Diskussionsforum der stw-boerse: Deutsche Nebenwerte: Achterbahn und Dank an alle STWler: Archivierte Beiträge bis 23. Juni 2000
pumi - Freitag, 2. Juni 2000 - 02:53
Hallo ihr lieben STWler,


erstmal möchte ich mich für alles bedanken,
was ich hier lernen konnte und immer noch
lerne. Hut ab vor euren ausführlichen
Analysen, da können sich manch Analystenhäuser
eine Scheibe abschneiden.
Seit mehr als einem Jahr begleitet ihr mich
schon in meinem Börsenleben und habt mich
sozusagen erzogen und mir beigebracht, ruhig
und besonnen zu handeln.
Falls ich euch jemals kennenlerne, vielleicht
einmal auf einem STW-Treffen, schmeiß ich ne
Runde Bier.

Nun aber zu Achterbahn:
Auf dem aktuellen Niveau - es ist ja inzwischen
eine gewisse Ruhe nach der von Förtsch hervorgerufenen up/down-Bewegung eingetreten -
erscheint mir Achterbahn langfristig durchaus
chancenreich.
Allerdings hat der Eichborn Börsengang enttäuscht, die Auswirkungen auf Achterbahn
sind mir noch nicht ganz klar.
Und wie Avalon einmal bemerkte, im DBAG-Thread
glaube ich, braucht eine Aktie sehr lange nach
einem Push, bis sie wieder ihre ruhige Aufwärtsbewegung macht.
Naja, mich interessiert einfach eure Meinung!


Greetings, Pumi

avalon - Freitag, 2. Juni 2000 - 19:14
Das ist aber ein nettes Kompliment liebe(r)
Pumi.
Schön daß du den Mut gefunden hast hier mal
aktiv zu werden.

Zu Achterbahn habe ich ja letztes Jahr schon mal
Stellung bezogen (wegen dir Laurin, glaube ich).

Ich habe vor dem IPO den Vorstand bei NTV gesehen,
das war mehr als ausreichend diese Aktie niemals
anzufassen.
Im Prinzip ist das mit Achterbahn wie mit den
Fußballvereinaktien.
Wer ein echter Fan von Werner ist, kann sich
Aktien kaufen, sozusagen als Merchandisingartikel.
Wer Aktien als Investment kauft darf solche Companys nicht anfassen.

Natürlich kann man trotzdem ne Menge Geld mit
so einem Titel verdienen, sehr markteng, ein
Produkt das viele kennen, vor allem im Inet
läßt sich so leicht ein Push starten.
Da gibt es doch sogar diesen "Papabär" im
Consorsboard - der ist schon wieder so professionell beim Anpreisen von Achterbahn,
der sollte schon längst in deren IR Abteilung
arbeiten........
Und unsere bekannten Pseudoexperten lieben solche
Aktien natürlich auch.

Als Tradingposition oder wenn du Werner Fan bist,
warum nicht.

Aber laß dich wegen meiner Meinung bloß nicht
verunsichern, wie du sicher schon bemerkt hast bin ich hier als ziemlicher
"Extremist" bekannt was die Anforderungen an die Companys betrifft.

Avalon

laurin - Freitag, 2. Juni 2000 - 19:38
Papabaer is garantiert mit denen irgendwie verbandelt. aber er macht seine Sache auf 'ne ganz nette Art, find ich.

avalon - Freitag, 2. Juni 2000 - 19:55
Ja ,ganz recht, professionell, nett - egal
wie man es nennen will, so sollte das sein.

Na - jedem seine mentale DBAG, Hauptsache es rentiert sich.........
Wie ich euch immer sage, man braucht wenigstens
eine Aktie im Depot mit der man sich 100%ig
identifiziert.

Es gibt bestimmt genügend Anleger die "meine"
DBAG genau so skeptisch kommentieren würden.....

