Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Masterflex: Archivierte Beiträge bis 31. August 2000
avalon - Mittwoch, 5. Juli 2000 - 20:20
Sartorius würde ich momentan auch nicht kaufen,
du weißt ja wie Förtsch Empfehlungen meist
enden.
Allerdings - diese hohen Stückzahlen im Geld
bei Xetra, Förtsch kauft bestimmt nicht und die
Lemminge gehen nach Frankfurt.

Kurspflege kanns auch nicht sein, S ist ja keine
Neuemission (beileibe nicht) - kaufen die
sogar auf diesem Niveau eigene Aktien zurück ?

Egal - es geht hier um Masterflex.......

Avalon

trick17 - Donnerstag, 6. Juli 2000 - 18:47
Auch wenn es schwer fällt und
ich noch nicht positioniert bin.
Ich glaube derzeit sollte man bei Masterflex
einfach warten. Zum einsteigen noch zu früh.
Der Markt will einfach noch tiefere Kurse sehen
(Bauchgefühl - wenig analytisch).
Verkaufen würde ich bei diesen Fundamentals
aber auch nicht!

Schlechte Zahlen sehe ich allerdings nicht anstehen. Aber man weiss ja nie.
Kretztechnik hat ja auch voll ins Klo gegriffen...
Drei schlechte Ad-hocs in a Row (die Beteiligung war meiner Meinung nach
einfach nur lächerlich....).

Wir werden sehen.


trick17

aquamarin - Donnerstag, 6. Juli 2000 - 21:36
Spricht einiges dafür, dass wir noch Kurse unter 30 Euro sehen werden. Aber 30 ist auch eine psychologische Unterstützungsmarke, bei der der Kurs nach oben drehen könnte. Nun, nichts genaues weiss man nicht!

Jedenfalls bin ich seit heute und 30,50 auch mit einer Einstiegsposition dabei. Erster Nachkauf voraussichtlich im Bereich von 28 Euro.

Aquamarin

avalon - Mittwoch, 12. Juli 2000 - 12:09
Oh weia - wenn ich die Stückzahlen im bid beim
Xetra anschaue....

Greenshoe ist doch plaziert, wer will denn da so
viele M loswerden.......

Da wird mal fleißig auf die nächsten Zahlen
gewartet, nix mehr mit schnellem Zukauf.

Unser Prof.b wird doch nicht schon wieder
den richtigen Riecher gehabt haben ?

Avalon

avalon - Mittwoch, 12. Juli 2000 - 13:41
? - vorhin noch 5000 Stück im bid,
jetzt nichts mehr.

Bringt wohl alles nichts hier Vermutungen
anzustellen, ich warte auf die nächsten Zahlen
und dann sehen wir weiter..........

Avalon

pumi - Mittwoch, 12. Juli 2000 - 14:24
Aua, Masterflex ist ja grad schön nach unten durchgebrochen. Vor einem Einstieg warte ich lieber auch auf die nächsten Zahlen, der Prof hat mir da irgendwie ein bißchen Angst gemacht! :)
Außerdem, sollte Masterflex halten, was sie verspricht, dann ist es mir egal, ob ich zu 29.- oder zu 32.- reingehe!


Greetings, Pumi

pumi - Montag, 17. Juli 2000 - 12:18
So, jetzt wirds langsam Zeit für Masterflex, wenn bis heute abend nicht passiert, bin ich drin.
Gegenstimmen?


Greetings, Pumi

stw - Montag, 17. Juli 2000 - 19:12
Wenn Du Dir unsicher bist, solltest Du auf jeden Fall erstmal einen Fuss in die Tür stellen. Dann bist Du dabei und kommst im schlimmsten mit geringen Blessuren wieder aus der Geschichte raus.

Mir passiert es selbst leider auch immer wieder, dass ich den Einstieg verpasse, weil ich zuviel Ehrgeiz habe, möglichst einen Tiefpunkt für den Einstieg zu erwischen. Das schafft man ohnehin fast nie und es ist auch ziemlich unwichtig würde ich sagen.

:-) stw

pumi - Mittwoch, 19. Juli 2000 - 13:40
Bin immer noch nicht drin in Masterflex. Der Kampf um die 30.- muß zumindest heute als verloren bewertet werden. Ich werde weiterhin abwarten und beobachten!


Greetings, Pumi

prof_b - Mittwoch, 19. Juli 2000 - 14:06
Im Augenblick haben wir noch einen Bilderbuchabwärtstrend.

mce - Mittwoch, 19. Juli 2000 - 15:38
Und fast alle, die ihre Masterflexe nicht bei der Emission zugeteilt bekommen haben, dürften gerade im Minus liegen...
Also heisst es mal wieder: Geduld haben !

pumi - Donnerstag, 27. Juli 2000 - 18:42
Masterflex Tipp der Woche
Der Aktionärsbrief

Die Analysten von „der aktionärsbrief“ empfehlen die Aktien der Masterflex AG (WKN 549293) zum Kauf.

Im Mittelpunkt des Geschäftes von Masterflex stehe Polyurethan (PU). Dieser Werkstoff sei sehr widerstandsfähig und ermögliche interessante
Anwendungen bei High-Tech-Schlauchsystemen, in der Medizintechnik und als Verschleißschutz.

Weltweit gebe es nur wenige Hersteller, die sich so auf PU konzentriert haben. Die Markteintrittsbarrieren seien entsprechend hoch, was für die
Gelsenkirchener eine interessante Zukunftsperspektive schaffe. Indiz dafür seien auch die wirklich beeindruckenden Zahlen:

Seit 1997 würden die durchschnittlichen Steigerungsraten bei 53 % im Umsatz und 64 % im Ebit-Ergebnis liegen. Im ersten Quartal sei der
Umsatz sogar um 91 % gewachsen, bei einem leicht unterproportional gewachsenen Ergebnis von plus 87 %. Bis 2004 würden jährliche
Steigerungsraten von 33 % im Umsatz und über 40 % im Ergebnis avisiert. In Relation zu diesem Wachstumstempo erscheine das KGV per 2001
von 22,4 als günstig.

