produktvermarktung des Flaggschiffes NGS im Vordergrund. Für das Jahr 2000 ist allerdings lediglich ein Absatzvolumen von 1,5 Mio. DM geplant. In Dublin ist Norcom durch die Dretech, ein Joint-venture mit der Dresdner Bank, im E-Business-Bereich vertreten. Des Weiteren wurde ein Standort in den USA eröffnet, der zunächst allerdings nur als Supportcenter dient. Norcom befindet sich bei der Erschließung des amerikanischen Marktes noch in der Evaluierungsphase. Es wird geprüft, über welche Distributionskanäle der Vertrieb erfolgen kann. Der Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzes ist vorerst nicht geplant. Das Unternehmen bevorzugt den indirekten Vertrieb über Partnerschaften. Insgesamt bleibt festzuhalten, daß Norcom ihr Auslandsgeschäft sehr vorsichtig aufbaut. Es wird eine Politik der kleinen Schritte betrieben, so daß mit einem signifikanten Umsatz vorerst nicht zu rechnen ist.

Utimaco
Kernpunkt der strategischen Ausrichtung von Utimaco ist sowohl der vertikale als auch der horizontale Ansatz. Produkte aus den einzelnen Segmenten sollen als Türöffner beim Kunden dienen (vertikaler Ansatz). Mit Hilfe einer breitgefächerten Produktpalette sollen alle Sicherheitsbedürfnisse abgedeckt werden (horizontaler Ansatz). Die angebotenen Sicherheitslösungen werden dann aber auch vor Ort beim Kunden integriert (horizontaler Ansatz). Ziel ist es, mit vertikalen Produkten im Bereich Mobile Desktop und Internet Security in Verbindung mit der horizontalen Produktintegration ein durchgängiges Sicherheitskonzept für den Kunden zu schaffen.

Überschattet wurde diese Strategie durch einige Probleme in der Vergangenheit. Utimaco gehörte zwar aus technologischer Sicht immer mit zu den führenden Anbietern, konnte seine Produkte aber nicht gut vermarkten. Z.B. wurde die digitale Signatur bereits 1997 eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt war der Markt für eine derartige Lösung jedoch noch nicht reif, da die benötigte Infrastruktur (z.B. Trustcenter) fehlte. Mit der Firewall im Superhighendbereich wurde zwar eine technische Meisterleistung vollbracht, die aber nur wenige Abnehmer findet. Hinzu kommt der schwache indirekte Vertrieb. Über Kooperationspartner konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr lediglich 16% des Gesamtumsatzes erwirtschaftet werden. In Zukunft soll sowohl der Marketing- als auch der indirekte Vertriebsbereich gestärkt werden.

Schwierigkeiten gab es auch bei der Akquisition von Kryptokom. Die ehemalige Eigentümerin Comparex veräußerte ihre gesamte Vertriebssparte. Kryptokom, deren Produktgeschäft vorwiegend über den Vertriebsarm von Comparex abgewickelt wurde, fand sich plötzlich ohne Vertrieb wieder. In der Folge kam es zu Nachverhandlungen mit Comparex. Ursprünglich war ein Kaufpreis von 26 Mio. Euro durch Ausgabe neuer Aktien vereinbart, letztendlich wurden 12 Mio. Euro in bar bezahlt. Mittlerweile erfolgt der Vertrieb über Utimaco selbst. Dazu waren allerdings umfangreiche Schulungen des Personals erforderlich. Auch eines der Hauptziele der Übernahme, den Systemintegrator Comparex als Vertriebspartner zu gewinnen, ist verfehlt worden. Zumindest konnte die Produktpalette durch Kryptokom um einige interessante Produkte wie den Kryptoserver oder der hardwarebasierten VPN erweitert werden. Ein großer Teil der Gewinne wird derzeit noch durch Safeguard Easy erzielt. Zukünftiger Wachstumstreiber soll aber der gesamte Internet-Security-Bereich werden, der sich durch höheres Wachstum auszeichnet. Insbesondere der Kryptoserver und die hardwarebasierte VPN könnten zukünftig zu Hauptumsatzträger avancieren. Ähnlich wie bei Norcom bilden der skandinavische Raum, Südeuropa und Asien die Schwerpunkte. Utimaco ist aber mit einem Auslandsumsatz von 54% bei der Markterschließung schon wesentlich weiter fortgeschritten.


Bewertung

Bei der Bewertung der drei Unternehmen ziehen wir, wie üblich, das Ertragswertverfahren zu Rate. Bei allen drei Unternehmen unterstellen wir ein ewiges Wachstum von 3% ab 2008 und wenden einen Diskontierungszinssatz von 11% an, so daß das hohe Anlagerisiko angemessen Berücksichtigung findet.

Biodata ist innerhalb des E-Security Marktes gut positioniert. Mit Hilfe ihrer Babylon-Verschlüsselungsboxen ist es dem Unternehmen gelungen, eine Reihe größerer Aufträge von namhaften Kunden zu verbuchen. Die momentane Auftragslage ist recht vielversprechend. Allein durch die beiden Vereinbarungen mit Alphagen und Boeing ist mit einem Umsatz von gut 30 Mio. Euro zu rechnen. So läßt sich die hohe Umsatzsteigerung von plus 200% auf 75 Mio. Euro im nächsten Jahr erklären. Selbst wenn sich derartig rasante Steigerungsraten auf Dauer nicht aufrechterhalten lassen, dürfte sich Biodata besser als der Markt entwickeln. Das Umsatzwachstum wird sich daher u.E. bis 2007 auf hohem Niveau (30%) einpendeln. Zukünftige Umsatzschübe erwarten wir uns durch den vorausgesagten Boom im Videoconferencing-Bereich. Laut Einschätzungen von IDC dürfte die Zahl der verkauften Videokonferenzsystemen von derzeit 398.000 auf 2,1 Mio. im Jahr 2003 ansteigen. Auch wenn diese Prognose u.E. zu optimistisch ist, soll das folgende Szenario einmal verdeutlichen, welches Marktpotential sich für Biodata ergeben könnte. Bei 1 Mio. Neuinstallationen bis 2003 entstünde bei einer Verschlüsselung von 10% aller Videokonferenzsystemen ein Bedarf von 100.000 Verschlüsselungsboxen. Ausgehend von einem 50prozentigen Marktanteil Ð derzeit hat Biodata immerhin 80% - ergibt sich bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 10.000 DM allein aus dem Videoconferincing-Bereich ein Umsatzpotential von 250 Mio. Euro fŸr Biodata. Die von uns angenommene langfristig hohe Marge von 25% erklärt sich durch mehrere Aspekte. Zum einen beschränkt sich Biodata, im Gegensatz zu ihren beiden Konkurrenten, auf das margenträchtigere Produktgeschäft. Zum anderen wird sich die Erweiterung der Produktpalette durch die hoch skalierbare Personal Firewall Sphinx positiv auf die Gewinnspannen auswirken. Auch das Biss-Konzeptes wird zu einer weiteren Margenanhebung führen.

