Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Lintec: Archivierte Beiträge bis 17. Januar 2001
prof_b - Montag, 8. Januar 2001 - 13:45
Aufgrund meiner unternehmerischen Praxis weiß ich, wie schwer es ist, Prognosen für den Geschäftsverlauf im nächsten halben Jahr aufzustellen!

Es gibt riesige von/bis - Spannen und viel zu viele Risiken:
- Entwicklung des Gesamtmarktes
- Entstehen neuer Wettbewerber
- Entstehen neuer Produkte
- Entwicklung der Personalsituation
- Kosten für Materialeinkauf
- Personalkosten

Für mich ist eine Ergebnisplanung für 2004 ziemlicher Unfug - Prof

chinaman - Montag, 8. Januar 2001 - 14:17
Aufgrund meiner unternehmerischen Praxis weiß ich, daß solche Mittelfristplanungen von allen vernünftig geführten Unternehmen gemacht werden. Sie werden allerdings nur in Ausnahmefällen mit Aktionären kommuniziert.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Montag, 8. Januar 2001 - 18:45
Man sollte nicht vergessen, dass Lintec mit dieser Planung bis 2004 die Visionen des Unternehmens darstellen wollte... und man hat auch gleich dazugesagt, dass nicht jede dieser Visionen Realität werden wird.

Auch ich finde es beispielhaft und mutig, dass man sich traut, an diesen Zahlen in der Öffentlichkeit gemessen zu werden. Eine solche Ergebnissteigerung wäre wirklich irre und ich glaube auch nicht so recht daran... aber bisher hat Lintec noch jede eigene Planung übertroffen und daher gibts von mir jetzt einen kleinen Vertrauensbonus.

Was mir nicht gefallen hat war die Art und Weise der Entkonsolidierung von Pixelnet. Ich bin schon sehr gespannt, wie das nach dem IPO von RFI aussieht, ob wir dann schon wieder einen neuen Konsolidierungskreis präsentiert bekommen ?

:-) stw

chinaman - Montag, 8. Januar 2001 - 19:18
"Was mir nicht gefallen hat war die Art und Weise der Entkonsolidierung von Pixelnet. Ich bin schon sehr gespannt, wie das nach dem IPO von RFI aussieht, ob wir dann schon wieder einen neuen Konsolidierungskreis präsentiert bekommen ?"

Wahrscheinlich bekommen wir dann einen neuen Konsolidierungskreis für die Lintec AG. Die Lintec AG hält dann aber Aktien an Unternehmen der Lintec Gruppe. Somit fließt den Aktionären der Lintec AG natürlich weiter die Substanzsteigerung der Unternehmen der Gruppe zu. Ob die Anleger dies allerdings auch merken und honorieren ? Bei Sparta mache ich die Erfahrung, daß sich nur wenige Analysten die Mühe machen, selbst so einfache Zusammenhänge im Auge zu behalten.


:-)
Gruß
Chinaman

soleneve - Freitag, 12. Januar 2001 - 07:46
Hier gibts keine Zahlen, aber Perspektiven.
Das sollte einen weiteren Absturz dann endgültig bremsen.
Gruß
Soleneve


Ad hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Lintec vollzieht Einstieg in den asiatischen Markt: drei neue
Gesellschaften in Asien gegründet.

In den letzten Tagen hat die Lintec Computer AG in Hongkong und Bangkok
insgesamt drei neue Tochterfirmen gegründet: die Lintec Innovation
Computer Components (Thailand) Co. Ltd. mit Sitz in Bangkok sowie die
Lintec Venture Holding Ltd. und die Lintec Technology Far East Company
Ltd. mit Sitz in Hongkong. Weitere Gesellschaften in anderen asiatischen
Ländern sind in Vorbereitung. Das asiatische Engagement des Lintec-
Konzerns verfolgt insgesamt vier Hauptziele:

- Gemeinsame Entwicklung von IT-Produkten mit asiatischen Unternehmen.
Interessant für Lintec sind dabei vor allem die Technologieführer.
Die ersten neuen Produkte aus gemeinsamen Entwicklungsprojekten mit
einem thailändischen Partnerunternehmen könnten bereits Mitte 2001
auf den europäischen Markt gebracht werden. Damit soll die Entwicklung
der Lintec Computer AG zum IT-Produzenten forciert und der
Wertschöpfungsanteil innerhalb des Konzerns weiter gesteigert werden.