Die Gewinnmitnahmen nach der fulminanten Börseneinführung würden auslaufen, wie die zuletzt sehr niedrigen Umsätze zeigten, so der
aktionärsbrief.

Und ich bin immer noch nicht drin. Hmmm... irgendwie kann ich mich nicht so wirklich entscheiden :)

Pumi

prof_b - Donnerstag, 27. Juli 2000 - 18:59
Mir gefällt der Kursanstieg heute nicht so richtig, ich muss langsam wieder an meine Liquidität denken.
Charttechnisch stehen die Chancen für einen weiteren Anstieg jetzt einigermaßen gut.
CU Prof

stw - Donnerstag, 27. Juli 2000 - 19:23
Wer sind "Die Analysten von „der aktionärsbrief“ ", von denen habe ich noch nie gehört ?

:-) stw

prof_b - Dienstag, 1. August 2000 - 14:03
Ich "musste" heute kaufen, es sieht nach einem Bruch des Abwärtstrends aus.

Meine Bank kann sich freuen:
Kauf zu 32,00 kurz nach Emission
Verkauf zu 32,00 am 5. Juli
Kauf heute zu 32,00

Ja, manchmal ist es anstrengend ...
CU Prof

avalon - Donnerstag, 24. August 2000 - 19:03
Na sowas, noch kein Statement zu den Masterflexzahlen ?

Seit ihr alle schon draußen ?

Auf den ersten Blick haben die mir gar nicht gefallen - schon wieder ein Gewinnrückgang.

Das hat ein ausführliches Gespräch mit der IR erfordert.

Ergebnis - die Zahlen sind inline mit den gemachten Prognosen zum Börsengang - zumindest den
Institutionellen hat man das frühzeitig dargelegt.

Uns Kleinen natürlich nicht.......

Wenn man die wirklich außerordentlich hohen
Einmaleffekte rausrechnen würde, muß ich zugeben,
daß hier wirklich parallel zum starken Umsatzwachstum gute Erträge ausgewiesen
worden wären.

Der Schlußsatz des Vorstands - quasi eine Garantie, daß zum Gesamtjahr die Prognosen erfüllt werden, ist schon erstaunlich.
Da wird nicht von "wahrscheinlich", "mit großér
Sicherheit" oder ähnlichem gesprochen,
sondern man benutzt den Ausdruck "wir sind sicher", das muß man also so stehen lassen.

Entweder Masterflex wird der Flop des Jahres 00
oder man hat bis dahin einen Titel wo man weiß,
daß man sich auf das Management verlassen kann.

Den Bonus gewähre ich einfach mal.
Zukaufen kann man natürlich nicht, da muß erst mal
das dritte Quartal her.

Eine gute Halteposition - so nennt man das doch
wohl in Fachkreisen........

Avalon

Ausführlicher als die Adhoc:

http://www.smax.de/INTERNET/SMAX/home/index.htm

stw - Donnerstag, 24. August 2000 - 22:52
Warum sollte ich draussen aus Masterflex sein ? Nein, ich habe gespannt auf die Zahlen gewartet und muss mir jetzt erstmal ein Urteil bilden...

Masterflex setzt Wachstumskurs im 1. Halbjahr erfolgreich fort: Umsatz um 83%, EBIT um 30% gesteigert.

Gelsenkirchen, 24. August 2000. Die Masterflex AG (WKN 549 293), die seit 16. Juni im SMAX notiert, konnte im 1. Halbjahr 2000 den Konzernumsatz um 82,6% auf 38,07 Mio. DM steigern. Maßgeblichen Anteil daran hatte das Kerngeschäftsfeld High-Tech-Schlauchsysteme. Das EBIT erhöhte sich im 1. Halbjahr 2000 um 29,2% auf 5,8 Mio. DM. Die EBIT-Marge von 14,9% liegt dabei deutlich über den in der Kunststoffbranche üblichen Margen.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick

1.Halbj.2000 1.Halbj.1999

Umsatz (TDM) 38,072 20,847 + 82,6%
EBDIT (TDM) 7,218 5,562 + 29,8%
EBIT (TDM) 5,800 4,488 + 29,2%
EBT (TDM) 4,551 3,942 + 15,5%
Erg./Aktie(DM) 0,44 0,47 - 6,2 %
Bilanzsumme (TDM)98,377 48,638 + 102,3 %
Mitarbeiter 251 168 + 49,4%

Die Summe der betrieblichen Aufwendungen stieg im ersten Halbjahr 2000 auf 33,18 Mio. DM (1. Halbjahr 1999: 17,31 Mio. DM). Dieser Anstieg sei im wesentlichen auf einmalige Aufwendungen im Rahmen des Börsenganges sowie auf die getätigten
Akquisitionen zurückzuführen, da dort zur Zeit noch Handelsgeschäfte im Vordergrund stünden. Die Masterflex AG werde hier zukünftig durch den
verstärkten Einsatz eigener Produkte die Materialeinsatzquote senken und damit
die Wertschöpfungsquote im Unternehmen steigern. Weiterhin hätten die Anlaufkosten der Produktionsaufnahme in den USA einmalig zu erhöhten Aufwendungen geführt.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) konnte im ersten Halbjahr 2000 um 15,5 % gesteigert werden. Nach Steuern schlägt sich die positive Entwicklung des 1. Halbjahres 2000 noch nicht nieder. Hier belasten Aufwendungen im Rahmen der Börseneinführung einmalig das Ergebnis. Das Ergebnis pro Aktie zum 30. Juni 2000
beträgt 0,44 DM (Vorjahr: 0,47 DM/Aktie).
"Aufgrund der positiven Entwicklung in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres sind wir sicher, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", betont Vorstandsvorsitzender Detlef Herzog.