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ewige Rente
Umsatz (in Mio.) 25,0 75,0 135,0 213,0 324,0 453,6 612,4 769,1
Rendite -30,0% 15,0% 17,0% 20,0% 22,0% 24,0% 25,0% 25,0%
EpS -1,39 2,08 4,25 8,00 13,20 20,16 28,35 36,86 474,51
Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 11%: 287 Euro
Der Ertragswert von Biodata. Angaben in Euro.


Beim Konkurrenten Utimaco sieht die Situation etwas anders aus. Die Firmenwertabschreibungen der Kryptokom in Höhe von 1,1 Mio. Euro belasten für die nächsten zehn Jahre das Ergebnis. Auch der erreichte Reifegrad der jetzigen Cashcow Safeguard Easy wird auf die Margen drücken. Neue Produkte wie der Kryptoserver oder die hardwarebasierte VPN-Lösung sind zwar vielversprechend, aber auch andere Anbieter sind hier mit ähnlichen Produkten auf dem Markt. Folgerichtig war die jüngste Entwicklung der EBIT-Marge weniger erfreulich. Im Fiskaljahr 99/00 wurde ein negatives EBIT von 636.000 Euro (Vorjahr: plus 3,17 Mio. Euro) ausgewiesen, das zusätzlich durch außerordentliche Erträge in Höhe von 5 Mio. Euro verschönert wurde. Nach Unternehmensangaben ist diese negative Gewinnentwicklung auf die bereits angesprochenen Schwachpunkte, wie das Wegbrechen des indirekten Vertriebs, die Absatzprobleme in Großbritannien sowie die Schwierigkeiten im Marketing und Vertrieb, zurückzuführen. Utimaco rechnet hier mit einer baldigen Besserung. Dennoch ist eine gewisse Skepsis angebracht, was die Vermarktung der Produkte angeht. Utimaco fehlt zur Zeit ein schlagkräftiges Produkt, mit dem sich nachhaltige Umsätze auch bei größeren Kunden erzielen lassen. Daher fallen unsere Schätzungen für Utimaco etwas vorsichtiger als bei Biodata aus. Wir gehen hier von einem Umsatzwachstum von 30% in 2001 aus, das sich bis 2007 auf 10% abschwächen wird. Bei der Umsatzrendite unterstellen wir eine niedrigere Marge von 7,5%, da einerseits durch die breitgefächerte Produktpalette hšhere Entwicklungskosten nötig sein werden und andererseits das Unternehmen einen Teil seines Umsatzes aus dem niedrigmargigen Support- und Maintenance-Geschäft erzielt. Auf Basis unserer Annahmen ergibt sich dennoch ein fairer Wert, der leicht über dem jetzigen Bewertungsniveau liegt. Sollte die Neuausrichtung von Utimaco jedoch nicht wie geplant vorankommen, könnten sich auch dieses Szenario noch als zu optimistisch herausstellen.

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ewige Rente
Umsatz (in Mio.) 45,0 58,5 73,1 91,4 109,7 126,1 138,8 152,6
Rendite 2,0% 2,0% 5,0% 5,0% 6,0% 6,0% 7,0% 7,5%
EpS -0,16 0,21 0,65 0,81 1,16 1,34 1,71 2,02 25,95
Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 11%: 16,80 Euro
Der Ertragswert von Utimaco. Angaben in Euro.


Schwieriger gestaltet sich die Bewertung bei Norcom. Aus der vereinbarten Zusammenarbeit mit den amerikanischen Softwareherstellern Bea Systems, Novell und Vignette könnten sich in Zukunft größere Umsätze ergeben. Das genaue Potential läßt sich aber nur schwer abschätzen, da sich die Partnerschaften bislang auf die Softwareintegration beschränken. In unserer Bewertung sehen wir von einem hieraus resultierenden signifikanten Umsatzwachstum ab, da die Zusammenarbeit auf der Ebene der Softwareintegration keine Seltenheit innerhalb der Branche ist. Wohl aber wird die Integrationsfähigkeit der Sicherheitsplattform NGS den Absatz fördern. Wir haben das indirekte Umsatzwachstum mit einer überdurchschnittlichen Wachstumsrate bereits Rechnung getragen. Ausgehend von hohen Zuwachsraten (100% bzw. 80%) für die nächsten zwei Jahren nehmen wir eine Abflachung des Wachstums auf 20% an. Da Norcom nicht nur im Produktgeschäft, sondern im weniger skalierbaren Consulting- und Projektgeschäft tätig ist, setzen wir auch eine niedrigere Marge als etwa bei Biodata an, die sich auf die Entwicklung und Vermarktung ihrer Produkte beschränken. Langfristig gehen wir von einer Umsatzrendite von 10% aus. Auf Basis dieser Annahmen ergibt sich ein fairer Wert, der in etwa auf dem derzeitigen Kursniveau liegt.

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ewige Rente
Umsatz (in Mio.) 34,0 68,0 122,4 183,6 257,0 334,2 401,0 481,2
Rendite 3,0% 7,0% 7,0% 9,0% 10,0% 10,0% 10,0% 10,0%
EpS 0,10 0,48 0,86 1,65 2,57 3,34 4,01 4,81 61,80
Fairer Wert bei Abzinsung der Gewinne mit 11%: 39,60 Euro
Der Ertragswert von Norcom. Angaben in Euro.


