Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Lintec: Archivierte Beiträge bis 24. Juli 2000
avalon - Freitag, 16. Juni 2000 - 20:00
pixelnet ist doch ein Witz - so ner Bewertung...
ich sage das nicht weil BO die so verrissen hat
sondern weil ich schon von Anfang an durch
Kontakt zur IR deren Vorstellungen kannte.

Wenns ein Floß wird siehts für die Mutter erst
mal böse aus.......

Zu dieser Blue tooth Geschichte kann ich auch
noch nichts sagen - aber da gibt es auf jeden
Fall anscheinend sehr ernstzunehmende Konkurrenz,
na ja, wenn ich so nen Puffer wie du hätte würde
ich mir auch keine sorgen machen.
Aber kaufen - nein danke !

Avalon

Avalon

avalon - Freitag, 16. Juni 2000 - 20:00
pixelnet ist doch ein Witz - so ner Bewertung...
ich sage das nicht weil BO die so verrissen hat
sondern weil ich schon von Anfang an durch
Kontakt zur IR deren Vorstellungen kannte.

Wenns ein Flop wird siehts für die Mutter erst
mal böse aus.......

Zu dieser Blue tooth Geschichte kann ich auch
noch nichts sagen - aber da gibt es auf jeden
Fall anscheinend sehr ernstzunehmende Konkurrenz,
na ja, wenn ich so nen Puffer wie du hätte würde
ich mir auch keine sorgen machen.
Aber kaufen - nein danke !

Avalon

Avalon

stw - Freitag, 16. Juni 2000 - 20:34
Das mit Pixelnet sehe ich jetzt auch so, daher hab ich ja auch nicht gezeichnet. Angeblich haben sie heute auf der Lintec-HV gesagt, das IPO liefe gut... Ich war bzw bin da eher skeptisch, ob sie diese Emission zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt durchziehen können.

Die BlueTooth-Geschichte kann ich genausowenig einschätzen wie Du, aber nichtsdestotrotz wird sich diese Story gegen Ende des JAhres gut an der Börse verkaufen lassen. Warten wir mal ab, welche MArktkapitalisierung Pixelnet dann hat und spätestens dann fangen wir wieder an zu rechnen...

:-) stw

stw - Mittwoch, 21. Juni 2000 - 20:52
Tja, diese Schlacht wäre geschlagen, Pixelnet ist tatsächlich für erstaunliche 14 € emittiert worden, der Kurs hat sich heute am ersten Handelstag nicht bewegt.

Damit wird Pixelnet momentan mit ca 185 Mio Euro bewertet, das sind immerhin über 70% der gesamten Lintec-Kapitalisierung.

Bei Lintec ging es in den letzten Tagen stark bergab, da wohl einige Anleger verkaufen, die wg. der Pixelnet-Zuteilung in Lintec drin waren. Für mich ist die Aktie jetzt wieder sehr interessant, ich kann nur empfehlen, da mal genau hinzuschauen.

:-) stw

strolch - Donnerstag, 22. Juni 2000 - 16:08
Gerade bei www.gsc-research.de entdeckt:

HV-Bericht Lintec Computer AG

Am 16.06.2000 führte die Lintec Computer AG, Taucha, ihre Hauptversammlung in Leipzig durch, bei der Hubert Schroedter als Reporter für GSC Research ebenfalls vor Ort war. Es war dies die zweite HV nach dem Börsengang im September 1998. Im Jahre 1990 hatte Dieter Lindemeyer die damalige SHL als „Garagenfirma“ in Taucha bei Leipzig gegründet. Inzwischen entwickelte sich daraus ein IT-Konzern, der mit seinen ca. 500 Mitarbeitern immer neue Geschäftsfelder im IT-Bereich besetzt. Im Computerbau wurde Lintec durch Intel als strategischer Partner in Europa eingestuft.
In der letzten Zeit gab es eine ganze Reihe von Erfolgsmeldungen vom Unternehmen und so wurde der gewachsenen Größe entsprechend den Mendelsohn-Saal des Gewandhauses Leipzig als Ort der Hauptversammlung gewählt. Parallel zur HV hatte Lintec eine Messe im Globana Trade Center in Schkeuditz organisiert. Hier stellte sich das Unternehmen zusammen mit ihren inzwischen 18 Tochterunternehmen unter dem Namen Lintec-2000 vor. Daran nahm auch eine Reihe international bekannter Partner-Firmen teil.


Eröffnung

Der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Theo Lieven (ehemaliger Vobis-Gründer), eröffnete die Versammlung mit einer Bemerkung zum gewählten Ort dieser HV, dem Mendelsohn-Saal des Gewandhauses. Ganz früher einmal hätten Konzerte in den Lagerhallen der Tuchhändler stattgefunden, heute gehen eben die Geschäftsleute in die Kunsthalle. Nach der Begrüßung wies er auf den Gegenantrag eines Aktionärs zu TOP 8 hin und bat um Beachtung. Nach den üblichen Formalitäten übergab er das Wort an den Vorstand.


Bericht des Vorstands

Der Vorstandsvorsitzende Herr Hans Dieter Lindemeyer stellt fest: „Das Jahr 1 nach dem Börsengang hat die Lintec Computer AG in eine völlig neue Qualität katapultiert und die Wachstumsaussichten sind besser denn je.“ Zwar habe Deutschland insgesamt einen unterproportionalen Anteil am Wachstum der IT-Branchen und besonders in Ostdeutschland nahm die Arbeitslosigkeit noch zu. Auch gab es das Jahr 2000-Problem, Lieferengpässe bei den Prozessoren, die erdbebenbedingte Verknappung von Speicherbausteinen und den Investitionsstau bei Neuanschaffungen. Aber auch durch die Konkurse von Mitbewerbern stehe heute ein Marktvolumen von weit mehr als 2 Mrd. Euro zur Neuverteilung zur Verfügung, was für Lintec äußerst positiv sei.

