Diskussionsforum der stw-boerse: Strategiediskussionen: Verlust und Steuer: Archivierte Beiträge bis 9. Januar 2019
drwssk - Donnerstag, 10. November 2005 - 13:34
Hoffentlich ist wenigstens noch Zeit bis Ende 2007, damit man fließend aus- (und ggf. wieder ein-) steigen kann. Mit einem Beginn 1.1.06 könnte man einen Crash auslösen. Warten wir es ab.
be.

prof - Donnerstag, 10. November 2005 - 20:14
Nein, eine Abgeltungssteuer wird es nicht geben, in den Konten rumschnüffeln ist doch viel schöner!
Es wird ja sogar überlegt, auf Kapitalerträge noch Beiträge in die Sozialsysteme zu erheben nach dem Motto: "Wenn Sozialismus, dann richtig!"
Eine Halbierung der schon mal halbierten Sparerfreibeträge tut ein ihriges. Auf der einen Seite sollen die Leute vorsorgen, auf der anderen Seite wird abkassiert, wo es nur geht!
Wofür arbeite ich eigentlich???
Prof

wojtek_m - Freitag, 11. November 2005 - 08:58
"Wofür arbeite ich eigentlich??? "

Tja, wir leben in einer Solidargesellschaft, d.h. jeder MUSS teilen, sonst wäre es doch nicht (sozial)gerecht, nicht wahr?

;-)

Wojtek

isabellaflora - Freitag, 11. November 2005 - 09:19
Erlaubt sei daher die Frage, wie ich denn nun mein Geld in die Schweiz oder nach Östereich transferiere. Dass ich ein online-Konto in anderen Ländern führen kann ist billig, nur an was muss ich alles denken ? Jedenfalls gehe ich zur Zeit davon aus, dass die Hürden nicht ganz ohne sind ;-(

Gruß isabellaflora

stephan - Donnerstag, 9. Februar 2006 - 14:13
HANDELSBLATT, Donnerstag, 09. Februar 2006, 12:07 Uhr
Überlegungen in Regierung und Koalition

Neue Spekulationssteuer wohl erst 2008

Die große Koalition erwägt, die generelle Besteuerung von Veräußerungsgewinnen um ein Jahr zu verschieben: Nach übereinstimmenden Berichten aus Regierungskreisen wird überlegt, die Änderung erst Anfang 2008 zusammen in Kraft treten zu lassen.

HB BERLIN. Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich auf nicht näher bezeichnete Regierungskreise, die Deutsche Presse-Agentur (dpa) auf Quellen im Bundesfinanzministerium und in der Koalition.

Der ursprüngliche Plan von Union und SPD war es, die Besteuerung von Gewinnen aus Aktien- und Immobilienverkäufen bereits 2007 auszuweiten. Im Gespräch war dabei ein Steuersatz von 20 Prozent. Zurzeit sind Gewinne aus Aktienverkäufen nach einem Jahr und solche aus Immobilienverkäufen nach zehn Jahren steuerfrei.

Überlegungen in den Koalitionsfraktionen und auch in der Regierung gingen dazu hin, die generelle Besteuerung von Veräußerungsgewinnen zusammen mit der großen Reform der Unternehmensbesteuerung Anfang 2008 in Kraft treten zu lassen, hieß es weiter.

Nach früheren Angaben des stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Meister, soll bei der Änderung der Besteuerung zwischen Neu- und Altfällen unterschieden werden. Dieser Bestandschutz sei notwendig, um Anleger, die vor der Neuregelung im Glauben auf eine Steuerfreiheit Aktien oder Immobilien gekauft haben, nicht zu schädigen. Dazu seien zwei Möglichkeiten denkbar. Entweder werden nur die Wertsteigerungen besteuert, die nach Inkrafttreten der Neuregelung entstehen. Eine andere Möglichkeit wäre, lediglich Aktien und Immobilien den neuen Steuerregeln zu unterwerfen, die nach Anfang 2007 gekauft werden. Für alle vorherigen Käufe würde dann weiter das alte Recht gelten.