Avalon

pumi - Montag, 5. Juni 2000 - 13:48
Ich sehe Achterbahn besonders aufgrund des
anstehenden Börsengangs von Baumhaus Medien
positiv. Schließlich hält Achterbahn auch hier
51%.
Avalon: Achterbahn ist, wie Papabaer immer
besonders gerne anmerkt, nicht mehr nur Werner.
Sicherlich das Zugpferd im Stall, doch gibt man
sich schon seit einiger Zeit Mühe, dies zu ändern.
Zugegeben ist die Performance bis jetzt mehr als
schlecht, doch deshalb lohnt sich gerade jetzt
ein näherer Blick auf die reinen Fundamentaldaten.
Baumhaus hat 1999 immerhin 6,05 Mio. DM Umsatz
generiert und zwar mit beeindruckenden Steigerungsraten in den letzten Jahren!
Ich habe zwar keine Ahnung, zu welchem Preis
Baumhaus an die Börse gebracht werden soll,
doch angesichts der Tatsache, daß Eichborn zu
12 Euro -> 60 Mio. Euro (5 Mio. GK 1 Euro Aktien)
bei einem Umsatz von 38,3 Mio DM 1999 gekommen ist, läßt vermuten, daß man nicht unter 12 Mio.
Euro gehen wird.
Eichborn hat bis jetzt leider enttäuscht, allerdings hat Achterbahn mit den Beteiligungen
gezeigt, daß sie durchaus bereit sind, sich in
neue Gefilde vorzuwagen.
Achterbahn hat im Moment eine Marktkapitalisierung
von ca. 60 Mio. Euro.
Diese positiven Aussichten für die Zukunft haben
mich dazu bewegt, in Achterbahn einzusteigen.
Gerade langfristig habe ich da große Hoffnungen!
Ich möchte hier niemanden überreden, in Achterbahn
einzusteigen, ist schließlich nicht das Consorsboard hier, im Gegenteil, ich erwarte
konstruktive Kritik - wie ja von euch üblich :)) -
um mein Investment wieder einmal zu überdenken!
Ach ja, lieber Pumi btw, Avalon! :)
Naja, ich bin ja mal gespannt, was passiert,
im Moment gehen die Umsätze bei Achterbahn ja
gegen Null.


Greetings, Pumi

stw - Montag, 5. Juni 2000 - 14:09
Hallo Pumi,

auch von mir erstmal ein (leicht verspätetes) herzlich willkommen 'on board'.

Schön, daß da wieder mal jemand wie Du daherkommt und unseren konservativen Haufen hier ein bißchen auf eine recht unkonventionelle Aktie aufmerksam macht.

Allerdings bin auch ich sehr skeptisch, was die Achterbahn-Aktie anbelangt. ICh sehe da nicht die langfristige Wachstumsstory, die eine höhere Bewertung rechtfertigen würde. Es ist doch inzwischen nichts besonderes mehr, interessante Beteiligungen an die Börse zu bringen und Du findest viele Beispiele dafür, wo der Buchwert der Beteiligungen über der Kapitalisierung des Mutterunternehmens liegt. Daraus darf man auf keinen Fall auf eine Unterbewertung der Mutter schließen, denn wer sagt denn, daß die Töchter ihr Geld auch wirklich wert sind ?

Aber vielleicht belehrst Du uns hier mit Deinem Achterbahn-Investment eines besseren, es würde mich freuen, wenn Du uns hier in diesem Thread immer mal auf dem laufenden hältst.

:-)) stw

pumi - Mittwoch, 7. Juni 2000 - 14:52
Danke für die freundliche Begrüßung, stw. Übrigens irritiert mich diese Eingabemaske hier, da der Zeilenumbruch nicht mit dem wirklichen übereinstimmt. Sorry für meine deshalb manchmal etwas "schmalen" Texte :)

Also, ein paar Fakten zu Achterbahn:

Worauf ich vor allem aufmerksam machen möchte,
ist, daß die Achterbahn AG versucht, zu einem Medienunternehmen zu werden, daß nicht nur "Werner" produziert, sondern auch andere Eisen im Feuer hat.

Dazu gehört:
Der Einstieg in ein weiteres wichtiges Segment ist die geplante Realverfilmung des Comics Beach Boys von Erfolgsautor Ralf König, dessen letzter Film, "Der bewegte Mann", rd. 6,5 Millionen Besucher in die Kinos brachte.
Dazu fällt mir ein, daß der Filmstart ursprünglich im Sommer 2000 geplant war, inzwischen geht man aber von 2001 aus.

