Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Helkon Media AG: Archivierte Beiträge bis 16. November 2000
stw - Donnerstag, 9. November 2000 - 20:50
Wir reden hier doch nicht von 15% Gewinn innerhalb von 3 Jahren: mein Kursziel für Helkon auf Sicht von 3 Jahren liegt mindestens bei 50-60 EUR. Das wären also mindestens 100% in 3 Jahren, d.h. eine jährliche Rendite von mehr als 25%.

Ist Euch das wirklich nicht genug ? Bloss nicht gierig werden: O.K., wir haben in diesem Jahr alle sehr sehr gut verdient, einige von Euch liegen wohl ähnlich deutlich (weit mehr als 50%) im Plus wie das stw-Musterdepot. Aber dies ist ein aussergewöhnlich gutes Jahr, im langfristigen Durchschnitt strebe ich 25-30% p.a. an. Die sind bei überschaubarem Risiko erreichbar (in einigermassem normalem Börsenumfeld) und ich denke, damit kann man zufrieden sein, oder ?

:-) stw

laurin - Freitag, 10. November 2000 - 01:06
nein, nein, - ich meinte schon 15%. Wenn Helkon in einem Umfeld, in dem alle Werte der Branche KGVs von 30 aufweisen, einen Kurs von 30 Eu hat und in zwei Jahre den Gewinn verdoppeln will, dann waere das Kursziel bei konstantem KGV ca. 60 Eu (unser Ansatz ist natuerlich, Aktien zu finden, die erstens besser als der Markt wachsen und noch niedrigere KGVs als die Wettbewerber aufweisen). Wenn aber in zwei Jahren in einem sehr viel schlechteren Boersenumfeld ploetzlich einstellige KGVs in der Branche die Regel sind, dann kannst du froh sein, wenn du noch deinen Einstiegspreis von 30 Eu siehst. Und das setzt immer noch vorraus, dass sich der Gewinn verdoppelt. Tut er das nicht, dann kannst du die 30 Eu definitiv in den Wind schreiben.
Aber ich will hier deine Strategie gar nicht an Helkon wirklich in Frage stellen und schon gar nicht nicht an Helkon rummaekeln. Ich ueberlege lediglich, ob rechtzeitige Verlustbegrenzung auch fuer MICH nicht besser waere.
Also nicht auf den Schlips getreten fuehlen... ;-)

stw - Freitag, 10. November 2000 - 18:10
Ist schon okay, laurin. Wenn ich mir die Entwicklung Deiner High-Techs so ansehe, dann verstehe ich Deine Bedenken.

Natürlich kann uns niemand garantieren, dass Wachstumswerte (gleich welcher Branche) demnächst nicht zu einstelligen KGV's zu haben sind. Aber auch das würde der Markt korrigieren. Also keine Panik, ordentlich Cash vorhalten und Business as usual: ich habe nach so vielen Jahren jetzt so viel Vertrauen in meine Strategie, da sehe ich den Dingen, die da kommen, ziemlich gelassen entgegen.

:-) stw

prof_b - Samstag, 11. November 2000 - 14:33
@stw: In den nächsten 3 Jahren kann fundamental sehr viel (eigentlich alles) passieren. Vom Konkurs bis zur Übernahme von Euro-Disney.
Bis negative Fundamentals an die Öffentlichkeit dringen, kann sich der Kurs bereits halbiert haben. Die Aktie geht ihren Weg, wenigstens ist es im Süden schön warm ...

@laurin: Für MICH ist Verlustbegrenzung richtig!