www.handelsblatt.com

drwssk - Donnerstag, 9. Februar 2006 - 14:51
Na ja, da können wir ja noch ein bißchen spielen.
be.

prof - Donnerstag, 9. Februar 2006 - 14:59
Ändert sich eh noch 100 Mal ...
Ich warte schon auf den Tag, an dem wir von unseren Spekulationsgewinnen, Mieteinnahmen usw. in die Sozialkassen einzahlen dürfen ...
Prof

mats2 - Donnerstag, 12. Oktober 2006 - 18:58
Liebe Board-Teilnehmer,

gibt es jemanden (Chinaman?), der mir ein wenig Nachhilfe in Sache US-Steuerrecht / Aktiengewinne geben kann? Lebe und arbeite neuerdings in den Staaten und muss ja irgendwann mal demnächst vom laufenden Zug abspringen, Allianz verkaufen etc.
Bin ich damit automatisch in den USA "verhaftet" und muss brav Steuern zahlen, obwohl ich Allianz seit Jahren & Co. halte? Mein Broker hat bereits nachgefragt und Unterlagen in Sachen US-Steuernummer angefragt.

Ein kurzes Feedback würde mir riesig helfen.

Viele Grüße, Mats

mats2 - Donnerstag, 12. Oktober 2006 - 19:51
Liebe Board-Teilnehmer,

gibt es jemanden (Chinaman?), der mir ein wenig Nachhilfe in Sache US-Steuerrecht / Aktiengewinne geben kann? Lebe und arbeite neuerdings in den Staaten und muss ja irgendwann mal demnächst vom laufenden Zug abspringen, Allianz verkaufen etc.
Bin ich damit automatisch in den USA "verhaftet" und muss brav Steuern zahlen, obwohl ich Allianz seit Jahren & Co. halte? Mein Broker hat bereits nachgefragt und Unterlagen in Sachen US-Steuernummer angefragt.

Ein kurzes Feedback würde mir riesig helfen.

Viele Grüße, Mats

chinaman - Freitag, 13. Oktober 2006 - 04:12
@ mats2,

ups, das ist aber eine sehr spezielle Frage. Ich muss zuerst vorausschicken, dass ich weder je in den USA steuerpflichtig war, noch mich sondrlich mit dem US Steuerrecht beschäftigt habe.

Grundsätzlich ist aber klar, dass es in den USA eine Caüital Gains Tax gibt, während diese hier zu Lande erst in der Pipeline ist.

Ob und warum Du bspw. Allianz verkaufen musst und ob Du dauerhaft in den USA bleibst oder nur vorübergehend, kann ich Deinem Posting nicht enbtnehmen.

In hedem Falle erscheint es mir sehr ratenswert, erzielte Kapitalgewinne die in Deutschland aus der Spekulationsfrist sind, noch in der Zeit in Deutschland zu realisieren. Mit der offiziellen Wohnsitzverlegung dürfte nämlich wohl dass US Recht gelten, dass schon heute eine Besteuerung von Kursgewinnen vorsieht. (Vgl. Link)

Gruß
Chinaman


http://en.wikipedia.org/wiki/Capital_gains_tax

chinaman - Dienstag, 21. November 2006 - 08:03
Passt hier nicht 100% ig rein, zeigt aber die Geisteshaltung der Politik ...


Gruß
Chinaman


Finanzamt-Gebühr


Kommentar: Reine Geldschneiderei

Die Bundesregierung ist offenbar nicht in der Lage, ein einfaches und verständliches Steuerrecht zu etablieren. Demnächst soll der Steuerzahler für verbindliche Informationen zusätzlich bezahlen - das ist pervers.

Von Thomas Exner

Wenn Behörden die Marktwirtschaft entdecken, ist dies aus Sicht des Bürgers eigentlich nur zu begrüßen. Denn Effizienz gilt bislang nicht gerade als charakteristisches Merkmal der Verwaltung. Doch die geplante Kostenpflicht für Auskünfte von Finanzämtern ist eine Perversion dieses Gedankens.