Herr Lindemeyer teilte die Konkurrenz in zwei Kategorien ein. Die ersten seien von früher durch den Verkäufermarkt verwöhnt und hätten sich einen schwerfälligen und teuren Kopf angeschafft. Aus seiner Sicht zählen dazu eine Vielzahl der sogenannten Global Player der Distribution. Zur zweiten Kategorie zählte er die Firmen, die im Käufermarkt der Neunziger Jahre entstanden. Diese hätten aber wegen ihres aggressiven Pricings oft eine gefährlich dünne Eigenkapitaldecke.

Lintec gehöre prinzipiell zur zweiten Kategorie, habe aber durch sein Prinzip der lokalen Präsenz einen stets überdurchschnittlichen Gewinn erwirtschaftet. Damit sei Lintec prädestiniert, freiwerdende Umsatzanteile schadensfrei zu übernehmen. Um von den eventuell sogar historischen Chancen der perspektivischen Entwicklung im Hardwaresektor weit überproportional zu profitieren, habe man den Lintec-IT-Konzern nach Profitcentern gegliedert.

Entgegen dem Rat vieler Fachleute, die Hardwarebranche zu verkaufen, halte man das Chancen-Risiko-Verhältnis hierin im Falle Lintec für sehr günstig und möchte zu einem ertragsstabilen Player im Hardwaresektor werden. Dieser sei für Lintec eine „cash cow“, die man nicht nur nicht verkaufen, sondern mit Augenmaß unterproportional ausbauen werde. In den anderen Sektoren wolle man wesentlich stärker investieren, um dort noch schneller wachsen zu können.

Im Folgenden ging Herr Lindemeyer auf die insgesamt überaus positiven Ergebnisse des Geschäftsjahres 1999 ein. Hervorgehoben sei hier einmal der zum besseren Vergleich mit anderen Unternehmen gemäß DVFA/SG bereinigte Jahresüberschuss DVFA/SG genannt, der mit +38,1% auf 3 Mio. Euro deutlich verbessert werden konnte. Deshalb mache Herr Lindemeyer den Aktionären den Vorschlag, die Dividendenausschüttung von 0,90 DM auf 1,70 DM zu erhöhen, obwohl er wisse, dass einige Aktionäre dieses Geld lieber in weitere Investitionen eingesetzt sehen würden. Aber so habe er es beim Börsengang versprochen und das werde er auch halten.

In 1999 habe man sich an 7 weiteren Unternehmen und über die Mitteldeutsche Venture Capital AG (Lintec-Anteil 82,5%) noch 8 weitere Unternehmen beteiligt, diese Zahl hat sich inzwischen auf 13 erhöht. Zu den größten strategischen Investitionen zählten unter anderem die ORWO-Immobilien, -Ausrüstungen und -Schutzrechte mit 5,7 Mio. Euro sowie die RFI einschließlich der Immobilie mit 3,9 Mio. Euro.

Die Zahl der Mitarbeiter hat sich von 182 auf 488 erhöht. In Europa seien insgesamt 614 Mitarbeiter tätig. Der Exportanteil stieg auf knapp 20%. Schwerpunktregion ist Westeuropa; in den osteuropäischen Joint-Ventures ging auf Grund der dortigen Zahlungsschwierigkeiten der Absatz weiter zurück und liegt jetzt bei etwa 1% des Konzernumsatzes. Dafür hat das seit 1995 in Minsk bestehende Joint-Venture zur Softwareentwicklung erfolgreich erste internationale Projekte bearbeitet. Soweit zu den Fakten in 1999.

Herr Lindemeyer ging dann auf die nähere Zukunft ein. In den nächsten beiden Jahren wolle man von den versprochenen strategischen Teilzielen zunächst die lokale Präsenz erreichen, dazu habe man Niederlassungen in Berlin und Passau bereits realisiert. Die Veredlung der Lintec über einen verbesserten Einkauf war zweites Teilziel. Hierfür will man einen erfahrenen Manager gewinnen. Bei der Produktpalette als drittem Teilziel zur Margenverbesserung habe man unter anderem mit der Gründung der in ganz Westeuropa tätigen spiFFy AG (Zubehör für PC), mit Aktivitäten im Industrie-PC-Bereich, der Markteinführung des Lintec-SILENCE und den Lintec-com.panion Akzente gesetzt.

Als viertes Teilziel war der Einstieg ins Mobile Computing geplant. Hier sei es gelungen, mit der RFI Elektronik GmbH (europäische Nr. 1 in der Mobile Computing Distribution) eine Perle einzukaufen. RFI sei führend bei der Bluetooth-Technologie, mit der in einer Entfernung bis 10 Meter jedes Gerät vom Computer über Handy bis zum Fernseher oder Kühlschrank bedient werden kann. Ferner gab er bekannt, dass aus heutiger Sicht der Börsengang für Ende 2000 angestrebt würde. Mit der Gründung der MPI Ltd. habe man den strukturellen Grundstein für preiswerten Grosseinkauf und eine zügige Expansion in Europa gelegt.

Das fünfte Teilziel, den Ausbau des Bereiches Software, wurde mit der Akquisition der Softwarefirmen Apoll und Virtual Commerce vorangebracht. Die Apoll sei in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie tätig. Unter dem Namen CharlyBlue entwickelte die Virtual Commerce AG Apolda einen Informationscomputer für öffentliche Räume, beispielsweise in Touristenzentren. Lintec wolle diese Technologie in einer zweiten Entwicklungsetappe für das Internet zu nutzen.

Sechstes Teilziel war die Gründung einer Beteiligungsgesellschaft. Hieraus verspreche man sich, technologisches Know-how preisgünstig einzukaufen und durch das eigene europäische Netzwerk zu einem „schnellen Brüter“ für diese Firmen zu werden. Mit der Mitteldeutschen Venture Capital AG sei dies hervorragend gelungen. Den Ausbau strategischer Partnerschaften als siebtes Teilziel habe man über Vereinbarungen mit Intel und der chinesischen LEGEND (großer PC-Hersteller im asiatischen Raum), der Verbindung mit IPC Archtec, wo Herr Lindemeyer Vorsitzender des Aufsichtsrates werden konnte, sowie die gemeinschaftliche Entwicklung des Internetservers Lintec-com.panion vorangebracht. Es sei typisch für Lintec, dass Führungskräfte durch verschiedene Sitze in Aufsichtsräten der Töchter und Beteiligungsgesellschaften den Konzern führungsmäßig vernetzen. So habe man den besten Informationsfluss.