GK 2.640.000 Stückaktien zu je 1 Euro
Kurs aktuell ca. 21 Euro -> MK ca. 60 Mio. Euro
Für 1999 erwartet der Vorstand der Achterbahn AG einen konsolidierten Gruppen-Umsatz von 70 Mio. DM, der von insgesamt rund 100 Mitarbeitern erwirtschaftet wird.
Auf die Zahlen warten wir immer noch, sind angeblich noch nicht freigegeben! Auch so ein Punkt, der mir an Achterbahn nicht gefällt, Anfang Juni noch keine 99er Zahlen rausgegeben zu haben. Aber naja, das schreckt mich nicht ab :)
Die 1998er Bilanz von der Achterbahn AG sowie des
Konzerns und eigentlich auch fast alle Informationen, die ich hier schreibe, sind auch unter www.achterbahnag.de ersichtlich.

Ich paste euch hier mal die Beteiligungen (hoffentlich haut mich stw nicht für die kilometerlange Mail :)) :

1)

Die Eichborn Verlag AG ist einer der größten konzernunabhängigen Publikumsverlage in Deutschland, der in seiner rd. zwanzigjährigen Tätigkeit ein erfolgreiches Verlagsprogramm mit über 1.600 Titeln und Artikeln aufgebaut hat und für 1999 einen Umsatz von rd. DM Mio 39 erwartet - nach DM Mio 32 in 1998.

Humor und Cartoons mit der frechen Figurenwelt um "Das Kleine Arschloch" (Walter Moers), Geschenkbücher, Ratgeber für Schule, Studium und Beruf, Sachbücher, Belletristik, die Edition Eichborn Berlin und die Reihe "Die Andere Bibliothek" (Hans Magnus Enzensberger) bilden das Fundament für ein Programm, das in der Vergangenheit immer wieder vordere Plätze auf den Bestsellerlisten einnahm und Trends setzte. Für 1999 war dies ohne Frage das Buch "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" von Walter Moers mit einer verkauften Auflage von über 100.000 Stück.

Die Achterbahn AG ist diese Beteiligung eingegangen (34% nach Börsengang der Eichborn AG) um eine Stärkung ihrer Position in den Bereichen Comic und Cartoon durchzusetzen. Hinzu kommen mögliche gemeinsame Verwertungen von Filmrechten sowie erhebliche Synergiepotentiale im Vertrieb und beim Merchandising.

2) Baumhaus

Seit November 1998 fährt der Kinderbuchverlag Baumhaus auf der Achterbahn (51%).

Bekannt und beliebt sowohl bei Eltern als auch Kindern ist Baumhaus vor allem durch seine erfolgreiche Kinderbuchserie "Lauras Stern", die seit 1996 bereits weltweit in 28 Auflagen mit über einer Million Bücher verkauft werden konnte.

"Tobias Totz und sein Löwe", das Buch zum 99er-Kinofilm von Warner Brothers, ist ein Beispiel für fruchtbare Kooperationen.
Die marktführende Stellung bei Lesezeichen steht für eine erfolgreiche Auswertung von Rechten im Merchandising-Geschäftsfeld.
Im Audiobereich ist Baumhaus aktiv mit spannenden und lustigen Hörspiel-Cassetten.

3) Nieswand Druckerei

Die Nieswand Druckerei (100%ige Tochter) wurde 1972 von Jens Nieswand, dem Vorstandvorsitzenden der Achterbahn AG gegründet. In den fast 28 Jahren seines Bestehens hat sich das Unternehmen als hochmoderner Dienstleister etabliert und sich mit der Einführung des sogenannten Trocken-Offset im Jahr 1985 zu einer der ersten Adressen dieses überlegenen Druckverfahrens in Deutschland entwickelt.

Nieswand Druck bietet seinen Kunden auf Wunsch eine Full-Service-Betreuung, angefangen bei der Gestaltung, über die Lithographie bis zum Druck und beinhaltet zudem alle gewünschten Verfeinerungen oder Weiterverarbeitungsstufen wie Falzung, Stanzung, Prägung etc.

Als ökologisch zertifizierte Druckerei erfüllt Nieswand - neben einem generell hohen Qualitätsstandard - alle Anforderungen, die ein ganzheitlich umweltbewußter Druckprozess erfordert.

Die von langjähriger Treue gekennzeichnete Kundenliste ist ein weiteres Indiz für die hohe Wettbewerbsfähigkeit von Nieswand Druck.