- Kurzfristige Verbesserung der Einkaufsbedingungen von IT-Komponenten
für die europäischen Konzerngesellschaften. Aus der eigenen
Präsenz an zwei der wichtigsten Produktions- und Handelsstandorte
Asiens erwartet der Lintec-Vorstand erhebliche, ergebniswirksame
Einspareffekte bereits ab dem laufenden Geschäftsjahr.

- Mittelfristig wird auch eine Distribution von IT-Produkten aus dem
Lintec-Konzern im asiatischen Raum angestrebt. Derzeit werden erste
Gespräche mit interessierten potenziellen Vertriebspartnern geführt.

- Die Lintec Venture Holding ist eine Beteiligungsgesellschaft, die
sich an asiatischen Technologieunternehmen beteiligen soll.
Ähnlich wie die deutsche MVC soll die Gesellschaft dem Lintec-Konzern
den Zugang zu neuestem technologischem Know-how verschaffen.
Alternativ sind auch Finanzierungserlöse durch Börsengänge
vorstellbar.

Alle Unternehmen starten mit deutscher Geschäftsführung und
einheimischer Belegschaft; die Koordinierung wird direkt vom Lintec-
Vorstand gesteuert. Damit wird, wie bei allen bisherigen Lintec-
Projekten sichergestellt, dass das jeweilige Management die Expansion im
asiatischen Raum mit dem nötigen Augenmaß und ausschließlich am
Shareholder Value orientiert vorantreibt.

Kontakt:
Lintec Computer AG, Abt. Investor Relations.
Tel. +49/034298/71-607, Fax -372.
e-Mail: aktie@lintec.de, Web: www.lintec.de.

chinaman - Montag, 15. Januar 2001 - 16:13
Auch Bluebull ist gut auf Lintec zu sprechen.

:-)
Gruß
Chinaman


15.01.2001
Lintec spekulativ kaufen
Bluebull


Bei Lintec (WKN 648600) handelt es sich um eines der solidesten Unternehmen am Neuen Markt, da das Unternehmen in der Vergangenheit trotz der mäßigen Branchenkonjunktur und der rückläufigen Nachfrage im PC-Geschäft stets überzeugen und die Analystenerwartungen schlagen konnte, berichten die Analysten von Bluebull.

Erst am 20.12. letzten Jahres habe die Unternehmensführung auf einer Analystenkonferenz eine Planzahlenanhebung bis zum Jahr 2004 verkündet. Besonders erfreulich sei die Entwicklung der Lintec-Beteiligung RFI, europäischer Marktführer im Bereich Mobile Computing. RFI habe allein im abgelaufenen Quartal rund 20 Prozent mehr umgesetzt als im gesamten ersten Halbjahr 1999. Die Bluetooth-Technologie werde Experten zufolge in den nächsten Jahren die IT-Märkte revolutionieren. Durch die Gründung der Lintec Solution GmbH im September letzten Jahres würden die Analysten damit rechnen, dass das Unternehmen neue Umsatzquellen im Softwarebereich erschließen könne. Weiteres Kurspotential dürfte sich durch die für dieses Jahr geplanten Börsengänge der Lintec-Beteiligungen RFI und Batavia ergeben.

Wie das Unternehmen den Analysten mitgeteilt habe, sei der Börsengang von RFI fürs erste Halbjahr vorgesehen. Nach Unternehmensangaben wolle man neben gegründeten Tochterfirmen in Hongkong und Bangkok seine ausländische Präsenz durch Tochterfirmen in Vietnam und Ghana erweitern. Es solle keine signifikanten Belastungen der Ergebnisseite durch Anlaufverluste in Asien geben, wobei allerdings erste Umsätze erst in 2002 jedoch bereits in diesem Jahr erste Nutzeffekte erwartet würden. Nach Unternehmensangaben stecke man momentan in Übernahmeverhandlungen, jedoch wolle man dazu noch keine genaueren Angaben machen. Problematisch könnte sich die Tatsache erweisen, dass Branchenriesen wie Dell und Gateway unter Umsatzproblemen zu leiden hätten und sich dies auf Lintec übertragen könnte. Da sich jedoch der Hauptabsatzmarkt von Lintec in Europa befinde, dürften diese Probleme das Unternehmen aus Taucha nicht allzu sehr belasten.