Fazit

Als einziger unter den drei Anbietern hat es Biodata bisher geschafft, sich auch auf dem besonders wettbewerbsintensiven amerikanischen Markt zu behaupten. Daher sollte Biodata für einen verschärften Wettbewerb infolge der Aufhebung der Exportbeschränkungen für amerikanische Hersteller gerüstet sein. Die Produktpalette erscheint sehr aussichtsreich. Bei Verschlüsselungsboxen ist Biodata Marktführer. Im Bereich der Netzwerksicherheit stehen die Chancen nicht schlecht, sich neben großen Anbietern wie Cisco oder Check Point in bestimmten Nischen zu etablieren. Durch die Personal Firewall SPHINX sind hohe Skaleneffekte zu erwarten. Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß es dem Unternehmen gelingt, namhafte PC-Hersteller und Internetprovider für ihr Produkt zu gewinnen. Erste Verträge mit Medion, Acer und einem malaiischen Internetprovider stimmen uns zuversichtlich, da§ dies auch erreicht werden kann. Selbst wenn ein Großteil der guten Marktaussichten in dem aktuellen Kursniveau schon berücksichtigt ist, sehen wir bei einer erfolgreichen Erschließung des Massenmarktes durch die Personal Firewall Sphinx noch deutliches Kurspotential. Unsere Gewinnschätzungen könnten dann nachhaltig übertroffen werden. Den jüngsten Kurseinbruch sollten Anleger daher zum Einstieg nutzen.

Biodata auf einen Blick
Wertpapierkennummer 542270
Stärken Schwächen
Marktführer bei Verschlüsselungsboxen Hoher Erwartungsdruck
Gute Auftragslage Starke Konkurrenz bei Netzwerksicherheit
Fokussierung auf Kernkompetenzen
Marktkapitalisierung 1,26 Mrd. Euro
Letzter Kurs (20.10.00) 233,50 Euro
Internet www.biodata.de
KGV 00 k.A. CAGR 02-04 85%
KGV 01 112 PEG-Ratio 01 1,32
KUV 0 50,4 Fairer Wert nach PEG 176,89 Euro
KUV 01 16,8 Fairer Wert nach Ertragswert 287 Euro
Unser Urteil übergewichten


Auch bei Norcom ergibt sich nach dem deutlichen Kursrückgang wieder ein gewisses Kurspotential. Der faire Unternehmenswert liegt nach unseren Einschätzungen um die 40 Euro. Anleger sollten jedoch abwarten, wie sich die vereinbarten Partnerschaften mit Bea Systems, Novell und Vignette entwickeln. Bislang beschränken sich diese auf die Softwareintegration. Wir stufen den Wert vorerst auf marktneutral ein. Für die weitere Unternehmensentwicklung wird entscheidend sein, die Zusammenarbeit auf Marketing und Vertrieb auszuweiten. Gelingt dies, sollte sich daraus ein erhebliches Umsatzpotential ergeben. Eine Neubewertung des Unternehmens wäre die Folge. Dazu müßte allerdings erst einmal der Vertrieb im Ausland, insbesondere in den USA, ausgebaut werden, was zu einer kurzfristigen Belastung des Ergebnisses führen würde.

Norcom auf einen Blick
Wertpapierkennummer 525030
Stärken Schwächen
Kooperationen mit namhaften Softwareherstellern Beschränkung der Kooperationen auf Softwareintegration
Günstige Bewertung Starke Abhänigkeit von ihrem Flagschiff NGS
Hohe Investitionsaufwendungen für Vertriebsausbau
Marktkapitalisierung 460 Mio. Euro
Letzter Kurs (20.10.00) 46,00 Euro
Internet www.norcom.de
KGV 00 460 CAGR 02-04 75,4%
KGV 01 96 PEG-Ratio 01 1,27
KUV 00 13,5 Fairer Wert nach PEG 36,22 Euro
KUV 01 6,8 Fairer Wert nach Ertragswert 39,60 Euro
Unser Urteil marktneutral


Utimaco fehlte in der Vergangenheit ein wenig das Gespür für den Markt. So blieben größere Aufträge aus. Die breitgefächerte Produktpalette beurteilen wir kritisch. Der Bereich Mobile Desktop, indem Utimaco eine gute Marktstellung besitzt, zeichnet sich durch ein unterdurchschnittliches Wachstum aus. Entscheidend für den weiteren Unternehmensverlauf wird sein, ob die durchaus vielversprechenden Produkte im Bereich Internet Security das kränkelnde Produkt Safeguard Easy als Hauptumsatzträger ablösen können. Es bleibt abzuwarten, ob sich Utimaco hier gegenüber der Konkurrenz durchsetzen kann. Aufgrund des schwachen indirekten Vertriebs gestaltet sich der Produktabsatz momentan schwierig. Das Unternehmen hat aber seine eigenen Schwächen erkannt und will Marketing und Vertrieb stärken. Außer der OEM Partnerschaft mit Siemens und weiteren kleinen Kooperationsvereinbarungen wie etwa mit der Hongkong Post blieben bedeutende Vertriebspartnerschaften allerdings aus. Auch größere Kundenaufträge liegen bis dato nicht vor. Solange der Beweis nicht erbracht ist, dass die in die Vergangenheit aufgetauchten Probleme erfolgreich beseitigt werden konnten, stufen wir den Wert auf untergewichten.

Hagen Ernst

Utimaco auf einen Blick
Wertpapierkennummer 757240
Stärken Schwächen
Vielversprechende Produkte in der Pipeline Erreichter Reifegrad beim Hauptumsatzträger Safeguard Easy
Günstige Bewertung Schwacher indirekter Vertrieb
Neuausrichtung des Unternehmens geplant Negative Margenentwicklung
Marktkapitalisierung 92,73 Mio. Euro
Letzter Kurs (20.10.00) 16,50 Euro
Internet www.utimaco.de
KGV 00 k.A. CAGR 02-04 77,8%
KGV 01 79 PEG-Ratio 01 1,01
KUV 00 2,1 Fairer Wert nach PEG 16,33 Euro
KGV 01 1,6 Fairer Wert nach Ertragswert 16,80 Euro
Unser Urteil untergewichten

chinaman - Sonntag, 12. November 2000 - 05:07
Utimaco gewinnt Aufträge für elektronisches Grundbuch in Baden-württemberg und Schleswig-Holstein.