Im weiteren Verlauf sprach Herr Lindemeyer die Profilierung der Beteiligungsunternehmen an. Alle führten zu Synergieeffekten und trugen damit zum überplanmäßigen Gesamtergebnis bei. Das Joint Venture in Minsk wurde zu einer starken Software-Schmiede aufgebaut, die z.B. die Pixel.net-Software entwickelt. Nach der Übernahme der Batavia Multimedia wurde auch deren Unterbeteiligung PixelNet vorangebracht und deren IPO betrieben, die am 21.06.2000 ihre Erstnotiz am Neuer Markt vollzog. Zusammen mit der ORWO Media GmbH werden diese den digitalen Fotomarkt über das Internet erschließen wobei die PixelNet der first mover der e-photography sei. Man werde keine einzige Aktie abgeben, denn eine Verzehnfachung des Kurses in den nächsten 3 Jahren hält er für nicht ausgeschlossen. Die Batavia selbst wurde zu einem umfassenden IT-Dienstleister und ÖMakler strukturiert.

Ausführlich ging Herr Lindemeyer auf die 1999 gegründete Mitteldeutsche Venture Capital AG ein. Das Management, bestehend aus den drei Experten Bernhardt Klapproth, Dr. Frank Andreas und Dr. Uwe Jung, die sowohl kaufmännische als auch technologische und unternehmensberaterische Kompetenz vereinen und mit den bisher akquirierten Beteiligungen bereits hervorragende Arbeit geleistet hätten. Bis Ende 2000 wolle man auf ca. 25 Beteiligungsunternehmen wachsen. Das aktuelle Portfolio bestehe aus einer ausgewogenen Mischung hochinnovativer Start-Up´s sowie bereits seit Jahren erfolgreicher Gesellschaften bis zum Vorstadium der Börsenreife. An dieser Stelle verwies er auf die Thüringer Commercy AG, die preiswerte Internet-Shoplösungen entwickelt und einen dreidimensionalen Webkatalog beinhaltet. Hier werde es spannend: das wäre das erste IPO einer Lintec Enkeltochter.

Aussichtsreiche Beteiligungen seien auch die Berliner GV-net, die Leipziger Vectriz, die Baden-Württembergische chemTEK und die Thüringer GESO. Die GV-net vertreibe Lebensmittel und bestimmte Dienstleistungen über das Internet. Vorbild sei hier die US-Firma WEBVAN, deren Börsenkapitalisierung nach Mrd. USD gemessen werde. Lintec will das noch bestehende Problem der Logistik in diesem Jahr lösen. Das könnte einen erheblichen Zuwachs an Shareholder Value bedeuten. Die Vectriz habe mit ihrer universellen Abrechnungssoftware für Energie- und Telekommunikation bereits namhafte Kunden. Die chemTEK fertigt Brennstoffzellen auf Zink-Luft Basis und entwickelt parallel dazu einen Akku, der herkömmlichen Akkus weit überlegen wäre. Gegenwärtig werde über einen ostdeutschen Standort für die Serienfertigung entschieden.

Abschließend erläuterte er zur Beteiligung an der GESO, diese sei Weltmarktführer bei bestimmten Verfahren der Geosensorik, stellte die Sauerwein GmbH als Spezialist bei hoch- und höchstwertigen Multimedia-Projektoren vor und erklärte zur Leipziger Bitstone, dass diese Software für internetbasierte Umfragen herstellt. Alle drei würden über eine ausgezeichnete Positionierung in ihrem jeweiligen Marktsegment verfügen. Trotz gründlicher Vor-Prüfung an Hand des Emissionsprospektes habe sich die Beteiligung an der TRION Technology AG zum einzigen Misserfolg 1999 gestaltet. Die Firma hat inzwischen Insolvenzantrag gestellt. Das Lintec Management prüft derzeit, ob die Unterlagen mit der erforderlichen Sorgfalt erstellt wurden. Man behalte sich rechtliche Schritte vor.

In seinen weiteren Ausführungen ging Herr Lindemeyer auf die 12 Ziele für die nächsten Jahre ein. So will man zum einen die lokale Präsenz gedrosselt ausbauen, da sie nur unterdurchschnittlich zum Gewinn beiträgt. Nach dem Motto „Der Gewinn liegt im Einkauf“ soll darüber hinaus das Einkaufs-Know-how weiter verbessert werden. Er sprach hier konkrete Projekte an wie die Kooperation mit der chinesischen LEGEND. Zum Dritten werde die Produktpalette des Konzerns weiter optimiert, damit die Margen noch besser werden. Beispiele hierfür sind seniorengerechte PCs, „Behinderte entwickeln und produzieren für Behinderte“, Weiterentwicklung bewährter PC-Baureihen sowie Anwendungen der Bluetooth-Technologie.

Der vierte Bereich - Mobile Computing - werde überdurchschnittlich wachsen. Deshalb werde eine neue Notebookmarke aufgebaut. Erste Modelle können schon auf der Messe besichtigt werden. Außerdem werde der Bereich Softwareentwicklung durch eine eigene Lintec-Softwaredivision ausgebaut. Dabei wird das Minsker Joint-Venture Kernpunkt der Entwicklung sein. Um schon heute die Claims von morgen abzustecken, müsse zudem die Beteiligungsgesellschaft auf eine finanziell neue Basis gehoben werden. Dazu denke man auch an einen Börsengang. Der Fokus der Beteiligungen werde in der IT Branche bleiben. Eine vorsichtige Ausdehnung nach Osteuropa sei geplant.

Auch künftig wolle man die strategischen Partnerschaften ausbauen. Hierfür benötige man dann am wenigsten Kapital, wenn die Synergien beiden Seiten zugute kommen und ein Aktientausch durchgeführt wird. Auch sei man stark im Verkauf über die Großvertriebsformen, dies werde konsequent ausgebaut. Als weiteres Teilziel wolle man sich aber auch an einem Logistiker beteiligen, denn man sei überzeugt, dass nicht der schönste Webshop entscheidet, sondern die Logistik. Herr Lindemeyer zeigte sich überzeugt, sehr bald über einen hochinteressanten Abschluss mit einem Logistiker berichten zu können. Später werde man gescheiterte B2C-Firmen (B2C=Geschäft mit Endverbraucher) sicherlich sehr preiswert erwerben können.