Zudem sei Lintec durch seine Neustrukturierung vom PC-Hersteller und –Distributor zu einem auf Europa ausgerichteten Großunternehmen im IT-Bereich flexibler geworden und könne durch seine anderen Geschäftsbereiche eventuelle Probleme im PC-Geschäft kompensieren. Wie das Unternehmen den Analysten mitgeteilt habe, sei Lintec nur marginal von den Problemen der Hardwarebranche betroffen. Durch Just-in-time-Produktion könne das Lagerrisiko minimiert werden. Zudem sei Lintec in profitablen Nischenmärkten positioniert, neben dem fürs erste Halbjahr geplanten „Senioren-PC“ verfüge man auch über ein behindertengerechtes Modell. Wie das Unternehmen mitgeteilt habe, werde es bei den erwarteten Geschäftszahlen keine negative Überraschung geben. Beim EBIT liege man genau im Plan, während man beim Umsatz sogar darüber sein solle. Diese Unternehmenswandlung sei jedoch noch nicht ausreichend vom Markt berücksichtigt worden. Bei einem 2002er KGV von 7 und einem Gewinnwachstum von über 50 Prozent sei die Aktie extrem unterbewertet. Trotz des jüngsten Kursanstiegs würden die Analysten eine Investition in Lintec für sehr interessant halten und würden die Aktie daher zum Kauf empfehlen.

assi - Dienstag, 16. Januar 2001 - 11:08
Unter

http://www.gatrixx-tv.de/index_unternehmen.htm

findet ihr ein Interview (12.01.01, 6 min 48) mit dem IR-Manager Dirk Heynig.

Thema Expansion nach Asien: Wann kommen erste Gewinne?

Ist ein Audio/Video-File (mplayer!), dass ich hier (at work) nicht hören kann, da muss ich mich bis heute abend gedulden. Wollte euch das Interview aber nicht vorenthalten :-)

Kleiner Kursverlust heute: sind das etwa schon Gewinnmitnahmen nach den +15% der letzten Tage?!

Viele Grüße,
assi

avalon - Dienstag, 16. Januar 2001 - 13:21
Macht euch doch mal die Mühe und zählt die
ganzen Empfehlungen von div. Printmedien und
vor allem von Inetseiten.

Stellt die mal den paar renommierten Researchhäusern gegenüber.

Könnt ihr euch nur halbwegs vorstellen wie viele unerfahrene Anleger auf riesigen Buchverlusten sitzen, ständig nachgekauft, dann noch ständig neue Heavytrader reingeholt ?

Da wollen sehr viele nur noch raus - sobald die Verluste schmelzen - schmelzen sie in absehbarer
Zeit nicht wird es noch mal einen richtig dramatischen Sell off geben..........

Gut, diese Planzahlen bis Sankt Nimmerleinstag
stören mich zusätzlich, dann diese Kredite
von Pixelnet an die Mutter - ist das der Sinn
eines Emissionserlöses, daß die Tochter der Mutter
mit dem Geld Kredite gewährt ?
Als Pixelnetaktionär käme ich mir schon bißchen
veralbert vor - aber das sind wieder Mentalitätsdinge, wen das nicht stört.....

Paßt auf die Aktionärsstruktur auf, falls keine Fondmanager schützend die Hand über Lintec halten
wird das noch böse enden.
Und als Fondmanager würde ich mich fragen um wieviel besser Lintec gegenüber den großen wie
Dell aufgestellt ist.

Wirklich so autark die Jungs ?

Avalon

chinaman - Dienstag, 16. Januar 2001 - 14:53
Was sind denn für Dich renommierte Researchhäuser, avalon. Bitte nenne doch mal diejenigen, welchen Du noch Vertrauen entgegenbringst.

