Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Helkon Media AG: Archivierte Beiträge bis 9. November 2000
stw - Mittwoch, 18. Oktober 2000 - 15:36
Auch wenn nun wieder viele unter unseren Stammlesern den Kopf schütteln: gemäss meinem Motto 'Kaufen, wenn die Kanonen donnern' habe ich heute den Helkon-Bestand im stw-Musterdepot zu 24 EUR verdoppelt.

Der Kursrückgang der letzten Wochen liegt meiner Meinung nach einzig und allein am allgemeinen Ausverkauf der Medien-Aktien am Neuen Markt und steht in krassem Widerspruch zu der fundamentalen Entwicklung des Unternehmens seit dem Börsengang.

Das Unternehmen wird momentan mit ca 270 Mio EUR bewertet, das erscheint mir viel zu wenig bei einem Umsatz von über 160 Mio EUR im lfd. Geschäftsjahr. Die Internationalisierung ist mittlerweile schon gut fortgeschritten und dennoch notiert die Aktie nur noch unwesentlich über ihrem Emissionskurs. Für mich eine gute antizyklische Kaufgelegenheit.

:-) stw

stw - Mittwoch, 25. Oktober 2000 - 22:37
Die positiven Analystenstimmen für die Helkon-Aktie häufen sich. Neben Sal. Oppenheim und der BHF-Bank wurden jetzt auch positive Studien von Delbrück und der Hypovereinsbank veröffentlicht.

Ich empfehle insbesondere die Lektüre der Analyse der Hypovereinsbank. Die kommen in ihren aktuellen Berechnungen auf eine 40%ige Unterbewertung von Helkon gegenüber den anderen Medienwerten. Dabei gehen sie davon aus, dass auch die vor wenigen Wochen deutlich angehobenen Unternehmensplanzahlen sehr konservativ geschätzt sind und nur heute bereits weitgehend gesicherte Umsätze enthalten.

Hier ist die komplette Studie. Das Lesen lohnt auch für Leser, die sich bisher noch nicht mit Medienunternehmen beschäftigt haben, da sie sehr schön die Chancen und Risiken des Mediengeschäftes nebeneinanderstellt:
http://www.stw-boerse.de/stw/Hypo_HELKON.pdf

Der Vollständigkeit halber hier auch noch die Studie von Delbrück, die bei ihren Berechnungen auf einen fairen Wert der Helkon-Aktie von 59 EUR kommen.:
http://www.stw-boerse.de/stw/Del_HELKON.pdf

:-) stw

drwssk - Donnerstag, 26. Oktober 2000 - 08:50
Na ja, habe gestern einen Teil meiner DBAG-Erlöse in Helkon gesteckt. Das KGV ist supergünstig (fast verdächtig, den es gibt immer wieder Verkäufer),
allerdings kann das bei Gewinnreduzierung sehr
schnell wieder steigen. Viel Glück auch an alle anderen, die wie stw in Helkon investiert sind.
Gruß
bernd

stw - Donnerstag, 26. Oktober 2000 - 09:26
"fast verdächtig, den es gibt immer wieder Verkäufer"

Gut beobachtet, Bernd. Genau das macht auch mich etwas skeptisch. Vorgestern zB war größere Nachfrage im Markt, die aber sofort ohne großen Preisaufschlag befriedigt werden konnte. Aber man sollte da auch nicht zuviel hineininterpretieren, es gibt 1000 Gründe, eine Aktie zu verkaufen...

:-) stw

laurin - Donnerstag, 26. Oktober 2000 - 15:48
ist wie bei Procon... gute Zahlen, gute Nachrichten, gute Analysen - aber jede Nachfrage nach der Aktie wird prompt bedient. Das ist, was mich noch immer davon abhaelt, bei Helkon einzusteigen, obwohl schon seit Wochen der Finger juckt.

assi - Montag, 30. Oktober 2000 - 08:55
d hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Helkon AG im Geschäftsjahr 1999/2000 mit deutlicher Umsatz- und
Ergebnissteigerung

München, 30.10.2000 - Die am Neuen Markt der Frankfurter
Wertpapierbörse notierte Helkon Media AG (WKN 608050), München,
weist für das abgelaufene Geschäftsjahr 1999/2000 (31.07.) eine
signifikante Umsatz- und Ergebnissteigerung aus. Danach erhöhte
sich der Konzernumsatz im Vergleich zur "Als-Ob" Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung 1998/99 von 63,0 Mio. DEM um 136 Prozent
auf 148,8 Mio. DEM. Das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit konnte von 1,4 Mio. DEM im vorangegangenen
Geschäftsjahr um 898 Prozent auf 14,2 Mio. DEM zulegen.