:-) stw

moneymax - Dienstag, 29. August 2000 - 16:46
Ich bin heute auf die nachfolgend aufgeführte Analyse des Börsenbriefs The Bulls aufmerksam gemacht worden und denke das sie auch für Euch interessant sein dürfte.

moneymax


1. An der Börse wird nicht zum Einstieg geläutet
Selten sind in den letzten Monaten neue Werte auf dem Kurszettel erschienen, die schon in der Gegenwart verlustfrei wirtschaften. Noch seltener solche, die bereits stabile und zweistellige operative Margen erreichen. Am seltensten schließlich solche, bei denen dies auch in Zukunft zu erwarten sein wird. Wenige Emissionen schienen zudem aus anderen Gründen als wegen der Börsenlage oder aktueller Trends mithilfe von Pre-IPO Beteiligungen an den Kapitalmarkt gebracht zu werden. Zum Beispiel einfach, weil die Firma schon lange kapitalmarktreif ist und nun die Wachstumsstory nach einem externen Schub verlangt.
Eine solche Perle, die Gelsenkirchener Kunststoff-Spezialistin Masterflex AG, wollen wir Ihnen heute vorstellen. Daß man den eigenen Geschäftsverlauf im Arbeitsgebiet "Advanced Polymer" als stabil, und somit auch die erwünschte Bewertung als von Marktstimmungen unabhängiger ansieht als es die schnellen Bewertungszyklen vieler unreifer Werte des Neuen Markts zulassen, wurde durch die Entscheidung für eine Notierung im Qualitäts-Segment Smax des amtlichen Handels angezeigt. Vornehmlich für Small Caps aus Traditionsbranchen gedacht, sind in diesem interessanten Marktsegment eine laufende Quartalsberichterstattung, ein für die Kursstellung auf Xetra verantwortlicher Designated Sponsor, die Anerkennung des Übernahmekodex sowie mindestens jährliche Analysten-Veranstaltungen ebenso vorgeschrieben wie am Neuen Markt. Allerdings sind Bewertungsexzesse mit den nachfolgenden qualvollen Korrekturphasen im Smax eher rar.
Auch daß man mit einer einzigen Konsortialbank (DG Bank) arbeitete und keine große Marketing-Kampagne lostrat (wie zuletzt etwa Lion Bioscience am Neuen Markt), halten wir vor allem der Management-Reife und der Qualität des Unternehmens zugute. Obwohl die Aktie so recht geräuschlos vor allem an Kunden der Volks- und Raiffeisen-Banken zugeteilt wurde, und sich keiner Unterstützung durch Analystengutachten größerer Investmentbanken erfreute, hat sich Masterflex am Kapitalmarkt auch in einem ungünstigen Umfeld gut behauptet. So findet sich beispielsweise unter den zehn größten Positionen des Wachstums-Fonds "Europa Select" der Zürich Invest, der auch eine Mid cap-Komponente enthalten darf, neben Blue Chips wie Nokia, BP Amoco oder Nestlé auch ein Investment in Masterflex.
Auch die Entscheidung der Altaktionäre, sich zu einer Lock up-Periode von 2 Jahren zu verpflichten, sowie mehr als 50% der Stimmrechte in einen Poolvertrag einzubringen, untermauert die Zuversicht der Geschäftsführung in das langfristige Wertsteigerungspotential. Natürlich ist auch dies noch kein Grund für eine Empfehlung im THE-BULLS Börsenbrief - aber ein weiteres wichtiges vertrauenerweckendes Signal gerade für den privaten Anleger.
Wie immer ist der entscheidende Grund für unsere heutige Empfehlung allein ein unserer Meinung nach außerordentliches Kurspotential einer besonders günstig bewerteten Aktie, das aus einer monopolartigen Position in einem hochprofitablen Wachstumssegment resultiert. Daher beschäftigt sich die heutige Ausgabe des THE-BULLS Börsenbriefes wieder einmal ausführlich mit einem einzigen Wert - der Masterflex AG.
2. Hochtechnologie in der 'New' Old Economy
In Kurzform liest sich unsere Empfehlung wie folgt. Masterflex ist in einer margenträchtigen Nische des Hochtechnologie-Bereichs industrielle Polyurethan-Anwendungen als europäischer bzw. Weltmarktführer einzigartig positioniert und profitiert in weitgehend konjunkturunabhängiger Weise von einem langfristigen Wachstumstrend und von Produktinnovationen, die durch geographische Expansion und Geschäftsfeld-Erweiterungen in naher Zukunft starke Impulse und zusätzliche Phantasie erhalten. Wir halten die Aktie für unterbewertet und sehen auf Jahressicht erhebliches Kurspotential.
Traditionelles Kerngeschäftsfeld sind Hochleistungs-Schlauchsysteme zum Transport und Absaugen von Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen mit besonders anspruchsvollen chemischen und physikalischen Eigenschaften. So bezieht etwa die Europäische Weltraumbehörde ESA die Schläuche, mit denen die 1100 Grad heißen Raketen-Abgase weggeleitet werden, die beim Start der Ariane in Französisch-Guayana aus den Triebwerken austreten, von Masterflex. Ein derart anspruchsvoller Referenzkunde kennzeichnet sowohl den High-Tech-Status der Gelsenkirchener Produkte als auch ihre herausragende Marktposition auf sehr prägnante Weise.