Die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zu erweitern sei das zehnte Teilziel. Hierfür werde die Europazentrale in Taucha gegenwärtig um 8.000 qm erweitert. Weitere 25.000 qm Grundstück wurden hinzugekauft. Auch wird die Kooperation mit Universitäten und Industrie gefördert. Die Greencard sei für Lintec kein Problem, denn man investiere langfristig in eigene Fachkräfte. Derzeit werden 40 Lehrlinge in 4 Berufen ausgebildet. Zusätzlich erlerne ab September 2000 eine komplette Abiturklasse die Berufe Groß- und Außenhandelskaufmann.

Schließlich kam Herr Lindemeyer auch noch auf den Aktienkurs zusprechen. Dieser spiegele die erhebliche Wertsteigerung seit dem IPO nur zum Teil wider. Deshalb werde man in den folgenden 18 Monaten einige stille Reserven aufdecken. Damit werde die Mehrung des Shareholder Value durch eine verstärkte Spin-Off Tätigkeit zum eventuell wichtigsten, dem zwölften Teilziel. Bei allen diesen IPO´s sollen „unsere Aktionäre bevorrechtigt Aktien zeichnen können“. Lintec werde dabei keine Stücke abgeben.

Wenn alle 12 Teilziele erreicht sind, „dann sei ein profitabler Lintec IT-Konzern entstanden, der stabil auf den 4 Hauptsäulen Hardware, Software, Dienstleistungen und Venture Capital stehen wird, der in Profitcenter gegliedert ist und Beteiligungen an mehreren börsennotierten Gesellschaften hält.“ Herr Lindemeyer zeigte sich fest davon überzeugt, dass die Börsenkapitalisierung dieses Konzern „in einer anderen Maßeinheit gemessen wird, als das heute der Fall ist“.

Als nächster Redner sprach Vorstand Dr. Franz, der noch einmal eine ausführliche Begründung für die vorgesehenen Beschlüsse gab. Zur Erhöhung des Grundkapitals um 4 Mio. Euro erläuterte er die Hintergründe, warum das Bezugsrecht der Altaktionäre ausgeschlossen werden soll. Die vorgesehenen 3 Fälle sind zum einen der Ausgleich der Spitzenbeträge, zweitens der Erwerb von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen und drittens der Fall, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil insgesamt 10% des Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet.

Damit würde der Vorstand in die Lage versetzt, ohne Beanspruchung der Börse eigene Aktien der Gesellschaft kurzfristig für den Erwerb von Unternehmen oder Beteiligungen zur Verfügung zu haben. Dies sei im internationalen Wettbewerb notwendig. Die jüngsten Entwicklungen der internationalen Wirtschaft zeigten, dass bei Unternehmenszusammenschlüssen und beim Erwerb von Unternehmen immer größere Einheiten betroffen sind. Dabei müssen sehr hohe Gegenleistungen gezahlt werden. Diese Gegenleistungen können oft nicht mehr in Geld erbracht werden, ohne die Liquidität zu gefährden. Aktientausch sei oft der einzige Weg. Man wolle sich hiermit die notwendige Flexibilität geben, um sich bietende Gelegenheiten schnell nutzen zu können. Die dritte Möglichkeit, das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen auszuschließen, entspräche der im Aktiengesetz vorgesehenen Regelung. Damit kann die Gesellschaft kurzfristig neue Aktien an die Börse bringen, um so Marktchancen zu nutzen und den zunehmenden Eigenkapitalbedarf zu decken.

Auf den TOP 8 - die Ausgabe von Aktienoptionen - eingehend sagte Dr. Franz, dass es international üblich ist, Führungskräfte auf diese Art zu vergüten, man stehe auch hier im internationalen Wettbewerb. So habe z.B. ein Analyst gewarnt, dass die größte Gefahr für Microsoft der Weggang von Talenten sei. Dies gelte auch für Lintec Computer. Das Verhältnis von Risiko und Belohnung müsse stimmen. Dass man die Optionen an den Kurs der Lintec Aktie gekoppelt hat, bringe die übereinstimmende Interessenlage mit den Aktionären zum Ausdruck. Deshalb möchte man in den kommenden 5 Jahren 500.000 neue Aktien auf diese Weise begeben können.

Im TOP 9 wird die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen vorgeschlagen. Damit soll langfristiges Fremdkapital zu günstigen Konditionen auf dem Kapitalmarkt aufgenommen werden. Den Aktionären soll grundsätzlich ein Bezugsrecht zustehen. Der vorgesehene Bezugsrechtsausschluss für Spitzenbeträge soll die Ausnutzung der Ermächtigung durch runde Beträge ermöglichen. Hiermit würde die Abwicklung der Kapitalmaßnahme erleichtert. Der Ausschluss des Bezugsrechts zugunsten der Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen habe den Vorteil, dass im Falle einer Ausnutzung oder Ermächtigung der Wandlungspreis nicht nach den bestehenden Wandlungsbedingungen ermäßigt zu werden braucht. Das bedingte Kapital werde benötigt, um die mit den Wandelschuldverschreibungen verbundenen Wandlungsrechte auf Aktien der Gesellschaft zu erfüllen.

Im TOP 10 bitten Vorstand und Aufsichtsrat um die Ermächtigung, eigene Aktien zu erwerben. Diese können im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen angeboten werden. Auch solle die Möglichkeit bestehen, den Aktienoptionsplan durch vorherigen Erwerb eigener Aktien zu bedienen. Diesen Zielen trage der vorgesehene Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre Rechnung. Dr. Franz versicherte, dass der Vorstand alle Entscheidungen nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates treffen werde.