:-)
Gruß
Chinaman

laurin - Dienstag, 16. Januar 2001 - 15:13
also ich sehe das nicht so negativ wie du, avalon. Sicher trommeln die ein bisschen (zu?) viel, aber bisher haben sie auch gehalten, was sie versprochen haben. Ich habe vor kurzem irgendwas ueber Gericom (oder so aehnlich - wohl auch so ein Nischenmaerktler) gelesen, die behaupten, keinerlei Probleme zu haben, ganz im Gegenteil, alles sei rosig. Ich halte das auch gar nicht fuer sooo unwahrscheinlich. Was hier bisher kaum erwaehnt wurde, ist Lintecs Kooperation mit Legend in China/Hongkong - und Legend ist ja kein kleiner Fisch. Wenn das nicht Chancen eroeffnet, dann weiss ich's nicht. Ich wuerde Lintec im Depot auch nicht total uebergewichten, aber es gibt wahrlich schlechtere Titel am NM. Sollte sich der NM erholen, dann duerfte Lintec gut mitlaufen und bis zum Sommer koennten 35 Eu erreicht werden.
Ansonsten: welche NM-Titel sollten Fondsmanager denn ueberhaupt kaufen? Technotrans ist gut aber teuer, Teleplan und Medion sind wie Lintec nur teurer, Singulus: kein Kommentar, Pfeiffer: gehen die Halbleiter baden, dann badet auch Pfeiffer, .... viele andere Unternehmen sind VIEL teurer als vergleichbare Titel an der Nasdaq. Ich glaube, dass es nicht so unwahrscxheinlich ist, dass die Fonds zum Teil tatsaechlich im SDAX kaufen.

Gruss - Laurin

avalon - Dienstag, 16. Januar 2001 - 15:40
Ich habe keine Hitliste wer gut oder schlecht ist.
Unter "renommiert" verstehe ich alle die schon
seit Jahrzehnten am Markt sind und die zumindest
noch ein paar Mitarbeiter haben die schon länger
als 3-4 Jahre am Markt sind.

Für meine persönliche Anlageentscheidung spielen
bekanntlich überhaupt keine Analysten eine Rolle.

Immerhin kann man bei Empfehlungen dieser Häuser
davon ausgehen, daß die hauseigenen Fondmanager
diese Aktien kaufen und somit für etwas Stabilität
sorgen, das ist der wesentliche Unterschied.
Auch werden "normale" Anleger die bei diesen
Banken Kunden sind mit in den Wert geholt.

Wer kauft denn aufgrund von Blue Bull, Performaxx,Brokerworld Online,Boerse Go und wie sie alle heißen ? (sind wie Pilze aus dem Boden geschossen).
Bestimmt kein Fond, bestimmt nicht viele Anleger die nach traditonellen Maßstäben investieren.

Es geht ja nur um die Mischung, Trader und Zocker
bringen bekanntlich Liquidität in einen Titel,
Lemminge sitzen dafür gerne lange aus und kaufen nach bevor sie die Panik kriegen - alles grundsätzlich nicht schlimm sofern sie nicht in der Überzahl sind.

Ein Freund hat mir letztens ein paar Zahlen genannt - Febr./März 2000 sind einige Millionen
neue Anleger an den NM gekommen die noch nie
Aktien direkt gekauft hatten.
Nach seinen Informationen sitzt die Masse noch
auf riesigen Buchverlusten und denkt an Kostolany,
die Fonds jedoch haben realisiert und ihre Verluste begrenzt.

Die Lemminge jedoch sind zu meiner Überraschung noch investiert - das wird meine ganze 2001 Strategie prägen und sollte jeden zumindest bei geplanten Nachkäufen von Verlustpositionen sehr vorsichtig sein lassen !

Helfen kann nur die irrsinnige Liquidität die momentan da ist, schlechte News aus USA und die
Fondmanager parken jedoch weiter.
Dann werden noch viele die Panik kriegen die
momentan schon wieder "verbilligen".........

Avalon

soleneve - Dienstag, 16. Januar 2001 - 15:54
Ich verstehe diese Pauschalkritik hier wirklich nicht. Lintec erfüllt Deine Kriterien doch: Zwar nicht seit Jahrzehnten, aber seit 10 Jahren am Markt, mindestens seit 1996 Gewinn, die Jahre vorher überblicke ich auf die Schnelle nicht. Und gegen eine vernünftige langfristige Planung habe ich nichts, im Gegenteil.
Ich weiß dann, daß das Unternehmen sich selbst an dem Plan mißt, weil es sonst einen Haufen Geld verliert, speziell die Eigentümer-Manager, wenn es seinen Plan verfehlt und vom Markt abgestraft wird.
Gruß
Soleneve

avalon - Dienstag, 16. Januar 2001 - 16:56
Verstehe das doch bitte nicht falsch.