:-)
Gruß
Chinaman


Utimaco: Elektronisches Grundbuch gesichert
10.11.2000

Das Land Baden-Württemberg wird das erste elektronische Grundbuch in Deutschland einführen, das digitale Signaturen mit Smartcards verwendet. Anstelle der handschriftlichen Unterschrift signiert der verantwortliche Notar seine Einträge mittels einer persönlichen Smartcard. Um die Sicherheit zu gewährleisten, wird die Signaturlösung des Sicherheitsspezialisten Utimaco Safeware verwendet, die die erforderlichen Komponenten zur Erstellung und Verifikation von Signaturen einschließlich der erforderlichen Public-Key-Sicherheitsinfrastruktur umfaßt. Seit dem 14. August 2000 läuft in acht baden-württembergischen Grundbuchämtern ein Pilotprojekt, das ab Dezember 2000 in weiten Teilen des Landes fortgeführt werden soll. Mittelfristig soll das elektronische Grundbuch in allen Grundbuchämtern des Landes Baden-Württemberg zur Verfügung stehen. Die schleswig-holsteinische Landesregierung hat sich jüngst entschlossen, dasselbe System im nördlichsten Bundesland einzuführen. Die Entscheidung für Utimaco Safeware wurde aufgrund einer Sicherheitsstudie von Debis Systemhaus getroffen

chinaman - Sonntag, 12. November 2000 - 05:22
Noch mal von GSC Research eine Info zur Büroeröffnung in USA

:-)
Gruß
Chinaman


Utimaco Safeware eröffnet Büro in den USA


Die Utimaco Safeware AG will ihren geplanten Eintritt in den US-Markt über indirekte Vertriebskanäle sicherstellen. Wie es in der vwd-Meldung vom Freitag hieß, sei dazu seit 1. Oktober 2000 ein Büro in Worcester eröffnet worden. Von diesem Standort aus sollen künftig strategische Partnerschaften mit Vertriebs- und Service-Unternehmen angebahnt werden.
Weiteren Angaben zufolge würde es bei US-Unternehmen einen wachsenden Bedarf an professionellen IT-Sicherheitslösungen geben. Utimaco sei dabei mit seinen Produkten hervorragend gegenüber den amerikanischen Mitbewerbern aufgestellt, hieß es.

chinaman - Samstag, 25. November 2000 - 08:48
Zumindest Sal. Oppenheim steht weiter zu Utimaco.

:-)
Gruß
Chinaman


08.11.2000
Utimaco akkumulieren
Sal. Oppenheim


Die Analysten des Bankhauses Sal. Oppenheim empfehlen die Aktie von Utimaco (WKN 757240) zu akkumulieren.

Ihre Einschätzung begründen die Wertpapierexperten mit den vorläufigen Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahrs. Der Umsatz des IT-Sicherheits-Spezialisten sei mit acht Mio. Euro erwartungsgemäß ausgefallen, der angekündigte Verlust von drei Mio. Euro hätte die Prognosen von 2,4 Mio. Euro übertroffen. Mit einem Umsatzanstieg von 92 Prozent sei die Entwicklung in der Geschäftssparte Internet-Sicherheit sehr positiv zu bewerten.

Für die Geschäftsjahre 2000/01 und 2001/02 rechnen die Analysten unverändert mit einem Ergebnis je Aktie von 0,12 Euro und 0,45 Euro.

Daraufhin sollte der Anleger seine Positionen bezüglich des IT-Titels aufstocken.

chinaman - Montag, 27. November 2000 - 11:08
Bei GSC Research ist der Utimaco HV-Bericht
erschienen.

:-)
Gruß
Chinaman


HV-Bericht Utimaco Safeware AG



Am 24.November 2000 um 10:00 Uhr fand im Hermann-Josef-Abs-Saal in Frankfurt die zweite ordentliche Hauptversammlung der Utimaco Safeware AG statt, zu der sich ca. 80 Aktionäre einfanden. Es herrschte trotz der schwierigen Lage des Unternehmens eine recht gute Stimmung bei den anwesenden Aktionären vor. Zudem war auch Timo Bauer von der GSC Research bei der Hauptversammlung vertreten und berichtet nachfolgend über den Verlauf der Veranstaltung.

Bericht des Vorstands

Herr Horst Görtz, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Utimaco Safeware AG, eröffnete gegen 10:05 Uhr die Hauptversammlung und erledigte zunächst die üblichen Formalitäten. Anschließend erwähnte er, dass Herr Thielmann vom Aufsichtsrat aufgrund eines wichtigen Termins fehlt und das Herr Dr. Schlottke aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sei, da die APAX nun nicht mehr an der Utimaco beteiligt sei. Herr Görtz wies zudem darauf hin, dass der Kurs der Utimaco-Aktie am gestrigen Tag erfreulicherweise auf 10,80 Euro angestiegen sei. Dann übergab Herr Görtz das Wort an Herrn Wolf, den Vorstandsvorsitzenden der Utimaco Safeware AG.

Herr Wolf meinte zunächst, dass er seinen Vorgänger beneiden würde, da dieser im vorigen Jahr ein positives Ergebnis präsentieren konnte. Dieses Geschäftsjahr dagegen war weniger erfreulich und verlief äußerst problematisch, fuhr er fort. Herr Wolf berichtete weiter, dass er in der vergangenen Woche auf einer Analystenkonferenz in London war. Dort wurden die Pläne der Utimaco Safeware AG und die weiteren Aussichten des Unternehmens positiv beurteilt. Des Weiteren habe die Utimaco AG in der vergangenen Woche einen Großauftrag aus Hongkong mit einem Volumen von 2 Mio. Euro erhalten. Auch konnte ein Rahmenvertrag mit dem Bundesministerium für Finanzen im Bereich Digitale Signatur abgeschlossen werden; das Volumen hierbei liege bei 1 Mio. DM.

Nun begann Herr Wolf damit, den anwesenden Aktionären die Tätigkeitsfelder des Unternehmens ein wenig näher zu bringen. Er erläuterte, dass die Sicherheitsrisiken im IT-Bereich im Verlauf der letzten 20 Jahre immer weiter angestiegen sind. Hierzu führte er die Hacker-Angriffe der letzten Zeit in den USA an und machte deutlich, dass durch vermehrte Transaktionen im Internet der Bedarf an Sicherheitslösungen immer größer werde. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des Sicherheitsmarktes liege bei 28 Prozent. Hierbei betonte Herr Wolf, dass die Utimaco Safeware AG, im Gegensatz zur Konkurrenz, über alle erforderlichen Komponenten sowie Technologien und Kenntnisse verfüge, um diese durchschnittliche Wachstumsrate zu übertreffen.

Nun gab Herr Wolf nähere Erläuterungen zu den vielfältigen Möglichkeiten des Schutzes von elektronischen Werten („e-assets“). Dabei müssten die Vertraulichkeit der Information, die Authentizität der handelnden Personen, die Nicht-Abstreitbarkeit der Transaktion sowie die Integrität der Daten sichergestellt sein. Die Utimaco Safeware AG sei das ideale Unternehmen für die Sicherung des globalen E-Business.

