Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Sparta AG: Archivierte Beiträge bis 20. November 2000
chinaman - Dienstag, 14. November 2000 - 09:37
Das Warten auf die 6 Euro vor dem Komma war mir nach der Erholung der Nasdaq gestern noch doch zu riskant. Habe daher heute morgen den 2. Nachkauf in Frankfurt zu 7,30 Euro getätigt. Die Menge entsprach der 1,5 fachen Gesamtmenge an Aktien der ersten beiden Transaktionen.

:-)
Gruß
Chinaman

prof_b - Dienstag, 14. November 2000 - 12:21
Aha, heute früh in Frankfurt. Na du hast wenigstens einen guten Intraday-Zeitpunkt gefunden.
Ich gebe jedoch zu bedenken:
- 3 % am NM sind noch keine Trendwende
- Sparta führen ein Eigenleben.

Na, dann warten wir mal ab, immerhin bist du nicht bei 9 sondern erst bei 7,30 rein.
Von meinem Standpunkt aus sollte es dennoch ein Fehler gewesen sein, oder nimmst du kurzfristig Gewinne mit? (Erholungspotenzial ist bis 10,50 Euro vorhanden)
Ich bin ja gespannt ...
CU Prof

chinaman - Dienstag, 14. November 2000 - 13:37
Bin auch gespannt. 3 % am NM sind natürlich noch keine Trendwende, da bin ich voll einverstanden. Das Sparta ein Eigenleben führt, ist auch richtig. Über evtl. Gewinnmitnahmen mache ich mir heute noch keine Gedanken. Man soll das Fell des Bären erst verteilen, wenn er erlegt ist. Generell sehe ich Sparta aber nicht als kurzfristige Spekulation.

:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 16. November 2000 - 10:11
Sparta hat sich gestern sehr ausführlich in der eigenen Investors Corner zur Entwicklung des Geschäftes und zu Gerüchten geäußert. Zur allgemeinen Info poste ich hier die Stellungnahme.