So viel Kritik am Unternehmen habe ich ja nicht
vorgenommen.

Es geht um diese Unausgewogenheit bei den
Empfehlungen.

Dafür kann Lintec nichts.

Ich prangere solche Dinge seit langer Zeit an,
schon zu Zeiten als hier noch Stratec, GFN und
GUB die meistdiskutiertesten Aktien waren habe
ich vor der Aktionärsstruktur gewarnt.

Unterschätzt solche Dinge nicht.

Langfristige Planung ist sehr wichtig, die kann
man auch einem Analysten zwischen den Zeilen
schmackhaft machen - aber bitte niemals auf diese
Art.
Sowas was muß Interna bleiben.

Alle Aktionäre von Lintec haben nun diese unnütze
Last auf ihrem Rücken.

Die Frage muß sein WARUM so etwas gemacht wird.
Wenn ich meinen Erfahrungsschatz zugrunde legen würde und dies hier reinschreibe dann kannst du
mir den Vorwurf machen Kritik am Unternehmen
zu üben.

Aber das spare ich mir, erstens kann Lintec ja die
Ausnahme von der Regel sein, zweitens möchte ich einen Musterdepotwert nicht zu sehr kritisieren.
stw macht schließlich so oder so eine sehr
gute Arbeit und Hellseher sind wir alle nicht......

Avalon

lauderdale - Dienstag, 16. Januar 2001 - 18:06
Der "liebe" H. Bötsch empfiehlt heute seinen "Jüngern" die Lintec Aktie als klar "kaufen".
Eine ganze Seite widmet er dieser Aktie.
Falls es jemanden interssieren sollte.
Stopp 19 Euro
Ziel 50 Euro
Gruss
lauderdale

stw - Dienstag, 16. Januar 2001 - 18:30
"Langfristige Planung ist sehr wichtig, die kann
man auch einem Analysten zwischen den Zeilen
schmackhaft machen... Sowas was muß Interna bleiben."

Tja, da kann man wirklich trefflich drüber streiten. Es ist für mich natürlich grundsätzlich zu begrüßen, wenn wir Privatanleger die gleichen Infos erhalten wie die Fondsmanager. Aber Avalon hat schon recht mit seinen Bedenken, ob das gut ist für die Aktionärsstruktur. Wir haben ja in der Abwärtsbewegung schon gesehen, dass zZt. kein Fonds seine schützende Hand über LIntec hält. Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn Lintec die Planzahlen mal nicht erreicht...

"Alle Aktionäre von Lintec haben nun diese unnütze Last auf ihrem Rücken."

Das kann ich daher nur unterstreichen ! Meine Hoffnung ist jedoch, dass auch die Lintec-Manager sich dieses Problems bewusst sind und die Planungen wirklich wie auch in den vergangen Jahren konservativ sind.

:-) stw

P.S. @lauderdale : Wer ist der liebe Herr Bötsch ? Meinst Du Förtsch ? Bitte nicht...

joscha - Dienstag, 16. Januar 2001 - 20:06
Hallo stw

es ist leider so. Der "Aktionär" empfiehlt in seiner neuen Ausgabe laut WO- Board Lintec mit Kursziel 50 Euro zum kauf. Ich glaube, das können wir in der jetzigen Situation überhaupt nicht gebrauchen.Ich hoffe nur, das er nicht mehr die Macht, wie voriges Jahr besitzt.

:-( joscha

laurin - Dienstag, 16. Januar 2001 - 20:53
nun macht mal keine Panik!

wenn den Fonds Lintec gefaellt (und ich sehe im Moment nicht, warum das nicht der Fall sein sollte!),dann werden die Lintec kaufen, sobald sie den Zeitpunkt fuer geeignet halten, wieder in den Markt zu gehen. Und dann kann/wird der Kurs auch wieder steigen. Unsere institutionellen Freunde unterliegen schliesslich auch dem Zwang, ordentlich Rendite zu machen. Wenn die den Mrkt zu lange gewollt niedrig halten, dann wenden sich die Normalbuerger ab und es geht den Fondshaeusern und den -managern so wie denen in USA - viele finden sich auf der Strasse wieder. Die leben von der Volatilitaet - und die ist eben nur nach unten begrenzt... :-)

avalon - Mittwoch, 17. Januar 2001 - 07:45
Schon seltsam, daß niemand sich fragt warum so ferne Planzahlen veröffentlicht werden.