Allgemeine Diskussion

Zuerst sprach Dr. Disselhorst von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Für ihn war der Vorstandsbericht Musik in den Ohren. Es seien hervorragende Zahlen und Positionen erreicht worden, er wunderte sich aber, dass das Ergebnis langsamer als der Umsatz wächst. Nach weiteren zustimmenden Meinungsäußerungen fragte er, wie man Fokussierung und Diversifizierung gegeneinander abwäge. Nicht gefallen habe ihm dagegen der Kursverlauf der Aktie. Er schlug vor, Herr Lindemeyer als Großaktionär könne ein paar Stücke an die Börse bringen, um so mehr handelbare Stücke zu bekommen.

Bezüglich der TRION-Beteiligung wollte er wissen, was nach deren Börsengang geschah. Hier sei eine massive Schädigung der Kleinanleger aufgetreten; er fragte, wie groß der Schaden für Lintec gewesen sei und welches Risikomanagement es bei Lintec gebe. Zum negativen Ergebnis im Zubehörgeschäft durch die spiFFy AG fragte er nach den Ursachen und Zukunftsaussichten. Zum Ausschluss des Bezugsrechtes meinte Dr. Disselhorst, dass dies keine Problem wäre, solange die hinzugekauften Beteiligungen auch werthaltig seien und wollte wissen, wie das in der Vergangenheit war. Er begrüßte auch das Optionsprogramm, wobei ihm die zur Ausübung festgelegten Kriterien der Kursentwicklung (mindestens 30% nach 2 Jahren und mindestens 100% nach 5 Jahren) zu schwach erschienen.

Herr Lindemeyer bedankte sich für den Redebeitrag und ging zunächst auf das Verhältnis von Umsatz und Gewinn ein. Der Umsatz sei durch die Übernahmen überproportional gestiegen. Dafür seien einmalige Kosten angefallen, die die Ergebnisse belastet hatten. Aber in diesem Jahr wird mit sehr positiven Beiträgen gerechnet. Zur Beteiligungsgesellschaft meinte er, dass deren Ergebnisse nicht planbar seien, im Unterschied zu den bereits am Markt tätigen Unternehmen.

Zum Thema Fokussierung oder Diversifizierung erklärte er, dass hier US-Wirtschaftslehrmeinungen der 80er Jahre auf große praktische Beispiele verwiesen und eine Fokussierung empfahlen. 10 Jahre später gab es dann genau gegenteilige Beispiele und daraus abgeleitete Meinungen. Heute propagiert man dort wieder die Fokussierung. Lintec befinde sich in der Phase der Diversifizierung und gehe im Übrigen seinen eigenen Weg. Wer sich antizyklisch verhält, könne unter Umständen besser akquirieren.

Auf die Liquidität der Aktie eingehend meinte er, dass der Konzern noch kein neues Kapital benötige und somit kein Bedarf zum Begeben neuer Aktien bestehe. Erst wenn Fremdkapital benötigt werde, würde man die Wandelanleihen begeben. Durch den bevorstehenden Aktiensplit im Verhältnis 4:1 werde aber die Zahl der handelbaren Stücke deutlich steigen.

Den einzige Misserfolg mit der TRION verteidigte er sich mit der Begründung, dass hier das Chancen-Risiko-Profil laut Prospekt gestimmt hätte. Das müsse man tragen können, er sehe das auch heute noch als richtige Entscheidung. Etwas anderes sei die Tatsache, dass der von renommierten Prüfern erstellte Prospekt nicht die ganze Wahrheit war. Hiergegen prüfe man zur Zeit die Chancen einer Schadenersatzklage. Im übrigen habe man die Aktien zu einem 14prozentigen Discount erwerben können, wovon auch nur 50% tatsächlich geflossen seien. Die restlichen 50% waren auf einem Underkonto geparkt und hätten erst bei Erreichen eines Meilensteines gezahlt werden müssen. Dieses Geld habe man inzwischen zurückerhalten.

Des Weiteren erwähnte er das Risikomanagement bei Lintec, das nach der letzten HV implementiert wurde. Es seien zwei Punkte aufgedeckt worden, die inzwischen ausgemerzt sind. Zum Aktienoptionsplan und der Verwässerung verteidigte Herr Lindemeyer auch die Ausübungskriterien. Man dürfe den Zusammenhang nicht zu eng machen, sonst gebe es die Gefahr großer Enttäuschungen bei schlechtem Kursverlauf und die anfängliche Einsatzfreude verkehre sich ins Gegenteil. Das könnte für Lintec viel gefährlicher werden. Im übrigen sei der Verwässerungseffekt von 10% in 5 Jahren unerheblich für die Altaktionäre.

Vorstand Dr.Franz ging auf das Thema Osteuropa ein. Die dort herrschende Inflation würde operative Verluste mit sich bringen. Deshalb sei der Hardwarehandel gedrosselt worden. Man habe dort die Softwareproduktion zur Auftragsentwicklung für westeuropäische Firmen angesiedelt. Die Lintec-Töchter Apoll und PixelNet wären zwei der ersten Auftraggeber. Beim Zubehörgeschäft gehe es um die Effizienz der spiFFy AG. Hier seien durch Investitionen hohe Anlaufkosten entstanden.

Herr Lindemeyer ging auch auf die Frage eines APN- Programms bei den Spin-Offs ein. Basis sei immer ein Kompromiss mit dem Konsortialführer und den Empfehlungen der deutschen Börse hinsichtlich Freefloat, Friends&Family-Programm etc.. Lintec hatte sich im Falle PixelNet ein APN von 1:1 gewünscht. Leider kam man damit nicht durch. Bei RFI sei dagegen noch alles offen. Sein Wunsch sei, dass die Lintec-Aktionäre maximal gewinnen sollen.

„Jeder am Neuen Markt braucht sein Standing.“ Mit diesen Worten leitete er zur Begründung der Dividendenzahlung über. Wir hatten bei unserem IPO dort versprochen zu zahlen und das halten wir auch. Zukünftig soll die Dividende nicht kleiner werden. Aus den bisherigen Zahlen dieses Jahres ergibt sich, dass man weit mehr als 1,70 DM zahlen könnte. Es solle etwas mehr werden. Hierzu bitte er noch um Meinungen der Aktionäre.