Das Unternehmen hat 20 Mitarbeiter/-Innen und erwartet für 1999 einen gegenüber dem Vorjahr um 35% auf DM Mio 5,7 gesteigerten Umsatz.

Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte unseren Geschäftsführer Karl Orth: 0431 - 70 28 101.

4) pnv

Das Unternehmen innerhalb der Achterbahn-Gruppe (47,5%), das den Kreislauf der Buch-Vermarktung zu den Kunden hin schließt. PNV ist eine seit 1996 existierende Vertriebsgesellschaft, die zwei Kernbereiche abdeckt:

1. die körperliche Auslieferung von Büchern an den Groß- und Einzelhandel
2. die komplette Auftragssachbearbeitung, die den Auslieferungen zugrunde liegt.

PNV arbeitet dabei nicht nur für die verlagseigenen Produkte der Achterbahn, sondern ebenso als Dienstleister für z. Z. weitere 20 Verlage innerhalb Deutschlands. Eine Stärke von PNV liegt darin, für jeden Kunden ein individuelles Dienstleistungspaket zusammenstellen zu können, um zielsicher auf jede erdenkliche Bedarfssituation einzugehen.

Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte unseren Geschäftsführer Gernot Achterberg, Tel: 0431 - 73 006 69.

So, noch einmal die Geschäftsfelder der Achterbahn AG.... man sieht, nicht nur Werner :)

Die Achterbahn wurde im Sommer 1991 als Verlag gegründet, Ende 1995 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und schließlich im Oktober 1997 an die Börse gebracht. (Berliner Freiverkehr). Die damaligen wie heutigen Initiatoren und Hauptakteure: Vorstand Jens Nieswand und WERNER-Vater Rötger Feldmann.
Der Unternehmensinhalt der heutigen Achterbahn AG besteht in der verlegerischen Gesamt-Vermarktung von Buch-, Film-, und Musikrechten; es fängt also an bei der Entwicklung und Produktion von Projekten, umfaßt deren Plazierung in der kompletten Medien-Wertschöpfungskette (Kino, TV, Video, DVD, Internet, CD-ROM und CD) und geht bis zur Merchandising-Auswertung im Einzelhandel und über Direktvermarktungswege.

Falls ihr Fragen habt, fragt mich einfach.

Noch zu Avalon: Ich denke nicht, daß man die Achterbahn AG mit einem Fußballverein vergleichen kann. Könntest Du nochmal Deinen Eindruck vom Vorstand posten?

stw: Die Beteiligungen sehen meines Erachtens recht vielversprechend aus. Was mich ein wenig
stört, ist die Tatsache, daß das alles so nach "Familienunternehmen" aussieht. Auf Wunsch poste ich hier gerne die Kennzahlen der Beteiligungen, falls Interesse besteht.

Puh, geschafft :)


Greetings, Pumi

avalon - Mittwoch, 7. Juni 2000 - 15:22
Machst du wirklich klasse, weiter so !

Eindruck vom Vorstand - es handelte sich wenn ich
noch recht weiß um den Wernererfinder.

Kann man mit einem Wort beschreiben: "erschreckend".
Wenn ich mich noch recht entsinne (ist ja schon
echt lange her) hat er wie ein Halbbesoffener
rumgeblödelt, so nach dem Motto "was ne Aktie
ist weiß ich auch nicht so recht, aber da haben
wir die Leute für", in dem Stil ging das die
ganze Zeit.
Auf jeden Fall war mein Eindruck so endgültig, daß
ich mich nie mehr um die gekümmert habe.

Keine müde Mark investiere ich in eine Company
wo solche Leute das Sagen haben.
Wie ich schon öfters bemerkte, sehe ich einen Aktienkauf (mit Ausnahme von Tradingbuys natürlich) wie es die alte Schule vorschreibt:
Beteiligung und Partnerschaft mit dem Unternehmen
und mit so ner Type eine Partnerschaft eingehen ?

Bliebe ein Tradingbuy - aber selbst in diesem Fall
hoffe ich immer vielleicht doch einen
Langfristkandidaten zu bekommen, einfach gesagt ich trade keine Titel wo nicht einigermaßen
meine üblichen Kriterien wenigstens halbwegs
zutreffen.