Utimaco sei sowohl im Bereich Internet Security als auch im Bereich Mobile/Desktop Security mit entsprechenden Produkten vertreten. Die technischen Erfolgsfaktoren hierbei seien eine Plattformstrategie „Secure Trusted Architecture“ (Star), eine Smartcard/Token für alle Anwendungen, die Interoperabilität mit allen gängigen PKIs und die Integration von Sicherheitslösungen in Geschäftsanwendungen.

Herr Wolf erläuterte, dass die Utimaco Safeware AG nun auch in den USA mit einem kleinen Büro vertreten sei. Das Engagement sei bewusst nur so gering, da viele Unternehmen vom Neuen Markt mit einem größeren Engagements in den USA gescheitert seien. Der Servicestützpunkt in den USA werde aber bei einem Erfolg ausgebaut werden.

Nun ging Herr Wolf auf den Kundenstamm der Utimaco Safeware AG ein, den er als brillant bezeichnete. Zu den Kunden zählen Unternehmen wie z.B. KPMG, Nokia, Dresdner Bank, Deutsche Bank, Glaxo Wellcome, Allianz sowie die Nato. Zudem konnte mit Siemens Healthcare ein Vertrag abgeschlossen werden. Hierbei gehe es um sehr attraktive Sicherheitslösungen für Krankenhäuser, die einen differenzierten Zugriff auf Daten je nach der Befugnis des Zugreifenden ermöglichen sollen.

Anschließend führte Herr Wolf eine paar wichtige Ereignisse an, die sich im Geschäftsjahr 1999/2000 ereignet haben: die Übernahme von KryptoKom, die Vorstellung PKI-basierender Sicherheitslösungen für Windows, die Expansion nach Asien, die Ernennung von Hans-Christoph Wolf zum neuen CEO der Utimaco Safeware AG, den Verkauf des für KryptoKom vereinbarten Vertriebskanals duch Comparex, die Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr und den folgenden Absturz der Aktie von 60 auf 30 Euro, die gemeinsam mit ACG gegründete Omnikey AG und den OEM-Vertrag mit Philips Krypto, die Kooperation mit Hongkong Post sowie die Vertragsveränderung mit Comparex und die Reduzierung der Goodwill-Abschreibungen.

Herr Wolf erklärte, dass die Übernahme der KryptoKom die Utimaco Safeware AG viel Kraft gekostet hätte. Zukünftig seien daher keine größeren Übernahmen mehr geplant. Anschließend übergab er das Wort an Herrn Bohne. Herr Bohne meinte zunächst, dass das abgelaufene Geschäftsjahr sehr agil und von hohen Investitionen geprägt verlaufen sei. Diese hohen Investitionen waren jedoch erforderlich, um die Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens zu schaffen. Auch meinte er, dass die KryptoKom erfolgreich in das Unternehmen integriert werden konnte.

Jetzt stellte Herr Bohne heraus, dass das Umsatzwachstum der Utimaco Safeware AG mit 38 Prozent um 10 Prozent über dem Marktdurchschnitt läge. Das indirekte Geschäft konnte ebenfalls von 4 auf 16 Prozent gesteigert werden. Hierbei lag der Auslandsanteil bei über 50 Prozent, betonte Herr Bohne. Darüber hinaus beginne die Kompensation der Comparex nun zu greifen. In Großbritannien und der Schweiz waren die Umsätze allerdings rückläufig, da zwei Großaufträge nicht wiederholt werden konnten.

Weiter wurde zusammen mit ACG die Omnikey AG, ein leistungs- und wachstumsstarkes Smartcard-Reader-Unternehmen, gegründet. Hierzu habe Utimaco den Smartcard-Reader-Bereich in die Omikey AG eingebracht. Damit wurde die Fokussierung auf die Kernkompetenzen innerhalb des Unternehmens vorangetrieben, erklärte Herr Bohne.

Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres verlief die Geschäftsentwicklung der Utimaco Safeware AG verhalten. Als Gründe dafür nannte Herr Bohne, die Integrationsaktivitäten und den Wegfall des indirekten Vertriebskanals für die KryptoKom-Produkte, der durch de überraschenden Ausverkauf des europäischen Network-Integrationsgeschäftes der Comparex verursacht wurde. Utimaco bildete daraufhin den Vertrieb dem erweiterten Produktportfolio entsprechend aus, erklärte Her Bohne. Zudem seien die Herstellungskosten überproportional angestiegen.

Im zweiten Halbjahr konnte das Ergebnis deutlich verbessert werden und im vierten Quartal sei das Ergebnis sogar positiv gewesen. Danach meinte Herr Bohne, dass Utimaco eine gesunde Bilanzstruktur habe und präsentierte hierzu einige Zahlen. So liege das kurzfristige Vermögen bei 37,6 Mio. Euro, wogegen Verbindlichkeiten von 13,3 Mio. Euro stehen. Der Deckungsgrad liege bei 2,8 Prozent. Das langfristige Vermögen betrage 22,6 Mio. Euro bei Verbindlichkeiten von 9,4 Mio. Euro und einem Deckungsgrad von 2,4 Prozent.

Die Aktienkursentwicklung bezeichnete er höchst unerfreulich und meinte, das Unternehmen sei fundamental völlig unterbewertet. Hierzu betonte Herr Bohne, dass mehrere Road-Shows und andere Investor-Relations Maßnahmen durchgeführt wurden. Dann gab er die neue Aktionärsstruktur der Utimaco Safeware AG an. Die Linz Textil Holding halte 7 Prozent, in Händen der Mitarbeiter liegen 4 Prozent, die Horst-Görtz-Stiftung besitzt 18 Prozent und 71 Prozent befinden sich im Streubesitz.

Den Umsatz für das erste Quartal 2001 gab Herr Bohne mit 7,980 Mio. Euro an. Anschließend übergab er das Wort wieder an Herrn Wolf. Dieser gab als die Zielsetzung für das Geschäftsjahr 2000/2001 bekannt, man wolle das indirekte Geschäft ebenso wie das OEM- und das internationale Geschäft weiter ausbauen, in die Gewinnzone zurückkehren und eine massive Verbesserung des Shareholder Value erreichen.