Das Argument, es handele sich eben um eine Dienstleistung, greift nicht. Denn so intensiv nachgefragt wird diese nur, weil die Bundesregierung offenbar nicht in der Lage ist, ein einfaches und für die Steuerpflichtigen handhabbares Steuerrecht zu etablieren. Würden beispielsweise Hersteller von Elektrogeräten, diese so konstruieren, dass sie vom Käufer anschließend nur nach einer natürlich kostenpflichtigen Unterweisung in Gebrauch genommen werden können, würde rasch das Wort "Betrug" die Runde machen. Nur dass die Bürger solche Anbieter meiden könnten, den Fiskus aber eben nicht.

Auch die Tatsache, dass unverbindliche Auskünfte beim Finanzbeamten der Wahl kostenfrei bleiben sollen, kann in keiner Weise beruhigen. Denn was ist eine unverbindliche Aussage schon wert, wenn sie vom nächsten Beamten kassiert werden kann? Zumal man angesichts der neuen marktwirtschaftlichen Orientierung künftig auf kostenlose Auskünfte des Fiskus sicherlich längere Zeit warten muss. Denn gebührenpflichtige Anfragen wären nach dieser Logik bevorzugt zu behandeln.

Hier geht es nicht um eine Systemverbesserung. Es handelt sich schlicht um Geldschneiderei.

Artikel erschienen am 21.11.2006
Die Welt

al_sting - Mittwoch, 2. Januar 2019 - 14:04
Mal ein krasses Beispiel von "Verlust und Steuern", das man sich ls Warnbeispiel merken sollte. Gerade bei antizyklisch-investieren gelesen: http://www.antizyklisch-investieren.com/index.php?thread/3774-charterfirmen-und-reeder-antizyklisch/&postID=146884#post146884


"[...] Der Rest-Wert von Songa Bulk hat sich innerhalb von 2 Monaten also schon mal halbiert. Nun denke ich mir kurz vor Jahresende: Verkaufe ich doch mal den Restbestand und verrechne den Verlust (Kauf für 4684,40 € gegen Verkauf in Höhe von ca. 150,00 €) mit anderen Kursgewinnen aus diesem Jahr. Die neu eingebuchten Star Bulk Aktien sind ja steuerlich unwirksam und müssen voll als Gewinn versteuert werden (s. oben). Hätte mir immerhin ca. 1800 € Steuerersparnis gebracht für diesen Teil der Aktion gebracht. Hätte hätte Fahrradkette...


Jetzt kommt's:

Verkauf 1000 St. Songa Bulk am 28.12.2018 in Oslo zum Gegenwert von sagenhaften 28,97 € (Mitte Dezember ist der Kurs einfach so abgeschmiert).

Dazu zieht sich Consors mal eben 54,95 € an Gebühren ab. Durch den Verkauf entsteht also ein Verlust von -25,98 €.

Telefonische Aussage der Consors-Mitarbeiter:
Wenn bei einem Verkauf ein Verlust entsteht, dürfen wir die Transaktion nicht in den Steuer-Verrechnungstopf schreiben. Mein Hinweis, sie könnten ja mal aus Kulanz die Gebühren reduzieren, damit der Verkaufserlös positiv bleibt und ich das verrechnen kann, beantwortet die Vorgesetzte mit "Tja, das hätten wir schon machen können. Aber das hat der Computer ja automatisch berechnet. Und nachträglich dürfen wir das nicht, könnte uns ja als Beihilfe zur Steuerhinterziehung ausgelegt werden. [...]"

prof - Mittwoch, 2. Januar 2019 - 18:39
Das ist krass. Hier hilft nur:
- Broker wechseln
- Eine Aktie nicht halten, bis ihr Wert gegen 0 geht

peterchen - Mittwoch, 2. Januar 2019 - 20:04
Liegt da vielleicht ein "Fehler" in der Programmierung vor? Denn man könnte ja die Erstattung der Ordergebühren in so einem Fall im Programm hinterlegen.