Ich habe das letztes Jahr schon am Beispiel Mühl und Tria Software angesprochen.
(ruhig mal die Charts anschauen)

Lintec will höhere Aktienkurse sehen, ganz eindeutig - die Frage ist nur weshalb ?
Weil man einfach unzufrieden ist mit dem Kurs ?
Weil man den Aktionären was gutes tun will ?

Oder weil man einen höheren Aktienkurs dringend
braucht ?

Das wäre ein gewaltiger Unterschied !

Wozu nützt ein hoher Aktienkurs in erster Linie ?

Man bekommt für weniger Aktien mehr Geld bei einer
Kapitalerhöhung, außerdem ist die Chance größer
die KE durchzubekommen.

Wie gesagt ich hoffe, daß Lintec die Ausnahme von der Regel ist und ich mich in diesem Fall täusche.

Irgendwo habe ich noch ein altes Mail gefunden,
das mir ein Freund mal geschickt hat.
Kleiner Auszug:

"Lintec hat durch die Übernahme der restlichen 49% an Batavia, die Neubauten in Taucha und die Ausweitung
von Lagerbeständen und Forderungen gegen Kunden ( natürlich durch die Ausweitung des
Geschäftsumfanges bedingt)und die Investitionen der MVC AG ein hohen NEGATIVEN Cash-Flow in den letzten
6 Monaten gehabt!!
Die Aufnahme von zusätzlich 30 Millionen von der
Tochter Pixelnet mußt du unter diesem Gesichtpunkt
sehen........"

Leute ich will euch Lintec nicht schlecht machen,
wir tauschen unsere langjährigen Erfahrungen aus.
Erfahrung ist der einzige feste Faktor der beim
Investieren hilft.

Mehr als die Besprechung einzelner Aktien dient das stw Board doch dazu diesem Faktor mehr
Gewicht zu geben.

Und nach soviel positiven Einschätzungen sollte
ein skeptischer Kommentar doch eher als dringend
nötig gesehen werden.
Mir geht es ja nur darum evtl. Nachkäufe genau
zu prüfen und nicht nur diese vielen sogenannten
Analysen geschweige denn die Planzahlen als Grundlage zu nehmen.
Ich bin bestimmt kein "Downpusher, das wißt ihr
hoffentlich alle.............

Ich freue mich über jeden Erfolg den ein stwler
beim Investieren erzielt - aber ein bißchen Verantwortung fürs Musterdepot hat man ja auch
irgendwo.
Ich will stw beim Depotspider immer ganz oben sehen........"g"

Avalon

chinaman - Mittwoch, 17. Januar 2001 - 11:08
Gegen eine kritische Durchsprache unserer Lieblinge ist aus meiner Sicht absolut nichts einzuwenden. Es kann ja durchaus dazu dienen, sich die notwendige Sensibilität zu bewahren.

Bis jetzt habe ich die langfristigen Prognosen von Lintec immer positiv gesehen und habe meine Meinung bis dato auch nicht geändert. Aus meiner täglichen Praxis weiß ich, daß jedes vernünftige Unternehmen mittelfristige Planungen (3-5 Jahre) durchführt. Ohne solche Planungen sind strategische Entscheidungen mit langfristigen Auswirkungen kaum zu treffen. Richtig ist allerdings, daß kaum ein Unternehmen diese Planungen auch mit diesem Zeithorizont veröffentlicht. Insoweit stellt Lintec tatsächlich eine Besonderheit dar.

Die Frage nach den Motiven dieser Abweichung von der Normalität ist berechtigt. Bisher habe ich dies positiv auch als Anerkennung der Aktionäre als mündiger Partner verstanden. Avalon hat hier offenbar einen anderen Ansatz.