Daher niemals Inetwerte, Makler und Freiverkehrswerte auf der Liste.

Sehr extrem und altmodisch - ich weiß, aber das
schließt natürlich nicht aus, daß Achterb. dir
gutes Geld bringt.

Avalon

pumi - Mittwoch, 7. Juni 2000 - 15:25
Ach ja, völlig vergessen:

HV ist am 25.08. in Kiel
Der umsatzanteil der "werner-figur" incl.aller rechte und merchandising macht nur noch 25% des Umsatzes aus.
Damn, wollte grad gucken, wie hoch der Free Float ist, aber find ich nicht. Wird nachgeliefert!

Pumi

pumi - Donnerstag, 15. Juni 2000 - 13:35
Oha.... GSC-Studie zu Achterbahn, isses denn die Möglichkeit, das wird doch nicht noch was werden?! :))

WKN 500740
Kurzstudie Achterbahn AG


Vom One-Product-Unternehmen zum Medienwert
Als die Achterbahn AG 1997 an die Börse ging, war die Werner-Figur das einzige bekannte Asset des Unternehmens. Aus der seinerzeit belächelten Gesellschaft wurde mittlerweile ein Medienunternehmen mit breit gefächertem Rechtebestand. Zu Achterbahn zählen mittlerweile bekannte Comicfiguren wie Käpt’n Blaubär und Charlie Brown, aber auch anspruchsvolle Titel wie „Die Andere Bibliothek“ von Hans Magnus Enzensberger.

Aus 8,9 Mio. DM Umsatz im Geschäftsjahr 1997 wurden rund 70 Mio. DM Umsatz im Geschäftsjahr 1999. Die Werner-Figur machte dabei nur noch rund ein Viertel des Umsatzvolumens aus. Mit den Mitteln aus dem Börsengang ist das ehemalige One-Product-Unternehmen erfolgreich in die nächsthöhere Liga aufgestiegen.

Erstklassiges Entreé bei Autoren

Der Erfolg der Achterbahn AG ist vor allem dem geschickten Umgang mit der Künstlerklientel zu verdanken. Geht es um Rechteverwertung, wurden Künstler und Autoren von Großkonzernen seit jeher über den Tisch gezogen. Achterbahn dagegen hat sich als fairer und kompetenter Partner für die Verwertung von Medienrechten jeder Art etabliert. Mittlerweile geht Achterbahn nicht mehr zu den Autoren, vielmehr kommen die Autoren zu Achterbahn. Wir glauben, dass Achterbahn aus dieser Position heraus in den nächsten Jahren einen weiteren Quantensprung beim Aufbau eines noch größeren Rechtebestands vollziehen wird.

Medientitel oder Manager von geistigem Eigentum?

Die Bezeichnung als Medien-Unternehmen reicht für die Achterbahn AG mittlerweile nicht mehr aus. Vielmehr ist die Gesellschaft auch Spezialist für das Management geistigen Eigentums (Intellectual Property): Medienrechte, Copyrights, Titel und Markennamen stellen die Wirtschaftsgüter des 21. Jahrhundert dar, sind mittlerweile separat bewertbar und handelbar, weisen Marktpreise wie jedes andere Wirtschaftsgut auf.

Das wertorientierte Management geistigen Eigentums stellt dabei ein Geschäftsfeld mit hohen Eintrittshürden dar. Neben juristischen Kenntnissen ist vor allem Erfahrung im Umgang mit der Zielgruppe der Künstler und Autoren notwendig. In den drei Jahren seit dem Börsengang konnte die Achterbahn-Crew ihre Expertise auf diesem Gebiet erheblich ausbauen und somit Wettbewerbsvorteile aufbauen. Durch die Partnerschaft mit Eichborn und Baumhaus wurde in diesem Bereich bereits ein weitgespanntes Netzwerk aufgebaut.

Substanztitel Achterbahn

Diese Einstufung mag ungewöhnlich erscheinen, trifft aber die Strategie des Unternehmens. Achterbahn hat sich darauf spezialisiert, unterbewertete und zugleich entwicklungsfähige Rechte zu erwerben. In diesen Rechten liegen stille Reserven, die durch die innerhalb des Achterbahn-Konzerns mögliche Mehrfachverwertung realisiert werden. Die Arbeit von Achterbahn ähnelt damit einem Immobilienunternehmen, das unzureichend genutzte Objekte aufkauft, um durch eine Weiterentwicklung zusätzliche Werte und Ertragspotentiale zu schaffen.