Als nächster fragte Herr Michaelsen von der Parcival AG München (institutioneller Investor), warum man denn die PixelNet heute verschleudere, wenn man so davon überzeugt sei. Er bedauerte auch, dass die Lintec-Aktionäre beim APN-Programm so schlecht berücksichtigt worden sind. Zu den angekündigten IPO´s fragte er ob es nicht gewagt sei, heute schon über das IPO der RFI zu sprechen. Auch zeigte er sich besorgt, ob nicht das Kerngeschäft belastet durch IPO´s belastet wird, weil es zu viel Management bindet. Außerdem bekäme man den Holding-Touch, was nicht gut wäre. Dann - so meinte er - sollte man lieber später IPO´s machen, wenn sie volles Potenzial für die Lintec AG bringen. Wichtig war ihm die Bedeutung der Bluetooth Technologie und er fragte deshalb, welche Umsätze diese in den nächsten Jahren generieren soll. Abschließend kritisierte er, dass es bisher keine Analystenkonferenz gegeben hätte.

Herr Lindemeyer bedankte sich für die Anregungen und Fragen und meinte zum Aktienoptionsprogramm, dass man sich bemühe, nahe am Optimum zu sein. Jeder Mitarbeiter müsse sich dieses Recht erst verdienen. Zu PixelNet gab er zu Bedenken, wann würden die Großen der Branche wie Kodak und Fuji in dieses Geschäft einsteigen. PixelNet habe ein größeres Risiko, als Lintec. Für das Marketing müsse man 12 Mio. DM für 2000 und 14 Mio. DM für 2001 ausgeben. Heute sei man der erste, aber was werden morgen Kodak oder Fuji machen, gab er zu bedenken. Als Beispiel führte er hier Dell an, die die Idee hatten, den Weg des Direktverkaufes von PC´s zu gehen und sie sind heute Weltmarktführer. Für den Markterfolg sei extrem wichtig, einen entstehenden Markt zeitig mit einem Namen zu besetzen. Zur Bluetooth-Technologie nannte Herr Lindemeyer als Umsatzziele für das nächste Jahr 16 Mio., für 2002 dann 44 Mio. und für 2003 schließlich 110 Mio. DM.


Abstimmungen

Nach diesen für die Aktionäre sehr zufriedenstellenden Aussichten war es kaum verwunderlich, dass alle Tagungsordnungspunkte mit über 99,8% Ja-Stimmen beschlossen wurden. Diese betrafen den Jahresabschluss, die Dividende, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, die Umstellung des Grundkapitals auf Euro mit einem 1 zu 4 Aktiensplit, Genehmigtes Kapital, den Aktienoptionsplan, die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen, den Rückkauf eigener Aktien, die Erhöhung der Aufsichtsratsvergütung, die Bestellung des Abschlussprüfers und zuletzt die Satzungsänderung über den Ort der Hauptversammlung.

Zu erwähnen ist noch, dass Herr Dr. Gerhard Köhler sein Aufsichtsratsmandat zum 15.06.2000 aus beruflichen Gründen niedergelegt hat und sein Nachfolger, Herr Prof. Dr. Friedbert Prüfer, Dipl.-Mathematiker, aus Leipzig, sich zu seiner Wahl als neues Aufsichtsratsmitglied persönlich kurz vorstellte.


Fazit

Mit seinen Ausführungen überzeugte der Vorstandsvorsitzende Herr Lindemeyer seine Aktionäre von den hohen Zielen für die Wertsteigerung der Lintec AG. Dass die „Börsenkapitalisierung dieses Konzern in einer anderen Maßeinheit gemessen wird“ lässt als seine Kernaussage für die Zukunft noch eine Menge erhoffen. Die aktuellen Ergebnisse dieses Jahres belegen bereits, dass der Weg erfolgreich verläuft. Auch die Fragen der Aktionäre und Aktionärsvertreter zeigten große Zufriedenheit mit der Gesamtentwicklung.

Die Räumlichkeiten des kleineren Mendelssohn-Saales des Gewandhauses trugen zur angenehmen Atmosphäre der gesamten Veranstaltung bei. Die Lautsprecheranlage ermöglichte es, das Foyer in den Präsenzbereich einzubeziehen, was für die zügige Abwicklung insbesondere der Abstimmungen angenehm war. Als kleiner Kritikpunkt bleibt nur die Versorgung. Wer nicht gleich nach dem Schlusswort zum Büfett eilte, kam vor leeren Tellern an. Das Catering-Unternehmen bemerkte anscheinend nicht, dass das vordere Büfett leer war und versäumte es, die leckeren Speisen nach vorn zu bringen.

Der Autor nahm anschließend die Möglichkeit wahr, mit dem Pressesprecher der Lintec AG, Herrn Heynig, zur Lintec-Messe hinauszufahren, und konnte unterwegs noch Unklarheiten, die durch die Dichte und Vielzahl der auf der HV gegebenen Informationen entstanden waren, klären. Es fiel schon recht schwer, die rasante Vergrößerung des Konzern und seine Verzweigungen in der Kürze der HV-Vorträge nachzuvollziehen. Die Präsentationen auf den Messeständen brachten dann vielfach den AHA-Effekt, z.B. am Charly-Blue-Terminal und den Brennstoffzellen.

Kurzum: alles spricht dafür, dass hier ein neuer Stern am Wirtschaftshimmel aufgegangen ist. Mit der Lintec Computer AG ist ein neuer Konzern auf dem Wege, zu einem der Großen der IT- und Computerbranche aufzusteigen. Trotz der Expansion konnte der Eigenkapitalanteil erhöht werden, was für die umsichtige Politik spricht. Für die Aktionäre ergeben sich zusätzliche Chancen bei den APN-Programmen der in den nächsten Jahren an die Börse zu bringenden Unternehmen. Nach dem vorgesehen Aktiensplitt 1:4 und der Ausnutzung des Genehmigten Kapitals sowie der weiter erfolgreichen Gewinnerhöhungen könnte der Aktienkurs in neue Regionen aufsteigen.

Insbesondere die Besetzung zukunftsträchtiger Märkte wie mit PixelNet und Bluetooth dürfte langfristig zu überdurchschnittlicher Performance beitragen. Mit einem 2001er-KGV von 17 bei einer jährlichen Gewinnverdoppelung erscheint die Aktie auf dem aktuellen Niveau von 133 Euro günstig bewertet und stellt für langfristig orientierte Anleger somit eine klare Kaufgelegenheit dar.