Hierbei erwähnte er, dass der schwache Aktienkurs durchaus einige Problem mit sich bringe, und nannte hierbei das Problem der Stock-Options, die nun weniger attraktiv für die Mitarbeiter seien. Aber außerdem wolle er den Aktienkurs steigern, um das Vertrauen der Aktionäre und Investoren zu rechtfertigen, da diese sehr wichtig für das Unternehmen seien.


Allgemeine Diskussion

Herr Norbert Vorwinkel von der SdK (Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre) trat als erster Redner vor die anwesenden Aktionäre, dankte zunächst Herrn Wolf für seine extensive Rede und zeigte sich zugleich erfreut über die vergangene dynamische Woche des Unternehmens. Anschließend bezeichnete er den geplanten Aktienrückkauf als eine sinnvolle Sache und fragte hierzu, wann dieser nun stattfinden solle. Ebenfalls lobte Herr Vorwinkel die Wiederwahl dreier Mitglieder des Aufsichtsrates als einen Ausdruck der Kontinuität im Unternehmen.

Als nächstes stellte er die Frage danach, ob nicht die Norcom Information Technology AG, dessen Aufsichtsrat Herr Schlottke ebenfalls angehört, ein Konkurrent der Utimaco Safeware AG sei. Die gleiche Frage stellte er in Bezug auf die beiden Aufsichtsratsmitglieder Horst Görtz und Helmut Coqui, die beide zusätzlich dem Aufsichtsrat der AC-Service AG angehören.

Bezüglich der Entlastung des Aufsichtsrates zweifelte Herr Vorwinkel, ob diese in Bezug auf den dramatischen Einbruch des Aktienkurses gerechtfertigt ist. Er meinte zudem, dass vier Aufsichtsratssitzungen in Anbetracht der schwierigen Lage des Unternehmens zu wenig gewesen wären. Begrüßt wurde von Herrn Vorwinkel allerdings, dass der Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat im Geschäftsbericht aufgeführt wurde. Hierzu schlug er vor, im nächsten Jahr den Aktienbesitz unter Angabe des Namens und der jeweiligen Stückzahl noch genauer anzugeben.

Danach bezeichnete er die Aktie der Utimaco Safeware AG als eine „Einkommens- und Vermögens-Vernichtungsmaschine“. Hierzu wollte Herr Vorwinkel wissen, ob es aufgrund des nun unattraktiven Stock-Options-Plans Abwerbungen der Mitarbeiter gegeben habe. Dann schlug er vor, die Aktien der Utimaco Safeware AG in Namensaktien umzuwandeln, damit die Transparenz höher wäre und man genau erkennen kann, wer Aktien abgibt oder kauft. Als nächstes wurde die Frage danach gestellt, wer die Linz Textil Holding AG eigentlich ist.

Als Kritikpunkte führte Herr Vorwinkel an, dass Utimaco kein „Türöffner-Produkt“ habe und dass sowohl das Umsatzwachstum wie auch das EBIT unter dem der Mittwettbewerber liege. Ebenso verlaufe die Expansion ins Ausland nicht sehr erfolgreich, es fehle die Marktnähe und das Produktportfolio sei zu breit. Die Umsatzplanung für das Geschäftsjahr 2000/2001 sehe zwar 50 Mio. Euro vor, aber ansonsten würde konkrete Zielvorgaben fehlen, kritisierte Herr Vorwinkel weiter.

Dann fragte er danach, ob die Utimaco Safeware AG allein überlebensfähig sei und ob Unternehmen wie Norcom, Biodata, Trintech und SCM Microsystems Konkurrenten oder eher mögliche Kooperationspartner seien. Abschließend erkundigte Herr Vorwinkel sich nach den Erfolgsaussichten in den USA.

Als nächster Redner sprach Herr Andreas Markus Lang von der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) von einem „dramatischen Kursverfall“ der Utimaco-Aktie. Er kritisierte, dass man die Warnungen der DSW im letzten Jahr nicht ernst genommen habe. Herr Wolf sollte allerdings fähig sein, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und das Vertrauen der Anleger zurück zu gewinnen, meinte Herr Lang, schließlich sei das Unternehmen in einer Zukunftsbranche tätig. Dann stellte Herr Lang die Frage, ob nicht der Cash-Verzehr des Unternehmens zu groß sei. Das Stock-Options-Programm bezeichnete er als kontraproduktiv und schlug vor, ein neues Modell einzuführen.

Nun wollte Herr Lang wissen, ob die Forschungsquote in den nächsten Jahren eher bei 16 oder bei 22 Prozent liegen werde. Das Utimaco Freeware ausgibt, bezeichnete Herr Lang als eine gute Idee. Des Weiteren fragte er, ob ein Risk-Management-System vorhanden ist und ob dies von Spezialisten überprüft wurde. Abschließend lobte Herr Lang den guten Geschäftsbericht sowie die Expansion in die USA und den erst kürzlich abgeschlossenen Vertrag mit dem Bundesministerium für Finanzen.

Als letzter Redner war Herr Hülsdorf an der Reihe und fragte nach der Umsatzrendite der Utimaco Safeware AG. Auch wollte er wissen, wie die Marktposition des Unternehmens sei und wie die Planungen bis in das Jahr 2003 aussehen würden.

Herr Görtz begann nun mit der Beantwortung der gestellten Fragen und meinte zugleich, dass vir ordentliche Aufsichtsratssitzungen sowie 12 Besprechungen stattgefunden hätten. Er betonte, dass der Aufsichtsrat viel getan und sich intensivst um das Unternehmen bemüht habe. Die Linz Textil Holding sei aufgrund eines Aktientausches mit der Safeware AG (ehemalige Tochtergesellschaft der Linz Textil Holding) an dem Unternehmen beteiligt. Einen Interessenkonflikt der Aufsichtsratsmitglieder schloss Herr Görtz aus, da sowohl die Norcom AG als auch die AC-Service AG in anderen Geschäftsfeldern tätig seien. Das Risk-Management-System wurde von der Arthur Andersen AG geprüft und bestätigt, fuhr er fort.

Herr Wolf stellte klar, dass das Umsatzwachstum der Utimaco über dem des Marktdurchschnittes liege. Zum Engagement in den USA meinte er, dass 300.000 Euro investiert wurden bei erwarteten Einnahmen in gleicher Höhe. Allerdings soll die Investition erhöht werden, wenn der Vertrieb in den USA ansteigen sollte.