Zum einen sieht er in einem gewissen Teil der Aktionäre offensichtlich Lemminge, die ehe nicht wissen, was Sie tun. Nun, es wird solche Aktionäre geben. Wie groß Ihr Anteil ist, kann ich absolut nicht einschätzen. Kann sein, daß solche Aktionäre zukünftig jede noch so kleine negative Abweichung von der veröffentlichten Planung als Grund zum Ausstieg sehen. Je höher Ihr Anteil an den gesamten Aktionären der Lintec ist, desto mehr wird der Kurs dann kurzfristig unter Druck kommen. Deshalb betont Avalon ja auch die Aktionärsstruktur immer als so wichtiges Kriterium bei der Aktienauswahl. Insoweit stimme ich ihm ja auch voll zu, aber soll ich nun wirklich auf ein Engagement bspw. in Lintec verzichten, nur weil ein Kulmbacher Kampfblatt namens Aktionär nun auch eine Empfehlung für Lintec ausspricht ??? Nein, das kann und darf es doch nicht sein. Ich will mich doch nicht von solchen Blättern in meiner Anlageentscheidung treiben lassen.

Bleibt uns also letztendlich nichts anderes übrig, als unsere Anlageentscheidung alleine zu treffen. Immerhin ist es ja auch unser eigenes Geld. Dabei kann ich fundamentale oder charttechnische Kriterien wählen, je nach meiner Überzeugung. Da habe zumindest ich mich für die fundamentalen Kriterien entschieden. Ich habe zwar die Macht der Charts unterschätzt, glaube aber weiterhin, daß sich gute Fundamentaldaten langfristig immer durchsetzen.

Entscheidende Fundamentaldaten sind die Gewinnentwicklung der Folgejahre und der Substanzwert der Unternehmen. Bei Unternehmen des Neuen Marktes tritt zwangsläufig der Substanzwert etwas in den Hintergrund weil nur wenige Unternehmen von der Relation Kurs zu Substanzwert interessante Kaufkandidaten sind. Folglich kaufe ich als Anleger eines NM Unternehmens hauptsächlich die Wachstumsaussichten für die Zukunft. Man kann über performaxx sicherlich trefflich streiten, aber mit der Anwendung des Ertragswertmodells gehen sie zumindest theoretisch in die richtige Richtung. Folglich muß ich mir gerade als fundamental orientierter Anleger m.E. Gedanken über eine realistische Gewinnentwicklung über die nächsten Jahre machen. Praktisch muß ein solches Ertragswertmodell aber mit einer Zahlenreihe von mindestens 10 Jahren gefüttert werden. Und selbst danach wird eine Annahme über eine sogenannte ewige Rente getroffen.

Was ich mit langen komplizierten Worten ausdrücken will ist folgendes: Die Aktienanlage ist nach Ihrer Natur nun mal eine langfristige Anlage. Natürlich kann man mit Aktien auch traden, dann macht man sich aber sehr von der jeweiligen Stimmungslage abhängig. Für die langfristige Anlageentscheidung brauche ich aber nunmal Annahmen über die langfristige Gewinnentwicklung. Nun kann ich mir als Anleger entweder

- ausschließlich eine eigene Meinung bilden
- eine entsprechende Analyse lesen und für mich
auf Plausibilität prüfen
- auch auf Daten des Unternehmens zurückgreifen.

Genau die letzte Möglichkeit geben mir aber nun mal die wenigsten Unternehmen. Sie verstecken sich ja so gerne hinter den Analysten und wollen bitte nie angreifbar sein. Hohes Gehalt ja aber auch Verantwortung tragen ??? Hoher Kurs der Aktie ja, aber auch die Verantwortung für eine Gewinnentwicklung übernehmen, die den Kurs auch rechtfertigt - bitte nein !!!

Da macht Lintec nun eine Ausnahme und was passiert ? Auch hier im Forum wird dies gegeiselt, weil ja unmündige Aktionäre dies auch falsch verstehen können.

Lintec zeigt meiner Meinung nach Flagge und ich finde das persönlich auch gut. Lintec hat ein Interesse an einem hohen Aktienkurs und ich kann nichts schlechtes dabei entdecken. Bei Erreichen ambitionierter Wachstumsziele wird es mal wieder einer KE bedürfen. Bei Neuemission von Töchtern wird man auf gute Stimmung am Kapitalmarkt angewiesen sein. Vielleicht wird die Lintec Aktie auch mal als Akquisitionswährung herhalten sollen. Gründe über Gründe weshalb einem guten Unternehmen der eigene Aktienkurs eigentlich nicht egal sein kann.