:-)
Gruß
Chinaman


Thema: Hinweise zum Kursverlauf und Hintergrundinformationen
Von SPARTA Beteiligungen AG am 15.11.2000 um 13:39 Uhr
Sehr geehrte Aktionäre und Interessenten der Gesellschaft,
in der Vergangenheit haben wir mehrfach darauf hingewiesen, daß die SPARTA Beteiligungen AG aus grundsätzlichen Erwägungen zum Verlauf ihres Aktienkurses keine Stellung beziehen kann. An dieser Einstellung hat sich grundsätzlich nichts geändert.
Da die aktuellen Kursausschläge allerdings sehr ungewöhnlich sind und der Kurs innerhalb der vergangenen Woche knapp ein Viertel seines Wertes verloren hat, möchten wir zumindest einigen der an uns herangetragenen Vermutungen, Gerüchten und Meinungen entgegentreten.
Von Seiten des Unternehmens liegen keinerlei Hinweise vor, die eine derartige negative Kursentwicklung in irgendeiner Weise begründen könnten!
Die an uns herangetragenen Gerüchte nehmen die absonderlichsten Formen an. Wenn nun mit der Verbreitung der Gerüchte gleichzeitig der Aktienkurs fällt, sind Anleger manchmal geneigt, einem falschen Gerücht mehr Glauben zu schenken als einer zuverlässigen und begründeten Aussage des Unternehmens. Die oben gemachte Aussage ist klar und deutlich und wir wiederholen sie gerne:
Von Seiten des Unternehmens liegen keinerlei Hinweise vor, die eine derartige negative Kursentwicklung in irgendeiner Weise begründen könnten!
Das Gegenteil ist der Fall und lassen Sie uns hier einige Beispiele aufführen:
- Die SPARTA-Gruppe hat für das am 30.09.2000 abgelaufende Geschäftsjahr ein Rekordergebnis angekündigt. Die Zahlen werden aktuell von unserem Wirtschaftsprüfer geprüft. Da wir erstmals eine Konzernbilanz aufstellen und die Zahlen mehrerer Beteiligungsunternehmen für 3 Geschäftsjahre (1997/98, 1998/99 und 1999/2000) in unsere Rechnung eingearbeitet werden müssen, erwarten wir die Veröffentlichung des testierten Ergebnisses erst zu Beginn des nächsten Jahres. Die Veröffentlichung eines vorläufigen Ergebnisses könnte unter Umständen etwas vorher erfolgen. Schon jetzt steht fest, daß wir in der SPARTA-Gruppe zum 30.09.2000 erneut ein Rekordergebnis erzielt haben - auch unter Berücksichtigung der von Abschreibungen und vorsorglich gebildeten Wertberichtigungen.
- Wir werden oft auf die Risiken in unserem Beteiligungsportefeuille und eventuelle Ausfälle durch Konkurse der Beteiligungen angesprochen. Tatsache ist, daß wir bis zu Beginn des Jahres u.a. im direkten Beteiligungsgeschäft "vorbörsliches Risikokapital" aktiv waren, auch wenn dies gemessen an unserem Gesamtgeschäftsvolumen nur von untergeordneter Bedeutung war. Das Geschäftsfeld "Risikokapital" beinhaltet bereits im Namen den Begriff "Risiko" und dies zurecht, wie erst jüngst eine Reihe von Unternehmen, die in dieser Branche aktiv sind, schmerzhaft vermelden mußten. Es ist völlig korrekt, daß einzelne Beteiligungen unsere Erwartungen nicht erfüllt haben und es auch vereinzelt zu Ausfällen gekommen ist bzw. Wertberichtigungen notwendig wurden. Zu nennen sind hier namentlich unsere Beteiligungen an der Cyberradio AG, mondia AG und die Trion AG. Die Beteiligungen an der ID Pro AG und der sport.de AG wurden zum 30.09.2000 ebenfalls vorsorglich in voller Höhe wertberichtigt, was soviel bedeutet, daß der SPARTA Beteiligungen AG aus diesen Positionen keine weiteren Risiken erwachsen können. Demgegenüber konnten wir aber aus verschiedenen anderen vorbörslichen Beteiligungen hohe Gewinne erzielen, so daß in der Summe ein Überschuß zustande kam. Dieser Aspekt ist in der Diskussion über die Risiken bisher völlig untergegangen. Die Kritiker klagen stets ausschließlich über die Risiken und erwähnen mit keiner Silbe die Erfolge, die unter dem Strich aus diesem Geschäft erzielt werden. Bereits der mit der Veräußerung vorbörslicher Beteiligungen erzielte Ertrag liegt deutlich über dem Betrag, der zur Berücksichtigung aller in voller Höhe abzuschreibenden Beteiligungen notwendig war. Dabei sind die stillen Reserven in den verbleibenden Beteiligungen noch gar nicht berücksichtigt.
-In dem genannten Ergebnis zum 30.09.2000 sind sämtliche erkennbaren Risiken aus unserem Beteiligungsportefeuille enthalten. Dies betrifft sowohl den Bereich der vorbörslichen Werte als auch den Bereich der börsennotierten Werte. Trotz dieser in sehr konservativer Weise vorgenommenen Wertberichtigungen wird die SPARTA-Gruppe, wie oben beschrieben, ein Rekordergebnis ausweisen.