Das operative Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
erreichte 15,1 Mio. DEM und erhöhte sich somit um 257 Prozent
gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres von 4,2 Mio. DEM.
Damit beträgt die EBIT-Marge 10 Prozent. Vor Abschreibungen,
Zinsen und Steuern (EBDIT) wurde ein Ergebnis von 94,3 (46,8)
Mio. DEM erzielt, was einem Plus von 102 Prozent zum Vorjahr
entspricht.

Das nach DVFA bereinigte Ergebnis je Aktie beläuft sich auf
0,71 DEM.

Die ausgesprochen positive Entwicklung im abgelaufenen
Geschäftsjahr hat das Unternehmen veranlasst, seine Planzahlen
heraufzusetzen. Danach wird für das Geschäftsjahr 2000/2001 ein
Umsatz von 318 (bisher: 178) Mio. DEM erwartet. Das operative
Ergebnis soll auf 45 (bisher: 22) Mio. DEM steigen.


HELKON Media AG - Rauchstrasse 9-11 - 81679 München
http://www.helkon.de

Rückfragen bitte an:
Anusch Assadollahi, Manager Investor Relations
+4989 / 99805 - 100
e-mail: Anusch.Assadollahi@helkon.de

assi - Montag, 30. Oktober 2000 - 11:42
Wie bei Singulus (siehe eben da) verstehe ich die Reaktion nicht ganz. Magere 4% sind das Ergebnis dieser meiner Meinung nach sehr guten Meldung. Die Planzahlen für das nächste Jahr werden in Umsatz und Ergebnisrechnung fast verdoppelt und wir befinden uns mit den Kursen auf dem Niveau vom Jahresanfang ...
Habt ihr eine Erklärung/Meinung?
Grüße,assi

assi - Montag, 30. Oktober 2000 - 15:16
Aha, die Anhebung der Prognosen mit genau diesen Zahlen hatte Helkon durch Reuters schon am 18.9 vermeldet (damaliger Kurs 34,68 E), jetzt sind sie per adhoc quasi bestätigt worden.
Man lernt doch nie aus. Zum Glück haben sie nicht gleich zwei adhocs rausgegeben ...
Grüße, assi

stw - Montag, 30. Oktober 2000 - 18:38
Das Ergebnis pro Aktie liegt also bei 0,36 EUR und somit 45% über den (allerdings veralteten) Zahlen aus BO. Andere Medientitel werden bei den kommenden Zahlen wahrscheinlich enttäuschen und vielleicht wird dann der Markt endlich differenzieren zwischen den reinen Filmlizenzhändlern und einem wesentlich besser aufgestellten Titel wie Helkon. Heute war jedenfalls offenbar erstmal 'Sell on Good News' angesagt...

Das wichtigste für mich: Helkon hat die eigenen Planzahlen seit Börsengang deutlich übertroffen. Nun prognostiziert der Vorstand eine fast 200%ige EBIT-Steigerung auch für das lfd. Geschäftsjahr. Ich traue Helkon eine solche Entwicklung durchaus zu. Sollten sich diese Ziele erreichen lassen, so werden wir in 12 Monaten mit ziemlicher Sicherheit Kurse von ca. 50 EUR sehen.

Eigentlich sollten wir erst wieder in 3 Monaten (nach den Quartalszahlen) nach dem Kurs schauen...

:-) stw

stw - Montag, 30. Oktober 2000 - 20:06
Ergänzend noch ein Statement des Helkon-Vorstandes aus der heutigen Pressemeldung:

"Mit diesen Zahlen übertreffen wir die ohnehin schon ehrgeizigen Planzahlen, die wir uns zum Zeitpunkt des Börsengangs im Oktober 1999 gesetzt hatten“, freut sich Helkon-Vorstand Werner Koenig. „ Wir haben im Geschäftsjahr 1999/2000 zahlreiche Akquisitionen getätigt und strategische Allianzen geschlossen. Zugleich haben wir das erste Börsenjahr genutzt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen und Helkon als weltweit operierendes Medienunternehmen etabliert, das sich als globale Plattform für Produktion und Vertrieb versteht. Heute ist Helkon in Hollywood genauso zuhause wie auf den meisten großen Märkten weltweit. Das Filmgeschäft verändert sich, und wir sind ganz vorne mit dabei.“

:-) stw

prof_b - Samstag, 4. November 2000 - 11:18
Die Unterstützung bei 24 Euro scheint auch hinüber zu sein, ich tippe auf einen weiteren gemächlichen Kursverfall!

stw - Mittwoch, 8. November 2000 - 18:26
Ein sehr interessanter Artikel erschien heute im Handelsblatt, in dem der Helkon-Vorstand Werner König sehr kritische Worte für die Medienunternehmen am Neuen Markt findet.