Ich rede hier nicht pro kritikloser Übernahme von Analystenschätzungen und auch nicht pro kritikloses Übernehmen der Lintec Zahlen. Ich bin dabei wenn wir hier im Forum eigene Diskussionen über die zukünftige Gewinnentwicklung diskutieren, die wir hier Lintec zutrauen. Aber wir werden dieses tun müssen, wenn wir eine fundamental abgesicherte Entscheidung für oder gegen Lintec treffen wollen.

Mit Avalon bin ich auch einer Meinung, daß der Cash Flow und vor allem auch die Liquiditätsentwicklung immer einer kritischen Betrachtung bedarf. So, nun muß es mal für dieses Statement reichen, obwohl mir noch viel einfallen würde ...


:-)
Gruß
Chinaman

avalon - Mittwoch, 17. Januar 2001 - 13:09
Endlich mal ein ausführliches Statement.
So gefällt mir das.

Du sagst du kannst nicht einschätzen wie hoch der
Anteil der Lemminge ist ?
Kleine Hilfe dazu - Ende 1999 hatten ca. 2 Mio
Bundesbürger Direktanlagen in einzelnen Aktien.
Bis Ende März 2000 waren es ca. 6 Mio !

Leute die sich noch nie mit Aktien beschäftigt hatten, alle angewiesen auf die barmherzige
Hilfe von Förtsch & Co.

Der irrsinnige Anstieg im letzen Jahr läßt sich
so gesehen leicht erklären - genau so wie der
bis dato nicht gesehene Crash........

Ich bin daher schon der Meinung, daß man
seine Neuzugänge eher verkaufen sollte wenn sie
einen übertriebenen Pushanstieg machen.

Damit bin ich bisher sehr gut gefahren, das bringt
Performance, Cash und vor allem Ruhe in die
Langfristpositionen bei welchen man dadurch nicht
in Versuchung kommt Gewinne zu realisieren.

Letztes Jahr hatte ich eine einzige Ausnahme
gemacht - Cinemedia.
Ziemlich reingekniet, sah alles sehr gut aus.
IR Abteilung genervt, Bilanz analysiert usw.

Knapp über 30 gekauft, dann kam Förtsch, Neuer Markt Inside usw. - jede Menge Empfehlungen von
Inetanalysten.
Sind schnell Richtung 70E.

Dachte mir was solls, hast schon genug Kohle
verdient, läßt du laufen, wenn sie auf 40 zurückkommen ist das auch nicht schlimm.

Machte ich sozusagen ne Ausnahme von der Regel,
nichts schlimmeres als Ausnahmen von der Strategie, muß und wird bestraft werden....."g"

Das Ende siehst du am Chart - bin mit leichtem
Verlust noch rausgekommen, anschließend wurde
die Aktie systematisch verbrannt.

Fundamental gab es keine Nachrichten die das
gerechtfertigt hätten.

Deshalb prangere ich diese Pseudoanalysten so an,
deshalb warne ich vor dem Lemmingeffekt.

Cinemedia hätte nie so schnell steigen dürfen,
genau so wenig wie sie nicht unter 10 hätten fallen dürfen.
Man sieht - Fundamentals helfen nur wenn die Aktionärsstruktur in Ordnung ist - ansonsten holen sich eure Buchgewinne
die Heavytrader und die Lemminge verbrennen euch
durch ihr Panikverhalten anschließend den Titel.

Frag stw nach Mühl - einen Vervierfacher hat
er realisiert - nicht nur, aber vielleicht auch
zum Teil weil ich immer wieder "gestichelt"
habe.

Lintec muß also die berühmte Ausnahme sein die
es natürlich auch immer wieder gibt, bzw. die
Fondmanager leisten Hilfe.

Ansonsten wird der aktuell von Meister Förtsch
gesetzte Stopp Loss ohne Probleme irgendwann ausgelöst und Lintec fängt an zu brennen.

Gut - schlechter Tag heute so was zu schreiben -
ist ja gerade wieder eitel Sonnenschein am NM, aber das nächste Gewitter kommt bestimmt........"g"

Avalon

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