| Prof_b - Samstag, 11. Dezember 1999 - 15:11 |
| ... Das habe ich mir mal näher angesehen: Nur dicke zweisellige Zuwächse, kein Minuszeichen (oder wurde ein Wert ausgestoppt?). Damit dürfte die Strategiefrage ja wohl geklärt sein. Viele Grüße Prof |
| Stw - Sonntag, 12. Dezember 1999 - 23:29 |
| Ja, das Ergebnis unseres Depotvergleichs sieht derzeit fast beängstigend eindeutig aus aus. Ich sehe das mit großer Sorge, denn wohin soll das führen, wenn (aus charttechnischen Gesichtspunkten) nur noch Werte gekauft werden, die ohnehin schon gut gestiegen sind: die gut gelaufenen Werte werden immer teurer, bis sich eine Blase bildet, die schließlich platzen wird... Andererseits interessiert sich anscheinend niemand mehr für Fundamentals, ein Wert, der unter seinem 100Tage-Durchschnitt liegt wird prinzipiell von den meisten Anlegern nicht mehr angefasst... für mich einfach aberwitzig, warum man gute Aktien nicht kauft, nur weil sie billig zu haben sind... Diese Unter- und Überbewertungen werden sich früher oder (viel) später wieder korrigieren, aber ich befürchte, bis dahin hat man eine Menge Geld verdient, wenn man das charttechnische Spiel einfach mitspielt... Aber ich bin da schon ein bißchen stur: meine Strategie werde ich jedenfalls nicht wegen eines miesen JAhres 1999 ändern *g* :-)) stw |
| Prof_b - Montag, 13. Dezember 1999 - 11:03 |
| Ich halte nichts von Sturheit. Was im Musterdepot noch gehen mag, wird im "echten" Depot sehr teuer. Immer schön mit dem Strom schwimmen, das kann noch lange so weitergehen. Wenn plötzlich SMAX-Werte interessante werden, sehen wir das ja am Chart. Viele Grüße Prof |
| Stw - Montag, 13. Dezember 1999 - 20:38 |
| Du hast recht, auch in meinem privaten Depot hat mich meine 'Sturheit' in 1999 eine Menge Geld gekostet und ich werde dieses Jahr wohl mit einem Minus in der Größenordnung von 5-10% abschließen. Dies war jedoch das erste Minus in mittlerweile 13 Börsenjahren und wenn das nächste Minuszeichen erst in 13 Jahren auf mich zukommt, dann kann ich ganz gut damit leben... Es stellt sich jedoch wirklich die Frage, ob sich die Gesetzmäßigkeiten der Börse geändert haben. Ich habe eben in der Telebörse staunend dem Charttechniker Wieland Staudt zugehört, der gigantische Indexziele für die Internetwerte verkündet mit der Begründung, die gegenwärtige Notierung auf einem AllTimeHigh rechtfertige noch deutlich höhere Kurse... Was ist das für eine Begründung ? Ich halte es für sehr gefährlich, ohne Gucken nach Links und Rechts einfach mit dem Strom zu schwimmen... was passiert wohl, wenn die Charttechnik auf einmal negativ ist und alle gleichzeitig aus diesen Werte rauswollen... ? Ich will wirklich nicht zum Chrashpropheten mutieren, aber diese Entwicklungen können nicht gesund sein. :-( stw |
| Avalon - Dienstag, 14. Dezember 1999 - 11:01 |
| Ja stw - große Sorge ist der richtige Ausdruck. Ich sehe meine schnellen Gewinne am NM auch immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber irgendwie habe ich inzwischen Routine bei der Sache. Die nächsten Wochen muß man hellwach bleiben, solche Blasen gehen nie gut aus. Ob das irgendwann den soliden titeln hilft wage ich aber immer mehr zu bezweifeln. Ein absoluter Bärendienst war die Einführung des NM - so ein Verfall der Sitten ist mir noch nicht untergekommen. Der einzige Trost sind meine Gewinne die ich daraus ziehe - aber da würde ich lieber drauf verzichten, wenn das auch wahrscheinlich kaum jemand glauben kann. Avalon |
| Techno - Dienstag, 14. Dezember 1999 - 13:14 |
| Zum sind wir selber auch ein wenig überrascht, wie gut unser "Feldversuch" Technisches Depot (nicht Chartdepot - denn wir werten so gut wie KEINE Chartsignale aus, sondern analysieren fast ausschließlich mathematisch-technische Indikatoren!!!) läuft. Daß alle Werte nur zweistellige Zuwachsraten haben liegt daran, daß wir Stopkurse setzen und uns auch gnadenlos von Werten trennen (ggf. auch mit Verlust) die nicht so performen, wie wir uns das aufgrund der technischen Signale vorstellen. Eure "Befürchtungen" teile ich aber nicht: Leute die nur kaufen, weil ein bestimmter Gleitender Durchschnitt durchbrochen wurde oder weil ein All-time-high erreicht wurde, machen etwas falsch oder verstehen technische (Chart-) Analyse nicht. An der Börse menschelt es, es kaufen keine Roboter sondern Menschen, die Ängeste, Hoffnungen und subjektive Überlegungen Ihrem Handeln zugrunde legen. Und die Kurse kommen nunmal nicht aufgrund toller Bilanzwerte oder Dividenden zustande, sondern einzig und alleine, weil jemand kauft und ein anderer verkauft - sonst nichts! Das gewisse "etwas" heißt Psychologie und die technische Analyse versucht diese "Ungewißheit" quatifizierbar zu machen. Daß dies allerdings so gut gelingt, wie in unserem techno-Depot übertrifft unsere künsten Erwarzungen. |