covacoro - Mittwoch, 2. Januar 2019 - 20:32
Ich würde auch zum Brokerwechsel raten bzw. zuvor die Consorsbank darauf hinweisen, dass Du trotzdem in der Lage sein musst, den angefallenen Verlust richtig in der Steuererklärung (Anlage KAP) einzutragen, damit Du die zuviel gezahlte Abgeltungssteuer zurück erhälst. Dazu muss es doch einen Weg geben. Sonst würde ich mich an den Ombudsmann für die Banken wenden mit dem Fall - das dauert natürlich.

Ich bin dazu übergegangen, bei Consors stets den Rechner zu bemühen, um Überraschungen zu vermeiden:

https://www.consorsbank.de/ev/Wertpapierhandel/Depot-Software/Trader-Konto/Tradingkostenrechner

Grüße Covacoro

al_sting - Mittwoch, 2. Januar 2019 - 23:13
Ja, der Betroffene wird den Broker wechseln, wie er geschrieben hat:
"Meine Lehren daraus (hinter die Löffel schreib!!!):

- Keine Investments mehr in Charter / Reeder / Krypto und was weiß ich noch für dubiosen Klein-Kram. Ich hab mit sowas auch schon Gewinn gemacht, aber unter dem Strich ist es wie mit Optionsscheinen: Irgendwann wird man als Kleinanleger rasiert.

- Ich hab mich jetzt zum wiederholten Mal über Consors geärgert. Ich hab zum Glück auch noch andere Depots, die zum einen billiger und (gelegentlich) auch kulanter sind. Pech für Consors, von nix kommt nix."

Ich wollte die Geschichte aber eher als krasses Beispiel aufführen, was so alles schief gehen kann.

muc - Donnerstag, 3. Januar 2019 - 09:06
Ich habe die CONSORS-Bank u.a. verlassen, weil sie in einem Punkt konkurrenzlos teuer ist. Selbst bei Teilausführungen am gleichen Tag verlangt sie an ausländischen Börsen die Grundgebühr von 49,95 €.

Beim Verkauf von 4.447 MUTUI Online an der Mailänder Börse fielen so knapp 700 € Gebühren an.

Ein Beispiel

Kurswert EUR 316,40
Provision EUR 5,00
Grundgebühr EUR 49,95
KAPST 24,51% EUR 5,86
KIST 8,00% EUR 0,46
SOLZ 5,50% EUR 0,32
Wert 17.05.2017 EUR 254,81

Es gab auch ein Minusgeschäft.

Zwar wurde nach einem Hinweis ein großer Teil dieser Gebühren erstattet, aber ich möchte nicht jedes Mal als Bittsteller auftreten.

prof - Donnerstag, 3. Januar 2019 - 09:56
Das wirft auch kein gutes Licht auf die Mutter BNP. Ich bin etwa 2012 als Neukunde für 4,95 Flat für ein Jahr bei Consors reingegangen und habe die Flat immer jedes Jahr verlängert bekommen, wenn ich mit dem Wechsel gedroht habe.
Als die Übernahme durch BNP kam, habe ich die Flat nicht mehr bekommen und bin weggezogen.

birmu - Donnerstag, 3. Januar 2019 - 15:29
Lustig, das Problem von al sting hatte ich mal bei der alten DAB bank, das von muc bei der consorsbank, allerdings an der Euronext Paris, aber nicht so krass.
Nach deren Fusion muss ich jetzt immer an Claus Weselskys berüchtigtes Zitat denken...

tk_boerseninfo - Mittwoch, 9. Januar 2019 - 09:01
Oha, ich habe auch noch ein Depot bei Consors...

Was würdet ihr denn für eine sinnvolle Alternative empfehlen? Habe nur wenige Transaktionen im Jahr, da ich die meisten Trades über meine Wikifolios abwickle...

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