Die Achterbahn-Crew versteht es, den Kapitalmarkt zur Sichtbarmachung der stillen Reserven einzusetzen. So wurde mit dem kürzlich in schwierigem Marktumfeld durchgeführten Börsengang der Tochtergesellschaft Eichborn bereits ein Teil der Reserven im Beteiligungsvermögen aufgedeckt. Alleine der Börsenwert der von Achterbahn gehaltenen Eichborn-Beteiligung beläuft sich derzeit auf rund 5 Euro je Achterbahn-Aktie.

Im weiteren Jahresverlauf soll auch die Tochtergesellschaft Baumhaus an die Börse geführt werden. Hierdurch Wir rechnen damit, dass durch die nachhaltigen Börsenwerte der beiden Töchter bereits ein guter Teil der derzeitigen Börsenkapitalisierung der Muttergesellschaft mit Substanz unterlegt wird.

Wertrealisierung durch Verbriefung von Rechten

Trends aus den USA zeigen, dass es für Achterbahn in den nächsten Jahren zusätzliche Möglichkeiten geben wird, um die stillen Reserven des Rechtebestands zu realisieren. Wir rechnen damit, dass es in den nächsten ein bis zwei Jahren zu einem Boom kommen wird, Medienrechte und anderes geistiges Eigentum in fungiblen Wertpapieren zu verbriefen. Medienrechte werden auf diese Weise einen börsentäglich feststellbaren Wert erhalten, der gesamte Rechtemarkt dadurch eine deutlich verbesserte Transparenz erhalten.

Die Pionierrolle in diesem Segment übernahm 1997 der Bowie-Bond, eine Anleihe, die einen Anteil an den Lizenzeinnahmen des Interpreten David Bowie verbriefte. Ausgehend von den USA wird derzeit eine regelrechte Welle derartiger Emissionen vorbereitet, unter anderem für Kinofilme (10 Steven Spielberg-Filme in Form einer Anleihe), Fernsehserien (z.B. die US-Talkreihe Seinfeld) und weitere Musikgruppen (u.a. Iron Maiden, gerüchteweise auch die Rolling Stones).

Wir glauben, dass sich diese neuen Anlageformen auch in Deutschland etablieren werden. Achterbahn erhält damit ein völlig neues Instrument, um die stillen Reserven im Anlagevermögen zu realisieren. Durch die Kapitalmarktemission einzelner Rechte kann zudem eine Verschlankung der Bilanz und eine Erhöhung des Gewinns je Aktie erreicht werden.

Die Strategie von Achterbahn, möglichst früh einen breiten Bestand an Rechten aufzukaufen, erhält durch diese Entwicklung einen besonderen Reiz. Denn je liquider und transparenter der Markt für geistiges Eigentum zukünftig wird, desto höher werden die erzielbaren Preise für hochwertige Rechte liegen. Durch die Verbriefung derartiger Rechte in Wertpapieren wird nach unserer Einschätzung der gesamte Sektor eine mittelfristige Höherbewertung erfahren.

Geschäftszahlen 1999 in den nächsten 14 Tagen erwartet

Kurzfristig kommt gleich von mehreren Seiten Phantasie in die Achterbahn-Aktie. So rechnen wir in den nächsten 7 bis 14 Tagen mit der Veröffentlichung der Zahlen für 1999. Neben einer Umsatzverfünffachung dürfte auch eine erhebliche Ertragssteigerung gemeldet werden. Achterbahn setzt damit seine kontinuierliche Expansionspolitik fort. Durch die anhaltend gute Ertragslage setzt sich Achterbahn zudem von den anderen, defizitär arbeitenden Wachstumstiteln ab.

Gewinnmomentum auch in den Folgejahren

Wir gehen davon aus, dass alleine aus dem bereits vorhandenen Rechtebestand im Achterbahn-Konzern in den nächsten Jahren deutliche Ertragssteigerungen realisiert werden können. Da es Achterbahn mangels traditionellem Anlagevermögen bislang an Abschreibungsmöglichkeiten mangelt, profitiert das Unternehmen auch in erheblichem Maße von der geplanten Steuerreform (ab 2001).