Nun meinte Herr Pohlmann, dass der SafeGuard Easy doch ein „Türöffner-Produkt“ sei und wies die Kritik diesbezüglich zurück. Weiter erwähnte er die Kooperationen mit Secunet und Trend Micro. Als Konkurrenten bezeichnete Herr Pohlmann die Biodata und die Symantec AG. Zur Gewinnung signifikanter Marktanteile bestünden Partnerschaften mit Brokat und Debis. Angst vor US-Konkurrenten sei nicht angebracht, da diese Probleme mit dem Export hätten, betonte Herr Pohlmann.

Den Vorwurf mangelnder Marktnähe wies er zurück und meinte, dass ausgiebige Kundenbefragungen durchgeführt worden seien und man bei allen Kunden große Zufriedenheit mit den Produkten des Unternehmens feststellte. Den Fehler der zu frühen Einführung des Signatur-Produktes gestand er ein und meinte, man sei jetzt stark im wichtigen Bereich der Email-Sicherheit engagiert. Ebenso feiere man mit dem Produkt SafeGuard Personal FireWall große Erfolge. Zur Konkurrenzsituation meinte Herr Pohlmann noch, dass früher Siemens und Alcatel Konkurrenten waren, nun drängten aber andere Unternehmen auf diesen Markt.

Dann übergab er das Wort an Herrn von der Wall. Dieser meinte, der Umsatzeinbruch in der Schweiz wäre nicht so dramatisch, da es sich dort nur um kleine Einheiten handeln würde. Großbritannien sei aber ein sehr wichtiger Markt für Utimaco und man wolle die alten Umsätze sehr schnell wieder erreichen. Die Probleme seien aufgrund der Umstrukturierung und der Fokussierung auf das indirekte Geschäft entstanden.

Herr Dr. Werner Weick übernahm nun das Wort und erklärte, dass der neue CryptoServer im Geschäftsjahr 2001/2002 auf den Markt kommen werde. Der große Vorteil dieses Produkts soll in seiner Programmierfähigkeit liegen. Zudem soll er in einem sehr breiten Anwendungsfeld Verwendung finden, fuhr Herr Dr. Weick fort. Im Geschäftsjahr 2002 plane Utimaco alleine mit dem CryptoServer einen Umsatz von über 10 Mio. Euro.

Herr Bohne sagte nun, dass noch keine genaues Datum für den geplanten Aktienrückkauf vorgesehen sei. Außerdem erwähnte er, dass die Umstellung auf die Namensaktie zwar Vorteile mit sich bringen würde, der Nachteil dieser Umstellung sei aber, dass dies hohe Kosten mit sich bringen würde. Man werde aber über diese Umstellung noch diskutieren. Die Anzahl der wahrgenommen Stock-Options im abgelaufenen Geschäftsjahr bezifferte er auf 75.700.

Weiter stellte er klar, dass mit einem positiven Cash-Flow geplant werde. Eine Cash-Burn-Rate gebe es somit nicht. Den KryptoKom Umsatz bezifferte er auf 5 Mio. Euro. Bezüglich der Forschungsquote meinte er, dass diese fallen werde. Im Produktbereich liege die Brutto-Marge bei 75 bis 78 Prozent, gab Herr Bohne weiter an.

Herr Wolf gestand ein, dass eine höhere Fluktuationsrate bei den Mitarbeitern existiert. Trotzdem bezeichnete er den Stock-Options-Plan immer noch als sinnvoll. Zudem meinte Herr Wolf, dass es viele neue Ideen bezüglich neuer interessanter Produkte gebe. Aufgrund dessen herrsche ein Konflikt bezüglich einer stärkeren Fokussierung. Die Nettomarge soll bei 10 Prozent liegen. Er bekräftigte noch einmal, dass der Aufsichtsrat sehr engagiert sei und den Vorstand schwer antreibe. Abschließend erläuterte Herr Wolf, dass aktuell mögliche Kooperationen geprüft werden. Die Utimaco Safeware AG sei aber auch zukünftig alleine überlebensfähig, betonte er.


Abstimmungen

Die Präsenz blieb während der Abstimmungen nahezu unverändert bei 34,82 Prozent (1.972.804 Stimmen) des Grundkapitals in Höhe von 5.632.494 Euro. Die Abstimmungen über alle Tagesordnungspunkte erfolgten mit großer Mehrheit mit unwesentlichen Enthaltungen und Neinstimmen.


Persönlicher Eindruck und Fazit

Die Hauptversammlung der Utimaco Safeware AG war gut organisiert. Eine nette Geste war, dass Utimaco jedem Aktionär ein Freeware-Produkt ihres SafeGuard PrivateCrypt schenkte. Die Aktionäre zeigten sich erstaunlicherweise trotz der katastrophalen Entwicklung des Aktienkurses gelassen, was sich auch bei den Abstimmungsergebnissen niederschlug. Das Management präsentierte sich kompetent und routiniert. Der neue CEO hinterließ zudem einen vertrauenswürdigen Eindruck.

Allerdings fehlte es an genauen Plänen, was nun eigentlich alles besser gemacht werden solle. Außerdem hielt sich der Vorstand mit genauen Prognosen für die Zukunft vornehm zurück. Daraus könnte man schließen, dass man zukünftig keine zu hohen Erwartungen bei den Anlegern und Investoren erzeugen will. Umgekehrt könnte man aber auch meinen, dass selbst der Vorstand an zukünftig hohen Wachstumsraten bei Umsatz und Ertrag zweifelt.

Aufgrund der niedrigen Marktkapitalisierung des Unternehmens dürfte der Aktienkurs an sich kaum noch viel Luft nach unten haben. Ein Engagement in den Wert drängt sich aber aufgrund der offenkundigen internen Probleme, die sich auch in Problemen beim Halten der in der IT-Branche extrem wichtigen Mitarbeiter niederschlagen, aktuell nicht unbedingt auf. Anleger sollten abwarten, ob der neue Vorstand es tatsächlich schafft, das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen zurück zu führen.

chinaman - Mittwoch, 29. November 2000 - 13:49
Zu Utimaco habe ich bei wo eine interessante Meldung gefunden.

:-)
Gruß
Chinaman


Utimaco – Up-to-date bei der Datensicherung

Neuer AES-Schlüssel ist UMTS-tauglich

Die Utimaco Safeware AG bietet seit kurzem mit dem Verschlüsselungs-Programm „Safeguard Private-Crypt“ eine Möglichkeit an, Daten nach dem neuen AES-Algorithmus zu codieren. Das Programm kann zur privaten Nutzung kostenlos von der Web-Site des Unternehmens heruntergeladen werden.