Ermöglicht werden diese technischen Höchstleistungen durch die außerordentlichen Eigenschaften des Zukunftsmaterials Polyurethan, das uns im Alltag durch die Rollen von Inline-Skates (und City-Rollern), Textil- und Elektro-Gewebe oder durch antistatische Tankschläuche bekannt ist. Erstaunlicherweise weist Polyurethan (im folgenden kurz PU) einen Mix von Materialeigenschaften auf, der jedem der Werkstoffe PVC, Stahl oder Gummi in punkto Alterungs- und Chemikalienbeständigkeit, Korrosionsresistenz, Temperaturbeständigkeit, Biegsamkeit und Elastizität, Gewicht, Umweltverträglichkeit sowie physiologischer Unbedenklichkeit überlegen ist.
Durch spezielle Additive können die Polymer-Eigenschaften zudem auf individuelle Anforderungen eingestellt und "skaliert" werden. Typische industrielle Anwendungen finden sich so in Förder- und Transportsystemen für den Einsatz in extremen Temperaturbereichen oder unter hoher chemisch-physikalischer Belastung, in Be- und Entlüftungsanlagen mit hohen Sicherheitsanforderungen wie schwerer Entflammbarkeit, bei mechanisch hoch beanspruchbaren und hitzebeständigen Absaugschläuchen (z.B. überfahrbare Abgasschläuche für Motorprüfstände), oder als LKW-Bremsschläuche.
Die Anwendungen der vielseitigen Werkstoffeigenschaften und -vorteile des PU sind damit jedoch keineswegs auch nur annähernd aufgezählt. Folgerichtig definiert sich Masterflex auch allein über das allgemeine Unternehmensziel Entwicklung und Einsatz innovativer PU-Produkte, und hat seine Geschäftstätigkeit in der jüngsten Zeit erheblich erweitert, zuletzt vor allem in die Bereiche industrielle Rohrleitungen und Medizintechnik.
3. Europäischer und Weltweiter Markt- und Innovationsführer
Im Jahre 1987 als Start-Up gegründet, ist Masterflex heute ein international operierendes Unternehmen mit 250 Mitarbeitern - davon ein Drittel im Ausland -, das neben dem Stammsitz Gelsenkirchen (seit 1994) Niederlassungen in Halberstadt (1990), Bochum und Friedeburg (beide 2000), sowie in Frankreich (Masterflex SARL, Beligneux, 1991), in Großbritannien (Masterflex Technical Hoses, Oldham, 1996) und in den USA (Flexmaster Inc., Houston, 1999) unterhält.
Im Kerngeschäftsfeld Hochleistungs-Schlauchsysteme nimmt das Unternehmen mit einem Marktanteil von 80% und ca. 4.000 Kunden eine weltweit führende Stellung ein. Hier besitzt es nur einen einzigen Konkurrenten, die auf den deutschen Markt konzentrierte, mittelständische Norres Schlauchtechnik GmbH, ebenfalls Gelsenkirchen. Seit über zwölf Jahren mit dem Design, der Entwicklung und Verarbeitung des Hightech-Werkstoffs befasst, bezeichnet sich Masterflex inzwischen als europäischer Technologie- und Innovationsführer für industrielle PU-Anwendungen. 60% der Umsätze werden im Ausland erzielt, mit stark steigender Tendenz.
Besonderen Charme erhält Masterflex durch seine beeindruckende Liste von Produkt-Innovationen. Bereits 1988 entwickelte und patentierte das Unternehmen die Weltneuheit eines mikrobenfesten PU; 1992 die Weltneuheit eines schwer entflammbaren PU; 1995 ein neues, besonders verschleißfestes PU; und 1998 erstmals ein elektrisch leitfähiges PU für mikroelektronische Anwendungen. Eine derart erfolgreiche Innovationshistorie haben in der Regel sonst nur Großunternehmen aufzuweisen.
Gleichzeitig ist die Marktposition von Masterflex weitgehend abgesichert. Neben einem ohnehin geringen Wettbewerb erfordert bereits die technische Sensitivität der Herstellung ein besonderes Knowhow in der Prozesstechnik, das allein eine hohe Markteintrittsbarriere darstellt. Die Produktionsverfahren basieren auf einer Profilextrusion des Kunststoffs, bei der Federstahlringe dicht in das Material eingebunden werden.
Durch eine langjährige Kenntnis des gesamten Wertschöpfungszyklus, von der Entwicklung eigener Granulat-Rezepturen über die grundsätzlich selbstentwickelte Fertigungstechnologie bis hin zur eigenen Produktion hat Masterflex zudem seine Geschäftstätigkeit in einer Weise vervollkommnet, dass sie selbst für große Konzerne nur mühsam duplizierbar wäre. Da es sich zusätzlich um echte Nischenprodukte handelt - von den 2.5% der Spezialkunststoffe im Gesamtmarkt der Kunststoffe werden überhaupt nur 4% durch Extrusion hergestellt, davon wiederum der überwiegende Teil Massenprodukte -, lohnt sich ein investitionsdeckender Markteintritt kaum. Zusammen mit der intensiven Forschungs- und Entwicklungs-Aktivität und dem hochspezifischen Wissen um die Molekularstruktur entsteht so eine außerordentlich schwer angreifbare Marktposition, die zudem durch zahlreiche Patente, Lizenzen und Forschungskooperationen abgesichert ist. Um seine lang-jährige Innovationsführerschaft aufrechtzuerhalten, investiert Masterflex regelmäßig noch bis zu 15% des Jahresüberschusses in Forschung und Entwicklung.
4. Langfristiger Wachstumstrend