CU Prof

prof_b - Montag, 13. November 2000 - 11:14
19 Euro, damit kommen wir in die Nähe des All-Time-Low.
Eigentlich sollte im Bereich 20 - 19 Euro ein heftiger Widerstand sein, der nicht kampflos aufgegeben wird.
Ich bin wirklich gespannt, was stw jetzt macht?
CU Prof

drwssk - Montag, 13. November 2000 - 12:08
So schnell ist noch nie eine Aktie bei mir gefallen. Bei den Umsätzen muß doch jemand etwas wissen. Ich glaube, hier hätte nur ein stopp loss geholfen.
Gruß
be

prof_b - Montag, 13. November 2000 - 12:12
Es kann auch eine Kette von SL-Verkäufen gewesen sein.
Auf jeden Fall ist man mit einer automatisch eingegebenen SL-Order sicherer, als wenn man seine Order per Hand plazieren will. Man kommt einfach nicht hinterher!
CU Prof

gärtner - Montag, 13. November 2000 - 13:20
Helkon-Programmvorstand Werner Koenig tödlich verunglückt

München (vwd) - Werner Koenig, Programm- und Produktvorstand der Filmhandels-, Verleih- und roduktionsgesellschaft Helkon Media AG, München, ist am Sonntag tödlich verünglückt. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, ist Koenig bei der Besichtigung von Drehorten in der Nähe Verbiers bei der Abfahrt eines Hanges in eine Schneelawine geraten. Koenigs Aufgaben übernehme in der Zwischenzeit für den nationalen Geschäftsbereich Markus R. Reischl und für den internationalen Bereich Christian Halsey Solomon. Beide seien derzeit kommissarisch tätig, über eine abschließende Nachfolge sei noch nicht entschieden, sagte eine Unternehmenssprecherin auf vwd Anfrage.

Halsey Solomon ist nach Unternehmensangaben Geschäftsführer der Helkon International Pictures, Reischl war zuvor zehn Jahre in leitender Position im Medienmanagement tätig, zuletzt als Geschäftsführer bei RTL 2. 1997 habe Reischl das Produktionsunternehmen Kinofilm gegründet, welches im Geschäftsjahr 2000 zu 51 Prozent von Helkon übernommen worden sei. +++Marion Brucker
vwd/13.11.2000/mbu/mr

laurin - Montag, 13. November 2000 - 15:09
wow - das sind ja Nachrichten... Helkon jetzt unter 16 Eu....

...und hab gedacht, als ich sowas mal bei Valora angesprochen hab, das sei eine ziemlich theoretische Ueberlegung...

joker7 - Montag, 13. November 2000 - 15:25
Auch das noch ........

Originalton GATRIXX:
Die in den vergangenen Tagen arg zerzauste Kinowelt-Aktie setzt nach einer kurzen Unterbrechung ihren Sturzflug fort, den anhaltende Spekulationen um mögliche Schwierigkeiten bei der Verwertung der teuer eingekauften Filmrechte ausgelöst hatten. So soll es angeblich zwischen den Fernsehriesen Kirch und Bertelsmann eine Übereinkunft geben, nicht bei börsennotierten Filmhändlern zu kaufen, um die Preise zu drücken, war auf dem Parkett zu hören.

Trifft wohl zum Teil auch auf Helkon zu

prof_b - Montag, 13. November 2000 - 15:39
Jedes noch so abenteuerliche Gerücht führt bei dieser Panik zu weitern 10 % Kursverlust. So ist das nun mal an der Börse. Erinnert ihr euch noch an den Februar, da war jedes Gerücht für 10 % Kurssteigerung gut.
Alles nur Psychologie, die Baisse nährt die Baisse ...

chinaman - Mittwoch, 15. November 2000 - 14:43
Für einen Antizykliker sind die Medienwerte am NM nun wirklich eine Überlegung wert. Der tragische Unfall von Hr. König drängt aber schon die Frage auf, was Helkon ohne Ihn noch zuzutrauen ist. Vom Unternehmen müssen jetzt natürlich Durchhalteperioden kommen (vgl. AdHoc) aber wie seht Ihr Helkon nun nach den aktuellen Ereignissen ?