- Seit geraumer Zeit wird eine notwendige Strukturbereinigung bei den Beteiligungen gefordert. Dieser Vorgang ist kein einzelner Schritt sondern ein Prozeß, der seit April 2000 in Gang ist. Es wird vielfach übersehen, daß die Strukturbereinigung bereits zu weiten Teilen erfolgt ist und an dem Rest aktiv gearbeitet wird. Das vorbörsliche Geschäft wird nicht mehr systematisch betrieben, sondern sehr erfolgreich in den Beteiligungsgesellschaften pre-IPO AG und THE internet.z AG umgesetzt. Die Überkreuzbeteiligungen wurden größtenteils aufgelöst, der Rest befindet sich in Auflösung. Die an uns herangetragene Forderung nach einer sofortigen Ausgliederung der restlichen bestehenden vorbörslichen Beteiligungen übersieht mehrere Fakten. Zum einen bestehen hier vertraglich vereinbarte Haltefristen, über die wir uns nicht einfach hinwegsetzen können. Zum anderen paßt nicht jede der Beteiligungen in das Portefeuille der pre-IPO AG oder THE internet.z AG, so daß wir hier erst einmal nach einem Käufer Ausschau halten müssen. Da es für vorbörsliche Beteiligungen nur bedingt einen Markt gibt, ist dieser Vorgang mit einem nicht unerheblichem Zeitaufwand und -horizont verbunden. Darüberhinaus geht es im Sinne unserer Aktionäre durchaus nicht darum, einfach alle vorbörslichen Beteiligungen zu verkaufen. Letztendlich ist es das Ziel, für diese Beteiligungen auch einen möglichst hohen Ertrag zu erhalten. Auch dies könnte ein Grund sein, warum noch die eine oder andere Beteiligung in unserem Portefeuille liegt. Tatsache bleibt aber: Die SPARTA Beteiligungen AG selbst ist nicht mehr unmittelbar aktiv im Geschäftsfeld "vorbörsliches Risikokapital" tätig. Unsere Beteiligungsgesellschaften betreiben dieses Geschäft außerordentlich erfolgreich, wie die ad-hoc Mitteilung der pre-IPO AG vom 14.11.2000 eindrucksvoll belegt.
Auch hier gilt: Kein Grundsatz ohne Ausnahme: Anfang Oktober wurde für einen Betrag, der gemessen an unserem Gesamtbeiligungsvolumen von untergeordneter Größenordnung liegt (unter 100 TEUR) eine 2,5%-Beteiligung an dem Internet-Informationsdienstleister GSC Research AG eingegangen. Ziel der Transaktion ist eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich Investment-Research. Es handelt sich hier um eine strategische Beteiligung mit klaren Zielvorgaben, welche eindeutig nicht dem Bereich "vorbörsliches Risikokapital-Beteiligungsgeschäft" zuzuordnen ist.
- Bei der Strukturbereinigung der Tochtergesellschaften und hier insbesondere der DBBH machen wir unseren Einfluß geltend. Hier ist es wichtig zu wissen, daß das DBBH-Management mit uns in der Zielsetzung übereinstimmt und an einem Strang zieht. Forderungen nach einer sofortigen Umsetzung von Beteiligungsverschiebungen sind aber bei praktischer Betrachtung vollkommen unrealistisch. Eine Verschiebung der Beteiligungen wäre steuerlich wie ein Verkauf zu erfassen und da die DBBH auf Ihren Beteiligungen trotz der stark gefallenen Kurse immer noch eine stille Reserve in dreistelliger Millionenhöhe (!) besitzt, wäre ein solcher Schritt momentan aus Sicht der Anleger nicht zu vertreten. Die Transaktion hätte die Zahlung einer gegenüber dem Anleger nicht zu vertretenden Steuerlast zur Folge. Dies bedeutet nicht, daß keine Veränderungen stattfinden können, im Gegenteil. Die Steuerreform hat uns hier Spielräume eröffnet, welche ab dem Jahr 2002 (also in gerade einmal 14 Monaten) diese Transaktionen steuerfrei ermöglicht. Durch vorschnelles Handeln würde hier also ein erheblicher Nachteil zu Lasten der Aktionäre entstehen, den es zu vermeiden gilt.
- Es kommen immer wieder Zweifel an der Werthaltigkeit unserer Beteiligungen und dem Erfolg unseres Geschäftsmodells auf. Lassen Sie uns daher einfach ein paar Beispiele aufzeigen, die zwar nicht das ganze Spektrum unseres Beteiligungsgeschäfts widerspiegeln, Ihnen aber einen Eindruck darüber vermitteln, wie werthaltig unsere Beteiligungen sind und daß die im Markt kursierenden Gerüchte blanker Unfug sind.
a.) DBBH: Die Deutsche Balaton AG hat auf Ihrer Hauptversammlung berichtet, daß sie über ein ausgewiesenes Eigenkapital in Höhe von ca. 7,20 Euro je Aktie verfügt. Dazu kommen trotz aller Kurskorrekturen stille Reserven in dreistelliger Millionenhöhe. Die net.IPO-Aktie könnte sich theoretisch immer noch dritteln, ohne daß bei der DBBH aufgrund des niedrigen Bilanzansatzes ein Wertberichtigungsbedarf entstünde. Die DBBH-Aktie notiert aktuell bei 8,90 Euro. Alleine anhand dieser einfachen und keinesfalls abschließenden Darstellung kann man schon die eklatante Unterbewertung der DBBH erkennen.