AES (Advanced Encryption Standard) wurde von den beiden Belgiern Joan Daemen und Vincent Rijmen entwickelt und ging vor kurzem als Sieger aus einem Technologiewettbewerb des National Institute of Standards and Technology (USA) hervor. Bemerkenswert ist, dass sich das Verfahren der beiden an der Universität Leuven forschenden Wissenschaftler sogar gegen amerikanische Konkurrenz, u.a. von IBM, behaupten konnte. Utimaco wertet das als Beleg für die Qualität des Verfahrens.

Bisher wird hauptsächlich DES (Data Encryption Standard) eingesetzt. Dieser 64-Bit breite bisherige US-Standard ist nahezu 20 Jahre alt. Die immer größere Leistungsfähigkeit moderner Rechner zwingt zu breiteren Schlüsseln. Prinzipiell ist jede Codierung zu knacken. Mit den heute verfügbaren Rechenleistungen ist die Zeit, in der DES-codierte Daten von Unbefugten entschlüsselt werden könnte, aber einfach zu kurz geworden. Also müssen neue Methoden her, die dafür sorgen, dass der Aufwand zur unbefugten Entschlüsselung so hoch wird, dass es sich nicht lohnt. Allein die doppelte Schlüssellänge des AES sorgt dafür, dass die Anzahl der Möglichkeiten um den Faktor 18.446.744.073.709.551.616 zunimmt. Das sollte nach Meinung von Experten erst einmal reichen. Allerdings wird in den nächsten 20 Jahren ein 256-Bit Schlüssel kommen müssen. Auch darin sich die Experten einig. Das vervielfacht die Anzahl der Möglichkeiten dann um das Quadrat der zuvor genannten 20-stelligen Zahl...

Neben der grösseren Schlüssellänge bietet AES weitere Vorteile: Erwähnt werden Effizienz, Flexibilität, Skalierbarkeit, Leistungsfähigkeit und die Freiheit von Lizenzen und Patenten. Insbesondere die Skalierbarkeit garantiert, dass AES auf Grossrechnern genauso gut implementiert werden kann wie auf SmartCards. Und das macht das Verfahren für den Einsatz im mCommerce der UMTS-Mobilfunknetze geeignet.

Wenn alles nach Plan verläuft, wird NIST Mitte 2001 AES offiziell in den Rang eines Standards erheben. Dann wird AES für die US-Behörden verbindlich vorgeschrieben. Was folgt, ist mit der seinerzeitigen Durchsetzung von DES vergleichbar: AES wird weltweit zum Standard, de jure oder de facto ist letztlich egal. Positiv: AES ist keine US-Entwicklung – das wischt insbesondere in Europa Akzeptanzprobleme vom Tisch.

Utimaco möchte bei AES ganz vorne mitmischen. Daher hat man sich entschlossen, darauf basierende Proukte nicht erst dann anzubieten, wenn es offizieller Standard geworden ist. Nach und nach werden alle Mitglieder der Safeguard-Familie mit AES ausgerüstet.

Da kommt es auch gerade recht, dass Utimaco kürzlich in den USA eine Niederlassung eröffnet hat.

Die Utimaco-Aktionäre machen harte Zeiten durch. Die Aktie notiert knapp behauptet bei 10,40 €. Erster Schlusskurs wurde am 17. Februar 1999 mit bereinigten 68,67 € festgestellt. Aktuell fällt die GD30 noch leicht bei 12,50. MACD knapp im Kaufmodus, RSI fallend im mittleren Bereich. Erst Mitte November wurden neue Tiefs bei 9,40 ausgebildet, die vermutlich nochmals getestet werden, bevor man von einer Bodenbildung sprechen kann.

Autor: Klaus Singer , 10:48 29.11.00

chinaman - Montag, 11. Dezember 2000 - 17:35
Auch mit Utimaco beschäftigt sich die Wirtschaftswoche. Deren Einschätzung entspricht exakt der von uns hier diskutierten: momentan kein Handlungsbedarf.


:-)
Gruß
Chinaman


11.12.2000
UTIMACO kein Handlungsbedarf
Wirtschaftswoche heute


Keinen Handlungsbedarf sehen derzeit die Analysten des Börseninformationsdienstes "Wirtschaftswoche heute“ bei den Aktien von UTIMACO Safeware (WKN 757240).

Stark besucht sei die Hauptversammlung von UTIMACO nicht gewesen. Gerade einmal knapp 35% des Grundkapitals seien von den Aktionären vertreten gewesen. Diese hätten mit dem Verlauf durchaus zufrieden sein können. So habe der Hersteller von Sicherheitssoftware über zwei neue Rahmenverträge berichtet, die vor kurzem geschlossen worden seien.

Recht bekommen habe UTIMACO zudem in dem Gerichtsverfahren bezüglich der strittigen Forderungen aus dem Erwerb einer holländischen Gesellschaft. Allerdings sei hier noch nicht die letzte Instanz gewonnen worden.

Im vergangenen Geschäftsjahr habe das Unternehmen ein Fehlbetrag von 0,7 Millionen Euro verzeichnet. Der Umsatz habe 36 Millionen Euro betragen. Für 2000/01 habe sich UTIMACO zum Ziel gesetzt, wieder profitabel zu arbeiten. Dazu sollten auch Personalveränderungen im Vorstand beitragen. Daneben habe ein Wechsel im Aufsichtsrat stattgefunden.

Weil UTIMACO erst beweisen müsse, Gewinne erwirtschaften zu können, bestehe für die Anleger derzeit kein Handlungsbedarf.

stw - Montag, 11. Dezember 2000 - 19:01
Also Du bist wirklich hartnäckig, chinaman. Ich finde es bewundernswert, wen und was Du so alles beobachtest. Die Utimaco sind bei mir zB längst "abgehakt". Vielleicht ja zu Unrecht, denn der Markt ist wirklich sehr interessant und vielversprechend...

:-) stw

chinaman - Montag, 11. Dezember 2000 - 20:51
Tja, manchmal kann ich sehr beharrlich sein, stw. Nichts desto trotz, im Moment sind die Utis noch kein Kauf. Aber mal sehen, vielleicht findet sich in der Zukunft ein interessanter Einstiegszeitpunkt. Ich glaube einfach an den langfristigen Aspekt in der Aktienanlage.

:-)
Gruß
Chinaman

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Utimaco : Archivierte Beiträge bis 11. Dezember 2000