Laurin - Montag, 17. Januar 2000 - 19:51 |
Kann einem Dummi wie mir mal jemand erklaeren, wie das bei der Chartanalyse mit dem ueberkauft / ueberVERkauft funktioniert? und wie "verlaesslich" dieser Indikator ist? Danke! |
Aquamarin - Montag, 17. Januar 2000 - 21:12 |
Ich will mich hier nicht mit fremden Federn schmücken, deshalb einfach zwei Referenzen: - Börse Online verwendet die Begriffe "überkauft/überverkauft" für den Relative-Stärke-Index, den Stochastik-Indikator und den Timing-Indikator - zur Indikatoren-Technik findest Du unter http://www.charttec.de/index.htm sehr gute Beschreibungen zu vielen Indikatoren mit Fallbeispielen Aquamarin |
Laurin - Montag, 17. Januar 2000 - 22:45 |
DANKE erstmal! |
Prof_b - Dienstag, 18. Januar 2000 - 10:35 |
Sehr schöner Link. - Die klassische Chartanalyse geht also mehr visuell an die Sache heran. - Die Indikator-Technik ist schon mit allerhande Rechnerei verbunden. Mir ist die klassische Analyse darum wesentlich sympathischer ... |
Avalon - Dienstag, 18. Januar 2000 - 13:27 |
Also ich mach mir das ganz einfach. Da brauch ich keine Chartindikatoren. Bei Werten die ich beobachte schau ich einfach auf die Umsätze. Nehmen wir mal die altbekannte DBAG. Da gibt es einen kräftigen Anstieg über mehrere Tage bei extrem hohen Umsätzen. Irgendwann verlangsamt sich der Anstieg oder stagniert. Die Aktie ist jetzt eindeutig überkauft, alle die aufgrund von Meldungen oder Empfehlungen rein wollten sind drin. Jetzt kommt die sogenannte techn. Korrektur, alle die den Anstieg mitgemacht haben aber die Sache nur kurzfristig sehen, wollen wieder raus. Die klugen Investoren die nicht auf den Zug aufgesprungen sind nehmen diese Stücke jetzt ab aber natürlich nur zu niedrigeren Preisen. Der überkaufte Zustand wird also kontinuierlich abgebaut. Sobald die "Kurzfristler" aber aus dem Markt sind erholt sich der Kurs wieder. Darum redet man in so einem Fall ja auch von einer "gesunden Konsolidierung". Wenn der Kursanstieg fundamental begründet war, bildet sich dann nach und nach ein schöner Aufwärtstrend. Bei fallenden Kursen läuft das genau so. Sehr wichtig ist aber auch zu beobachten wer für diese Kursverläufe verantwortlich ist. Kann man davon ausgehen, daß überwiegend Privatanleger den Anstieg oder Fall verursacht haben, dann sieht die Sache sehr schlecht aus. Da gehts genau so schnell wieder runter wie es rauf ging. Und da helfen die Chartindikatoren gar nix. Darum bin ich ja auch so skeptisch gegenüber Freiverkehrswerten oder ganz kleinen Companys. Da bleibt man dauerhaft von Stimmungen und Meinungen abhängig, wie soll man solche Aktien langfristig halten ? Schaut euch nur mal Cancom, TT und DBAG an. Da braucht man sich keine Sorgen machen. Die hohen Umsätze wurden überwiegend von Profis bewirkt, da brauchte man nur in die Boards schauen - kein Thema die genannten Companys. Avalon |
Techno - Mittwoch, 19. Januar 2000 - 19:05 |
Kleiner Tipp: Warum in die Ferne schweifen? Im Glossar der stw-boerse (http://www.stw-boerse.de/techno/glossar/glossar.htm) sind die meisten technischen Indikatoren erklärt. So auch der (von Prof B zwar etwas vereinfacht aber dafür um so treffender beschriebene) Unterschied zwischen Chartanalyse und Technischer Analyse. Zur eigentliche Frage: "Overbought" und "Oversold" sind schlichtweg erstmal nur zwei Begriffe, die ausdrücken, daß ein Wert übergekauft ist (also allzu euphorisch gekauft wurde und eine Kurskorrektur nach unten zu erwarten ist) oder überverkauft (also eine Kurskorrektur nach Norden zu erwarten ist). Overbought und Oversold sind also keine technischen Indikatoren, sondern eher "Zustände". Diese Zustände zu messen, ist dann die Kunst, die man mit Hilfe diverser technischer Indikatoren versucht zu lösen. Es gibt auch einen Indikator der "OBOS-Index" heißt, was die Abkürzung für OverBought-OverSold-Index ist. Der Relative-Stärke-Index nach Welles Wilder - kurz RSI - (siehe auch im Glossar) und Stochastik haben einen ähnlichen Aussagegehalt. Die klassische Literatur sagt z.B. daß eine Aktie bei einem RSI über 70 übergekauft (overbought) und bei einem RSI unter 30 überverkauft (oversold) ist. Wie der RSI bei den Werten des techno-Musterdepots aussieht, könnte Ihr unter dem Menüpunkt "Technische Signale" nachlesen. Avalon's Strategie ist trotzdem klassiche Technische Analyse und Chartanalyse. Denn man kann auch sehr wohl nur den "Umsatzchart" nach technischen und chartanalytischen Gesichtspunkten untersuchen - eine sehr häufig angewandte Technik! |