b.) pre-IPO AG: Die pre-IPO AG hat gerade gestern über das abgelaufene Geschäftsjahr berichtet, in dem im ersten vollen Jahr der Geschäftstätigkeit bereits ein Vorsteuerergebnis von 20 Mio. DM erzielt werden konnte. Diese Zahl übertrifft alle unsere Erwartungen und unterstreicht, daß die Gesellschaft nach nur sehr kurzer Zeit bereits auf eigenen Beinen steht und in einem schwierigen Marktumfeld selbständig erfolgreich agieren kann. Da das Geschäft der Gesellschaft weiter ausgebaut wird, gehen wir von einer steigenden Ertragslage aus, welche die aktuelle Marktkapitalisierung mit Substanz unterlegen wird. Unser Einstandskurs bei der pre-IPO AG liegt übrigens bei 1,24 Euro je Aktie. Es ist nicht sonderlich schwer zu erkennen, daß hier erhebliche stille Reserven bestehen, die angesichts der ausgezeichneten Unternehmensentwicklung der pre-IPO AG mit Substanz unterlegt ist.
c.) Beteiligung an der buch.de AG: Die Kritik vieler Anleger bezieht sich auf die Beteiligung an der buch.de AG, in der von verschiedener Seite erhöhte Risiken gesehen werden. Zum Stichtag 30.09.2000 wurden nach den gesetzlichen Regelungen nach dem Niederstwertprinzip die erforderlichen Wertberichtigungen auf diesen Bestand vorgenommen. Diese Wertberichtigungen sind in dem Rekordergebnis zum 30.09.2000 bereits enthalten. Der komplette Bestand an der buch.de AG wurde in der Zwischenzeit veräußert. Da der Verkauf zu einem Preis stattfand, der oberhalb des zum 30.09.2000 vorgenommenen Buchwertansatzes lag, konnte hier im laufenden Rumpfgeschäftsjahr sogar ein zusätzlicher Ertrag erzielt werden. Bei der Beurteilung der buch.de-Beteiligung können wir also festhalten: Die Risiken zum Bilanzstichtag sind im Rekordergebnis bereits enthalten, im Rumpfgeschäftsjahr wurde ein kleiner Ertrag aus dem Verkauf der Position erzielt und durch den kompletten Verkauf sind keine weiteren Risiken mehr vorhanden.
d.) Carthago Capital Beteiligungen AG: Die Carthago Capital Beteiligungen AG wurde im April des vergangenen Jahres gegründet und hat bereits im vergangenen Monat den Weg an die Börse gefunden. Wir waren Gründungsaktionär der Gesellschaft und haben einen Einstandskurs von 10,80 Euro für unser Aktienpaket. Diese Position konnte sich seit dem Beginn unseres Engagements in der Spitze verdreifachen und die aktuelle Entwicklung der Carthago gibt uns Anlaß zu der Erwartung, daß die Entwicklung immer noch relativ am Anfang steht. Carthago konnte erst zu Beginn des laufenden Monats in einem schwachen Marktumfeld eine Kapitalerhöhung ihrer Tochter Carthago Biotech AG plazieren, bei welcher der Gesellschaft ein Eigenkapital von fast 4 Mio. DM zugeflossen ist.
e.) Mantelgeschäfte: Das Mantelgeschäft lebt im wesentlichen von der sehr diskreten Behandlung der Informationen und es gibt für uns keinen Anlaß, hier konkrete Infomationen über den Stand verschiedener Verhandlungen preiszugeben, da dies den weiteren Verlauf der Gespräche gefährden könnte. Dies wäre auf keinen Fall im Sinne unserer Aktionäre. Wir können hier nur darauf verweisen, daß sich ein erfolgreicher Abschluß der laufenden Gespräche mit Sicherheit nicht zum Nachteil der SPARTA Beteiligungen AG auswirken würde.
Im Bezug auf unsere strukturelle Ausrichtung ist es für ein seriöses Unternehmen wie die SPARTA Beteiligungen AG unmöglich, die Unternehmenspolitik auf die Bedürfnisse derjenigen Anleger auszurichten, welche einen sehr kurzen Anlagehorizont von z.B. wenigen Monaten haben. Vielmehr sind wir daran interessiert, die Strukturen für einen nachhaltigen Erfolg des Unternehmens zu schaffen, damit der Unternehmenswert kontinuierlich erhöht werden kann. Wir sind überzeugt davon, daß die Aktienkursentwicklung grundsätzlich eng mit der Unternehmensentwicklung verbunden ist. Dies war bei der SPARTA Beteiligungen AG in den letzten Monaten nicht der Fall, denn während in der Gruppe ein Rekordergebnis erwirtschaftet wurde, fiel der Aktienkurs von einem Jahrestief zum nächsten. Aufgrund der unverändert guten Ausgangslage sowie verschiedener strategischer Planungen (die einer ausreichenden Vorbereitung bedürfen und über die wir Ihnen spätestens im Rahmen unserer nächsten ordentlichen Hauptversammlung , die im Mai des kommenden Jahres stattfinden wird, berichten werden), sind wir nach wie vor - auch vor dem Hintergrund der aktuellen Börsenlage - zuversichtlich, die SPARTA Beteiligungen AG weiter zu einer renommierten, aktiven und äußerst profitablen Finanzholding weiter auszubauen.
Was die kurzfristige Entwicklung unseres Aktienkurses angeht, so wagen wir im Hinblick auf den aktuellen, von sämtlichen Fundamentaldaten losgelösten Markt, keine konkrete Prognose. Wir sind uns aber sicher, daß wir mit dem eingeschlagenen Weg die Grundlagen für eine auch weiterhin positive Unternehmensentwicklung geschaffen haben. Die sehr positiven Ergebnisse wird auch der Markt nicht auf Dauer ignorieren können, so daß wir vor diesem Hintergrund fest von einer Trendumkehr zu einem positiveren Aktienkursverlauf ausgehen.
Wir hoffen mit diesen Ausführungen für ein wenig Aufklärung bei den aktuell häufig gestellten Fragen geschaffen zu haben. Die Investors-Corner steht Ihnen selbstverständlich für weitere Fragen offen, die wir Ihnen gerne beantworten werden.
Mit freundlichen Grüßen
SPARTA Beteiligungen AG