:-) stw

Auch Werner König, Vorstand der Helkon Media AG, kämpft gegen Vorurteile an. „Die Wendung vom Silly German Money ist in den USA weit verbreitet.“ Seiner Auffassung nach durchaus zu Recht. Von den derzeit am Neuen Markt notierten Medienunternehmen fehle der Hälfte ein tragfähiges Geschäftskonzept. König, der sein Untenehmen der anderen Hälfte zurechnet, erwartet daher „den großen Crash im nächsten Frühjahr“.

Helkon, das wie die Konkurrenz aus Deutschland, im Lizenzhandel und der Vermarktung von Filmen aktiv ist, habe aber, anders als andere, nicht auf Verträge mit den Studios gesetzt, sondern stehe direkt mit den Produzenten in Kontakt. Zusicherungen über die Erfolgsaussichten von Filmen der Studios sei nämlich zu misstrauen. „Bevor die Deutschen kamen, haben die Amerikaner Kollegen aus Italien, Frankreich und Japan ausgenommen wie die Weihnachtsgänse.“

Helkon will Hollywood aufmischen

Inzwischen seien die Studios so dringend wie nie zuvor auf leicht verdientes Geld angewiesen, denn das ganze System sei marode. König sieht nun die Zeit gekommen, Rechte an Filmen auf globaler Ebene zu übernehmen. „Wir können den US-Markt komplett aufrollen“, behauptet er. Das werde auch Auswirkungen auf die Qualität der Filme haben. Schon jetzt nehme Helkon Einfluss auf die Drehbücher und lasse allzu amerikanische Besonderheiten streichen. „Der Spielfilm wird immer aus Hollywood kommen“, sagte König, „denn die Amerikaner haben den Geschmack der Welt bestimmt.“ Auch die Verpflichtung, den Vorlieben des Publikums zu entsprechen, müsse sein Unternehmen gerecht werden. „Aber ich weigere mich zu glauben, dass die Masse so blöd ist wie manche der Filme, die ich verkaufe.“

laurin - Mittwoch, 8. November 2000 - 20:06
Na, - da warte ich doch bis naechstes Fruehjahr und kaufe dann Helkon fuer 10 bis 15 Eu! Wenn's bei den Medientiteln kracht, dann saufen erstmal alle ab....

Stefan: willst du wirklich in Helkon wie bisher investiert bleiben? Ich wuerde wirklich gern mehr ueber deine/eure Strategie bei Helkon hoeren. Oder ist das wirklich "klassisches" buy-and-hold?

Gruss - Laurin

prof_b - Donnerstag, 9. November 2000 - 08:25
Ich kann das Festhalten an Helkon im Musterdepot überhaupt nachvollziehen. Der Tausch der TT in Helkon war ein klassischer Fall von.
"- TT sind gut gelaufen, also teuer.
- Helkon sind gefallen, also billig."

Vielleicht DAS Beispiel, was ein Ignorieren von Charts bewirken kann. Zumindest der Nachkauf ist fragwürdig.

Glücklicherweise ist die Gewichtung im Musterdepot noch einigermaßen gering, natürlich wünsche ich dem Musterdepot an sich eine Spitzenperformance (analog zur Boarddiskussion).
CU Prof

stw - Donnerstag, 9. November 2000 - 08:52
Es ist wirklich nett, wie ihr Euch Gedanken um das stw-Musterdepot macht.

Aber ich verstehe nicht, warum ihr Euch Sorgen um die Helkon-Position macht. Klar sind Medienwerte megaout momentan und sicherlich wird sich bis ins nächste Jahr hinein die Spreu vom Weizen trennen. Aber dieser Vorgang ist doch jetzt schon in vollem Gange: die ganze Branche wird gnadenlos runtergeprügelt. Früher oder später wird sich jedoch deutlich herauskristallisieren, welche Werte die Gewinner dieses Ausleseprozesses sein werden. Dann wird der Markt auch in der Bewertung wieder deutlich differenzieren zwischen den Luftnummern und den Unternehmen, die echtes längerfristiges Wachstum versprechen. Wann dies sein wird, ob Helkon im Frühjahr vielleicht tatsächlich mit einem realen KGV von 15 (das wäre dann tatsächlich ein Kurs von 15 EUR) gehandelt wird, das kann auch ich natürlich nicht sagen.