:-)
Gruß
Chinaman


Helkon Media sieht Geschäftsmodell nicht gefährdet



Die Helkon Media AG sieht ihr Geschäftsmodell durch den tödlichen Unfall des Programm- und Produktionsdirektors Werner König nicht gefährdet. Wie es in einer vwd-Meldung vom Mittwoch hieß, habe das Unternehmen mit Sofortmaßnahmen auf das tragische Geschehen reagiert (mehr dazu hier...).
Das Aktienpaket, das sich im Eigentum von Werner König befand, soll weiteren Angaben zufolge an seine Erben übertragen werden. Die Vereinbarung zwischen Werner König und Martin Heldmann, wonach alle Rechte, die sich aus dem Anteilsbesitz an Helkon Media ergeben, beide Personen gemeinsam ausüben, soll mit den Erben fortgesetzt werden. Auch die prognostizierten Geschäftszahlen für 2000/2001 (Umsatz 318 Mio. DM, EBIT 45 Mio. DM) hätten nach wie vor Bestand, hieß es weiter.

prof_b - Mittwoch, 15. November 2000 - 14:53
Meine (eigentlich hinreichend bekannte Meinung) noch mal kurz und knapp: Bodenbildung abwarten!

chinaman - Mittwoch, 15. November 2000 - 16:28
Ok, die Meinung kenne ich. Aber Bodenbildung abwarten bei Helkon, Senator, Intertainment, EM TV ??? Für den Einstiegeszeitpunkt gehen wir ehe unterschiedlich vor. Meine Frage geht in Richtung welche Medienaktie ist nach den Ereignissen bei Helkon der aktuelle Favorit ?


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Mittwoch, 15. November 2000 - 18:02
Ich komme gerade von einem Kongress zurück und habe eben erst die schreckliche Nachricht vom Tod des Herrn König erhalten.

Ehrlich gesagt drehen sich meine Gedanken jetzt weder um den abgestürzen Aktienkurs oder meine (Buch-)Verluste mit der Helkon-Aktie. Ich denke vielmehr daran, dass dieser tragische Fall wieder mal ein Beispiel dafür ist, wie schnell alles vorbei sein kann auch in unserem eigenem Leben.

Ich bin momentan nicht in der Lage zu analysieren, was Helkon nach diesem Verlust noch wert ist. Fest steht, dass die persönlichen Kontakte von Herrn König für Helkon von unschätzbarem Wert waren. Die Aktie ist für mich daher momentan nur eine Halteposition, der Kurs ist da zweitrangig.

Ein ziemlich bestürzter

stw

P.S. Hier die komplette Meldung von Helkon, die zumindest schnell reagiert haben...

HELKON MEDIA AG: VOLLE KRAFT VORAUS

Martin Heldmann und Mark Ramakers, die Vorstände der Helkon Media AG, informieren über erste Maßnahmen nach dem plötzlichen Tod des Programm- und Produktionsvorstandes Werner Koenig.

München, 14. November 2000 – Der plötzliche Tod von Werner Koenig hat die Helkon Media AG tief erschüttert. Aufbauend auf einer seit längerem geplanten Strukturänderung konnte jedoch der Vorstand sehr schnell reagieren.
Verständlicherweise hat das Unternehmen gestern nicht alle Anfragen beantworten können. Zu den wichtigsten Fragen aus dem Markt möchte Helkon mit dieser Pressemitteilung Stellung nehmen.

Die für das laufende Geschäftsjahr 2000/2001 gemeldeten Planzahlen (Umsatzerwartung rd. 318 Millionen DM, EBIT 45 Millionen DM) werden nicht beeinflusst. Das innovative Geschäftsmodell von Helkon ist nicht gefährdet und wird unverändert weitergeführt.

Markus R. Reischl übernimmt ab sofort die operative Verantwortung für Produktion und Distribution im nationalen Bereich. Für die kreative Umsetzung nationaler Produktionen zeichnet Marcus O. Rosenmüller verantwortlich.
Rosenmüller gründete zusammen mit Werner Koenig 1986 die Firma Koenig & Rosenmüller, aus der 1991 die Film- und TV-Produktion Me Myself & Eye (MME) hervorging. Seit 1986 ist Marcus O. Rosenmüller als Regisseur tätig. Für Helkon führte er im Herbst 1999 bei der Verfilmung der legendären Kult-Comicfigur „Nick Knatterton“ Regie.