pumi - Donnerstag, 16. November 2000 - 15:40
Klare Aussagen. Ich denke, die Frage sollte primär sein, inwiefern man den Aussagen Spartas trauen kann. Folglich sollte man sich fragen:
Waren Prognosen bzw. Stellungsnahmen der Sparta AG in der Vergangenheit zuverlässig? Hat der Vorstand also das gehalten, was er versprochen hat? Angesichts der Tatsache, daß ich mich nicht intensiv mit Sparta auseinandergesetzt habe, kann ich diese Frage leider nicht beantworten.
Chinaman, kannst Du da helfen?
Falls man diese Frage mit "ja" beantworten kann, sehe ich keinen Grund, der dagegen spricht, langfristig einzusteigen! Naja, ich bin mal ganz vorsichtig wieder rein, erste Position aufbauen, von Charttechnik halte ich bei diesen Kursen eh nicht viel und es ist ja sowieso langfristig...


Greetings, Pumi

stw - Donnerstag, 16. November 2000 - 19:29
Bravo ! Eine solch offene Kommunikation finde ich bemerkenswert.

Besonders ein Satz gefällt mir außerordentlich gut:

"Im Bezug auf unsere strukturelle Ausrichtung ist es für ein seriöses Unternehmen wie die SPARTA Beteiligungen AG unmöglich, die Unternehmenspolitik auf die Bedürfnisse derjenigen Anleger auszurichten, welche einen sehr kurzen Anlagehorizont von z.B. wenigen Monaten haben. "

Sparta ist Opfer der mangelhaften Aktionärsstruktur geworden. Allerdings hat das Unternehmen das zT selbst zu verantworten wie ich finde.