Ein einfaches Beispiel für die herausragende Stellung in einem Nischenmarkt ergibt sich aus der Tatsache, dass in der Holzindustrie seit der Entwicklung schwer entflammbarer PU-Schläuche durch Masterflex der Einsatz von PVC-Schläuchen verboten ist.
Dabei schätzt die Firma, dass derzeit weltweit erst 15% der Einsatzmöglichkeiten von PU genutzt werden. Wegen dessen überragender technischer Eigenschaften ergibt sich jedoch bereits im Kerngeschäftsfeld ein langfristiges Wachstumspotential, das allein aus der zunehmenden Substitution des umweltgefährdenden und korrosionsunbeständigen PVC (oder von Polyethylen), des chemisch unbeständigen Gummi, und sogar von schweren und unelastischen Metallen durch PU herrührt. Dementsprechend weist der weltweite Markt für industrielle PU-Anwendungen seit Jahren ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich auf.
Allein in Deutschland erreichte das Segment Spezialschläuche (bei einem gesamten Marktvolumen für Kunststoffschläuche und -rohre von ca. 2 Mrd. DM) im vorigen Jahr eine Größe von ca. 200 Mio. DM. Bei einem geschätzten Kundenpotential von ca. 40.000 Kunden allein in Deutschland ergibt sich für Masterflex damit erst eine Marktdurchdringung von grob 10%.
Die wahrscheinliche Umsetzung der strengen deutschen Umweltstandards auf europäischer Ebene stellt einen zusätzlichen Faktor dar, der die Perspektiven langfristig untermauert. Nicht nur altern die Weichmacher des PVC im Laufe der Zeit und führen so zu gefährlichen Materialbrüchen, vor allem ist dieser Werkstoff durch seine Entzündlichkeit und die dabei entstehenden hochgiftigen Verbrennungsprodukte besonders kritisch.
Dieses permanent expandierende Fundament von Masterflex spiegelt sich im realisierten Wachstum eindrucksvoll wider. Nach Umsätzen von 26,7 Mio. DM im Geschäftsjahr 1998 wuchs das Geschäftsvolumen im vergangenen Jahr um 56% auf 41,7 Mio. DM. Mit einem Umsatz von 77 Mio. DM wird von der Gesellschaft für dieses Jahr sogar ein Wachstum von 84% erwartet. In der Tat zeigen die heute veröffentlichten Halbjahreszahlen ein Wachstum von 83% (auf 38 Mio. DM) an, das allen Grund für weiteren Optimismus ergibt. Bis 2004 geht Masterflex von durchschnittlichen kumulierten Wachstumsraten (CAGR) in Höhe von ca. 33% beim Umsatz und 40% beim EBIT aus.
5. Margenträchtige Nische
Da das Unternehmen zudem kein Massenhersteller ist, sondern großteils hochwertige individuelle Entwicklungen auf Kundenwunsch im gehobenen Preissegment anfertigt, sichert sich Masterflex fette Margen. Im Rahmen des Projektgeschäfts greift Masterflex teilweise auch auf Kooperationen mit Dritten zurück, um die Entwicklungskosten zu begrenzen, behält aber grundsätzlich sein wertvolles Prozess-Knowhow, indem die Fertigungsanlagen ausschließlich selbst entwickelt werden. So kann neben den hohen Reinheitsanforderungen an die Granulate auch die Präzision der Herstellungs-verfahren und die Qualität der Produkte „inhouse“ kontrolliert und garantiert werden.
Werfen wir also einen Blick auf die Gewinnentwicklung. Nach einem operativen Ergebnis von 6,2 Mio. DM im vorvergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen in 1999 mit einem Vorsteuerergebnis von 9,2 Mio. DM (EBIT nach IAS) eine weitere Gewinnsteigerung von 56%. Das für das laufende Geschäftsjahr erwartete EBIT von 14,9 Mio. DM entspricht einer abermaligen Gewinnsteigerung von 62%. Die vergangenen Donnerstag veröffentlichten Halbjahreszahlen (EBIT 5,8 Mio. DM) zeigen "nur" eine Steigerung von 30% gegenüber dem Vorjahresquartal, da das Ergebnis vor allem durch die Kosten des Börsengangs und zwei Akquisitionen belastet ist. Bedenkt man, dass sich im ersten Halbjahr die betrieblichen Aufwendungen (von 17 auf 33 Mio. DM) verdoppelt haben, sind diese Zahlen allerdings um so beeindruckender.
Neben der hohen Profitabilität gefällt uns vor allem deren außerordentliche Stabilität. Bei einer Betriebsmarge von 23% bereits in 1998 betrug die Operating Margin im letzten Jahr 22% und soll in diesem Jahr, bedingt durch den Börsengang und Erstkonsolidierungen, auf 19% zurückgehen, um dann in 2001 eine Höhe von 24% zu erreichen. Selbst die zur Zeit maximal belastete EBIT-Marge des ersten Halbjahres 2000 beträgt noch 15% - die Prognosen der Geschäftsführung erscheinen also alles andere als utopisch.
In der Als-Ob-Betrachtung des Konzernabschlusses wird über den letzten Dreijahreszeitraum sogar eine erhebliche Profitabilitätsausweitung sichtbar. Die Netto-Umsatzrendite erreichte nach einem (durch fiktive Abschreibungszurechnung in absoluter Höhe nicht aussagekräftigen) Wert von -0,3% in 1997 im folgenden Jahr bereits 2,5%, um in Jahre 1999 bereits bei 6,0% zu liegen. In absoluten Zahlen hat sich das Betriebsergebnis in dieser Betrachtung dabei nahezu verfünffacht.