Gruß vom Strolch

stw - Donnerstag, 22. Juni 2000 - 23:27
"Herr Lindemeyer zeigte sich fest davon überzeugt, dass die Börsenkapitalisierung dieses Konzern „in einer anderen Maßeinheit gemessen wird, als das heute der Fall ist“.

Nunja, solche Sprüche sind überhaupt nicht mein Ding, aber der Lintec-Vorstand ist nunmal ziemlich progressiv und setzt sich selbst sehr hohe Ziele. Sollten diese auch nur annähernd erreicht werden, so müsste LIntec in einigen Jahren tatsächlich eine komplette Neubewertung erfahren habe. Aber so das 100%ige Vertrauen (wie zB bei Technotrans) habe ich da noch nicht, obwohl ich ja nun schon seit 6 Monaten Lintec-Aktionär bin und mich bereits über eine hervorragende Entwicklung freuen kann.

:-) stw

avalon - Donnerstag, 29. Juni 2000 - 07:49
Da hat Herr Lindemeyer wohl tatsächlich recht ?

Spaß beiseite - sind denn überhaupt keine Fonds
in Lintec die diesem Verfall ein Ende bereiten ?.
War das alles nur der Pixelnetpush der diesen
Anstieg getragen hat ?

Ich bin zwar kein echter Fan von L obwohl ich
mich intensiv mit denen beschäftigt habe, auf
einen gewissen Niveau sind die jedoch ohne
Zweifel unterbewertet.

So schlecht ist Lintec doch nun wirklich nicht.........

Muß ich mal dranbleiben.

Bist du noch drin Stefan ?

Avalon

pumi - Donnerstag, 29. Juni 2000 - 13:48
Jetzt kommt der charttechnische Kampf, lieber abwarten, ob sich jetzt ein Boden ausbildet. Wie schon gesagt, bei solchen Werten achte sogar ich auch Charttechnik, weil doch viele zumindest auf die 38/100/200-Tage-Linien achten.
Hab zwar selber auch nicht soviel Ahnung (je ein zwei Stunden dauerndes Seminar besucht und bißchen drüber gelegen) und trade erst recht nicht damit, aber ich achte doch darauf. :)


Greetings, Pumi

prof_b - Donnerstag, 29. Juni 2000 - 16:54
Volle Übereinstimmung (auch mit der wenigen Ahnung) - Prof

stw - Donnerstag, 29. Juni 2000 - 22:01
Na klar bin ich noch dabei bei diesem Trauerspiel. Ein solcher Kurseinbruch bei derart dünnen Umsätzen...und meine Buchgewinne (Einstieg bei 85) schmelzen dahin. Meiner Meinung nach wirklich hervorgerufen durch Zocker, die auf den Pixelnet-IPO spekuliert haben. Da stellt sich wirklich die Frage, ob solche SpinOffs mit Zuteilungsberechtigung für die Mutter Sinn machen. Für mich ist Lintec bei Kursen unter 120 ein klarer Kauf und sogar wieder ein Kandidat fürs Musterdepot. Denn da bewegt sich wirklich was, das ist nicht nur heiße Luft...

:-) stw

avalon - Freitag, 30. Juni 2000 - 07:18
Also ich wäre inzwischen auch schon dabei
wenn nicht ein einziger Punkt mein Mißtrauen
von Anfang an siegen hätten lassen.

Der Anstieg war von genau so geringen Umsätzen
getragen wie nun der Abstieg.

Kurzer Hype durch Euro am Sonntag - dann nur
noch Kursbewegungen durch intensive Diskussionen
in den Boards.

Du bist doch so intensiv dran bei Lintec - könntest du nicht mal bei denen nach der
Aktionärsstruktur fragen ?

Meine "Quellen" haben absolut keine Infos zu
den "Großen" und deren Interesse an Lintec
gebracht.

Sind denn da nur Private drin - das kann doch
nicht sein.............

Avalon

stw - Donnerstag, 20. Juli 2000 - 18:41
Auch Lintec ist bei BörseOnline heute erwähnt worden als einer der Hauptprofiteure der Steuerreform. Hier ist von einem Kursziel von 170 € auf JAhresfrist die Rede.

Ich denke, da werde ich jetzt endlich mal nachhaken wg. der Aktionärsstruktur. Denn die Volatilität der Aktie (bei geringen Umsätzen) ist schon enorm...

:-) stw

strolch - Freitag, 21. Juli 2000 - 09:48
Vorläufige Zahlen des ersten Halbjahres 2000: 378 Millionen DM Umsatz,
Steigerung um 117% gegenüber dem Vorjahr

Die Lintec Computer AG, Taucha, hat nach vorläufigen Berechnungen im ersten
Halbjahr 2000 mit einem Umsatz von ca. 378 Millionen DM an die äußerst
erfolgreiche Entwicklung des ersten Quartals angeknüpft und damit ihr
bemerkenswertes Wachstum entgegen dem Branchentrend unvermindert fortgesetzt.

Gegenüber dem vorjährigen Halbjahresergebnis in Höhe von 174 Millionen DM hat
sich damit der Umsatz mehr als verdoppelt.
Geplant war ein Umsatz des Lintec-Konzerns in Höhe von 290 Millionen DM. Damit
liegt Lintec erneut ca. 30% über den eigenen Planzielen.

Das außerordentlich gute organische Konzernwachstum um 89 Millionen DM gegenüber
dem Vorjahreszeitraum auf nunmehr 262 Millionen DM wird durch ein externes
Wachstum in Höhe von 116 Millionen DM ergänzt.
Mit dieser erfreulichen Umsatzsteigerung wird eine entsprechend positive
Gewinnentwicklung im Berichtszeitraum erwartet.

Der Vorstand der Lintec
Computer AG geht überdies davon aus, dass sich angesichts der ausgezeichneten
Auftragslage sowohl die weiteren Konzernumsätze als auch das Jahresendergebnis
sehr zufriedenstellend entwickeln werden.