Christian Halsey Solomon übernimmt ab sofort die operative Verantwortung für Produktion und Distribution im internationalen Bereich. Die kreative Umsetzung ist bei den mit Helkon und seinem Tochterunternehmen Newmarket Capital Group verbundenen Produzenten verankert.
Solomon ist Geschäftsführer der Helkon International Pictures und war besonders im vergangenen Jahr zusammen mit Werner Koenig für alle internationalen Vereinbarungen zuständig. Solomon verfügt über hervorragende Kontakte zu internationalen Produktions- und Vertriebspartnern und zeichnete verantwortlich für die Output-Deals in Italien und Spanien.

Das schon seit mehreren Jahren bei Helkon implementierte „Vier-Augen-Prinzip“ wurde nicht nur bei Vertragsunterschriften sondern auch bei Vertragsverhandlungen und Kontaktpflege umgesetzt. Es repräsentiert das Management-Verständnis von Helkon, welches sich stark an die Übertragung von Kontakten und Verantwortung auf die gesamte Managementebene orientiert. Somit sind und bleiben die entscheidenden Kontakte im Unternehmen verankert.

Das durch Werner Koenig gehaltene Aktienpaket wird auf die Erben übertragen. Zwischen Werner Koenig und Martin Heldmann besteht eine Konsortialvereinbarung zur gemeinsamen Ausübung sämtlicher mit dem Aktienpaket verbunden Rechte. Diese Vereinbarung wird Helkon mit den Erben fortsetzen.

prof_b - Mittwoch, 15. November 2000 - 19:33
@stw: Deine Bestürzung ist verständlich, da du möglicherweise auch persönlichen Kontakt zu Herrn König hattest. Bei solchen Ereignissen wird das Geld plötzlich unwichtig, dasselbe gilt für jede Art menschicher Beziehungen.
Geld ist bis zu einem gewissen Grad nötig, der Rest ist egal!

@chinaman
Ich finde Cinemedia hochinteressant, da die hauptsächlich von Filmnachbearbeitung, Produktion und Coproduktion leben.
Mein klarer Favorit für die Aufwärtsbewegung.

CU Prof

prof_b - Donnerstag, 16. November 2000 - 11:01
Hielt Herr König selbst Aktien?
BO Seite 10:
"Der Schlusskurs am Todestag entscheidet über die Höhe der Erbschaftststeuer."
Wenn der Kurs sich halbiert, frisst die Erbschaftssteuer den Wert der Aktien auf, die Aktien müssen verkauft werden, die Erbschaftssteuer frisst noch mehr auf ...
Im Extremfall müssten die Erben sogar das Erbe ausschlagen!

Schlimme Gesetzgebung in diesem Land!
CU Prof

soleneve - Donnerstag, 16. November 2000 - 13:07
Die Rechtsformen von Kapital- und speziell Aktiengesellschaften werden häufig auch gewählt, um die Nachfolgeregelung zu vereinfachen.
Dieser Zweck bleibt bei Helkon erfüllt.
Bei der Erbschaftssteuer haben die zwei, dreihundert Großaktionäre von NM-Gesellschaften, deren Aktienkurs von der Person des Eigentümer-Vorstands abhängt, tatsächlich ein Problem.
Aber deswegen würde ich weder die Stichtagsregelung ändern noch die Erbschaftssteuer abschaffen. Schon gar nicht, wenn man Deine Behauptung aus dem Neschen-Thread akzeptiert, daß 80% der Börsengänge nur der Bereicherung der Alteigentümer-Vorstände dienen.
Gruß
Soleneve

prof_b - Donnerstag, 16. November 2000 - 13:48
Da muss ich dir wohl zustimmen, du siehst die Sache bestimmt realistischer.

soleneve - Donnerstag, 16. November 2000 - 15:05
Das waren ja nur grundsätzliche Überlegungen. Im Einzelfall ist es genauso realistisch, daß die Erben wirklich dumm dran sein können. Der Todesfall an sich ist ja schon schlimm genug.
Soleneve

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Helkon Media AG: Archivierte Beiträge bis 16. November 2000