Ein Lehrbeispiel für die ach so vielen Enttäuschungen am Neuen Markt: in der Als-Ob-Betrachtung ergab sich im letzten Geschäftsjahr eine fiktive (bilanzielle) Dividende von 2 DM pro Aktie - nach einer bereits verdoppelten Eigenkapitalzuschreibung von 0,45 DM im Vorjahr. Obwohl solche exorbitanten Steigerungsraten sicherlich nicht extrapoliert werden können, ist Masterflex damit zumindest theoretisch längst dividendenfähig. Der leichte Rückgang des realisierten Jahresüberschusses im ersten Halbjahr (auf ein Ergebnis pro Aktie von 0,44 DM gegenüber 0,47 DM im Vorjahreszeitraum) ist dabei wegen der einmaligen Sondereinflüsse nicht aussagekräftig. Vielmehr erwarten wir aufgrund der umsichtigen Akquisitionspolitik und den im folgenden dargestellten Gründen gerade in Zukunft eine deutliche Zunahme auch des Überschusses. Im übrigen meinen wir auch, dass es keinem Anleger schadet, neben Spekulationsgewinnen auch einmal realisierte Dividendeneinkünfte zu versteuern.
6. Konjunkturelle Stabilität
Hochgradig attraktiv und zu einem echten Wachstumswert wird Masterflex vor allem durch seine (eben dargestellte) konjunkturelle Resistenz. Mit Kunden in über 20 Branchen - wie der Chemie und Druckindustrie, der Automobilindustrie und Raumfahrt, dem Verkehr, Bau und industriellen Handwerk, der Grundstoff- und Lebensmittelindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Medizintechnik oder der Mikroelektronik - ist Masterflex von einzelnen Branchen-Zyklen so gut wie unabhängig. Bei ca. 8.000 Kunden hat auch der größte unter ihnen - darunter Blue Chips wie Bayer, Heidelberger Druck oder Daimler Chrysler - nur einen Umsatzanteil von 3.5%.
Ein großer Teil der Projekt- oder OEM-Kundschaft (unterstützt wird der Vertrieb durch den technischen Handel und industrielle Wiederverkäufer) ist zudem durch langjährige Bindungen charakterisiert und weist eine geringe Fluktuation auf. Dabei mögen wir besonders, dass neben aufsehenerregenden Hightech-Anwendungen die Produkte gerade auch profane Anwendungen finden, so beim Transport von Schüttgut wie Glas oder Kies. Beispielsweise benutzt die Deutsche Bahn AG zum Absaugen des scharfkantigen Schotters besonders abriebfeste Schläuche von Masterflex. Der breite Einsatz ihrer Produkte quer durch nahezu alle herstellenden Branchen sichert den Gelsenkirchenern bei anhaltendem Wachstum so eine fundamental begründete Gewinnkontinuität, wie sie nur bei wenigen, meist außerordentlich hoch bewerteten Unternehmen zu finden ist.
7. Expandierendes Produkt-Spektrum
Neben den PU-Schläuchen sind Gewebeschläuche das zweite Kompetenzfeld im Kerngeschäftsfeld. Auch ist Masterflex nun weltweit erster und einziger Hersteller von Verbindungssystemen aus PU. Gerade diese scheinbar unbedeutende Ergänzung des Systemangebots um Schlauchverbindungen (Muffen) aus PU, die nahtlose Übergänge mit idealen technischen Eigenschaften ermöglicht, bedeutet eine nachhaltige Stärkung der Marktstellung. Nebenbei bewirkt die Vervollständigung des Produktangebots eine weitere Stärkung der Margen. Vor allem aber positioniert sich Masterflex so als weltweit einziger Vollanbieter von Hochleistungs-Schlauchsystemen zunehmend als das Kompetenz-Zentrum für industrielles PU.
Noch deutlicher zeigt sich die auf dem umfassenden Material- und Prozesswissen basierende Allrounder-Kompetenz in der Ausdehnung der Tätigkeit auf das derzeit im Aufbau befindliche Geschäftsfeld Innovativer Verschleißschutz. Die jüngste Neuentwicklung des Unternehmens basiert auf der in ihrer Einfachheit genialen Idee, den industriellen Feststoff-Transport genau dort mithilfe von PU zu verbessern, wo seine größte Schwachstelle liegt: in den Rohrbögen. Indem die metallischen Rohrstücke im Innenbereich des Knicks mit glatten PU-Inlays ausgestattet werden, kann ein hochgradig verschleißfester, ablagerungsfreier und schneller Materialfluss gewährleistet werden. Bei einem Mehrfachen der Lebensdauer konventioneller Rohrbögen wird durch den ungebremsten Durchfluß vorallem ein dauerhaft störungsfreier Transport von Schüttgut erreicht - eine anspruchsvolle Aufgabe, da Eisenerz, Kaffe-Bohnen oder Saatgut oft mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde durch die Rohre jagen.
Das europäische Marktpotential für verschleißgeschützte Rohrsysteme beziffert Masterflex auf ungefähr 250 Mio. DM; der Vertrieb der einbaufertigen Anschlußsysteme soll um die Jahreswende beginnen. Unterstützt wurde der Aufbau des Geschäftsbereichs durch den Erwerb der Bochumer Techno Handelsgesellschaft mbH zu Jahresanfang, die bisher auf die Lieferung technischer Schläuche und Zubehörteile vor allem im Tunnel- und Brückenbau spezialisiert ist. Mit den patentierten Kurvenstücken für Rohrsysteme wird das Spektrum der Abnehmerbranchen zusätzlich erweitert.