Der Quartalsbericht liegt voraussichtlich ab dem 24.08.2000 unter
http://www.lintec.de zum Download bereit und kann darüber hinaus in gedruckter
Form beim Unternehmen angefordert werden.
Kontakt:
Ralf Naumann (IR), Tel.: 03 42 98-7 16 07, Fax: 03 42 98-7 13 72,
E-Mail: aktie@lintec.de

Gruss vom Strolch

stw - Freitag, 21. Juli 2000 - 16:49
So, die Zeit ist nach diesen Zahlen reif für einen vorsichtigen Einstieg in Lintec auch für das stw-Musterdepot.

Keine Bange wg. der fehlenden Ertragszahlen in der heutigen AdHoc: Lintec handhabt das immer so, dass zunächst nur die Umsätze bekanntgegeben werden. Ich rechne angesichts dieser Zahlen fest damit, dass die ehrgeizigen Planungen für 2000 übererfüllt werden, die Lintec-IR geht sogar davon aus, dass diese Planzahlen mittlerweile als sehr konservativ anzusehen sind.

Die wollen sich ein Standing aufbauen als die Company, die regelmässig ihre eigenen anspruchsvollen Ziele zuverlässig erreicht bzw. übertrifft. Und das kommt meiner Philosophie doch sehr entgegen, an diesen starken Worten werde ich Lintec auch in Zukunft messen.

:-) stw

stw - Samstag, 22. Juli 2000 - 21:42
Habe gerade mit Erstaunen die Schlusskurse von gestern gesehen. Nachdem ich Lintec zum Kassakurs von 137 € ins Depot genommen habe, wurde die Aktie durch einiger grosse Orders im Laufe des Nachmittags deutlich teurer. Insgesamt waren das Umsätze von über 20.000 Stück am Freitag, das sind immerhin ca 2,5% des Freefloats.

Angeblich soll auf der HV angedeutet worden sein, dass sich der Gewinn im 2.Quartal überproportional zum Umsatz entwickelt hat. Es wird also spannend am 24.08., wenn der komplette Halbjahresbericht erscheint...

Was sagt Ihr eigentlich zu dieser Musterdepotaufnahme. Ich wundere mich ein wenig, hier noch keinerlei Feedback erhalten zu haben...

:-) stw

assi - Sonntag, 23. Juli 2000 - 16:31
Ich habe nach der Mail mal in den Kurs geschaut und habe gestaunt, dass du sie zum Tages-Tief-Kurs erwischt hast ... Glückwunsch. Werde mir heute abend mal einige Zahlen zu Gemüte führen ...

Schönes Wochenende noch und uns allen einen guten Start in die (Börsen-)Woche,
assi

stw - Sonntag, 23. Juli 2000 - 18:38
Es ist mir ja auch fast schon peinlich, die Aktie so günstig ins Depot genommen zu haben, aber das war der Kassa-Kurs in Frankfurt. Ich konnte ja nicht ahnen, dass die im Laufe des Freitag-Nachmittags so derart anziehen...

Aber ich denke, einige von Euch sind da schon seit einiger Zeit (wie ich) dabei, denn wir diskutieren ja hier schon seit mehreren Monaten über die und Lintec war ja auch seit längerem auf der offiziellen stw-Watchlist zu finden.

:-) stw

assi - Montag, 24. Juli 2000 - 08:15
Soll dir nicht peinlich sein, nur du kannst dir mein Gesicht vorstellen, als ich mit dem Einstiegskurs von 137 vor Augen den Kurs am Freitag nachmittag gesehen habe, oder?

Ja, nach dem Hype vom Freitag werde ich mal schauen, ob ich die vielleicht nochmal günstiger bekomme ...

Die Zahlen sehen gut aus, meinst du, das Wachstum dieses Jahres kann gehalten werden?

Fröhliches Handeln,
assi

stw - Montag, 24. Juli 2000 - 19:00
Ich habe heute nochmal mit der IR von Lintec telefoniert. Die Ertragszahlen werden bei Lintec grundsätzlich erst ca. 1 Monat nach den Umsätzen veröffentlicht, weil es einfach länger dauert, die Erträge zu ermitteln. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sich die Erträge unterdurchschnittlich entwickelt hätten im abgelaufenen Quartal.

Und was die Zukunft angeht: man ist sich bei Lintec im klaren darüber, dass man anspruchsvolle Zielvorgaben für die kommenden Jahre ausgegeben hat. Allerdings geht man davon aus, diese auch erreichen zu können, da man erkannt hat, wie wichtig dies ist, um das Vertrauen gerade der institutionellen Anleger zu gewinnen bzw. nicht zu enttäuschen.

:-) stw

stw - Montag, 24. Juli 2000 - 21:40
Liest eigentlich jemand von Euch 'Euro am Sonntag' ?

Die schreiben doch tatsächlich: "Angesichts der Einnahmen aus dem erfolgreichen Börsengang der Tochter Pixelnet ..."
Das ist in meinen Augen absoluter Blödsinn, denn die Lintec hat zum Pixelnet-IPO keine eigenen Aktien abgegeben. ISt wohl wieder ein Beispiel für die Qualität der deutschen Börsenzeitschriften...

Hier die Meldung:

Lintec - Kaufen
WKN: 648600 LINTEC COMPUTER AG Euro am Sonntag 23.07.2000

Der Computerhersteller Lintec überzeugte die Anleger wieder einmal mit guten Geschäftszahlen. Wie Euro am Sonntag schreibt, konnten die Ostdeutschen ihren Umsatz im zweiten Quartal um 117 Prozent auf 378 Millionen DM steigern. Rechnet man die Übernahmen heraus, bleibt ein ansehnliches organisches Wachstum von 50 Prozent übrig.

Die Gewinnentwicklung soll nach Angaben des Unternehmens mit dem Umsatzwachstum Schritt halten. Angesichts der Einnahmen aus dem erfolgreichen Börsengang der Tochter Pixelnet halten das auch die Redakteure von Euro am Sonntag für realistisch und empfehlen die Lintec-Aktie zum Kauf.

:-) stw

Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Lintec: Archivierte Beiträge bis 24. Juli 2000