Brückenschlag nach England und Amerika?

Einen besonderen Reiz bekäme die Aktie durch eine verstärkte Internationalisierung. Die Akquisitionspolitik von Achterbahn sollte dabei mittelfristig vor allem auch auf die Erschließung des amerikanischen und britischen Marktes abzielen. London ist seit jeher die Drehscheibe des internationalen Musikgeschäfts, das Filmgeschäft wiederum die Domäne der Amerikaner. Zudem zeigt sich an Entwicklungen wie dem Bowie-Bond, dass die Innovationen in der Finanzierung von Medienvorhaben immer noch vorwiegend aus dem angelsächsischen Raum kommen.

Wir vertreten die Auffassung, dass das Management von Achterbahn mittelfristig geeignete Maßnahmen zur dahingehenden Internationalisierung ergreifen wird. Die kürzlich erfolgte Vergabe von Lizenzrechten für Kindertonträger an die amerikanische Koch-Gruppe dürfte nur den Anfang für ein verstärktes internationales Auftreten darstellen. Auch die Internationalisierung der Werner-Figur, die in Deutschland die drittbekannteste Comicfigur ist, wird zukünftig ein beachtenswertes Thema sein.

Aktie als Akquisitionswährung

Die aufgezeigten Perspektiven lassen es als wahrscheinlich erscheinen, dass sich die Achterbahn-Aktie in zunehmendem Maße als Akquisitionswährung etablieren wird. Nicht zuletzt rechnen wir auch mit einer mittelfristigen Umsetzung des angekündigten Segmentwechsels und einer entsprechenden Erhöhung der Liquidität des Titels. Die eigene Aktie eröffnet Achterbahn damit zusätzliche Chancen auf entwicklungsfähige Zukäufe.


Anlageempfehlung

Im Vergleich zu anderen Titeln aus dem Bereich Medien und Intellectual Property Management ist die Achterbahn-Aktie deutlich unterbewertet. Sowohl unter Ertrags- als auch unter Substanzgesichtspunkten liegt die Bewertung niedriger als bei vergleichbaren Titeln. Die nicht immer glückliche Informationspolitik des Unternehmens hat zwar bislang eine Berechnung von Ertragsprognosen erschwert und teilweise auch den Kurs belastet.

Wir gehen jedoch davon aus, dass das Management schon kurzfristig verstärkt mit Analysten sprechen wird, um eine Bezifferung des Ertrags- und Substanzpotentials zu erlauben und um mehr Transparenz zu schaffen. Dabei dürfte auch die Qualität der Ertragsbasis im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Erträge sichtbarer werden.

Die Achterbahn-Aktie weist im Vorfeld der für den 25. August terminierten Hauptversammlung deutliches spekulatives Kurspotential auf. Nach der gegenüber dem Höchststand von 43 Euro eingetretenen Kurshalbierung ist die Aktie mit derzeit 21 Euro auf einem denkbar günstigen Einstiegsniveau angelangt. Wir rechnen damit, dass die Aktie bis zur Hauptversammlung in den Bereich von 30 bis 35 Euro steigen kann. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau sollten Käufe wegen der dünnen Umsätze nur mit Limitierung erfolgen. Zur Vorsicht setzen wir bei 19 Euro einen Stop-Loss.


Kontaktadresse

Achterbahn AG
Werftbahnstr. 8
24142 Kiel
Tel.: 0431-7028200
Fax: 0431-7028299
Email: achterbahn@werner.de
Internet: www.achterbahn.de

Auf der Internet-Seite des Unternehmens sind unter anderem der Geschäftsbericht sowie zahlreiche Pressemeldungen recherchierbar. Umfangreiche Informationen finden sich zudem auf der Homepage www.papabaer.de sowie im Nebenwerteforum von www.wallstreet-online.de.


15.06.2000 09:45 Redakteur: bf Artikel drucken... © 2000 GSC Research

avalon - Donnerstag, 15. Juni 2000 - 13:56
Substanzwert ?
Na wenn das nichts hilft............

Mehr sage ich nicht dazu, ich schätze die gute
Arbeit von gsc zu sehr um mich jetzt auszuleben.

Außerdem freut mich das doch für dich wenn die Dinger steigen.......