8. Komplementäre Geschäftsfelder
Drittes Geschäftsfeld des Unternehmens ist die Medizintechnik. Da Masterflex-PU nicht nur mikrobenresistent und umweltverträglich, sondern im Gegensatz zu anderen Materialien auch allergiefrei und antithrombogen ist, ist es ebenfalls ideal für medizintechnische Anwendungen geeignet. Folgerichtig erwarb Masterflex zum Jahresbeginn auch 51% der Angiokard Medizintechnik, Friedeburg (Deutschland), die Einzelkomponenten für die medizinische Diagnose und Therapie vertreibt.
Während Masterflex bereits seit einiger Zeit auch medizinische Schläuche produziert, wird nun eine Reinraum-Produktionshalle errichtet, in der ab Herbst die Herstellung von aus PU gefertigtem Operationszubehör aufgenommen wird. Die Idee, Set-Lösungen für Operationsbestecke in der Kardiologie, der Anästhesie oder der Radiologie anzubieten, ist neu für Europa. Sie wird sich im Zuge fortschreitender Rationalisierungsmaßnahmen der Krankenhäuser wegen ihrer kostensenkenden Wirkung einer stetig steigenden Nachfrage erfreuen. Um das weitere Potential von PU für sensible medizinische Bereiche zu nutzbar zu machen, bestehen außerdem vielseitige Entwicklungs- und Forschungsprojekte mit namhaften in- und ausländischen Herz-Zentren und Universitäten, vor allem für die Anwendungsgebiete Augenheilkunde und Beatmung.
Einen mit viel Phantasie verbundenen Höhepunkt der Forschungstätigkeit von Masterflex bildet zuletzt sicherlich das Gebiet der Nanotechnologie. Unter anderem in Zusammenarbeit mit den Universitäten Leiden, Münster und Zürich forscht Masterflex im Mikrostruktur-Bereich an PU-Modifikationen, die neuartige Oberflächen-Eigenschaften wie eine geringe Adhäsion und somit ein besonderes Benetzungsverhalten aufweisen. Neben kardiologischen Anwendungen sollen so zum Beispiel auch Emulsionen transportiert, und selbstreinigende Oberflächen (sog. Lotus-Effekt) entwickelt werden. Die nächsten Patente stehen also vor der Tür.
9. Geographische Expansion
Bisherige geographische Hauptschwerpunkte der Geschäftstätigkeit sind die Märkte Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Sie sollen in Zukunft neben Skandinavien, Benelux, Österreich und Schweiz vor allem durch eine nachhaltige Expansion in die USA erweitert werden. Da gerade der Teil-Markt USA noch weitgehend PVC- und Gummi-geprägt und somit von Masterflex als stark rückständig qualifiziert ist, bildet der systematische Aufbau eines starken US-Vertriebs ein mittelfristig operativ dominierendes Ziel. Das relevante Marktsegment wird mit ca. 200.000 Kunden in 20 Branchen auf eine jährliche Größe von 500 - 600 Mio. DM geschätzt.
Auf diese Aufgabe ist Masterflex bestens vorbereitet. Durch die letztjährige Akquisition der Flexmaster Inc., Houston, Texas, die seit Jahren mit einem eigenen Schlauchprogramm im Klima- und Lüftungsbereich agiert, besitzt Masterflex bereits eingeführte Vertriebsstrukturen am Markt. Die notwendigen Investitionen zur Produktionsaufnahme der Hightech-Schlauchsysteme sollen im Spätsommer abgeschlossen sein. Zeitgleich soll der Vertrieb beginnen; nach Unternehmensangaben sind umfangreiche Maßnahmen in diesem Zusammenhang bereits eingeleitet. Auch in den USA gilt: mit dem kombinierten Sortiment von Flexmaster und Masterflex wird die Gesellschaft der einzige Anbieter einer vollständigen Produkt-Range sein.
Zusätzliches Expansionspotential ergibt sich in Osteuropa, wo PU-Anwendungen bisher ebenfalls kaum bekannt sind. Auch der Markteintritt in Italien und Spanien steht erst noch bevor.
10. IPO, Bewertung und Perspektive
Am 16. Juni wurden die für das Geschäftsjahr 2000 voll dividendenberechtigten Aktien der Masterflex AG erstmals notiert. Bei einem Emissionspreis am oberen Ende der Bookbuildingsspanne von 25 Euro wurden die ersten Umsätze zu 29,40 Euro getätigt. Nach vier Tagen erreichte die Notierung mit 40 Euro intraday bei einer Kurssteigerung von 60% gegenüber dem Ausgabepreis einen Gipfel, bevor die Greenshoe-Zuteilung weiterer 200.000 Aktien und Gewinnmitnahmen für eine Korrektur bis hinunter auf 28 Euro sorgten. Von diesem Tief aus ist die Aktie trotz des belastenden Marktumfeldes in einen moderaten Aufwärtstrend übergegangen, der sie gegenwärtig wieder in den Bereich um 32 Euro geführt hat. Damit präsentiert sich der Wert in charttechnischer Hinsicht als sauber.
Die 900.000 aus einer Kapitalerhöhung stammenden Aktien erbrachten einen Erlös von 22,5 Mio Euro. Mit weiteren 340.000 Aktien aus dem Altbesitz, zuzüglich des Greenshoes, ergeben die insgesamt 1.44 Mio. handelbaren Anteile bei einem nominellen Grundkapital von 4,5 Mio. Euro einen Streubesitz von 32 Prozent. Bei 32 Euro wird die Firma somit am Markt exakt mit 144 Mio. Euro (280 Mio. DM) bewertet.
Mit einem vorgesehenen Umsatz von 80 Mio. DM stellt sich das aktuelle KUV so auf Dreieinhalb - eine gegenüber den Verhältnissen des Neuen Markts (denken Sie beispielsweise an die zur Zeit favorisierten Logistik-Dienstleister) außerordentlich niedrige Bewertung. Auf Basis des aktuellen Kurses erhalten wir aus den Angaben der Konsortialbank ein 2001er-KGV von 23 - für einen Weltmarktführer.