Pumi hat die alles entscheidende Frage gestellt: können wir dem Management vertrauen. Was meinst Du chinaman ? Falls ja, haben wir hier um 8 EUR eine klare KAufgelegenheit.

:-) stw

chinaman - Freitag, 17. November 2000 - 06:32
@ pumi, stw: Kann man dem Sparta Management vertrauen ??? Ich kann Euch nur sagen, ich vertraue dem Sparta Management. Ich beobachte die Aktie und damit das Management über die letzten Monate recht intensiv und ich habe dabei noch nichts entdeckt, was mich zurückschrecken läßt. Aber vielleicht habe ich mich ja auch in Sparta "verliebt" und Prof hat recht ? Ich will Sparta hier nicht pushen. Deshalb: Alle wesentlichen verfügbaren Informationen habe ich hier im Thread gepostet. Bildet Euch einen eigenen Eindruck und entscheidet selbst. Für mich persönlich habe ich die Frage durch meinen Nachkauf einer großen Menge ja wohl eindeutig beantwortet, oder ???

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 17. November 2000 - 17:44
Danke für die deutlichen Worte, chinaman. ICh werde übers Wochenende da nochmal in mich gehen...

:-) stw

prof_b - Freitag, 17. November 2000 - 18:33
Die Äußerungen des Vorstandes zum Aktienkurs machen einen seriösen Eindruck.
Der Titel ist auch liquide, warum soll man ihn nicht mit auf die Watch - List nehmen.
Ich bin ja gespannt, wann die Bodenbildung einsetzt und zu welchem Kurs ich ein Kaufsignal generiere.

Seit Ende Juli haben die alten Lows jeweils höchstens zwei Wochen gehalten. Falls das letzte Low bei 7 Euro also länger als zwei Wochen hält, könnte man über einen Kauf nachdenken.
Im günstigsten Fall pendelt die Aktie sich oberhalb der 7,5 Euro ein und verbleibt dort für mehr als zwei Wochen.
Dann würde ich mit einer kleinen Position reingehen.

chinaman - Freitag, 17. November 2000 - 19:08
"Irgendwie kommt mir das Unternehmen nicht seriös vor, sonst wäre hier im Board nicht soviel Rätselraten angesagt." ... sorry prof, aber nach dem was Du hier zu Sparta gepostet hast, solltest Du wirklich keine Sparta kaufen, egal was die Charts sagen.

:-)
Grúß
Chinaman

prof_b - Samstag, 18. November 2000 - 12:52
Au, damit hätte ich rechnen müssen, schließlich ist oben zitierte Aussage noch nicht mal zwei Wochen alt.
AG´s mit solchen Kursverlusten stufe ich wohl grundsätzlich erst mal als gefährlich und somit unseriös ein.
Sicher eine komische Sichtweise. Allerdings folgen den Kursverlusten mit hoher Wahrscheinlichkeit(Ich schätze mal 70%) Gewinnwarnungen und somit hätten wir dann falsche (unseriöse) Gewinnprognosen.
Jüngste Beispiele seien hier Intertainment und Cinemaxx (Kino).

"Unseriös" umfasst kriminelle und betrügerische Absichten. Diese kann man dem Sparta Vorstand nicht bescheinigen, dann eher wohl doch B.U.S. und WKM. Aber auch deren Berichte lasen sich immer sehr gut. Damit wären wir wieder beim B.U.S., bgi, WKM - Trauma ...

chinaman - Samstag, 18. November 2000 - 13:23
Ebenfalls keine 2 Wochen alt: "Ich mag keine Utimaco und keine Sparta". Nichts für ungut prof, aber Deine Vorverurteilung geht mir manchmal zu schnell. Im Geschäftsleben läuft nicht immer alles so, wie man es sich wünscht. Nicht immer ist es unseriös, wenn man seine Ziele nicht erreicht. Eine gedankliche Zweiteilung: steigende Kurse = gutes Management; fallende Kurse = unseriöses Management ist mir persönlich zu einfach. Ich liege ja wirklich auch manchmal mit meinen Einschätzungen falsch; aber dann suche ich den Fehler konsequent bei mir selber.