Sorgen um Helkon würde ich mir nur dann machen, wenn sie ihre Planzahlen nicht erreichen würden. Aber das Unternehmen ist nun seit ca 1 Jahr an der Börse und hat seine Planzahlen bis heute nicht nur erreicht, sondern um fast 100% nach oben korrigiert. Warum sollte ich mir also Sorgen machen, wenn ein Wert über 100% unter dem von mir angenommenen fairen Wert notiert ? Lest doch mal die Helkon-Analysen, immer wieder wird auf die konservative Abschreibungspraxis hingewiesen. Die Internationalisierung schreitet rasend schnell voran und trotzdem leiden die Erträge nicht. Fundamental ist da wirklich alles in Ordnung denke ich.

Ihr kennt doch meine Strategie (sie ist auch zum Nachlesen unter dem Menüpunkt 'Strategien' hier auf stw-boerse verfügbar): Solange Helkon weiter fällt, steigt für mich das Potential der Aktie, das ist alles.

Daher ist meine Strategie ganz klar: behutsames Aufbauen einer ordentlichen Position. Die Position im stw-Musterdepot ist momentan ca 15% im Minus, aber wenn ihr genau hinschaut, werdet ihr bemerken, dass Helkon auch nach dem ersten Nachkauf eine der kleinsten Positionen ist. Der nächste Nachkauf steht bei ca 20 EUR an, natürlich immer vorausgesetzt, an den positiven Fundamentals ändert sich nichts.

:-) stw

laurin - Donnerstag, 9. November 2000 - 15:19
diese Vielzahl von positivern Einschaetzungen ist aber doch eines der Probleme, - da ist Helkon ja kaum steigerungsfaehig. Helkon bringt gute Zahlen, aber dennoch faellt der Kurs. Was wird dann erst passieren, wenn mal ein Quartal schlecht gelaufen ist? Mir geht's nicht um die fundamentale Bewertung der Aktie, das ist wie mit Procon oder Rofin-Sinar), sondern um meine Befuerchtung, dass einzelne Titel SO stark abgeben, dass die alten Hoehen erst in JAHREN wieder rerreicht werden koennen. Ich bin da im Moment echt ein gebranntes Kind....

stw - Donnerstag, 9. November 2000 - 15:55
Aber Laurin, ich habe doch kein Problem damit, wenn ein Wert wie Helkon seine alten Höhen erst wieder in 2 oder 3 Jahren erreicht. Ich behaupte ja nicht, dass wir hier einen Verdoppler innerhlb weniger Monate erleben werden. Im Gegenteil: das wäre völlig ungesund.

Ich schätze momentan Helkon als eines der Medienunternehmen ein, die aus dem bereits laufenden Ausleseprozess gestärkt hervorgehen werden. Wenn dem so ist, dann werden wir auch wieder Kurse über 50 EUR sehen. Und wenn das erst in 3 Jahren sein sollte, dann habe ich nun wirklich kein Problem, sondern ein erstklassiges Investment.

:-) stw

prof_b - Donnerstag, 9. November 2000 - 16:23
Hm, ich bin bemüht, die maximale Performance zu erzielen. Wenn ich mir recht sicher bin, dass ein guter Wert erst noch fällt, verkaufe ich und teile die Verluste mit Herrn Eichel.

stw - Donnerstag, 9. November 2000 - 17:17
Siehst Du Prof, da scheiden sich wieder mal die Geister: ich bin kein Hellseher und weiss nicht, ob ich Helkon nochmal deutlich günstiger bekommen werde. Daher halte ich meine (noch ausbaufähige) Position.

:-) stw

laurin - Donnerstag, 9. November 2000 - 19:17
obwohl die Performance des stw-Depots dir recht zu geben scheint, bin ich mir nicht sicher, ob das der Sinn von Langfristinvestments sein kann. Wenn du ggfs. 3 Jahre auf einen nennenswerten, d.h. ca. 15% Gewinn warten musst, dann kann sich in diesen 3 Jahren auch allerhand aendern, - was das Unternehmen, aber auch was den Gesamtmarkt angeht. Ausserdem wird der weg ZURUECK nach oben schon dadurch beschwerlicher, dass die Neueingestiegenen zwischendurch Gewinnen mitnehmen wollen und die, die zu frueh gekauft haben, gluecklich sind, wenn sie ihre Verluste wettgemacht haben. Ich tendiere mittlerweile Richtung profs Strategie, dass man rigoros seine Verluste begrenzen sollte, auch wenn man dadurch machmal den Wiederaufschwung (teilweise) verpasst.

Aber wir haben halt alle ein bisschen unterschiedliche Vorstellungen...

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