Da Masterflex nahezu ungefährdet wächst, halten wir selbst in Anbetracht eines denkbaren Smax-Abschlages mittelfristig eine PEG (Price-earnings by growth) -Ratio im Einser-Bereich für einen vernünftigen Bewertungsmaßstab. Überträgt man die erwartete Wachstumsrate von 40% des EBIT näherungsweise auf den zukünftigen Gewinn pro Aktie, so ergibt sich über eine geschätzte PEG von zur Zeit 0,6 ein - nach unserer Meinung recht konservatives - mittelfristiges Kurspotential von 66%. Bei Gewinnüberraschungen oder weiteren Erfolgen beim Ausbau der dominierenden Marktposition sollte sich der Spielraum entsprechend erhöhen. Positiv für die zukünftigen Kursaussichten ist neben der quartalsgerechten Bilanzierung nach IAS im übrigen, dass die Aktie unbelastet von etwaigen Verkäufen durch Venture Capital Funds bleibt, da derartige Akteure nicht an der Firma beteiligt sind.
Neben der Intensivierung der Öffentlichkeits-Arbeit wird daher vor allem die erfolgreiche Verwendung des Emissionserlöses kursbestimmend sein. Geplant ist ein balanciertes Tripel von Maßnahmen, das sich über die drei strategischen Zielsetzungen verteilt. Zunächst sollen die Marketing- und Vertriebsmaßnahmen allgemein intensiviert werden, um die internationale Marktführerschaft auszubauen und mittelfristig "als das Synonym für PU im Markt gesehen zu werden". Nach Unternehmens-Aussagen gegenüber dem Bulls' Letter soll dies mittelfristig auch den Aufbau eigener e-business-Aktivitäten mit einbeziehen. Hinzu treten vor allem verstärkte Anstrengungen um einen gezielten Aufbau des Vertriebs in den USA. Zuletzt wird die Finanzierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unterstützt, um die Pipeline zukünftiger Produkt-Innovationen weiter anzufüllen.
Zuletzt sollte berücksichtigt werden, dass das Unternehmen in der neuen Rechtsform gerade erst dabei ist, zusätzliche personelle und infrastrukturelle Ressourcen im Bereich Controlling und Reporting aufzubauen, und dass derzeit ein neues Warenwirtschaftssystem sowie ein betriebliches Kostenmodul implementiert werden. Aufgrund der langsam, aber nachhaltig einsetzenden Wirkungen dieser vielfältigen Maßnahmen dürfte sich der Börsengang daher noch lange nicht als das Ende, sondern vielmehr als ein gelungener Start in der Geschichte der Masterflex-Aktie erweisen.
11. Fazit
Masterflex scheint gegenwärtig außer einigen Fondsmangern am Markt noch weitgehend unbekannt zu sein - um so mehr Grund, Ihnen diesen außerordentlich interessanten Wert zu empfehlen. Seit dem Gründungsjahr profitabel, hat Masterflex seine Start-Up-Phase weit hinter sich, und bietet insofern ein vergleichsweise sicheres Investment. Insbesondere die hohe Wachstumsdynamik bei monopol-artiger Stellung in Verbindung mit der Abwesenheit fast jeder Branchenzyklik ist unserer Ansicht nach nur sehr unzureichend im Kurs gewürdigt.
Auch steht der zu erwartende Schub durch eine erfolgreiche Aufnahme der Kerngeschäftstätigkeit in den USA erst noch bevor. Besondere Phantasie bietet hier beispielsweise die Möglichkeit, dass auch die NASA etwa Abgas-Schläuche für das Space Shuttle bei Masterflex bestellen könnte. Viel Raum für zusätzliche Ergebnis-Steigerungen bietet dazu die noch bevorstehende Aufnahme der Geschäftstätigkeit in der Medizintechnik und der industriellen Rohrtechnik mit dem Produktions- und Vertriebstart zum Herbst bzw. Jahreswechsel.
Die herausragende Bedeutung des außerordentlich wertvollen Humankapitals und der großen Management-Erfahrung der Masterflex AG scheinen am Markt ebenfalls kaum gewürdigt zu werden. Früher oder später wird Masterflex zuletzt seine e-business-Aktivität auch durch eine CRM- und Datenbanklösung entscheidend erweitern. In diesem Zusammenhang reicht es dem THE-BULLS-Leser, an eine entsprechende Maßnahme und die nachfolgend noch wesentlich verstärkte Entwicklung bei Waters Corp. erinnert zu werden, die wir zu Jahresbeginn empfahlen.
Kurzfristig könnte neben den vertrauenerweckenden und sehr positiven Halbjahreszahlen (bereits im ersten Quartal konnten sowohl Umsatz als auch EBIT auf 21 Mio. und 4,3 Mio. DM verdoppelt werden) vor allem ein Index-Aufstieg das Kapitalmarktinteresse an Masterflex stärken. Anfang des Monats hat die Deutsche Börse beschlossen, die Aktie zur Umstellung am 18. September in den SDAX aufzunehmen, den Index der 100 größten Small Cap-Werte des Smax. Dass diese Aufstufung bereits sechs Wochen nach dem Börsenstart erfolgt, ist dabei durchaus als eine weitere Anerkennung der Besonderheit des Unternehmens zu bewerten.
Vermutlich nimmt Masterflex hier den Platz der wegen monatelanger Akquisitionen in den MDAX aufsteigenden Wedeco AG ein. Wenn die bisherige Entwicklung sich in den kommenden Quartalen fortsetzt, werden wir Masterflex in zwei Jahren möglicherweise ebenfalls in einem anderen Segment sehen. In jedem Fall bietet die Aktie eine seltene Kombination von Value und Growth, die nicht nur (aber ganz besonders) in unsicheren Börsenzeiten eine außerordentliche hohe Gewichtung verdient. Wir rechnen nicht damit, dass diese Aktie auf Dauer so unscheinbar bleibt wie das derzeit noch fast auf dem Erstkurs liegende Niveau anzudeuten scheint, und empfehlen, das außerordentlich günstige Niveau zu einem langfristigen Positionsaufbau zu nutzen.
Unser Kursziel (auf Sicht von 15 Monaten): 60,00 Euro.
Mittelfristig orientierte Anleger sollten zudem einen Stop bei 25,00 Euro setzen.
Außer in Frankfurt und auf Xetra notiert Masterflex (WKN 549293; MZX) an den Börsen Düsseldorf, Berlin, Stuttgart, München, Bremen und Hamburg.

prof_b - Mittwoch, 30. August 2000 - 09:56
Entscheidend für den Chart ist, ob wir mal einen Schlusskurs über 33,50 sehen.
CU Prof

prof_b - Donnerstag, 31. August 2000 - 13:46
Das dürften ideale Kaufskurse für den Charti sein. Ich bin mit einem Zukauf bei 34,20 zum Zuge gekommen.
Vielleicht klappt´s dieses Mal!
CU Prof

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