Avalon

pumi - Donnerstag, 15. Juni 2000 - 13:58
Soooooo, ich war so frei und hab mal den Herrn Bienek angerufen und folgendes herausbekommen: Beach Boys (Realfilm nach Vorlage von Ralf König) wird 2001 angestrebt, im Moment wird grad mit Regisseuren und Schauspielern verhandelt.
Bezüglich Internationalisierung durfte er mir nichts sagen, da kommt wohl bald eine Meldung. Mag sein, daß ich wie auch bezüglich SM blauäugig bin, aber wenn ich hier falsch liege, dann mache ich erstmal ein halbes Jahr Pause! :)
Die Zahlen müssen immer noch von den Wirtschaftsprüfern freigegeben werden, da gabs wohl Probleme wegen des Eichborn Börsengangs.
Sollten aber, wie auch GSC schreibt, in den nächsten Tagen kommen.
Find ich übrigens schon wieder sehr krass, was GSC da fabriziert, von wegen bis zur HV 30 bis 35 Euro. Na ich bin mal gespannt - nichts ist spannender als Börse! ;)


Greetings, Pumi

avalon - Donnerstag, 15. Juni 2000 - 14:09
Na wenn du es selber so siehst...
Sind wohl sehr viele verschiedene Leute
bei gsc am Werken.

Einige sehr seriös, andere sehr seriously ?

Avalon

pumi - Donnerstag, 15. Juni 2000 - 15:18
Naja, das ist so, Kurszielen bin ich immer sehr skeptisch gegenüber. Vor allem, wenn man dazu auch noch ein Datum angibt und die HV ist ja schließlich schon in 2,5 Monaten.
50% in 2,5 Monaten ist ja praktisch schon unmoralisch, aber wie auch immer, ich hab die im Depot und lass die auch da.
Außerdem, wenn ich es geschafft habe, Dich zu überzeugen, dann kann ich die auch ruhigen Gewissens im Depot lassen ;)


Greetings, Pumi

stw - Donnerstag, 15. Juni 2000 - 20:56
Ganz toll, wie pumi sich hier durchaus (selbst-)kritisch mit seinen Werten auseinandersetzt. Genau das brauchen wir hier im Board.

Super pumi, weiter so !

:-)) stw

avalon - Freitag, 16. Juni 2000 - 07:23
Ja, da haben wir nen guten Neuzugang in unserer
"Tafelrunde" bekommen.
Vielleicht ermutigt das ja noch ein paar....

Avalon

prof_b - Freitag, 23. Juni 2000 - 12:50
Bin gestern rein, natürlich zum Tageshöchstkurs. :-(

Die Bodenbildung ist noch nicht abgeschlossen. Ein riskantes Investment, aber ich setze mal ein paar Euro - schließlich gibt es auch Hoffnung auf einen Ausbruch.
Stoppkurs 19, aber es könnte problematisch werden rauszukommen. Die Differenz zum Stoppkurs wurde bei solch einem riskanten Unterfangen natürlich sofort abgeschrieben.
Jetzt hat Pumi einen Weggefährten. SM laufen ja auch richtig gut, aber dort bin ich nicht dabei.
CU Prof

stw - Freitag, 23. Juni 2000 - 13:18
"ich setze mal ein paar Euro"
Prof, das ist ja das gleiche Vokabular, das mich bei meinen Bekannten immer so aufregt. Gesetzt wird im Spielcasino, wir aber investieren doch in Unternehmen und das ist ein großer Unterschied oder nicht ?

;-) stw

prof_b - Freitag, 23. Juni 2000 - 13:51
Dieser Kauf ist in der Tat sehr riskant. Das wollte ich damit ausdrücken.
Wir haben einen noch intakten Abwärtstrend, man könnte auch sagen ich bin hier meinen Prinzipien nicht treu geblieben. Das passiert halt mal, und wenn es nicht zu oft ist, verkraftet das schon mal mein Depot.

pumi - Freitag, 23. Juni 2000 - 13:57
Ich bin entzückt, Prof.
Sehr sogar, da gehts mir gleich ein wenig besser. Bei Gelegenheit werde ich auch Achterbahn noch einmal so unter die Lupe nehmen, wie ich es grad mit Gesco getan habe.

Na dann lass uns mal zusammen hoffen! ;)


Greetings, Pumi

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