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Samstag, 18. November 2000 - 17:53
Wir müssen jetzt wirklich mal eine Lanze für die Vorstände brechen, da gebe ich Dir recht, chinaman.

Es ist für die Kleinanleger natürlich sehr einfach, dem Management Unfähigkeit oder sogar Unseriosität vorzuwerfen, wenn es mal nicht läuft. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die allergrößte Mehrheit der Vorstände alles in ihrer Macht stehende tut, um ihr Unternehmen zum Erfolg zu führen. Der Markt verlangt heutzutage, dass die Unternehmen Planzahlen für 1,2 oder manchmal sogar 3 Jahre im voraus veröffentlichen.

Die Zahlen, die da genannt werden (gleich ob sie von Analysten oder vom Unternehmen kommen), sollte man nicht zu Ernst nehmen. Manchmal denke ich, dass viele Anleger davon ausgehen, dass diese Zahlen naturgesetzgleich erreicht werden müssen, oder aber der Vorstand ist in deren Augen unseriös. So einfach ist das Geschäftsleben nicht, das kann ich Euch sagen. Viel wichtiger als die genannten Zahlen sind doch die Köpfe, die hinter diesen Zahlen stehen. Wobei wir wieder beim Thema VErtrauen wären...

:-) stw

moneymax - Sonntag, 19. November 2000 - 11:33
Ich habe Sparta bisher auch immer als einen Zockerwert betrachtet, mittlerweile könnte es aber interessant werden sich intensiver mit dem Wert zu beschäftigen. Die Neuausrichtung scheint auf dem richtigen Weg zu sein und aus fundamentaler Sicht scheint die Aktie auch interessant zu sein. Ich werde sie auch mal auf die Watchliste setzen.


moneymax

prof_b - Sonntag, 19. November 2000 - 18:19
Mit der Vorverurteilung werde ich mich in Zukunft etwas mehr zurückhalten, kein Problem!

soleneve - Montag, 20. November 2000 - 17:02
Aus dem Consoars-Board kopiert. Ich kann nicht nachprüfen, obs stimmt.
Soleneve


Strafanzeige gegen Cyberradio-Vorstände

Sparta-Holding richtet Portfolio neu aus

HANDELSBLATT, 20.11.2000
lip HAMBURG. Die börsennotierte Sparta Beteiligungen AG, Hamburg, die unter anderem in der
Verwertung von Börsenmänteln aktiv ist, hat sich umstrukturiert, um sich künftig auf weniger
risikobehaftete Beteiligungen zu konzentrieren. Dazu zählt etwa die Fünf-Prozent-Beteiligung
an der börsennotierten Stuttgarter Immobiliengesellschaft Givag AG. „Wir haben das direkte
Geschäft mit vorbörslichen Beteiligungen in der Holding aufgegeben“, sagt Sparta-Vorstand
Philip Moffat. Es werde künftig von den Sparta- Töchtern The Internetz AG und Pre-IPO AG
betrieben.

Auslöser hierfür waren einige Fehlinvestitionen der Sparta-Dachgesellschaft, die im
Geschäftsjahr 1999/2000 (zum 30. September) zu Wertberichtigungen von 9,3 Mill. DM geführt
haben. Dazu zählen die Beteiligungen an der Cyberradio AG, der Mondia AG sowie der Trion
AG. Einer der größten Einzelposten unter den Wertberichtigungen ist mit 2,6 Mill. DM der
10%-Anteil an der Cyberradio AG. Der Internetradiosender wurde vor einigen Monaten
überraschend zahlungsunfähig. Der Sparta-Vorstand macht dafür die Cyberradio-Vorstände
Olaf Kriewald und Stefan Lecher verantwortlich. Er hat deshalb gegen die beiden in der
vergangenen Woche Strafanzeige wegen des Verdachts auf Anlagebetrug eingereicht.

Die Sparta AG hat auch ihr Engagement bei dem Internet-Sportdienstleister Sport.de vorsorglich
wertberichtigt, da hier die Geschäftsaussichten fraglich seien. „Wir haben alle Problemfälle
bereinigt und verfügen in der Holding über keine Risiken“, betont Moffat.

Trotz der Wertberichtigungen rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 1999/2000 mit einem
Rekordergebnis. Danach soll der Gruppenertrag um mindestens 50 % auf rund 15 Mill. DM
klettern. Verantwortlich hierfür seien unter anderem auch Beteiligungserträge. So habe das
Unternehmen für mehr als 10 Mill. DM den Anteil an der IQ Capital AG versilbert.

Dass die Gesellschaft ihr Portfolio radikal bereinigt hat, begründet sie auch mit der Umstellung
der Rechnungslegung. Sie will für das abgelaufene Geschäftsjahr erstmals ein
Konzernergebnis ermitteln, in das auch die Ergebnisse der Sparta-Töchter einfließen. Der
Sparta-Konzern will damit auch neue internationale Investoren anlocken, die sich an einer für
das kommende Jahr geplanten Kapitalerhöhung beteiligen sollen.

Bis dahin verfügt die Beteiligungsholding über eine Kreditlinie von 55 Mill. DM. Sie soll
möglicherweise um 10 Mill. DM auf 65 Mill. ausgeweitet werden. „Wir wollen mit dem Ausbau
der Kreditlinie unsere Kriegskasse wieder auffüllen, um bis zur Kapitalerhöhung für weitere
Zukäufe gewappnet zu sein“, so Moffat. Der Sparta-Kurs war von 40 Euro Anfang des Jahres
auf ein Allzeittief von 6,55 Euro gefallen. Er notierte am Freitag bei 7,80 Euro.


HANDELSBLATT, Montag, 20. November 2000

chinaman - Montag, 20. November 2000 - 17:25
Steht zumindest so auch in der Druckversion des Handelsblattes, also wirds schon stimmen. Der Abschreibungsbedarf ist aber eine "alte Geschichte" und in den Kursen schon längst enthalten. Nach Sparta ist auch alles in dem "Rekordergebnis" 2000 verdaut.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Montag, 20. November 2000 - 17:45
Dennoch: ich bin (ähnlich wie bei i:FAO) immer dann skeptisch, wenn ein Vorstand aufgrund mangelhafter Ergebnisse versucht, sein Geschäftsmodell umzukrempeln. Das "Rekordergebnis" hätte ohne den Einmaleffekt aus dem Verkauf der Anteile an der IQ Capital AG ganz schön schlimm ausgesehen... und gegen eine Erhöhung der Kreditlinie bin ich ziemlich allergisch, wenn es dafür nicht sehr sehr gute Gründe gibt.
Nein, das ist mir zu heiß, da bleibe ich lieber bei DBAG, TFG und Valora.

:-) stw

chinaman - Montag, 20. November 2000 - 18:02
Kann Dir nicht ganz folgen, stw. Mal prinzipiell: Was soll ein Vorstand den bei nicht befriedigenden Ergebnissen tun ? Nachdem Untätigkeit wohl nicht wünschenswert ist bleibt eigentlich nur umstrukturieren.

Einmaleffekt kann ich auch nicht ganz teilen, dies kannst Du bei i:fao und trip.com so sehen, aber hier reden wir von einer Beteiligungsgesellschaft. Das handeln mit Firmen ist deren laufendes Geschäft.

Was verstehst Du eigentlich unter "Das Rekordergebnis hätte ganz schön schlimm ausgesehen" ??? Was wäre denn für Dich "ganz schön schlimm".

Ich finde es spannend, wenn wir bei sparta und i:fao etwas anderer Meinung sind. Diskussionen sind schließlich das Salz in der Suppe.


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 20. November 2000 - 18:07
Kleiner Nachschlag: Die Aufgabe des direkten Beteiligungsgeschäftes durch Sparta und dessen Überlassung an die Töchter (internet.z, pre-ipo und Deutsche Balaton) sind ein Schritt in Richtung transparentere Strukturen. Dies wurde immer gefordert. Nun tuts Sparta, dann heißt es das Geschäftsmodell wird umgekrempelt. Was denn nun: Alles lassen wie es ist oder Umstrukturieren in Richtung transparentere Strukturen ???

:-)
Gruß
Chinaman

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